#012 | Mobilität der Zukunft bauen - Chancen - Interview mit Prof. Dr. Christoph Hebel
Shownotes
In dieser Folge sprechen wir mit einem der führenden Mobilitätsvordenker, Prof. Dr.-Ing. Christoph Hebel. Er war nach seinem Studium an der RWTH Aachen University von 1991 bis 2006 zunächst als Stadt- und Verkehrsplaner im Büro BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Dr.-Ing. Reinhold Baier GmbH tätig. Danach nahm er seine Tätigkeit als Oberingenieur am Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr an der RWTH Aachen University auf, bis er im Jahr 2009 für das Lehrgebiet Verkehrsplanung und –technik, Stadt- und Raumplanung an die FH Aachen University of Applied Sciences berufen wurde. Die Promotion zum Dr.-Ing. erfolgte im Jahr 2011. Er ist Geschäftsführender Institutsdirektor des European Center for Sustainable Mobility ECSM.
Im Gespräch verrät er uns, ob wir zukünftig Landeplätze für Drohnen in den Innenstädten benötigen, ob wir mit dem Flugtaxi zur Arbeit fliegen und wie wir urbane Infrastruktur neu denken und umbauen müssen.
Themen in dieser Folge
- Was sind die modernen Mobilitätskonzepte?
- Welche Chanchen beinhalten Sie für die Bauindustrie?
- Smart-City - moderne Konzepte für Städte und Infrastruktur und die Chanchen für den "Umbau"
- E-Mobility - der Königsweg?
- Landen bald Flugtaxis in der Innestadt?
- Was machen wir zukünftg mit dem städtischen Parkraum?
- Wie weit sind Länder wie China und Japan mit diesen Themen? Dort sehen wir u.a. Automobilkonzerne, die sich in der Städteplanung engagieren (Toyota, BMW)?
- Können Einzeldisziplinen in Zukunft noch „glänzen“ oder brauchen wir mehr Vernetzung auch in der Forschung als Voraussetzung für integrierte Konzepte?
- Sehen wir in Zukunft private Unternehmen als Betreiber Smarter Städte?
- Welche Themen müssen wir zuerst angehen, um die Voraussetzungen für Smarte Infrastruktur zu schaffen?
In dieser Folge
www.fh-aachen.de/menschen/hebel/
Hosts und Podcast
Website: Christian Haak
Website: Martin Ferger
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00:00:00: Moin aus Hamburg und Siegen und herzlich Willkommen zu unserem Podcast für die
00:00:12: Bauenindustrie Zukunft Bauen, dem Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen
00:00:19: und Leben interessieren. Wir sind Martin und Christian und wir werfen in diesem Podcast einen
00:00:25: Blick auf die Zukunftsentwicklungen von Branche, Technologie und Lebenswelt. Es wird dabei um die
00:00:32: Veränderung der Baubranche gehen und darum, was dies für uns und für die Unternehmen der Branche
00:00:38: bedeutet. Heute haben Martin und ich den Mobilitätsvordenker Professor Christoph Hebel von der FHA
00:00:48: Aachen zu Gast. Er war nach seinem Studium an der RWTH Aachen University vor 1991 bis 2006
00:00:56: zunächst als Stadt- und Verkehrsplaner im Büro BSV, Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Dr.
00:01:03: Reinhold Bayer, GmbH tätig. Danach nahm er seine Tätigkeit als Oberingenieur am Institut für
00:01:10: Stadtbauwesen und Stadtnahverkehr an der RWTH Aachen University auf, bis er im Jahre 2009 für
00:01:18: das Lehrgebiet Verkehrsplanung und Technik, Stadt- und Raumplanung an die FHA Aachen University of
00:01:25: Applied Sciences berufen wurde. Die Promotion zum Dr. Ingk erfolgte im Jahr 2011. Er ist
00:01:33: Geschäftsführender Institutsdirektor des European Center for Sustainable Mobility. Herzlich willkommen,
00:01:41: Professor Christoph Hebel. Hallo, grüß euch. Hallo, liebe Zuhörer,
00:01:48: hallo Christian, hallo Christoph, schönen guten Tag auch von mir. Ja, Christoph, schön, dass du es
00:01:53: geschafft hast zu unserem Podcast zu kommen. Ich will dann auch mal direkt mit der ersten Frage
00:01:57: starten, euer Zentrum für nachhaltige Infrastruktur. Was macht ihr denn da genau? Was haben wir
00:02:03: darunter zu verstehen? Was bedeutet das moderne nachhaltige Infrastruktur? Ja, Zentrum heißt
00:02:09: nicht so ganz nachhaltige Infrastruktur, das heißt European Center for Sustainable Mobility,
00:02:13: ECSM ist dann die Abkürzung. Und die Idee hinter diesem Zentrum ist eigentlich die,
00:02:18: dass sehr viele Fachbereiche bei uns sich mit dem Themenfeld Mobilität beschäftigen,
00:02:24: wie als Baungenieur natürlich mit dem Themenfeld Planung, Infrastruktur bauen und so weiter.
00:02:29: Aber die Maschinenbauer machen Fahrzeugentwicklung, die Elektrotechniker beschichtigen sich mit der
00:02:34: Energietechnik, die Luft- und Raumfahrttechnik, die fliegen und fahren auch irgendwie. Das heißt also,
00:02:39: es ist ein sehr spannendes, vielfältiges Themengebiet, was also diese ganzen Kompetenzen
00:02:46: der Fachhochschule in diesem Institut bündelt. Okay, und wenn wir dann über moderne Mobilitätskonzepte
00:02:53: sprechen, was habe ich mir da so als eine Anführungszeichenleihe darunter vorzustellen?
00:02:59: Ja gut, auf der einen Seite kann man das ja fast heute in der Zeitung schon lesen. Also was uns
00:03:03: ja im Moment sehr stark umtreibt, ist das ganze Thema der Antriebstechnik von Fahrzeugen. Das
00:03:08: ist glaube ich ein Stichwort Elektromobilität, Wasserstoff und so weiter. Deswegen ist in dem
00:03:14: Bereich Mobilität natürlich auch sehr stark mit dem Themenfeld Energie, grüne Energie zum Beispiel
00:03:20: verknüpft, weil wir haben ja alle schon gelernt, dass es nicht sinnvoll ist ein batterieelektrisches
00:03:24: Auto aus dem Kohlekraftwerk aufzutanken. Da kann man auch besser noch mit dem Diesel durch die Gegend
00:03:28: fahren. Aber das mit den, das ist so ein Thema, was im Moment sehr stark hoch ploppt. Dann das
00:03:33: Themenfeld Shared Mobility ist im Moment auch ein ganz heißes Thema vom kleinen Mikroroller,
00:03:38: den man auch in Hamburg und überall in der Straße rumliegen und stehen sieht bis hin zum
00:03:44: geteilten Auto im Quartier, also Stichwort Carsharing. Das ist im Moment auch eine ganz, ja eine sehr
00:03:52: prominente Konzeption, die im Moment sehr stark verfolgt wird. Dann haben wir auch noch so etwas
00:04:00: exotischere Sachen. Wir planen ein Lufttaxi-System. Das machen nicht nur wir alleine, da gibt es
00:04:09: weltweit mittlerweile, glaube ich, 40 Hochschulen und Konsortien, die das machen. Vielleicht den
00:04:13: Volocopter schon mal gehört im Stuttgarter Raum. Es geht letztendlich auch darum, die dritte
00:04:18: Dimension immer mehr zu erkunden. Das Thema Urban Air Mobility ist halt auch eins. Aber wie gesagt,
00:04:28: das ist ein sehr, sehr großes umfassendes Themenfeld und die Dinge, die ich jetzt genannt habe,
00:04:32: sind jetzt nur so einige Peaks, die da so rauskommen. Ich würde gerne an der Einstelle gleich
00:04:36: schon mal einsteigen. Wenn ich hier durch meine Heimatstadt Hamburg gehe, dann sehe ich Moja.
00:04:41: Das ist ja das erste Angebot in diesem Sherp Mobility-Bereich. Was einem auffällt,
00:04:48: ist, die Wagen sind meistens leer. Wenn man dann Statements der Betreiber liest,
00:04:53: dann kriegt man das von der subjektiven Wahrnehmung nicht so ganz zusammen mit den eigentlich doch
00:04:58: ganz positiven Zahlen über die Nutzung, die dann schon veröffentlicht werden. Wie ist denn aus
00:05:03: deiner Sicht die Nutzung und die Annahme dieser Konzepte? Da sind wir ja noch auf dem Boden und
00:05:09: da sind wir noch in einem ganz harmlosen Bereich, könnte man sagen. Ja, also du meinst jetzt also
00:05:14: ganz konkret Carsharing und Sherp Mobility. Also man muss jetzt unterscheiden. Es gibt ja unterschiedliche
00:05:21: Carsharing Systeme. Es gibt Stationsgebunden, es gibt Free Floating und so weiter. Das Free Floating
00:05:26: ist sicherlich auch von der Automobilindustrie eine ganze Zeit lang subventioniert worden,
00:05:30: muss man sagen. Das Stationsgebunde Carsharing wird von Unternehmen betrieben, die davon leben.
00:05:35: Also die laufen, das heißt, das sind auch Geschäftsmodelle, die tragfähig sind. Wir selber machen
00:05:43: auch gerade ein grenze überschreitendes Projekt im Mönchengladbacher Raum nach Holland drüber,
00:05:48: wo dann halt auch grenzüberschreitend solche Geschäftsmodelle ausgerollt werden und die sind
00:05:53: durchaus tragfähig. Also es ist nicht nur alles gefördert und so. Bei dem Free Floating ist es
00:05:58: natürlich schon ein bisschen schwieriger, muss man sagen. Das ist auch aus verkehrsplanerischer
00:06:03: Sicht gar nicht so toll, weil viele Leute, die dieses Carsharing nutzen, haben eigentlich ja Auto
00:06:08: zu Hause in der Garage stehen und haben dann nämlich keine Parkplatznoten in Hamburg und
00:06:13: können nämlich schön die Auto überall hinstellen. Und Leute, die dieses Free Floating machen, haben
00:06:18: eigentlich fast noch ein, ich sag mal, schlechteres Mobilitätsverhalten als wir normalsterblichen,
00:06:23: die mit Busbahn, U-Bahn und ab und zu mal mit dem Auto auch durch die Gegend. Wenn man mal schaut,
00:06:30: also ich glaube Zahlen aus Amerika zeigen, dass nur noch rund ein Viertel der oder ist ein Viertel
00:06:36: der jüngeren Generation zwischen 16 und Mitte 30 schon gar keinen Führerschein mehr haben. Das heißt,
00:06:43: entweder bleiben die zu Hause, das ist vielleicht, wenn der Lockdown mal vorbei ist, dann auch nicht
00:06:51: mehr die Wahl oder aber sie müssen sich anders bewegen, wenn sie irgendwo hin wollen. Gerade
00:06:57: in Amerika ist es ja nochmal eine andere Situation in der Infrastruktur als bei uns. Ist das ein Trend,
00:07:03: den man da beobachten kann, dass dadurch auch ein Druck entsteht, dass das jüngere Menschen sagen,
00:07:08: ich mache gar keinen Führerschein mehr, ich will gar kein eigenes Fahrzeug mehr haben,
00:07:11: sondern ich setze auf all diese Konzepte, die da kommen vom Fahrrad über den Roller bis hin
00:07:18: zu anderen Möglichkeiten. Also es ist sicherlich so, also einmal muss man ein bisschen differenzieren.
00:07:24: Bei uns ist jetzt als der nächste ländliche Raum, ich weiß nicht was der nächste ländliche Raum in
00:07:29: Hamburg ist oder so ist die Eifel und da haben alle mit 18 Führerschein, das kann ich dir sagen.
00:07:33: Das heißt also, es ist natürlich ein Unterschied, ob ich an der Alster wohne oder irgendwo im Marschland,
00:07:40: da sieht es dann schon mal ein bisschen unterschiedlich. Also das ist das eine, was sicherlich sich
00:07:45: geändert hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten, ist so ein bisschen der Stellenwert des Automobils.
00:07:50: Natürlich gibt es das Posing und so weiter immer noch und ich meine Posing muss nicht immer ein
00:07:56: Spoiler sein. Ich meine, man kann auch mit einer S-Klasse Posing betreiben oder mit dem Dienst A6
00:08:02: oder was da so gefahren wird. Also das heißt, das Auto hat schon noch einen gewissen Stellenwert,
00:08:07: aber vielleicht nicht mehr so ganz banal, wie es mal vor ein paar Jahren war. Man muss dann halt auch
00:08:12: sehen, selbst wenn die Jugendlichen dann mit 18/19 nicht den Führerschein machen, aber mit 24/25
00:08:18: haben sie ihn wahrscheinlich doch, weil sie dann doch gemerkt haben, wenn man dann das erste,
00:08:22: weiß ich nicht, dann fängt mit 25 mit einer Eigentumswohnung an, wenn man da mal selber
00:08:26: verputzen will oder so, um ein bisschen ins Bautehmer zu kommen, muss man auch Säcke transportieren und
00:08:31: dazu kann man ein Auto zum Beispiel manchmal auch ganz gut gebrauchen. Es ist aber und,
00:08:35: dass man halt auch nicht vergessen darf, ist halt, dass viele jungen Leute schlichtweg keine Kohle
00:08:40: haben, sich ein Auto zu leisten. Das heißt also, wenn man halt guckt, wenn das nicht über die
00:08:45: Eltern versichert wird, sie zahlen dann irgendwie nicht 1200 Euro im Jahr für fastige Versicherungen,
00:08:50: dann kann sich das auch nicht jeder leisten. Das heißt also, da ist auch eine gewisse soziale
00:08:54: Frage drin, aber was, wo wir uns auch sehr sicher sind, ist, dass es so von der Einstellung her auch
00:09:00: Veränderungen gegeben hat, dass man natürlich dann sagt, mein Gott, warum brauche ich denn ein Auto?
00:09:07: Ich kann mir ja dann das Karscheregenauto um die Ecke nehmen. Im Übrigen wird ersetzt Karscheregen,
00:09:12: das ist zum Beispiel in unserem Haushalt auch so, ersetzt den Zweitwagen. Meine Frau wollte immer
00:09:18: einen Zweitwagen haben und dann, ich fahre ja selber auch mit dem Roller immer durch die Gegend,
00:09:21: die fährt also immer mit unserem Auto und wenn wir tatsächlich mal zwei Autos brauchen,
00:09:25: dann nimmt einer von uns dann halt das Karscheregen. Also so gesehen, das und aber trotzdem, es gibt
00:09:32: immer noch viele, wahrscheinlich auch in euren bekannten Kreis, die sind stolz wie Bolle auf
00:09:35: ihr Auto und würden das auch nicht vermissen. Das Problem bei der ganzen Sache ist, wir sind ja als
00:09:42: Verkehrsplaner nicht grundsätzlich Autofahende, nur das System Auto und hochverdichtete Innenstädte
00:09:47: passend schlecht zusammen. Das ist halt das Problem. Man sieht es ja auch wirklich, also hier, ich kann
00:09:52: es aus Hamburg natürlich besonders gut beurteilen. Morgens, wenn man in die Stadt fährt, also eine
00:09:58: Person pro Auto, das alte Thema, man quält sich in der Blechlawine hin, dann steht das Auto irgendwo
00:10:05: den ganzen Tag in irgendeinem Parkhaus. Also auch die Frage dieses Parkraums wird ja in der
00:10:10: Zukunft zu diskutieren sein. Was macht man damit? Wirklich nachhaltig ist das nicht. Und ich glaube,
00:10:16: das ist auch vielen inzwischen klar. Ich bin ja hier in Hamburg selbst an der Hochschule tätig und
00:10:21: die Studierenden, da merkt man schon, die denken da anders, die denken um und die finden das auch
00:10:28: nicht gut. Die können es selber über Nacht nicht ändern, aber die wünschen sich, glaube ich, schon,
00:10:31: dass sich etwas verändert. Also da schon Arbeitsauftrag an Politik und Wirtschaft zu sagen,
00:10:37: macht mal Vorschläge, wie das besser gehen kann in Zukunft. Man kann, glaube ich, im Moment schon
00:10:44: beobachten, wenn man sich mal, ich sag mal, kommunale Verkehrspolitik anguckt. Also jetzt
00:10:49: nicht diese Bundesgeschichte, sondern im Kleinen. Da meine ich schon wahrzunehmen und das lässt
00:10:54: sich auch über Zahlen belegen, dass also das Fahrrad und das Pedaleg immer stärker in den
00:11:00: Vordergrund rücken. Wie das dann mit dem Autonomen fahren geht und was uns das bringt im Innenstadt-Bereich,
00:11:10: kann man da sehr skeptisch sein, aber auch im öffentlichen Verkehr kann da einiges gelingen,
00:11:15: sage ich mal. Ich würde vielleicht an der Stelle nochmal aus der baubetrieblichen Sicht fragen,
00:11:22: aus Sicht der Bauunternehmen, der Bauwirtschaft. Wenn jetzt solche Mobilitätskonzepte sich ändern,
00:11:27: also aktuell die Superstars der Mobilität sind die Vorstände der Autounternehmen,
00:11:32: sind die Google-Chefs, die Masks und Virgin-Chefs, aber was für eine Auswirkung hat das denn auf
00:11:39: uns als Bauwirtschaft, als Bauindustrie? Wie können wir A) daran mitwirken, auch aktiv,
00:11:45: als Bauingenieurin, Bauingenieurin und welche Auswirkungen hat es auch auf uns als Industrie?
00:11:49: Neue Geschäftsfelder, vielleicht neue Tätigkeitsbereiche oder müssen wir irgendwo ganz anders umdenken?
00:11:54: Das sind natürlich viele Dinge, also wenn man jetzt, also man kann das jetzt mal so
00:11:59: ein bisschen unterteilen in die Infrastruktur, so wie ich vom Könzen mal versuche, ein bisschen
00:12:03: zu gliedern. Da hängt natürlich jetzt mit der ganzen Elektromobilität und so weiter,
00:12:08: auch gegebenenfalls auch mit Wasserstoff, man muss ja sagen, wir sind ja noch gar nicht so
00:12:12: 100%ig klar, wie in 30 Jahren Autos angetrieben werden. Aber das Ganze, was da mit Thema mit
00:12:20: Laden und so weiter zu tun hat, ist sicherlich, hat der infrastrukturell auch eine ganz erhebliche
00:12:25: Bedeutung. Wir werden dazu ja auch noch hochautomatisches bisschen zum Automatom fahren bekommen.
00:12:32: Das heißt, letztendlich werden wir unsere Infrastruktur auch etwas intelligenter machen.
00:12:36: Das heißt also, das Auto will dann nicht nur mit uns übers Handy, sondern auch mit anderen
00:12:42: Fahrzeugen und vielleicht auch mit der Infrastruktur, mit einer Ampelanlage,
00:12:45: vielleicht auch mit einem Fahrbahnbelach kommunizieren. Das sind ja alles Dinge,
00:12:48: die laufen, in welcher Form man sich das dann später leisten wird, so und so viel
00:12:54: 100.000 Kilometer Straße mit Sensoren auszustöten. Das muss man sich dann auch mal überlegen,
00:12:58: ob das auch sinnvoll ist. Und was man halt auch sehen kann, jetzt schon auch autonomes
00:13:04: Fahren braucht eine sehr definierte Infrastruktur. Das heißt also fehlende Markierungen, Schlachlöcher
00:13:12: und so weiter sind wahrscheinlich ein großer Feind des autonomen Fahrens und von daher ist also
00:13:18: in den Bereichen natürlich auch einiges zu sehen. Letztendlich geht der Trend natürlich auch
00:13:24: dahin, ich sag mal, mehr urbane Freiräume zu generieren und dann, ich sag mal, irgendwelche
00:13:30: Verkehrssysteme, die dann autonom durch die Gegend barbern, ob das jetzt individuelle oder
00:13:37: öffentliche Verkehrsmittel sind. Wahrscheinlich gibt es so Zwitterlösungen. Nicht jeder muss sich dann
00:13:42: autonomes Auto kaufen und so weiter, aber das schafft uns natürlich Räume in der Stadt,
00:13:47: Gestaltungsräume und da sind wir natürlich auch wieder dabei. Man muss ja nicht immer nur
00:13:51: hochbauen, ich komme ja auch eher so aus dem Tiefbau und da gibt es natürlich dann auch einiges.
00:13:57: Eine Zwischenfrage, kann man sagen, wie viel Flächenanteil in den stetischen Räumen praktisch
00:14:05: frei werden würden, wenn wir intelligentere Mobilitätslösungen haben, weil wir einfach
00:14:08: Verkehrswege einsparen können, Flächen anders nutzen können. Gute Frage, kann ich nicht beantworten im
00:14:16: Moment. Es ist natürlich auch die Frage, also es gibt natürlich, ich sag jetzt mal Stichwort Feuerwehr,
00:14:23: ganz banale Geschichte, Rettungswehr, das heißt also wir werden natürlich einen Straßenwegenetz
00:14:28: haben, wahrscheinlich auch in der Länge so wie wir es jetzt haben, nur mit anderer Flächenaufteilung
00:14:35: vielleicht. Also die große Stichwort ist das Thema rohender Verkehr. Wenn die Autos selbstständiger
00:14:42: werden, können die natürlich irgendwann mal auch selbstständig parken. Das gibt es ja schon in
00:14:47: geschlossenen Lösungen, beim Daimler oder so kann man das schon sehen, nur bis dann der alte
00:14:52: Fort Fiesta das kann, das dauert dann natürlich noch ein bisschen was, aber das ist natürlich auch
00:14:57: Infrastruktur, die gebaut wird, also solche automatisch und automatisierten Systeme, was dann
00:15:03: auch so, das wird ja so exzessive wird sich das reingen. Also wir sind ja in der Infrastrukturplanung
00:15:07: relativ träge, kann man ja bei Kanälen sehen zum Beispiel oder so und das sind natürlich alles
00:15:13: Dinge, die nicht ad hoc kommen, sondern das sind langsame Entwicklungen, die da stattfinden,
00:15:17: also weniger so disruptiv. Ich habe hier in Hamburg jemanden in meinem Kundenkreis, der betreibt
00:15:23: einige private Parkhäuser, die sind nach meiner Einschätzung durchaus auch sanierungsbedürftig,
00:15:30: irgendwann mal in der nächsten Zukunft, wenn der mich jetzt fragt und sagt, was soll ich denn mit
00:15:35: denen machen? Soll ich die jetzt wieder hübsch machen nach Alpenstandard oder mache ich da was
00:15:41: ganz anderes damit? Was wäre denn da aus heutiger Sicht eine Empfehlung für die nächsten paar
00:15:46: Jahre? Was könnte man dem sagen? Also zunächst mal ist es ja eine spannende Frage, was passiert mit
00:15:52: unseren Innenstädten. Das ist ein ganz heißes Thema, was wir im Moment haben, weil wir natürlich
00:15:58: jetzt nicht nur durch Corona, aber auch schon ansatzweise, ich sage mal in einigen Quartieren
00:16:04: in größeren Städten schon Leerstände sehen, Stichwort Onlinehandel, Stichwort Konkurrenzen,
00:16:10: das heißt also im Moment vollzieht sich auch städtebaulich so in den Innenstädten ein Wechsel.
00:16:15: Das also große Unternehmen, weiß ich nicht wie der Kaufhof oder irgendwie gar nicht mehr alle
00:16:22: Hemden und weiß ich nicht, was in allen Größen und allen Farben bei sich lagern muss in der
00:16:26: Innenstadt und alles in riesigen Verkaufsflächen hängen haben muss, sondern dass man eher Showrooms
00:16:32: hat mit klein, also kleinteiligere Angebote, vor allen Dingen was ja dann in den Innenstädten
00:16:37: auch gut tun würde, auch individuelleren Angeboten, also nicht derselbe Douglas und derselbe weiß ich
00:16:42: nicht, Müller's Drogerie Store und so weiter immer nebeneinander, das ist fast egal, ist in
00:16:46: welcher Innenstadt man ist. Das heißt also diese Individualität, die wird sicherlich dann wieder
00:16:51: etwas zunehmen und was auch stärker zunehmen wird, ist die Kombination mit Freizeit und
00:16:56: Erlebnis in der Innenstadt. Das heißt die Innenstadt, glaube ich, wird schon attraktiv bleiben, wird aber
00:17:02: so von der reinen Einkaufsmeile sich noch ein bisschen weiter auch in den Freizeit Gastronomie
00:17:09: Bereich und so weiter wird sich da sicherlich auch weiter noch etablieren als so ein bisschen
00:17:15: eventmäßige Attraktion auch noch verfestigen. Das ist halt was anderes als das heute ist. Also die
00:17:23: Batterien kaufe ich ja vielleicht nicht mehr in der Fußgängerzone, sondern die kaufe ich tatsächlich
00:17:26: im Web, aber ich will dann doch vielleicht mal eine schicke Lederjacke anfassen. In Hamburg
00:17:31: ist man ja sehr mohlebbewusst, dann musste ja wahrscheinlich jede Woche dir irgendwie ne neue
00:17:35: Jeans kaufen oder so und Loch einschneiden und das wird bleiben und dann ist dann also das war
00:17:43: jetzt erstmal so der erste Versuch der Antwort auf deine Frage. Also die Innenstädte werden
00:17:49: sich schon ändern. Das heißt das ganze Thema Flächennutzung wird für die nächsten Jahrzehnte
00:17:56: kann man ja wahrscheinlich sagen stark in Bewegung sein. Also auch positiv, nicht nur sterben der
00:18:01: Innenstädte, sondern wirklich neue Gestaltung und das erfordert dann ja irgendwie doch, dass wir
00:18:06: Konzepte haben, wie wir diese Gestaltung dann auch betreiben wollen, welche Leitlinien wir da irgendwo
00:18:12: dann auch haben wollen. Wie soll der Mix sein und vor allem wie verbindet sich das eben auch mit dem
00:18:17: Thema Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit. Das war jetzt das und ich hab ja eigentlich noch die
00:18:24: Antwort schuldig auf das Parkhaus. Ich habe mich ja erstmal rausgerät, so zu sagen man kann nicht
00:18:29: so genau wissen, was da eigentlich passiert. Wir haben ja bei uns, wir haben so ein Thema das Parkhaus
00:18:35: Büchel in Aachen, das ist ein Parkhaus liegt wirklich mitten drin, das ist ganz ganz ganz
00:18:40: zentral und das wird wahrscheinlich nicht wieder als Parkhaus reanimiert werden, sondern da wird
00:18:47: nur Mischung aus Geschäfts- und Wohnnutzung reingehen. Also wir hatten ja in einigen vor einigen
00:18:52: Jahren oder Jahrzehnten in den Innenstädten ein echtes Problem, weil uns die ganzen Bewohner
00:18:57: weggelaufen sind. Da gingen die Preise hoch, dann gingen die Geschäfte rein und auf einmal waren
00:19:03: diese Fußgängerzonen und diese Bereiche abends komplett tot. Das war nichts mehr. Jetzt haben
00:19:10: wir natürlich ein bisschen flexiblerer Öffnungszeiten und so weiter, aber diese Idee der Durchmischung,
00:19:15: das übrigens Bewohnerparken, ist halt ein Konzept, was auch Menschen in der Innenstadt
00:19:20: als Wohnstandort halten soll, aber diese Durchmischung, die ist sicherlich ein Konzept,
00:19:25: was auch noch weiter getrieben werden wird und letztendlich ist ja so eine Innenstadt ein
00:19:32: sehr sensibler Bereich. Da sind alle super empfindlich. Kann man nicht parken, kann man nicht gehen,
00:19:37: kann man nicht raten. Also jeder hat da irgendwas, was in da stört und dementsprechend werden solche
00:19:43: Konzepte, die du angesprochen hast, auch sinnvollerweise dann schon auch etwas breitere
00:19:48: Schultern gelegt. Das heißt jetzt nicht, dass wir uns da selber nicht trauen, aber da ist natürlich,
00:19:52: also ich sage mal, es ist relativ einfach, einen Straßenraum umzuplanen, wie die Parkbettwärts
00:19:58: wegzuhauen, ein paar Bäume dahin zu setzen, eine Bank hinzustellen und alle sind glücklich,
00:20:03: Fragezeichen. Das ist aber, das ist ja kein Hexenwerk, so was, aber das macht man eigentlich heute
00:20:09: auch mit einer stärkeren Partizipation, weil da sehr viele Betroffene sind und sehr viele
00:20:16: dann eine Meinung zu haben und wenn man da auch einen politischen Konsens hinkriegen will,
00:20:19: das ist ein hochpolitisches Thema, weniger ein eigentlichen Bauingenuethema. Also für uns fällt
00:20:23: immer hinterher was raus, wenn es umgebaut wird. Aber bis man dann dahin ist, da braucht man halt
00:20:30: auch in solchen, also in solchen Planungsprozessen, das ist sicherlich auch, wie das nicht wieder
00:20:35: Stuttgart 21 und die ganze Orgel-Line machen, aber bei großen Bauprojekten und bei großen
00:20:41: Planungsprojekten, bei einer hohen öffentlichen Betroffenheit, kommt man um so eine vernünftige
00:20:47: Beteiligung nicht herum. Also wir haben auch gerade als kleines Beispiel, aber doch mit großer
00:20:52: Stachelwirkung im Fleisch der Menschen, wird hier in Hamburg der Jungfernstieg Verkehrsberuhigt und
00:21:00: der Ballindamm, das ist sozusagen die zweite Straße an der Binnenalster für 6 Millionen als
00:21:04: Fahrradstraße umgebaut, das sind glaube ich 700 Meter oder 800 Meter. Das stößt natürlich auch
00:21:09: nicht bei jedem auf Gegenliebe, weil man sich fragt, ob man für das Geld nicht irgendwo auch im
00:21:14: Thema Nachhaltigkeit und Fahrradförderung nicht mehr machen könnte als an diesen paar 100 Metern
00:21:20: in sehr prominenter Lage, die auch nicht unbedingt dann die Lebens- und Nutzungsqualität dort so
00:21:27: sehr steigern. Das ist genau der umstrittene Punkt in der Diskussion da. Auf der anderen Seite braucht
00:21:35: man natürlich auch solche Signale, das kann ja stellenweise auch wirklich nur so fast so
00:21:40: einen Effekt sein, dass man sagt, guck mal, uns ist das jetzt so wichtig geworden, dass wir so
00:21:45: einen zentralen Bereich auf einmal mit einer anderen Priorität versehen und gerade in den
00:21:50: innerstädtischen Lagen sind und das hat ja damals auch ein unheimliches Gekloppe um die
00:21:55: Fußgängerzonen gegeben. Das war ja allerorten üblich, dass man mit dem Auto sozusagen versuchte
00:22:02: in der Nähe des Geschäfts ein Parkplatz zu kriegen, den man natürlich da nicht kriegte und
00:22:07: stattdessen kann man jetzt da planieren. Das heißt also, wir müssen da auch so ein bisschen umlernen
00:22:12: und in Hamburg kann man sicher auch gut noch anders als mit dem Auto bewegen. Das ist so,
00:22:19: wir haben eine gute Infrastruktur, kann man schon sagen, man braucht in der Stadt eigentlich kein
00:22:25: Auto. Also das Thema von vorhin ländlicher Raum und städtischer Raum, da gibt es schon große
00:22:31: Unterschiede. Also ich sehe es auch hier bei Unternehmen, die städtischen Unternehmen bieten
00:22:35: eben E-Bikes und Mobilitätsmöglichkeiten für Mitarbeiter an. Das ist glaube ich im bayerischen
00:22:42: Wald oder in der Eifel ein Grund nicht bei dem Unternehmen anzufangen, wenn die sagen, du kriegst
00:22:48: hier ein Fahrrad. Also das ist möglicherweise nicht so attraktiv. Du hast ja vorhin auch noch
00:22:55: nach der Frage gefragt, also was heißt das denn jetzt neue Mobilitätskonzepte, was heißt das
00:22:58: denn eigentlich für die Bauindustrie? Dann haben wir ja gesagt, wir hatten ja mal so angefangen
00:23:01: einmal mit der Infrastruktur. Was wir dann für dieses neue brauchen, von mir aus ein breiteren
00:23:07: Radweg oder diese ganz das ist glaube ich selbstverständlich, dann kommt natürlich schon
00:23:11: dieses Thema der Umnutzung auch von solchen Parkierungsanlagen und so weiter. Das kann
00:23:17: auch ein Thema sein. Was sicherlich dann auch ein Thema ist, ich sage mal für die Betriebe selber,
00:23:25: dass das Thema Mobilitätsmanagement der Mitarbeiter auch die dienstliche Mobilität und
00:23:30: so weiter als Themenfeld nochmal neu anzugehen und da auch alle, also das ist jetzt keine Raketenwissenschaft
00:23:38: betrieb, diese Mobilitätsmanagement, sondern eigentlich was ganz Schlichtes. Man muss sich
00:23:42: nur damit mal aktiv beschäftigen, also mit der Mobilität, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
00:23:45: in die Betriebe kommen und wenn sie dann dienstlich unterwegs sind, wie sie das am besten machen und
00:23:51: dass man vielleicht nicht immer in den A6 steigt und überall hin dondert, sondern dass man vielleicht
00:23:56: auch nochmal was anderes macht. In der Baunistrie wird natürlich immer, wir argumentieren natürlich
00:24:00: immer so, wir müssen ja auf die Baustelle und da fährt der Bus ja noch nicht hinten oder so und
00:24:04: dann fährt man in Gottes Namen auch mit dem Auto da hin, das ist überhaupt kein Problem. Aber es gibt
00:24:08: auch 25, wenn man zu irgendwelchen Ausschusssitzungen fährt und Gremien fährt und so weiter, die
00:24:13: sind dann in Frankfurt, Göllendresen oder so. Da kann man
00:24:16: auch mal gut mit dem Zug hinfahren oder so. Das sind dann so Dinge, die dann halt auch das eigene
00:24:23: Unternehmen stärker angeht. Ich habe jetzt vor kurzem gelesen, dass die im Nutzfahrzeugbereich auch
00:24:31: eine Betriebsstoffwechsel, ich sage mal nicht unmittelbar bevorstehen, aber angepeilt werden.
00:24:38: Wobei, das muss man auch immer noch sagen, solche Kraftstoffe wie Diesel und Benzin können ja auch
00:24:43: aus grüner Energie hergestellt werden. Das heißt, es muss ja nicht immer sein, dass man komplett die
00:24:48: Antrückstechnologie wechselt. Wichtig ist nur, dass man den nachhaltigen Kraftstoff rein schüttet.
00:24:52: Und das ist im Moment noch höchst unwirtschaftlich aus erneuerbaren Energien Diesel zu machen,
00:25:00: aber es könnte durchaus sein, dass es in einigen Jahren oder Jahrzehnten da auch bessere
00:25:05: Möglichkeiten gibt, da auch grünen Diesel herzustellen.
00:25:08: An dieser Stelle ein kurzer Hinweis in eigener Sache für diejenigen unter unseren Zuhörern,
00:25:20: die sich gerade in ihrem eigenen Unternehmen mit relevanten Zukunftsfragen befassen und die deren
00:25:26: Ausgestaltung und die Umsetzung von Lösungen beschleunigt und ergebnisorientiert für den
00:25:32: Erfolg vorantreiben wollen. Sprechen Sie gern Martin Ferger für Themen zu Lean, BIM,
00:25:37: Digitalisierung und Prozessoptimierung über www.ferger-conculting.de und mich Christian Haag
00:25:46: zu strategischer Transformation, Strategieführung und Sparring für Top-Entscheider über www.christianhaag.de
00:25:56: an. Im Rahmen dieses Podcasts, aber auch darüber hinaus, tragen wir gern als Speaker in Präsenz
00:26:01: oder online zur Inspiration ihres Publikums im Rahmen ihrer Veranstaltungen bei. So oder so
00:26:07: freuen wir uns auf und überregen Austausch mit Ihnen und euch. Nehmen Sie, nehmt einfach Kontakt zu uns auf.
00:26:14: Ihr habt jetzt eben über einen Jungfernstieg und Hamburg gesprochen, also dem Tor zur Welt,
00:26:27: dann will ich mal raus in die Welt. Wenn ich jetzt mal den Vergleich wage zu anderen Nationen,
00:26:32: also vielleicht direkter Nachbarn in Europa, aber auch ruhig über den großen Teilchen,
00:26:37: die eine Richtung oder nach Asien in die andere Richtung, gibt es da Dinge, die wir uns da vielleicht
00:26:42: schon abgucken können an modernen Mobilitätsdingen? Ja, also das, was ja, ich weiß nicht, ob die
00:26:49: Diskussion so bei euch so angekommen ist, aber diese, diese ganze U-Ber-Diskussion, also bei uns in
00:26:54: Deutschland gibt es ja eigentlich nicht dieses amerikanische U-Ber. Das hängt mit unserem
00:26:58: Personenbeförderungsgesetz zusammen und so weiter. Und ich will auch gar nicht, also und wenn man mit
00:27:04: U-Berfahrern redet, sind die, glaube ich, nicht verdächtig, multimillionäre zu werden und das ist
00:27:10: also auch von dem sozialen Hintergrund, glaube ich, auch ein prima Ausbeutungsmodell, was da läuft.
00:27:15: Aber was allen Orten immer noch ein Thema ist, also der öffentliche Verkehr ist nicht tot, sondern
00:27:22: gerade in Ballungsräumen, in Megacities und so weiter, ist das eigentlich ein unverzichtbarer
00:27:27: Bestandteil von Verkehrssystemen in allen möglichen Variationen und da wird natürlich
00:27:32: technische, technische Dinge werden neu gemacht und so weiter. Und ob es dann ein Hyperloop ist oder
00:27:36: was auch immer, da muss man dann halt einfach schauen. Wir tun uns natürlich in Deutschland
00:27:44: manchmal etwas schwer mit bestimmte Dinge dann auch tatsächlich umzusetzen, Hürden abzubauen,
00:27:49: die noch auf juristischer Art da sind und so weiter. Auf der anderen Seite, wie gesagt,
00:27:56: ist ja auch Verkehr- und Verkehrsinfrastrukturträge. Auf der anderen Seite kann man sehen, es hat,
00:28:04: ich sage mal, vielleicht ein Jahr gedauert, bis wir die kleinen elektrischen Trädtroller bei uns
00:28:08: hatten. Das ist ja die Frage auch immer, ist das ein Geschäftsmodell, was ein Unternehmen treibt
00:28:15: oder ist das irgendwas, was wir sozusagen eher mit öffentlichen Geld an subventioniert irgendwo
00:28:19: ausrollen wollen, was sicherlich dann anders vonstatten geht. Aber bei den, man kann jetzt von den
00:28:25: Mikrorollern halten, was man will, aber das Modell scheint ja zu fluppen. Ich bin damit auch nicht
00:28:29: glücklich, wenn überall Roller in der Ecke rumliegen, aber daran kann man ja auch sehen, wie, also so
00:28:35: sektoral ist das ja gar nicht mehr, dass der große Teich jetzt da auf einmal so ein Hemmnis darstellt,
00:28:41: sondern wuppende Geschäftsmodelle schaffen es sehr schnell auch hier zu uns rüber. Ich habe
00:28:46: da nochmal eine Frage auch zur Infrastruktur. Wenn man mal schaut jetzt, ich weiß BMW und auch,
00:28:52: ich glaube Toyota experimentieren mit dem Design und dem Bauen von eigenen Wohnvierteln, in das,
00:29:00: in die dann auch Mobilitätskonzepte natürlich und Nachhaltigkeitskonzepte integriert sind,
00:29:05: die smart sein sollen. Also da beobachtet man schon zumindest so von der Seitenlinie aus,
00:29:12: dass das irgendwie doch mit mal Player in Märkte vordringen oder die klassischen Strukturen dieser
00:29:18: Märkte sich verändern und auch anders gedacht wird. Also kann es sein, dass irgendwann vielleicht
00:29:23: ein Automobilkonzern an Hamburg herantritt, bleiben wir bei der Stadt oder an Aachen herantritt und
00:29:30: sagt, wir bauen drei neue Stadtviertel für euch und betreiben die auch. Ist sowas vorstellbar?
00:29:37: Die Frage, also zunächst muss man ja, man kann das ja auch bei Shell oder so sehen,
00:29:43: dass also solche großen Konzerne durchaus auch immer versuchen, ja so ein bisschen am Puls der
00:29:50: Zeit zu sein, um darüber natürlich auch für ihre Kernprodukte auch wieder die notwendigen
00:29:54: Innovationen zu generieren, um da halt auch mit nichts zu verschlafen. So, das kann man mal
00:29:59: grundsätzlich sagen. Nun wissen ja die Leute, die Wohnviertel hochbauen oder hochziehen,
00:30:05: das klar kann man als Generalunternehmer gut machen, wenn dann bauplanungsrechtlich alles
00:30:11: auch in trockenen Tüchern ist und natürlich könnte man sich das theoretisch vorstellen.
00:30:17: Sie werden dann aber wahrscheinlich auch mit Profis zusammenarbeiten, vermute ich mal. Also ich
00:30:22: glaube, sie werden gut beraten, das zu tun. Was die natürlich reinbringen können ist halt alles,
00:30:29: das war so, wir entwickeln ja sehr viel vom Auto aus. Also die Smartheit geht dann von Fahrzeugen aus
00:30:36: und auch der öffentliche Verkehr, also Mobilität wird insgesamt smarter werden, leichter bedienbar
00:30:42: werden, das sagen wir schon seit 25 Jahren, aber irgendwann wird es dann den Fahrkartenautomaten
00:30:47: vielleicht dann doch nicht mehr geben. Aber also alles das, was da mitbuchen, also die Selbstverständlichkeit,
00:30:56: mit der ich dann Mobilität benutze, die wird glaube ich eine andere werden. Und das ist,
00:31:05: sagen wir mal, für alle Anbieter im Mobilitätsbereich, das kann die Automobilindustrie sein, das können
00:31:11: Verkehrsunternehmen sein, sicherlich ein interessantes Geschäftsfeld. Wer dann hinterher das Häuschen
00:31:16: baut oder das smarte Hochhaus oder irgendwie sowas, das muss man dann sehen.
00:31:21: Vielleicht nochmal, du hast es gesagt, die suchen sich dann hoffentlich die Profis, also unsere
00:31:27: Zuhörer quasi. Was würdest du denn jetzt, eine Baufirma, entsprechende Größe, fragt dich,
00:31:33: ja Herr Hebel, Sie haben so viel erzählt, was in Zukunft alles in der Mobilität, im Stadtbild und
00:31:39: so sich verändern wird, abgehen wird, haben Sie einen Tipp für uns, was wir machen müssen,
00:31:42: damit wir in dem Konzert dann eine entscheidende Rolle spielen können? Müssen die sich Partner
00:31:47: suchen, Allianzen schmieden oder eigene Kompetenzen irgendwo? Es ist ja so, also das eine ist natürlich
00:31:53: schon, das hat jetzt vielleicht weniger was mit Mobilität zu tun, ist dieses ganze Thema des
00:31:58: Smart Buildings. Also Smart Building Engineering und so weiter ist sicherlich ein Themenfeld,
00:32:06: was noch weiter wachsen wird und das, was in dem Mobilitätssektor, dass man da noch so dazu
00:32:14: kommt, ist glaube ich verhältnismäßig schlicht. Es geht ja dann letztendlich um,
00:32:21: sagen wir mal, Benutzerschnittstellen, um das deutsche Wort mal zu sagen. Das heißt also,
00:32:27: letztendlich wird in dieses Gebäude, klar gibt es dann diese Sachen, wo dann das Auto und Batterie
00:32:32: pofer sein kann und so weiter. Aber das, ich glaube, das hat jetzt was, was jetzt wirklich die
00:32:37: Bauindustrie angeht, jetzt nicht so eine, so eine Knallwirkung. Ja, also das Gebäude wird dann,
00:32:44: vielleicht müssen wir mal über die Statik dann nochmal anders nachdenken oder so,
00:32:47: wenn da dynamische Lasten von ein paar Tonnen fahren oder so, aber das ist vielleicht nochmal
00:32:51: noch was anderes. Aber ich glaube, das ist jetzt so pauschal zu sagen, da müsste unbedingt das und
00:32:57: das machen oder dieses und jenes, glaube ich, erst mal nicht. Wenn man jetzt mal nochmal mutig in
00:33:04: die Zukunft schaut, vielleicht auch um dem einen oder anderen auch Inspiration zu geben. Wenn ich dem
00:33:10: Betreiber des Parkhauses, wann kann ich dem raten, dass er sein Parkhaus zu einem Landeplatz für
00:33:16: Flugtaxis umrüsten soll und zu einem Hangar oder einer Servicestation. Dafür, wann werden wir das
00:33:24: erleben in Deutschland? Ja, wir sind also, also zunächst mal muss man ja sagen, das kann man
00:33:30: sicher wahrscheinlich vorstellen, dass es im Moment auch so rechtlich noch nicht so ganz so einfach
00:33:36: ist, mit Geräten in beliebige Dichte, Bereiche zu fliegen. Es ist schon möglich, aber da gibt es im
00:33:42: Moment auch echte Lücken und da wird es, gibt es so Übergangsvorschriften, die jetzt im Moment
00:33:47: generiert werden. Also wir haben bei uns in unserem Forschungsprojekt ein ganz dicker Teil,
00:33:51: beschäftigt sich mit den Hubs. Und das ist das eine, man muss sich das aber auch im Moment
00:33:58: noch so vorstellen, dass diese Taxisysteme, was nicht, was ist das, 5. Element oder so,
00:34:03: ist in dieser Film, kennt ihr den? Ja. Da fliegen ja auf mehrere Etagen ganz viele, also da ist es im
00:34:08: Prinzip am Himmel genauso voll wie auf der Straße. Das sehe ich im Moment noch nicht so
00:34:13: unmittelbar, sondern das wird eher noch, also ich sage mal, eher noch eine eine Sparte sein,
00:34:20: die doch eine Nische ist. Und wenn man sich mal anguckt, in welchen Distanzen dann da geflogen
00:34:27: wird, also das schwierigste oder das Energieaufwählniste kann man sich vorstellen, ist das hoch
00:34:31: kommen. Runter kommt man immer irgendwie, aber hoch ist sehr energetisch ungünstig. Das heißt,
00:34:37: also wenn man so drei Kilometer fliegen will oder so, dafür sind die Systeme im Moment jedenfalls
00:34:43: eigentlich gar nicht konfiguriert, sondern eher für so einen regionalen Bereich. Weiß ich nicht,
00:34:47: 30 Kilometer, 40 Kilometer, sowas in dem Bereich, vielleicht so Zubringergeschichten, 15, 20 Kilometer,
00:34:53: aber nicht so ultra kurz, dass man sagt, ich fahre jetzt, wir fallen jetzt nicht so viele
00:34:57: Hamburger Stadtteile ein, also ich sage jetzt mal Aachner von Aachenbrand in die Innenstadt,
00:35:01: das sind so Luftlinien, drei Kilometer oder vier, das wird das nicht sein. Auf der anderen Seite
00:35:08: werden wir schon gucken, dass wir mit diesen Fluggeräten in die Bebauung kommen und wie gesagt,
00:35:15: wie die Dinger dann genau aussehen, also kann ja noch sein, dass da Batterien gewechselt werden
00:35:19: müssen und so weiter, das wissen wir jetzt alles noch nicht so genau, oder da muss ein Atomkraftwerk
00:35:23: neben stehen, damit die irgendwie Bauerbeladung kriegen oder irgendwie sowas, das muss man dann
00:35:29: halt alles sehen, aber das ist schon, also dafür wird es natürlich auch Infrastruktur brauchen.
00:35:33: Ich glaube nur noch nicht, dass wir jetzt mal mal in den nächsten 10, 20 Jahren Millionen von Skycaps
00:35:41: am Himmel fliegen sehen werden. Wir werden welche sehen, auch schon in näherer Zukunft, also viele
00:35:47: einige Modelle sind tatsächlich schon fast flugfähig und dann das aber wirklich in unser
00:35:54: Verkehrssystem zu integrieren, wo in Hamburg jeden Tag Millionen von Wege gemacht werden,
00:36:00: da macht dann das Flugtaxi 0,001, vielleicht noch nur 0 mehr Prozent der Wege aus.
00:36:07: Also noch kein Tipp für die nahezukunft, für den Betreiber dieses Parkhauses, vielleicht schon
00:36:12: eher für als Hub für Drohnen, für die Amazon-Belieferung, das ist zumindest ja ein...
00:36:18: Das Thema Wirtschaftsverkehr ist sicherlich ein sehr zentrales. Da gibt es auch einen
00:36:24: Ach aus Aachen, das ist nicht von der EFA, es ist dann ein Firma aus Aachen, die macht den sogenannten
00:36:28: Ducktrain, das kennt sicherlich alle so eine Entenfamilie, da geht ja die Ente vorne weg und
00:36:34: hinten dran kommen dann die kleinen Küken, die wahrscheinlich bei Enten auch hier, die Küken.
00:36:38: Und diese Firma nennt sich Ducktrain, da kann man also vorne weggehen und hinten folgen einen dann
00:36:44: autonom, ich sag mal, mehr oder weniger fahrbare Paletten, die was transportieren können.
00:36:50: Das heißt also, man kann dann Innenstädte damit beliefern. Das heißt also, das Thema
00:36:54: Wirtschaftsverkehr ist spätestens dann, wenn man schon mal hinter einem DHL-Wagen oder in der
00:37:00: zweiten Reihe gewartet hat, weil der einfach die Straße verstopft hat und so, da wird sich
00:37:05: sicherlich noch einiges tun. Auf der anderen Seite wird der Onlinehandel und diese Dinge
00:37:10: dazu führen, dass wir immer mehr Zustellen, Logistik auch in den Städten haben. Ich nehme
00:37:16: jetzt auch mal mit, dass also die Frage, welches Konzept werden wir da verfolgen,
00:37:19: im Moment noch auch schwer zu beantworten ist, dass einfach ganz viel in Bewegung ist und viele
00:37:24: Dinge noch nicht zu Ende gedacht sind und vielleicht auch noch gar nicht so als Konzept,
00:37:29: als Gesamtkonzept so richtig fertig sind, weil viele Technologien auch noch da dranhängen.
00:37:34: Das würde ich jetzt nicht sagen. Also ich glaube schon, dass viele Städte, also ich mache in
00:37:42: meiner, nicht meiner Freizeit, sondern ich betreue viele Städte, berate die im Bereich
00:37:45: Verkehrsentwicklungsplanung. Hamburg macht zum Beispiel gerade ein Verkehrsentwicklungsplan,
00:37:50: Bremen hat vor einigen Jahren einen fertig gestellt. Das heißt, also ein Verkehrsentwicklungsplan
00:37:55: geht immer so die nächsten 15 Jahre. Und da dieses Themenfeld ist, glaube ich, bei den Kommunen
00:38:02: mittlerweile schon ganz gut angekommen. Und viele Städte entwickeln auch Leitbilder und Ideen,
00:38:09: wie sie sich ihre Stadt, ihre Innenstadt, aber auch ihre Präferie im Mobilitätsbereich und
00:38:16: im städtebaulichen Bereich vorstellen. Und wenn ich das richtig verfolge, sind das nicht Konzepte,
00:38:24: die mehr Parkhäuser in die Innenstädte bringen wollen, sondern eher Nahmobilität stärken wollen,
00:38:29: also wieder Nutzungsmischung, auch wieder in den Quartieren kleinere Strukturen hinzukriegen,
00:38:36: dass das eine Nahmobilität als solche zu fördern, also Fußläufigkeit in der Stadt
00:38:41: auch wieder herzustellen, die ganzen Verkehrsmittel des Umweltverbundes auch zu stärken. Das ist
00:38:48: sicherlich ein, das heißt jetzt nicht, dass das Auto verteufelt wird, aber dass, sagen wir mal,
00:38:53: die Relevanz gerade in diesen zentralen Bereichen doch etwas runtergeht. Da doch noch mal eine
00:39:00: Einschlussfrage vielleicht, die das noch mal in etwas anderen Blickwinkel stellt. Also wenn
00:39:05: wir mal über Geschäftsmodelle sprechen, das ist für ihn auch schon mal gefallen, das Wort,
00:39:09: ist es dann für die Baubranche zum Beispiel ein Thema, sich mit anderen Industrien stärker
00:39:16: zu vernetzen und auch mit den Kommunen sich anders zu vernetzen, also um diese Konzepte mitzugestalten,
00:39:23: nicht nur am Ende der Nahrungskette, dann der zu sein, der die Ausführung praktisch macht,
00:39:28: in Anführungszeichen für kleines Geld, sondern eher früher anzusetzen und eben auch mitgestalter
00:39:35: zu sein und mit am Tisch zu sitzen. Also in welchem Bereich das eigentlich jetzt vor kurzem
00:39:41: schon begonnen hat, ist das Thema Ladeinfrastruktur. Die Kommunen können das selber nicht, die können
00:39:48: zwar sagen, wir hätten gerne viele Ladesäulen und es gibt im Moment Förderprogramme ohne Ende
00:39:52: Verladeinfrastruktur, die werden nun nicht alle abgerufen. Also in meiner Kenntnis nach ist
00:39:57: dann auch in den Töpfen jede Menge Geld drin, was auch damit zusammenhängt, dass letztendlich
00:40:02: Unternehmen diese Sache begleiten müssen, um dann auch ein vernünftiges Konzept zu machen,
00:40:09: wie ist das mit der Unterverteilung, brauchen wir da Unterwerke und weiß ich nicht was alles,
00:40:12: weil das eine Kommune selber gar nicht wuppen kann. Das heißt also hier ist auch die Bauindustrie
00:40:20: dann halt auch gefragt, natürlich auch Elektroingenieure und so weiter, aber das dann
00:40:25: gemeinschaftlich zu machen und gerade bei Parkplätzen und also gerade bei diesem Thema Ladeinfrastruktur
00:40:31: ist das im Moment sehr, sehr aktuell, muss man sagen. Martin, du hattest noch einen Punkt auch
00:40:38: zu den Themen für die Zukunft, glaube ich. Genau, wenn man das versucht jetzt als Handreichung
00:40:44: oder als mitzugeben auf den Weg, wenn du sagst drei Themen für die Zukunft, die man jetzt angehen soll,
00:40:51: um die Voraussetzung für moderne Mobilität zu schaffen, für moderne Infrastruktur,
00:40:57: allgemein und auch aus Sicht der Bauindustrie, was wären so die drei Themen, die wir jetzt
00:41:03: zuerst angehen müssen als Gesellschaft, als Industrie, auch als Hochschulen, um da auf den
00:41:10: besten Weg zu kommen? Also das Wichtigste ist erstmal, dass sich eine Stadtgesellschaft
00:41:16: darauf verständigt, was sie eigentlich möchte. Also ein Ziel, das ist jetzt ganz banal, es tut
00:41:22: mir leid, dass es so banal ist, aber und dass das also auch eine gewisse Stabilität hat. Also
00:41:30: gerade Verkehr und Mobilität ist ja oftmals auch so ein bisschen Spielball von Politik,
00:41:35: nur wenn man sich anguckt, wie viele grüne Positionen mittlerweile in der CDU angekommen
00:41:40: sind, dann sieht man ja auch immer, dass das ja solche Prozesse sind, dass wir schon in meiner
00:41:46: Wahrnehmung einen gewissen gesellschaftlichen Konsens zu bestimmten Sachen haben, dass wir
00:41:50: zum Beispiel eine saubere Innenstadt haben wollen. Also jetzt nicht sauber von, auch sauber von Müll,
00:41:55: aber auch, dass die Luft zum Beispiel sauber ist oder so. Oder dass wir den Klimawandel irgendwie
00:42:00: verhindern wollen. Das sind schon Dinge, da haben wir überwiegend Konsens. Mark in der Republik den
00:42:06: einen oder anderen Ort geben, wo das vielleicht kein Konsens ist, aber und das ist sicherlich ein
00:42:11: wichtiges Themenfeld. So, jetzt kommt aber immer wieder, es ist immer die Frage, wo ist die Bauindustrie
00:42:16: jetzt dabei oder was können wir da machen? Das ist natürlich, wenn ich mir jetzt angucke,
00:42:23: das Straßenumgestaltungspotenzial in Innenstädten, wenn wir, ich sage mal, eine andere Flächenauffteilung
00:42:30: haben, wenn wir diese Nahmobilität fördern, wenn die Parkplätze rausschmeißen, sage ich jetzt mal,
00:42:35: also Parkplätze einfach stärker bündeln. Also rausschmeißen ist eigentlich das falsche Wort,
00:42:40: sondern man kann in Innenstädten sehr gut Parkraum bündeln, in Tiefgaragen, in allen möglichen
00:42:49: Anlagen und das heißt dann natürlich, dass das, was in den Straßen dann noch übrig ist,
00:42:53: letztendlich anders gestaltet werden muss. Und wenn man sich mal anguckt, so eine Stadt wie Münster,
00:43:00: die ja immer genommen wird, wenn es um Fahrradinfrastruktur geht, wo es viele andere Städte
00:43:05: gibt, die mittlerweile genauso viel Fahrradverkehr haben, da haben die infrastrukturellen Probleme,
00:43:12: weil die so viele Radfahrer haben. Da ist das nicht alles immer total super, sondern da steht man auch
00:43:17: manchmal auch an einem Abbiegelstelle oder so und wartet, dass man darüber schwaren kann oder so.
00:43:21: Das heißt also, da ist schon noch eine ganze Menge an Infrastruktur, die da gestaltet werden kann
00:43:27: und muss und wenn wir jetzt daran denken, verschiedene Verkehrsträger immer noch besser
00:43:32: einmal organisatorisch, aber auch infrastrukturell zu vernetzen. Das heißt also, schon mal gehört
00:43:39: Mobilitätsstationen, Mobilstationen, das sind ja kleinteilige Punkte, wo sich verschiedene
00:43:47: Verkehrssysteme treffen und wenn man jetzt nochmal an die Sharing Mobility denkt und an die bessere
00:43:53: Benutzbarkeit, wo ich auch das Pedileg in den Ständerstelle und dann in den Bussteiger oder in
00:43:59: die U-Bahn oder von mir aus auch in ein Auto. Das sind auch alles Dinge, Gebäude und Infrastrukturen,
00:44:06: die errichtet werden müssen. Gleichzeitig haben wir ja auch noch ein Problem, ich sage mal,
00:44:12: bringen jetzt mal kein Mobilitätsthema, sondern das Thema Wassersensible Stadtentwicklung,
00:44:17: die Hamburger sind da schon relativ weit, die haben da schon eigene Leitfäden für, dass sie
00:44:22: also auch ihre öffentliche Infrastruktur so gestalten, dass sie besser mit stark regnen
00:44:26: Ereignissen umgehen können und die Verkehrsinfrastruktur spielt dabei eine Rolle. Das heißt also,
00:44:32: dass wir brauchen oftmals kurzfristige Rückhaltevolumen und die müssen wir dann,
00:44:37: können wir zum Beispiel auch auf Parkplätzen, auf Stadtplätzen letztendlich auch realisieren
00:44:43: und speziell beim Neubau, sollte es mittlerweile schon in die Praxis übergegangen sein, dass das
00:44:52: mitgedacht wird. Ist natürlich noch nicht überall so, aber letztendlich ist das auch noch mal ein
00:44:57: erheblichen Bedarf, den wir da haben, damit uns unsere Städte im wahrsten Sinne des Wortes nicht
00:45:01: absaufen. Vielleicht sollten wir das mal als guten Schluss Gedanken nehmen. Ich glaube, wir könnten
00:45:11: die Themen noch lange, lange, lange weiter diskutieren. Hier, das zeigt ja wirklich der
00:45:17: Gestaltungsbedarf, aber auch wir dürfen hier natürlich nicht absaufen, um den Begriff mal zu
00:45:25: nehmen sozusagen in den vielen Gedanken. Ich glaube, das war eine gute, kompakte Reise durch
00:45:32: einige Ansatzpunkte in diesem Themengebiet und ich glaube, dass die Branche, wenn man so sieht,
00:45:38: doch viel Handlungsbedarf und auch Gestaltungsraum hat. Und ich würde mir sehr wünschen, dass das
00:45:44: viele der Akteure einfach aktiv auch darauf zugehen und vielleicht auch sich mit der Wissenschaft
00:45:50: hier etwas stärker und untereinander vernetzen, um eben Gestaltere stetig zu sein und nicht am
00:45:55: Ende des Tisches wieder zu sitzen und die Brotkrummen praktisch dann aufzufegen. Ich würde mal,
00:46:04: ich glaube in unserem Namen, Martin sagen vielen, vielen Dank für die inspirierenden Gedanken und
00:46:10: würde mich sehr freuen, wenn wir das vielleicht thematisch fokussiert hier und da auch mal
00:46:15: fortsetzen können, wenn die ersten Taxis fliegen oder andere ja spektakuläre Entwicklungen
00:46:23: ja zu sehen sind. Ja, auf jeden Fall können wir gerne machen. Es ist ja auch ein Thema, was uns
00:46:30: ja letztendlich alle irgendwie beschäftigt täglich und auch um das auch nochmal mit der
00:46:36: Bauindustrie noch mal zu bringen. Also es gibt so viele Ansatzpunkte ja, die jetzt auch in diesen
00:46:42: Entwicklungen, sodass ich da, ich sage mal, überhaupt keine Sorge habe, dass es für uns da
00:46:48: nichts zu tun geben könnte. Also es gibt viel zu tun fürs nächste Jahr. Packen wir es an, Martin.
00:46:54: Ja, Christoph, vielen Dank auch von meiner Seite und was ich auch spannend finde, ist,
00:46:59: glaube ich, dass die Bauindustrie sich auch darauf einstellen kann, dass Ausschreibungen,
00:47:04: dass Projekte nicht die gleichen sein wären wie die letzten 40 Jahre, sondern dass da vielleicht
00:47:09: mal ein Landeplatz für den Skycaptor zukommt, dass Parkhaus vielleicht anders aussieht. Also ich
00:47:15: glaube, es gibt ganz, ganz viel zu tun und das sage ich ja immer wieder. Also wir als Bauindustrie
00:47:19: haben das große Gut, finde ich, dass wir auch potenziellen Interessenten an in der Industrie
00:47:24: zu arbeiten immer sagen können, die Daseinsberechtigung für eine Industrie, die Infrastruktur schaffe,
00:47:29: die wird immer da sein, egal ob die zu Luft, zu Wasser oder zu Land ist. Zu bauen gibt es,
00:47:36: glaube ich, immer. Ich sage da immer der Vergleich zu dem, der jetzt den Verbrennermotor baut,
00:47:40: dem stottern vielleicht die Knie, aber uns als Bauingenieur ist eigentlich egal, ob dann E-Auto
00:47:45: oder ein Verbrenner über unsere Straße fährt. Genau. "Zukunft bauen" heißt der Podcast nicht umsonst.
00:47:51: Es ist auch ein bisschen Aufforderung, die Zukunft zu bauen an die, an die Branche. Erst im Kopf und dann
00:47:57: tatsächlich draußen in der Welt. Also, vielen Dank. Vielen Dank. Vielen Dank an Sie und euch fürs
00:48:06: Zuhören bei "Zukunft bauen", dem Zukunftspodcast für die Bauindustrie. Wenn euch der Podcast
00:48:13: gefällt, würden wir uns über eine Bewertung freuen und natürlich darüber, wenn ihr den Podcast
00:48:18: bei einem Podcast Provider eures Vertrauens abonniert. Wir freuen uns auf ein Wiederhören. Bis bald.
00:48:24: [Musik]