#024 | REWE Green Building - Nachhaltigkeit entsteht im Kopf - Gespräch mit Klaus Wiens

Shownotes

In dieser Folge sprechen wir mit dem Architekten Klaus Wiens, der als Funktionsbereichleiter den Filialbau bei der REWE Gruppe verantwortet und damit gestalterisch für die etwa 3.600 REWE Märkte wirkt. Er ist Vordenker für die baulichen Marktkonzepte der Zukunft und lässt uns daran teilhaben, wie aus gedachter Nachhaltigkeit die gelebte Nachhaltigkeit entstehen kann.
Wir sprechen über die Entwicklung von Green Building zu Green-Farming und darüber, wie der Supermarkt vom Standort her zunehmend in die Lebenswelt der Kunden als Drehscheibe für Services integriert wird. Klaus Wiens verrät uns, wie es gelingt, eine radikale Erneuerung in einem Konzern mit hunderttausenden von Mitarbeitern erfolgreich umzusetzen und warum Holz als Baustoff für die Zukunft eine tragende Rolle spielt.

Themen in der Folge

  • Nachhaltigkeit aus Sicht eines großen Imobilieneigentümers und Bauherrn
  • Von Green Building zum Green Farming Markt
  • Wie wird der Supermarkt von morgen baulich aussehen?
  • Serielles/industrielles Bauen als Eckpfeiler für Wirtschaftkichkeit und Ressourcenschonung
  • Eingespielte Teams als Erfolgsfaktor für wirtschaftliches Bauen
  • "Nachhaltigkeit entsteht im Kopf"
  • Das Konzept des Green-Farming Supermarktes in Wiesbaden
  • Dachfarm und Fischzucht
  • Von der Markthalle zum Marktplatz unseres Lebens
  • Holz als Zukunftsbaustoff
  • Baukonzepte für die nächste Generation - Evolution und Revolution
  • Strategische Projekte in der Organisation erfolgreich realisieren
  • Intelligente, anders gedachte Flächennutzung mit Überraschungseffekt
  • Wünsche an die Bauwirtschaft

In dieser Folge

REWE GREEN FARMING - Supermarkt umgedacht: https://www.rewe.de/nachhaltigkeit/nachhaltig-einkaufen/green-farming/

REWE Klaus Wiens auf Linkedin: https://www.linkedin.com/in/klaus-wiens-3a09328/

Hosts und Podcast

Website: Christian Haak

Christian Haak auf LinkedIn

Website: Martin Ferger

Martin Ferger auf LinkedIn

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Präsentiert von: Zukunft.Bauen. | Der Haak & Ferger Zukunftspodcast für die Bauindustrie

Der Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen & Leben interessieren.

Live-Events von Zukunft.Bauen.

Hinweis: Das Folgentranskript wurde automatisch erstellt.

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00:00:00: Moin aus Hamburg und Siegen und herzlich Willkommen zu unserem Podcast für die

00:00:12: Bauenindustrie Zukunft Bauen, dem Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen

00:00:19: und Leben interessieren. Wir sind Martin und Christian und wir werfen in diesem Podcast einen

00:00:25: Blick auf die Zukunftsentwicklungen von Branche, Technologie und Lebenswelt. Es wird dabei um die

00:00:32: Veränderung der Baubranche gehen und darum, was dies für uns und für die Unternehmen der Branche

00:00:38: bedeutet. Wenn man das wirklich sagen könnte, würde ich mir natürlich wünschen, dass wir

00:00:46: ab morgen alle nur noch nachhaltige Gebäude bauen, weil und das ist meine eigene Erfahrung aus vielen

00:00:54: Projekten. Wenn man nachhaltiges Bauen ernst meint, kostet nachhaltiges Bauen keinen einzigen

00:01:00: Cent mehr als konventionelles Bauen, weil Nachhaltigkeit kauf ich nicht, Nachhaltigkeit denke

00:01:06: ich und lebe ich und wir brauchen eigentlich nur unser Denken ein bisschen zu verändern und dann

00:01:11: kommen am Ende nachhaltige Gebäude raus. Wenn wir da hinkehmen, dass dann wirklich jedes Gebäude,

00:01:17: was wir ab morgen errichten, bei der DGNB oder bei anderen Stellen zertifiziert werden könnte,

00:01:22: dann wäre glaube ich ganz, ganz, ganz viel gewonnen. Denn letztendlich der Beitrag der

00:01:28: Bauwirtschaft zu den CO2-Emissionen, der ist doch recht, recht hoch und da können wir alle ganz

00:01:35: viel für tun, dass das deutlich besser wird. Heute sprechen Martin und ich mit Klaus Wienz.

00:01:41: Klaus Wienz ist der Funktionsbereichsleiter für den Filialbau bei REWE und ist als Architekt hier

00:01:49: in dieser Funktion seit über zehn Jahren für den Neubau und die Neugestaltung von Märkten der

00:01:56: REWE-Gruppe zuständig. Er ist als Architekt seit vielen, vielen Jahren im Bau von Supermärkten

00:02:04: und Handelsflächen tätig und als Vordenker unterwegs neue bauliche Konzepte zu entwickeln

00:02:11: und diese auch mit seinem Team umzusetzen und zu realisieren. Heute wird er uns verraten,

00:02:17: wie der Markt der Zukunft aussieht und wie das Thema Nachhaltigkeit integraler Bestandteil

00:02:22: neuer Marktkonzepte wird. Wie der Markt in unserer aller Lebenswelt hineinrückt,

00:02:28: was Basilikum Farmen auf dem Dach und Kitas im Gebäude sowie eine Fischfarm mit der Frage

00:02:35: zu tun haben, wie wir zukünftig nachhaltiger einkaufen und entsprechend dafür die Infrastruktur

00:02:43: bauen können. Herzlich willkommen Klaus. Ja, vielen Dank für die Einladung erstmal.

00:02:48: Freu mich heute mit dabei sein zu können. Herzlich willkommen auch von meiner Seite.

00:02:53: Ich freue mich auch auf ein spannendes Gespräch und die Reise durch die Zukunftsthemen. Also die erste

00:02:59: Frage, die sich uns stellt, was macht eigentlich ein Funktionsbereichsleiter für den Fialbau bei

00:03:05: REWE so ganz genau? Für die, die da nicht so tief im Thema drin sind, vielleicht kannst du uns da

00:03:09: alle gemeinsam noch mal abholen, bevor wir dann tief ins Thema einsteigen. Ja, das mache ich gerne,

00:03:18: Christian. Es ist ein bisschen kompensiert. Ich versuche es aber relativ einfach zu machen. Also bei

00:03:25: der REWE bauen wir selber, aber wir lassen auch vielfach für uns bauen, das heißt Investoren

00:03:31: bauen für uns. Ich selber sitze in Gönne in der Zentrale, bin jetzt meistens nicht operativ

00:03:37: an den Projekten dran, sondern wir sind eher eine strategische Einheit. Wir haben Deutschland

00:03:43: bei sechs regionale Bauabteilungen mit insgesamt rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für

00:03:50: uns die Projekte machen, Neubauten und Umbauten, die sich aber auch um Reparaturstandhaltung und

00:03:56: Wartung der Märkte kümmern. In Köln, in unserem Funktionsbereich kümmern wir uns erst mal darum,

00:04:03: dass dieser Laden funktioniert. Das heißt, dass alle organisatorischen und prozessualen

00:04:09: Voraussetzungen gegeben sind, dass ein großes und komplexes Bauwesen funktioniert. Aber wir haben

00:04:14: natürlich auch strategische Projekte, ob das nun Einkauf und Beschaffung ist, also nationale

00:04:21: Ausschreibungen, die wir begleiten. Aber wir entwickeln natürlich auch eben Gebäudekonzepte,

00:04:28: neue Marktkonzepte und gucken so ein bisschen darauf, wohin sich die Retail-Emobilie der

00:04:36: Lebensmittelmarkt tatsächlich auch hinentwickelt. Du hast es schon gesagt, Zukunftskonzepte für neue

00:04:42: Märkte, dann springt einem direkt das Wort Nachhaltigkeit, was ja aktuell in aller Munde ist und in allen

00:04:47: Fachzeitschriften hoch und runter diskutiert wird. Was bedeutet denn dieser Begriff Nachhaltigkeit

00:04:52: persönlich für dich, aber auch insbesondere für REWE als großen Immobilieneigentümer

00:04:58: bzw. als Bauherr? Was bedeutet das konkret? Fangen wir am besten erst mal mit dem Unternehmen an,

00:05:10: also mit meinem Arbeitgeber der REWE-Gruppe. Die REWE hat 2006 beschlossen, künftig in allen

00:05:18: Geschäftsbereichen nachhaltig zu agieren und hat das letztendlich eben nicht nur irgendwo ins

00:05:25: Buch geschrieben, sondern tatsächlich auch in konkrete Maßnahmen und Taten umgesetzt. Es wurden

00:05:32: Gremien installiert, die letztendlich auch diese Erfolge dann kontrollieren, kontrollen und sehen,

00:05:40: dass wir uns da weiterentwickeln. Das betrifft wirklich alle Geschäftsbereiche. Das ist die Logistik,

00:05:45: das ist der Waren-Einkauf, das sind die Verwaltung, das sind unsere Reiseunternehmen, aber das sind

00:05:52: natürlich auch wir Immobilie bauen und seit 2006 haben wir da natürlich in vielfältigsten Maßnahmen

00:06:00: unsere Aktivitäten manifestiert und die REWE-Gruppe hat natürlich auch in der Zeit Klimaziele ausgegeben.

00:06:10: Es gab ein 2012er Klimaziel, es gab das 2020er Klimaziel, die werden auch nachgehalten und

00:06:20: geguckt, wir lassen das auch von unabhängigen Instituten immer wieder prüfen. Insofern

00:06:28: wird das Thema der Nachhaltigkeit hier ganzheitlich ernst genommen und tatsächlich im täglichen

00:06:34: Duing umgesetzt, also die ganzen Einzelmaßnahmen aufzuzählen, das wäre wahrscheinlich viel zu komplex.

00:06:40: Für uns im Bauen bedeutet es, dass wir seit 2008 die Idee des Green Buildings verfolgen. Wir haben

00:06:50: 2009 unseren ersten Green Building Supermarkt in Berlin aufgemacht und haben daraus letztendlich

00:06:56: ein Gebäudesstandard entwickelt, den wir 2012 schon serienreif hatten mit einer Muster-Bau-Beschreibung,

00:07:03: mit einem Mehrfachzertifikat der DGNB in Gold, also eine Typen-Zertifizierung und sind mit dieser

00:07:11: Baubeschreibung seitdem jetzt unterwegs, sowohl bei Mietobjekten als auch bei eigenen Objekten der

00:07:17: REWE und haben stand heute rund 210 Green Building Märkte im Deutschland errichtet. Wir haben

00:07:23: aktuell gut 100 weitere im Planung und Bau und von daher sind wir natürlich mit dem Thema

00:07:29: nachhaltigen Bauen da schon relativ weit gekommen in den letzten Jahren. Es ist auch ein Modell,

00:07:36: was am Markt sehr erfolgreich funktioniert, auch bei den Investoren. So ist es dann eben auch,

00:07:42: dass man irgendwo versucht, das Ganze immer weiterzuentwickeln. Für mich ist Nachhaltigkeit

00:07:48: eigentlich nicht wirklich was Besonderes. Für mich ist Nachhaltigkeit eigentlich eine selbstverständliche

00:07:55: Art und Weise, Dinge zu denken, weil Nachhaltigkeit kauf ich ja nicht, sondern Nachhaltigkeit oder

00:08:02: für Nachhaltigkeit entscheide ich mich ja bei allem, was ich tue, ob ich das jetzt nachhaltig

00:08:06: mache oder ob ich das weniger nachhaltig mache. Insofern ist es eigentlich eine Lebenseinstellung

00:08:12: und eine Art, Dinge zu sehen und zu denken und sie dann so zu machen, dass ich möglichst eben

00:08:18: nachhaltigen, langfristigen Nutzen da draus habe. Und das ist egal, ob man jetzt Auto fährt und

00:08:24: vielleicht ein bisschen langsamer fährt oder ein Gebäude baut und das so baut, dass das in

00:08:28: einbelangen einfach ein bisschen besser funktioniert als früher sozusagen konventionell

00:08:34: gebaut Objekte. Also das war schon mal ein guter und tiefer Einblick in diese Themenwelt. Und

00:08:42: wenn man das jetzt mal aufgreift und sagt, es geht ja weiter, ihr seid dann vom Green Building

00:08:48: Markt praktisch zu dieser Idee des Green Farming Markt gekommen, wenn ich das so richtig ausdrücke.

00:08:53: Was heißt das? Was steckt da drin? Wenn wir mal über Wiesbaden und das Projekt da sprechen,

00:08:59: wo an welcher Station sind wir da jetzt gedanklich und wo geht die Reise praktisch dann auch noch

00:09:06: weiterhin? Ja, die Grundlagen für das Projekt in Wiesbaden, die haben wir schon 2016 gelegt.

00:09:14: Das war ein relativ komplexer Prozess. Wie gesagt, 2009 waren wir mit unserem ersten Green Building

00:09:20: am Start, haben sehr viel gemacht und wir haben 2016 überlegt, wie geht es mit dem Thema Green

00:09:25: Building weiter, wie entwickelt sich das weiter? Und wir haben so ein bisschen unseren Status Co

00:09:30: analysiert und auch ein bisschen, was sich so insgesamt an der immobilien Lebensmittelmarkt

00:09:36: eigentlich so tut und haben festgestellt, dass sich da sehr, sehr viel tut. Und das hat eben nicht

00:09:41: nur mit Nachhaltigkeit zu tun, sondern es hat auch damit zu tun, dass sich gerade viele Themen am

00:09:46: Supermarkt verändern. Wir haben letztendlich im 2016 geguckt, was ist im Moment, was passiert

00:09:53: gerade mit dem Lebensmittelmarkt, mit dem Gebäude? Was hat sich getan, was hat sich verändert? Und

00:09:59: wir haben halt viele Faktoren identifiziert, die Veränderungen auf das Gebäude des Lebensmittelmarktes

00:10:07: bedingen und die sind sehr vielschichtig. Das eine ist zum Beispiel das Thema der Lage. Man weiß,

00:10:13: dass über viele Jahre Lebensmittelmärkte gerne irgendwo in Randlagen waren, in Gewerbegebieten

00:10:19: etc. Es hat sich in den vergangenen Jahren drastisch verändert. Wir sind jetzt stärker in den Städten,

00:10:27: im Quartier, sehr nah am Kunden dran. Wir sehen aber auch, dass sich unsere vertrieblichen Konzepte

00:10:34: verändert haben. Wenn man früher in den Lebensmittelmarkt, in den Rehwemarkt gegangen ist,

00:10:38: dann hat man Jugend gekauft, Butter, Brot, hat bezahlt und ist gegangen. Heute kann man an der

00:10:44: Kasse Geld abheben, man kann in vielen Rehwemerkungen seinen Hemd zur Reinigung bringen, man kann

00:10:49: Pakete abholen. Das sind alles Themen, die haben mit Lebensmittelkauf eigentlich nicht zu tun sind,

00:10:54: ab der Dienstleistung, die drum herum gewachsen sind. Wir haben dazu noch das Thema des demografischen

00:11:00: Wandels, der auf unser Kundenverhalten ein Stück weit einzahlt. Wir haben das Thema der Digitalisierung,

00:11:08: die uns in den nächsten Jahren sehr stark auch beschäftigen wird. Der stationäre Einzelhandel

00:11:13: wird natürlich bleiben, aber er wird sich verändern. Wir haben Abholstationen. Wir haben

00:11:19: sicherlich damit zu tun, dass bestimmte Sortimente künftig eher online gehandelt werden, weniger

00:11:27: stationär, sehen dann aber das im stationären Handel sicherlich frische und ultrafrische Produkte

00:11:34: sehr stark laufen. Das sind so viele Faktoren, die auf das Gebäude-Lebensmittelmarkt einzahlen,

00:11:41: wo wir dann auch identifiziert haben, dass der Supermarkt eigentlich die größte Veränderung

00:11:46: aktuell mitmacht, seit der Supermarkt erfunden wurde Anfang der 50er Jahre. Das heißt für uns,

00:11:53: dass sich der Supermarkt verändert vom monofunktionalen Lebensmittelmarkt hin zu einem multifunktionalen

00:11:59: Dienstleister rund um Lebensmittel und dass er letztendlich auch über die Standortfaktoren

00:12:05: dabei zu einem aktiven Baustein im Quartier wird. Und das ist ja nie gewesen. Und deswegen haben wir

00:12:12: 2016 gesagt, wir entwickeln unsere Märkte nicht weiter, sondern wir finden den Rewe-Markt komplett

00:12:21: neu. Und das heißt wirklich komplett neu, bedeutet, dass wir tatsächlich komplett bei Null

00:12:26: angefangen haben und alles in Frage gestellt haben und mit einem Planer-Team alles völlig neu

00:12:32: entwickelt haben. Manches hat sich dann doch wieder ergeben, dass bestimmte Sachen gut sind. Es ist

00:12:39: aber auch vieles komplett anders geworden. Und ich glaube, das spürt man auch, wenn man in Wiesbaden

00:12:44: sich den Markt anguckt, dass es doch sehr anders ist und es sollte auch so sein.

00:12:49: Wie viel Input von Seiten der Verbraucher steckt dann in diesen neuen Konzepten,

00:12:55: weil der Markt drückt praktisch ja mehr in die Lebenswelt der Menschen. Auf der anderen Seite

00:13:00: gestaltet er ja irgendwie auch die Lebenswelt der Menschen dann stärker mit und das Verhalten. Wie

00:13:06: muss ich mir die Interaktion davor stellen? Also ihr prägt einen Stück weit Verhaltensweisen,

00:13:11: aber Verhaltensweisen haben ja auch das Konzept geprägt. Aber ihr seid mal ein weißem Blatt Papier

00:13:17: gestartet. Wie funktioniert das praktisch? Also das funktioniert so, dass wir natürlich jetzt

00:13:25: viele Jahre schon mit dem Thema Green Building unterwegs sind und wir natürlich auch unsere

00:13:32: Kunden und Kunden fragen, was ihnen gefällt, was ihnen nicht gefällt und versuchen zu

00:13:39: ergründen, was letztendlich einen guten Supermarkt auch für die Menschen ausmacht. Und beim

00:13:45: Thema Green Building war es immer sehr prägnant, dass das drei Themen häufig genannt worden sind,

00:13:52: die wirklich positiv besetzt sind, durchgängig positiv. Das eine ist das Tageslicht, was es ja

00:13:59: früher im Handel gar nicht gab, nicht nur Lebensmittelhandel, sondern überhaupt. Aber eben das

00:14:04: Tageslicht, hohe offene Decken und damit auch die Übersichtlichkeit im Markt und der dritte

00:14:08: Punkt, den eigentlich auch wirklich jeder Mensch nennt, ist das Thema Holz. Sichtbares und begreifbares

00:14:14: Holz. Deswegen war für uns klar, dass diese Attribute richtig sind und dass wir die auch. Wir

00:14:21: fragen natürlich aber auch über unsere vertrieblichen Konzepte, Kunden und Kunden, wie wir als

00:14:28: Rewe gesehen werden. Und es gab vor einigen Jahren eben eine solche Befragung und da kam, ich sage

00:14:35: mal, im Schnitt raus, dass wir als Rewe für hohe Qualität stehen, für eine hohe Verlässlichkeit,

00:14:42: also dass die Kundinnen und Kunden Rewe als Marke auch sehr vertrauen, die Qualität schätzen. Aber

00:14:50: es gab eben auch Töne dabei, die dann schon so ein bisschen ins Negative reingehen, wenn man dann

00:14:57: hört, dass wir ein bisschen perfekt sind und dass wir letztendlich auch kühl sind. Wir haben versucht,

00:15:04: über Einrichtungskonzepte da auch ein Stück weit gegenzusteuern, das Thema Emotionalisierung auch,

00:15:10: dem Markt ein bisschen Wärme zu geben. Aber wir sind jetzt mit Wiesbaden ein Stück weitergegangen

00:15:15: und haben letztendlich über die Architektur aufgezeigt, dass das, was über viele Jahre Tabu für

00:15:22: jeden Lebensmittelmarkt war, eigentlich genau richtig ist, nämlich Stützen zu bauen. Und die

00:15:27: Stütze war immer so, dass was man im Lebensmittelmarkt gar nicht bauen darf als Architekt. Das habe ich

00:15:35: auch früher, wenn ich selber geplant und gebaut habe, immer wieder gehört, keine Stützen, keine

00:15:39: Stützen, weil das schränkt ja die Flexibilität im Vertriebskonzept ein. Auf der anderen Seite und

00:15:46: so führen wir heute den Dialog, haben wir nachgewiesen und haben auch die Architekten nachgewiesen,

00:15:51: dass die Stütze eben mehr ist als nur ein tragendes statisches Element, sondern die Stütze

00:15:57: gliedert einen Raum und gibt diesem Raum letztendlich Maßstab und Proportion. Und Maßstab und

00:16:05: Proportion für den Menschen wiederum auf psychologischer Ebene gibt dem Menschen wiederum

00:16:13: auch ein gewissen Halt und damit dem Raum auch eine gewisse Emotion, die der Mensch dann spüren

00:16:18: kann. Bedeutend unter dem Strich, wenn ich einen 2000 Quadratmeter Raum habe, der im Mittel 7 Meter

00:16:23: hoch ist, wenn da nichts weiter drinnen ist, dann hat er das Gefühl von einer Halle und in einer Halle

00:16:29: fühlen wir uns als im Mittel 1,75 Meter große Menschen halt nie wirklich wie in einem Wohnzimmer.

00:16:36: Wenn ich den gleichen Raum jetzt wiederum gliedere und damit eine Maßstäblichkeit reinbringe,

00:16:43: dann habe ich ein ganz anderes Ambiente und das spürt man natürlich in Wiesbaden sehr stark,

00:16:47: wenn man dort reingeht, insbesondere dann, wenn man sagt, dass die Raumproportion, das heißt die

00:16:53: Raumgröße 1500 Quadratmeter Verkaufslöche mit der Höhe exakt gleich ist wie das in anderen

00:16:59: Wesen merken haben. Da kann man mal in den anderen Supermarkt reingehen und das dann miteinander

00:17:04: vergleichen, dann merkt man, dass diese Emotionalität tatsächlich über die Konstruktion kommt,

00:17:08: natürlich in Verbindung mit dem Holz und auch in Verbindung mit dieser besonderen Stapelkonstruktion,

00:17:14: aber das war eben das Wichtige, dass wir diese Maßstäblichkeit auch in den Raum reinbringen.

00:17:18: Kann man sagen, dass damit von der Funktionsoptimierung in der Vergangenheit bei Supermärkten im

00:17:25: Grunde genommen, wir uns hinbewegt haben, ein Stück mehr das Wohnzimmer der Menschen,

00:17:30: also emotional abzubilden, ein bisschen Heimat abzubilden, damit die Leute sich dort wohler

00:17:37: fühlen. Das korrespondiert ja ein Stück weit damit, dass wir mehr in die Quartiere reingehen und

00:17:41: der Supermarkt praktisch nicht mehr auf der grünen Wiese wie so ein Satellit irgendwo außen ist und

00:17:47: wirklich nur die Funktion hat, wo ich hinfahre, um etwas zu erledigen, sondern dass es mehr Teil

00:17:51: des Lebens ist und sich damit auch drinnen, dass widerspiegelt. Ja, genau. Also das ist

00:17:57: sicherlich genau richtig. Es muss gar nicht das Wohnzimmer sein, aber ich glaube schon,

00:18:02: also wir haben diese Analogie der Markthalle, die ist, finde ich, in den letzten Jahren ein

00:18:07: bisschen überstrapaziert worden, auch wenn vom Baotypus her der Markt in Wiesbaden sicherlich

00:18:13: sehr, sehr stark angelehnt ist an einer klassischen Basilika-Bauwase, letztlich der Grundlage der

00:18:20: Markthalle. Aber ich sehe es ein bisschen mehr so wie der Marktplatz und wenn man sagt der Stadtbaustein

00:18:25: oder der Quartiersbaustein, dann ist es früher ja auch der Marktplatz gewesen, wo sich die Menschen

00:18:30: treffen, wo sie einkaufen können, aber wo man sich am Rand auch mal hinsetzt und einen Kaffee trinkt,

00:18:35: wo man gerne auch mal ein bisschen verweilt und miteinander plaudern kann. Und Wiesbaden,

00:18:41: dadurch, dass es eben auch mit viel Glas aufgelöst ist, ist so ein bisschen was wie dieser überdachte

00:18:46: Marktplatz und soll genau das eben auch trafen, weil wir einfach ganz klar sagen, nachdem über viele

00:18:57: Jahre hinweg der Lebensmittelmarkt doch ein sehr zweckorientierter Bau gewesen ist, sehen wir

00:19:04: heute eher, dass natürlich Kundinnen und Kunden das Recht haben, sich beim Einkaufen wohlzufühlen

00:19:09: und zu sagen, es ist ein schöner Platz hier und wenn man dann die Gelegenheit hat, sich irgendwo

00:19:15: auch ein bisschen hinzusetzen und das eine oder andere Gespräch zu führen und schnell wieder

00:19:20: raus, dann hat das aus meiner Sicht auch eben mit Lebensqualität zu tun. Martin, ich wollte

00:19:27: gerade den Ball zu dir spielen, weil wir haben uns immer über das Geld unterhalten auch. Genau,

00:19:31: also ich habe im Prinzip was das Thema neue Gestaltung von den Immobilien angeht. Abseits des

00:19:37: reinen Entwurfs, die Frage A, ändert sich mittlerweile auch etwas in der Projektverwirklichung,

00:19:46: also in der Bauphase, in der Ausführungsphase, was bezüglich das, welche Unternehmer bauen das,

00:19:52: wie bauen die, wie bauen die auch vielleicht miteinander und welche Auswirkungen hat das

00:19:56: Ganze auf das Thema Baukosten, vielleicht auch Bauzeit. Also welche Auswirkungen hat dieser

00:20:01: andere Ansatz des Entwurfs auf die Ausführung an sich? Der Entwurf, insbesondere mit dem

00:20:11: Holzstapeltragwerk, welches ja von ECMI und dem Bürokratie entwickelt wurde, ist von Anfang an

00:20:21: klar darauf ausgelegt, dass wir hier das Ziel verfolgen, eine Modularisierung in der Reproduktion

00:20:29: anzustreben. Bedeutet für uns also tatsächlich, dass das Bauen ja leider nicht einfacher wird,

00:20:36: auch das Thema Fachkräftemangel ist natürlich auf den Baustellen zu spüren. Und wir sehen

00:20:42: schon für uns auch eine recht große Chance da drin, nicht nur stärker auf Holzbau zu setzen,

00:20:48: sondern eben tatsächlich auf modularisierten Holzbau. Das heißt auch das Thema der Vorfertigung

00:20:54: in der Produktionshalle beim Holzbauunternehmer möglichst stark auszuweiten und vor Ort viel

00:21:03: stärker nur in die Fertigmontage dann zu gehen. So dass wir sagen können, dass die Prozesse auf

00:21:11: der Baustelle dadurch aus unserer Sicht wahrscheinlich beschleunigt werden, aber auf jeden Fall eben

00:21:15: Qualitäten und Termine sicherer gehendelt werden können, als es heute im klassischen Rohbau dann

00:21:22: der Fall ist. Bezüglich Kosten haben wir eine relativ klare Vorstellung, auch wenn das heutige

00:21:29: Modell etwas komplexer aussieht. Wie gesagt, wir sehen die großen Chancen in der Modularisierung

00:21:33: und Standardisierung da drin. Ist unser klares Ziel, dass wir das neue Gebäudemodell kostenneutral

00:21:41: zu unseren heutigen Green Buildings errichten wollen. Ich bitte um Verständnis, wenn ich jetzt

00:21:47: nicht um klare Euroangaben hier oder klare Euroangaben äußern kann. Da wären sicherlich der

00:21:56: eine oder andere sehr interessiert dran, ganz sicherlich. Aber wir wollen eben keine Preisspirale

00:22:04: hier anfeuern, sondern wir wollen ganz klar eben auch über serielle Fertigung, auch nachher die

00:22:10: Reproduktion und das bundesweite Umsetzen von klaren Baukonzepten dafür Sorge tragen,

00:22:17: dass wir in der Preis Range sind, in der wir heute eben mit unserem Green Building auch schon

00:22:22: liegen. Auch natürlich um unseren Investoren klare Signale zu geben, dass wir da verlässlich bleiben

00:22:30: und dass die kalkulierten Kosten eben auch weiterhin die Basis sind, wenn man mit uns gemeinsam

00:22:36: solche Projekte macht. Darf ich mal eine These aufstellen, wenn man mal in die Zukunft schaut,

00:22:41: könnte man sagen, dass nur auch serielles Bau Know-how, ich würde es mal so nennen oder

00:22:46: industrielles Bau Know-how im Grunde genommen die Ansprüche an die Nachhaltigkeit in der Zukunft

00:22:52: gewähleisten kann oder wäre das eine zustelle These für ein Architekt? Ich glaube, dass man

00:22:59: auch konventionell nachhaltig bauen kann, weil wie gesagt, nachhaltiges Bauen ist ja durchaus nicht

00:23:07: so wirklich ganz eng zu fassen. Man kann das ja wirklich auf vielfältigste Weise tun. Wir haben

00:23:14: natürlich den großen Vorteil darüber, dass wir ein bisschen analog des Automobilbaus Prototypen

00:23:22: machen, aus diesen Prototypen lernen, daraus letztendlich einen Serienprodukt ableiten,

00:23:27: dass wir dann auch wieder verifizieren und vielleicht nach zwei, drei Jahren der Serienfertigung

00:23:34: mit dem ersten Facelift auftauchen. Das heißt, wir kontrollieren unsere Projekterfolge ja immer

00:23:41: wieder und versuchen dann nachzuyustieren, dass wir es tatsächlich hinbekommen, nachher ein

00:23:48: durchoptimiertes Gebäudekonzept für Supermärkte dann auch zu haben. Das kann ich natürlich nicht,

00:23:54: wenn ich heute einen Bürohaus baue und morgen eine Kindertagesstätte, dann kann ich zwar

00:24:02: gewisse Prinzipien übernehmen, aber wir können natürlich schon sehr stark in Konstruktion und

00:24:06: im Detail so weit denken, dass wir nachher ein komplett durchoptimiertes Konzept haben.

00:24:11: Wir haben Martin ja auch oft mit anderen Gesprächspartnern schon über partnerschaftliches

00:24:17: Bauen gesprochen. Mal abgesehen vom Thema der Streitvermeidung und der damit verbundenen

00:24:23: Vorteile, inwieweit lassen sich solche Konzepte vielleicht auch nur mit einem guten, festen

00:24:29: Team umsetzen. Also die Frage der Vorteile beantwortet sich ja schon wirtschaftlich hier an

00:24:36: dieser Stelle, aber er fordert das am Ende eine relativ konstante Besetzung des gesamten

00:24:44: Bauteams, wenn man so will. Ja, es ist jetzt nicht ein Bauteam, aber es ist in der Tat so und

00:24:51: das ist nicht nur bei uns so, sondern ich würde auch sagen, weil bei allen anderen, die im Bereich

00:24:57: Lebensmittelmärkte baulich unterwegs sind, das Bauen für den Lebensmittelhandel ist schon eine

00:25:06: relativ spezielle Sparte und es ist tatsächlich so, dass es einen Pool an Menschen gibt, ob das

00:25:14: nun ein Technen und Planer sind oder ob das auch Geballunternehmer sind, die sich da sehr

00:25:21: spezialisiert haben. In der trifft man eben immer wieder die gleichen, die das Ganze dann eben gut

00:25:27: können, aber das heißt nicht, dass sie dann nur Refe bauen, sondern der braucht morgen eben auch ein

00:25:31: Aldi, Lidl, Edeka oder sonst irgendwas. Das sind eben schon auch Projektpartner, die halt wirklich

00:25:40: Lebensmittel fast ausschließlich machen und das trifft man immer wieder. Wir gucken natürlich auch

00:25:46: abseits dieses Puls immer wieder, wo sind neue Leute, mit denen man da gut zusammenarbeiten kann,

00:25:53: aber das Verschwendnis vom Lebensmittelgeschäft ist da sicherlich hilfreich. Kann man das sagen,

00:26:00: was müsste ich immer mitbringen, der in dieses Netzwerk hinein will, also oder anders formuliert

00:26:04: die Frage, was fehlt praktisch noch für die Zukunft, wo ist noch Raum nach oben? Wo ist

00:26:13: noch Raum nach oben? Das ist eine gute Frage. Also letztendlich haben wir natürlich so wie alle

00:26:18: anderen auch damit zu tun, dass es eigentlich immer wirklich gute Fachleute gibt. Die Technik

00:26:24: Gewerke sind ja heute auf dem Markt wirklich mehr als gesucht und andere Berater dementsprechend

00:26:31: auch. Wer das machen will, der muss halt Spaß am Zusammenarbeit mit dem Konzernbau heran haben,

00:26:37: muss das Thema Termine können bei Architekten, ist es letztendlich so und ich habe das ja nun

00:26:44: jahrelang vorher auch gemacht. Hier ist eben nicht der klassische Entwurf gefragt, sondern der

00:26:50: Entwurf liegt letztendlich in Baukonzepten zumindest in der Leistungsphase zwei im wesentlichen vor.

00:26:56: Wir machen keine Variantenprüfungen mehr, sondern wir wissen ja, was wir wollen. Wir kennen

00:27:00: unsere Raumprogramme auch und da muss man sich dann ein bisschen darauf einlassen können, dass man

00:27:05: eben nicht mehr so ganz alle Teile macht, aber das Thema dann entwurflich ausarbeiten, in die

00:27:11: Genehmigung bringen, nachher die Baustelle auch zu händeln und zu managen. Das sind dann ja die

00:27:16: Skills, die dann kommen. Häufig ist der Zeitdruck relativ hoch und ja, von daher gibt es da eben

00:27:23: doch eine Menge Menschen, die sich darauf so ein bisschen spezialisiert haben und da sehr viel

00:27:29: Spaß dran haben. Christian hatte eben mit partnerschaftlichen Bau ein aktuelles Zukunftsthema

00:27:34: angesprochen, was in den Gazetten natürlich vertreten ist. Wie sieht es bei Ihnen aus hinsichtlich

00:27:40: des Einsatzes und auch dem, was Sie davon erwarten beim Thema BIM, also Einsatz von BIM sowohl im

00:27:46: Entwurf als auch dann später in der Ausführung. Wie sind da Ihre Erfahrungen aber auch wahrscheinlich

00:27:52: Erwartungen als Konzern? Ja, BIM ist ein großes Thema. Es für uns auch ein großes und wichtiges

00:27:59: Thema, allerdings ist es eben nicht so oder bei uns ein bisschen anders als jetzt im klassischen

00:28:04: Planungsbüro. Wir können uns jetzt nicht eine BIM Software anfangen, ein paar Leute schulen und

00:28:09: dann fangen wir an, sondern wir haben ja tatsächlich sehr viele Bauvorhaben. Wir bauen als

00:28:14: liebe Vollsortiment jedes Jahr 80, 90, 100 neue Märkte, selber mit Investoren. Bei uns bauen

00:28:24: natürlich noch andere Konzern, Schwestern und Töchter, sei es bei Penny, bei Tom Baubmerkten,

00:28:31: unsere Läger und Verwaltungsbunden. Also da passiert ja eine ganze Menge und das bedeutet

00:28:38: auch, dass natürlich jedes Jahr, jeden Tag eigentlich unheimlich viele Menschen in diesen

00:28:44: Planungsprozessen drin sind, eben für Märkte, für Großläger und für alle möglichen Bauaufgaben,

00:28:52: die permanent da sind. Bedeutet also, wir haben eine sehr große und komplexe Organisationen und

00:28:58: das Thema Integration BIM. Da gucken wir im Moment strategisch drauf, wie wir das genau

00:29:04: integrieren wird aber für uns sicherlich genau das Thema sein, dass wir, ich sage mal, ein bisschen

00:29:10: zu 7 D BIM das Thema Plan, bauen und Gebäude verweiten. Irgendwann

00:29:19: tatsächlich über BIM Systeme abbilden wollen und um auf Wiesbaden zu kommen, wenn wir über

00:29:27: Modularisierung im Holzbau reden, ist natürlich das hochgenaue BIM-Motel gerade für den Holzbauer,

00:29:35: für den Holzbau betriebene unheimlich gute Grundvoraussetzungen, um ganz effizient letztendlich

00:29:41: auch seine Fertigung dann zu machen. Weil wir natürlich im Bereich des Holzbaus in der Lage

00:29:47: sind, tatsächlich BIM Daten direkt auszulesen und im Holzbau direkt auch weiter zu verarbeiten.

00:29:53: An dieser Stelle ein kurzer Hinweis in eigener Sache für diejenigen unter unseren Zuhörern,

00:30:06: die sich gerade in ihrem eigenen Unternehmen mit relevanten Zukunftsfragen befassen und die deren

00:30:12: Ausgestaltung und die Umsetzung von Lösungen beschleunigt und ergebnisorientiert für den

00:30:18: Erfolg vorantreiben wollen. Sprechen Sie gern Martin Ferger für Themen zu Linen, BIM, Digitalisierung und

00:30:25: Optimierung über www.ferga-conculting.de und mich Christian Haag zu strategischer Transformation,

00:30:34: Strategie, Führung und Sparring für Top-Entscheider über www.christianhaag.de an.

00:30:42: Im Rahmen dieses Podcasts, aber auch darüber hinaus, tragen wir gerne als Speaker in Präsenz

00:30:47: oder online zur Inspiration ihres Publikums im Rahmen ihrer Veranstaltungen bei.

00:30:53: So oder so freuen wir uns auf und überregen Austausch mit Ihnen und euch.

00:30:58: Nehmen Sie, nimmt einfach Kontakt zu uns auf.

00:31:01: Du sprichst grad auch mehrfach das Thema Holz an und war auch eben ja als positives Merkmal

00:31:13: bei den Umfragen unter den Kunden genannt.

00:31:16: Was macht denn auch für dich als Architekten, aber auch als Bau her, das Bauen mit Holz so interessant?

00:31:24: Also es ist ja aktuell wieder deutlich am Kommen.

00:31:27: Also es war ja schon mal da, dann war es wieder ein bisschen weg.

00:31:29: Jetzt ist es wieder deutlich am Kommen.

00:31:31: Wie beurteiltest du das Thema?

00:31:32: Ja, ich bin da seit langen Jahren sehr, sehr, ja, großer Überzeugungstheter, muss man sagen.

00:31:41: Heute hatte halt unheimlich viele Aspekte, die sehr positiv sind.

00:31:46: Also zum Bauen ist es natürlich ein toller Baustoff erstmal, weil er viel tragen kann,

00:31:50: viel mitmacht und Holz dabei trotzdem leicht ist.

00:31:55: Das heißt, das Transportieren ist nicht so ganz so schlimm wie bei anderen Materialien.

00:32:01: Holz hat entgegen eben der langläufigen Meinung hervorragende Brandschutzeigenschaften.

00:32:08: Auch da kann man eine ganze Menge mitmachen.

00:32:11: Holz lässt sich natürlich vor Ort auch sehr gut verarbeiten.

00:32:14: Das ist sehr dankbar.

00:32:16: Holz ist natürlich aber auch für die meisten Menschen, wenn sie es sehen,

00:32:21: wenn sie es riechen erstmal total positiv und sagen, Mensch, das ist richtig schön.

00:32:25: Aber was natürlich ein ganz wichtiger Aspekt ist, auch für mich jetzt im Bauen,

00:32:31: das Holz tatsächlich der einzige Baustoff ist, den wir haben, der eine positive Ökobilanz haben kann.

00:32:37: Bedeutet letztendlich, wenn ich 30, wenn ich ein Kubikmeter Holz im Gebäude verbauere

00:32:44: und ihn dort 30 Jahre lang nutze, dann kann dieser Kubikmeter Holz halt

00:32:49: in diesen 30 Jahren im Wald wieder nachwachsen.

00:32:51: Nutzliches Flänger, positiv und Ökobilanz.

00:32:56: Und wenn wir dann zu Konstruktionen kommen, die eben den Wertstoffkreislauf

00:33:03: auch verholen letztendlich am Laufen halten, das heißt, dass ich wirklich demontable Konstruktionen habe,

00:33:12: dann kann ich natürlich auch noch wiederum sekundär Nutzungen für dieses Holz andenken.

00:33:17: Und das kann ich mit keinem anderen Baustoff in der Form machen.

00:33:21: Und das begeistert mich immer wieder.

00:33:24: Das heißt, ein Supermarkt, in dem oder überhaupt ein Gebäude, in dem viel Holz verbaut ist,

00:33:29: ist auch ein Stück weit gebaut für die nachfolgende Generation,

00:33:33: unabhängig davon, was dann mit dem Baustoff möglicherweise mal gemacht wird in anderer Verwendung.

00:33:39: Ja, absolut.

00:33:41: Es ist für Wiesbaden zum Beispiel so, wir haben dort 1100 Kubikmeter Holz drin.

00:33:47: Im Wesentlichen ist das als Bretschichtprofile eingebaut.

00:33:51: Dadurch, dass es Bretschichtprofile sind, verlieren sie Ökologisch,

00:33:55: sonst hätte man 1 zu 1 rechnen können.

00:33:56: Aber wir haben bei den 1100 Kubikmeter, die dort verarbeitet sind, 700 Tonnen CO2 eingelagert,

00:34:03: also eingespeichert.

00:34:05: Bedeutet natürlich, wenn man jetzt viel mit Holz arbeitet,

00:34:08: speichern wir in den Bauwerken CO2 ein.

00:34:11: So CO2, was erst mal nicht in die Atmosphäre kommt, solange wie das Gebäude steht.

00:34:15: Das ist gut bei uns, das natürlich bei den aktuellen Problemen des Klimawandels hilft.

00:34:20: Wir speichern erst mal CO2 weg.

00:34:22: Das ist nicht komplett weg, aber ist das erst mal zumindest temporär aus dem Verkehr gezogen.

00:34:28: Und damit erkaufen wir uns sozusagen ja auch ein Stück weit ein Zeitkonto

00:34:33: bei der Bewältigung unserer Klimaprobleme.

00:34:36: Wenn ich jetzt aber Wiesbaden in 30, 40 oder 50 Jahren nicht mehr brauche und demontiere,

00:34:43: wir haben die Profile dort alle mit Schraubverbindungen verbunden,

00:34:48: kann ich das letztendlich Sorten reinverarbeiten.

00:34:50: Und ich kann diese Holzprofile, die da sind, natürlich weiterverarbeiten,

00:34:55: zum Beispiel in Sparenplattenwerken daraus.

00:34:57: Sparenplatten machen daraus, kann ich dann wieder meine hälftafel Wände errichten.

00:35:02: Oder ganz am Ende hole ich mir nur die zellulose Faser daraus und mache daraus eine Wanddämmung.

00:35:10: Und die kann ich natürlich wieder weiter nutzen.

00:35:12: Und erst am Ende dieses Stoffkreislaufes steht dann irgendwann die thermische Verwertung,

00:35:17: bei der das CO2 dann freigesetzt wird.

00:35:20: Aber wenn man das geschickt macht, dann sind das natürlich viele, viele Jahrzehnte,

00:35:23: in denen letztendlich diese Substanz erst mal so genutzt wird, wie sie da ist.

00:35:27: Und im Wald wächst letztendlich in der gesamten Zeit immer wieder Holz nach.

00:35:33: Und das ist natürlich eine ganz hervorragende Eigenschaft.

00:35:38: Gerade wenn wir darüber sprechen, CO2-Emissionen zu vermeiden oder CO2 eben nicht in die Atmosphäre zu geben,

00:35:46: sollte man eben gucken, dass man Holz nutzt, eine gute nachhaltige Forstwirtschaft betreibt,

00:35:52: so wie wir das in Deutschland ja auch seitdem auch haben.

00:35:55: Und erst ganz spät am Ende einer wirklich möglichst langen Wertschöpfungskette

00:36:00: die einzelne Holzfaser einer thermischen Verwertung zuführt,

00:36:04: dann kann ich mindestens die Energie nochmal rausziehen.

00:36:07: Und erst dann wird CO2 frei, aber in einer Menge, die dann mehrfach im Wald wieder nachgewachsen sein kann.

00:36:12: Ich möchte noch einmal eine Kurve fahren hier.

00:36:17: Wir sind jetzt ja ganz tief im Thema auch Nachhaltigkeit und Zukunftsdenke drin.

00:36:21: Jetzt haben wir sehr viel über die ganze bauliche und konzeptionelle Seite gesprochen.

00:36:25: Ich würde gerne nochmal auf dieses Grundkonzept Green Farming Supermarkt ein- gehen, näher im Quartier.

00:36:30: Das ist ja im Grunde ein Fortdenken genau dieses Ansatzes.

00:36:34: Wenn ich dort auf dem Dach oder im Markt Lebensmittel auch direkt anbau und sie regional verteile,

00:36:41: dann bin ich ja auch wieder beim Thema CO2-Einsparung und Nachhaltigkeit.

00:36:45: Vielleicht kannst du unseren Hörern da nochmal einen kleinen Einblick geben,

00:36:49: wie dieses Konzept so funktioniert, wie ihr das gedacht habt

00:36:52: oder wie es auch vielleicht im Moment schon sich anlässt, bei den Menschen wahrgenommen zu werden.

00:36:58: Ja, das Ganze hat eigentlich auch witzigerweise 2016 begonnen.

00:37:03: Durch Zufall ist irgendwo eine Zusammenarbeit oder ein erstes Kennenlernen passiert

00:37:12: zwischen Rewe und der Firma ECF in Berlin.

00:37:14: Die Firma ECF in Berlin hat seinerzeit eine Urban Farm

00:37:19: ebenerdig mit in Berlin geschrieben, was man bei uns im Hause sehr interessant fand.

00:37:27: Es gab dann Gespräche und Überlegungen und ist da auch zusammengekommen.

00:37:33: Seit 2016 beliefert ECF mit der Berliner Hauptstadt Farm

00:37:39: mehrere Berliner Supermärkte der Rewe mit Basilikum und mit Bundbarsch.

00:37:46: Das hat sehr gut funktioniert, weil wir einfach glauben, dass auch dieses Konzept,

00:37:52: ich komme da gleich noch mal ein bisschen näher drauf, ein sehr, sehr gutes Konzept ist.

00:37:57: Und da wir in dem Jahr, es war wirklich reiner Zufall,

00:38:01: eben auch tatsächlich darüber nachgedacht haben, wie es mit Green Building weitergeht,

00:38:06: kam auch bei uns im Bereich der Geschäftsleitung die Idee auf,

00:38:11: wie wäre es denn, wenn ihr Green Building weiterentwickelt,

00:38:14: können wir da nicht eine Farm aufs Dach setzen.

00:38:17: Und dann haben wir gesagt, ja, wir überlegen mal und haben uns dann mit ECF zusammengesetzt

00:38:22: und haben mit den Architekten von ECME zusammengesessen

00:38:25: und haben ein bisschen hin und her überlegt und dachten,

00:38:28: ja, es funktioniert so und so ist das Ganze dann letztendlich entstanden.

00:38:33: Und wir haben das dann konsequent gemeinsam weiterentwickelt

00:38:36: und so steht jetzt in Wiesbaden eben eine Urban Farm auf dem Supermarktdach

00:38:41: und ja, was macht das Ganze?

00:38:45: Eine Dachfläche haben wir sowieso, ein Gewächshaus muss irgendwo stehen,

00:38:49: wenn es da steht, wo sowieso ein Gebäude steht, dann verbraucht es keine Fläche.

00:38:53: Das ist ja schon mal gut.

00:38:55: Basilikum wird dort angebaut, Basilikum verkaufen wir in unseren Märkten,

00:39:00: auch das passt gut, genauso das ganze Thema Fisch.

00:39:03: Es wird also bei ETR Fisch gezüchtet, Fisch verkaufen wir auch,

00:39:08: also letztendlich alle Parameter, die da passen.

00:39:12: Das Interessante ist eben dabei, dass es bei der Farm eine sogenannte aquaponische Farm ist,

00:39:17: bedeutet dabei, dass es ein geschlossener Wasserkreislauf zwischen Fisch und Basilikum ist.

00:39:23: Das heißt, die Fische, die schwimmen in Aufzuchtbecken mit relativ viel Wasser.

00:39:30: Wir ziehen in Wiesbaden das Wasser übrigens im Wesentlichen aus Regenwasser,

00:39:34: nur bei lang anhaltenden Trockenphasen müssen wir frisch Wasser dazugeben.

00:39:39: Die Fische produzieren Ausscheidungen, die in das Wasser gehen,

00:39:44: die gehen dann über den Grobfilter, da werden die Ausscheidungen in Nitrat umgewandelt,

00:39:49: und dieses Nitrat ist ein super Pflanzener.

00:39:52: Und so kommt das Wasser dann von den Fischen zum Basilikum.

00:39:56: Und das Basilikum zieht letztendlich den Dünger da wieder raus,

00:40:00: macht das Wasser wieder sauber

00:40:04: und dann geht das Wasser wieder zurück zu den Fischen.

00:40:06: Das ist in der Tat ein komplett geschlossener Kreislauf,

00:40:09: der im Vergleich zu konventioneller Landwirtschaft rund 95 Prozent weniger Wasser benötigt

00:40:18: und damit natürlich auch extrem nachhaltig funktioniert, in sich schon in der Produktion.

00:40:24: Nachhaltig wird es natürlich auch dadurch, dass letztendlich Transportwege extrem minimiert werden.

00:40:31: Funktioniert jetzt bei uns tatsächlich so, dass unser Markt ja regelmäßig

00:40:35: von unserer eigenen Logistik angefahren wird, Ware bekommt

00:40:39: und dann fahren die Lkw's mit weniger Ware oder mit leeren Auflieger wieder weg.

00:40:45: Das ist eine tolle Gelegenheit, um da letztendlich die Verpackung mit dem Basilikum in die Lkw's reinzustellen,

00:40:55: die sowieso wieder wegfahren, die fahren dann zurück zum Lager,

00:40:58: dann können sie auch das Basilikum gleich mitnehmen.

00:41:00: Es ist eine sowieso Fahrt und dann geht das Ganze in unser frische Lager

00:41:05: und wird dort direkt am gleichen Tag spätestens am nächsten Tag in die weiteren Märkte verteilt.

00:41:11: Weil die Farben, die wir in Wiesbaden haben, produziert eben nicht nur für den Standort Wiesbaden,

00:41:18: sondern die Menge, die dort produziert wird, ist so hoch,

00:41:21: dass wir dort Basilikum für 450 Märkte in der Region Mitte produzieren können.

00:41:27: Wow, beeindruckende Menge.

00:41:30: Und eine gute Antwort auf die Frage der Lehrfahrten, die wir auch in der Branche in Normase haben.

00:41:36: Ich würde jetzt, wir haben ja viel, jetzt gehört darüber, was sich ein Bau her

00:41:42: oder auch im weiteren Sinne dann auch ein Supermarkt in Sachen Nachhaltigkeit überlegt.

00:41:48: Wenn du jetzt sagen könntest, du hast ja auch einen Blick über den Bauablauf,

00:41:51: siehst ja dann doch immer noch eine oder andere Baustelle dann mal.

00:41:55: Wenn jetzt, wer wünscht dir was hätten und du sagen könntest,

00:41:58: ich hätte gerne, dass die Bauwirtschaft auch im Bereich der Nachhaltigkeit mitzieht.

00:42:03: Was wären so die Punkte, wo du sagst, das hätte ich gerne, dass die Bauwirtschaft sagt, das setzen wir jetzt mal um.

00:42:09: Ach so, also meinst du, wenn ich jetzt für alle mal den einen Wunsch äußern könnte?

00:42:17: Ja, oder die 1, 2, 3 Wünsche, wenn ich sagen würde,

00:42:19: ja, ich habe jetzt in meinem Berufsleben mich dem Thema auch so ein bisschen gewidmet,

00:42:23: dass ich sage, wie kann ich als Bauherr, als Betreiber von Supermärkten nachhaltiger werden?

00:42:28: Was können denn die, die unsere Märkte bauen machen, damit sie auch weiterziehen, was das Thema angeht?

00:42:35: Also wichtig ist natürlich, dass man am kurz der Zeit bleibt und sich weiterentwickelt,

00:42:40: das Thema Digitalisierung auf der Baustelle ist natürlich auch ganz wichtig.

00:42:45: Aber wenn man das wirklich so sagen könnte, würde ich mir natürlich wünschen,

00:42:52: dass wir ab morgen alle nur noch nachhaltige Gebäude bauen, weil, und das ist meine eigene Erfahrung aus vielen Projekten,

00:43:01: wenn man nachhaltiges Bauen ernst meint, kostet nachhaltiges Bauen kein 1 Cent mehr als konventionelles Bauen,

00:43:10: weil Nachhaltigkeit kaufe ich nicht, Nachhaltigkeit denke ich und lebe ich.

00:43:16: Und wir brauchen eigentlich nur unser Denken ein bisschen zu verändern.

00:43:19: Und dann kommen am Ende nachhaltige Gebäude raus.

00:43:22: Wenn wir da hinkehmen, dass dann wirklich jedes Gebäude, was wir ab morgen errichten,

00:43:27: bei der DGNB oder bei anderen Stellen zertifiziert werden könnte, dann wäre, glaube ich, ganz, ganz, ganz viel gewonnen.

00:43:35: Denn letztendlich der Beitrag der Bauwirtschaft zu den CO2-Emissionen, der ist doch recht, recht hoch.

00:43:44: Und da können wir alle ganz viel für tun, dass das deutlich besser wird.

00:43:49: Ja.

00:43:50: Ganz, ganz wichtig, ein ganz entscheidender Punkt.

00:43:54: Ich glaube, da läufst du ja auch bei uns offene Türen ein.

00:43:58: Das sehen wir ganz genau so, weil wir natürlich auch mit diesem Podcast im Impulse in genau die Richtung setzen wollen

00:44:04: und Menschen auf Ideen bringen wollen, wie es cleverer geht, ohne dass es unwirtschaftlich wird,

00:44:09: sondern cleverness mit Wirtschaftlichkeit kombiniert,

00:44:12: ist, glaube ich, die Killer-Denkweise im positiven Sinne für die Zukunft.

00:44:17: Ich habe nochmal eine ganz andere Frage.

00:44:20: Ich bin ja so auf das Thema Strategie und strategische Transformation spezialisiert und habe viele Veränderungsprojekte mit meinen Kunden.

00:44:27: Und da merkt man natürlich immer, wenn man mit neuen Ideen um die Ecke kommt, dann mag die Idee gut sein.

00:44:32: Sie trifft nicht immer auf Gegenliebe.

00:44:34: Und jetzt seid ihr ja auch mit über 300.000 Mitarbeitern kein kleines Unternehmen,

00:44:40: sondern im Gegenteil ein großer Konzern mit vielen verschiedenen Teilen.

00:44:44: Vielleicht kannst du uns einfach nochmal mitnehmen in diesen Prozess, wenn man so ein Projekt,

00:44:50: wir denken Zukunft und wir bauen Zukunft und wir machen Dinge mal anders,

00:44:54: als wir das vielleicht 1950 gemacht haben oder 1980 gemacht haben, was ja vielleicht auch ganz gut funktioniert hat.

00:45:02: Wie schiebt man so ein Projekt in so einem Konzern an?

00:45:05: Also wir haben ja viele Hörer, die auch selbst Entscheider sind und immer wieder im Großen und Klein in solchen Situationen sind.

00:45:11: Was kannst du denen so mitgeben vielleicht an praktischen Tipps aus dieser eigenen Projekt-Erfahrung?

00:45:18: Wahrscheinlich nicht nur in diesem Projekt, sondern in anderen davor auch, aber...

00:45:22: Ja, zwei Aspekte dabei.

00:45:26: In normalen Projekten insbesondere, gerade was ich sage mal,

00:45:30: den Standard nachhaltiges Bauen anbelangt, muss man natürlich tatsächlich viel Überzeugung zur Arbeit leisten.

00:45:37: Und das heißt eben auch tatsächlich für mich immer wieder und hat gereist hin zu den Leuten,

00:45:43: ob das nun intern ist, in Gremien auf Geschäftsleitung treffen, Kaufleute treffen,

00:45:50: aber auch mit Investoren auf Fachseminarentagung und dazu und dafür zu werben.

00:45:57: Das eben Nachhaltigkeiten, das ist ja immer wieder der Vorwurf, ja, finden wir alles gut,

00:46:02: aber kostet ja unheimlich viel Geld, damit aufzuräumen und die Leute davon zu überzeugen,

00:46:07: dass Nachhaltigkeit eben kein Geld kostet.

00:46:10: Bei Investoren, wie gesagt, wir machen relativ viel Märkte über Investoren als Mietobjekte.

00:46:16: War das wirklich ein Prozess der mehrere Jahre gedauert hat, wo man aber wirklich mit jedem einzelnen Investor immer mal gesprochen hat.

00:46:22: Und heute sind wir letztendlich bei einer Mietobjektquote von 75 Prozent bei zertifizierten Gebäuden

00:46:28: und die Investoren haben das total adaptiert und sind begeistert heute und machen das gerne.

00:46:35: Also da braucht man den langen Atmen.

00:46:37: Bei Wiesbaden ist es jetzt ganz anders gelaufen.

00:46:40: Für mich auch komplett neu, das war aber auch Verabredung mit dem Bereichsvorstand,

00:46:47: der dort zuständig ist, der Herr Mali, der eben REWO verantwortet, haben wir vereinbart.

00:46:55: Wir wollen den Supermarkt neu erfinden, wir wollen komplett unsere ausgetretenen Fahre verlassen.

00:47:01: Das funktioniert nur, wenn wir uns selber komplett rausnehmen.

00:47:05: Das heißt, wir haben ein ganz kleines Projektteam intern gebildet und haben dieses Projekt komplett sonst aus REWO rausgehalten.

00:47:12: Wir haben uns mit Planern umgeben, die handeln können, aber noch nie für REWO gebaut haben.

00:47:18: Und wir haben die ersten drei Jahre lang in absoluter Verschwiegenheit gearbeitet.

00:47:24: Letztendlich, wie der Maler sein Bild malt, er malt das Bild fertig und am Ende sollen die Menschen beurteilen, ob sie es gut finden oder nicht.

00:47:33: Im Bild kann ich halt nicht mit 20 Menschen malen, das funktioniert eben nicht.

00:47:37: Dann diskutiert man da drüber, wo man den ersten Strich ansetzt und mit welcher Farbe und welchen Pinsel.

00:47:42: Und genauso haben wir es hier letztendlich auch gemacht und haben gesagt, wir machen dieses Bild einfach wirklich fertig.

00:47:48: Ein kleiner Wettbewerb mit fünf Architekturbuch.

00:47:52: Acme aus London hat den damals gewonnen und haben dann gesagt, wir machen mit Acme einen Pilotmarkt und wir halten das im ganz kleinen Kreise.

00:48:02: Und man geht natürlich in relativ hohes Kreis.

00:48:06: Der ist natürlich über die Zeit gewachsen.

00:48:09: Wir haben das immer abgesichert über Vertraulichkeitsvereinbarungen, auch intern.

00:48:14: Das heißt, wir haben wirklich nur die Menschen mit reingenommen, die zwingend notwendig waren.

00:48:18: Wir waren nachher vielleicht 30 Leute.

00:48:23: Rewe Gruppe oder Rewe Vollsortiment hat etwas über 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

00:48:29: Also wir waren nachher so 30 Leute ungefähr.

00:48:32: Am Anfang deutlich kleiner und haben das dann wirklich so durchgehalten.

00:48:37: Natürlich hat das ein Risiko.

00:48:39: Ich bleibe bei diesem Gleichnis mit dem Bild.

00:48:42: Wenn das Bild dann fertig ist und man zeigt es den Leuten, dann kann das natürlich sein, dass das Bild alle nach Verdoft finden.

00:48:49: Und das Risiko muss man natürlich bewusst eingehen.

00:48:53: Aber in dem Fall ist es tatsächlich so gewesen, dass wir das Bild gezeigt haben.

00:48:59: Und wir hören überhaupt keine Kritik, sondern wir hören unheimlich viel Zustimmung.

00:49:04: Und das ist natürlich ein toller Erfolg auch dabei.

00:49:09: Hätte jetzt nichts zwingend so kommen müssen.

00:49:11: Aber ich bin ja überzeugt davon, wenn man fest an die Ideen glaubt, die man hat,

00:49:17: dann kommt am Ende auch wirklich was Gutes bei rum, weil Wiesbaden hat sich das auch so gezeigt.

00:49:22: Ich habe aber ein Beispiel, warum das so gut ist.

00:49:25: Wir haben den Parkplatz in Wiesbaden.

00:49:27: Da kann man das am besten eigentlich dran sehen.

00:49:29: Egal, wen man fragen würde, wer irgendwo mal mit Verkehrsflächen zu tun gehabt hat,

00:49:35: sagt man, da steht der Markt, das ist das Grundstück, da muss der Parkplatz hin, dann geht er hin und malt einen Parkplatz drauf.

00:49:42: Und dann ist es gut.

00:49:43: Und so würde jeder Mensch normal ein Projekt macht, eben diesen Parkplatz auch sehen.

00:49:49: Wenn man diese rein nebeneinander, dazwischen sind die Fahrgassen.

00:49:52: Und dann guckt man nur, ob man das so rumdreht oder so rumdreht.

00:49:55: Und wie viele Parkplätze kriege ich in welcher Drehung da am besten hin.

00:49:59: Und dadurch, dass wir aber jetzt tatsächlich mal out of the box gegangen sind, sind die Architekten, die da auch ein bisschen kreativ unterwegs sind,

00:50:07: und gesagt, naja, kann man machen, sieht aber irgendwie doof aus.

00:50:11: Und haben mal ausprobiert, das passiert denn, wenn ich eine Ringstraße anlege, die um eine große grüne Insel rumführt.

00:50:17: Und das erstaunliche ist, und das hat mich selber auch komplett umgehauen dabei,

00:50:21: ist, dass man erstmal drauf guckt und sagt, das sieht total wie zah aus.

00:50:26: Haben wir denn zu viel Fläche, dass wir so was denn jetzt machen?

00:50:29: Wenn man dann aber durchzählt, und das ist wirklich sehr erstaunlich,

00:50:34: hat die Ringform der Stellplatzanlage in Wiesbaden nicht nur genauso viele Stellplätze wie eine normale Einordnung,

00:50:42: in Wiesbaden sind sogar vier Stellplätze mehr rausgekommen.

00:50:45: Was zahlt, dass man immer wieder in diese gleichen Muster fällt, obwohl es eigentlich die schlechtere Lösung ist,

00:50:54: aber sie ist halt so, weil man denkt, ja, so macht man halt Stellplätze.

00:51:00: Und dann kommt gar nicht drauf, dass man eine völlig andere Konfiguration wählen kann

00:51:04: und kommt zu einem völlig anderen, eigentlich deutlich besseren Ergebnis.

00:51:07: Das heißt, wir haben vier Stellplätze mehr, wir haben 1000 Quadratmetern nicht versiegelt,

00:51:13: oder ist jetzt naturnah begrünt worden, das kommt ja Natur zugute,

00:51:17: da kann Regenwasser ganz natürlich versickern, auch kommt dann letztendlich den Grundwasserleitern zugute.

00:51:24: Dort können Insekten weiden und und und und und wenn man drauf guckt, dass man 1000 Quadratmeter Grünfläche,

00:51:32: naja, ihr habt aber wohl viel Grundstücke gekauft, nein, es ist die beste Ausnutzung des Grundstücks, die man machen kann.

00:51:37: Ich kann alles asphaltieren, dann habe ich immer weniger Stellplätze.

00:51:40: Also eigentlich interessant, gerade wenn man den Gedanken der Skalierung ja bei euch auch sieht,

00:51:46: ihr macht das ja nicht nur einmal, sondern der Gedanke pflanzt sich dann clever fort

00:51:50: und multipliziert sich ja am Ende dann auch noch bei vergleichbaren örtlichen Gegebenheiten.

00:51:56: Genau, genau, und das haben wir auch an der Stelle schon gemacht.

00:52:00: Wir haben das natürlich relativ frühzeitig berichtet,

00:52:03: auch unsere Kollegen in den regionalen Bauabteilungen haben gesagt, wenn ihr neues Grundstück habt,

00:52:08: probiert einfach mal aus, ob auf diesem Grundstückszuschnitt vielleicht der Ring besser funktioniert.

00:52:13: Und was soll man sagen? Ja, es gab schon solche Fälle und da wird es dann auch gemacht.

00:52:17: Und wenn jetzt von den Hörern irgendjemand sagt, Mensch, das ist ja eine clevere Idee,

00:52:21: ja, wir haben uns das ausgedacht, aber wer das jetzt reproduziert,

00:52:26: ich freue mich immer, wenn wir weniger Fläche versiegeln, deswegen finde ich das ganz gut.

00:52:30: Es ist halt eine einfach sehr schlaue Idee, so was einfach mal zu tun

00:52:34: und nicht zu sagen, okay, das ist die freie Fläche und jetzt lege ich mal wieder die Reihen nebeneinander

00:52:38: und merke selber gar nicht, dass ich eigentlich nur Fahrspuren baue und gar keine Stellplätze.

00:52:44: Also wenn man mal so zwei, drei der Kerngedanken mitnimmt,

00:52:47: einmal natürlich mutig sein und sich wirklich mal abschotten für ein neues Projekt,

00:52:52: um den Mut zu haben, auch mal anders zu denken.

00:52:55: Zweitens, das muss man ja auch sagen, ihr habt natürlich kompetente Leute in diese Box reingetan

00:53:02: und die vielleicht nicht verbrannt waren in der konkreten Zusammenarbeit,

00:53:06: dass sie schon 30-mal ähnliche Projekte realisiert haben, sondern in der Hinsicht neu waren

00:53:11: und ihr hattet eine mutige Geschäftsführung oder einen mutigen Vorstand, der gesagt hat,

00:53:16: ich gebe euch auch die Rückendeckung und finanziere das auch jetzt wahrscheinlich mal ein paar Jahre

00:53:21: und bin mal gespannt, was da rauskommt mit der Offenheit zu sagen,

00:53:25: dass wir das Bild am Ende dann doch nicht aufhängen, sondern der Maler nochmal neu malen muss.

00:53:30: Aber das war ja diesmal dann nicht der Fall und hat funktioniert.

00:53:33: Also auch so können Projekte klappen, denn was ich auf der Lebe ist,

00:53:38: dieses basisdemokratische "Wir beziehen alle in so einem Konzern ein"

00:53:42: und dann wird am Ende entweder ein Markt gebaut, wo 100.000 Leute mitgeredet haben

00:53:47: und den möchte ich glaube ich nicht sehen, den Markt,

00:53:49: oder es wird am Ende gar kein Markt gebaut, weil das Projekt so lange dauert,

00:53:54: dass es zerredet worden ist oder so kaputt geredet worden ist.

00:53:57: Also ein paar glaube ich ganz klävere Zutaten für ein erfolgreiches Projekt in dieser Hinsicht,

00:54:04: gerade wenn man eben Zukunft denken will, dann muss man die eingetretenen Fahne verlassen.

00:54:08: Sagen wir mal, wir brauchen eine Überholspur, auf der wir neu denken

00:54:12: und müssen das dann in unser Alltagsgeschäft eintackten, was davon gelingt.

00:54:16: Aber wir haben dann eben auch nicht das Risiko, wenn mal etwas nicht gelingt,

00:54:19: dass wir das Ganze riskieren.

00:54:21: Ja, das ist richtig. Also mit allen Beteiligten Dinge zu erarbeiten, finde ich,

00:54:27: das funktioniert immer dann, wenn ich eine evolutionäre Entwicklung betreibe.

00:54:31: Das haben wir in der Vergangenheit sehr viel gemacht, immer aufbauen

00:54:35: auf dem, was wir hatten, es weiter zu entwickeln.

00:54:37: Aber irgendwann merkt man eben auch, ich bin jetzt eigentlich am Ende dieser Entwicklung

00:54:42: und jetzt brauche ich eine neue Ebene.

00:54:44: Und die neue Ebene hat sich für uns rausgestellt, ist eben tatsächlich unheimlich gut,

00:54:50: wenn man dann sagt, okay, jetzt machen wir wirklich mal komplett out of the box,

00:54:54: wir nehmen das weiße Blatt Papier und stellen wirklich alles auf den Kopf.

00:54:58: Man kommt aber manchmal auch drauf und im Bereich unserer Technikkonzepte ist es so gewesen.

00:55:05: Trotz Energie-Simulationen und allem drum und dran, was wir betrieben haben,

00:55:09: man hat am Ende gesehen, dass die Konzepte, die wir jetzt in den letzten Jahren gemacht haben,

00:55:14: dass wir die nicht einfach weitermachen sollten.

00:55:17: Und auch das ist ja noch meine Bestätigung, ist ja auch dann richtig,

00:55:20: wenn dann so ein Ergebnis bei rauskommt.

00:55:22: Absolut, also es wäre ja auch traurig, wenn man alles immer über den Haufen werfen müsste

00:55:27: und die Vergangenheit komplett abhaken müsste.

00:55:30: Gerade wenn es um Bauen geht, leben wir ja doch immer ein ganzes Stück Zeit fort

00:55:35: mit dem, was wir schon gebaut haben gestern und vorgestern.

00:55:38: Was mich am Gespräch, wir haben ja angefangen eigentlich über den Eingangspunkt

00:55:45: eines Green Farming-Supermarktes als jetzt den ersten Piloten in Wiesbaden

00:55:50: und haben am Ende aber dann doch wieder über alle Themengebiete,

00:55:53: über die wir immer so sprechen im Podcast auch gesprochen.

00:55:56: Also, dass wir für Nachhaltigkeit brauchen wir Menschenführung.

00:56:01: Also, wenn wir beim Thema Personal, was wir gerade zum Schluss besprochen haben,

00:56:05: wir brauchen die Digitalisierung, um das am Ende dann auch alles handeln zu können.

00:56:10: BIM auch nur eine Facette von ist.

00:56:12: Wir brauchen das Thema serielle Vorfertigung, auch da haben wir drüber gesprochen.

00:56:16: Wir brauchen das Denken über alternative Baustoffe.

00:56:20: Also, eigentlich alle Themen, über die wir hier und dort mal sprechen,

00:56:23: wir haben sogar das Thema Facharbeitermangel angesprochen,

00:56:26: der dann vielleicht der ein oder anderen Gedanken notwendig macht,

00:56:29: weil man einfach nicht mehr so weitermachen kann, wie bisher,

00:56:31: weil einem vielleicht auch einfach die Ressourcen in Zukunft fehlen.

00:56:34: So dass man ja immer wieder beobachtet,

00:56:38: dass bei nahezu allen Zukunftszenen spielen, auch diese ganzen Facetten,

00:56:41: immer wieder eine Rolle.

00:56:43: Und ich kann eigentlich nicht sagen, ich mache jetzt nur Nachhaltigkeit

00:56:46: im Sinne von Umweltschutz, ohne die anderen Themen mitzubetrachten.

00:56:50: Und ich kann auch nicht sagen, ich mache Personal ohne Nachhaltigkeit

00:56:53: und Digitalisierung zu denken, weil ich glaube,

00:56:56: dass eine in der Regel das andere bedingt.

00:56:58: Ja, ich sage mal so, das bedingt ja der Begriff der Nachhaltigkeit schon,

00:57:01: wenn wir ihn jetzt im wahrsten Wort so nehmen,

00:57:03: und ich nehme ihn immer im wahrsten Wort so,

00:57:05: denn Nachhaltigkeit bedingt ja letztendlich die Betrachtung des Ganzen,

00:57:10: und zwar des Ganzen im holistischen Sinne.

00:57:13: Also das Ganze in seinen Konsequenzen.

00:57:17: Und alles andere macht ja gar keinen Sinn.

00:57:19: Deswegen sind wir ja auch sehr gerne mit dem System der DGNB unterwegs,

00:57:24: die eben nicht den Schwerpunkt nur auf die Ökologie legen.

00:57:28: Natürlich ist die Ökologie wichtig,

00:57:30: aber was nützt mir die Ökologie, wenn die Ökonomie am Ende nicht funktioniert?

00:57:34: Und man das Ganze nicht bezahlen kann,

00:57:36: oder wenn die so zirkulturellen Faktoren nicht passen

00:57:39: und das für den Nutzer nicht mehr funktioniert?

00:57:41: Und, und, und, also es ist eben das Ganze.

00:57:43: Und deswegen kommt man natürlich auf diese Themen.

00:57:47: Und ich finde, es ist auch richtig dann dabei.

00:57:50: Also wir haben jetzt eine große Reise gemacht,

00:57:53: und ich glaube, wir könnten die noch eine Stunde fortsetzen.

00:57:56: Klaus, wer das Thema natürlich spannend ist und tief ist,

00:57:59: und man natürlich auch merkt,

00:58:01: dass so viele Jahre da drinsteckt und so spannende Projekte realisiert hat,

00:58:04: dann hat man da einfach auch viel Beitrag zu leisten.

00:58:07: Das finde ich sehr, sehr spannend.

00:58:09: Und wir sind sehr dankbar für die Einsichten und Einblicke

00:58:12: in dieses Projekt und diese Denkweise.

00:58:14: Und ich glaube, dass unsere Hörer Martin da auch

00:58:16: viele Anregungen mitnehmen können und übertragen können.

00:58:21: Denn wir brauchen, glaube ich, ein bisschen mehr Mut insgesamt,

00:58:24: solche Projekte anzugehen und eben anders zu denken

00:58:27: und eben auch trotzdem das systemische Denken nicht zu verlieren

00:58:31: und eben an alle Facetten dessen zu denken,

00:58:35: die wir da angehen wollen und nicht nur auf ein Thema zu setzen.

00:58:38: Ich glaube, das ist ein ganz entscheidender und wichtiger Punkt.

00:58:40: Und am Ende, du hast das Eingangs gesagt, Klaus,

00:58:44: dass Beginn, Nachhaltigkeit beginnt im Kopf.

00:58:47: Und vielleicht ist das eine gute Anregung,

00:58:49: dass jeder mal die Köpfe in seinem Hause zusammennimmt,

00:58:52: um mal zu überlegen, wie in seiner Unternehmenswelt,

00:58:55: in seiner Organisationswelt eben Zukunft aussehen kann.

00:58:58: Nicht umsonst haben wir unseren Podcast "Zukunft bauen" genannt,

00:59:02: auch im doppelten Wortsinn gemeint.

00:59:04: Ich glaube, das ist unsere aller Aufgabe, da stark dran zu arbeiten

00:59:08: und ein Stück weit unsere Zukunft vorauszudenken

00:59:11: und sie dann auch zu bauen miteinander.

00:59:13: Also vielen, vielen Dank für deine Zeit und deine Einsichten hier.

00:59:18: Und wir würden uns freuen, wenn wir dann das nächste spannende Update

00:59:22: irgendwann mal miteinander besprechen können.

00:59:25: Auch von meiner Seite vielen Dank.

00:59:28: Und ich bin gespannt auf das, was danach kommt,

00:59:30: wenn dann demnächst neben dem Basilikum

00:59:32: vielleicht noch die Rinderzucht am Dach stattfindet.

00:59:35: Oder wir vielleicht dann keine Parkplätze,

00:59:38: sondern Landeflächen für Senkrechtsstaaten,

00:59:40: die ehelikopter haben.

00:59:42: Also ich glaube, da wird noch ganz viel Bewegung kommen.

00:59:45: Und ich hoffe, dass wir uns dazu dann auch noch mal unterhalten werden.

00:59:48: Aber für heute erst mal vielen Dank.

00:59:50: Ich weiß nicht, dass ich dich irgendwann mit der Angel zum Supermarkt gehen sehe.

00:59:53: Dann weiß ich, du bist auf dem Weg nach Wiesbaden aufs Dach.

00:59:56: Ja, ich sage dann auch nochmal wirklich vielen Dank für die Einladung

01:00:03: und für das interessante, tolle Gespräch.

01:00:06: Und ich denke auch, die Themen, die bleiben schon spannend.

01:00:10: Also wird noch mit Sicherheit das eine oder andere folgen.

01:00:14: Dankeschön. Alles Gute.

01:00:17: Danke auch. Tschüss.

01:00:20: Tschüss.

01:00:22: Vielen Dank an Sie und Euch fürs Zuhören bei Zukunft Bauen.

01:00:27: Dem Zukunftspodcast für die Bauindustrie.

01:00:30: Wenn Euch der Podcast gefällt, würden wir uns über eine Bewertung freuen

01:00:34: und natürlich darüber, wenn Ihr den Podcast

01:00:36: bei einem Podcast Provider Eures Vertrauens abonniert.

01:00:39: Wir freuen uns auf ein Wiederhören. Bis bald.

01:00:42: [Musik]