#022 | Hochschulen - Wie man lernt, die Zukunft zu bauen!
Shownotes
In dieser Folge sprechen sprechen wir über die Herausforderungen für die Hochschulen, die richtigen Qualifikationen für die Anforderungen der Zukunft zu vermitteln und wie es gelingen kann, Berufseinsteiger besser auf die Anforderungen der Praxis vorzubereiten. Wo stehen wir also mit Konzept und Lehre in den Hochschulen und wie kann für Hochschulen, Studierende und Unternehmen das Miteinader zukünftig aussehen?
Themen in der Folge
- Wo stehen wir aktuell?
- Kooperationen - Wie Hochschulen und Unternehmen kooperieren können
- Beiräte
- Anforderungen an Studieninhalte heute und morgen
- Methoden und Inhalte sowie moderne Technologien, Organisationsformen und Ausstattungsrahmen in der Lehre
- Die Ausgestaltung praxisnaher Ausbildung
- Raus aus dem Fachsilo - Blick über den Tellerrand
- Softskills (Führung, Kommunikation, Entrepreneurship usw)
- Projektmanagement & Zusammenarbeit
- Fachliche Basis und neue Lehrinhalte
- Gemeinsame Projekte
- Wie wird der Bau auch für andere Studiengänge interessant?
- Alumni Netzwerke
- Hybride Lehre
- Praktische Ansätze für die Umsetzung
In dieser Folge
Christian Haak: www.christianhaak.de
Martin Ferger: www.ferger-consulting.de
Hosts und Podcast
Website: Christian Haak
Website: Martin Ferger
Wenn Ihnen der Podcast gefällt, dann lassen Sie gerne Like & Abo da! Sie haben Fragen, planen ein Projekt oder möchten gern als Interviewgast in unserem Podcast dabei sein? - Sprechen Sie uns an! Eine Keynote, kompetente Eventmoderation oder ein Live-Podcast? Lassen Sie uns miteinander sprechen!
Präsentiert von: Zukunft.Bauen. | Der Haak & Ferger Zukunftspodcast für die Bauindustrie
Der Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen & Leben interessieren.
Live-Events von Zukunft.Bauen.
Hinweis: Das Folgentranskript wurde automatisch erstellt.
Transkript anzeigen
00:00:00: Moin aus Hamburg und Sien.
00:00:09: Und herzlich willkommen zu unserem Podcast für die Bauindustrie Zukunft Bauen.
00:00:15: Dem Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen und Leben interessieren.
00:00:21: Wir sind Martin und Christian und wir werfen in diesem Podcast einen Blick auf die Zukunftsentwicklungen
00:00:28: von Branche, Technologie und Lebenswelt.
00:00:31: Es wird dabei um die Veränderung der Baubranche gehen und darum, was dies für uns und für
00:00:37: die Unternehmen der Branche bedeutet.
00:00:38: Heute sprechen Martin und ich über die Herausforderungen für die Hochschulen und die Frage, wie die
00:00:47: richtigen Qualifikationen für die Anforderungen der Zukunft vermittelt werden können.
00:00:52: Wie kann es gelingen, Berufseinsteiger besser auf die Anforderungen der Praxis vorzubereiten,
00:00:57: und was bedeutet das für die Frage, wie man lernt, die Zukunft zu bauen?
00:01:02: Hallo Martin, wie geht es dir?
00:01:04: Hallo Christian, wie geht es gut?
00:01:06: Ich freue mich auf ein neues spannendes Gespräch.
00:01:08: Heute ja mal mit dem ja dir beruflich sehr nahen Thema der Hochschulen.
00:01:14: Wir wollen heute mal etwas tiefer einsteigen in die Frage, wie sich die Hochschulwelt
00:01:18: auch verändern muss.
00:01:20: Wenn sie die Bauwelt verändern möchte, fangen wir doch einfach mal da an.
00:01:24: Wo stehen wir aktuell in den Hochschulen?
00:01:26: Wie ist die Situation momentan, wie nimmst du das im Moment wahr?
00:01:29: Wenn man aus der Industrie oder vielleicht muss man so sagen, aus der Hochschule in
00:01:35: die Industrie und dann irgendwann wieder zurück in die Hochschule, dann stellt man
00:01:39: so ein bisschen diverses Bild fest.
00:01:41: Zum einen ist sehr, sehr viel noch so ähnlich wie in der eigenen Studierenden oder Promotionszeit.
00:01:45: Manche Dinge haben sich aber auch verändert.
00:01:47: Was man zum Beispiel sieht, wir haben sehr, sehr großen Blumenstrauß an Möglichkeiten,
00:01:53: zum Beispiel verschiedener Masterstudiengänge mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten und
00:01:57: Ausrichtungen von Nachhaltigkeit über Digital bis Projektmanagement über Baustoffe.
00:02:03: Das ist deutlich diverser geworden als früher.
00:02:06: Grundsätzlich sind aber die Grundlagen in den Bereichen, das bleiben wir noch im klassischen
00:02:10: Bauingenieurwesen, immer noch dieselben wie zum Beispiel auch zu meiner Studierendenzeit.
00:02:15: Also ein sehr, sehr diverses Bild.
00:02:16: An mancher Stelle viel Neues, an mancher Stelle aber auch viel bewährtes.
00:02:20: Wenn ich jetzt als Studierende an die Hochschule komme, wo merke ich, dass ich mich noch mit
00:02:26: den Grundlagen befasse, wie gestern, vorgestern auch gebaut worden ist und wie auch heute
00:02:31: gebaut wird und wo nämlich die Zukunft schon sofort war?
00:02:35: Also ich glaube und das ist auch in großem Maße richtig so, dass die technisch-physikalischen
00:02:41: Grundlagen immer noch so vermittelt werden wie, sag ich mal, zu Studienzeiten von mir,
00:02:47: von meinem Vater oder der Generation davor, also dass man als Ingenieurin, als Ingenieurin
00:02:52: Verständnis dafür hat, wie sind die physikalischen Zusammenhänge, wie funktionieren die Baustoffe,
00:02:56: wie ist die Mathematik dahinter?
00:02:58: Ich glaube daran kann und sollte sich auch nicht alles ändern.
00:03:02: Also das ist und bleibt auch noch so, gerade in den unteren Semestern, wo man aber dann
00:03:05: schon das ein oder andere merkt, je nachdem, wie stark auch die Kolleginnen und Kollegen
00:03:10: in der Lehre damit selber beschäftigt sind, der Einfluss zum Beispiel digitaler Methoden,
00:03:14: die über Systeme und so weiter und so fort.
00:03:17: Was vereinzelt vorkommt, nach meiner Meinung nach aber noch viel zu kurz kommt in den
00:03:22: Ingenieurwissenschaften, ist so ein bisschen der Blick über den Tellerrand, Querschnittsthemen
00:03:26: wie Führung, Kommunikation, Projektmanagement, wie baue ich eine Firma auf, wie leite ich
00:03:33: eine Firma, weil gerade unter Ingenieuren oder wenn man auch Architekten mit einbezieht,
00:03:37: ist es ja so, dass die selbstständigen Quote, ohne dass jetzt eine Zahl nennen kann, vermutlich
00:03:41: relativ hoch ist, weil ja viele doch einen Ingenieurbeoghund, einen Architekturbeoghund
00:03:45: und da geht es ja auch darum, wie bin ich Unternehmer und das glaube ich, ist ein Ding,
00:03:51: das fehlt mir zumindest noch oft in den Kuri-Küllen.
00:03:54: Da können wir ja gerne auch später nochmal etwas tiefer einsteigen, was das konkret bedeutet,
00:03:59: sich an der Stelle ganz genauso.
00:04:00: Wenn wir mal beide aus unserer momentan eigenen Situation, wo wir an der Hochschule leeren,
00:04:06: ausgehen, das findet im Moment alles online statt.
00:04:09: Was muss sich, wenn vielleicht auch nicht inhaltlich, aber methodisch im Moment auch schon an den
00:04:14: Grundlagen verändern?
00:04:15: Also findet Leere weiter so statt in Zukunft und sollte sie so stattfinden, wie sie gestern
00:04:21: stattgefunden hat oder wie sie heute stattfindet im Moment in dieser Corona-geprägten Zeit?
00:04:26: Also ich glaube, man muss sich da schon Gedanken darüber machen, ob zum Beispiel diese klassische
00:04:31: ich sage mal ungesprachlich Frontalbeschallung in der Situation dann noch Sinn macht.
00:04:37: Es gibt auch viele Kolleginnen und Kollegen, die haben da auch schon reagiert und dieses
00:04:40: Konzept man nennt das dann um die Daktik ja den Flip Classroom eingesetzt, dass man vielleicht
00:04:45: eher Aufgaben herausgibt, die Aufgabenstellung genau mit den Studierenden bespricht.
00:04:50: Die Studierenden bearbeiten die und bespricht dann die Ergebnisse zusammen und erarbeitet
00:04:55: das dann nochmal mit den Studierenden zusammen, dass man quasi mehr ins Tun als ins Zuhören
00:05:00: kommt, weil und das ist auch ein Erkenntnis aus der Corona-Zeit mit der Online-Leere,
00:05:05: dass es einfach so ist, dass eine gewisse Aufmerksamkeit spannender Online vorhanden
00:05:10: ist, diese aber nicht über drei, vier Stunden aufrechterhalten kann, wenn man Online im
00:05:15: Inhalt folgen muss und gerade wenn es dann komplexe Inhalte sind, wie zum Beispiel bei
00:05:20: einer technischen Mechanik oder einer Mathematik, dann muss man auch wirklich gucken, dass
00:05:24: man die Leute dort nicht mit Informationen überfrachtet.
00:05:26: Aber ich denke, der Mehrwert könnte doch tatsächlich auch darin liegen, dass wir eben
00:05:31: hybride Modelle entwickeln, dass wir eben Teile wieder in Präsenz vermitteln und dort
00:05:37: auch das klassische Studierenden Leben wieder möglich machen, also auch die menschliche Interaktion
00:05:42: zwischen den Vorlesungen und drumherum.
00:05:44: Das sind glaube ich auch ganz wichtige Fähigkeiten und Fertigkeiten, die man dort erlangt und
00:05:51: auch Netzwerke, die man natürlich aufbaut.
00:05:53: Auf der anderen Seite eben auch die Möglichkeit online an Veranstaltungen teilzunehmen, an
00:05:57: denen man vielleicht sonst nicht so teilnehmen können oder auch schon Arbeitstechniken
00:06:01: online zu nutzen, die man eben auch im weiteren Studiengang, im Verlauf braucht, aber auch
00:06:07: später im Berufsleben dann braucht.
00:06:08: Also so unangenehm die Pandemie ist und vielleicht sagen wir bald auch wahr, dass so viele interessante
00:06:17: Aspekte können wir glaube ich auch rausziehen, gerade für die Hochschullehrer.
00:06:20: Also ich glaube neben dem Inhaltlichen Vermitteln, was du auch gesagt hast, ganz schlimm ist
00:06:24: im Prinzip aktuell der Wegfall des Studierenden Lebens.
00:06:27: Also damit meine ich nicht nur das Gemeinsamhörterl sitzen, das meine ich auch das Gemeinsam auf
00:06:32: der Uni Wiese sitzen, abends auch mal bei einer Feier auch Leute aus einem anderen Studiengang
00:06:37: kennenzulernen.
00:06:38: Das formt einen ja auch als Menschen ganz deutlich und nicht nur als Fachmann, Fachfrau.
00:06:42: Aber unabhängig davon, glaube ich, könnte viel auch mitnehmen.
00:06:46: Also ich habe zum Beispiel für mich schon festfrocken und wenn wir wieder zurück in die Präsenzlehre
00:06:50: gehen, ich habe jetzt in den Corona Zeiten einige Vorlesungsinhalte aufgezeichnet, die
00:06:55: man im Lernmanagement System abrufen kann.
00:06:58: Die werde ich natürlich nicht löschen, sondern die werde ich als Ergänzung zur Nachlesung
00:07:03: zu den Vorlesungen, die ich dann in Präsenz halte, einfach nochmal zur Aufrichtung des
00:07:07: Wissens dort lassen.
00:07:08: Und ich sehe das auch nicht als Konkurrenz um, da kommen weniger in meine Vorlesung.
00:07:11: Ja gut, die die meinen mir reichen diese Videoschnipsel, okay, dann sollen sie es so machen.
00:07:17: Ich glaube, beides zusammen ergänzt es dann vielleicht die ideale Form, dass wir wirklich
00:07:20: in so hybride Formen kommen, dass wir sagen, wir haben vielleicht auch in den Präsenzveranstaltungen
00:07:26: mehr noch dieses Drum herum, um zum Beispiel Gifolien, vielleicht eine Anekdote mehr, eine
00:07:31: Erläuterung mehr, mehr dieses Interagieren, wie seht ihr das, aber dieses reinig, eine
00:07:36: fachliche Vermittlung, also dieses biblikarische Wissen, also im Prinzip Begriffe, dass es
00:07:41: vielleicht dann in den Vorlesungsaufzeichnungen nochmal nachzuhören.
00:07:45: Und ich glaube, da gibt es ganz, ganz viele gute Ansätze, das auch miteinander zu verknüpfen.
00:07:49: Sicher an der Stelle genauso.
00:07:51: Also ich glaube, wenn man es mal allgemein formuliert, die Hochschule darf nicht eigentlich
00:07:58: Google sein nach dem Motto "Ich schlage vorhandenes Wissen nach", sondern die Hochschule muss
00:08:02: im Grunde genommen dann das Arbeiten mit dem Wissen in den Vordergrund stellen.
00:08:06: Vielleicht nicht ganz so dogmatisch, aber doch, dass im Grunde der Mehrwert dadurch entsteht,
00:08:10: dass ich das Wissen anwende und mich darüber austausche und am Ende eben auch Netzwerke
00:08:15: bilde, Projekte bearbeite und etwas stärker eben in diese Anwendung und Lösungsorientierung
00:08:20: dabei gehe.
00:08:21: Im Übrigen, was mir auch aufgefallen ist, auch die Interaktion zwischen den Kollegen
00:08:24: fehlt ja ein bisschen im Moment.
00:08:26: Also zwischen den Studierenden, der einen Seite, aber auch der Austausch untereinander,
00:08:30: auch zwischen den einzelnen Fachdisziplinen ist natürlich momentan stark eingeschränkt.
00:08:35: Auch da werden wir froh sein, wenn wir wieder in mehr Präsenz gehen.
00:08:39: Ich denke, die Erkenntnis, dass das alles so ist, die wird uns sehr helfen, die Schwerpunkte
00:08:44: etwas intelligenter zu setzen in der Zukunft.
00:08:47: Du hast es eben schon skizziert und du bist ja aus der Unternehmenswelt in die Hochschulwelt
00:08:54: gewechselt und ich bin ja immer so mit einem Fuß in der Hochschulwelt, aber mehr in der
00:08:58: Unternehmenswelt zu Hause, wenn man das jetzt mal zusammen tut, wie können denn Hochschulen
00:09:05: und Unternehmen in Zukunft noch besser miteinander zusammenarbeiten, um diese Erkenntnisse zu
00:09:12: unterstützen und zu vertiefen?
00:09:13: Also ich glaube, zum einen auch da bringen uns diese Erkenntnisse aus der Corona-Zeit
00:09:19: ein bisschen weiter.
00:09:20: Wir hatten ja auch schon mal darüber gesprochen, dass man ja in der Hochschule sehr, sehr
00:09:24: gerne auch exklusive Fachvorträge, Gastvorträge aus dem Unternehmen hat.
00:09:28: Und das ist natürlich leichter, wenn man die dann vielleicht auch mal online einstäumen
00:09:32: kann, wenn man zum Beispiel einen guten Kontakt aus Hamburg hat und sagt, hier kannst du nicht
00:09:38: mal zum Beispiel bei mir einen Aachen-Gastvortrag zum Thema Unternehmensführung halten, dann
00:09:42: kriegt man das eher hin über eine Online-Geschichte, als wenn derjenige dann nach Aachen anreisen
00:09:47: ist.
00:09:48: Also ich glaube, man schafft es dann, ortsungebundene exzellente Gastvorträge einzubinden, das
00:09:52: ist ein Aspekt, der mir gerade spontan einfällt.
00:09:55: Aber was natürlich ganz wichtig ist, ist der Dialog zwischen Hochschule und Industrie.
00:09:59: Und dabei meine ich besonders, auch wenn man das jetzt inszytlänziert, wie zum Beispiel
00:10:03: durch Beiräte oder Kooperation, das haben wir dahingestellt, das muss dann jedes Hochschulen
00:10:07: und jedes Unternehmen für sich entscheiden, was der richtige Weg ist.
00:10:10: Aber ich glaube, die Unternehmen sollen, müssen und dürfen auch einfordern und einbringen,
00:10:16: was halten wir für wichtig, was die Studierenden, also unsere zukünftigen Arbeitnehmerinnen,
00:10:22: Arbeitnehmer werden sollten.
00:10:23: Dabei haben natürlich die Hochschulen am Ende das letzte Wort.
00:10:26: Man kann auch nicht nur Leute für die Baustelle ausbilden, wir brauchen auch Leute für die
00:10:30: Wissenschaft, wir brauchen auch Leute für andere Tätigkeiten.
00:10:34: Aber zu hören, was will die Industrie, was braucht die Industrie, ist glaube ich ganz,
00:10:38: ganz wichtig für beide Seiten.
00:10:40: Und andersherum natürlich, die Industrie fragt natürlich auch gerne bei den Hochschulen
00:10:44: an, was sind denn die Trends der nächsten Jahre?
00:10:46: Also, wo seht ihr denn die Zukunft oder vielleicht auch so einfache Themen wie einfach wahrscheinlich
00:10:53: das schwierigste Thema?
00:10:54: Wie gehe ich denn mit der kommenden Generation um?
00:10:57: Weil die Hochschule ist ja schon, hatte immer so vier, fünf Jahre Vorsprung vor den Unternehmen,
00:11:02: zusammenarbeit mit der nächsten Generation.
00:11:04: Und wenn man sich da im Austausch befindet und sagt hier, die Studierenden, wir merken,
00:11:08: wir müssen die anders anpacken.
00:11:09: Oder wir müssen mehr Diesbieten, mehr Genesbieten oder die Unternehmen sagen, wir brauchen eigentlich
00:11:15: eine ganz, ganz klare Schwerpunktsetzung in dem und dem Kompetenzbereich, dann kann
00:11:20: das für alle Eignungen von Vorschein sein.
00:11:21: Also Kernbotschaft viel miteinander reden.
00:11:25: Ganz wichtig.
00:11:26: Ich empfinde das ganz genauso an der Stelle.
00:11:30: Ich denke, wir haben ja zwei Trends.
00:11:31: Wir haben einmal eine Beschleunigung von Entwicklungen generell, dadurch die Technologien.
00:11:37: Und wir haben eine Verbindung vieler Technologien.
00:11:41: Das heißt, das Thema Kooperation und raus aus dem eigenen Silo und Denken in vernetzten
00:11:48: Systemen am Ende ist gefordert.
00:11:50: Und ich glaube, allein aus der Sicht heraus ist dieser Dialog in einer strukturierten,
00:11:55: aber eben auch nicht unverbindlichen, sondern schon verbindlichen und vielleicht auch zielgerichteten
00:11:59: Form extrem wichtig.
00:12:00: Gerade um das Thema Geschwindigkeit abbilden zu können, weil uns Nutzen, Zusammenarbeiten,
00:12:07: nichts, die ewig dauern, die in Jahren denken, sondern wir brauchen hier, glaube ich, auch
00:12:13: Kooperationsformen, die relativ schnell und kurzfristig Impulse setzen und Veränderungen
00:12:20: bringen.
00:12:21: Auf der anderen Seite ist das Thema Vernetzung eben auch ja kein Thema, das völlig ohne
00:12:26: qualitativen Aspekt daherkommt, sondern die Frage, was vernetzt sich womit und warum
00:12:32: muss ja da auch betrachtet werden.
00:12:34: Und diesen Dialog etwas zu steuern, zu strukturieren und das am Ende auch in Lähenhalte und Konzepte
00:12:40: zu übertragen.
00:12:41: Ich glaube, das ist eine große Aufgabe für die jetzt kommenden Monate, würde ich eher
00:12:45: sagen, gar nicht nur Jahre.
00:12:46: Insgesamt, aber also Vernetzung geht für mich auch immer mit einem Stück weit nach
00:12:50: der Offenheit einwerden.
00:12:55: Und das ist nicht nur ein wichtiger Punkt zwischen Industrie, der Bauwirtschaft und Hochschule,
00:12:57: sondern auch der Hochschulen untereinander oder der einzelnen Professorinnen und Professoren.
00:13:01: Ich beispielsweise habe über ziel- und privat Kontakt mit zwei Professoren, einer aus Bayern,
00:13:08: einer aus Niedersachsen, machen wir zusammen, Projekte zusammen mit Studierenden, wo wir
00:13:13: online aus den drei wenig weit entfernten Hochschulen Leute zusammensetzen, weil wir
00:13:18: zu dritt den Inhalt vermitteln können, den wir alleine nicht vermitteln können aufgrund
00:13:23: unserer Historie, unserer Kompetenzen.
00:13:25: Und da vielleicht muss man in Zukunft vielleicht auch die Grenzen des Leerbaren an einer Hochschule
00:13:31: nicht gleichsetzen mit den geometrischen Grenzen des Hochschulgebäudes, sondern man sagt,
00:13:37: "Weißt du was?
00:13:38: Du da unten in München, du kennst dich super gut aus mit dem Thema Robotik.
00:13:42: Kannst du nicht bei mir zwei, drei, vier Vorlesungsblöcke Robotik machen?
00:13:46: Ich kenn mich darum wieder gut mit dem Thema Lean aus.
00:13:49: Das ist vielleicht nicht dein Schwerpunkt.
00:13:51: Dann mach, setz du deine Studierenden virtuell in meine Vorlesung mit rein zu Thema Lean
00:13:56: und so haben alle davon gewonnen.
00:13:57: Also ich glaube, dass man ein bisschen diese Grenzen etwas verschwimmen lässt, um auch
00:14:03: ein bisschen unortsunabhängig den Leuten gemäß ihrer Interessen einen idealen Bereich
00:14:09: bieten kann.
00:14:10: Was kann ich an der Hochschule x y studieren?
00:14:12: Aber es kann ich mir vielleicht auch punktuell vielleicht von anderen Hochschulen mit reinnehmen.
00:14:16: Das ist ja im Prinzip dieser Bologna-Prozess ist jetzt schon lange her mit Bachelor Master.
00:14:21: Der wollte ja eigentlich, dass wir mehr zwischen den Hochschulen zumindest mal nach einem Studienabschnitt
00:14:25: wechseln können.
00:14:26: Und das finde ich, kann man eigentlich auch noch viel tiefer gehen, dass man sagt, "Weißt
00:14:31: du was?
00:14:32: Das Studium an der Hochschule genau meins, aber diese eine Veranstaltung, die finde ich
00:14:36: total klasse an einer Hochschule, kann ich mir die nicht irgendwie hier reinziehen als
00:14:40: Wahlfach zum Beispiel.
00:14:41: Also da muss man vielleicht auch über diese Ortsgebunden oder Ortsunabhängigkeit, die
00:14:47: jetzt auch durch die Lehre über digitale Medien entstanden ist, vielleicht auch nutzen,
00:14:50: ist man sagt, ja, haben wir zum Beispiel einen Wahlfach aus der Hochschule in München,
00:14:56: obwohl du in Dortmund studierst.
00:14:58: Also ich glaube, da gibt es die Möglichkeit, aber Grundvoraussetzung dafür ist natürlich
00:15:02: Offenheit, dass man sagt, guck mal, das ist meine Veranstaltung und nicht Angst hat, dass
00:15:06: einem die Veranstaltung in irgendeiner Form die Folien geklaut werden oder einer, was über
00:15:09: die Folien sagt oder über den Inhalt.
00:15:11: Da ist einfach, glaube ich, viel Transparenz möglich und auch nötig.
00:15:15: Ich glaube, wir müssen hier ja auch das, was auch in der Industrie nötig ist, also das
00:15:20: Thema Kooperation, um daraus ein Mehrwert zu generieren, einfach auch ja professionalisieren.
00:15:26: Ich glaube, punktuell findet es statt.
00:15:28: Du hast es gerade eben an einem ganz pragmatischen Beispiel deutlich gemacht.
00:15:32: Man kennt den einen oder anderen und hat da eine gute Verbindung und daraus ergeben
00:15:37: sich dann intelligente Kooperationen.
00:15:40: Das ist schön, das ist aber natürlich insgesamt für den Standort zu wenig, wenn man es dem
00:15:45: Zufall überlässt.
00:15:46: Also ich glaube, wir brauchen da wirklich auch mehr Systematik.
00:15:48: Ich glaube, der Standort Deutschland als Hochschulstandort muss dadurch auch versuchen, einen
00:15:55: gewissen USP herauszuarbeiten und gewisse Defizite, die wir vielleicht auch gegenüber internationalen
00:16:02: anderen Standorten, anderen Ländern, anderen Hochschulen haben, zu kompensieren, indem
00:16:06: man diese Offenheit dort praktiziert und ins Korrikelum integriert, dass man es möglich
00:16:12: macht, zu sagen, ich studiere zwar in Aachen oder in Hamburg oder in München oder in Frankfurt,
00:16:17: aber ich habe eben doch internationale, aber auch nationale Elemente in bestimmten Vertiefungen,
00:16:24: die ich eben nicht permanent vorhalten kann an der Hochschule, die ich aber eben aus
00:16:28: anderen Regionen mir hole.
00:16:30: Also das ist, glaube ich, ein ganz entscheidender Punkt, um auch als Hochschule als Standortinteressant
00:16:35: zu werden.
00:16:36: Und das Thema Virtualisierung bedeutet ja auch umso mehr, ich werde eigentlich von der
00:16:41: Hülle, der Hochschule und von dem Ort unabhängiger und es geht eigentlich mehr um die Frage,
00:16:46: welche Menschen finden denn dort statt?
00:16:48: Also dieses Thema Netzwerken hat für mich auch nochmal den Gedanken, was gerade den
00:16:54: internationalen Vergleich angesprochen hat und ich finde, da können wir noch deutlich
00:16:57: mehr machen, ist das Thema Alumni.
00:16:59: Also ehemaligen Management und das hat für mich auch viel damit zu tun, dann wieder
00:17:04: mehr Wert für die Wirtschaft, mehr Wert für die Hochschulen zu bilden.
00:17:07: Also und da sind alle Akteure gefragt, die Studierenden und dann Abgänge, so ein bisschen
00:17:12: mehr diese persönliche Verbundenheit mit der Hochschule auch zu behalten und nicht zu sagen,
00:17:16: jetzt habe ich meinen Abschluss, jetzt ist die Hochschule mir im Endeffekt egal.
00:17:19: Die Unternehmen, die sich in solchen Alumni-Metzwerken auch engagieren sollten und die Hochschulen,
00:17:24: die das attraktiv gestalten müssen, die das interessant machen müssen.
00:17:28: Und dann hat man natürlich dieses System, jemand, der an einer Hochschule war.
00:17:33: Dann Alumni wird und das auch noch in irgendeiner Form von seinem Arbeitgeber unterstützt wird,
00:17:37: dass er vielleicht aktiv ist, dass er vielleicht auch ein bisschen finanzielle Mittel reinfließen
00:17:41: für interessante Recruiting-Veranstaltungen.
00:17:43: Dann hat man automatisch ein Netzwerk gebildet, das allen Beteiligten nutzt, den Alumni selber,
00:17:50: den Unternehmen, aber auch den Hochschulen.
00:17:52: Und da muss man sagen, vielleicht machen sie es ein bisschen kitschig, die zur Ecke
00:17:56: die Amerikaner mit den Alumni-Metzwerken.
00:17:58: Aber ich finde es schon irgendwie interessant, in amerikanischen sitcoms zu sehen, dass
00:18:04: grundsätzlich die Leute mit den Polo-Wern ihrer ehemaligen Hochschule, dass jetzt auch ganz
00:18:09: stolz drauf sind.
00:18:10: Das ist vielleicht dann jetzt nicht unbedingt unsere, unsere, ja wie soll man sagen, unseren
00:18:16: deutschen Denken entsprechend naheliegend.
00:18:19: Aber so ein bisschen mehr die Verbindung zu der eigenen Hochschule bringt ganz, ganz
00:18:25: viel und nicht nur den Polo-Wer.
00:18:26: Sondern auch, wenn ich dann mal noch mal eine Frage habe, oder einen Kontakt brauche über
00:18:31: dieses Netzwerk, glaube ich, ist da viel möglich.
00:18:33: Zumal ja das Thema Kooperation.
00:18:36: Wir haben das immer angesprochen, in Zukunft noch stark an Bedeutung gewinnen wird.
00:18:40: Also wer sollte mit wem kooperieren?
00:18:43: Also Unternehmen, die mit Alumni bestückt sind, werden leichter mit ihrer ehemaligen Hochschule
00:18:48: dann kooperieren, weil sie vielleicht auch besser wissen, wie die funktioniert und wie
00:18:53: man dort zusammenarbeiten kann.
00:18:55: Also ich glaube, das sollte intensiviert werden.
00:18:59: Lass uns doch nochmal konkret werden.
00:19:01: Also ich möchte nochmal die Kurve auch kriegen in das Thema der Kompetenzen hinein.
00:19:06: Du weißt, ich bin aus der kaufmanagementischen Sicht mit Themen wie Führung, Kommunikation,
00:19:12: Entrepreneurship, auch an der Hochschule tätig und Projektmanagement, also eher so mit Kompetenzen
00:19:19: in den Soft Skills oder Metacompetenzen.
00:19:21: Ich kenne dort eben verschiedene Studiengänge von den Kaufleuten, den BWLern über die Ingenieure
00:19:29: hinweg, also bis hin zu Medien, in den Medienbereich hinein.
00:19:34: Und mir fällt eben auf, dass in den allermeisten Studiengängen eben gerade diese Kompetenzen
00:19:40: sehr wenig vermittelt werden, wenn gleich sie eben doch für das Berufsleben am Ende
00:19:45: entscheidend sind.
00:19:46: Wir reden hier von Kooperation, wir reden hier von Teamarbeit.
00:19:50: Wir reden hier von Projekten, in denen gearbeitet wird.
00:19:53: Alles Arbeitsformen von heute.
00:19:55: Wir reden hier von virtuellen Arbeitsteams, die die international sogar zusammenarbeiten.
00:20:02: Es ist schön, wenn ich die Formel beherrsche und die Grundlagen beherrsche, wenn ich aber
00:20:06: nicht in der Lage bin, mich mit anderen zu organisieren, dass daraus am Ende dann auch
00:20:10: ein Produkt wird oder eine Leistung wird, die gefordert ist.
00:20:14: Dann verpufft das.
00:20:15: Ich glaube an der Stelle, da tun Hochschulen manchmal etwas mit Career-Service-Einrichtungen,
00:20:22: also dass sie versuchen, bestimmte Kompetenzen hier neben den Vorlesungen, neben den Studiengängen
00:20:27: zu vermitteln.
00:20:28: Aber ich denke insgesamt zu wenig.
00:20:31: Also da ist viel Luft nach oben, auch wenn man da mal die Stimme erheben dafür die Studierenden,
00:20:36: die das eigentlich einherrlich auch so sehen.
00:20:38: Ja, also ich glaube, dass die Hochschulen, sagst du, ob die Career-Service ist oder gibt
00:20:44: sie immer dann in der Regel auch Einrichtungen für die Vermittlung allgemeiner Kompetenzen.
00:20:47: Da wird schon einiges gemacht.
00:20:50: Allerdings häufig auf freiwilliger Basis, das Baalfächeln und so.
00:20:54: Und ich glaube, den wichtigsten Schritt dabei müssen auch wir Technikerinnen und Techniker
00:21:00: auf Professorenseite tun.
00:21:01: Wir müssen vielleicht auch sagen, jeder gibt mal 3, 4, 5 Prozent seiner Zeit ab, die für
00:21:09: die Vermittlung technischer Inhalte reserviert sind und sagt, komm, dann lernt er ein bisschen
00:21:14: weniger baubetriebliche Methodiken, ein bisschen weniger Statiken, ein bisschen weniger Verkehrsplanung,
00:21:20: ein bisschen weniger Wasserplanung.
00:21:21: Aber dafür hat er ein komplettes Modulführung, Kommunikationskompetenzen, wie man es auch
00:21:28: immer dann nennen will.
00:21:29: Also ich glaube, wir müssen Platz schaffen in den Studienvollausplänen, damit jeder,
00:21:33: der am Ende ein Bachelor, ein Master im zum Beispiel Ingenieurwissenschaften hat, Bauingenieurwissenschaften
00:21:39: gewesen, der muss durch so ein Modul durch und der muss in so einem Modul auch lernen,
00:21:45: wie führe ich Menschen, wie baue ich zum Beispiel ein kleines Unternehmen auf, wie ein Ingenieurbüro,
00:21:51: wie kommuniziere ich mit Menschen, wie kommuniziere ich im Projekt?
00:21:54: Weil ich glaube, es gibt wenig Berufe im Vergleich zu Ingenieuren oder Kaufleuten im Baubereich,
00:22:00: die sehr früh führen müssen, die sehr viel kommunizieren müssen, die auch häufig gründen,
00:22:05: weil letztendlich ganz viele machen Ingenieurbüro auf, aber auch wenn eine große Baustelle
00:22:11: macht, das ist auch fast wie eine Unternehmensgründung, muss man ja fast sagen.
00:22:14: Also für mich gehört das zwingend in die Studienvollauspläne zukünftiger Bauingenieurstudien
00:22:20: können.
00:22:21: Und da müssen wir Professorinnen und Schüler uns alle an die Nase fassen und sagen, wo
00:22:24: können wir ein bisschen was abgeben, um da Platz für zu schaffen?
00:22:28: Zumal wir ja auch beide aus der Unternehmenswelt heraus wissen, wie schnell dann die jungen
00:22:34: Leute, wenn sie in den Beruf kommen, in Leistung kommen müssen, wie schnell alle diese Dinge
00:22:38: in der Anwendung gefordert sind.
00:22:40: Und selbst wenn die fachlichen Voraussetzungen da sind, Erfolg oder Scheitern in der Regel
00:22:47: sich über diese Soft Skills ergibt oder die Frage, wie schnell mache ich Karriere, wie
00:22:51: schnell bin ich am Ende ein guter Bauleiter, wenn ich mal in die Bauindustrie schaue, das
00:22:56: hängt mit Sicherheit eher mit den Fähigkeiten dann zusammen, wie ich mein Team entsprechend
00:23:02: einsetzen kann, wie ich die Baustelle führe, ob ich verstanden habe, dass das ein kleines
00:23:06: Unternehmen auf Zeit ist und ob ich in der Lage bin, das entsprechend umzusetzen oder
00:23:10: wie schnell ich in der Lage bin.
00:23:11: An dieser Stelle ein kurzer Hinweis in eigener Sache für diejenigen unter unseren Zuhörern,
00:23:25: die sich gerade in ihrem eigenen Unternehmen mit relevanten Zukunftsfragen befassen und
00:23:30: die deren Ausgestaltung und die Umsetzung von Lösungen beschleunigt und Ergebnisorientiert
00:23:36: für den Erfolg vorantreiben wollen.
00:23:38: Sprechen Sie gern Martin Ferger für Themen zu Lean, BIM, Digitalisierung.
00:23:42: und Prozessoptimierung über www.verga-conculting.de und mich Christian Haag zu strategischer
00:23:51: Transformation, Strategieführung und Sparring for Top-Entscheider über www.christianhaag.de an.
00:24:00: Im Rahmen dieses Podcasts, aber auch darüber hinaus, tragen wir gern als Speaker in Präsenz oder online
00:24:06: zu Inspiration ihres Publikums im Rahmen ihrer Veranstaltungen bei. So oder so freuen wir uns
00:24:12: auf und überregen Austausch mit Ihnen und euch. Nehmen Sie, nehmt einfach Kontakt zu uns auf.
00:24:18: Ich habe durchaus Absolventen im Bachelorbereich jetzt auch schon gehabt, die sehr, sehr gute Arbeit
00:24:33: geschrieben haben, die dann aber im Kolokken sehr zurückhalten war. Also inhaltlich war das Kolokken
00:24:38: auch sehr gut. Den habe ich dann nachher bei der BR-Beurteilung gesagt. Eine sehr gute Arbeit,
00:24:44: inhaltlich sehr gut, aber seien Sie in Zukunft ein bisschen selbstbewusster, arbeiten Sie an der Art,
00:24:48: wie Sie auftreten und kommunizieren, sonst werden Sie nahe in der Industrie, rechts und links,
00:24:53: vom Leuten überholen, die eigentlich schlechter sind als Sie, die umgangssprachlich genannten
00:24:57: Rampensäue. Und das finde ich, das sollten wir allen mitgeben, das wir sagen, wie kannst du dich und
00:25:05: deine Arbeit und Inhalt gut verkaufen, damit sich auch nicht einige unter Wert verkaufen, weil
00:25:09: das ist schade, weil der hohen Qualität der Leute die Mitteilung sagen. Ganz genau. Also ich denke,
00:25:13: am Ende hängt auch daran, dass der Erfolg, den man verdient, der definiert sich eben nicht nur
00:25:19: darüber, dass man was kann, sondern auch in der Lage ist, dass man kann entsprechend zu zeigen
00:25:23: und einzusetzen. Also das gehört beides zusammen und es ist einfach in der heutigen Zeit wichtig,
00:25:29: dass beide Kompetenzen zumindest auf Augenhöhe vermittelt werden. Genau. Und wenn ich noch mal
00:25:35: weitergehe auf die Frage der Kompetenzen, also ich habe jetzt gesagt, diese Soft Skills,
00:25:39: Führung, Kommunikation, Projektmanagement, natürlich und das müssen wir nennen im Rahmen
00:25:45: unseres Podcasts, die Nutzung moderner Technologien, Digitalisierung, das Stichboard, das muss zwingend
00:25:52: in alle Studienverlaufspläne rein. Die Frage ist, wann ist es so weit, das ist sogar vielleicht schon
00:25:59: im Grundstudium oder im Kernstudium, also so in den ersten vier Semestern rein muss. Ich glaube,
00:26:06: das wird kommen, dass wir nicht nur in den Vertiefer- und Wahlbereichen mit den Computern
00:26:11: arbeiten, mit den Softwaresystemarbeiten, sondern wahrscheinlich auch schon früher, weil sich da
00:26:15: auch einfach die Arbeitswelt ändert aktuell. Also ein Student muss eigentlich in den ersten
00:26:20: Semestern lernen, wie arbeite ich mit Teams, wie arbeite ich mit Projektmanagement Software
00:26:25: zusammen, weil eigentlich das ganze Studium später ein kollaboratives Arbeiten ist.
00:26:29: Martin, ich meine, wir müssen jetzt ja, wenn wir mal in die Zukunft schauen, das sind ja Fähigkeiten,
00:26:33: die heute schon und in Zukunft zunehmend auch in der Schule vermittelt werden. Wir können ja
00:26:39: nicht junge Menschen in die Hochschulen holen, die vielleicht von der Schule und von dem, was
00:26:44: sie vorher schon gemacht haben, technisch auf dem Stand sind und sie dann zurückwerfen und sagen,
00:26:49: jetzt machen wir erstmal das Grundstudium mit einfachen Methoden nachher, wenn ihr euch vertieft,
00:26:54: dann dürft ihr wieder an die Technik rein. Also ich glaube, da müssen wir wirklich im Gesamtsystem
00:26:59: auch der Ausbildung anders denken. Also wir haben ja auch schon mal darüber gesprochen, auch die
00:27:03: Frage der Zusammenarbeit der Kooperation, die zielt ja nicht nur auf die Hochschulen, die zielt
00:27:08: natürlich auch die Schulsysteme davor ab. Ich glaube, das Unternehmen und Hochschulen und Schulen
00:27:17: dort insgesamt viel vernetzt damit einander arbeiten müssen, um eben die richtigen Inhalte
00:27:23: dahin zu bringen. Also dieses Thema Kompetenzen, die ich mit der Schule angeeignet habe,
00:27:29: im Studium veröden zu lassen, bringt mich im Prinzip schon zur nächsten Kompetenz, die
00:27:33: zwingend erforderlich ist und das die sprachliche Kompetenz, also Fremdsprachenkompetenz. Die
00:27:38: wenigsten werden es in Zukunft schaffen, 30, 35 Berufsjahre ohne Englisch durchzuhalten. Und
00:27:46: aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, ich hatte von der fünften Klasse bis zum Abitur
00:27:51: sehr, sehr viel Englisch, habe ganz viel Englisch gesprochen, behaupte auch kein schlechtes Englisch
00:27:55: gelernt und Mittag, eins des Semesters bis Tag, des letzten Tages des Semesters habe ich im Prinzip
00:28:03: kein Englisch mehr sprechen müssen. Kurz danach habe ich über Reisen und Co das Englisch aufrechter
00:28:07: halten und durch private Kontakte, aber auch letztendlich da müssen wir als Hochschulen irgendwie
00:28:12: anpacken. Also ein Grundmaß an Englisch muss im Studium erhalten bleiben, dass nicht die Leute
00:28:19: im Prinzip in den drei, vier, fünf Jahren im Studium ganz viel von dem verlernen, was sie in der Schule
00:28:23: an Englischen Kompetenzen aufgebaut haben, weil die sind gerade jetzt auch wieder, kommen wieder zum
00:28:29: Thema Zusammenarbeit über virtuelle Medien, auch dann wird es wahrscheinlich wieder leicht,
00:28:33: der internationalen Projektteams zu bilden, dann ist vielleicht man Englische Statiker dabei in
00:28:39: meinem Projekt, ja und dann ist halt automatisch die Sprache Englisch. Also da müssen wir auch als
00:28:43: Hochschulen gucken, dass das nicht auch nur so ein Wahlfach nebenher ist, so Englisch für
00:28:47: Ingenieure, was man wählen kann, sondern vielleicht auch damit gucken, wie kriegen wir es ins
00:28:52: Studium besser eingebunden. Also sehe ich ganz genauso, wenn wir auch mal hier in die Startup-Welt
00:28:57: schauen, auch in Deutschland in vielen Unternehmen ist Englisch auch Firmensprache und in vielen
00:29:03: internationalen Teams dann sowieso, also da glaube ich auch müssen wir einfach auf die Höhe der Zeit
00:29:08: kommen, dass wir da kompatibel werden. Wir sehen auch immer mehr internationale Unternehmen, die nach
00:29:13: Deutschland hinein kommen und grundgernommen auch Länder grenzen ja in den Unternehmen immer
00:29:19: mehr in den Hintergrund treten und immer mehr Grenze übergreifen zusammengearbeitet wird, also
00:29:23: Sprachkompetenz halte ich für extrem wichtig. Warum nicht eine Vorlesung, warum nicht Projekte
00:29:31: auch im Studium Englisch sprachig vorantreiben. Also das ist glaube ich etwas, das wir sehr
00:29:38: dringend aufholen sollten. Lass uns das nochmal konkret machen. Also wir brauchen mehr Kooperation,
00:29:45: wir brauchen Beiräte, wir brauchen Kompetenz und Austausch und Struktur für all diese Themen,
00:29:51: wir brauchen eine Art Update vieler Lehrinhalte, aber auch einiger Kompetenzinhalte, die wir
00:29:58: vermitteln. Mit dem Hinweis einiges und vieles muss auch bleiben. Also dass es keinen Fall
00:30:05: im Zugenschlag bekommt, sondern die Grundständige in den Generalausbildungen in Deutschland sehr
00:30:10: gut. Man kann sie an der einen oder anderen Stelle jetzt adaptieren und ein bisschen modernisieren.
00:30:15: Also ich glaube auch unser Titel ist ja immer Zukunft bauen und wie bauen wir die Zukunft,
00:30:21: das heißt für mich immer auch auf dem, was vorhanden ist, aufbauen und mit dem weiterbauen.
00:30:27: Wir brauchen glaube ich nicht die Hochschulwelt neu zu erfinden in Deutschland, ich glaube,
00:30:33: da haben wir eine sehr, sehr gute Basis, aber wir brauchen Updates und die brauchen wir schneller
00:30:38: vielleicht als das früher mal der Fall gewesen ist, um einfach da auch wettbewerbsfähig zu bleiben.
00:30:43: Und am Ende natürlich auch für unsere jungen Menschen die nachrücken Chancen zu ermöglichen,
00:30:52: ja also auch in Deutschland zu studieren und sich ausbilden zu lassen und damit auch
00:30:57: international wettbewerbsfähig zu sein. Das ist glaube ich ein ganz, ganz wichtiger Punkt.
00:31:01: Ja und bei den Dingen die wir jetzt so genannt haben, Kommunikation, Kooperation,
00:31:07: moderne Technologien, sagen wir mal so Blick über den Tellerrand und Co. Das führt natürlich
00:31:11: auch alles zu einer weitergehenden Folge, die die Unternehmen alle schon irgendwie so vor der
00:31:15: Brust haben, nämlich wie schaffe ich denn auch die richtigen Wandbedingungen dafür. Und da bin
00:31:20: ich jetzt mal beim Baulichen. Also sind die Seminarräume der Vergangenheit noch richtig
00:31:26: ausgestattet. Das fängt mit der Bestuhlung an und hört mit der technischen Ausstattung auf. Für die
00:31:32: Arbeitsmethodik in Flip Classroom, gemeinsames Erarbeiten von morgen. Also muss da nicht
00:31:38: da vielleicht eher ein Magic Whiteboard sein, ein digitaler Flip, müssen dann eher Gruppenbereiche
00:31:45: sein, anstatt dieses klassische Klassenraum. Muss in einem großen Vorlesung sein, nicht jeder,
00:31:52: und das wird sich labidar an, nicht jeder, sitzt Platz mit einer Steckdose versehen sein,
00:31:57: dass die Leute ihren Laptop benutzen können, weil machen uns nichts vor. PC-Pools für 150 Leute,
00:32:03: die wird es in den nächsten zehn Jahren nicht geben. Wenn wir aber wollen, dass in den frühen
00:32:07: Studienphasen der Computereingang in die Inhalte vorfindet, dann müssen wir gucken,
00:32:11: dass es über eine Steckdose ist, dass die Leute das ihre Endgeräte aufladen können. Oder welche
00:32:17: Ideen, auch sonst kapazitive Tische oder was heißt ich, irgendwas, in jedem Fall müssen wir es schaffen,
00:32:22: das Lernumfeld so zu ändern, dass es zu den neuen Methoden passt, genau wie sich Unternehmen jetzt
00:32:27: Gedanken machen, passt mein klassisches Einzelbüro noch zum Arzt des Arbeitens im Projektmanagement,
00:32:34: passt die Ausstattung noch dazu, wie wir in Zukunft arbeiten, und so weiter und so fort. Also brauchen
00:32:42: wir vielleicht eher ein Besprechungstich an dem man steht, weil man da mehr miteinander agiert und
00:32:47: arbeitet. Das sind so Kleinigkeiten, wo wir auch in den Hochschulen immer unter dem,
00:32:51: sag ich mal, zwang natürlich der öffentlichen Mittel, die dann zur Verfügung stehen müssen,
00:32:57: schauen müssen, dass wir auch die richtigen Rahmenbedingungen für eine gute, leer- und
00:33:03: lernmethodik schaffen. Absolut. Also ich finde auch, wenn man da mal rein grätscht, praktisch fast
00:33:10: das Wort Hörsaal etwas antiquiert mittlerweile, das unterstellt ja, einer spricht, andere hören
00:33:17: zu so ein bisschen. Und ich glaube, es müsste ja mehr das Konzept auch der Zukunft sein. Wir sind
00:33:24: gemeinsam im Dialog über die Fähigkeiten, entwickeln uns in unseren Fähigkeiten und Qualifikationen
00:33:29: weiter miteinander. Also nicht du als Professor entwickelst die Studierenden weiter oder die
00:33:35: Studierenden entwickeln dich weiter, sondern ihr gemeinsam und wir als Lehrende gemeinsam mit
00:33:40: den Studierenden schaffen das Wissen für morgen. Und ich glaube, das verbietet mehr oder weniger in
00:33:48: den allermeisten Fällen diese Frontalaufstellung. Einer erklärt uns die Welt und die anderen hören
00:33:54: zu, sondern ich glaube auch räumlich sollte der Dialog und das Miteinander mehr abgebildet sein.
00:33:59: Also ich glaube schon, es wird immer Elemente geben, wo ich natürlich auch mal Dinge erkläre
00:34:04: einseitig, aber ich glaube der Schwerpunkt wird sich verschieben. So wird es in den Unternehmen auch
00:34:10: sein. Natürlich brauche ich Zonen, wo ich alleine arbeiten kann, wo ich vielleicht auch meinen
00:34:14: Rückzugsraum habe, aber die Kollaboration, die wird in den Vordergrund treten und das
00:34:21: räumlich abzubilden, erfordert in allererster Linie, glaube ich, erst mal das Wollen. Das ist
00:34:27: oft gar nicht so das Mittel nur der Ressourcen. Wir sehen das, ich will nur mal ganz praktisches
00:34:34: Beispiel nennen. Vor ein paar Jahren habe ich in einer Vorlesung ein Hörsaal, der freistehende
00:34:40: Tische hatte, einfach umgestellt und wir haben uns sozusagen in Arbeitsinseln dort zusammen
00:34:47: gestellt, was dazu geführt hat, dass vom Hausmeister bis zum Dekan der Fakultät man
00:34:54: mich angewiesen hat, doch bitte in Zukunft nicht mehr die Tische umzustellen, weil das
00:34:59: einfach im Konzept der Hochschule zu viel Sonderaufwand verursachen würde. Das zeigt
00:35:05: eigentlich, wie die Denke dort noch war. Also ich glaube diese Dinge, wenn man sagt, wir
00:35:11: können den Raum vielleicht nicht umbauen, wir haben keine Mittel, aber wir gestalten
00:35:14: ihn mal mit dem, was da ist, so um, dass es schon mal ein Schritt in die richtige Richtung
00:35:18: ist, dann wäre der erste Schritt das nicht zu verbieten, sondern das zu unterstützen
00:35:22: und zu ermöglichen. Und ich glaube in diese Richtung gedacht, kann sich auch evolutionär
00:35:28: dann entwickeln, was vielleicht von den Beteiligten dort gebraucht wird, dass man vielleicht
00:35:32: auch von den Studierenden und Lehrern in gemeinsamen kleine Konzepte machen lässt,
00:35:37: wie kann man den einen oder anderen Raum, der sich dafür eichnet, schon mal mehr in
00:35:41: diese Richtung gestalten, dass eben das abbildet, was heute und morgen mir gebraucht wird.
00:35:46: Ja, ich glaube, dieses Thema, es ist eine Frage des Wollens, das stimmt. Also da kann
00:35:52: ich aus eigener Erfahrung sprechen, die viel geschunden mit den Lehrerinnen und Lehrern
00:35:55: vielleicht auch mal als Beispiel heranziehen, meine Frau ist ja selber Lehrerin, die hat
00:35:59: in ihrem Klassenraum hatte, die eine mit Decken und Kissen selber besorgt, ausgelegte
00:36:04: Leserecke, die Studierenden, die Schüler dort lesen konnten, die vielleicht nicht so
00:36:10: ruhig am Platz sitzen konnten zum Lesen, die anderen hatten eine Ecke, wo eher so im
00:36:15: Stehen gearbeitet werden konnte und einfach mit einfachen Mitteln kreiert. Und ich glaube,
00:36:22: klar in einer Hochschule muss man dann gucken, da hat man keinen eigenen Klassenraum, aber
00:36:25: vielleicht macht man kleine Seminare auch vielleicht im eigenen Büro. Man kann da ja
00:36:30: ganz viel denken, oder aber man sagt, was ist heute schönes Wetter, wir gehen einfach
00:36:33: mal raus auf den Parkplatz und wir machen mal die Verfahrenstechnik am Parkplatz und
00:36:40: wir gucken uns mal an, ja so, das ist so und so. Ich glaube einfach, Kreativität ist gefragt
00:36:44: und bis man dahin kommt, dass es dann auch institutionell umgesetzt ist, dass man da
00:36:50: auch eine entsprechende Wege hat. Ein Thema tragt mich immer um. Der Bau braucht Menschen,
00:36:59: der braucht natürlich Ingenieure, das wissen wir ganz klar, aber der braucht inzwischen
00:37:02: natürlich auch IT-fach Leute, der braucht inzwischen Social Media Manager, der braucht
00:37:08: inzwischen Werbefach Leute, also der braucht im Grunde viele Disziplinen, der braucht
00:37:13: Kaufleute. Wie kriegen wir das vielleicht schon viel früher hin, auch an den Hochschulen,
00:37:18: die Bauindustrie für andere Studiengänge sichtbar und damit dann überhaupt auch erst
00:37:23: attraktiv zu machen. Wie ist da deine Wahrnehmung heute?
00:37:26: Also letztendlich ist ja so wie du sagst, ein Baundernehmen braucht eigentlich fast die
00:37:30: gleichen Leute wie ein Daimler, ein Siemens oder ein Bosch oder eine Deutsche Bank. Und
00:37:36: was machen die Unternehmen? Die sind in fast allen Fachbereichen, Fachdisziplinen präsent
00:37:42: als guter Arbeitgeber. Und die Baufirmen bis auf weniger Ausnahmen, am Tag der Schiense
00:37:49: habe ich hauptsächlich in den Baufakultäten, also Architektur und Bauingenieurwesen.
00:37:53: Aber eigentlich muss man sich als Bauingenieur oder als Baufirma auch präsentieren bei den
00:37:59: anderen Disziplinen, die ich brauche. Also ich gehe auf einen Recruiting-Tag, auf einen
00:38:06: Jobtag von den Wirtschaftswissenschaften, von den Juristen, von den IT-Learn. Und da
00:38:13: wieder, und da bin ich ja vollkommen brennendal über Zeugung, haben wir was zu bieten.
00:38:17: Wir haben kein trockene Materie mit der wir arbeiten. Wir können zeigen, wir können
00:38:21: dem Juristen zeigen, wenn du bei uns arbeitest, bist du am Bau eines Bauwerks betrieben. Beteiligt,
00:38:29: dass du am Ende deinen Kindern zeigen kannst, dann guck mal, da habe ich dran mitgearbeitet,
00:38:33: weil ich den Vertrag aufgesetzt habe. Ich kann dem Social Media beauftragten sein, guck
00:38:38: mal bei uns, postest du nicht die aktuellen Aktienkurse, sondern du postest Bilder von
00:38:44: der neuen Brücke über den Rhein, die Mosel oder sonst irgendwas. Also wir haben ja eine
00:38:50: attraktive Branche, wie ich finde, weil wir viel zeigen können. Wir haben eine attraktive
00:38:54: Branche, weil wir, finde ich, sehr, sehr kollegial untereinanderängst sind, also viele so ehrliche
00:38:59: Typen in der Industrie haben. Und ich glaube, dass auch was wo andere Fachbereiche damit
00:39:05: zu catchen sind. Also wir hatten ja schon mal in einer Folge darüber gesprochen, dass
00:39:09: Startups aus dem IT-Bereich so ganz tolle erzählen, dass sie abends zusammen Pizza essen und so
00:39:15: weiter und das als Argument verkaufen, warum man da arbeiten soll. Das ist in der Baunindustrie
00:39:20: ganz normal, dass abends mal noch ein Bier getrunken wird oder eine Cola oder ein Wasser,
00:39:25: das zusammengegrillt wird und diese Bauromantik in Anführungszeichen, die für uns als Bauleute
00:39:31: fast selbstverständlich ist, vielleicht können wir damit andere Fachgebiete catchen. Wir
00:39:36: müssen nur ran an die Leute und denen die Bauwirtschaft darstellen, als hier kannst
00:39:40: du übrigens auch arbeiten und nicht, dass es immer nur zuverlässig ist, dass man in
00:39:42: die Bauwelt irgendwie hinein purzelt. Ich glaube, ein der Schlüssel haben wir heute
00:39:45: schon angesprochen. Also ich glaube, dass das virtuell uns hier auch helfen kann. Ich
00:39:49: habe selbst im letzten Jahr in einer Vorlesung, in einem Seminar für Fahrzeugbauer und Flugzeugbauer
00:39:57: mit jemandem aus der Bauindustrie so einen Impulsvortrag gemacht und in einem Projekt
00:40:02: ein kleines Element gemacht, sodass der sich dort mal aus der Bauwelt präsentieren konnte
00:40:08: und auch was Interessantes dort eingebracht hat und so entstehen damit mal Kontakte und
00:40:14: auch Interesse. Also ich glaube, dass das oft einfach das Wissen über die eigenen Fachgrenzen
00:40:19: hinaus fehlt, also auch bei den Studierenden eben sich für andere Branchen dazu interessieren
00:40:25: und dass der Fahrzeugbauer, sag ich jetzt mal als Beispiel, möglicherweise den Bau gar nicht
00:40:31: im Blick hat, aber vielleicht mit seinen Fähigkeiten, seinen Kenntnissen dort in Zukunft doch auch
00:40:37: ein interessanter Partner sein kann, wo auch immer und wie auch immer. Das geht nur, wenn
00:40:42: man sich kennenlernt und das könnte man sehr niedrigschwellig tatsächlich auch erst mal
00:40:46: über Online-Schritte machen, wo ich als Bauunternehmen auch an verschiedenen Hochschulen, in verschiedenen
00:40:51: Fakultäten mit relativ wenig Reise und Zeitaufwand stattfinden könnte, indem ich einfach mal zu
00:40:57: bestimmten Themen vielleicht auch Onlineimpulse gebe. Also das ist ja etwas, was wir mitnehmen,
00:41:03: was heute nicht mehr anstößig ist und wo man heute sagt, da muss einer anreisen, das muss
00:41:08: alles so sein, sondern wo wir heute einfach jemanden mal für eine Stunde dazuschalten in die Vorlesung
00:41:13: und so eigentlich für alle ein Mehrwert generieren. Ja und ich glaube, ein Erkenntnis aus unseren
00:41:20: bisherigen Folgen ist ja, dass Leute aus zum Beispiel aus dem IT-Bereich einen großen Hebel haben
00:41:25: in der Bauwirtschaft im Vergleich zu anderen Industriegen. Also hier gibt es etwas zu tun. Ich
00:41:29: erinnere nur an Jan-Hendrich Goldberg, der gesagt hat, wenn du viel bewegen willst, dann komm in die
00:41:33: Bauindustrie. Genau den Spruch müssen wir auch den IT-Land, den Juristen, den BWL-Land sagen, die
00:41:38: können im Bau noch tolle Vertragsmodelle entwickeln, die können Apps bauen, die können Systeme
00:41:44: entwickeln, KI einsetzen, all das, was im Bau dann noch wirklich große Schritte nach vorne bringt,
00:41:49: vielleicht in anderen Industrien eher noch so kleine Stellschreibchen, wenn das sind und das
00:41:54: ist glaube ich eine Riesenmotivation, dass ich vielleicht auch als fachfremder Innerindustrie in
00:41:59: der Branche ganz viel bewegen kann. Das führt uns ja zu unserem Ausgangsthema unseres Podcasts
00:42:05: zurück. Wir bauen die Lebenswelt der Zukunft und ich glaube, da haben wir noch sehr viel aufzubauen
00:42:11: und umzubauen in unserem Land und international. Also wer da Interesse hat, wer da spannend findet,
00:42:17: der kann sich da ein Leben lang glaube ich sinnvoll abarbeiten, sage ich jetzt mal. Der wird nicht
00:42:23: fertig werden in einem Menschenleben und kann da eine ganz spannende und erfüllende und sehr
00:42:29: sinnvolle Aufgabe haben, denn die Frage, wie wir das morgen gestalten, die beeinflusst am Ende
00:42:35: ja eben auch, wie gut oder wie schlecht wir leben können, welche Optionen wir unserer Kindergeneration
00:42:41: überlassen und wie wir die Welt hinterlassen und wie wir die Welt verändern eben auf dem Weg
00:42:46: dahin. Ich glaube, da sind viele Industrien daran beteiligt, aber die Bauindustrie eben in ganz
00:42:53: erheblichem Maße gerade, wenn wir an die Frage der Gestaltung der Städte und so weiter denken
00:42:57: und damit zu arbeiten, als junger Mensch kann eine spannende Aufgabe sein, ob als IT-ler,
00:43:01: ob als Bauingenieur, ob im Bereich Marketing, auch da brauchen wir alle Disziplin, die ineinander
00:43:07: greifen, um das voranzubringen. Genau, also anschließend an dieses eher generelle Fazit,
00:43:14: glaube ich, wo ich absolut zustimmen kann, will ich noch einmal aus Hochschulzicht vielleicht
00:43:18: zusammenfassen. Also ganz wichtig ist mir zu betonen, die ingeneuerwissenschaftliche Ausbildung
00:43:24: in Deutschland ist auf einem sehr hohen Niveau und das sollte sie auch bleiben. Die Grundzüge
00:43:29: sollten entsprechend weiter vermittelt werden. An der einen oder anderen Stelle können wir
00:43:33: zusätzliche Kompetenzen einbinden. Wir können Kompetenzen schärfen, platz schaffen. Wir können
00:43:39: die virtuelle Welt nutzen, um vielleicht ein bisschen flexibel leeren zu können. Wir können über
00:43:44: den Tellerwand hinaus schauen, um so ein bisschen mehr noch in die vielleicht Arbeitswelt von morgen
00:43:49: hinauszubilden und dann ganz wichtig einfach die Botschaft in alle Richtungen miteinander zu
00:43:56: sprechen. Herausforderungen, Anforderungen. Was ist man bereit, was ist man möglich zu leisten?
00:44:02: Also einfach Unternehmen sprechen mit den Hochschulen, Hochschulen sprechen mit den
00:44:06: Unternehmen. Thema Alumni liegt mir ganz stark am Herzen, dass man das weiter pflegt und ich
00:44:11: glaube, dann ist, was die Hochschulausbildung in Deutschland angeht für Architektinnen,
00:44:16: Architekten, Bauingenieurinnen, Bauingenieurinnen ganz, ganz viel möglich. Wenn man sich ein bisschen
00:44:21: flexibel entsprechend zeigt, dann kann das Potenzial, was ich schon sehr, sehr hoch noch weiter
00:44:26: ausgebildet werden. Und ich glaube, dass dann uns vor der Zukunft keine große Angst bestehen muss.
00:44:34: Und vielleicht noch als Ausblick vielleicht auf eine andere Folge. Wir haben jetzt sehr stark über
00:44:38: das Thema Hochschulausbildung gesprochen. Ähnliches gilt natürlich auch für die duale
00:44:43: Ausbildung, also im Bereich der Facharbeiterinnen und Facharbeiter. Auch da, glaube ich, gibt es
00:44:48: Ansätze, auf ein bisher von sehr gutes System noch weiter aufzubauen.
00:44:51: Bin ich völlig deiner Meinung, Martin. Das ist gut, dass wir die Welt da ähnlich sehen,
00:44:58: auch wenn wir eben auch wir beide aus unterschiedlichen Perspektiven immer auf diese
00:45:02: Welt schauen, haben wir da eine große Schnittmenge. Und ich glaube, du hast es eben gesagt, der
00:45:08: entscheidende Punkt ist wirklich, man kann da einfach anfangen und die Alumnis und diese Netzwerke,
00:45:12: die daraus entstehen, sind ein ganz pragmatischer, einfacher Schritt. Also vielleicht als verantwortlich
00:45:18: am Unternehmen einfach mal bei seiner alten Hochschule auch den Kontakt aufnehmen und sehen,
00:45:23: kann ich da eine Brücke bauen, kann ich da ein kleines erstes konkretes Projekt auf die Beine
00:45:28: stellen. Es ist ja oft manchmal der Anfang der schwierigste. Der gute Wille ist da und dann
00:45:35: weiß man nicht, wen kenne ich da, mit wem kann ich anfangen, wie kann das funktionieren und da
00:45:39: einfach mal miteinander zu sprechen vom Vortrag gestartet über das kleine Projekt, kann manchmal
00:45:45: ganz pragmatischer Schritt sein, um in es handeln zu kommen, ins Tun zu kommen und eben nicht auf den
00:45:50: großen Wurf zu warten, bis das irgendwo übergeordnet passiert, sondern einfach ganz klein und handfest
00:45:56: anzufangen. Martin, ich glaube für heute, für diese Folge haben wir eine gute Reise gemacht,
00:46:04: mal durch die Hochschulwelt mit Blick über den Tellerrand hinaus. Lass uns das weiter verfolgen
00:46:14: in Richtung duale Ausbildung in der Zukunft, das scheint mir auch ein guter Punkt zu sein, denn
00:46:20: glaube das Thema können wir beide alleine nicht lösen, da brauchen wir vielleicht auch nochmal
00:46:26: den einen oder anderen Gesprächspartner in der Zukunft dazu, vielleicht gibt es ja auch jemand,
00:46:31: der hier zuhört, der Lust hat sich hier mal mit einzubringen, weil er schon ein gutes Projekt
00:46:35: am Start hat, das würden wir hier auch gerne mal dann sichtbar machen und vielleicht an ganz
00:46:40: konkreten praktischen Beispielen auch deutlich machen, wie das funktionieren kann. Ja genau,
00:46:46: Christian, ihr hattet viel Spaß gemacht, ich freue mich dann schon auf die nächsten Gespräche und
00:46:50: wünsche allen Hörern und Hörern eine gute Zeit bis dahin. Alles Gute an alle, die zugehört haben,
00:46:55: tschüss aus Hamburg. Vielen Dank an Sie und Euch fürs Zuhören bei Zukunft Bauen, dem Zukunftspodcast
00:47:02: für die Bauindustrie. Wenn euch der Podcast gefällt, würden wir uns über eine Bewertung freuen und
00:47:08: natürlich darüber, wenn ihr dem Podcast bei einem Podcast Provider Eures Vertrauens abonniert.
00:47:13: Wir freuen uns auf ein Wiederhören, bis bald.
00:47:16: [Musik]