#026 | Gen. Z für die Baubranche gewinnen - Gespräch mit Julius Abendroth
Shownotes
In dieser Folge sprechen mit wir mit Julius Abendroth. Es ist uns damit gelungen, eines der seltenen Exemplare der Generation Z vor das Mikrofon zu locken. Julius ist Wirtschaftsingenieur und vertieft sich gegenwärtig mit der Fachrichtung Bauingenieurwesen im Master an der TU Braunschweig. Welche Ziele er hat, wie er leben und arbeiten möchte, was einen guten Arbeitgeber ausmacht und was er selbst dafür mitbringt, ein wertvoller Mitarbeiter zu sein, das verrät er uns in diesem spannenden und aufschlußreichen Gespräch. Natürlich kann Julius nicht stellvertretend für die ganze Generation sprechen und doch entdecken wir viele Sichtweisen, die wir selbst auch bei zahlreichen Studierenden und Mitarbeitern dieser Generation wahrnehmen. Es lohnt sich genau hinzuhören und über intelligente unternehmerische Antworten nachzudenken, denn diese Generation steht in den Startlöchern und orientiert sich, um zu entscheiden, in welchem Rennen sie laufen möchte.
Themen in der Folge
- Julius Abendroth - vom Wirtschaftsingenieur zum Master im Bauingenieurwesen
- Mein Weg in die Schwerpunkte Projekt- und Baumanagement
- Erwartungen an den Studiengang
- Die Suche nach dem richtigen Studiengang-Entscheidungen unter Unsicherheit und Suche nach Orientierung
- Klarheit von Berufsbildern und deren Kommunikation durch die Bauunternehmen
- Vermittlung an Schulen und Hochschulen - Partnerschaften/Kooperationen von Unternehmen und Hochschulen - Konkrete Beispiele wie der Anfang gelingen kann
- Erwartungen an einen Arbeitgeber - Was sich die Generation Z wünscht: Mindset, Werte, Image
- Was macht Unternehmen für die Generation Z attraktiv?
- Glaubwürdigkeit als wichtigste Währung
- Verantwortung nach dem Berufseinstieg - Mentoren
- Persönliche Weiterentwicklung - Freiraum für eigene Themen "win-win": Mehrwert durch Kreativität
- Individuelle Lösungen - es gibt nicht DIE Generation Z
- Coole new-work Büros - Gamechanger oder nur Fassade?
- Homeoffice und mobiles Arbeiten nach Corona? Balance und Flexibilität
- Chance für den Dialog, wie wir zukünftig zusammenarbeiten wollen
- Gute Führung im Auge der Generation Z: Rahmen für motivierendes Arbeiten
- Kompetenzen und Eigenschaften. Julius über sich
- Was macht eine gute Hochschule, einen guten Professor und ein attraktives Studium aus?
- Interdisziplinäre Konzepte - Kompetezen über die reine Fachorientierung hinaus
- Integration von Softskill in die Vermittlung der Fachinhalte
- Kennzeichen eines guten Praktikums
- Jobangebote und der weitere Weg in den Beruf
In dieser Folge
Julius Abendroth auf Linkedin: https://www.linkedin.com/in/julius-abendroth-628303178/
Hosts und Podcast
Website: Christian Haak
Website: Martin Ferger
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Der Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen & Leben interessieren.
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00:00:00: Moin aus Hamburg und Siegen und herzlich Willkommen zu unserem Podcast für die
00:00:12: Bauenindustrie Zukunft Bauen, dem Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen
00:00:19: und Leben interessieren. Wir sind Martin und Christian und wir werfen in diesem Podcast einen
00:00:25: Blick auf die Zukunftsentwicklungen von Branche, Technologie und Lebenswelt. Es wird dabei um die
00:00:32: Veränderung der Baubranche gehen und darum, was dies für uns und für die Unternehmen der Branche
00:00:38: bedeutet. Genau auch über meine, ich sag mal, mein Auslandsemester in Spanien oder meinen
00:00:44: Freiwilligendiensten in Kolumbien habe ich dann irgendwie so auch persönlich weiterentwickelt
00:00:48: und genau immer wieder mehr darüber nachgedacht, was eigentlich für mich das Richtige ist,
00:00:52: persönlich aber auch fachlich und genau jetzt bin ich im Master, habe gewechselt auf reines
00:00:57: Bauen-Journierwesen mit der Vertiefung Bau- und Projektmanagement und bin da ziemlich zufrieden
00:01:02: und betrachte den Wandel in der Branche eigentlich auch gerade mit großen Interessen.
00:01:06: Heute begrüßen Martin und ich Jujus Amdrod. Jujus ist 24 Jahre alt und studiert zurzeit
00:01:15: Bauen-Journierwesen im Master an der TU Braunschweig mit der Vertiefungsrichtung Bau- und
00:01:21: Projektmanagement. Er hat bisher einige Auslandsaufenthalte absolviert und diese mit Praktika an
00:01:28: verschiedenen Stationen verbunden. Seine Praxiserfahrung, so sagt er, bestätigen ihn darin, sich in
00:01:36: der Baubranche orientieren zu wollen und dort seine berufliche Zukunft zu suchen. Er ist neben
00:01:42: dem Studium am Institut für Bauwirtschaft und Baubetrieb tätig, um sich mit den neuesten
00:01:47: Erkenntnissen der aktuellen Entwicklungen der Branche auseinanderzusetzen. Wir freuen uns
00:01:54: außerordentlich jemanden aus der Generation, also der Generation Z, heute hier begrüßen zu dürfen,
00:02:01: die für die meisten Bauunternehmen, für die allermeist unserer Hörerinnen und Hörer so ein
00:02:08: begehrtes Zielobjekt ist und immer mit der Frage verbunden ist, wie kann es uns denn gelingen,
00:02:16: Menschen dieser jungen Generation in unsere Branche und noch besser in unser Unternehmen zu locken?
00:02:22: Glücklicherweise senden wir diesen Podcast nicht live, denn wir müssten befürchten,
00:02:28: dass Julius aus dem Gespräch heraus wegengagiert wird und wir das Gespräch gar nicht zu Ende
00:02:35: führen könnten. Aber wir wollen ihn selber zu Wort kommen lassen. Herzlich Willkommen Julius,
00:02:41: hallo Martin, wie geht es euch? Hallo. Hallo auch von meiner Seite, ich freue mich auf ein
00:02:47: spannendes Gespräch. Julius, erzähl uns doch mal ganz zum Einstieg und unseren Hörern,
00:02:53: wie du zum Thema Bauen gekommen bist, was dich bewogen hat, dann in den Studiengang
00:02:59: fürs Ingenieurwesen zu gehen und dich mit Bau zu beschäftigen und wie so dein bisheriger Weg
00:03:06: gewesen ist. Du hast ja von Praktika und Auslandsaufenthalten erzählt, nimm uns doch mal mit auf
00:03:11: deine berufliche Reise bis zum heutigen Tag. Ja klar, sehr gern. Also bei mir war das ein recht
00:03:17: langer Weg, würde ich sagen. Während der Schulzeit habe ich mich da schon viel mit beschäftigt,
00:03:21: was könnte für mich passend sein, wo möchte ich hin, was interessiert mich. Das ist ja auch
00:03:25: eigentlich eine recht schwierige Frage, wenn man damals dann so in der Schule noch da ist,
00:03:29: vielleicht wenig Berührungspunkte hat. Und dann habe ich mich so ein bisschen familiär vielleicht
00:03:33: auch leiten lassen. Ich hatte so mit der Baubranche schon immer ein bisschen was zu tun. Ein Onkel
00:03:39: von mir ist Bauingenieur, mein Großvater war Maureameister. Genau daher hatte ich so ein bisschen
00:03:45: die Beziehung zur Baubranche, hatte da immer den Einblick. Andererseits hatte ich auch Großinteresse
00:03:50: so ein bisschen an diesem Wirtschaftsbereich, Bezug auf Unternehmensberatung, schnell ewige
00:03:54: Branche, immer up to date. Und dann war für mich irgendwie die Entscheidung nicht leichter
00:04:00: durch diese Informationen. Dann habe ich irgendwie so einen Studiengang gesucht, der vielleicht mir
00:04:05: die Wege offen hält in beide Richtungen. Und da habe ich mich dann hier in Braunschweig an der
00:04:09: TU für Wirtschaftsingenieurwesen und Fachrichtung Bau entschieden, da ich mir damals wie gesagt
00:04:14: einfach nicht so sicher war, was genau ich wirklich präferiere. Erst mal alles so ein bisschen
00:04:18: angucken ist ja wirtschaftlich, juristisch, bautechnisch, recht ausgeprägt der Studiengang.
00:04:22: Und genau, und dann während meines Bachelor ist mir dann immer wieder aufgefallen. Ja, da habe ich
00:04:28: Lust drauf, da habe ich wieder weniger Lust drauf, habe mich viel informiert über Unternehmensberatung,
00:04:33: aber auch über die Baubranche. Ich habe dann Praktikum gemacht. Bei einem Projektsteuerer,
00:04:37: da habe ich dann so ein bisschen gemerkt, was ich vielleicht nicht unbedingt machen möchte,
00:04:41: aber habe dadurch wunderbare Einblicke bekommen in die Baubranche, gemerkt, was sich da momentan
00:04:47: alles so bewegt. Und genau auch über meine, ich sage mal, mein Auslandsemester in Spanien oder
00:04:52: mein Freiwilligendienst in Kolumbien habe ich dann irgendwie so persönlich weiterentwickelt und
00:04:57: genau immer wieder mehr darüber nachgedacht, was eigentlich für mich das Richtige ist,
00:05:01: persönlich aber auch fachlich. Und genau, jetzt bin ich im Master, habe gewechselt auf
00:05:05: reines Bauingenieurwesen mit der Vertiefung Bau- und Projektmanagement und bin da ziemlich zufrieden
00:05:11: und betrachte den Wandel in der Branche eigentlich auch gerade und großen Interesse. Wenn man sich
00:05:17: das jetzt mal so anhört, wenn man eigentlich ja fragt, wie bist du zu der Entscheidung gekommen,
00:05:21: irgendwas mit Bau zu studieren und jetzt bist du ja kurz vor dem Ende der akademischen Ausbildung
00:05:26: bzw. den ersten Schritt mit Bachelor auch schon hinter sich. Wir machen das in den Hochschulen
00:05:30: ja eigentlich relativ selten, dass wir das irgendwann mal fragen, aber wurden deine Erwartungen
00:05:34: übertroffen, untertroffen, erfüllt oder wenn du zurückblickst, was du dir von dem Studium
00:05:40: erhofft hast, wie viel ist davon wahr geworden? Na okay, das ist eine recht interessante Frage.
00:05:45: Da muss ich auch mal so ein bisschen zurückdenken an die Zeit im Bachelor. Da muss ich sagen,
00:05:49: es hat wenig mit dem zu tun, was man wirklich später mal wahrscheinlich machen will. Das ist
00:05:55: eine Grundlagenausbildung, also bei uns hier im Bachelor. Da muss ich vielleicht durch diese
00:06:01: Grundlagenfächer so ein bisschen durchkämpfen und da hat man teilweise von gehört vom Studium,
00:06:05: aber klar, man hatte die Erwartung, dass man vielleicht noch ein bisschen mehr so über die
00:06:09: Branche erfährt oder über die wirkliche Arbeit später. Aber retrospektiv kann man da schon
00:06:16: sagen, dass das ein gutes Fundament war und ich jetzt im Master eigentlich sehr zufrieden bin
00:06:20: mit der Ausbildung, da ich da vertief an einem sehr interessanten Institut und ich mich da
00:06:26: mittlerweile ganz gut aufgestellt fühle und genau meine Interessen trifft. Aber du hast ja eben
00:06:31: auch beschrieben, dass du doch auch eine Phase gehabt hast, wo du sehr gesucht hast oder dich
00:06:35: orientiert hast. Im Ausland in verschiedenen Richtungen einfach geguckt hast, auch mit der
00:06:40: Wahl des Studiengangs für den Bachelor, ja noch eine gewisse Offenheit auch gehabt hast. Ist das aus
00:06:46: deiner Sicht so repräsentativ auch für viele andere? Meine Wahrnehmung ist so aus meiner
00:06:52: Hochschultätigkeit, dass viele Studierende einfach auf der Suche sind, gerade im Bachelor,
00:06:57: weil sie doch sehr schnell nach der Schule dann diese Berufswahl reingehen und gar nicht so richtig
00:07:01: wissen, was sie da eigentlich erwartet. Manchmal irrt man sich dann eben auch. Auf jeden Fall,
00:07:06: das würde ich so unterstreichen. Also gerade diese Studiengänge, die vielleicht ein bisschen
00:07:09: offen angefasst sind, so wie Wirtschaftsingenieurwesen, was ich auch im Bachelor studiert habe,
00:07:13: da kenne ich das auch so von Kommilitonen oder Kommilitoninnen, dass die sich vielleicht auch
00:07:18: noch nicht so ganz im Klaren waren, wo soll die Reise mal hingehen, da man vielleicht auch gar
00:07:21: nicht wirklich ein Berufsbild im Kopf hat, was konkret ist, mache ich dort oder was erwartet
00:07:26: mich da. Aber ja, ich würde sagen, dass er was ganz menschliches und vielleicht auch ein guter
00:07:30: Prozess, wenn er auch währenddessen vielleicht immer etwas schmerzhaft ist, vielleicht, weil man
00:07:35: kein richtiges Ziel vor Augen hat, aber das entwickelt sich dann und wird immer konkreter und
00:07:39: das, ja, wird es, das stimmt. Du sprichst gerade die Klarheit über das Berufsbild an. Wenn man
00:07:44: sich jetzt nochmal zurücksetzt an die Zeit direkt nach dem Abitur, wo man sich überlegt hat,
00:07:50: was macht man jetzt? Wie würdest du dann, wir haben ja viele Hörerinnen und Hörer aus den
00:07:55: Entscheidungsregeln der Bauindustrie, wie würdest du es dann beurteilen? Vermittelt die Bauindustrie
00:07:59: das Berufsbild im Bau so gut wie die anderen Industrien oder besser oder schlechter? Also
00:08:04: ist es leicht zu wissen, was erwartet in der Bauindustrie im Vergleich zum Automobilbau,
00:08:10: zur Chemie, zur Medien oder zur Betriebswirtschaft oder ist da noch Nachholbedarf? Da ist auf
00:08:18: jeden Fall Nachholbedarf, würde ich sagen. Wenn ich mich zurück erinnere an die Zeit,
00:08:22: wo ich mich da informiert hatte, muss ich sagen, dass da andere Branchen viel,
00:08:25: viel mehr gemacht haben, also vielleicht an Universitäten eingeladen oder Fachmessen gegeben.
00:08:31: Also wenn man sich da die Automobilbranche anguckt, da hatte ich damals auf jeden Fall ein
00:08:35: viel klares Bild, was macht man da in diesen Produktionshallen, was kann man dann machen,
00:08:39: vielleicht Prozessoptimierung etc. Und über die Baubranche hat man dann vielleicht ein viel
00:08:43: konservatives Bild und weiß gar nicht, welche Facetten es alles so bereithält und vielleicht
00:08:51: muss man da aber auch unterscheiden. Damals, wo ich angefangen hatte, das ist jetzt auch schon wieder
00:08:54: sechs Jahre her, da war die Baubranche vielleicht auch an einem anderen Punkt. Das hat sich ja viel
00:09:00: gewandelt in den letzten Jahren und ich glaube gerade das, was sich da jetzt getan hat, kann man
00:09:04: wunderbar an Schüler heranbringen und vielleicht auch das Interesse wecken. Also ich selbst werde
00:09:11: jetzt auch demnächst an eine meiner ehemalige Schule gehen und da sozusagen über die Baubranche
00:09:16: berichten, den Studienjahren des Bauingenieurwesens, um da vielleicht so ein bisschen Orientierungshilfe
00:09:20: zu geben und einfach zu zeigen, was sich da mittlerweile getan hat. Woher kommt diese
00:09:25: Initiative der Impulse, das zu tun, kommt das von der Hochschule oder von der Schule oder von dir?
00:09:29: Also der Ursprung ist tatsächlich jetzt bei der Hochschule, also bei der Fakultät von uns,
00:09:36: dass man da vielleicht mal ein bisschen werben will und klar machen will, dass auch das Bauingen
00:09:41: gewesen, was wie gesagt ja vielleicht ein bisschen konservativ noch in der Sichtweise vieler oder
00:09:46: der Gesellschaft ist, ein bisschen moderner anzuwerben oder anzupreisen, was da wirklich alles
00:09:51: sich getan hat. Aber ich hatte auch eigentlich schon immer das Verlangen, vielleicht mal den
00:09:56: Schülern zu erklären, was ich eigentlich mache in meiner alten Schule, weil das hätte ich mir
00:09:59: damals auch gewünscht und genau deswegen ist es eigentlich eine ganz gute Symbiose.
00:10:03: Hast du da Ideen, was auch Unternehmen oder Hochschulen zusätzlich noch tun könnten,
00:10:09: vielleicht auch in Kooperation mit der Schule, um einfach noch mehr zu transportieren, was
00:10:14: vielleicht andere Branchen ja schon tun oder getan haben, um einfach das, was jetzt in den
00:10:18: Jahren auch passiert ist im Bau, schneller dahin zu bringen, wo es auch in die Köpfe muss?
00:10:22: Ja, auf jeden Fall. Ich denke, da gibt es verschiedene Möglichkeiten, gerade auch jetzt durch die
00:10:28: Digitalisierung oder auch in der Schule, die wird jetzt momentan, wie ich das mitbekomme,
00:10:31: auch stark digitalisiert durch Online-Unterricht. Da habe ich ja auch als Unternehmen jetzt einfach
00:10:36: mal die Chance, eine große Reichweite zu gewinnen, indem ich einfach mal online mich vorstelle,
00:10:41: vielleicht in meiner alten Schule um zum Berufswahlraum, dass ich da einfach mal eine Präsentation
00:10:46: anbiete, gerade für die Abschlussklassen, das wird ja sicherlich nachgefragt und wenn da die
00:10:50: Schulen auch die Kapazitäten der Schüler freimachen und sie quasi ja zu verleiten, da auch teilzunehmen,
00:10:56: dann haben der Unternehmen auf jeden Fall große Chancen. Wenn wir jetzt mal von dem Thema der
00:11:02: Studienwahl weggehen hin zu dem Thema, was ja demnächst dann für dich ansteht und wahrscheinlich
00:11:06: eines der entscheidendesten der nächsten Jahre sein wird, wer wird der nächste Arbeitgeber? Wenn du
00:11:13: dir jetzt einen Arbeitgeber malen dürftest, vom Mindset, von den Rahmenbedingungen, vom
00:11:19: Führungsverhalten, das ist ja auch ein Grund, warum wir heute mit dir sprechen, damit vielleicht
00:11:23: der eine oder andere mal reinhört in die Gedankenwelt derer, die da jetzt demnächst auf den
00:11:27: Arbeitsmarkt strömt. Wie würdest du dir so einen Arbeitgeber malen? Da macht man sich auch tatsächlich
00:11:34: oft Gedanken drüber oder sprecht auch mit Kommilitonen, Kommilitoninnen sehr oft drüber. Und ich
00:11:40: habe das Gefühl, also diese harten Fakten wie Gehalt oder Urlaubsanspruch, klar, die sind immer
00:11:44: präsent. Aber worüber wir viel mehr sprechen, ist so dieses Mindset, die das Unternehmen hat oder
00:11:51: das Image vielleicht auch, dass uns, bei mir vor allem auch wichtig ist, wie steht das Unternehmen
00:11:57: da, wie wird es auch angesehen, welche Werte vertreten ist, wie ist das Team organisiert, weil
00:12:03: das für mich zum Beispiel etwas sehr wichtig ist, wenn ich jetzt zum Beispiel in eine andere
00:12:07: Stadt ziehen würde, wo ich zunächst erstmal niemanden kenne und die meiste Zeit wahrscheinlich
00:12:10: dann auf der Arbeit verbringe oder in dem Büro, dann möchte ich natürlich ein junges Team haben,
00:12:17: vielleicht was Lust hat, noch miteinander viel zu unternehmen, auch außerhalb der Arbeit oder
00:12:21: vielleicht alles ein bisschen dynamisch, haben weniger eingefahren ist. Ich glaube, was auch wichtig
00:12:26: ist, sind dann die flachen Hierarchien, die sich viele wünschen oder dass man vielleicht auch die
00:12:30: Chance hat, dann im Unternehmen vielleicht auch noch ein bisschen zu forschen oder innovative Ansätze
00:12:35: mit voranzutreiben und nicht nur wirklich dann quasi in der Ausführung ist. Also steckt da auch der
00:12:42: Begriff Sinn ein Stück weiter hinter in dem Ganzen? Auf jeden Fall, ja, es sollte schon eine
00:12:47: sinnstiftende Tätigkeit sein. Ich glaube, da streben viele nach und dass man Arbeit auf jeden Fall
00:12:53: auch mit den vielleicht teilweise auch privaten Interessen, die man verfolgt, ein bisschen verbinden
00:12:57: kann und sagen kann, Beispiel nachhaltiges Bauern oder ähnliche Aspekte, die da gerade nach vorne
00:13:03: vorangetrieben werden. Also ich finde es wichtig und auch spannend, dass du sagst, wir unterhalten
00:13:08: uns darüber, wie der Mindset und Co. ist, weil ich finde, diese Ausrichtung auf eine neue Generation
00:13:14: wird von dem einen oder anderen verantwortlich auch ein bisschen flach geführt, vom Niveau her.
00:13:18: Also da wird dann gesagt, okay, dann wechseln wir jetzt in der Flotte der PKWs auf Teslas und schon
00:13:24: sind die Jungs und Mädels zufrieden, die den Nächsten von der Hochschule kommen. Ich glaube,
00:13:28: so einfach ist das nicht. Also wir sind da nicht bei mit Speck fängt man Mäuse. Also nach dem Motto,
00:13:33: ich stelle euch in Tesla dahin und es gibt einen Kühlschrank mit veganem Superfood,
00:13:38: aus dem ihr euch in der Mittagspause bedienen könnt. Ich glaube, damit hat man noch nicht
00:13:42: das erreicht, was du jetzt meinst mit Thema, wie ist das Image, wie steht eine Firma da? Also ich
00:13:47: glaube, um das jetzt mal auf die Spitze zu treiben, jemand, der Waffensysteme herstellt mit
00:13:52: Schweröl als Hauptbestandteil, aber trotzdem Teslas und Superfood zur Verfügung stellt,
00:13:58: der hat immer noch keinen Image, was der Generation, die jetzt von der Hochschule kommt,
00:14:02: dann so entspricht, dass sie sagt, da wollen wir unbedingt hin. Also ich finde, da muss man auch
00:14:06: in der Diskussion deutlich tiefer gehen, was das Niveau angeht, als einfach nur mit solchen Benefits,
00:14:12: um sich zu werfen. Wir haben ja in vielen Runden auch mal den über das Thema Nachhaltigkeit schon
00:14:18: mit unseren Gesprächspartnern gesprochen und das ist ja das Thema jetzt auch der nächsten Jahrzehnte,
00:14:24: dass uns alle wirklich in der Tiefe auch beschäftigen wird, auch die Baundustrinatisierung
00:14:28: sehr prägen wird. Ist das so ein Punkt, mit dem man diese Generationen, ich sage mal,
00:14:34: einfach euch so stellvertretend dich für andere nehmen, auch einfangen kann, indem man sagt,
00:14:41: wir wollen Richtung Nachhaltigkeit gehen, wir wollen im Grunde daran mitwirken, als Unternehmen
00:14:47: unsere Zukunft ein Stück weit besser und die Welt ein bisschen besser zu bauen, als wir es bisher
00:14:51: getan haben. Ja, auf jeden Fall. Klar ist ja ein gesamtgesellschaftliches, eine ganz gesamtgesellschaftliche
00:14:58: Aufgabe auf jeden Fall und wieso auch nicht in dann ins berufliche Leben mit einbringen und
00:15:02: da vielleicht diese Ziele verfolgen. Also ich denke auf jeden Fall, dass da viele nachstreben,
00:15:06: auch wieder zum Thema sind stiftende Arbeit und auch zu Martin, was er gerade geantwortet hat.
00:15:12: Da würde ich auf jeden Fall auch das unterstreichen, was du sagst. Also es bringt mir nichts, wenn das
00:15:17: Unternehmen, was wo ich vielleicht arbeiten will, ein wunderbares Büro hat und da tolle Benefits
00:15:23: hat, aber das Mindset oder dieser Grundgedanke des Unternehmens vielleicht einfach nur, ich werbe
00:15:28: euch damit und der Rest ist mir egal. Also es muss wirklich die tief überzeugende Unternehmens sein.
00:15:32: Ich möchte diese jungen Talente vielleicht bei mir haben und genau, die auch dann einen tollen
00:15:37: Teamgeist haben und das auch wirklich leben und nicht nur nach außen hin, wie du sagst,
00:15:41: mit einer Tesla Flotte. Das rächt sich ja sehr schnell und wir sehen das ja auch häufig,
00:15:48: dass Unternehmen, die das so als Werbeschilder nach außen tragen, als sichtbare Elemente,
00:15:53: die Kantine, die Arbeitszeiten, die Autos, die Gestaltung der Büros, aber am Ende heißt es
00:16:00: eben doch Elternzeit für Männer, wollen wir nicht. Ninety-five und Präsenz ist Pflicht und und und.
00:16:08: Ja, also Verantwortung für junge Leute, werdet erstmal ein bisschen erfahrener und ein bisschen
00:16:14: älter. Das ist das, was dann so im täglichen durchsickert und dann verliert man die jungen
00:16:18: Leute wieder. Also ich glaube, diese Authentizität und Echtheit in dem, was man dort auch zur
00:16:24: Schaut riecht, die muss auf jeden Fall da sein, das nämlich so war. Also ich glaube,
00:16:28: da ist so dieser beflügelte Begriff, Christian, du kennst ihn wahrscheinlich besser als ich.
00:16:32: Man sagt ja schon mal, man kommt zu Unternehmen und verlässt Führungskräfte und ich glaube,
00:16:36: das spielt da eine ganz große Rolle. Also wenn ich ein tolles Label habe, aber das im Alltag
00:16:41: nicht lebe und ich sage jetzt mal plakativ, die Leute anschreie für jeden Fehler entsprechend an
00:16:45: die umgangssprachliche Wandstelle, dann hat das nichts damit zu tun, dass ich die Leute halte.
00:16:50: Was mir aber noch ein Thema ist, was mir so ein bisschen unter den Nägeln brennt, ich habe das ja
00:16:55: in der einen oder anderen Folge schon als großen Vorteil der Bauwirtschaft propagiert, dass
00:16:59: man in jungen Jahren schon viel entscheiden darf und muss. Also viel Verantwortung. Ich vergleiche
00:17:03: das immer mit dem Automobilbau oder mit dem Zulieferer. Da ist mit unter 30 bei den meisten
00:17:09: Ingenieuren noch keine große Entscheidungsgewalt zumindest nicht so wie im Bau vorhanden. Ist
00:17:14: das eine Sache, die dich und deine Kommiliton eher motiviert oder abschreckt beziehungsweise
00:17:20: Angst macht? Weil je nachdem wie Direktion ist, muss ich auch als Unternehmen jetzt schauen,
00:17:24: wie gehe ich damit um? Also stelle ich irgendwie Hilfe zur Verfügung, wie auch immer die dann
00:17:29: aussehen kann. Ja auf jeden Fall. Also da kann ich jetzt nur für mich sprechen. Also mich reizt das
00:17:34: auf jeden Fall, dass man, also dadurch, dass ich halt auch Entscheidungsmacht habe, früh kann ich
00:17:40: ja auch eventuell eine Entscheidung gut oder vielleicht auch schlecht treffen. Durch eine gute
00:17:44: Entscheidung kann ich wieder etwas optimieren und das muss ja im Prinzip auch der Ansporen sein
00:17:48: oder die Motivation, die man da hat. Und wenn Unternehmen das passend halt formuliert oder
00:17:54: vielleicht auch am Anfang ein Mentor an die Seite stellt, aber trotzdem noch diesen Spielraum lässt,
00:17:57: dann kann man natürlich junge Leute wunderbar motivieren oder auch von sich überzeugen. Also
00:18:02: das ist auf jeden Fall ein Faktor. Ich würde nochmal den Gedanken fortführen wollen. Du hast
00:18:07: vorhin auch gesagt, vielleicht möchte ich nebenbei auch noch ein bisschen forschen bei der Arbeit
00:18:11: oder Freiraum haben eben für Arbeit an neuen Dingen. Das hat ja auch genau damit zu tun.
00:18:18: Eigeninitiative Verantwortung übernehmen, auch sich um Themen selbstständig kümmern und am
00:18:23: Ende ja auch eine Entwicklung gehen, also einen eigenen Weg gehen. Wie stehst du dazu, was muss
00:18:30: das Unternehmen tun, damit du dich da wiederfindest oder was müssen Unternehmen, was können
00:18:34: Unternehmen tun, damit junge Leute, die sich entwickeln wollen, sich da wiederfinden? Verantwortung
00:18:38: ist das eine, aber diese Perspektive, es geht dann auch weiter, ist ja das andere. Das finde ich auch
00:18:44: ein sehr interessantes Thema, weil ich sehe erst mal momentan beim guten Freund von mir, der momentan
00:18:50: in einer Unternehmensberatung angefangen hat und bei dem ist es so, die haben 20 Prozent ihrer
00:18:55: Arbeitszeit quasi freigeschaltet für Themen, die sie selber vorantreiben wollen. Klar sind
00:19:00: das jetzt keine frei willkürlich wählbaren Themen, sondern auch Themen, die vielleicht mit dem
00:19:04: Dienstleistung zu tun haben. Aber das finde ich auf jeden Fall interessant. Also das ist eine
00:19:09: Win-Win-Situation. Er kann sich weiterentwickeln, kann forschen, vielleicht irgendwelche Themen
00:19:14: vorantreiben. Das Unternehmen kann dann diese Themen vielleicht, wenn sie ausgereift sind,
00:19:18: gewinnbringend verkaufen. Und das ist, glaube ich, für beide Seiten sehr, sehr interessant.
00:19:24: Und ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Aspekt dieses Thema, der Freiheit und auch,
00:19:28: wie du hast eben auch eine Frage geantwortet mit, ich kann jetzt nur für mich sprechen. Und das
00:19:32: ist, glaube ich, auch eine Kernbotschaft, die, glaube ich, auch von so einer Folge wie heute
00:19:35: ausgehen muss, dass, wenn man jetzt zum Beispiel darüber spricht, wie viel Homeoffice machen
00:19:39: wir in Zukunft, wie viel Meetingkultur machen wir in Zukunft, welche Autos sind die richtigen?
00:19:44: Ich glaube, was man sich bei der Generation, die jetzt in Zukunft kommt, viel stärker vor
00:19:49: Augen führen muss, die ist nicht so leicht zu identifizieren wie andere Generationen davor.
00:19:56: Also es gibt auch dort immer noch einige, die sagen, ich hätte mir es wichtig, viel Gehalt,
00:20:02: großer Dienstwagen. Es gibt aber auch wiederum eine große Gruppe, die sagt, mir sind Stifteteatigkeit
00:20:07: wichtig und eine andere Gruppe sagt wiederum, mir ist eine große Möglichkeit der Vereinbarkeit von
00:20:12: Familie und Beruf wichtig. Also die Generation ist zumindest was ich so mitbekomme, relativ heterogen
00:20:17: und das ist, glaube ich, die größte Herausforderung an dieser Generation, dass man irgendwie es schaffen
00:20:22: muss, all diese Interessengruppen zu bedienen als Unternehmen. Ja genau, da würde ich ganz gern
00:20:27: direkt darauf antworten und zwar das sehe ich auf jeden Fall unter meinen Kommilitonen. Es gibt
00:20:31: viele, die vielleicht Lust haben international zu arbeiten, eine Sinnstiffe, eine Arbeit zu machen,
00:20:36: sich da weiterhin zu entwickeln, vielleicht ein Experte auf irgendein Gebiet zu werden. Aber es gibt
00:20:40: genauso viele, die sagen, ich möchte eine sehr ausgewogene Balance haben, sag ich mal, vielleicht
00:20:47: ein 9 to 5 Job und meine Freizeit vielleicht auch nach vorne stellen, aber trotzdem auch einen guten Job
00:20:51: machen und vielleicht dann Standortgebundener sein und vielleicht da schon eine klare Lebensplanung
00:20:57: haben, sag ich mal, an einem Ort. Und besser sich sage, nicht was besser ist, aber ich glaube,
00:21:03: man kann beide Leute oder beide Gruppen, sag ich mal, einfangen und wunderbar ins Unternehmen einbinden.
00:21:08: Das heißt, Unternehmen sollten Mechanismen finden, um auch diesen individuellen Dialog zu führen. Also
00:21:16: ich glaube, es ist uns ja allen klar, die Generation ist ja immer so eine Verehrgemeinerung, die der
00:21:21: Sache nicht wirklich gerecht wird. Man versucht dann eben so Charakteristika zusammenzufassen,
00:21:26: aber ich glaube auch, Martina, bin ich ganz bei dir, dass diese Generation eben nicht so einfach
00:21:31: zu greifen ist mit wenigen Schlagworten und das macht als Antwort wahrscheinlich wichtig, dass
00:21:36: man mit den jungen Leuten individuelle Wege entwickelt, die vielleicht in einem Korridor
00:21:41: liegen, der aber dann eben doch für den einen oder anderen sehr unterschiedlich aussehen kann und
00:21:46: das auch in der Regel proaktiv tun sollte. Also ich könnte mir vorstellen, Julius, dass es für
00:21:53: euch wichtig ist, dass ihr auch angesprochen werdet und man euch das anbietet und ihr euch dann
00:21:58: einbringen könnt in die Frage, wie können wir das Ganze gestalten? Also das man auch nicht um jede
00:22:02: Möglichkeit betteln muss. Ja, das denke ich schon. Also das ist ja auch was, was einen motiviert. Also
00:22:08: unabhängig jetzt von mir oder meinen Konditon ist wahrscheinlich bei jedem Menschen so, wenn ich
00:22:12: angesprochen werde und nach meiner Meinung befragt werde, dann motiviert mich das und dann ist das
00:22:17: gut für beide Seiten. Genau. An dieser Stelle ein kurzer Hinweis in eigener Sache für diejenigen
00:22:30: unter unseren Zuhörern, die sich gerade in ihrem eigenen Unternehmen mit relevanten Zukunftsfragen
00:22:35: befassen und die deren Ausgestaltung und die Umsetzung von Lösungen beschleunigt und
00:22:41: ergebnisorientiert für den Erfolg vorantreiben wollen. Sprechen Sie gern Martin Ferger für Themen
00:22:47: zu Lean, BIM, Digitalisierung und Prozessoptimierung über www.fergaminusconculting.de und mich
00:22:56: Christian Haag zu strategischer Transformation, Strategie Führung und Sparring für Top-Entscheider
00:23:03: über www.christianhaag.de an. Im Rahmen dieses Podcasts, aber auch darüber hinaus, tragen wir
00:23:10: gern als Speaker in Präsenz oder online zu Inspirationen ihres Publikums im Rahmen ihrer
00:23:16: Veranstaltungen bei. So oder so freuen wir uns auf und überregen Austausch mit Ihnen und euch.
00:23:22: Nehmen Sie, nehmt einfach Kontakt zu uns auf.
00:23:25: [Musik]
00:23:29: Martin hat ja schon New Work angesprochen. Du hast mir ja schon mal erzählt, du hast
00:23:38: mal ein Praktikum gemacht, da waren die Büros schon sehr modern gestaltet und da war da schon
00:23:44: so alles so an der Spitze so ähnlich hast du es formuliert. Was hast du da vorgefunden und
00:23:51: was fandest du da dran gut und ja was waren die Punkte die jetzt auch dazu führen, dass du sagst,
00:23:56: es ist doch nicht der Weg wo ich hin will oder die Art von Unternehmen wo ich hin will.
00:24:00: Ja zunächst einmal muss ich dazu sagen, das war mein erstes Praktikum, die erste richtige
00:24:05: größere Berufserfahrung da vielleicht auch und dann ist man vielleicht auch als Bachelorstudent
00:24:10: da vielleicht ein bisschen geflasht, wenn da so ein Open Workspace Büro ist mit verschiedenen
00:24:14: Möglichkeiten auf Sprossenwand, einem Laufband auf dem man mit einem Laptop lesen kann, mit einem
00:24:20: Schlafraum, Telefonboxen, alles wirklich High End. Das flasht einen natürlich erstmal, aber ich
00:24:27: glaube das erstmal oberflächlich. Natürlich ist es was Tolles, das wünscht man sich, aber was
00:24:31: dann wichtig ist, was man vielleicht auch schnell lernt, ist dass es auch auf andere Dinge ankommt,
00:24:35: wie wir eben ja schon besprochen haben, das erstmal oberflächlich und dann wirklich den Geist
00:24:39: des Unternehmens kennenzulernen und wirklich die Überzeugung, das Mindset, das ist ja was anderes.
00:24:44: Jetzt sind wir alle momentan noch in dieser Situation, dass wir oft ungewollt viel Homeoffice
00:24:52: machen müssen und auch die Studierenden im Grunde genommen ja ein Fernstudium absolvieren in
00:24:58: den meisten Präsenzhochschulen in einer gewissen Art und Weise. Wie heißt, bist du denn auf mobiles
00:25:04: Arbeiten und Homeoffice, wenn du irgendwann mal ins Berufsleben einsteigst? Sagst du dann, da habe
00:25:09: ich jetzt die Schnauze voll davon, ich bin froh, wenn ich irgendwo dann mit einer Menschen zusammen
00:25:13: sein kann oder braucht es eine Balance oder wie muss das aussehen? Ich kann jetzt auch nur aus der
00:25:20: jetzigen Perspektive sprechen, aber ich denke, dass es für mich so sein wird, dass es die Balance ist,
00:25:25: also dass man vielleicht die Möglichkeit hat mal vor Ort zu sein, vielleicht auch mit den
00:25:29: Kollegen zu sprechen, was ja auch große Vorteile sind, einfach mal quasi beim Kaffee zusammenzusetzen
00:25:35: und zu sprechen oder aber auch andererseits die Möglichkeiten zu haben, mal von zu Hause zu
00:25:39: arbeiten oder wenn man mal unterwegs ist oder alles was so quasi quasi mal so in der Woche anfällt
00:25:45: und das ist halt wieder das, was das Unternehmen vielleicht geben kann auf die Individualität
00:25:49: und das ermöglichen kann. Klar gibt es da Fixtermine und das weiß auch jeder, aber ja,
00:25:54: diese Balance ist glaube ich gute Stichworte. Also ich glaube aus sozialen Gründen ist dieses,
00:25:59: auch als Teambildinggründen dieses, dieses gute Mixen aus Homeoffice, aus mobilem Arbeiten und
00:26:06: Präsenz, ganz wichtige Erinnerung, wenn ich immer noch meine Zeit in der Bauindustrie 2018
00:26:10: hat, mein Kollege mir versprochen, in drei Jahren spielt der FC Köln in der Champions League,
00:26:14: alleine diese Gespräche über über die Bundesliga und Co am Montagmorgen oder in der Mittagspause
00:26:19: führen auch einfach dazu, dass man so ein so ein Wehrgefühl entwickelt in einem Team und das
00:26:25: ist einfach über Online-Medien schon sehr schwierig und auch nur mit sehr sehr viel konzeptionellen
00:26:31: Aufwand möglich, was sich durch ein Flurgespräch viel viel einfacher ergibt. Das Thema Wissenssicherheit
00:26:35: und Wissensmanagement kann man über Flurgespräche deutlich verbessern. Also ich glaube, da wird es
00:26:41: auf ein gutes Mittelmaß hinauslaufen. Die Unternehmen, das habe ich ja schon mehrfach gesagt,
00:26:47: glaube ich, muss sich einfach Gedanken machen. Die bilden wir, die Struktur ab, dass alle optimal
00:26:52: darin stattfinden können, alle Typen. Also man sagt, wir haben besprechungsfreie Korridore. Also
00:26:58: das aus Homeoffice-Möglichkeiten, nicht Homeoffice-Unmöglichkeit wird, weil einfach an fünf
00:27:02: Tagen der Woche komplett verstreut irgendwelche Präsenz-Meetings liegen. Also da muss man einfach
00:27:07: glaube ich nur cleverer Rahmen finden und dann findet sich auch ganz schnell der ideale Weg
00:27:13: für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich glaube, wir erleben momentan ja so eine Welle
00:27:18: des Zurück in die Büros. Das schwappt so ein bisschen zurück und gerade in der Baubranche erlebe
00:27:25: mich, dass ich erliebst zum Beispiel bei Pharma-Versicherung-Banken weniger bei meinen Kunden dort,
00:27:32: dass die Baubranche sehr schnell in die Büros zurück möchte. Das mag manchmal auch in den
00:27:37: Projekten liegen, die da laufen, dass man sich mal wieder sehen muss. Aber man sollte glaube ich
00:27:42: den Fehler eben nicht machen, jetzt alle auf einmal zurück zu pfeifen, ohne jetzt mal zu überlegen,
00:27:47: was ist denn das neue Normal, das wir morgen und übermorgen miteinander wollen. Also ich glaube,
00:27:52: da wäre der Dialog auch mit der jüngeren Generation ganz wichtig, um die Rahmenbedingungen
00:27:57: auch für morgen und übermorgen zu schaffen. Wie auch immer die aussehen. Also da sollten aber die
00:28:02: Erkenntnisse aus all diesen Aspekten einfließen und dann sollte man das neu verhandeln und neue
00:28:08: gestalten und nicht jetzt einfach genauso wie wir letztes Jahr überhastet ins Homeoffice gesprungen
00:28:15: sind, was da nur schlecht und nicht so gut hier und da geklappt hat, weil die Kultur gar nicht vorhanden
00:28:20: ist, einfach wieder zurückdrehen und sagen, das hat eben Probleme gebracht und ist nicht überall
00:28:26: geeignet und wir lassen das mal wieder. Und ich glaube, da ist das Wichtigste, dass man diesen
00:28:30: Schritt zurück oder diese Konzepte für ein gewisses zurück gemeinsam entwickelt im Unternehmen und
00:28:37: nicht eine Betriebsvereinbarung per E-Mail rumschickt, in der steht ein Tag pro Woche Homeoffice mit
00:28:42: irgendwelchen formalen Regelungen, sondern setzt euch zusammen und bespricht mit den Mitarbeiterinnen
00:28:48: und Mitarbeitern, was glaubt ihr denn, wie es gut wäre und dann in einem iterativen Prozess,
00:28:51: wir überlegen jetzt, wir machen es jetzt mal so, dann probieren wir uns mal zwei, drei, vier Monate
00:28:55: aus, setzen uns nochmal zusammen, sagen, passt das so, passt nicht. Also nicht von oben herab
00:29:01: jetzt irgendwie neu wild diktieren, sondern ich glaube, das muss ein iterativer Prozess sein.
00:29:06: Julius, das füllen ja auch nochmal angesprochen, das geht um Werte, es geht im Grunde ja wirklich um,
00:29:12: wenn wir sagen, Zukunft bauen Martin, das gilt für alle Unternehmen. Ich glaube, wir haben jetzt die
00:29:17: Chance aus dieser Zeit heraus, wenn sich Corona ein bisschen legt und zurückzieht, eben nicht in die
00:29:23: alten Muster zurückzufallen, sondern den Sprung nach vorne zu machen und neu zu verhandeln,
00:29:28: wie wir morgen übermorgen arbeiten wollen. Ja, von der Baubranche mal ganz los gelöst, die betrifft
00:29:33: es natürlich auch, sondern es betrifft alle, dass wir die Gelegenheit nutzen und vor dem Hintergrund
00:29:38: von Digitalisierung, von Nachhaltigkeit überlegen, welche Geschäftsreisen wollen wir noch, welche
00:29:44: Dienstwagen wollen wir haben, welche Energiepolitik fahren wir im Unternehmen und, und, und, dass wir
00:29:49: einfach die Chance nutzen, das neu zu gestalten und dabei eben auch diejenigen als Stakeholder mit
00:29:54: einbeziehen, die morgen übermorgen das ganze Schiff weiter steuern sollen, nämlich die Generation,
00:30:00: die jetzt so an der Schwelle steht, wie Julius, der noch so kurz, der steht schon an der Tür und klopft
00:30:04: und sozusagen nach Schaut, welche Verantwortung möchte er übernehmen, dass man die schon zum
00:30:12: Teil dieses Prozesses werden lässt. Ja, ich würde gerne einmal nochmal auf die Frage von eben nochmal
00:30:17: konkreter eingehen, wie du dir deinen Arbeitgeber malst, was das jetzt in Bezug auf das Unternehmen,
00:30:22: glaube ich, sehr gut skizziert. Wenn wir jetzt in den Alltag gucken, wie soll eine Führungskraft
00:30:28: sich verhalten, dir gegenüber als zukünftigen Arbeitnehmer? Was, was erwarte du von der,
00:30:34: wo du dann am Ende sagst, das war der beste Chef, den ich in meinem Berufsleben hatte?
00:30:39: Ich finde, die Frage zu beantworten ist gar nicht so leicht, aber ich versuche es mal so. Also,
00:30:45: ich würde sagen, eine Führungskraft sollte auf jeden Fall aus meiner Sicht extrem kompetent sein
00:30:50: in dem Bereich, in dem wir dann arbeiten würden, also so, dass man quasi von diesem Mentor von
00:30:55: dieser Führungskraft fachlich lernen kann, aber auch persönlich vielleicht. Und ich finde,
00:31:03: diese Führungskraft sollte auch dieses traditionelle Bauen oder dieses, diese tradierten Verfahren,
00:31:08: die wir sie noch von früher kennen, sozusagen, vielleicht da gut aufgestellt sein, um dann
00:31:14: auch wirklich die Innovationen, die jetzt kommen, im Wandel der Branche genau bewerten zu können
00:31:18: und einem sozusagen vielleicht auch da immer so ein bisschen die Richtung vorzugeben, wo man
00:31:22: vielleicht mal genauer hinschauen sollte, wo man vielleicht sich auch weiterentwickeln kann. Und
00:31:27: ich glaube, wenn eine Führungskraft dann einen selbst oder vielleicht auch das Team gut zusammenhält,
00:31:31: eine lockere Stimmung, flache Hierarchien aufbauen kann und da vielleicht auch ein interdisziplinäres
00:31:37: Team aufbauen kann, um an Problemstellungen zu gehen und immer wieder motivieren kann,
00:31:40: dann ist das für mich eine Führungskraft, die viel bewirken kann und auch ein angenehmes Arbeitsumfeld
00:31:46: aufbauen kann. Wenn ich jetzt mal sage, ich bin genau diese Führungskraft für dich, Julius,
00:31:52: was bringst du denn mit, was dich zu meinem Traummitarbeiter macht? Da braucht das passende
00:31:58: Fondant auf der anderen Seite. Ja, ich würde sagen eine gewisse Offenheit zu allen Themen. Man kann
00:32:06: sich, also ich kann mich eigentlich für jedes Thema begeistern, wenn man sich da vielleicht auch
00:32:10: mal ein bisschen intensiver mit beschäftigt und immer tiefer ins Detail geht und da vielleicht
00:32:16: so ein bisschen kleines Expertenwissen aufbaut und vielleicht auch mal Aufgaben übernimmt,
00:32:22: die man nicht unbedingt am allerliebsten macht, aber die auch gemacht werden müssen und vielleicht
00:32:28: auch mal bei einigen Sachen zurücksteckt und bei anderen Sachen mehr gibt und genau angeben
00:32:33: und nehmen würde ich sagen. Ich möchte noch mal einen Gedanken hinsprung machen. Was macht denn
00:32:40: für für für euch, wenn ihr so einen Mittagnahnder redet? Was macht denn für euch eine gute Hochschule
00:32:45: aus und was macht denn einen guten Prof für euch aus? Vielleicht musste Martin mal kurz weghören,
00:32:50: aber vielleicht hört er das ja auch ganz gerne, was da kommt. Ich weiß es nicht, weil da fängt das
00:32:56: ja an. Also die Frage ist ja, wie bilden wir die, die heranwachsen aus und bereiten sie auf das vor,
00:33:03: was dann später einmal erwartet wird. Also ich glaube, da hast du schon das richtig skizziert,
00:33:07: Flexibilität, Offenheit, Geschwindigkeit im Kopf, die Bereitschaft, sich in Themen einzugraben,
00:33:14: aber natürlich auch mal das wegzuschaffen, was unangenehm ist. Die wird sehr gefordert sein und
00:33:19: gefordert bleiben, das glaube ich schon. Aber wie kann eine Hochschule, wie können die Ausbildungsgänge,
00:33:24: die du beurteilen kannst, jedenfalls darauf vorbereiten? Wie können wir auch Praktika
00:33:28: im Zuge dessen mitwirken? Was braucht es da mehr oder anders oder idealerweise? Also in Bezug auf
00:33:37: die Hochschulen lässt sich sagen, dass sich da meine Meinung vielleicht auch geändert hat in den
00:33:41: letzten Semestern. Also klar, am Anfang des Bachelor steht man vor den großen Klausuren jetzt
00:33:45: beim Bauingenieurwesen, Ingenieur, Mathematik, technische Mechanik, wo man natürlich flucht,
00:33:49: wieso muss ich das jetzt lernen, ich will das später gar nicht unbedingt genauso anwenden. Was soll
00:33:54: das jetzt? Aber im Nachhinein bin ich eigentlich froh, dass wir das hatten. Weniger fachlich und viel
00:34:00: mehr als die Herausforderung, die man dann irgendwie geschafft hat, dadurch selbstbewusstsein gewinnt,
00:34:04: vielleicht auch in gewisser Art und Weise auch dieses logische Denken erlangt hat. Also im Bachelor
00:34:10: finde ich, sind diese Grundlagen Ausbildung, also wie wir sie hier erfahren haben und der TU
00:34:14: eigentlich gut aus der jetzigen Sicht. Und im Master bin ich auch recht zufrieden, da wir doch jetzt
00:34:22: in meiner Vertiefung Bau- und Projektmanagement recht praxisnah vorgehen. Also immer wieder
00:34:26: Fallbeispieles skizzieren. Unser Professor kommt auch aus der Wirtschaft, der kann immer wieder
00:34:31: wunderbare Fallbeispieles skizzieren, immer sagen, wo dann wirklich auch die Vor- und Nachteile
00:34:35: liegen neben der Theorie. Und genau, was auch vielleicht wichtig ist neben dem Fachlichen,
00:34:41: vielleicht dieses Interdisziplinäre, dass man vielleicht Seminare hat, wie kann man mit anderen
00:34:46: Leuten zusammenarbeiten, vielleicht auch mit anderen Kulturen, dieses interkulturelle und
00:34:53: vielleicht einfach über den Tellerrand zu schauen und da abseits des Fachlichen auch sich selber
00:34:58: oder menschlich auch weiterentwickeln mit der Unterstützung der Universität. Das gleiche
00:35:02: im Praktikum sich einfach zu orientieren. Martin hat es angesprochen, was macht den guten Chef aus?
00:35:08: Jetzt muss man mal fragen, wo kommt der gute Chef her? Der gute Chef hat früher immer fachlich
00:35:13: glänzen müssen. Ich glaube, da ist die Ausbildung vielfach sehr gut gewesen. Und genau dieser
00:35:17: letzte Punkt, Jürgen, den du ansprichst, der wird ja auch nach meinem Kenntnisstand in vielen
00:35:23: Hochschulen in den Lehrplänen eben nicht so schwerpunktmäßig gelehrt. Also Teamkompetenzen,
00:35:29: Führungsthemen, Kommunikation, Projektmanagement auch in vielen Fällen nicht, obwohl es Handwerkszeug
00:35:34: für die allermeisten technischen Berufe ist. Martin, wie stetsst du das ein? Was kann man dazu
00:35:41: sagen, wo geht der Stand der Diskussion da auch an den Hochschulen hin? Also wir hatten es ja schon
00:35:46: mal in der einen Folge, wo wir darüber gesprochen haben, wie müssen sich die Hochschulen ausrichten,
00:35:51: dass das ein ganz wichtiges Thema ist, dass man vielleicht in die Kulturellen auch deutlich
00:35:54: mehr die nicht technischen Kompetenzen einsetzt. Ich glaube schon, dass es ein Großteil der
00:36:00: Kolleginnen und Kollegen erkannt haben, jetzt vom Erkennen ins Handeln zu kommen ist jetzt der
00:36:05: nächste Schritt, weil jeder müsste dafür ein bisschen was abgeben an Zeit. Und da muss man halt
00:36:10: über, sag ich mal, das Ego der einzelnen Personen noch hinwegkommen, glaube ich. Die ersten Schritte
00:36:16: sind gemacht. Und ich glaube auch, dass es nicht nur auf Seiten der Lehrenden eine Überzeugung ist,
00:36:23: sondern auch auf Seiten der Lehrenden, dass wir auch die Studierenden davon überzeugen,
00:36:29: dass das jetzt kein viele Fans-Modul ist, was wir da einführen, sondern Modul, was deren berufliche
00:36:35: Zukunft beeinflusst. Also ich nenne ein Beispiel aus meinem Modul, ich weiß nicht, ob ich es schon
00:36:38: mal gesagt habe im Podcast, ich habe ein Modul, das nimmt sich Projektmanagement. Und als Abschluss
00:36:42: Präsentation haben die Studierenden bei mir die Aufgabe, das Thema innerhalb von fünf bis acht
00:36:48: Minuten, also so ein ausgedehnter Elevator-Pitch, vorzutragen. Und wenn sie länger dauert, ist es
00:36:53: schlecht. Und das ist genau dafür da, dass ich später in der Industrie, Christian wird mir da,
00:36:57: glaube ich, zustimmen. Die bürgische Führungskraft hat noch nicht mal fünf bis acht Minuten Aufmerksamkeit
00:37:01: Spanne für mich, wenn ich über mein Projekt, mein Anliegen berichten will. Und das ist genau das,
00:37:06: was ich meine, dass ich auch solche Kompetenzen in die normalen Fächer einbinden kann, dass
00:37:11: ich sagen kann, okay, wir richten das jetzt mal so aus, dass du Sachen präsentieren musst,
00:37:16: dass du in einem Team ein Projekt erarbeiten musst und co. Also ich glaube, einfach sich auch dann als
00:37:22: Fachbereiche das Know-how reinholen. Also ich als Ingenieur habe da viel von mitbekommen, auch
00:37:28: durch die Weiterbildung in meinem vorherigen Unternehmen, wo ich tätig war. Aber ich bin
00:37:32: natürlich kein originärer Coach für Soft Skills. Da ist es wichtig, dass die Hochschulen
00:37:38: auch erkennen, es lohnt sich, sich dieses Know-how in die Fachbereiche reinzuholen. Dann kann ich das
00:37:42: nämlich auch punktuell in die einzelnen Module unterbringen und habe nicht nur ein Wahlmodul Soft
00:37:47: Skills. Weil das wird dann auch leider von den Studierenden, glaube ich, nicht ernst genommen,
00:37:50: dieses Modul, sondern das muss in die Umgebung der anderen Module eingebettet werden.
00:37:55: Ich bin da ganz beide. Ich glaube, wir brauchen beides. Wir brauchen einerseits eine Veränderung der
00:38:01: Lehrmethodik in vielen Stellen, wo wir einfach praxisnäher, also genau wie du es eben skizziert hast,
00:38:07: den Inhalt vermitteln und einfach diese Skills von den Studierenden beim Bearbeiten des aktuellen
00:38:14: fachlichen Stoffes praktisch abfordern. Wir brauchen dann, denke ich, ergänzen auch Vertiefungen
00:38:19: dazu. Und ich finde den Punkt ganz interessant, den du sagst, das sehe ich auch so. Viele Studierende
00:38:25: muss man auch erst mal davon überzeugen. Also ich vermittle ja selber solche Themen hier an der
00:38:31: Hochschule, an technischen Bereichen. Und es gibt viele Studierende, die manche Fächer dann als
00:38:37: Wahlpflichtfach haben. Das heißt, die sitzen nur so halb freiwillig dann in der Veranstaltung und
00:38:42: begreifen oft erst so nach der dritten vierten Vorlesung dann, was das mit ihnen eigentlich zu
00:38:48: tun hat und wie wichtig das für sie und ihr Berufsleben ist. Die würden aber, wenn man ihnen,
00:38:53: weil sie die Kenntnis nicht haben, die Möglichkeit lassen würde, das wegzuwählen,
00:38:56: das gar nicht für sich entscheidend, dass sie dahin müssten, haben es aber bitter nötig und merken
00:39:01: dann erst, oh Gott, ich kann ja so eine Präsentation gar nicht machen. Ich kann mich ja gar nicht
00:39:05: strukturieren in der Arbeitsgruppe und unter Zeitdruck zum Ergebnis kommen und das auf den
00:39:11: Punkt bringen und da Konflikte lösen oder jedenfalls nicht so gut, wie ich es müsste. Und ich
00:39:15: glaube, das ist ein Thema, wo man sehr niedrigschwellig unheimlich viel verändern kann, ohne dass man
00:39:19: das ganze System auf den Kopf stellen muss. Der zweite Punkt ist, glaube ich, auch, dass der Dialog
00:39:24: zwischen den Hochschulen und den Studierenden und den Unternehmen an der Stelle eben auch noch
00:39:30: mal intensiver werden kann, indem man, was Jürgen es eben im Nebensatz sagte, mein Professor kommt
00:39:36: mit so vielen Themen aus der Praxis und ich denke, Martin, das bei dir ja auch so. Das ist ja das,
00:39:42: was wir brauchen. Wir brauchen die fachliche Tiefe und wir brauchen aber auch sofort im Grunde
00:39:47: immer Beispiele für den Transfer und für das, was draußen läuft, um auch Vorstellungen im Kopf
00:39:53: zu erwecken. Was kann ich damit mal machen? Was möchte ich vielleicht auch damit mal machen
00:39:57: und einfach auch Ideen zu initiieren, dass junge Leute schon an ernsten Themen arbeiten und nicht
00:40:02: irgendwo weggesperrt im Labor an irgendeinem Thema rumdoktern. Jürgen, ich habe doch mal eine Frage
00:40:09: zum zu deinen Praktika. Du hast ja einige gemacht, freiwillig gemacht. Was macht ein gutes Praktikum
00:40:15: aus? Was kann ein Arbeitgeber tun, um ein Praktikum gut zu gestalten? Es ist ja manchmal eine große
00:40:22: Interessen, Schnittmenge zwischen Unternehmen und Praktikant, manchmal auch nicht. Das sage ich mal
00:40:28: sehr vorsichtig. Auf jeden Fall. Also ich denke mal, das sind wir, die beim Thema geben und nehmen. Für
00:40:34: mich ist es wichtig, dass man als Praktikant will, also dass man aktiv mithilft, Aufgaben übernimmt.
00:40:41: Aber diese Aufgaben müssen interessant sein, abwechslungsreich und vielleicht auch facettenreich,
00:40:45: dass man verschiedene Bereiche mal reinschauen kann. Ich kenne es aus meinem ersten Praktikum so,
00:40:49: dass ich am Anfang ein Gespräch mit meiner Mentorin hatte. Da wurde einmal skizziert, was ich mir erhofft
00:40:54: von dem Praktikum. Das fand ich sehr, sehr gut, weil dann konnte ich im zweiten Zwischengespräch
00:40:58: quasi auch wirklich die Punkte sinnbedlich abhaken. Was habe ich gesehen? Was ist wirklich so wahr
00:41:07: geworden? Was habe ich mir gewünscht? Hat das geklappt? Und wenn nicht, konnte ich quasi auch das
00:41:10: Unternehmen darauf festnageln, dass ich mir das gewünscht hatte, wie wir es gemeinsam so besprochen
00:41:14: hatten und wir auch wieder daran arbeiten sollten, dass da vielleicht mal wieder andere Abteilungen
00:41:18: ins Blickfeld kommen, etc. Also ich denke, dieses geben und nehmen, man darf nicht zu viel fordern,
00:41:22: wenn man zu wenig gibt, aber wenn man produktiv mitarbeitet, dem Unternehmen hilft, Arbeit abnimmt,
00:41:29: finde ich, hat man auch das Recht darauf, das zu sehen, was man will und sich dazu informieren.
00:41:35: Ich habe noch eine abschließende Frage. Wir konnten wahrscheinlich das Gespräch auch noch
00:41:40: lange fortführen, weil so viele Teilthemen da drinstecken. Hast du schon eine Idee,
00:41:46: wo der wichtig hinführen wird? Was wird dich begeistern, wo konkretisiert sich dein Bild von
00:41:52: deinem Einstieg ins Berufsleben schon? Wo werden wir dich wieder finden und unter welchem Titel
00:41:58: können wir dich dann mal wieder in den Podcast einladen? Okay, das ist auch eine sehr, sehr
00:42:02: schwere Frage, muss ich sagen. Diese Ziele bewegen sich natürlich auch so ein bisschen in Wellen
00:42:09: und man hat mal wieder das vor, mal wieder das vor. Aber mein Ziel ist es auf jeden Fall,
00:42:15: vielleicht diese nicht zu sehr auf den innovativen Themen oder diesen Wandel nicht festzuweißen,
00:42:22: sondern auch das traditionelle Bauen noch ein bisschen zu verinnerlichen, um dann wirklich
00:42:26: auch diese innovativen Prozesse zu verstehen und wirklich zu wissen, was sind die Chancen,
00:42:29: was sind aber auch die Gefahren. Und ob das dann in einem Unternehmen ist oder ob man sich das
00:42:35: vielleicht in der Forschung noch ein bisschen weiter genauer anguckt, was wahrscheinlich auch
00:42:39: gerade extrem interessant ist bei dem Wandel, den wir hier erleben, das ist unklar und ich denke mal
00:42:46: dafür ist auch jetzt mein Praktikum noch da, was ich machen werde. Genau, das soll der Orientierung
00:42:51: dienen und einfach auch persönlich mal gucken, was will man machen, wo soll die Reise hingehen,
00:42:56: genau. Aber konkret kann ich diese Frage nicht beantworten, ne? Also was du gesagt hast,
00:43:00: finde ich, wenn ich da kurz noch einmal was zu ergänzen darf, eine ganz wichtige Grundhaltung.
00:43:04: Also klar, wir beschäftigen uns hier gerade auch im Podcast mit vielen Zukunftsthemen der Bauwirtschaft,
00:43:09: aber wichtig ist, dass man sich über diese Themen auch unterhält, aber natürlich vorher seine
00:43:15: Hausaufgaben macht und das kann, was im alltäglichen Projektalltag auch notwendig ist. Also ich glaube,
00:43:22: wir brauchen natürlich in der Bauwirtschaft nicht nur noch Leute, die sich mit F&E beschäftigen
00:43:28: wollen, weil irgendwer muss ja auch noch draußen auf der Straße im Gebäude das Geld verdienen,
00:43:33: um die F&E-Tätigkeiten zu finanzieren. Also da muss ich glaube ich auch immer noch, muss man immer,
00:43:38: dass die gesunde Waage halten zwischen alltäglichem Tun und dem, was da wobei hinaus ist. Da gibt es
00:43:45: ja auch solche Modelle, wie du gesagt hast, jeder darf mal einen Tag in der Woche oder sei es
00:43:49: ein Tag im Monat ein bisschen rumspinnen positiv gesehen. Und das ist glaube ich eine gute Grundhaltung,
00:43:55: dass man gerade, wenn man aus der Hochschule rauskommt, ich kann es an meinem eigenen Beispiel,
00:43:59: mein Vater hat mir damals gesagt, wenn du auf die Baustelle kommst und dann Bauleitung machst,
00:44:04: das Wichtigste ist, dass der Polier nicht von dir den Eindruck hat, dass du denkst, du könnt
00:44:08: es jetzt auf einmal alles besser, weil sonst zeigt er dir innerhalb von zwei bis drei Tagen,
00:44:12: wer hier mehr Erfahrung haben baut und lässt dich natürlich auch entsprechend auflaufen. Und das ist,
00:44:17: glaube ich, eine ganz wichtige Grundlage zu wissen, was man kann, was man gelernt hat,
00:44:20: auch welche Dinge man vielleicht mehr kann, als die, die schon eingefahrener sind in der Industrie,
00:44:27: aber ohne diese Portion Arroganz dabei, also dass man weiß, ich kann sehr, sehr viel lernen,
00:44:32: ich kann aber auch ganz viel Input geben. Und wenn das beides seiten, also derer,
00:44:36: die jetzt von den Hochschulen in die Unternehmen kommen, berücksichtigen, aber auch die Unternehmer,
00:44:40: die den frischen Impuls ja auch gebrauchen können, also nicht mit der Einstellung,
00:44:45: naja, jetzt kommt er von der Hochschule, jetzt zeigen wir dem erst mal, da es noch gar nicht so weit ist.
00:44:48: Ich glaube, das ist die falsche Herangehensweise, sondern wir zeigen dem, was ihm noch fehlt,
00:44:52: nehmen aber trotzdem seinen Elan und seinen Input von neuen Dingen mit auf. Ich glaube,
00:44:57: dann kann das ein riesengroße Schritt nach vorne auch für die Wirtschaft sein.
00:45:02: Wir brauchen auch da mehr miteinander als gegeneinander, eines unserer großen Themen,
00:45:10: dass sich auch wie ein roter Fahrendurchzieht, Martin, ich glaube Erfolg entsteht da wirklich nur
00:45:15: im gemeinsamen Zusammenlegen der Fähigkeiten und Kompetenzen, die jede Seite einzubringen hat
00:45:21: und die ist in den Generationen unterschiedlich und komplementär eben auch in vielen Punkten
00:45:25: und natürlich auch in den Fachdisziplinen und ich glaube, das ist etwas, was für den
00:45:29: Bau für die Zukunft wichtig sein wird. Julius, wenn jetzt sich jemand meldet, was machen wir denn
00:45:35: mit einer Anfrage, wenn dich jetzt jemand hier aus dem Podcast weggangagieren will,
00:45:41: soll wir das weiterleiten an dich? Natürlich gerne, ja klar. Was dann damit passiert,
00:45:47: muss man im Einzelfall entscheiden. Dann fordern wir mal hiermit auch unsere Hörerinnen und
00:45:52: Hörer auf, gerne interessante Ideen hier reinzutragen. Ich nehme mal den, das Wort Offenheit,
00:45:58: das du für ihn selber gebraucht hast mit und sage mal, man kann ja über alles mal sprechen,
00:46:03: mal gucken, was passiert. Genau, sehr gern. Julius, vielen Dank von meiner Seite,
00:46:07: hat wirklich Spaß gemacht und ich glaube auch die Hörerinnen und Hörer konnten vielleicht
00:46:12: das ein oder andere für sich mitnehmen, wie man auf die künftige Generation auch zugehen kann
00:46:18: für ein erfolgreiches Miteinander. Julius, vielen Dank auch von mir, viel Erfolg für
00:46:24: den weiteren Weg, alles Gute. Vielen Dank an euch beiden, jetzt ausser viel Spaß gemacht.
00:46:28: Vielen Dank an Sie und euch fürs Zuhören bei Zukunft Bauen, dem Zukunftspodcast für
00:46:36: die Bauindustrie. Wenn euch der Podcast gefällt, würden wir uns über eine Bewertung freuen und
00:46:41: natürlich darüber, wenn ihr dem Podcast bei einem Podcast Provider eures Vertrauens abonniert.
00:46:46: Wir freuen uns auf ein Wiederhören, bis bald.
00:46:49: [Musik]