#025 | DIN - mit Normen Zukunft sichern - Gespräch mit Daniel Schmidt u. Philipp Albrecht

Shownotes

In dieser Folge sprechen wir mit Daniel Schmidt, Vorstand des DIN e.V. (Deutsches Institut für Normung) und Philipp Albrecht, Leiter der Geschäftsfeldentwicklung BIM und External Relations bei DIN. Daniel Schmidts Weg führte ihn über Führungspositionen in der Industrie und über die Wirtschaftsprüfung in die Geschäftsführung von DIN, wo er den Bereich Finanzen und Controlling verantwortete und seit Herbst des Jahres 2020 Mitglied des Vorstands ist. Philipp Albrecht ist als Wirtschaftsing. mit dem Schwerpunkt auf Innovationsmanagement und Unternehmensentwicklung heute für den Bereich “Digitalisierung im Bauwesen” verantwortlich. Es geht dabei insbesondere darum, gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft das Thema BIM durch Normen und Standards voranzutreiben und weiterzuentwickeln.

Wir sprechen mit beiden darüber, wie wir in der Baubranche das Thema Normen und Standards zur Zukunftssicherung nutzen können und wie aus der Beteiligung der Stakeholder Mehrwert für unsere Unternehmen entstehen kann.

Themen in der Folge

  • DIN heute
  • Mehrwerte durch Normen und Standardisierung
  • Wie funktioniert Normung und wie sieht Beteiligung am Normungsprozeß aus?
  • Normung als strategischer Wettbewerbsvorteil auch für den Mittelstand
  • Innovationen mittels DIN Spec vorantreiben (Schubversuch von faserverstärkten Kunststoffen, Anforderungen an eine CDE und Anforderungen an Infrastrukturdaten im Tiefbau, 3D Druck)
  • Bedeutung von Normen für den Bau (KI, Nachhaltigkeit, BIM, Smart Farming, Circular Economy)
  • Normung und Digitalisierung
  • BIM und Normung, standardisierte Bauteilkataloge
  • Normung als Fundament für Krativität
  • Spagat zwischen Schnelligkeit und Standardisierung
  • Transformation von DIN in die Zukunft (Digitalisierung)
  • Aufruf zur Mitarbeit aller Stakeholder

In dieser Folge

Daniel Schmidt auf Linkedin: https://www.linkedin.com/in/daniel-schmidt-314832a1/

Philipp Albrecht auf Linkedin: https://www.linkedin.com/in/philipp-albrecht/

DIN e.V.: www.din.de

Verweise

BIM Seite DIN: www.din.de/go/bim DIN BIM Cloud: www.din-bim-cloud.de BIM beim Beuth Verlag: https://www.beuth.de/de/themenseiten/bim DIN SPEC zu Common data environment (Download): https://www.beuth.de/de/technische-regel/din-spec-91391-1/302483139 Flyer zur CDE DIN SPEC: https://www.din.de/blob/330526/102ed7e2a7ddbc56b387119edddc397e/din-spec-91391-data.pdf DIN SPEC 91419 „Standardformat für die Dokumentation und den Austausch von Grunddaten zu unterirdischen Situationen im Bauwesen“: https://www.beuth.de/de/technische-regel/din-spec-91419/319460003 DIN: https://www.din.de

Hosts und Podcast

Website: Christian Haak

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Der Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen & Leben interessieren.

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00:00:00: Moin aus Hamburg und Siegen und herzlich Willkommen zu unserem Podcast für die

00:00:12: Bauenindustrie Zukunft Bauen, dem Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen

00:00:19: und Leben interessieren. Wir sind Martin und Christian und wir werfen in diesem Podcast einen

00:00:25: Blick auf die Zukunftsentwicklungen von Branche, Technologie und Lebenswelt. Es wird dabei um die

00:00:32: Veränderung der Baubranche gehen und darum, was dies für uns und für die Unternehmen der Branche

00:00:38: bedeutet. Wer die Norm macht, hat den Markt und da ist ganz ganz viel dran. Derjenige, der sich

00:00:45: proaktiv um Themen kümmert, der kann auch seine eigenen Ziele und seine eigenen Interesse sehr,

00:00:50: gut in einen solchen Normungs- und Standardisierungsprozess einbringen. Heute haben wir Daniel

00:00:56: Schmidt und Philipp Albrecht vom Deutschen Institut für Normung, besser als Dean bekannt zu Gast.

00:01:03: Daniel Schmidt ist Mitglied des Dienervorstands. Sein Weg führt ihn über Führungspositionen

00:01:09: in der Industrie und über die Wirtschaftsprüfung in die Geschäftsführung von Dien, wo er den Bereich

00:01:15: Finanzen und Controlling verantwortete und seit Herbst letzten Jahres Mitglied des Vorstands ist.

00:01:21: Mit Philipp Albrecht ist heute der Leiter der Geschäftsfeldentwicklung BIM und External Relations

00:01:27: dabei, der als Wirtschaftsingenieur mit dem Schwerpunkt auf Innovationsmanagement und

00:01:33: Unternehmensentwicklung heute auch dem Bereich Digitalisierung im Bauwesen verantwortet. Hier

00:01:40: geht es insbesondere darum, gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft das Thema BIM durch Normen

00:01:46: und Standards voranzutreiben und weiterzuentwickeln. Wir wollen heute mit beiden darüber sprechen,

00:01:53: wie wir in der Baubranche des Themen Normen und Standards zur Zukunftssicherung nutzen können

00:01:58: und wie es der Beteiligung der Stakeholder Mehrwert für unsere Unternehmen entstehen kann.

00:02:03: Herzlich willkommen, wir freuen uns, dass ihr da seid, Daniel und Philipp. Hallo. Hallo Christian,

00:02:11: hallo Martin. Hallo, auf meiner Seite. Herzlich willkommen. So, dann wollen wir doch unsere

00:02:17: Hörer gleich beim Einstieg mal abholen. Daniel, vielleicht kannst du uns mal sagen,

00:02:22: die Normungsorganisation Dien, was macht ihr genau für die, die da nicht so tief drinstecken und was

00:02:30: ergibt sich eigentlich durch Normen und Standards Ende für uns alle für ein Mehrwert? Das mache

00:02:39: ich gerne. Ja, Dien ist eine Abkürzung, wie man sich ganz leicht vorstellen kann, und zwar steht

00:02:44: Dien für das Deutsche Institut für Normung. Dien ist eine unabhängige Plattform für Normung

00:02:51: und Standardisierung in Deutschland als auch weltweit. Wir sind ein privater und gemeinnütziger

00:02:55: Verein. Das heißt, wir sind privatwirtschaftlich getragen, ein sogenanntes Selbstverwaltungsorgan

00:03:01: der Wirtschaft. Das heißt, die Experten der Wirtschaft, der Gesellschaft aus der öffentlichen

00:03:06: Hand bringen ihre Ideen, ihre Anregung in unser Haus und wir stellen den runden Tisch des Normungsprozesses

00:03:13: sicher. Insgesamt verfolgen wir keine eigenwirtschaftlichen Interessen, sondern sind darauf bedacht,

00:03:17: selbstverständlich unsere eigenen Kosten, die im Rahmen der Normung und Standardisierung entstehen,

00:03:22: auch zu denken. Das heißt, Dien steuert und moderiert den Normungsprozess in rund 36.000

00:03:31: Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft, von Verbraucherseite, von öffentlicher Hand und genau

00:03:37: diese 36.000 Experten bringen ihr Fachwesen ein. Das heißt, wir begleiten diese Experten

00:03:45: gemeinsam bei der Erstellung der Norm. Die Inhalte der Normen werden dabei von den Experten

00:03:51: erstellt und nicht von die, nicht von unseren eigenen Mitarbeitern. Das ist immer wieder mal ein

00:03:55: Missverständnis nach dem Motto, was hat sich denn Dien da wieder einfallen lassen. Das ist das,

00:04:02: was möglicherweise hier und da auch kritisch mal aufmerkt. Wenn wir es umdrehen, der Mehrwert

00:04:07: durch Standards und Normen, kann man das so ganz kurz und knapp auf den Punkt bringen?

00:04:12: Ich denke ja, ich fange vielleicht mal an mit einer Aussage, die ich sehr gern wiederhole und die

00:04:22: auch an anderer Stelle immer wieder gern höre. Wer die Norm macht, hat den Markt. Und da ist ganz,

00:04:28: ganz viel dran. Derjenige, der sich proaktiv um Themen kümmert, der kann auch seine eigenen

00:04:33: Ziele und seine eigenen Interesse sehr, sehr gut in einen solchen Normungs- und Standardisierungsprozess

00:04:39: einbringen. Denn Norm und Standards schaffen zum einen Vertrauen durch eine einheitliche

00:04:44: widerspruchsfreie Sprache und eine einwandfreie technische Lösung. Das ist ein Mehrwert,

00:04:51: Christian. Zum anderen geben Normen eben Orientierung und Investitionssicherheit, zum

00:04:58: Beispiel auch bei Zukunftshemen. Es sind eben nicht nur die klassischen Themen, wie muss eine

00:05:03: Schraube geformt sein und welches Gewinde muss auf dieser Schraube drauf sein, sondern es sind

00:05:07: im Zukunftsthemen wie künstliche Intelligenz beispielsweise oder auch Zirkeler-Economie. Und

00:05:12: unsere Standards, unsere Norm, schaffen eben Verlässlichkeit in solchen für uns allen neuen

00:05:20: und auch ungekannten Themenfeldern. Normen tragen auch zu Kosteneinsparungen bei in vielen

00:05:26: unterschiedlichen Bereichen. Und eins ist wichtig, an der Normen können viele sich beteiligen, egal

00:05:34: ob große oder kleine Unternehmen. Aber dazu kommen wir vielleicht auch später nochmal. Durch Normen

00:05:40: können wir sicherstellen, dass ein direkter Informationsaustausch mit Experten und anderen

00:05:46: Interessengruppen erfolgt. Und das ist gerade wichtig bei komplexen und konvergenten Themen.

00:05:51: Unsere Zeit hat sich definitiv verändert, unsere Welt ist komplexer geworden und insofern können

00:05:57: wir nicht mehr in einzelnen Silos denken. Das gilt so für die Gesellschaft wie auch bei DIN selbst.

00:06:04: Insofern diejenigen, die sich beteiligen, haben einen Wissensvorsprung gegenüber Wettbewerbern.

00:06:10: Innovationen, die durch Norm und Standards begleitet werden, haben auch eine höhere Chance, sich

00:06:15: nachhaltig am Markt zu etablieren und Akzeptanz zu finden. Da sind wir nämlich wieder bei dem

00:06:20: Wort Vertrauen. Diejenigen, die einen Norm schaffen, einen Standard schaffen, schaffen auch

00:06:26: Vertrauen in einer breiten Community. Und letzten Endes, das ist auch ein wesentlicher Mehrwert,

00:06:34: den ich gerne noch nennen möchte. Durch Normen kann man nicht nur lokale Märkte erreichen,

00:06:38: sondern über die Einmennung bei DIN auch europäische und internationale Märkte und damit auch

00:06:43: reichweiter erzielen. Jetzt hattest du quasi in einem Nebensatz erwähnt, jeder kann da mitmachen.

00:06:49: Ich muss sagen, während Studienzeiten und auch als Anwender in der Industrie habe ich mir keine

00:06:53: großen Gedanken gemacht, wie kommt denn jetzt so eine DIN-Norm zustande, bis ich es erst

00:06:56: einmal an einer DIN-Spec, da kann man vielleicht auch gleich noch drauf beteiligt war. Aber ich

00:07:02: glaube, ein Großteil ist es gar nicht bewusst, wie kommt jetzt so eine DIN-Norm zustande und was

00:07:05: bedeutet es, jeder kann da mitmachen und was hat das so ein bisschen auch mit demokratischem

00:07:11: Element bei uns zu tun. Also wie ist denn der Weg zu so einer DIN-Norm hin und wie kann der

00:07:17: Einzelne oder die Einzelne mitmachen als Einzelperson, als Unternehmen oder als Verband, als

00:07:23: Verein, als Interessensgruppe. Ja Martin, guter Punkt, darauf würde ich mal antworten. Das trifft

00:07:28: genau ins Auge und zwar es gibt einmal gesellschaftliche Regeln und es gibt ja auch technische Regeln.

00:07:33: Und da haben die gesellschaftlichen Regeln, kennt jeder, das ist die Politik, von der Schule an,

00:07:37: über die Ausbildung hinweg wird man eigentlich damit konfrontiert im Bildungswesen. Aber diese

00:07:42: technische Regelsetzung, damit kommt man dann frühestens vielleicht mal im Maschinenbaulustudium

00:07:46: in Kontakt, wenn man irgendwie mal eine Norm recherchieren muss. Man weiß aber nicht, wie es

00:07:51: funktioniert und das wird bisher noch nicht gelehrt. Wie funktioniert Normung? Daniel hat

00:07:56: schon gesagt, wir sind sozusagen die neutrale Plattform, bei uns kommen die Experten aus der

00:08:00: Wirtschaft, aus der Politik, aus der Wissenschaft zusammen und diskutieren über die Normeninhalte.

00:08:05: Jemand hat einen Bedarf identifiziert und der kann meistens thematisch einem Normenausschuss

00:08:10: zugeordnet werden, zum Beispiel dem Normenausschuss Bauwesen, wenn es ein Bauthema ist. Da gibt es dann

00:08:15: verschiedene Arbeitsausschüsse, da sitzen die ganzen Experten zusammen und diskutieren welche

00:08:19: Inhalte jetzt in der Norm aufgenommen werden. Daraus wird dann eine abgestimmte nationale

00:08:25: Meinung gebildet und dann geht man damit auf europäische und internationale Ebene, also zu

00:08:30: unseren, ich sag mal zu den überorganisationen auf europäischer Ebene, das Zen auf internationaler

00:08:37: Ebene ISO und vertritt dort diese nationale Meinung. Wichtig ist uns, dass bei uns am Tisch,

00:08:43: die Player, die Stakeholder möglichst heterogen zusammengesetzt werden, also nicht, dass wir nur

00:08:48: zwei große Unternehmen haben, die sagen, was in die Norm kommt und da müssen sich alle daran

00:08:51: halten, sondern das ist tatsächlich auch die Meinung der kleinen mittleren Unternehmen, der

00:08:55: Politik und der Wissenschaft, mit einfließen. Wie das funktioniert, die kommen regelmäßig

00:09:01: zusammen mehrmals im Minatreffen, die sich und überlegen und beraten darüber, welche

00:09:06: weitere Normen jetzt initiiert werden und das ist so die klassische Normungsarbeit, man ist also

00:09:10: ein dauerhaftes Mitglied, sage ich mal bei uns als Experte, als Organisation. Das Zweite ist,

00:09:16: die Inspekt, die du vorhin kurz angesprochen hast, da hat man einen Bedarf erkannt, braucht

00:09:21: hier einen schnellen Standard, dazu gibt es vielleicht noch keinen Normenausschuss oder das

00:09:24: Thema ist zu neu für die Normung und dann kommt man hier in so einem temporären Gremium zusammen.

00:09:28: Das geht in der Regel ein bisschen schneller als in der klassischen Normungsarbeit und erstellt

00:09:34: nur die Inspekt und danach geht jeder wieder seiner Wege. Das ist sozusagen der erste Weg

00:09:39: zur Norm, bestenfalls wird es dann irgendwann eine klassische Norm. Also könnte man sagen,

00:09:45: dass das Partizipation an Normung für Unternehmen auch ein Teil der strategischen Sicherstellung

00:09:51: des aktuellen oder zukünftigen Geschäftsmodells sein kann. Also dass es auch strategischen

00:09:57: Wertes Unternehmen haben kann. Ich würde da auch noch mal gern ansetzen, Martin, und die Frage

00:10:01: nochmal erweitern. Ich merke ja häufig, dass das gerade im Mittelstand kein so großes Thema ist,

00:10:07: bei den großen Unternehmen schon. Und Philipp, du hast es gerade gesagt, gerade da ist ja auch die

00:10:12: Chance eben, sich strategisch im Wettbewerb doch günstiger aufzustellen, als wenn das ganze

00:10:17: Thema an einem vorbeizieht. Kannst du da uns mal ins Boot holen, wie das aussehen kann oder vielleicht

00:10:23: auch mal Beispiele nennen, wie so ein mittelständisches Unternehmen? Das sind ja auch viele unserer

00:10:28: Hörer hier, partizipieren kann und wie aufwendig das ist oder wie das überhaupt funktioniert.

00:10:34: Ja, also ganz aufwandslos ist es natürlich nicht. Also mindestens Zeit muss man investieren,

00:10:39: um seine Ideen auch mit einzubringen. Aber ganz klar, also für mich ist es eine absolut

00:10:46: strategische Entscheidung vom Unternehmer, vom Unternehmen, sich in der Normung zu engagieren.

00:10:50: Das hat so verschiedene Vorteile. Man ist frühzeitig eingebunden. Man sieht in welche

00:10:55: Richtung die ganze Normungsarbeit läuft. Also ich kann vorher schon sehen, was wird zukünftig

00:11:01: Teil der Norm sein. Dadurch habe ich ein Wissensvorsprung. Dadurch hat man sicherlich

00:11:07: auch entsprechende Wettbewerbsvorteile, weil man einfach früher schon weiß, was könnte

00:11:11: Inhalt oder was wird hier diskutiert in diesen Kreisen und was wird später in die Normung

00:11:15: aufgenommen. Ich kann auch Regulierungen nutzen. Also vieles wird ja auch vom Gesetzgeber per

00:11:20: Gesetz vorgegeben und Norm spezifizieren die Gesetzgebung. Also das heißt, die konkretisieren,

00:11:26: die sagen wir sehr allgemein Vorgaben. Und hier kann ich dann als Unternehmer mitwirken,

00:11:32: um diese Regulierung reifbar zu machen. Und meine Unternehmen sind interessant hier mit

00:11:37: einbringen. Zum Thema Aufwand. Klar, wie gesagt, der zeitliche Aufwand. Und wenn man sich in den

00:11:43: Normausschüssen beteiligt, zahlt man auch einen jährlichen Betrag dafür. Und für die

00:11:48: Dienstback zahlt man auch, das sind ungefähr 25.000 bis 30.000 Euro, um die Dienstback zu

00:11:52: erstellen, aber nicht pro Unternehmen, sondern für das gesamte Konsortium. Das heißt, das ganze

00:11:58: Thema ist schon für ein Unternehmen eine Investition in die Zukunft, aber eben auch eine strategische

00:12:02: Investition in die Zukunft. Ich bin immer kein Freund von Kosten zu sprechen, denn wir investieren

00:12:07: ja im Unternehmen, um damit dann auch einen Return zu haben. Und ich glaube, das steht ja hier im

00:12:12: Vordergrund, dann, wenn man sich da einbringt und beteilt. Gleich dazu noch ganz kurz. Ich habe

00:12:15: vor kurzem auf Link in so einem Kommentar oder einen Beitrag gelesen, wie wir das regeln sind blöd,

00:12:22: aber ohne Regeln geht es auch nicht. Und wenn wir schon Regeln nutzen müssen, dann sollten wir

00:12:26: also doch wenigstens selbst gestalten. Und das ist, glaube ich, so die Kernauslage, die ist auch

00:12:30: die Hoffnung, die Normung gilt. Also wir brauchen Norm zwingend, in sehr, sehr vielen Bereichen. Und

00:12:37: wenn ich schon die Chance habe, diese Inhalte mitzubestimmen, dann sollte ich die Chance als

00:12:41: Unternehmen auch nutzen. Aber uns ist natürlich auch klar, dass gerade für kleinere und mittlere

00:12:45: Unternehmen schwierig ist, hier teilweise dann auch die Ressourcen bereitzustellen.

00:12:49: Die Prokurrativen einsteigen. Ja, Daniel, da hatte ich gleich noch eine Frage auch in deine Richtung, aber bitte gerne erst.

00:12:56: Ja, ich würde vielleicht da noch ergänzen. Du sagtest, völlig zurecht Unternehmen haben dadurch

00:13:01: einen strategischen Vorteil. Das sollten nicht nur immer die Kosten direkt im Vordergrund stehen.

00:13:04: Stellt sich natürlich immer die Frage auch nach den Alternativen. Wenn ich mich selbst nicht aktiv,

00:13:09: proaktiv, beteilige und einbringe, um meine eigenen, ur-eigenen, unternehmerischen Interessen in

00:13:14: einen Prozess einzubringen, dann tun es gegebenenfalls andere. Ja, wenn ich das global betrachte, dann möchte ich hier ganz

00:13:21: gerne auch in China und seinen politischen Interessen mit in die Wachscheile werfen, die eine

00:13:26: anderen Ansatzanordnung und Standardisierung haben, nämlich sehr, sehr stark staatlich getrieben mit den

00:13:31: entsprechenden Ressourcen, Experten bereitzustellen, Gelder bereitzustellen, investieren in Zukunftsthemen,

00:13:38: die aus chinesischer Sicht absolut wichtig sind. Und wenn wir also sagen, wir lassen mal die anderen

00:13:43: machen und wir engagieren uns zu wenig, dann werden wir auch mit den Konsequenzen leben müssen.

00:13:49: Wir kennen das ja bei Themen, also wenn es praktisch politische Machtpolitik ist, wenn wir über

00:13:54: Gesichtserkennung oder solche Themen sprechen, dann wäre das schon ganz schön, wenn wir nicht die

00:13:59: chinesischen Standards dort bei uns eins zu eins übernehmen, ohne die mal zu hinterfragen, oder?

00:14:05: Ja, genauso ist es. Ich denke, es ist absolut wichtig und richtig, dass wir auch die Chinesen in

00:14:16: unsere Welt, in unsere Normungswelt, nämlich insbesondere bei ISO, mit einbinden. Denn dann

00:14:22: stellen wir auch sicher, dass unsere deutschen Unternehmen, unsere europäischen Unternehmen nach

00:14:26: international akzeptierten Standards ihre Maschinen beispielsweise produzieren können und sich nicht

00:14:33: einrichten müssen auf zum Beispiel abgeschottete chinesische Märkte, nämlich Abschottung durch

00:14:39: eigene chinesische Standards. Insofern ist es gut, dass wir die Chinesen einbinden. Es wird uns also

00:14:44: insofern, glaube ich, bin ich fest überzeugt, auch nichts bringen, Chinesen in unseren Normungsprozessen

00:14:49: außen vorzuhalten, sondern wir müssen sie einbinden, wir müssen sie als Partner begreifen in einem

00:14:55: weltweiten Netzwerk. Ich glaube, das Beispiel eben mit den mittelständischen großen Unternehmen

00:15:00: verdeutigt das ja auch ganz gut. Also wenn nur die großen die Standards setzen, dann haben die

00:15:06: kleinen oft Nachteile und wenn die kleinen sich aber einbringen und mit den großen gemeinsam

00:15:11: die Dinge gestalten können, alle davon partizipieren und ich glaube, das gilt auch auf

00:15:15: länderebene oder auf wirtschaftsregionsebene. Und wie wichtig das ist, wir kennen es aus der Zeit,

00:15:19: als die Eisenbahn gebaut wurde, wenn die Gleisspurbreiten nicht zusammenpassen, dann ist irgendwo

00:15:24: das Ende der Logistik erreicht und das Transport ist erreicht und so kann man es, glaube ich,

00:15:29: auch mit vielen Normen heute vergleichen. Wenn mein Produkt nicht auf die Spur passt,

00:15:34: auf der andere arbeiten, dann kann ich eben möglicherweise nicht mitfahren oder eben

00:15:39: einfach da nicht mitmachen in dem ganzen Thema. Wenn wir das Ganze jetzt vielleicht noch mal

00:15:44: ein bisschen Richtung Bauwirtschaft drehen, also ganz konkret, welche Vorteile oder welche Themen

00:15:52: sind denn jetzt diejenigen, die auch von eurer Sicht aus, die sind, die für die Bauwirtschaft

00:15:57: besonders wichtig sind, so aus Normungsgesichtspunkten. Also einmal thematisch und auch grundsätzlich

00:16:02: warum es Normung auch im Bau so bedeutend. Ja, Martin, gute Frage. Ich fange vielleicht mal so an,

00:16:08: wie die Situation im Baubereich ein Stück weit heute auch ist. Vielleicht, ich denke, alle Anbauprojekten

00:16:17: Beteiligten sind insgesamt gefordert heute als auch morgen und auch in der Vergangenheit war es so,

00:16:23: einen effizienten und verlässlichen Rahmen für das Plan, für das Bauen und dann aber auch für

00:16:28: das Betreiben von Gebäuden zu gestalten. Und da leistet die Norm eben einen wichtigen Beitrag,

00:16:34: in dem zum Beispiel Produktanforderungen, Mengenmaß, Mischungsverhältnisse oder auch Prüferfahmen

00:16:40: beschrieben werden, um die Einladung der sogenannten Mindestanforderungen sicherzustellen,

00:16:44: die sicherlich vielen auch etwas sagen. Die Normen konkretisieren die gesetzlichen

00:16:51: Mindestanforderungen, beispielsweise zur energetischen Gebäudesanierung zum Brandschutz und erleicht

00:16:55: dann dadurch eben auch den Anwendern die Erfüllung ihrer gesetzlichen Pflichten, zum Beispiel zum

00:17:00: Betreiben eines Gebäudes. Letztlich ist es ja so, dass das enormen und standardsoffengelegte Wissen,

00:17:06: anders als in Patenten, von Experten verschiedener interessierter Kreise auch gemeinsam erarbeitet

00:17:13: wurde und dadurch wird erst ein ineinandergreifendes Zusammenarbeiten verschiedener Gewerke auf dem

00:17:19: Bau überhaupt möglich. Ich sehe verschiedenste Herausforderungen im Baubereich. Dabei ist

00:17:28: insbesondere zu nennen zum Beispiel die Digitalisierung allgemein, aber auch zum Beispiel

00:17:33: die Circular Economy, die definitiv nur durch ein starkes Mitwirkung des Baubereichs gelingen kann.

00:17:42: Wir denken alle an die smarten Einrichtungen in unseren Häusern. Das heißt Gebäude werden zunehmend

00:17:50: smarter. Insofern verändern sich beispielsweise Berufsbilder. Es ist mehr Digitalisierungserfahrung

00:17:57: notwendig. Die Affinität zu technischen Lösungen muss hoch sein. Auch die Leistungstiefe der

00:18:02: Bauunternehmen steigt aus meiner Sicht nicht immer in dem Maße kann sie auch nicht, wie die

00:18:07: Digitalisierung auch im Bauwesen voranschreitet. Das heißt die Unternehmen, die Planern, die Partner,

00:18:13: die Behörden, Fachplaner, die müssen sich vernetzen, weil das smarte Gebäude eben nicht mehr aus der

00:18:20: eigenen Expertise heraus gestaltet werden kann, sondern es bedarf dem Zusammenwirken, dem Netzwerk

00:18:25: aus unterschiedlichen Bereichen. Deshalb muss man sich abstimmen mit externen. Man muss also

00:18:29: Standards schaffen, Standards der Zusammenarbeit. Man muss sich auf technische Schnittstellen einigen,

00:18:35: damit A auch noch immer mit B zusammenpasst. Man muss Medienbrüche versuchen zu beseitigen.

00:18:41: Und zu all diesen Aspekten passen Norm und Standards hervorragend dazu, indem man eine

00:18:47: einheitliche, einwandfreie und eindeutige Grundlage für alle Beteiligten schafft.

00:18:51: Ja, ich denke auch, also gerade wenn man so die Trendthemen sich betrachtet, Digitalisierung,

00:18:57: Nachhaltigkeit und sicherlich auch KI, sind das so die Hauptthemen, die die Baubranche in Zukunft

00:19:02: dann auch beeinflussen werden. Was ich so mitbekommen habe ist, dass der Umschwung nicht super

00:19:09: schnell funktioniert. Also beispielsweise BIM, darüber wird jetzt auch schon seit 15 oder 20

00:19:13: Jahren gesprochen, aber so richtig integriert ist es noch nicht und gelebt wird es auch noch nicht

00:19:18: von vielen Unternehmen. Es gibt viele Veranstaltungen dazu, das ist sicherlich auch so ein Change-Prozess

00:19:24: und auch ein Kulturwandel, der da gerade stattfindet. Damals war das bei den Architekten ja auch so,

00:19:29: bevor man dann vom Analogenmalen aufs digitale Zeichnen oder Zeichnen umgestiegen ist, hat

00:19:35: das ja auch seine Zeit gedauert. Aber ich glaube, dass die nächsten 15 Jahre bei BIM schneller vorangehen

00:19:43: und die Unternehmen sich schneller umstellen, als die letzten 15 Jahre gelaufen sind, einfach weil es

00:19:50: jetzt auch mehr technische Möglichkeiten gibt. Ja, es gibt mehr Softwareanbieter oder beziehungsweise

00:19:55: die Softwareanbieter haben ja Angebot ausgeweitet. Es gibt mehr Standards, die vor einiger Zeit auch

00:20:00: noch gefordert wurden, zum Stichwort Datenschnittstellen oder Datenstrukturen und da gibt es jetzt schon

00:20:07: deutlich mehr als noch vor 15 Jahren und das glaube ich sind so die zwei, drei Hauptthemen,

00:20:13: die in den Bau-Einfluß finden werden in Zukunft. Kannst du uns, Philipp, vielleicht mal in Beispiele

00:20:20: reinholen? Also was sind ganz konkrete Anwendungsbeispiele in diesem Thema gerade im Bau aktuell?

00:20:28: Also gerade, ich würde jetzt mal auf BIM abzielen. BIM ist ja bei uns ein sehr, sehr großes Thema.

00:20:36: Wir haben insgesamt vier Geschäftsfeldentwicklungsthemen, das ist KI, Circle Economy, die beiden

00:20:41: hatte Daniel schon angesprochen, dazu noch Smart Farming und eben BIM, wobei BIM schrägstrich

00:20:48: Digitalisierung im Bauwesen. Also da wären viele Anforderungen an die Produkte gestellt und wir

00:20:55: haben beispielsweise schon einen Fachbereich bei uns, der sich um BIM kümmert. Da geht es aber

00:21:01: vornehmlich um jetzt mal ein Praxisbeispiel, obwohl das auch relativ theoretisch ist, zu nennen

00:21:07: Daten-Austausch-Formate. Also IFC kennt glaube ich jeder. IFC ist ein Standard, der wurde von

00:21:12: Building Smart entwickelt als Expertenkreis, sage ich mal und dann in die internationale Normung

00:21:17: gebracht. Aber das ist so ein, sodass das prominenteste BIM Beispiel, an dem dann auch in den

00:21:24: Normausschüssen gearbeitet wird oder Informationsmanagement-Systeme. Es wurde eine

00:21:30: Dienstspekt zum Beispiel zum Thema Common Data Environment von Oracle bei uns initiiert,

00:21:34: dass einfach Anforderungen und Merkmale an so eine Common Data Environment-Systeme

00:21:40: festgehalten werden. Dass wenn ich so ein System aufsetze, meine Merkmalliste,

00:21:45: es sind 200 Kriterien, die da genannt wurden, als kann und muss Merkmale identifiziert,

00:21:51: dass ich weiß, welche Mindestanforderungen ich anhalten muss. Und dafür ist die

00:21:57: Standardisierung, ist die Dienstspekt ein sehr geeignetes Instrument und Oracle zum Beispiel

00:22:04: hat das gemacht, um eben diese Beschreibung auf europäische und internationale Ebene zu bringen.

00:22:13: Also die wollten nicht nur eine reine Nationale Dienstspeck haben auf Deutsch und dann hier im

00:22:18: näheren Dunstkreis veröffentlicht, sondern die wollten das direkt internationalisieren und

00:22:23: haben die deshalb auch auf Englisch veröffentlicht und entsprechend auch promoted. Und die haben

00:22:28: gesagt, die möchten ein Ökosystem schaffen für dieses Common Data Environment und haben sich

00:22:34: deshalb für den Weg der Standardisierung entschieden.

00:22:36: An dieser Stelle ein kurzer Hinweis in eigener Sache für diejenigen unter unseren Zuhörern,

00:22:49: die sich gerade in ihrem eigenen Unternehmen mit relevanten Zukunftsfragen befassen und die deren

00:22:55: Ausgestaltung und die Umsetzung von Lösungen beschleunigt und ergebnisorientiert für den

00:23:00: Erfolg vorantreiben wollen. Sprechen Sie gern Martin Ferger für Themen zu Lean, BIM,

00:23:05: Digitalisierung und Prozessoptimierung über www.ferger-conculting.de und mich Christian Haag

00:23:14: zu strategischer Transformation, Strategieführung und Sparring for Top-Entscheider über www.christianhaag.de

00:23:24: an. Im Rahmen dieses Podcasts, aber auch darüber hinaus, tragen wir gern als Speaker in Präsenz

00:23:29: oder online zur Inspiration ihres Publikums im Rahmen ihrer Veranstaltungen bei. So oder so

00:23:36: freuen wir uns auf und überregen Austausch mit Ihnen und euch. Nehmen Sie, nehmt einfach Kontakt zu uns auf.

00:23:43: Wenn man auf dieses Beispiel dieser Deanspec für das CDE, also Common Data Environment geht,

00:23:56: auch mit, ich habe mit der auch schon gearbeitet, wenn man sich anguckt, wer in diesem Konsortium

00:24:01: beteiligt, dann liest sich das schon wie das Who is Who bei dieser Szene. Also dann merkt man auch

00:24:07: schnell, dass die Player dort dieses strategische Element erkannt haben. Also war da nicht nur ein

00:24:11: auch die zwei, drei entsprechenden Marktmitbewerber, also die dann für sich wahrscheinlich erkannt

00:24:17: haben, wir lassen jetzt hier das Feld nicht einem Unternehmen, das jetzt quasi den Standards

00:24:22: seinem Produkt anpasst, sondern wir gucken, dass wir da den in irgendeiner Form gearteten

00:24:27: größten gemeinsamen Nenner findet. Und was mir wichtig ist bei dem Thema BIM und Standardisierung.

00:24:32: Also im Allgemeinen hat jetzt ja Standardisierung oder Normung jetzt nicht den Hippen sexy Anstrich

00:24:38: in der Wahrnehmung der Leute, das Thema BIM und Digitalisierung aber schon. Und wenn man gerade

00:24:44: das Thema BIM anschaut, ich habe eine BIM-Management Ausbildung machen dürfen, dann merkt man,

00:24:48: dass mindestens ein Drittel, bin ich sogar die Hälfte der Arbeit ist, erst mal standardsfest

00:24:53: zu legen für die gemeinsame Zusammenarbeit, weil es geht ja viel um Kollaboration und wenn es darum

00:24:58: geht, Model View Definitions, Modell, Modellierungsrichtlinien und Co. zu schaffen, die aber dann in

00:25:07: dem Fall immer projektspezifisch oder unternehmensspezifisch aufgesetzt wurden, dann ist es ja

00:25:11: ein relativ leichter Gang gedanklich zu sagen, okay, eigentlich müssen wir da zu standardisierten

00:25:17: Regelungen kommen. Also wie muss ein Modell in der und der Form mindestens aufgebaut sein,

00:25:24: welche Informationen muss mindestens in einer Stahlbetonwand stecken, die modelliert wird.

00:25:28: Und da merkt man, dass so hippe, moderne Themen wie Digitalisierung und BIM trotzdem dieses

00:25:36: Thema Standardisierung gerade noch mehr brauchen, weil je mehr wir in diese Richtung der Digitalisierung

00:25:42: gehen, ist meine feste Einstellung, desto mehr fällt ja dieses Improvisationsthema weg, weil nur

00:25:49: automatisch oder automatisierte Prozesse, das ist falsch, definierte Prozesse kann ich digitalisieren,

00:25:55: aber nicht improvisierte Prozesse und da gehört ja auch viel das Thema Standardsetzung zu.

00:26:00: Martin, das ist an der Stelle ja auch das Thema, wir wissen, wenn ich einen schlechten

00:26:07: Prozess digitalisiere, dann habe ich einen schlechten digitalen Prozess und ich glaube,

00:26:11: wenn ich sozusagen die schlechte Gedanken standardisiere, dann habe ich am Ende einen

00:26:16: schlechten Standard und mit beiden Varianten habe ich am Ende ein systematisches Problem,

00:26:22: kann man sagen. Das heißt, es macht sehr viel Sinn, sich im Vorhinein darüber Gedanken zu machen,

00:26:26: was klug und zielführend wäre und das sozusagen dann gedanklich einzubringen in die Normung und

00:26:32: dieses Thema Kollaboration auch Daniel hat es vorhin ja schon gesagt, raus aus den Silos,

00:26:38: das ist ja das Kernthema der Branche überhaupt, denn nur wenn praktisch Unternehmens und auch

00:26:44: Gewerke übergreifend zusammengearbeitet wird, das ist das eine, aber eben auch Daten ausgetauscht

00:26:50: werden und Schnittstellen entsprechend zusammenpassen, lassen sich am Ende die Themen Nachhaltigkeit und

00:26:56: auch Wirtschaftlichkeit so lösen, wie sie in der Zukunft gelöst werden müssen und

00:27:00: wettbeherbsfähig zu sein. Ganz genau die Unternehmen müssen sich dazu,

00:27:04: müssen in der Lage sein oder müssen sich dazu, ich sag mal,

00:27:07: kummitten, ihre Daten auch preiszugeben und die mit den anderen zu teilen. Und wenn ich jetzt für

00:27:12: jedes Projekt meinen eigenen Projektplan aufstelle, dann lass ich mich nicht so richtig in die

00:27:17: Karten gucken, dann beteilige ich nur die, die unmittelbar am Bau beteiligt sind, aber ich kann

00:27:22: das ja auch für weitere Projekte nutzen. Oder ein anderes Unternehmen hat einen ähnlichen Projektplan,

00:27:27: wahrscheinlich unterscheiden die sich nur geringfügig. Wenn die sich zusammen an den

00:27:31: Tisch setzen und dazu einen Standard entwickeln würde man immens viel Aufwand in Folgeprojekten

00:27:36: ersparen und andere Unternehmen könnten davon profitieren. Und selbst ist man da. Also gerade beim

00:27:41: Team. Ich glaube, ich glaube, ich glaube, ich bin schuldigung, Martin. Ich glaube, wir müssen

00:27:47: tatsächlich einfach ständen, saubt in Deutschland, entwickeln, dass wir eben nicht allein sind auf der

00:27:51: Welt, dass gerade auch im Bauwesen unsere nationalen Regeln durchaus auch überlagert werden können.

00:27:58: Zum einen, heute schon durch europäische Regeln überlagert werden, aber auch zukünftig eben

00:28:03: durch internationale Regeln überlagert werden können. Und ich glaube, in diesem großen Ganzen

00:28:07: müssen wir näher zusammenrücken und tatsächlich kollaborativ zusammenarbeiten und gute Ideen,

00:28:13: die der Einzelnen entwickelt, das Einzelne Unternehmen beispielsweise durch Schaffung eines,

00:28:18: ich nenne es mal Bauteile-Kataloges, dann sollten wir dieses Wissen eben auch offenlegen und

00:28:24: nutzbar machen. Gegenseitig nutzbar machen und nicht den Versuch unternehmen, dass jeder quasi,

00:28:29: ich nenne es mal ein wenig salopp, sein eigenes Süppchen kocht und versucht mit seinem eigenem

00:28:34: Süppchen erfolgreich zu sein. Ich denke, Gott liegt ein ganz wesentliches Potenzial und dort

00:28:39: sehen wir als Dean insbesondere auch unsere Aufgabe, entsprechende Lösungen zu entwickeln.

00:28:45: Also dieses Beispiel der Bauteil-Katalog aus der BIM-Welt ist, glaube ich, ein sehr,

00:28:48: sehr gutes, wo man auch erläutern kann. Also es ist ja vielmals passiert, dass gerade die großen

00:28:54: Unternehmen eigene Bauteil-Katalog gearbeitet haben in den ersten Jahren ihrer BIM-Tätigkeit.

00:28:59: Und wenn man das so ein bisschen vergleicht mit dem Vergleichsbild, ich kann die schönste Sprache

00:29:04: entwickeln als neue Sprache, wenn aber kein anderer sie versteht außer mir oder ich keinem

00:29:09: anderen die Regeln meiner Sprache erläutere, die Rechtschreibung oder die Grammatik, dann

00:29:15: nutzt mir die Sprache nichts, wenn ich mit keinem damit unterhalten kann. Also der beste

00:29:19: Bauteil-Katalog, den das Unternehmen intern für sich bewahrt wie ein Schatz, der bringt im

00:29:23: eigentlichen Projekt dann auch wieder nichts. Und das ist, glaube ich, der Kernmeins-Cent,

00:29:27: der da entstehen muss. So gut wie meine Sachen intern vielleicht sind, in Zukunft muss ich damit auch

00:29:34: mit externen Partnern arbeiten können. Sonst verknappe ich mir auch meine Ressourcen so dermaß,

00:29:38: dass ich auch Riesenprobleme bekomme. Ich habe da nochmal eine konkrete Frage,

00:29:43: so als eher der Kaufmann hier auch. Martin zumindest bei uns beiden in der Kombination.

00:29:49: Da kommen Themen wie 3D-Druck, wie Laserscaning, wie KI, wie faserversteckte Kunststoffe,

00:29:56: wie der Umgang mit Daten im Tiefbau in der Infrastruktur. Wie ist da Philipp und Daniel,

00:30:06: wie ist da der Stand? Wo stehen wir da im Moment und wie geht es da konkret voran? Also vielleicht

00:30:13: um unsere Hörer, die jetzt mit den Themen, die als Nutzer dann am Ende zu tun haben und nicht

00:30:17: so als Mitgestalter, um die da nochmal abzuholen. Was passiert da im Moment gerade? Also das sind

00:30:24: ja, ich sag mal, sehr neue Themen, die du genannt hast, die in Zukunft im Baubau

00:30:28: beeinflussen werden. Und gerade bei neuen Themen ist es so, wenn jemand mit einer neuen Produkt

00:30:33: oder mit einer neuen Standard-Idee, Idee für einen Standard auf uns zukommt, dann prüfen wir erst mal,

00:30:38: gibt es bei uns einen Ausschuss, in denen das passend würde thematisch. Haben wir die Experten

00:30:42: vor Ort oder nicht? Und dann wird entsprechend ein Konsortzimmer gegründet. Du hast Faser

00:30:46: verstärkte Kunststoffe genannt. Da gab es und das ist schon ein, das ist quasi so unsere,

00:30:50: eine unserer ältesten Dienstspecks, die wurde glaube ich 2013 initiiert. Da hat ein kleines

00:30:57: Unternehmen eine Ausgründung von ABAM, zwei Leute nur, haben so ein Prüfsystem entwickelt für die

00:31:01: Prüfung von faser verstärkten Kunststoffen. Und die haben diese Idee an uns herangetragen,

00:31:07: wollten daraus ein Standard erstellen. Und bei uns am Standardisierungs-Tisch, am Neutralen-Tisch,

00:31:14: sind dann unter anderem noch BRSF und BMW mit in dieses Konsortium gekommen. Und die haben sich dann

00:31:19: zusammen auf diesen Standard, auf die Beschreibung von diesem Verfahren, dieses einheitliche,

00:31:24: diese einheitliche Beschreibung geeinigt. Und jetzt wird diese Technologie von diesem

00:31:28: zwei Mann unternehmen, bei BRSF und bei BMW und ich glaube mittlerweile auch bei Lamborghini

00:31:33: eingesetzt. Also das war ein Thema, was noch nicht in der Normung verankert war oder wo es noch

00:31:42: keinen Normausschuss zugab. Und deshalb sind jetzt den Weg der Dienstspeck gegangen. Bei 3D-Druck

00:31:49: und beim Laser-Scanning ist es so, dass es zum Beispiel in unserem Bereich, im Normungsbereich,

00:31:55: additive Fertigung schon Experten gibt, die sich um das Thema 3D-Druck kümmern. Hier geht es dann,

00:32:00: glaube ich, darum, bestehendes mit neuem zu vernetzen. Also sprich, dass wir die ganzen,

00:32:05: die Bauexpertinnen, die Bauexpertinnen und die Bauexpertinnen mit denen aus der additiven

00:32:11: Fertigung vernetzen und gucken, wo sind hier Schnittstellen, können die in dem Ausschuss

00:32:15: mitarbeiten oder brauchen wir hier nochmal was separates? Eine Art Gemeinschaftsausschuss. Also

00:32:19: da geht es dann tatsächlich darum zu gucken, können wir von den anderen Ausschüssen, von den

00:32:24: anderen Bereichen bei uns auch lernen. Aber auch hier wiederum ist es enorm wichtig, dass wir

00:32:33: abgestimmt sind, dass wir wissen, was passiert tatsächlich im Unternehmen, nicht nur in den

00:32:38: großen Unternehmen, sondern was passiert insbesondere auch bei den kleinen und mittelständischen

00:32:41: Unternehmen. Und deshalb möchte ich an dieser Stelle insbesondere auch nochmal darum wärmen,

00:32:45: sich im Prozess auch zu beteiligen, seine eigenen individuellen Ideen mit einzubringen. Weil ich

00:32:52: glaube, wir können uns bei all diesen Themen Schritt für Schritt weiterentwickeln. Ich glaube,

00:32:57: es ist nicht ratsam, das große Rat zu versuchen, sondern kleine Erkenntnisse,

00:33:04: gemeinsame Teilen und auf diesen Erkenntnissen aufbaut, auch weitere Erfahrungen sammeln und

00:33:10: zu besseren Ergebnissen kommen. Wenn ich vielleicht dieses Beispiel noch anführen darf,

00:33:15: an der Stelle was BIM anbelangt und unser eigenes Gebäudemodell, was wir im Rahmen

00:33:20: unseres Umbaus, unseres Verwaltungssitzes, Sitzes in Berlin auch geschaffen haben,

00:33:25: dort ist es so, dass wir den Input benötigt haben von allen Bauschaffenden am Projekt

00:33:32: aus der Baupraxis. Denn erst dann manifestiert sich ein Stück weit auch der ganz konkrete

00:33:37: Bedarf an relevanten Daten. Und nur wenn dieses Wissen vorliegt, kann man darauf aufbaut und

00:33:45: sich auch weiterentwickeln. Daran würde ich gerne nochmal anknüpfen. Also dieses einzelne Modelle

00:33:53: oder einzelne Anwendungsfälle betrachten. Ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig, nicht nur für

00:33:57: die Normung, sondern auch für BIM. Alle warten, dass irgendwann diese eine zentrale Datenbank mit

00:34:02: sämtlichen Daten bis ins kleinste Detail irgendwie zur Verfügung steht und ich dann so ein BIM-Modell

00:34:08: in höchster Detailtiefe erstelle, wo ich sämtliche Informationen rausziehen kann. Ich glaube,

00:34:16: das wird nicht kommen. Einerseits ist das eine riesen Datenbasis, die nicht händelbar ist und

00:34:21: damit kann ich dann nicht mehr arbeiten, sondern ich brauche wirklich Anwendungsfall, spezifische

00:34:25: Daten und dann muss ich halt gucken, was ist für meine Fassade relevant, was ist für meine TGA

00:34:29: relevant und dann wirklich mich nur darauf konzentrieren. Das ist ja auch ein BIM-Modell,

00:34:33: also sprich eine Perspektive und nicht das gesamte Gebäude, was irgendwie abgedeckt werden muss

00:34:38: und dann muss ich das so anwendungsfallspezifisch aufbauen. Ich würde gerne auf den Appell eingehen,

00:34:47: den du Daniel gesagt hast, dass man sich auch ruhig beteiligen soll. Also aus der eigenen

00:34:51: Erfahrung der Mitwirkung an einer Deanspec kann ich sagen, dass nicht nur das Endergebnis dabei

00:34:55: auch mehr wert generiert, sondern auch in Zuge der Erarbeitung der Deanspec mit den unterschiedlichen

00:35:01: Fachleuten aus dem eigenen Gebiet dort etwas zu erarbeiten, auch unter einem auf einem neutralen

00:35:07: Boden. Also dann sitzen da auch mal Auftraggeber, Auftragnehmer, Ingenieurbüros, Baufirmen, öffentliche

00:35:13: Leute zusammen ohne diesen Druck des jeweiligen Projektes und da entsteht auch ein ganz tolles

00:35:19: Netzwerk. Also das ist ja auch ein Gedanke, der über so ein Prozess wie eine Deanspec entstehen kann,

00:35:26: dass man sagen kann, es geht auch nicht nur um das Endergebnis, sondern auch um den Weg dahin

00:35:31: und die Leute kennenzulernen, miteinander zu sprechen. Also ich glaube, das ist auch ein wichtiger Punkt.

00:35:35: Ein ganz wichtiger Punkt, wenn Menschen zusammenarbeiten, dann ist es immer schwierig, wenn man

00:35:39: sofort Leistung zusammenbringen muss oder eben im konkreten Projekt ist, wo dann doch auch

00:35:45: unterschiedliche Interessen bestehen. Es ist viel leichter, wenn man über die Sache zusammenfindet

00:35:49: und dieses Netzwerk sich aufbaut, um dann irgendwann im zweiten Schritt in konkreten Projekten dann auch

00:35:55: zum Tragen zu kommen und genutzt zu werden. Also ich glaube, das ist auch ein ganz wichtiger, ein

00:35:59: ganz wichtiger Erkenntnis über das Thema Zusammenarbeit auch in der Bauwirtschaft in Zukunft.

00:36:04: Ich habe an euch, Philipp und Daniel, noch mal eine ganz andere Frage. Also wir reden jetzt ja über

00:36:10: Entwicklung und über neue Themen, die kommen. Wir haben vorhin viel das Stichwort auch circular

00:36:16: Economy. Wie wirkt sich denn diese Entwicklung am Markt und die Anforderung vom Markt auf die

00:36:23: Entwicklung eurer eigenen Organisation aus? Wie geht ihr mit dieser Dynamik, die da draußen jetzt

00:36:29: herrscht, um? Weil ihr habt ja gesagt, Beteiligung ist wichtig, dazu gehören ja immer beide Seiten.

00:36:35: Was macht das in eurem Hause, außer dass ein neues Gebäude jetzt entstanden ist?

00:36:41: Ja, ich fange vielleicht mal an. Klar, die Wirtschaft verändert sich, sie verändert sich hin zu mehr

00:36:51: Digitalprozessen, vor allem auch Grünprozessen und insofern stellt sich natürlich anformen,

00:36:56: die sind alle Stellen auch an unser eigenes Haus. Das fängt insbesondere beim Normansprozess

00:37:00: selbst an. Ich denke, wir haben es schon ein Stück weit ausgeführt. Denn wir brauchen Modelle,

00:37:05: die auch etwas schneller wirken, wo wir Kreise, auch kleinere Kreise schneller zusammenbringen können.

00:37:11: Da haben wir zum Beispiel das Produkt Dean's Back, was dort geeignet ist, um tatsächlich Themen

00:37:17: unserer Zeit in einem zeitnahen Fluss auch gemeinsam zu diskutieren und zu Ergebnissen zu finden.

00:37:27: Wir wollen oder wir rufen auf zu Beteiligung. Insofern schaffen wir auch intern die Prozesse,

00:37:33: kleine und mittelständische Unternehmen zum Beispiel über unsere Kommission Mittelstand

00:37:38: entsprechend mit einzubeziehen. Wir schaffen Netzwerke mit Verbänden. Kleine mittelständische

00:37:43: Unternehmen sind oftmals in Verbänden organisiert, sodass auch die Verbände die Möglichkeit haben,

00:37:48: in unseren Gremien mitzuwirken. Wir versuchen durch verschiedenste Veranstaltungsformate,

00:37:52: dass Wissen aus Normen, aus Standards, entsprechend in diese Stakeholerschaft auch einzubinden.

00:38:01: Auf der anderen Seite verändert sich natürlich auch die Darbidungsform von Normen. Ich glaube,

00:38:06: zukünftig wird die Relevanz für ein papierhaftes oder auch ein PDF-haftes Dokument nicht mehr

00:38:15: designen, wie sie in der Vergangenheit waren. Das heißt, wir schaffen digitale Angebote,

00:38:18: sodass sich unsere Kunden, die Anmender von Normen, auch schnell einen guten Überblick über

00:38:24: Normen verschaffen können, bis hin zu Maschinen lesbaren Normen. Das heißt, dass die Daten der

00:38:30: Content einer Norm auch direkt in die Systeme unserer Kunden einfließen können, ohne dass es

00:38:37: dazu eines manuellen Rückgriffsbedarf. Dann ist es allerdings auch so, dass, was mich das

00:38:45: vielleicht auch nicht ist, ich habe von Silos gesprochen. Ich denke, das ist ein ganz,

00:38:50: ganz wichtiger Aspekt. Die Themen werden deutlich übergreifen. Sie wären konvergenter. Insofern

00:38:55: verändern wir auch unsere Organisationsform, indem diese Themen eben nicht in einzelnen Silos

00:38:59: parallel Doppelarbeiten bearbeitet werden, sondern dass sie übergreifend für alle Bereiche

00:39:06: nutzbar werden, sodass wir uns mehr abstimmen, um Doppelarbeiten beispielsweise zu vermeiden.

00:39:11: Bei allem dem bleibt aber ein ganz, ganz wesentlicher Aspekt für uns ganz wichtig. Wir stehen für

00:39:17: ein einwandfreies Dokument, für Vertrauen in den Unternehmen und damit muss die Qualität der

00:39:24: Dokumente trotz aller Schnelligkeit, trotz aller Abstimmung schleifen, die gleiche sein, wie das

00:39:29: in der Vergangenheit war. Das heißt, sie müssen abgestimmt sein, sie müssen widerspruchsfrei

00:39:32: sein und sie müssen technisch richtig sein. Das heißt, auch dien wird digitaler, könnte man sagen,

00:39:39: auf dem Weg in die Zukunft und wird vernetzt intern in den Disziplinen und Themen. Aber es bleibt

00:39:46: nach wie vor der Mensch der Qualitätsfaktor, könnte man sagen. Der am Ende dafür sorgen muss,

00:39:52: dass die Qualität dann eben auch in die Themen hineinfließt und dann am Ende digitalisiert und

00:39:58: zugänglich und anwendbar gemacht wird. Das Wichtigste an den Normen Inhalten ist die Expertise

00:40:04: der Experten, also sprich das menschliche Wissen, was dort einfließt. Und selbst wenn wir die Strukturen

00:40:10: umstellen, die Erstellungsprozesse schneller werden, Qualität muss sichergestellt werden,

00:40:13: aber das Wissen dahinter, das kommt weiterhin von den Menschen. Und ich finde auch diese Darstellungsform

00:40:20: der Norm, also dass wir maschinenlesbare Normen zur Verfügung stellen, dass man nicht erst die

00:40:25: 100 Seiten lange PDF durchlesen muss, von vorne bis hinten, sondern dass man wirklich nur die

00:40:31: Information herauszieht oder die zur Verfügung gestellt bekommt, die ich auch brauche. Das ist

00:40:36: ganz, ganz wichtig. Das wird auch unsere Prozesse, da sind wir auch im engen Austausch übrigens mit

00:40:42: den europäischen und internationalen Normungsorganisationen, dass wir das einheitlich machen,

00:40:46: nicht, dass jeder wieder seinen Zübchen kocht, sondern dass das auch möglichst auf europaweit und

00:40:51: international einheitlich ist. Und da haben wir auch schon beispielsweise bei BIM oder im Baubereich

00:40:57: ein ganz gutes Beispiel mit unserer Dean BIM Cloud. Da stellen wir schon so eine granularen

00:41:04: Norm-Inhalt, sage ich mal zur Verfügung, also dass ich meine Merkmale von einem Bauteil an

00:41:10: meinen BIM-Modell heften kann und diese Daten kommen aus dem Standardleistungsbuchbau und die

00:41:16: werden ja auch von Experten erstellt, diskutiert, hochgeladen und dann halt so granular zur

00:41:21: Verfügung gestellt. Also hier haben wir schon einen Anwendungsfall für den Baubereich und den

00:41:26: müssen wir jetzt noch ausweiten auf die anderen Bereiche, sodass es auch woanders nutzbar ist.

00:41:31: Jetzt haben wir ja bei den Themen, die wir auch schon besprochen haben, BIM, KI,

00:41:38: Digitalisierung, ein sehr, sehr hohes Tempo. Also man hat ja das Gefühl, da kommt jede Woche eine

00:41:43: neue Welle aus Stanford oder dem Silicon Valley durch die Welt geschwappt. Wie kriegt man dann

00:41:48: jetzt hin, ob der Vorteil, die wir besprochen haben, der Standardisierung und Normung,

00:41:52: diesen Spagat zwischen Standardisierung kostet ja immer ein bisschen Zeit, den Spagat zwischen

00:41:58: bewollen Standards, aber wir wollen auch nicht zeitlich hinterher hinken. Wie kriegt man denn

00:42:03: da den Spagat hin, dieser Geschwindigkeit trotzdem mithalten zu können? Hier vielleicht mal ein Beispiel

00:42:08: aus der Baupranche auch noch mal bringen. Die Kritik, die wir ganz, ganz oft erleben von Sachverständigen,

00:42:14: ist es oft, dass Normen veraltet sind oder unzureichend sein, während zum Beispiel von dem

00:42:20: Bauausführenden auf der Baustelle direkt genau der entgegengesetzte Vorwurf kommt,

00:42:24: nämlich die Normungsarbeit geht viel zu schnell und sie wird in zu kurzen Rhythmen vollzogen.

00:42:30: Das ist ja genau die Problematik, Martin, die du hier auch ein Stück weit beschreibst. Und hier

00:42:36: setzen wir eben an, indem wir auch unterschiedliche Möglichkeiten von Dokumenten anbieten,

00:42:41: eben zum Beispiel eine Dienstspekt, die sehr, sehr schnell entwickelt werden kann, die sehr,

00:42:46: sehr schnell einen großen Kundenkreis durch unsere Marke dien auch erreichen kann. Auf der anderen

00:42:52: Seite stellen wir durch das klassische Dokument einer Norm auch sicher, dass Qualität in den

00:43:00: Arbeitenungsprozess im Geland und sichergestellt wird, dass eine breite Beteiligung tatsächlich

00:43:04: erfolgen kann. Das heißt, in diesen, zwischen diesen verschiedenen Zwergen einmal sehr schnell,

00:43:09: einmal etwas langsamer, aber auf Qualität gedrinkt bewegen wir uns. Und dort müssen sich die

00:43:17: verschiedenen Themen, Bereiche wiederfinden. Ich will thematisch nochmal einen kleinen

00:43:27: gedanklichen Schwenk machen. Wir haben jetzt schon eine große Reise durch die vielen Themen gemacht

00:43:32: und könnten auch wahrscheinlich da noch lange, lange, lange in den Details dann drin sein. Es gibt

00:43:37: so eine schöne These, dass Standardisierung nicht so gut zusammengeht mit Kreativität,

00:43:43: aber ich habe so den Eindruck aus unserem Gespräch heraus, dass Standardisierung möglicherweise

00:43:48: ein gutes Fundament für Kreativität ist. Wie seht ihr das? Also ich sehe es genauso. Ich glaube,

00:43:53: dass Standards oder Standardisierung die Kreativität unterstützt, denn es gibt der Kreativität ein

00:43:58: Sicherheitsnetz. Also die Normen sind die Leitplanken und die sind gesetzt und zwischen den Leitplanken

00:44:05: kann ich mich aber total kreativ bewegen. Und es ist jetzt kein technisches Beispiel, aber ich glaube,

00:44:11: das geht so ins menschliche. Ich habe zwei kleine Kinder und man kann über Erziehungen hin und her

00:44:17: philosophieren. Ich will es auch gar nicht ausschweifen lassen, aber ich glaube, dass auch Kinder

00:44:21: so eine Leitplanken brauchen, um sich sicher zu fühlen. Und innerhalb dieser Leitplanken können

00:44:25: die dann von Bäumenspringen usw. Die müssen halt wissen, wo ist die Schwelle, wann wird es gefährlich

00:44:30: und das muss man den Kindern mitgeben und genauso den Experten oder den Anwendern. Also ich habe die

00:44:37: Leitplanken in den Normen festgelegt und dazwischen kann ich sehr gut kreativ sein. Aber das Fundament

00:44:43: muss halt sicher sein, beispielsweise eine Brücke, die sollte nicht auf Streichhölzer gebaut sein,

00:44:48: sondern ich brauche ein sicheres Fundament für die Brücke und wie die Brücke dann drüber aussieht.

00:44:51: Da können sich ja dann die Architekten entsprechend austoben und ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

00:44:58: Genau, die wesentlichen Funktionen, die sollten zueinander passen, wesentlichen Funktionen,

00:45:03: der Produkte müssen aufeinander abgestimmt sein und diese werden durch Normen und Standards

00:45:08: beschrieben, wie das Produkt selbst dann aber aussieht, wie es designiert beispielsweise,

00:45:12: wie es tatsächlich angewendet werden kann und welchen Eindruck es vermittelt beim einzelnen

00:45:17: Nutzer. Das ist der Kreativität des Produzenten geschuldet und den Ideen der Produzenten und da,

00:45:24: wie Philippe richtig sagt, ist man frei. Insofern ist es glaube ich in der Tat kein Widerstrumpf

00:45:30: zwischen Kreativität und Normung. So vielleicht zum Ende unseres Gesprächs. Daniel,

00:45:35: habe ich nochmal eine Frage an dich. Wenn du so einen Wunsch an die Baubranche, in der Weger hier

00:45:40: geht es thematisch so ein bisschen beheimatet sind, äh äußern könntest. Was würdest du dir

00:45:47: für die kommenden Jahre von dieser Branche wünschen? Aussicht, Destin? Ja, ich stelle

00:45:55: vielleicht erstmal fest, die Komplexität im Bereich des Bauns, die ist äußerst hoch und

00:46:00: durch Digitalisierung und Circular Economy wird sie glaube ich noch weiter steigen. Insofern

00:46:06: möchte ich dazu aufrufen und motivieren sich tatsächlich aktiv im Normungsprozess einzubringen

00:46:12: und Sachverhalte aktiv mitzugestalten. Ich glaube, es gibt tatsächlich nur gemeinsame

00:46:19: Lösungen. Ich denke, wir sollten ein Stück weit auch schwarze Pederspiele beenden. Wer ist

00:46:25: schuld an bestimmten Dingen, sondern wir sollten unsere Ideen, unser gemeinsames Wissen

00:46:30: zusammentun, um gemeinsam als deutsche Industrie, als deutsche Wirtschaft auch weiterhin europäisch

00:46:38: und international erfolgreich zu sein. Ich denke, dass es unsere aller Verantwortung

00:46:43: ähm entsprechend zusammenzuarbeiten. Es, ich weiß, um marktwirtschaftlich Gegemenheiten,

00:46:50: beispielsweise knappe Ressourcen oder auch eingeschränkte Kapazitäten und durch solche

00:46:55: Effizienzgewinne im Rahmen von Digitalisierung, glaube ich, können wir da ganz, ganz viel erreichen.

00:47:01: Daniel, Philipp, vielen Dank für dieses spannende Gespräch, für diese spannenden Einblicke und

00:47:07: die auch, denke ich, eindrucksvollen Appelle, die wir hier nach draußen gerichtet haben,

00:47:13: Beteiligung mitmachen, gestalten. Gibt Sicherheit und Freiraum für Kreativität. Wir freuen uns,

00:47:19: wenn wir vielleicht mit diesem Thema weiter im Gespräch bleiben, auch in der Zukunft mal,

00:47:23: vielleicht ein Update miteinander dazu machen. Herzlichen Dank für heute für dieses Gespräch.

00:47:29: Herzlichen Dank. Vielen Dank, Christian. Vielen Dank, Martin.

00:47:31: Vielen Dank auch von meiner Seite. Ich denke, es waren etliche Impulse für unsere Hörerinnen und

00:47:38: Hörer dabei, nicht zuletzt der Appell mitzumachen und mitzugestalten als auch strategisches Element

00:47:44: der eigenen Unternehmensentwicklung. Vielen Dank. Vielen Dank, Martin. Danke euch.

00:47:47: Dankeschön. Tschüss. Tschüss.

00:47:50: Vielen Dank an Sie und euch fürs Zuhören bei Zukunft Bauen, dem Zukunftspodcast für

00:48:01: die Bauindustrie. Wenn euch der Podcast gefällt, würden wir uns über eine Bewertung freuen und

00:48:06: natürlich darüber, wenn ihr den Podcast bei einem Podcast Provider eures Vertrauens abonniert.

00:48:11: Wir freuen uns auf ein Wiederhören. Bis bald.

00:48:14: [Musik]