#035 | Zukunft der Messen - Dr. Reinhard Pfeiffer, Deputy CEO Messe München
Shownotes
In dieser Folge sprechen wir mit Dr. Reinhard Pfeiffer, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Geschäftsführung der Messe München GmbH. Er verantwortet den Geschäftsbereich Technologiemessen mit Leitmessen wie electronica, automatica, LASER World of PHOTONICS oder analytica mit den entsprechenden Auslandsmessen. Seit Messeeintritt ist er auch zuständig für Investitionsgütermessen im In- und Ausland wie BAU, drinktec oder INTERFORST. Neben den Zuständigkeiten für die Endverbrauchermesse f.re.e verantwortet er auch das Geschäftsfeld Gastveranstaltungen, das ICM – Internationales Congress Center München und das MOC Veranstaltungscenter München. Messeintern ist Dr. Pfeiffer für den Zentralbereich Finanzen und Recht sowie für den Zentralbereich Bau und Technik zuständig. Seine berufliche Laufbahn bei der Messe München GmbH startete Pfeiffer als Mitglied der Geschäftsführung im Jahr 2008. Zuvor war er mehrere Jahre Geschäftsführer der Bayern International GmbH, deren Schwerpunkt neben der Organisation von Delegations- und Unternehmerreisen die Durchführung bayerischer Messebeteiligungen im Ausland ist. Pfeiffer studierte in Regensburg Rechtswissenschaften. Seine Referendarzeit verbrachte er u.a. auch in den USA. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen arbeitete er im Bayerischen Wirtschaftsministerium in verschiedenen Funktionen in der Außenwirtschaft und als Leiter der Pressestelle. Von 1995 – 2000 war er für das Wirtschaftsministerium bei der Vertretung des Freistaates Bayern im Bund in Bonn und Berlin tätig. Neben zahlreichen Board-Mitgliedschaften in den MMG- Auslandstochtergesellschaften engagiert sich Pfeiffer bei der Tourismus Initiative München (TIM e.V.) und ist u.a. Mitglied der DIHK- Tourismusausschusses und des Beirats des ADAC Südbayern e.V.
Themen in der Folge
- Als Jurist im Bereich Tourismus und Messen
- Aktuelle Situation und die Zukunft der Messen
- Lage und Perspektiven für 2022
- Neue Messeformate
- Kollaboration durch Netzwerken auf den Messen - Digitalisierung und Bauindustrie
- Messen als Plattformen, Raus aus den Siloformaten?- Branchenmix
- Nachhaltigkeit und Messe: Neues Denken, ambitioniertes nachhaltiges Handeln am und um den Messestandort
- Was steckt genau dahinter und wie können Messen generell nachhaltiger werden
- Messeformate: digitalBau, Bau, Bauma
- Intelligente Nutzung der Messen für die Bauindustrie
- Chancen und Erwartungen
- Rolle der Messen in der Zukunft
In dieser Folge
Dr. Reinhard Pfeiffer: https://www.linkedin.com/in/reinhard-pfeiffer-96030340/
Verweise
Messe München: www.messe-muenchen.de
Hosts und Podcast
Website: Christian Haak
Website: Martin Ferger
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00:00:00: Moin aus Hamburg und Siegen und herzlich Willkommen zu unserem Podcast für die
00:00:12: Bauenindustrie Zukunft Bauen, dem Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen
00:00:19: und Leben interessieren. Wir sind Martin und Christian und wir werfen in diesem Podcast einen
00:00:25: Blick auf die Zukunftsentwicklungen von Branche, Technologie und Lebenswelt. Es wird dabei um die
00:00:32: Veränderung der Baubranche gehen und darum, was dies für uns und für die Unternehmen der Branche
00:00:38: bedeutet. Braucht man messen in der Zukunft, diese Debatte kannte man ja auch mit dem Aufkommen des
00:00:45: Internets, braucht man wirklich messen und diese Debatte würde ich sagen, die ist geklärt. Immer
00:00:54: dann, wenn es um hoch innovative, erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen geht, dann braucht
00:01:03: man Präsenz messen. Natürlich werden die in der Zukunft digitale Weiterzeit, es ist gar keine
00:01:09: Frage, auch unsere Väter und Großväter, unsere Mütter und Großmütter haben dann irgendwann
00:01:17: mal das Telefon benutzt oder das Telefax, das wird eine Selbstverständlichkeit sein. Aber wirkliche
00:01:24: Lösungen für komplexe Themen, das findet auf Präsenz messen statt. Heute haben wir Herrn Dr.
00:01:32: Reinhard Pfeiffer zu Gast. Er ist der stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung der Messe München
00:01:38: GmbH. Er verantwortet dort seit über sieben Jahren in dieser Funktion den Geschäftsbereich Technologiemessen
00:01:45: mit den entsprechenden Leitmessen im In- und Ausland sowie das Thema Geschäftsfeld-Gastveranstaltungen
00:01:52: des ICM International Congress Center München und das M.C. Veranstaltungscenter München.
00:01:58: Intern ist er ebenfalls für den Zentralbereich Finanzen und Recht sowie für den Zentralbereich
00:02:04: Bau- und Technik zuständig. Der studierte Jurist ist über mehrere Stationen im Bayerischen
00:02:11: Wirtschaftsministerium und in der Vertretung des Freistaates Bayern im Bund in Bonn und Berlin
00:02:18: tätig gewesen, bevor er dann 2008 in die Geschäftsführung der Messe München eingetreten ist.
00:02:25: Wir wollen heute über die Zukunft der Messen und der Messewirtschaft sprechen und auch die
00:02:31: Fragen beantworten, die sich für Unternehmen stellen, nämlich wie können wir in Zukunft Messen
00:02:37: für uns und unser Geschäftsmodell nutzen und auch so natürlich die Bauindustrie, die auch hier in
00:02:44: München mit bedeutenden Messen natürlich immer vertreten ist, berücksichtigen. Wir sagen
00:02:49: herzlich willkommen, Herr Dr. Pfeiffer. Ja, erstmal vielen Dank für die Einladung,
00:02:55: Herr Hark, Herr Ferger, dass ich heute bei Ihnen sein darf und ein bisschen die Sicht der Dinge
00:03:03: von mir, die Sicht der Dinge der Messe München darstellen kann. Was ist denn die Messe München?
00:03:09: Wir sind unter den Top 10 der Messeveranstalter weltweit und sind auch unter den Top 5 in
00:03:19: Deutschland. Größte Messe in Deutschland ist Frankfurt, dann haben wir sehr oft das Nummer 2
00:03:24: Düsseldorf, manchmal ist auch München dabei. Das sieht man, das ist ein bisschen molatil, weil
00:03:31: nicht jede Messe hat ein gleiches starkes Veranstaltungsjahr. Wir zum Beispiel bei der Messe
00:03:39: München haben immer dann ein ganz starkes Veranstaltungsjahr, wenn die größte Messe der
00:03:44: Welt stattfindet, die Baumaschinenmesse alle drei Jahre und wir sind auch ganz stark vorne mit dabei
00:03:54: bei den deutschen Messegesellschaften, wenn eine Baustadt findet, die Leitmesse für Baumaterialien,
00:04:00: für Architektur, alle zwei Jahre, im Januar, in den ungeraden Jahren. Vielleicht noch ein Wort zur
00:04:08: Messelandschaft insgesamt. Dort ist noch immer der Messestandort Nummer 1, deshalb tummeln sich
00:04:17: unter den Top 10 weltweit so viele deutsche Messegesellschaften. Das hat vielleicht ein bisschen
00:04:24: was mit der deutschen Eigenschaft, der Kraftlhubereien zu tun. Man ist gern in Vereinen organisiert und
00:04:32: Vereineverbände sind ein Stück weit der Urkern jeder Messe, wo dann aus Tagungen die Ideen standen ist.
00:04:40: Ach, ich bringe auch noch meine Produkte mit, die können dann die Mitglieder gleich sehen. So ist
00:04:46: Deutschland zum stärksten Messeland weltweit geworden. Die Position gilt es natürlich zu
00:04:52: verteidigen, weil auf die ganze Welt gesehen werden wir immer ein Stück weit kleiner. Wir werden da,
00:05:00: glaube ich, gleich richtig tief auch einsteigen können. Warum sind wir dort und was können wir
00:05:05: tun, um dort auch zu bleiben in dieser Platzierung? Aber sie haben eben so schön geschildert, wie die
00:05:11: Messe entstanden ist. Jetzt weiß ich ja, sie sind Jurist und haben sich mit auch Tourismus beschäftigt,
00:05:18: haben verschiedene Stationen in diesen Bereichen gehabt, sind jetzt in dem Bereich Messe gezogen
00:05:23: worden in ihrem Berufsleben. Wie kommt ein Jurist in den Messebereich hinein? Was hat sie daran
00:05:29: gereizt, vielleicht noch mal so als persönliche Thematik vorweg, bevor wir dann uns der Messe
00:05:35: intensiv widmen wollen? Vielleicht liegt schon mal am Studium. Der Ludwig Thoma hat ja gesagt, der
00:05:43: ist Jurist und auch sonst von mäßigem Verstande andere wiederum sagen als Jurist, weiß man von
00:05:51: allen ein bisschen, aber man ist nie tief in einer Sache drin. Das umschreit ganz liebevoll auch die
00:05:58: Tatsache, dass man als Jurist überall einsetzbar ist und es gibt eigentlich auch keinen typischen
00:06:05: Messe spezifischen Beruf. Ich bin mir eine Messe verantwortlich für die Bereiche Finanzen und Recht,
00:06:12: also da ist schon Bezug da zur Juristerei, aber natürlich dann auch für viele Messen, die wir
00:06:21: hier haben, die Bau habe ich gerade angesprochen, viele Investitionsgüter messen, viele Gastveranstaltungen,
00:06:28: wo natürlich auch viel juristisches Handwerk gefragt ist, aber letztendlich entscheidet
00:06:35: es dann, ja, die Seele, das Herz, denn Messegeschäft ist was ganz was Besonderes und es gibt ja auch
00:06:43: die Sprichwort, entweder man ist nach einem Jahr von der Messe abgestoßen oder man ist tief
00:06:48: verliebt und meine Kolleginnen und ich und Kollegen, wir gehören zur letzteren Sorte mit
00:06:57: Präsenz messen, mit dem Erlebnis, es ist wie mit einem Fußballspiel, es dauert nicht lange,
00:07:04: es ist ganz klar, wann geht es los, es ist auch ganz klar, wann ist los, es gibt nicht mal eine
00:07:09: Verlängerung, man sagt nicht, ach, dann lasst man die Messe noch am Sonntag laufen und das ist
00:07:15: schon etwas ganz Besonderes, das fasziniert einen und natürlich ist es die Begegnung mit
00:07:21: unterschiedlichsten Branchen, mit unterschiedlichen Menschen, mit unterschiedlichen Kulturen, da eine
00:07:27: Plattform zu bilden, das ist das Schöne. Ja, Dr. Pfeiffer auch von mir, herzlich willkommen bei
00:07:32: uns im Podcast. Im Vorhinein zu unserem heutigen Gespräch musste ich doch an den einen oder
00:07:38: anderen schönen Tag auf den verschiedenen Baumaß, die ich schon besuchen durfte, denken, zugehem
00:07:43: ermaßen dann auch an fast eben so viele schöne Abende in den München-Norbrau-Häusern, die gehören
00:07:48: ja zur Bauma fast dazu. Eine Bauma habe ich sogar aufgrund der relativ späten Entscheidung teilzunehmen
00:07:55: und Mangels Hotelzimmer mit meinem Vater haben wir dann sogar am Campingplatz, mit unserem Wohnwagen
00:08:00: entsprechend niedergelassen, auch das geht, also die Bauma macht da vieles möglich. Wenn wir uns
00:08:06: jetzt heute mit ihnen unterhalten über das Thema Messe, dann sind wir natürlich in einem ganz
00:08:11: besonderen Zeitraum angekommen. Also ich glaube, das erstreckt sich ja jetzt schon über das zweite
00:08:16: Jahr. Wie ist so die aktuelle Situation, die aktuelle Gemütslage und vielleicht auch das Thema,
00:08:24: wie ist der Blick in die Zukunft aus Sicht einer Messegesellschaft aktuell? Ja, da haben wir natürlich
00:08:31: jetzt seit März 2020 enorm viel gelernt. Ich muss schon sagen, es hat viele umgedreht in der
00:08:42: Messebranche. Wird das jetzt mal die Nagelprobe, braucht man messen in der Zukunft? Diese Debatte
00:08:50: kannte man ja auch mit dem Aufkommen des Internets, braucht man wirklich messen und diese
00:08:57: Debatte würde ich sagen, die ist geklärt. Immer dann, wenn es um hoch innovative,
00:09:04: erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen geht, dann braucht man Präsenzmessen. Natürlich
00:09:13: werden die in der Zukunft digitale weiter sein. Es ist gar keine Frage. Auch unsere Väter und
00:09:20: Großväter, unsere Mütter und Großmütter haben dann irgendwann mal das Telefon benutzt oder
00:09:26: das Telefax. Das wird eine Selbstverständlichkeit sein. Aber wirkliche Lösungen für komplexe
00:09:33: Themen, das findet auf Präsenzmessen statt. Ich konnte es vor kurzem erleben auf der Produktronika,
00:09:42: die vor kurzem zu Ende gegangen ist Ende November. Und hier haben wir noch mal gesehen, dass viele
00:09:48: Kunden unserer Kunden, die Besucher unserer Aussteller, gar nicht nach dem Preis fragen. Bei
00:09:55: der Produktronika geht es um Maschinen, die Elektronikteilchen herstellen, sondern wie ist
00:10:00: die Wartung? Kann ich auch ein anderes Produkt später mal mit dieser Maschine produzieren?
00:10:06: Da willst du mit den Leuten vom Marketing sprechen, natürlich vom Verkauf sprechen, aber auch mit
00:10:14: den Entwickler sprechen, mit demjenigen, der für die Maintenance zuständig ist. Und wenn so eine
00:10:19: Maschine ganz wesentlich ist für die Produktionsbetrieb, will ich einen Eindruck bekommen, einen persönlichen
00:10:26: Eindruck vom Stand auf der Messe, was sagen dann auch die Konkurrenten über diese Messe und
00:10:33: da reicht mir das digitale Definitiv nicht. Um zum Schluss zu kommen, leider stehen wir oder
00:10:40: sind wir in einer vierten Welle, aber das Geschäft Präsenzmessen ist eigentlich durch Corona
00:10:48: bestätigt worden. Wir brauchen bloß Geduld, bis es wieder richtig zum Laufen kommt. Also wir haben
00:10:56: jetzt ja schon wirklich viele, glaube ich, auch für unsere höherspannende Punkte angesprochen.
00:11:00: Eins würde ich gerne an dieser Stelle auch schon mal vorweg herausgreifen. Sie haben mit so viel
00:11:05: Leidenschaft eben deutlich gemacht, warum sie in den Messebereich praktisch hineingezogen worden
00:11:12: sind und auch nicht wieder herausgekommen sind und nicht heraus wollten offensichtlich. Es hat mit
00:11:18: Menschen und diesen faszinierenden Begegnen und in sehr enger Zeit zusammenbringen von vielen Themen
00:11:25: zu tun. Und sie haben dann eben weiter ausgeführt, dass die Messen eben ja wie so ein Schmelztiegel
00:11:32: auch für diese Ideen und Gedanken sind. Die Chancen sind in kurzer Zeit auf schmalem Ort
00:11:38: praktisch Komplexität von Produkten, von Gedanken dahinter zu verstehen und um eine Sache zu
00:11:45: erzeugen, nämlich Vertrauen. Das ist ja das, wovon wir dann alle leben und das lässt sich digital
00:11:51: natürlich nur begrenzt tun. Also digital ist sicherlich eine gute Erweiterung und Ergänzung,
00:11:56: wenn ich das so verstehe. Aber The Magic praktisch kann man sagen, die Magie, die entsteht vor Ort,
00:12:01: wenn Menschen sich begegnen. Und ich glaube, das haben wir wirklich auch gelernt. Auch wir
00:12:06: sehen uns ja heute hier über Zoom zusammen. Das ist eine schöne Hilfe und eine gute Ermöglichung,
00:12:11: zu einander zu finden, ohne in diesen Zeiten reisen zu müssen. Aber man hat so eine Latente,
00:12:17: sehen sie dann doch irgendwann bei der Tasse Café, bei einander zu sitzen und mal ein
00:12:21: richtiges Gespräch wieder mit echten Menschen zu führen. Und ich glaube, das wird auch diesen
00:12:27: Bedarf, wie Sie es geschildert haben, für Messen weiter aufrechterhalten. Aber die Frage, wie
00:12:32: gestalt ich das aus? Ich glaube, die verändert sich. Und die Frage, wie können wir auch Menschen
00:12:39: eben intelligent in Zukunft zusammenbringen? Welche Fragestellungen können in Präsenz auf
00:12:44: Messen in Zukunft gut geklärt werden? Ich glaube, die wird sich anders beantworten als früher,
00:12:50: wenn man mal schaut, wo kommt die Messe her und wo geht sie dann vielleicht hin? Und
00:12:54: vielleicht können wir da auch mal einsteigen und sagen, was für Formate entstehen da gerade?
00:12:59: Hybridethemen, wie ist das so mit dem Thema Zusammenarbeit auf der Messe? Sie haben eben
00:13:07: gesagt, ich will mit verschiedenen Ansprechpartnern im Unternehmen sprechen. Ich will auch die Konkurrenz
00:13:12: im Blick halten. Vielleicht brauche ich in vielen Branchen inzwischen auch ja die Wettbewerber eher
00:13:18: als Partner. Wenn wir mal in die Bauindustrie denken, die Wertschöpfungsketten müssen sich besser
00:13:23: verzahnen. Da muss man aus den gedanklichen Silos raus, da muss man in Kollaborationen hinein.
00:13:29: Welche Rolle kann die Messe da spielen? Was sind da Ihre Gedanken im Moment? Was trat sie um?
00:13:34: Endlich können wir nur dann ein Mehrwert schriften, wenn wir aktiv an der Vernetzung der ganzen
00:13:45: Akteure teilnehmen. Akteure, das kann ganz einfach der Anbieter und der Käufer sein. Ein Aspekt haben
00:13:53: Sie schon genannt. Es kann auch das Netzwerken sein mit dem Konkurrenten, mit dem ich dann gemeinsam
00:14:01: ein Produkt entwickelt. Wir dürfen ja eines nicht vergessen, es wird auch immer als großer Vorteil
00:14:07: der Präsenzveranstaltung genannt, dass neue Sachen oftmals per Zufall am Rande einer Begegnung
00:14:17: entstehen, da plötzlich die Person oder derjenige gerade noch dazugekommen ist und etwas in eine
00:14:25: Runde hineinwirft. Man kann ja fast sagen, ich gehe zur Messe, um etwas zu finden, was ich nicht
00:14:30: gesucht habe. Von dem ich vorher vielleicht nicht wusste, dass ich es gesucht habe. Bestes Beispiel
00:14:36: ist dafür, Herr Haag, was unsere Kunden sagen. Im bestehenden Topf mit den bestehenden Kunden,
00:14:44: ja, da geht es digital so einigermaßen. Aber neue Kundengeschäfte, das kann ich kaum generieren,
00:14:53: damit. Da spielt natürlich auch der Zufall dann eine Rolle, weil so viele Menschen, die aber
00:14:58: letztendlich doch mehr oder weniger das gleiche Interesse haben, zusammenkommen. Aber natürlich
00:15:06: sind wir auch beschäftigt mit dem Thema, wie können wir auch digital mehr Wert liefern. Ich
00:15:14: nehme mal Beispiel aus der Bau. Wir haben hier 20, 30.000 Architekten bei der Bau in München.
00:15:23: Die sind ein, ein halb Tage auf der Bau. Die können sich in jedes Produkt genau merken,
00:15:31: nicht alle Dienvorschriften kennen, nicht genau wissen, wenn ich im Gebäude plane,
00:15:37: passt dieser Baustoff mit jenem zusammen etc. Da entwickeln wir derzeit eine Art Nachschau,
00:15:46: eine verlängerte Messe, wo man die Produkte, die auf der Bau vorhanden sind und präsentiert
00:15:53: werden, dann in einem digitalen Katalog noch mal nachgesehen werden können. Das heißt, der
00:15:59: Architekt muss im Mehr oder weniger nur den Namen des Produktes merken und die detaillierte
00:16:04: Beschreibung findet er auch 365 Tage im Jahr nach der Bau Anfang Januar. Es ist so eine digitale
00:16:14: Erweiterung. Natürlich haben wir auch alle möglichen Arten bei uns, wo man live streamt, vom Standaus
00:16:24: beispielsweise, wo man das live Moment übertragen bekommt in ein anderes Land und da ist eine Gruppe
00:16:33: von Kundinnen und Kunden, die sich das jetzt live anschauen und wo dann Produkte erklärt werden.
00:16:40: Also das wird auf alle Fälle auch passieren, damit können wir Mehrwert stiften, aber das
00:16:47: zusammenkommen unterschiedlicher Menschen aus unterschiedlichen Teilbranchen, das passiert
00:16:54: in der Regel über die Präsenzmesse und es ist auch beispielsweise bei der Digitalbau unser
00:17:01: großes Pfund, wo wir einfach sagen, da gibt es ein Bedürfnis, dass sich diese Leute aus Planung,
00:17:08: Umsetzung und Unterhalt zusammenkommen und hier sich untereinander austauschen.
00:17:15: Also ich würde da auch noch gerne erkennen, dass ja nicht nur dieses Verhältnis Aussteller zu
00:17:21: potenziellem Kunden so wichtig ist, sondern auch Kunden zu Kunden, also die sich dann auf den
00:17:27: Messegängen treffen und unterhalten und sich gegenseitig da auch beeinflussen positiv,
00:17:33: aber auch der Aussteller untereinander, ich sage mal an den, wenn die Messetoure dann zu sind und
00:17:38: die einzelnen Aussteller miteinander noch ins Gespräch kommen beim ein oder anderen Getränk
00:17:43: oder Snack, auch das ist ja ein Thema, was für eine Messe total wichtig ist, dass sie dann auch
00:17:48: vielleicht Kooperationen, ob offiziell oder inoffiziell, Austausch, Gedanken, Austausche stattfinden,
00:17:54: die sind natürlich ganz anders. Also ich habe schon etliche Kollegen jetzt gehabt, die bei Veranstaltung,
00:18:02: wo noch nicht klar war, ob die im Präsenz stattfinden oder online, dann wurden die auf online umgestellt,
00:18:05: haben die gesagt ja Präsenz hätte ich gemacht, online habe ich keine Lust, weil mein wichtigster
00:18:10: Aspekt bei dieser Veranstaltung ist das Gespräch zwischendurch und das Kaffee trinken und das
00:18:17: Netzwerken auf dem Flur, also das ist glaube ich auch ein Aspekt. Was für mich auch wichtig ist,
00:18:21: dass genau wie bei Homeoffice Gedanken oder Ähnlichem, dass auch der Austausch, der vielleicht auch
00:18:26: über das direkt fachliche oder über das Produkt hinausgeht, natürlich auch einen Riesenmärwert
00:18:29: für so eine Messe darstellt. Und was Christian eben angedeutet hat mit diesem Raus aus den
00:18:35: Silos, also was ich vielleicht auch als spannende Idee mal fände, keine Messe zu machen, die zu
00:18:41: sagen, hier kommen nur die oder die Gewerke oder Spaten zusammen, sondern ich glaube auch gerade
00:18:47: mix aus zum Beispiel produzierendem Gewerbe und irgendeiner Form Baugewerbe. Ich habe jetzt noch
00:18:53: keine Idee, wie diese Messe heißen soll, aber wenn man über Prozessverbesserung oder Ähnlichem
00:18:59: oder Digitalisierung nachdenkt, könnten auch viele Branchen voneinander natürlich lernen. Und das
00:19:04: ist glaube ich auch ein Thema, wenn es solche Plattformen auf Messen gibt, dann sind das Treffen,
00:19:09: die sonst eher im Alltag der Leute natürlich nicht so möglich sind. Wir sprechen da auch so einen
00:19:16: Punkt an, wir werden ja auch aufgefordert immer wieder, ihr müsst mit dieser Messe eine Plattform
00:19:26: bieten, wo man ein bisschen über den Tellerrand raus sieht. Also was ist denn die Zukunft? Was
00:19:32: sind denn die Kernprobleme? Beim Bauern ist es tatsächlich so, dass der Nachwuchs ein riesen
00:19:38: Problem darstellt. Wie kriege ich Ingenieure hierher? Das ist ihm nicht die Medienbranche,
00:19:46: das ist vielleicht nicht so schick. Und es ist gut, dass wir jetzt ein eigenständiges
00:19:52: Bauministerium haben. Das ist ja immer als Anhängsel, einmal bei Umwelt, einmal im
00:19:58: Innenministerium angefügt worden. Und das wollen auch unsere Aussteller und Besucher
00:20:05: ein bisschen den Blick über den Tellerrand, welche Chancen bietet den jungen Menschen,
00:20:12: beispielsweise der Einstieg in die Baubranche. Wenn man da tiefer reingeht, bist du eigentlich bei
00:20:18: fast allen Themen, die uns bewegen, beim Thema Umweltschutz, Nachhaltigkeit. Auch ich als
00:20:26: Jurist fand es faszinierend, als ich gelernt habe, dass wir ein Drittel unserer Energie in
00:20:32: Deutschland damit verwenden, dass wir Gebäude heizen oder Gebäude kühlen. Also da steckt
00:20:39: wirklich Musik drin und das Ganze dann noch verbunden mit den mega spannenden Themen wie
00:20:45: Design, wie Städtebau etc. Genau das sollte dann auch eine Messe sein, natürlich nicht nur,
00:20:55: aber auch den Blick in die nächsten Jahre zu öffnen. Was ist möglich für ein Ingenieur für
00:21:02: Architekten? Worauf kann er sich schon freuen, dass in zwei Jahren Produkte bekommt, das besser
00:21:09: können. Aber was ist auch der Blick weit darüber hinaus, was ist die Stadt der Zukunft, was ist
00:21:15: die Verkehrsinfrastruktur der Zukunft? Wie stellen wir uns das alles vor? Ohne Vorstellung
00:21:21: können wir gar nicht in die Planung einsteigen.
00:21:23: *Musik*
00:21:25: * Musik *
00:21:27: An dieser Stelle ein kurzer Hinweis in eigener Sache für diejenigen unter unseren Zuhörern,
00:21:37: die sich gerade in ihrem eigenen Unternehmen mit relevanten Zukunftsfragen befassen und
00:21:42: die deren Ausgestaltung und die Umsetzung von Lösungen beschleunigt und ergebnisorientiert
00:21:48: für den Erfolg vorantreiben wollen.
00:21:50: Sprechen Sie gern Martin Ferger für Themen zu Lean, BIM, Digitalisierung und Prozessoptimierung
00:21:56: über www.fergar-conculting.de und mich Christian Haag zu strategischer Transformation, Strategie,
00:22:05: Führung und Sparring für Top-Entscheider über www.christianhaag.de an.
00:22:12: Im Rahmen dieses Podcasts, aber auch darüber hinaus, tragen wir gern als Speaker in Präsenz
00:22:17: oder online zur Inspiration ihres Publikums im Rahmen Ihrer Veranstaltungen bei.
00:22:23: So oder so freuen wir uns auf und überregen Austausch mit Ihnen und euch.
00:22:28: Nehmen Sie, nehmt einfach Kontakt zu uns auf.
00:22:30: Das ist ja ein ganz interessanter Punkt, den Sie auch gerade nennen und es ist jetzt natürlich
00:22:43: auch komplex viele Themen verbinden sich.
00:22:45: Aber diese Spannweite von wer geht denn in diese Branchen hinein, das können ja mehrere
00:22:51: sein.
00:22:52: Also die jungen Menschen, wie gewinnen wir die für Branchen, die manchmal auch gar nicht
00:22:55: so gut sichtbar sind nach außen hin oder wo die Vorstellung schwerer fällt, was sich
00:22:59: dahinter verbirgt.
00:23:00: Sie haben es angesprochen, wenn ich mir die Medien anschaue, das sehe ich halt leicht,
00:23:06: die Baubranche begreifbar zu machen, für den, der nicht dort arbeitet, ist schwierig.
00:23:10: So ist es auch mit vielen anderen Branchen, die können sehr spannend sein, wenn man Einblick
00:23:14: gewinnt und eine Messe kann ja auch ein tolles Fenster in eine Branche hinein sein.
00:23:19: Um also diejenigen, die die Branche noch nicht auf ihrem eigenen Radar hatten, für sich sichtbar
00:23:24: und interessant zu machen.
00:23:26: Und das zweite, was Sie sagen, kann es eben auch ein Fenster in die Zukunft sein, also
00:23:31: eine Vorstellung erschaffen, wo kann die Welt mal hingehen und an welcher Erschaffungsgeschichte
00:23:37: könnte ich auch mal teilhaben.
00:23:39: Wir haben ja in unserem Podcast so ein weniges Leitmotto.
00:23:42: Wir wollen die Lebenswelt der Zukunft bauen.
00:23:46: Also wir wollen daran teilhaben, dass die Lebenswelt der Zukunft entsteht und Menschen
00:23:50: ermöglichen daran teilzuhaben.
00:23:52: Und das ist im Grunde ja genau das, was die Messe auch tut.
00:23:55: Sie bringt Menschen zusammen und möchte Ideen geben und ihnen eine Plattform geben, diese
00:24:00: Ideen dann auch in konkrete Vorstellungen tun zu verwandeln und in Geschäft zu verwandeln
00:24:05: am Ende auch.
00:24:06: Also ich glaube, das wird für die Zukunft eine ganz bedeutsame Rolle sein, diese verschiedenen
00:24:12: Themen zusammenzubringen und den Mix dann so Intelligenz zu machen, dass er eben auch
00:24:16: einen Beitrag leistet zur Lösung der Fragen von morgen und übermorgen.
00:24:19: Sie haben eben schon gesagt, Städte der Zukunft, Infrastruktur der Zukunft.
00:24:25: Wir brauchen Bilder und Vorstellungen im Kopf und müssen dann mit Menschen sprechen, um
00:24:30: zu überlegen, wie können wir die in Realität verwandeln?
00:24:32: Was kann der richtige Weg sein?
00:24:34: Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich ja da auch nochmal wirklich durch.
00:24:40: Man sagt ja immer, Messen sind vielleicht gar nicht so nachhaltig, weil die viel Reiseaufwand
00:24:45: verursachen.
00:24:46: Ich habe da eine ganz andere Sicht.
00:24:49: Ich glaube, wenn man überlegt, wie viel Reisetätigkeit entsteht, wenn ich all die Menschen treffen
00:24:55: möchte, die ich konzentriert an einem Ort treffen kann, dann ist wahrscheinlich die
00:25:00: Messe die wesentlich bessere und konzentrierter Variante.
00:25:04: Weil ich weiß, ich kann dort in kurzer Zeit eine Reise durch die ganze Welt machen, mache
00:25:09: aber nur eine Reise einmal zu dem Ort der Messe und kann dort im Grunde alle meine
00:25:14: Wettbewerber, Kunden, Partner, Interessengruppen, die kann ich alle dort vor Ort treffen und
00:25:20: das kann ich im Grunde genommen dann zu Fuß tun vor Ort.
00:25:23: Wie ist da Ihr Bild für die Zukunft in diesem Stellenwert?
00:25:27: Was tun Messen, um dieses Thema stärker noch aufzugreifen?
00:25:31: Nachhaltigkeit.
00:25:32: Also erstmal möchte ich das natürlich unterstreichen.
00:25:37: Wir sind da tatsächlich am effizientesten, wenn es um Reisen geht, wenn es um diese Strecken
00:25:46: geht.
00:25:47: Weil ich hier an einem Ort dann alle treffe und man darf nicht vergessen, die meisten
00:25:53: Messen finden nur alle zwei oder drei Jahre statt und irgendwann wollen dann doch auch
00:25:59: die Kontinente miteinander verbunden sein.
00:26:01: Also da, glaube ich, macht eine Messe einen sehr guten Aufschlag, was das Reisen und
00:26:11: das Reiseaufkommen angeht.
00:26:13: Auf der anderen Seite sind wir natürlich schon auch gefordert, dass wir eine Infrastruktur
00:26:21: haben, wo man sagen kann, da ist es so nachhaltig wie nur möglich.
00:26:26: Wir München tun uns da bis leicht, weil wir haben eine Expo Real, wir haben eine Bau,
00:26:32: eine Bauma.
00:26:33: Also da wissen wir schon, was gutes Bauen bedeutet, wie das nachhaltig sein können
00:26:42: und wir sind noch nicht so alt.
00:26:44: Also uns gibt es erst auf die neuen Messegelände seit etwa 20 Jahren.
00:26:50: Es ist noch ein Vorteil.
00:26:51: Aber wir merken jetzt schon, wie schwierig es ist, dass man einen guten Standard hält
00:27:00: bei der Energieversorgung, bei der Energieeffizienz und da tun wir natürlich einiges, es wird
00:27:10: auch in der Zukunft nicht reichen.
00:27:11: Also wir haben jetzt Ökostrom zum Beispiel bei uns, wir haben Erdwärme bei uns nutzen,
00:27:18: wir haben fast alle Hallenlecher mit Solarpanelen bestückt, aber merken auch hier, das Solarpanel,
00:27:26: was vor 15 Jahren verarbeitet wurde, ist bei Weitem nicht so energieeffizient wie das
00:27:33: neue Solarpanel.
00:27:35: Was machen wir daran?
00:27:37: Wir haben vor wenigen Jahren unser Messegelände vollendet, also gleiche Struktur und haben
00:27:45: den bisherigen 16 Hallen zwei weiteren zugefügt.
00:27:49: Die sollten genauso aussehen wie alle anderen, aber sie waren tatsächlich ganz andere Gebäude
00:27:56: von der Wärmedämmung her etc.
00:27:59: Also da sieht man, kann man viele Fortschritte machen und wir versuchen das Thema Nachhaltigkeit
00:28:06: dann auch umzusetzen bei unseren Veranstaltungen, weil auch der Kunde dann fragt, wie macht
00:28:13: es ihr eigentlich?
00:28:14: Gibt es bei euch Einweggeschirr, gibt es bei euch Porzellan?
00:28:19: Das ist gerade bei Kongressen und Gastveranstaltungen natürlich ein ganz wichtiges Thema und wir
00:28:26: wollen ja da wie bei unseren Plattformen ja auch ein Stück weit Zukunft zeigen und nicht
00:28:32: die Dinosaurier sein, die am Schluss dann noch alles in Popkartons, unseren Gästen in der
00:28:39: Kantine oder im Restaurant ausliefern.
00:28:42: Jetzt hatten sie ja mit der Exporial sogar eine vierte Messe genannt, die in ihrem Kanon
00:28:49: sehr sehr bauner ist mit der Digitalbau, der Bau, der Bauma und der Exporial.
00:28:53: Das heißt, sie haben ganz viel mit Bauleuten zu tun.
00:28:56: Ich stelle immer ganz gerne die Frage, ist der Umgang mit uns Baumenschen anders als mit
00:29:01: den übrigen Ausstellern?
00:29:03: Haben sie da eine Einschätzung oder vielleicht auch Anekdoten, was das Arbeiten mit der Bauwirtschaft
00:29:09: oder den Auftrag Gebern oder den Zulieferern anders macht als vielleicht anderen Branchen?
00:29:15: Also ich habe mal in einem Interview den Fehler gemacht, die anderen Branchen, die nicht so
00:29:21: angenehm sind wie zum Beispiel Physiker bei der Laser oder die gesamte Baubranche zu
00:29:27: benennen.
00:29:28: Das mache ich jetzt nicht.
00:29:29: Ich sage nicht, welche Branche ich mein als anderes Beispiel, sondern ich muss wirklich
00:29:35: sagen, mit der Baubranche ist es wirklich super angenehm.
00:29:39: Manchmal ist man überrascht bei der Baubeisbeisbeise, fast alle noch mit Anzug und Krawatte und
00:29:46: auch der Handwerke im Regelfall gut gekleidet.
00:29:49: Was halt die Baubranche ausmacht, ist, es ist eine unglaubliche Verlässlichkeit dahinter.
00:29:55: Und wenn die Leute unzufrieden sind und es ist ein extrem positiver Wesenzug, dann sagen
00:30:02: sie dir das und sagen nicht, welch großartig war das und hinten rum wird schon groß gelästert.
00:30:10: Und das schätze ich wahnsinnig an der gesamten Baubranche, ja diese Gradlinigkeit, die Verlässlichkeit,
00:30:17: die dahinter steckt und mein Motto ist immer, der Kunde ist echt unser bester Berater, weil
00:30:25: der ja wirklich Interesse hat, dass unsere Messen gut laufen.
00:30:28: Und dann läuft es für ihn ja auch gut und er investiert wahnsinnig viel, auch in Richtung
00:30:33: Personal, in Richtung Hotels etc.
00:30:36: Also kann ich nur sagen, hat die Messe München wirkt, dass sich hier ein ganz, ganz starkes
00:30:43: Standbein hat bei allem, was mit Baubranchen zu tun hat.
00:30:47: Also wirklich angenehme Leute sind wir happy drüber.
00:30:52: Jetzt müssen wir glaube ich einmal tief Luft holen, damit der Martin Ferger dann auch wieder
00:30:58: von den Höhenflügen runter kommt.
00:31:00: Jetzt haben wir so viel Honig um den Bart geschmiert.
00:31:05: Aber verdienterweise, ja also verdienterweise, ich teile viele der Gedanken tatsächlich
00:31:13: auch und ich finde, wir haben selber jetzt erlebt zum Beispiel mit dem Podcast auch, dass wir
00:31:20: eben auch in Messeformaten, auch manchmal Unternehmensintern diese digitale Erweiterung
00:31:26: der Präsenz sind.
00:31:27: Sie haben das fürhin schon mal angesprochen und haben jetzt ja auch gesagt, sie kriegen
00:31:32: viel Feedback aus der Branche heraus und man sagt ihnen, was kann die Messe besser machen
00:31:37: und wo kann es besser laufen.
00:31:38: Wir haben über einige Ideen für die Zukunft gesprochen, also digitale Erweiterungen und
00:31:43: das Thema Nachhaltigkeit.
00:31:45: Wenn man es jetzt mal umdreht, bei ihnen laufen ja viele dieser Erkenntnisse dann auch zusammen
00:31:51: in Form von Feedback.
00:31:52: Sie hören, was wollen die Unternehmen, was ist denen wichtig und wir jetzt mal die Gelegenheit
00:31:58: nutzen, um das vielleicht mal nach draußen zu spiegeln.
00:32:01: Also wenn wir mal in die Baubranche reinschauen, als ein Beispiel, was kann man denn den Unternehmen
00:32:07: für Ideen mitgeben, für die Zukunft, wie können die Messen in Zukunft, die die kommen
00:32:13: werden, für sich noch besser nutzen.
00:32:15: Also das ist ja eine wechselseitige Angelegenheit mit welcher Erwartung, mit welchen Konzept,
00:32:21: mit welchen Ideen gehe ich als Aussteller auf die Messe zu und auf sie hin und umgekehrt
00:32:27: natürlich auch was erwartet, eine Messe von mir, welche Chancen stecken da drin.
00:32:31: Was sind so ihre, sagen wir vielleicht zwei, drei guten Ideen, die sie mal in die Branche
00:32:36: hineinbringen können für die Zukunft.
00:32:38: Vielleicht sind es ja auch Wünsche, die sie haben an die Branche.
00:32:40: Ja, natürlich haben wir da auch unsere Wünsche.
00:32:49: Ein Aspekt, der ein bisschen noch gar nicht so zum Tragen kam, warum sind Messen so wichtig
00:32:56: für gewisse Branchen, weil sie der Innovationsaufschlagpunkt sind, weil ich weiß, meine Entwicklungsabteilung
00:33:06: muss halt nochmal in zwei Jahren fertig sein, weil dann ist die Messe, dann ist auch der
00:33:12: Wettbewerb weg und daher sind wir auch Innovationstreiber, weil alles dann nicht hundertprozentig
00:33:19: fertig sein muss, aber es muss was fertig sein.
00:33:22: Und weil Messen wie die Bau oder auch die Digitalbau sich als Innovationstreiber verstehen,
00:33:30: dass es für alle, die auf diese Messe kommen, glaube ich ganz, ganz wichtig, dass sie wirklich
00:33:37: klar darstellen können, was ist jetzt mein Problem.
00:33:42: Was ist mein Problem?
00:33:44: Weil man soll ja dann auf der Messe die Lösung dafür bekommen.
00:33:47: Und wenn ich bei der Digitalbau das zum Beispiel sehe, bauen wird immer komplexer, Nachhaltigkeit,
00:33:55: Energieeffizienz, das Zusammenwirken im öffentlichen Nahverkehr.
00:33:59: Mein Gott im Himmel, da ist die Planung so komplex, aber wie kriege ich denn, wenn ich
00:34:05: jetzt nach BIMP elektronisch geplant, das Rümer zum Handwerker, damit er das umsetzen kann?
00:34:13: Also wo man dann ganz klar vielleicht auch mal mit einem Plan rumläuft, der kann jetzt
00:34:19: das Haptisch sein oder auch digital und sagen kann, hey, kannst du mir zum Beispiel als Architektenbüro
00:34:28: das Planungsbüro des so auf mein digitales Tool senden, dass ich es weiter verarbeiten kann.
00:34:37: Wir müssen uns immer bewusst sein, der größte Feind des Fortschütz ist die Schnittstelle
00:34:45: und wir kriegen immer mehr Schnittstellen auch beim Bauen, beim Planen und beim Unterhalt etc.
00:34:53: Also das ist wäre so ein bisschen mein Appell, einfach in sich gehen und sagen, wie kann
00:34:59: ich am besten und am besten ganz konkret mein Problem beschreiben?
00:35:04: Ich finde das ein sehr, sehr guten Kernpunkt, der glaube ich für viele, wenn man ihn mal
00:35:10: weiter denkt, viele Themen wirklich in den Vordergrund nochmal holen sollte und priorisieren
00:35:16: lassen sollte, damit sie dann aufgestellt sind für den Aufschlag auf der nächsten Messe
00:35:21: und die Frage, was nehme ich denn dann auch mit aus diesem ganzen Thema?
00:35:24: Also das kann ich nur voll unterschreiben, ich sehe das bei manchen Kunden auch manchmal,
00:35:29: dass die mit viel zu wenig eigener Klarheit an so eine Veranstaltung herangehen und dann
00:35:34: entsprechend eben auch für sich nicht so viel mitnehmen, wie eigentlich möglich wäre.
00:35:38: Und das zu schärfen ist glaube ich für die Zukunft ein ganz, ganz wichtiger Punkt.
00:35:42: Sie haben eben gesagt, die Schnittstelle ist der größte Verhinderer von Fortschritt,
00:35:48: dann werden wir mal das heutige Gespräch als Schnittstelle in die Zukunft der Messen nehmen.
00:35:52: Was muss denn dann die Botschaft sein?
00:35:56: Sie haben vorhin gesagt, wir sind ja so ein erfolgreicher Messestandort in Deutschland
00:36:00: international, damit wir das in vier, fünf Jahren auch noch sind.
00:36:04: Also ich glaube, die Grundlage ist, dass wir State of the Art bleiben, das sind wir wieder
00:36:13: beim Digitalen, dass wir von der Registrierung, Ticketverkauf, auch digitaler Erweiterung
00:36:22: unserer Messen im Vorfeld teilweise schon mit Rahmenprogramm Aufmerksamkeit erzeugen.
00:36:30: Nach der Messe nicht alles plötzlich verloren ist, nur weil die Messetoren geschlossen sind,
00:36:36: sondern dass das auch weiter nach recherchiert werden kann, was es alles gab.
00:36:45: Und ja, ich glaube, das ist auch noch etwas, was wir wieder neu entdecken.
00:36:52: Die Stärke der Verbände, die wir in Deutschland haben, das haben wir so nicht.
00:36:57: Wir arbeiten beispielsweise mit der Digitalbau, mit dem BVBS zusammen.
00:37:02: Ganz, ganz wichtig für uns Bundesverband BAU-Software.
00:37:06: Aber wir sind auch mit dem Bauverlag vernetzt, mit Einzel.
00:37:10: Wir sind ja als Messe München auch sehr stark in China aktiv, in Indien aktiv.
00:37:15: Aber dieses enge Miteinander, dieser enge Bezug unserer Verbände zu den Partnerfirmen
00:37:23: oder Mitgliedsfirmen, das ist einzigartig.
00:37:26: Und ich glaube, das ist auch der Grund, warum wir in vielen Bereichen so viele hinten Champions haben,
00:37:33: so viele kleine und mittelständische Unternehmen haben.
00:37:36: Und die bieten wiederum den Kern für Besucher aus der ganzen Welt,
00:37:42: wo man einer Bau beispielsweise oder bei einer Digitalbau immer wieder überrascht ist.
00:37:48: In vielen, vielen kleinen Bereichen sind es wieder zwei, drei deutsche Firmen
00:37:54: oder auch aus Österreich oder Schweiz.
00:37:56: Also da will ich mal die Dachraum mitnehmen, die da Innovationsführer sind.
00:38:01: Und die für das Gerät das positive Nachdarmes zu sorgen, was heißt,
00:38:07: hier habe ich meine Lösung gefunden.
00:38:09: Das ist genial, mit denen arbeite ich jetzt zusammen.
00:38:14: Also daran anschließend würde ich gerne auch so vielleicht als Schlusswort
00:38:18: eine Anekdote meines allerersten Bauma besuchst.
00:38:20: Da war ich, glaube ich, im ersten oder zweiten Studiensemester
00:38:23: und hatte als Hausarbeit eine Ausarbeitung über Tonnebaumaschinen zu schreiben.
00:38:29: Man hat dann auf der Bauma auf einem Stand von einem dieser Weltmarktführer
00:38:35: aus Deutschland gesprochen und am Ende des Gesprächs,
00:38:38: wo mir der Herr sehr, sehr genau die Maschine anhand eines kleinen Modells erklärt hat,
00:38:42: kam dann auf dem Namen Schild raus, dass es tatsächlich der Firmeninhaber und Gründer war,
00:38:46: der sich da für mich eine halbe Stunde Zeit genommen hat.
00:38:48: Also das werde ich, glaube ich, auch mein Leben lang nicht vergessen.
00:38:51: Aber was ich vor allen Dingen aus dem Gespräch mitnehme, ist, dass Messen nicht nur klassisch sind,
00:38:56: da ist einer der verbietet, der bietet etwas zum Verkauf an und der andere kauft es,
00:39:00: sondern dass da viel mehr dran hängt an Kollaboration, an Netzwerken,
00:39:05: an auch Antrieb zum Fortschritt und auch sich gegenseitig in irgendeiner Form beeinflussen,
00:39:12: über den Tellerrand hinauszudenken.
00:39:13: Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Satz, der auch eben ja gefallen ist,
00:39:17: dieser Tellerrand, das man den erweitert und auch darüber hinausblickt.
00:39:20: Und ich glaube, da ist dieser Mix aus vielleicht digitaler Nachbereitung,
00:39:25: aber diesem Netzwerkcharakter vor Ort mit dem Getränk am Flur,
00:39:30: bei dem man sich unterhält und austauscht, und egal ob das jetzt Kunde mit Aussteller oder Kunden untereinander
00:39:36: oder die Aussteller untereinander sind, ich glaube, das ist ein interessantes Thema,
00:39:41: was uns, glaube ich, auch noch lange begleiten wird.
00:39:43: Wie können wir das in Zukunft immer weiterentwickeln, dass dieser Messerfahrung noch über das hinausgeht,
00:39:49: was sehr, sehr wichtig ist vor Ort?
00:39:50: Also da habe ich für mich jetzt auch einiges mitgenommen.
00:39:53: Und ich hoffe auch, der ein oder andere unserer Hörer, der in Zukunft wieder auf eine Messe gehen kann,
00:39:57: hoffentlich, dass er auch mit einem gewissen Ziel dorthin geht und mit einem Plan.
00:40:01: Dr. Pfeiffer, wir haben eine kleine Reise, kleine große Reise durch die Welt der Messen gemacht.
00:40:12: Gibt es noch einen Punkt, der Ihnen zum Abschluss besonders wichtig ist?
00:40:19: Mir hat das Gespräch jetzt wirklich viel Spaß gemacht und es bestätigt mich darin,
00:40:24: dass ich nicht beim falschen Arbeitgeber gelandet bin.
00:40:27: Das muss ich ehrlich sagen.
00:40:29: Und das, was jetzt auch gerade der Professor Ferger noch einmal gesagt hat,
00:40:34: ruft bei mir irgendwie so ein Krippel im Bauch hervor.
00:40:37: Ja, verdammt noch mal vor Ort, Netzwerken.
00:40:40: Ich habe verdammte Lust, bald wieder auf einer Messe zu sein, die Chronokronika habe ich erwähnt,
00:40:46: die lief vor drei Wochen, wo ich später war dann leider Schluss.
00:40:51: Aber ich hoffe ganz stark, dass wir im Februar an den Start gehen können mit der Digitalbau.
00:40:57: Es ist alles vorgesehen.
00:40:59: Es steht ihm nichts entgegen.
00:41:01: Vielleicht muss man heute noch 2G+ beachten.
00:41:06: Wer weiß das schon, aber auch das hat die Leute nicht abgehalten,
00:41:10: die natürlich nach langer, langer Zeit auch wirklich danach dursten,
00:41:16: sich wieder zu treffen.
00:41:17: Und das ist mir jetzt bei der Protokronika begegnet,
00:41:21: dass viele Kälterer ganz happy waren bei den gesagten Menschenkindern.
00:41:26: So viel ist next, so viele Getränke wurden selten bestellt.
00:41:31: Weil wenn die Leute mal wieder zusammen sind, gibt es eben dieses Nachholbedürfnis.
00:41:36: Und das hat auch viel ausgemacht,
00:41:40: dass die Leute, die Aussteller wie Besucher, sehr, sehr zufrieden waren.
00:41:44: Weil man irgendwie das Gefühl hat, man schaut wieder in die Zukunft.
00:41:48: Weil man sich gegenseitig in die Augen schaut.
00:41:50: Dr. Pfeiffer, wir danken Ihnen ganz herzlich für dieses Gespräch,
00:41:53: das auch uns viel Freude und Lust gemacht hat, mal wieder auf die Begegnung.
00:41:58: Vielleicht auch mit Ihnen und auch auf der Messe.
00:42:01: Ich glaube, das ist ein guter Schlussgedanke,
00:42:03: dass wir alle mit Zuversicht und Lust in die Zukunft schauen und was machen wollen
00:42:07: und begeistert sind von den Möglichkeiten, die wir haben, wenn wir uns treffen
00:42:11: und wenn wir Dinge miteinander gestalten können.
00:42:13: Vielen herzlichen Dank für das Gespräch.
00:42:17: Vielen Dank.
00:42:18: Ich sage danke, Servus.
00:42:21: Vielen Dank an Sie und euch fürs Zuhören bei Zukunft Bauen,
00:42:29: dem Zukunftspodcast für die Bauindustrie.
00:42:32: Wenn euch der Podcast gefällt, würden wir uns über eine Bewertung freuen
00:42:35: und natürlich darüber, wenn ihr dem Podcast
00:42:37: bei einem Podcast Provider eures Vertrauens abonniert.
00:42:41: Wir freuen uns auf ein Wiederhören. Bis bald.
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