#036 | Die BAUINDUSTRIE Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer T1/2

Shownotes

In dieser Folge sprechen wir mit Tim-Oliver Müller, dem Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen BAUINDUSTRIE. Tim-Oliver Müller studierte in Berlin strategisches Management mit der Spezialisierung auf Vertrags-, Risiko- und Netzwerkmanagement. Ab 2011 ist er im Verband in unterschiedlichen Positionen tätig, zuletzt als Leiter des Geschäftsbereichs Wirtschaft, Recht und Digitalisierung. 2020 wechselte er zu einem Mitgliedsunternehmen und sammelte als Leiter Business Development weitreichende Praxiserfahrungen. Das Gespräch teilt sich in 2 Teile, die aufeinanderfolgend erscheinen:

036 | Teil 1/2 am 28.01.2022 | Der Verband und die Politik rund ums Bauen

037 | Teil 2/2 am 11.02.2022 | Zukunftsideen und -themen in den Unternehmen

Themen in der Folge

  • Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
  • Aktuelle politische Entwicklungen und Ansätze im Koalitionsvertrag der Ampel
  • Beschleunigung von Genehmigungsverfahren
  • Ambitionierte Wohnungsbaupläne - Wie kann das gelingen?
  • Vergaberecht - Neuerungsbedarf, Design & Build
  • Die Bauindustrie und ihre Rolle für die Transformation Deutschlands
  • Strategische Themen für die kommenden Jahre
  • Tim-Oliver Müller und seine Mission

In dieser Folge

Tim-Oliver Müller auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/tim-oliver-m%C3%BCller-0456521a8/

Verweise

Hauptverband d. dt. Bauindustrie: https://www.bauindustrie.de/

Hosts und Podcast

Website: Christian Haak

Christian Haak auf LinkedIn

Website: Martin Ferger

Martin Ferger auf LinkedIn

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Präsentiert von: Zukunft.Bauen. | Der Haak & Ferger Zukunftspodcast für die Bauindustrie

Der Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen & Leben interessieren.

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00:00:00: Moin aus Hamburg und Sieben und herzlich Willkommen zu unserem Podcast für die

00:00:12: Bauenindustrie Zukunft Bauen, dem Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen

00:00:19: und Leben interessieren. Wir sind Martin und Christian und wir werfen in diesem Podcast einen

00:00:25: Blick auf die Zukunftsentwicklungen von Branche, Technologie und Lebenswelt. Es wird dabei um die

00:00:32: Veränderung der Baubranche gehen und darum, was dies für uns und für die Unternehmen der Branche

00:00:38: bedeutet. Jetzt kommt ein bisschen Pathos, aber ein Podcast kann ja nicht ohne Pathos leben.

00:00:42: Ich würde sagen, wenn die Bauindustrie künftig sich ausschließlich darauf beschränkt,

00:00:51: Bauleistungen zu verkaufen, ausführende Bauleistungen, macht sie sich selbst überflüssig. Das ist

00:00:58: genauso wie, und ich habe das geklaut, das ist nicht mein Satz, aber das Handelsblatt hat damals

00:01:03: mal geschrieben, wenn die Automobilindustrie weiterhin nur Autos kauft, macht sie sich jetzt

00:01:06: überflüssig. Daher kommt das. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass das für unsere Branche

00:01:09: genauso zutrückt. Warum? Genau darüber wollen wir heute mit unserem spannenden Gesprächspartner Tim

00:01:15: Oliver Müller sprechen. Er ist der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der deutschen

00:01:21: Bauindustrie. Diese Position hat er seit dem letzten Jahr inne und in unserem heutigen

00:01:26: Gespräch verräter uns, was er und die Bauindustrie über die Rahmenbedingungen der deutschen Politik

00:01:35: denken, was sie von der Politik und auch von den Unternehmen erwarten, was der Hauptverband in diesem

00:01:44: Kontext für eine Rolle spielt und welchen Nutzen auch hier die Kooperation der unterschiedlichen

00:01:51: Akteure miteinander bewirkt. Und wir werden auch darüber sprechen, welche Hausaufgaben der

00:01:57: Verband und die Industrie und auch die Politik in den kommenden Monaten und Jahren gemeinschaftlich

00:02:03: machen müssen. Thematisch haben wir dieses Gespräch in zwei Teile aufgeteilt, einmal zu den

00:02:08: Rahmenbedingungen und einmal zu Kooperationen, Methoden und den Themen der Industrie. Hier nun

00:02:15: der erste Teil. Also wir freuen uns auf ein spannendes Gespräch mit Tim Oliver Müller und sagen

00:02:21: herzlich willkommen. Guten Tag und auf geht's. Ja vielen Dank für die Einladung, ich freue mich

00:02:28: auch. Müller, auch guten Tag von meiner Seite, ich freue mich auf unser Gespräch. Also Hauptverband

00:02:34: der Deutschen Baunistrie, da stellt sich ja zunächst mal die Frage, was macht dieser Verband?

00:02:40: Das ist ein so großer Verband mit so vielen Verästelungen und Themenbereichen. Sie sind

00:02:45: letztes Jahr in diese Verantwortung gekommen, da guckt man ja vielleicht auch nochmal von

00:02:50: außen etwas frischer drauf, obwohl sie ja schon auch aus der Innerei des Verbandes selber kommen.

00:02:56: Wie würden Sie den Verband für jemanden beschreiben, der sich jetzt im Verband ist,

00:03:01: wir sind gar nicht so richtig auskennt im Moment? Ja, das ist natürlich immer eine interessante

00:03:06: Frage. Im Freundeskreis heißt es immer, du bist Lobbyist. Das hört sich am Anfang immer sehr

00:03:12: böse an, weil der Lobbyist doch sehr negativ konnotiert ist, auch in der Gesellschaft. Am Ende

00:03:17: sind wir wie natürlich eine Gewerkschaft oder eine NGO auch ein Interessensvertreter und in dem

00:03:23: Fall vertreten wir die Interessen der mittelständischen, aber auch größeren Bauunternehmen in Deutschland

00:03:28: und sind ja der Spitzenverband und die Spitzenstimme des Baus in Deutschland gegenüber den großen

00:03:34: Auftraggebern auf der öffentlichen Seite und gegenüber der Politik. Und was ganz wichtig ist

00:03:39: für uns ist auch, dass wir gegenüber der IG Bau im Rahmen unserer Tarifpartnerschaften natürlich

00:03:46: auch die Tarifverträge verhandeln, um zu gucken, dass auch in der Branche vernünftig entlohnt wird.

00:03:52: Also eine umfangreiche Beschäftigung, umfangreiche Aufgaben im Grunde genommen eine monumentale

00:04:01: Aufgabe, wenn man mal an die nächsten Jahre denkt. Unser Podcast heißt ja Zukunft bauen. Ich

00:04:06: glaube, da sind wir wirklich gleich mitten im Thema drin, denn der Verband und seine Mitglieder

00:04:11: werden einen großen Anteil daran haben, auch wie unsere Zukunft gebaut wird, auch im übertragenen

00:04:17: Wurze. Vielleicht vorweg noch eine persönliche Frage. Wie sind Sie in diese Aufgabe reingekommen?

00:04:23: Was hat Sie da gereizt? Wie kommt man dahin? Also ich habe vor ungefähr zehn Jahren als

00:04:30: Elternzeitvertretung begonnen. Ich habe damals eine Projektgruppe im Bundesfinanzministerium

00:04:37: betreut und es gab dort erste Verbindung zum Verband und ich schrieb gerade meine Masterarbeit,

00:04:42: als der Anruf kam, möchtest du nicht hier eine Referentenstelle interinsweise besetzen.

00:04:46: Daraus sind dann acht Jahre geworden. Ich war noch kurz bei einem Unternehmen und dann wurde

00:04:51: der Platz des Hauptgeschäftsführers frei. Und wenn man ganz ehrlich ist, wenn man einige Jahre

00:04:56: immer oben auf diese Position geschaut hat und sich in dieser Verbändewelt getummelt hat,

00:05:00: dann kann man sich auf solche Stellen nicht nicht bewerben. Und ich bin sehr froh, dass ich das

00:05:04: Vertrauen des Präsidiums bekommen habe und darf jetzt einfach mit einem tollen Teamverband

00:05:08: für diese Branche sprechen. Spannend und auch ein tolles Beispiel dafür. Wir kommen ja beide so eher

00:05:16: aus der Kaufmanusstrategischen Richtung, Martin Ferger als, naja, ich würde mal sagen waschechter

00:05:24: Bauingenieur, wie er immer erzählt, eigentlich genetisch schon durch die Eltern und Großeltern

00:05:31: ins Blut gekommen. Das heißt also die Branche, das ist vielleicht ein Thema, das uns auch später

00:05:38: beschäftigt, ist auch spannend einfach in verschiedenen Aufgabenfeldern, selbst wenn man

00:05:43: vielleicht kein Ausgebildeter oder geborener Techniker ist und sich von der Seite nähert.

00:05:48: Genau, ich bin ja am Ende nur Ökonom und bei mir war es aber so, dass mein Vater schon als

00:05:56: Oberbauleiter eines großen Baukonzerns, den es heute nicht mehr gibt, gearbeitet hatte ich als

00:06:00: Kind immer auf Baustellen, rumgekraxelt bin, meine Mutter andererseits ihr Leben lang in der

00:06:06: Politik im Bundestag aktiv war und vielleicht ist der Verband an meine emotionale Mitte, die sich

00:06:11: da gefunden hat. Also so doch ganz logisch erklärlich, ja, wenn man die Punkte des eigenen

00:06:17: Lebens dann rückwirken zusammenfügt und miteinander verbindet, dann ergeben sie mit mal wieder Sinn,

00:06:22: ja, aber in der Vorausplanung ist es dann manchmal schwierig. Sie haben eben das Wort "Lobby isst"

00:06:28: benutzt, ich sehe das ähnlich oder wir sehen das ähnlich natürlich wie all diese Begriffe haben

00:06:33: die mehrere Facetten positiv betrachtet, glaube ich, bündelt so einen Verband ja nicht nur Kompetenzen

00:06:38: und Interessen, sondern eben auch Themen insgesamt und macht es auch leichter, glaube ich, diese

00:06:44: verdichteten Themen dann zu bearbeiten und mit ihnen umzugehen und wenn man da mal drauf schaut

00:06:50: für die Mitglieder des Verbandes, was bringt das jetzt für so ein Unternehmen? Sie haben ja

00:06:57: große Mitglieder und sie haben mittlere und kleinere, die Großen sind ja manchmal auch

00:07:02: eigenständig ganz gut schon aufgestellt in vielen Themen, haben viele Fachabteilungen und viel

00:07:07: Kompetenz im eigenen Haus. Was macht der Verband so für die Unternehmen? Was bringt mir das vielleicht

00:07:14: auch als mittelständisches Unternehmen mit dem Verband zusammenzuarbeiten? Genau, also vielleicht

00:07:19: muss man dazu sagen, dass es ja nicht nur den Hauptverband als Verband auf Bundesebene gibt. Wir

00:07:25: sind quasi der Verband der Verbände, das bedeutet, wir haben in den Bundesländern unsere Landesverbände

00:07:30: bei denen die Mitglieder, also die Unternehmen direkt Mitglied sind. Wir bei uns auf Bundesebene

00:07:35: haben keine Unternehmen als Mitglied, sondern nur in Anführungsstrichen nur unsere Landesverbände.

00:07:41: Somit muss man diese beiden Ebenen immer betrachten. Bei den Landesverbänden gibt es natürlich ein

00:07:45: absolut direkten hautnah vor Ort Mitgliederservice für die Unternehmen. Das fängt an bei rechtlichen

00:07:53: Fragestellungen, bei gerade arbeits- und tarifrechtlichen Fragestellungen bis hin zur Prozessvertretung.

00:07:59: Es gibt Einkaufsgemeinschaften bei uns, über die die Unternehmen profitieren können und wir

00:08:06: versuchen da in allen Lebenslagen auch mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, so wie wir das eben auch

00:08:13: im Rahmen von Compliance auch dürfen und am Ende auch wollen. Auf Bundesebene ist das vor allen

00:08:20: Dingen die politische Vertretung gegenüber der Bundesadministration und dem Bundestag, weil

00:08:26: dort werden einfach die Rahmenbedingungen verwaltet und weiterentwickelt, die für uns am Bau einfach

00:08:33: wichtig sind. Das beginnt von vertragsrechtlichen, vergaberechtlichen oder auch AGB-rechtlichen

00:08:39: Themenstellungen. Ganz wichtig ist natürlich das Thema Investitionen, denn ohne Moos nix los ist am

00:08:45: Bau auch, wenn es keine Investitionen gibt, gibt es für uns keine Projekte. Es geht aber auch über

00:08:52: das Thema Technik und Normen, über die Standardsetzung, das heißt wir sind im Deutschen Institut für

00:08:57: Normung aktiv. Das Gleiche machen wir auf europäischer Ebene, um hier einfach Standards zu

00:09:03: setzen, auch allein schon mit Blick auf die 16 Bundesländer, auf die vielen kommunalen Auftraggeber,

00:09:08: auf die Bundesauftraggeber, die es gibt. Und Auftraggeber habe ich schon genannt, wir sind

00:09:13: natürlich auch eine gebündelte Stimme der Unternehmen gegenüber den großen Auftraggebern wie

00:09:18: einer deutschen Bahn, einer Autobahn GmbH, versuchen auch hier die Interessen und die Anliegen der

00:09:25: Unternehmen so zu platzieren, dass wir einfach gut, kooperativ und am Ende vor allen Dingen ein

00:09:30: gelungenes Bauwerk präsentieren können, weil das ist ja die Visitenkarte sowohl für uns als

00:09:35: Baubranche als auch für die Auftraggeber. Wenn wir uns da die Köpfe einhauen auf der Baustelle,

00:09:40: bringt das nichts, denn die Nutzerinnen und Nutzer bewerten uns ja, ob das Bauwerk steht und

00:09:44: funktioniert oder nicht. Nach einem Punkt, also wir sind ja da schon eigentlich mittendrin,

00:09:49: wir haben dieses Regionalthema der Bauindustrie, das ist ja auch eine der Stärken und eine Vorteile,

00:09:54: wir kommen bestimmt nachher noch bei einigen Vergabethemen und auch beim Thema Personal,

00:09:58: vielleicht nochmal in diese Thematik hinein und gleichzeitig der Rahmen, der dann eher über die

00:10:01: Bundesebene auch irgendwo bestimmt und gesteuert wird. Also wie Deutschland das immer so macht,

00:10:07: sehr komplex in seinen Strukturen, vorteilhaft und gut, wenn es gut läuft, aber Sie haben das eben

00:10:13: auch schon angesprochen, dass miteinander muss funktionieren, wenn wir jetzt mal auf die

00:10:17: neue politische Konstellation schauen, in der wir jetzt ja glücklicherweise dann sind und langsam

00:10:23: wissen, woran wir sind und was da so auf uns vermeintlich zukommt, wie beurteilen Sie denn im

00:10:30: Moment so mit dem heutigen Blick jedenfalls die Ausgangslage aus dem Koalitionsvertrag heraus

00:10:35: für die Rahmenbedingungen auf Bundesebene, für die Themen, in die wir gleich sicherlich noch einsteigen,

00:10:41: Vergaberecht, Genehmigung und so weiter. Also vielleicht noch Einsatz zu dem Vorteil auch für

00:10:49: die Mitglieder, denn ich glaube gerade auch gegenüber der Bundespolitik ist es wichtig,

00:10:53: dass wir als Bau, der ja auch in einem öffentlichen Läumen und nicht immer so positiv da ist,

00:10:57: mit einer Stimme sprechen, die Unternehmen alleine kämen, wenn es um die Rahmensetzung geht,

00:11:03: leider nicht so weit, wie das der Verband kann und deswegen ist es einfach auch wichtig,

00:11:07: sich hier drin zu beteiligen und mitzugestalten. Also wer eine gute Rahmenbedingung will, der

00:11:12: sollte bei uns mitmachen, damit er eben auch sagen kann, wo es lang gehen soll. Zur Bundesregierung

00:11:16: aktuell, ja wir haben ein eigenes Bauministerium bekommen, ja wir sind da eigentlich und insgesamt

00:11:23: auch was den Koalitionsvertrag angeht, sehr, sehr glücklich, denn in jedem Kapitel ist irgendwas

00:11:28: mitbauen und das ist eigentlich auch der gesellschaftliche Mainstream, wenn man sich die großen

00:11:34: Themen anschaut, Mobilitätswende, Energiewende, bezahlbares Wohnen, am Ende muss immer ein

00:11:39: Bagger rollen oder ein Kransicht drehen und das hat die Politik, die neue Bundesregierung erkannt,

00:11:44: deswegen eine ganz deutliche Handschrift pro Infrastruktur. Wir sind natürlich als

00:11:49: Verband sehr, sehr froh darüber, dass wir als erster Bauverband einfach mal, ich sage mal so,

00:11:56: ganz plump ein eigenes Bauministerium gefordert haben und ich kann mich noch an den Abend

00:12:00: erinnern, als ich dort mit, damals mit unserer Presseabteilung saß und da hieß es, wollen

00:12:06: wir das fordern oder wollen wir das nicht öffentlich fordern, es ist doch eigentlich nichts, was jetzt

00:12:10: so ein Nachrichten wert hat, wenn die Branche ein eigenes Ministerium fordert, aber es wurde

00:12:15: so gut aufgenommen, wir sind den ganzen Tag auf Spiegel online gelaufen und Gott sei Dank ist

00:12:19: es dann auch so gekommen, ja und das war natürlich ein wahnsinnig toller und ein großer Erfolg und

00:12:25: zeigt am Ende auch den Stellenwert des Bauens im Rahmen der Bundesregierung aber auch die

00:12:30: volkswirtschaftliche Bedeutung unseres Sektors, wir machen immerhin zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes,

00:12:35: ich glaube deshalb ist es auch wichtig, dass wir hier gut repräsentiert sind. Ja, unter anderem auch

00:12:40: in der neuen Bundesregierung wird ja auch immer das Thema und auch im Wahlkampf war es Thema

00:12:45: Genehmigungsverfahren, Beschleunigen, was ja auch immer seitens der Bauindustrie gefordert wird

00:12:50: und wurde, gibt es denn da neben diesem großen Wort, wir wollen das tun konkrete Ansätze, wenn

00:12:56: ich da mal reingehe und auf Forderung seitens der Bauindustrie sagen genau das müssen wir machen,

00:13:00: weil ich glaube, dass es ein Thema, wenn man aktuell wieder in die Presse fährt oder zum Beispiel

00:13:03: die A45 vor einer Brücke, die nicht mehr benutzt werden darf steht, ich glaube das ist ein Thema,

00:13:08: was viele in der Bauindustrie bewegt. Also wir haben ja zwei Punkte, die bei Genehmigungen

00:13:15: wichtig sind, es ist einmal die Planung großer Infrastrukturen, eine Sache und die andere Sache

00:13:21: ist das Thema Genehmigungen beispielsweise für private Bauprojekte im Rahmen von Baugenehmigung

00:13:25: für den Wohnungsbau. Ich fange mit dem zweiten an. Der große Hemschuh, weshalb es schwierig sein

00:13:34: wird, die 400.000 Wohnungen, die jedes Jahr gebaut werden sollen, zu bauen, ist nicht die Industrie,

00:13:41: die ja vermeintlich keine Kapazitäten hätte oder nicht leisten könnte, ist nicht so. Wir können

00:13:47: diese 400.000 Wohnungen bauen, da bin ich mal ganz breitbrüstig und behaupte das jetzt mal. Der

00:13:53: Engpass werden die Genehmigungen sein. Die Behörden, die sowohl keine durchdigitalisierten Verfahren

00:14:01: haben, ja also wir haben ja noch nicht mal eine Vollständigkeitsprüfung, wie wir das bei

00:14:05: unserer Steuererklärung im Elster Verfahren schon seit Jahren kennen und es recht keine

00:14:10: Kommunikation über ein BIM-Modell bis zu einem Modelchecker, ob alles berücksichtigt, alle

00:14:16: Normen, alle Regularien eingehalten worden sind, das gibt es ja nicht. Das ist das der eine Hemschuh,

00:14:21: bei dem Baugenehmigung der zweite ist, dass wir gerade auch in der Corona-Pandemie gesehen haben,

00:14:27: dass die Verwaltungen gute Menschen, gute Leute dort arbeiten haben, aber die von ihrer

00:14:32: technischen digitalen Ausstattung leider nicht immer in der Lage sind, entsprechend Genehmigung

00:14:36: zu bearbeiten und auch zu erteilen. Wenn die Verwaltung im Homeoffice ist, ist die Schlagzeil

00:14:42: der Genehmigungen niedriger als wenn sie in ihren Räumen im Büro sitzen darf. Und das ist ein

00:14:50: großes Problem, deswegen glaube ich, dass der Hemschuh die 400.000 Wohnungen zu bauen die

00:14:55: Genehmigungen sein werden. Im Infrastrukturbereich haben wir ja gesehen, was rechtlich alles möglich

00:15:01: ist, leider in einer sehr schmerzlichen Situation, das war die Flugkatastrophe in NRW und in Rheinland-Pfalz.

00:15:07: Was wir bei der A61 erlebt haben, mit welchen, ich nenn's mal Fast Track Verfahren,

00:15:12: wir sowohl ja sei es das Instrument der Baugenehmigung für Ersatzneubauten oder für Sanierungen oder

00:15:23: sei es tatsächlich in Notsituationen, Havariesituationen auch ohne, sage ich mal vollständige

00:15:31: Planfeststellungsverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfungen, mit, sage ich mal, diesem Stichpunkt

00:15:37: auch Präklusion, der ja viele Verfahren immer wieder hemmt und die Länge zieht, wie wir dort

00:15:42: Verfahren haben, zeigt es eigentlich, dass die rechtlichen Instrumentarien alle da sind.

00:15:47: Es ist einfach nur so, dass wir, wenn wir aus dieser Notsituation herauskommen, nicht das

00:15:55: ausschöpfen, was rechtlich möglich wäre. Das heißt auch hier die Botschaft, es ist glaube ich

00:16:00: kein regulatorisches Problem in erster Linie, wir haben durch die vier Planungsbeschleunigungsgesetze

00:16:04: viel, viel an Beschleunigung erfahren, es ist wieder ein Umsetzungsproblem und auch da muss man

00:16:10: leider sagen, muss die öffentliche Hand ihre Hausaufgaben noch ein bisschen besser machen.

00:16:15: Wenn ich da noch mal kurz darauf eingehen kann, wir haben das in vielen Gesprächen auch schon so

00:16:19: gehört, dass eigentlich gar nicht so viel neues Recht benötigt wird, also wenn wir beim Vergaberecht

00:16:24: mal einhaken, sondern und das ist mir ein persönliches Anliegen, man redet da, ich

00:16:28: eines meiner Steckenpferdes ist ja das Thema Lin, man redet ja immer von Lin-Liederschip,

00:16:32: ich greifte auch mal eine Etage höher, einfach überhaupt, wie man führt auch im öffentlichen

00:16:37: Serien, auch dort gibt es sehr gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich finde, man muss den dann

00:16:41: aber auch den Rücken stärken, dass diese Person auch beispielsweise mal ein schnelleres

00:16:46: Vergabeverfahren wagen, immer natürlich im Rahmen des Compliance-Gedankens. Mir geht es aber

00:16:51: überhaupt nicht darum irgendwie dem Cousin vom Bruder meines Onkels Auftrag zu erteilen,

00:16:57: sondern wirklich den Leuten, dem Projekt dienliche Vergabeentscheidungen schnell treffen zu können.

00:17:02: Dafür muss ich den Leuten aber auch das Selbstbewusstsein, glaube ich, geben,

00:17:05: dass sie das auch machen können und wollen. Und weil es gibt gute Leute in den Verwaltungen,

00:17:09: es gibt sicherlich auch die rechtlichen Methoden und dann braucht man, glaube ich, auch einfach

00:17:14: Rückendreckung von der Volksgesetz oder auch von der Politik, dass man sagt, okay,

00:17:19: ich wage jetzt hier ein alternatives Vergabeverfahren. Aber auch da kann man was schief laufen,

00:17:24: aber dann darf ich auch nicht ein Kopf abgerissen kriegen. Ich glaube, das ist ganz wichtig.

00:17:27: Absolut. Also wir erleben das ja gerade, wenn es schnelle Entscheidungen auf der Baustelle

00:17:34: bedarf. Da werden diese Entscheidungen oftmals nicht getroffen, weil diejenigen, die diese

00:17:41: Entscheidungen treffen, würden dann vielleicht Angst haben, dass die Entscheidung rein monetär

00:17:48: überprüft wird und es dann heißt, man, warum habt ihr denn hier jetzt vielleicht mal 10,

00:17:53: 20.000 Euro mehr ausgegeben? Hätte ihr die Wärmepumpe A und nicht B eingebaut, hätte

00:17:57: ihr das gespart? Aber es wird der Gesamtzusammenhang nicht gesehen, dass man durch die schnelle

00:18:03: Entscheidung insgesamt auf die Gesamtprojektsicht viel Zeit und viel Geld gespart hätte, sodass

00:18:10: wirklich hier nur ein Solitär rausgegriffen wird und gesagt, hier habt ihr eine schlechte

00:18:14: Entscheidung getroffen. Und wenn man das immer im Nacken hat, dann will man als Verwaltungsbedarf

00:18:18: oder als Mitarbeiterin natürlich solche Entscheidungen nicht treffen, weil man immer die Sorge hat,

00:18:24: es wird von einem Rechnungsprüfungsamt oder von wem auch immer, dann ein Finger in eine

00:18:29: Wunde gelegt, die eigentlich nicht die Wunde aus Projekt sich gewesen wäre. Also ich kann

00:18:33: mich noch erinnern, ein guter Oberbauleiter, den ich kenne, der hat immer gesagt, manchmal

00:18:36: ist eine schlechte Entscheidung besser als keine Entscheidung. Und das ist dann manchmal

00:18:40: auch für ein Bauprojekt, gerade was Ablaufstürmen und Co. angeht, genau das, was die auch gerade

00:18:44: sagen. Ja. Das heißt, wir müssen dafür sorgen, dass dieser ja offensichtlich auch bekundete

00:18:49: politische Willeverfahren zu beschleunigen auch tatsächlich da ankommt, wo er dann

00:18:53: umgesetzt werden muss, ja, am Ende bei den Mitarbeitern, die es im täglichen Doing dann

00:18:58: auch vertreten müssen, verantworten müssen. Da muss eigentlich stärker die Rückenstärkung

00:19:04: im Vordergrund stehen, als da jetzt noch die letzte Vorschrift in der dritten Kommastelle

00:19:09: nochmal zu verbessern. Ja, das ist wahrscheinlich wesentlich effektiver. Genau. Also wir versuchen

00:19:14: ja auch, uns mit pragmatischen Lösungen am Ende auch nach vorne zu tun. Ich glaube,

00:19:19: der Bau ist gerade für diese Praxisorientierung, für das Anpacken, wir kriegen immer eine

00:19:26: gute Lösung, optimiert das Ergebnis hin bekannt. Und ich glaube, die Bauverwaltung sollte die

00:19:32: gleichen Handlungsmöglichkeiten am Ende auch bekommen, wie wir es dann auch unsere Mitarbeiterinnen

00:19:37: und Mitarbeiter auf der Baustelle zugestehen. Denn man muss sagen, dass Bauen gelingt am

00:19:41: Ende ja immer nur miteinander und nicht gegeneinander. Und hier Kooperation auch im Sinne

00:19:47: von schnellen Entscheidungen, das würde uns echt helfen.

00:19:50: An dieser Stelle ein kurzer Hinweis in eigener Sache für diejenigen unter unseren Zuhörern,

00:20:03: die sich gerade in ihrem eigenen Unternehmen mit relevanten Zukunftsfragen befassen und

00:20:08: die deren Ausgestaltung und die Umsetzung von Lösungen beschleunigt und ergebnisorientiert

00:20:14: für den Erfolg vorantreiben wollen. Sprechen Sie gern Martin Ferger für Themen zu Lean,

00:20:19: BIM, Digitalisierung und Prozessoptimierung über www.fergar-conculting.de und mich Christian

00:20:28: Haag zu strategischer Transformation, Strategie, Führung und Sparring für Top-Entscheider

00:20:35: über www.christianhag.de an. Im Rahmen dieses Podcasts, aber auch darüber hinaus, tragen

00:20:42: wir gern als Speaker in Präsenz oder online zu Inspirationen ihres Publikums im Rahmen

00:20:47: Ihrer Veranstaltungen bei. So oder so freuen wir uns auf und überregen Austausch mit Ihnen

00:20:53: und euch. Nehmen Sie, nehmt einfach Kontakt zu uns auf.

00:20:57: Also ich glaube, wir sind uns alle einig über den Stellenwert der Bauindustrie für die

00:21:11: deutsche Wirtschaft. Das ist sicherlich unstrittig. Wir werden wahrscheinlich in Zukunft noch

00:21:15: viel stärker sehen, wie wichtig das ist, wenn wir neue Infrastruktur schaffen, die nachhaltig

00:21:21: zukunftsorientiert ist und wir sehen es ja in vielen Stellen, wie uns alte manchmal

00:21:26: nicht passende Infrastruktur im Weg steht. Also da muss viel denken rein, damit dann

00:21:30: auch das, was langfristig gebaut wird, sinnvoll ist. Was kann denn, Hands-on haben Sie eben

00:21:38: gesagt, was kann denn der Staat, was können auch andere Branchen denn von der Bauindustrie

00:21:43: lernen? Also ich glaube, wir drei wissen das, dieses Hands-on und Lösungsorientiert, das

00:21:50: großen Stärken. Nach außen hin wird der Bau oft dafür kritisiert, dass er langsam sei,

00:21:56: dass er nicht modern sei. Ich glaube nicht, dass das stimmt oder in vielen Punkten nicht

00:22:00: mehr stimmt. Vielleicht können wir da auch mal die Tür aufmachen und mal Licht darauf

00:22:06: geben, was macht der Bau denn vielleicht da schon deutlich besser als andere? Oder wo

00:22:11: ist er vielleicht mal ein gutes Vorbild? Ja, also ich glaube ein schönes Beispiel dafür,

00:22:17: was Sie gerade beschreiben, sind die 40 Prozent Emissionen im Bau- und Gebäudebereich. Da heißt

00:22:22: es immer, der Bau ist der große Elefant im Raum, hat Frau Geivitz auch in einen ersten

00:22:27: Interviews gesagt im Morgenmagazin und wir sind da diejenigen, die sich wandeln müssen.

00:22:34: Jetzt muss man hier erstmal sehen, was sind denn eigentlich die 40 Prozent? Von den 40

00:22:37: Prozent ist der Bau vielleicht nur zwei, drei und der Rest ist der Gebäudebetrieb. Daraus

00:22:42: ist es so, also kann man daraus ableiten, zu sagen, wir haben eigentlich nur einen ganz

00:22:47: geringen Teil dieser Emission und können aber unglaublich viel dazu beitragen, dass

00:22:53: in anderen Bereichen Emissionen gesenkt werden. Das ist dann nicht nur im Gebäudebereich so,

00:22:57: das ist auch im Bereich der Mobilität. Denn wir können nicht beeinflussen, was auf der

00:23:01: Straße fährt. Natürlich machen wir unsere Hausaufgaben und wollen eine klimaneutralere

00:23:05: und klimafreundlichere Straße bauen. Aber wenn man mit uns nicht in eine Kommunikation

00:23:11: tritt, um vielleicht zu fragen, wie kann man neben einer stationären Ladeinfrastruktur,

00:23:16: die jetzt ausgeschrieben wird, eine dynamische Ladeinfrastruktur, das heißt laden während

00:23:19: der Fahrt über ein Straßenkörper oder über eine Oberleitung. Oder wenn wir uns anschauen,

00:23:25: in der Energiewende, welche Konzepte gibt es eventuell mit vom Contracting, von der Auswahl

00:23:31: von primären Energiequellen, wie wir auch den Gebäudebereich von der energieeffizienten

00:23:36: Seite herfitt machen können. Das ist ein tolles Beispiel dafür, dass wir viel leisten können.

00:23:40: Aber es ganz oft einfach noch nicht bekannt ist. Das heißt, die Antwort auf Ihre Frage,

00:23:45: was können andere Industrien von uns lernen, würde ich immer sagen, wir müssen erstmal

00:23:50: die Möglichkeit bekommen, zu zeigen, was wir können. Denn ganz oft ist es einfach noch nicht

00:23:55: klar, wir werden reduziert auf die Themen Kapazitäten und Preise. Und wenn was nicht funktioniert,

00:24:00: heißt es, ach, entweder das war zu teuer, zu viele Nachträge oder es gab nicht genug Menschen,

00:24:04: die gebaut haben. Es werden aber nicht nur die Menschen und die Preise Zukunft sein,

00:24:08: die uns nach vorne bringen. Das sind ganz andere Themen, die sprechen wir sicherlich gleich noch an.

00:24:11: Also ich bin froh, dass Sie das auch nochmal ansprechen, weil ich bin, wir sind immer wieder

00:24:17: überrascht, auch in meinem persönlichen privaten Umfeld, auch bei anderen Kunden aus anderen

00:24:20: Branchen, die dann auch diesen Podcast hören, die dann darüber manchmal die erste Berührung

00:24:25: mit dem ein oder anderen Thema aus dieser Branche auch haben, die dann wieder sagen, ich wusste ja

00:24:29: gar nicht. Ja, viele Sätze fangen wirklich mit diesem Satz an. Ich wusste ja gar nicht das. Und ich

00:24:34: glaube, das sichtbar zu machen, was wirklich an Kompetenz und Potenzialen in dieser Branche ist

00:24:39: und sich dann an einen Tisch zu setzen, auch Branchen übergreifend und Fach übergreifen und

00:24:45: zu überlegen, wie können wir gemeinsam was daraus machen? Das ist, glaube ich, eine der Aufgaben,

00:24:49: die da ist und die ausgestreckte Hand dieser Branche ist, glaube ich, auf jeden Fall da.

00:24:53: Ja, und man sieht das auch an vielen Projekten, die auch schon in Kooperation, auch mit anderen

00:25:00: Wirtschaftsbereichen zurecht umgesetzt werden. Neben uns beispielsweise mal ein Rastplatz der

00:25:06: Zukunft ist ein Thema, was auch von der Autobahn GmbH einmal hochgehalten wird. Was haben wir denn

00:25:10: dafür verschiedene Komponenten? Wir haben da Tiefbauarbeiten, weil wir den Rastplatz grundsätzlich

00:25:14: sanieren müssen. Wir müssen neue Lichtanlagen dahinsetzen. Wir müssen vielleicht Videotechnik

00:25:17: einsetzen mit einer Videorekennung, die ungewöhnliche Bewegungsprofile nachts, wenn Leute um Lkw

00:25:23: rumschleichen, dann sind das meistens nicht die Fahrer, sondern irgendwelche Diebe. Dann müssen

00:25:27: wir Sensoriken einbauen, die sich vielleicht zu Wort melden, wenn die Toilettenhäuschen nicht mehr

00:25:32: so sauber sind, wenn die Mülleimer voll sind. Wir müssen Aufenthaltsqualität in Form von Spielplätzen,

00:25:37: von was auch immer machen. Das sind bestimmt neben dem Bau nochmal fünf, sechs andere Branchen

00:25:41: daran beteiligt, weil wir ja natürlich auch eine Energieautarke Versorgung des Ganzen haben wollen,

00:25:46: weil wir noch ein WLAN-Konnektivität haben wollen. Das ist zu leisten, indem verschiedene

00:25:52: Unternehmen und der Bau ist hier eine große, aber nicht die alleinige Komponente zusammenarbeiten,

00:25:57: um im Rahmen eines Turnkey-Projektes alles abliefern zu können. Das Gleiche ist, wenn eine Kommune

00:26:02: sagt, wir müssen unsere ÖPNV-Flotte elektrifizieren, dann fehlt denen nicht nur die Infrastruktur,

00:26:07: sondern auch die E-Busse. Warum sollen wir denn nicht mit der Automobilindustrie gemeinsam

00:26:10: ein Angebot legen und sagen, wir beschaffen euch die Busse, wir beschaffen euch die Infrastruktur,

00:26:14: die ist direkt angeschlossen an das örtliche Stadtwerk. Ihr habt ein intelligentes Ladesystem

00:26:18: und ihr wusst jetzt zuerst, Rausmuss wird zuerst geladen. Das geht ja alles. Wir müssen dann aber

00:26:23: wiederum die Möglichkeit vom Auftrag Geber bekommen, hier die Kompetenzen ausspielen zu dürfen,

00:26:27: denn wir bauen und wir realisieren immer das, was bestellt wird. Und wenn es nicht bestellt wird,

00:26:33: können wir leider das nicht ausspielen. Also gleich die Anschlussfrage daran, was ist denn dann,

00:26:38: was sind die Themen, die dann vom vielleicht auch von der Politik im Wesentlichen da angegangen werden

00:26:44: müssen, damit das möglich wird? Damit wir nicht nebeneinander oder gegeneinander und zeitlich

00:26:49: sehr langsam, sondern dass wir Hand in Hand und schnell und in die richtige Richtung ins

00:26:54: Handeln kommen können. Ganz wichtig ist vorweg zu sagen, dass der Bau in den nächsten 50 Jahren

00:27:02: immer genug zu tun haben wird. Und Sie merken, ich mache die Schleife, weil wir an diesem Punkt

00:27:08: der Diskussion oft immer ein Groß gegen Klein und ein Planer gegen Ausführende hatten.

00:27:14: Ich glaube, diese kritischen Gegensätze, dass vielleicht eine Industrie den handwerklichen,

00:27:19: den gewerblichen Unternehmen, die die Aufträge wegnehmen wird, die haben wir nicht mehr.

00:27:24: Jeder wird genug zu tun haben. Ich glaube, die Politik kann hier nicht diese entweder oder,

00:27:30: sondern sowohl als auch Strategie fahren, indem sie sowohl und jetzt werde ich mal ganz konkret

00:27:37: weiterhin, und das wird 90 Prozent der Aufträge sein, weiterhin in Fach- und Teilungsvergabe

00:27:42: ausschreibt. Aber dann auch die übrigen 10 Prozent, auch mal was versucht, mal mutig ist und zu sagen,

00:27:49: wir gehen mal in ein Design und Bild raus. Wir nehmen die Unternehmen, die Lust haben, sich in der

00:27:54: Planung zu beteiligen, früh in eine Planungsphase mit rein und fragen, wie man Planungen optimieren

00:27:59: kann, welche Innovationen, welche neuen Technologien, welche anderen Bauverfahren und auch Baustoffe

00:28:03: man in den Prozess einbringen kann. Vielleicht machen wir auch meine Innovationspartnerschaft,

00:28:08: wenn wir Dinge bauen wollen, die wir heute noch gar nicht so richtig kennen. Wir haben ja gar

00:28:12: ganz viel Diskussion auch über Allianzing-Verträge, über Mehrparteienverträge. Das sind ja alles

00:28:18: wirklich Erfolgs- und vielversprechende Ansätze, die es im privaten Bereich im Übrigen schon

00:28:23: viel gibt, von denen aber auch die öffentliche Hand einiges übernehmen kann, ohne dass einzelne

00:28:29: Teile der Branche Sorge haben müssen, dass sie irgendwo untergehen. Also ich glaube, hier steckt

00:28:34: auch bei diesem ganzen Thema Zusammenarbeit mit anderen Branchen alles unter Falling oder

00:28:38: diesen Investitionen im Bereich der Nachhaltigkeit und Digitalisierung der Lebenswelt. Ich red jetzt

00:28:42: nicht von der Digitalisierung des Bauprozesses. Hat die Bauernuss- wie eigentlich mal die

00:28:46: Chance, die Sperrschwitze oder die Platz zu sein, dass wir mal die sind, die dann vielleicht

00:28:51: auch die extra prozent verdienen, weil wir die anderen Branchen zusammenbringen, weil

00:28:55: wir eigentlich die sind, die dann die koordinierende Stelle ist. Weil wir müssen, wir bleiben

00:29:00: mal bei diesem Rastplatz, die Sensorik mit den Kameras, dem Asphalt und dem Wlan zusammenbringen,

00:29:06: weil wir müssen den sagen, wann sowas wohin schrauben können, weil wir das Nadelöhr sind.

00:29:11: Das ist glaube ich ein ganz, ganz wichtiges Thema, dass die Baunustrie für sich auch erkennt, wir

00:29:16: können da mal führend sein und nicht dieses Standard. Wir schauen uns Dinge vor der Automobilindustrie

00:29:21: ab. Also ich glaube auch vom Intellekt und auch von der Ingenieurtechnischen Fähigkeit und von der

00:29:27: Leistungsfähigkeit müssen wir uns da nicht verstecken. Und insgesamt bei dem Thema Energiewende,

00:29:33: glaube ich, spielt die Baunustrie die Rolle wie kaum eine andere. Wenn ich daran denke, wir reden

00:29:37: jetzt alle davon, dass wir aus der Kohleenergie aussteigen, aus der Atomenergie aussteigen.

00:29:41: Da müssen Dinge jetzt gemacht werden, die hat noch nie einer gemacht, Kraftwerke rückbauen. Da

00:29:46: kommt ein ganz großes Kompetenzfeld auf uns zu. Und das geht nicht ohne die Baunustrie. Also ich

00:29:53: wüsste keine Industrie, die es können soll außer der Baunustrie, diese ganzen Umlutzungen,

00:29:58: Renaturierungen oder halt auch in irgendwelcher Form, kontaminierte Stoffe zu beseitigen. Also da

00:30:03: ist überall, ich will nicht sagen Rädchen, sondern eher das große Radbauindustrie wichtig,

00:30:09: um diese gesellschaftliche Aufgabe auch zu lösen. Ich antworte mal so darauf. Also jetzt kommt ein

00:30:17: bisschen Pathos, aber ein Podcast kann ja nicht ohne Pathos leben. Ich würde sagen, wenn die Bauindustrie

00:30:26: künftig sich ausschließlich darauf beschränkt, Bauleistungen zu verkaufen, ausführende Bauleistungen,

00:30:33: macht sie sich selbst überflüssig. Das ist genauso wie, und ich habe das geklaut,

00:30:38: das ist nicht mein Satz, aber das Handelsblatt hat damals mal geschrieben,

00:30:41: wenn die Automobilindustrie weiterhin nur Autos kauft, macht sie sich jetzt überflüssig.

00:30:44: Daher kommt das. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass das für unsere Branche genauso

00:30:48: zutrifft. Warum? Wir sind in einer wahnsinnigen Transformationsphase und wir haben das gerade

00:30:54: schon an einem Stelle angesprochen. Das Stichwort ist Digitalisierung. Was macht Digitalisierung?

00:30:58: Sie schafft erst mal eine wahnsinnige Datentransparenz und sie bringt die Menschen und die Beteiligten

00:31:03: alle zusammen. Das ist für uns ganz toll, denn wir können natürlich über den Lebenszyklus hinweg

00:31:09: ganz vorne einsteigen und schon gucken, was muss im Betrieb geleistet werden und das mitplanen.

00:31:13: Sie kennen das alles und die Zuhörerinnen und Zuhörer werden das auch alles kennen. Aber was

00:31:17: sind die Risiken? Durch diese Transparenz sind wir natürlich auch ein attraktives Marktfeld für

00:31:24: Akteure, die bisher nicht in der Baubranche waren. Wir haben das im Bankenbereich mit den

00:31:30: Fintechs erlebt. Von heute auf morgen ist ein traditionelles Geschäftsmodell digitalisiert

00:31:35: worden und die klassischen Banken haben erst mal ein bisschen in die Röhre geschaut, bis sie sich

00:31:41: berappelt haben. Und bei der Baundustrihen ist es ähnlich. Wir sehen Akteure, wie so große

00:31:47: Spin-offs von Alphabet, die auf einmal im Smart Infrastructure Bereich unterwegs sind. Wir sehen,

00:31:53: wenn Amazon sich jetzt im Smart Construction Bereich bewegt, dann machen die das nicht, weil die

00:31:58: auf einmal Lust am bauen haben, sondern die sehen, die können da unglaublich viel Geld verdienen und

00:32:02: können vor allen Dingen das, was sie sonst als Geschäftsmodell haben, Konsum gut verkaufen,

00:32:07: denn sie bauen auf einmal nicht mehr wie wir Technik in Gebäude, sondern Gebäude um Technik. Und

00:32:11: wir werden uns, wenn wir dieses Momentum nicht für uns begreifen und genauso wie Sie sagen,

00:32:18: Herr Ferger, wir in die Mitte die Bauindustrie als der Systemintegrator, als der Manager der

00:32:23: Gewerke, als der Manager der angeschlossenen Industrien, dann werden wir, wenn wir nur die

00:32:29: Bauleistung verkaufen, irgendwann nur noch die Menschen und die Geräte an die Baustelle stellen,

00:32:34: denn durch die digitalen Plattformen ist allen anderen das wettbewerbliche Know-how, womit wir

00:32:40: uns heute identifizieren, zugänglich. Worst Case überspitzt gesagt, aber das müssen wir bedenken

00:32:45: und daraufhin müssen wir uns einstellen und deswegen möchte ich nicht nur der Politik

00:32:50: vermitteln, was Bauindustrie kann, sondern auch unsere Unternehmen und unsere Mitglieder

00:32:54: ermutigen zu sagen, lasst uns diesen Weg gehen, lasst uns Ideen entwickeln, weil ich fände es schade,

00:33:00: wenn wir uns 20, 30 Jahren aufwachen und sagen, ach Mensch, hätten wir mal.

00:33:04: Martin, ich muss da was zu sagen, weil ich bin ja selbst in diesem Thema Strategie bis in die

00:33:10: Wurzel meiner Knochen verhaftet und sie sprechen mir aus dem Herzen daher, Herr Müller, weil ich seit

00:33:15: vielen Jahren bei vielen meiner Kunden einfach auch predige und sage, ihr müsst euch da selbst neu

00:33:20: erfinden und ihr müsst im Grunde genommen, ihr dürft nicht die angeschlossene Bauabteilung

00:33:25: der amerikanischen Tech-Konzerne werden, die am Ende auch in der Wertschöpfung dann eben nur

00:33:29: für den Niedriglohn arbeitet, wenn man so will, das Geld wird woanders verdient, sondern das ganze

00:33:37: Wissen, das ganze Know-how ist eigentlich in dieser Branche vorhanden und wir haben es ja in anderen

00:33:40: Branchen leider erlebt, dass dann andere den großen Reibach machen, wenn die Branche selber den

00:33:46: Anschluss verpasst hat und ich glaube, wir leben im Moment in einer Zeit, wo wir Weckrufe haben,

00:33:51: auch durch die letzten zwei Jahre unserer Pandemie, wo viele Dinge aufgerüttelt sind und viele

00:33:55: Dinge in Bewegung kommen und neu gedacht werden und wo einfach wahnsinnig viele Chancen jetzt auch

00:34:00: für diese Branche entstehen, Zukunft mitzugestalten und tatsächlich also im eigentlichen Sinne unsere

00:34:05: Lebenswelt der Zukunft mitzugestalten und da sollten wir am Steuer bleiben und nicht Passagier

00:34:10: werden. Ich glaube auch da muss Politik und Wirtschaft, große und kleine Unternehmen eng

00:34:15: zusammenarbeiten, dann können uns das auch gelingen, denn bauen wird ja immer etwas regionales bleiben,

00:34:20: das ist anders als in manch anderer Branche, wo eine Fabrik woanders stehen kann, die Bauleistung

00:34:25: entsteht im wesentlichen Ort nahe und ich glaube, da werden wir immer regional einen großen Vorteil

00:34:32: haben, den müssen wir aber auch nutzen, damit wir nicht zurückfallen an der Stelle. Also ich weiß

00:34:37: noch, ich habe mal in einer besprechen, das glaube ich auch schon vier Jahre jetzt hergesagt, es darf

00:34:40: nicht sein, dass wir am Ende die Deppen sind, die den Asphalt um Amazons und Google Sensoren kippen.

00:34:45: Das wäre vielleicht etwas platt ausgedrückt, aber genau das darf es halt nicht sein, wenn die

00:34:52: Christian sagt, ich befelle gerade die Reiseindustrie ein, die Reiseveranstalter, die sind alle auf

00:34:57: einmal in der Nahrungskette eines runtergerutscht, weil ein Buchungsportal aus dem Silicon Valley

00:35:02: einfach ihre Produkte mit einer gewissen Marge obendrauf weiterverkauft und dementsprechend

00:35:07: kaum einer mehr direkt bei einem Reiseveranstalter buchen muss, sondern es bei den Portalen,

00:35:11: obwohl er alle gegeneinander ausspielen kann. Also da muss man glaube ich gucken, dass das nicht

00:35:15: auch passiert, denke ich. Und weil Sie eben sagten, Herr Huck, mit Wirtschaftsfaktor, leider ist es,

00:35:23: und ich hoffe, meine Presseabteilung, wenn wir das jetzt hier ausstrahlen, reißt mir jetzt nicht

00:35:28: den Kopf ab, aber es ist so, dass wir auch in einigen Ministerien als Branche noch nicht den

00:35:35: Stellenwert genießen, den wir vielleicht, und da möchte ich jetzt nicht angeberisch oder großkotzig

00:35:41: rüberkommen, nein, aber den wir vielleicht als Branche haben sollten. Beispiel, es gibt gerade

00:35:47: Irritationen auch über die Vorstellung auch des Jahreswirtschaftsberichts 2022 durch das

00:35:53: Wirtschaftsministerium. Ich will gar nicht darauf eingehen, was die Irritationen sind, aber der

00:36:00: Bau wird zum Beispiel nicht eingeladen für diese Vorstellung, obwohl wir glaube ich doch in der

00:36:07: Corona-Pandemie bewiesen haben, was wir für die Volkswirtschaft auch leisten können. Ich glaube,

00:36:13: hier würde es auch angemessen und auch vielleicht ein tolles Zeichen auch gegenüber den immer

00:36:20: engagierten Unternehmerinnen und Unternehmern sein, wenn man das, was wir als Branche, als

00:36:26: Industrie leisten können, auch so von der Bundespolitik wahrgenommen wird. Da will ich mich

00:36:32: überhaupt nicht weiter rausstellen als das andere Branche. Wir sind ja nicht die Einzigen,

00:36:36: die gut arbeiten und Gottes willen, aber ich glaube doch, dass wir hier auch für den Standort,

00:36:42: für den Wirtschaftsstandort, nicht nur im Blick auf Logistik, auf Verkehrsnetze, sondern direkt

00:36:48: auch für die Bürgerinnen und Bürger in Sinne von guten Schulen, gute medizinische Versorgung,

00:36:52: auch gerade in jetzigen Zeiten besonders wichtig wirklich viel leisten können und vor allen

00:36:57: Dingen auch noch besser leisten können, als es bisher ist. Ich glaube, das ist wahnsinnig viel

00:37:00: Potenzial und mir würde ich mich einfach freuen, wenn wir hier auch mit der Politik intensiver über

00:37:05: solche Themen ins Gespräch kommen würden. Das würde ich auch für sehr wünschenswert halten.

00:37:10: Zumal ja die Bauindustrie tatsächlich ein arbeitgeberisches Rückgrat auch in den Regionen

00:37:15: ist. Es gibt ja kaum eine Branche, die in jeder Region so gleichmäßig vertreten ist,

00:37:20: wie die Bauindustrie und auch überall Arbeitsplätze schafft. Das nutzt mir eine starker Standort

00:37:25: in Hamburg oder in Köln in irgendeiner Industrie. Dann am anderen Ende der Republik, die Baubranche,

00:37:31: die bietet im Grunde sehr, sehr viele Optionen und hat auch durch die letzten Jahre hinweg dort

00:37:37: sehr sicher immer wieder Arbeitsplätze angeboten und wächst und entwickelt sich weiter. Und es

00:37:42: sicherlich eine Zukunftsbranche an der Stelle haben wir eben schon drüber gesprochen, warum das so

00:37:45: sein wird. Und ich glaube, den Stellenwert verdient sie schon lange, den muss sie auch bekommen,

00:37:52: damit sie auch als attraktiver Arbeitgeber eben für Menschen, die vielleicht eher in andere

00:37:59: Branche blicken, mal auf dem Radar erscheint. Also das ist glaube ich auch noch mal ein ganz

00:38:03: wichtiger Punkt an den Hochschulen. Ich bin selbst auch viele Jahre an der Hochschule, wenn man dort

00:38:08: fragt, wo wollt ihr mal arbeiten, liebe Studierende? Die Baubranche ist nicht immer zuerst dabei. Also

00:38:15: wenn man im Bauingenieurstudiengang fragt, dann natürlich schon, aber wenn man in anderen Studiengängen

00:38:19: fragt, ist der Radar-Schirm da oft dunkel an der Stelle. Wenn man dann aber die Leute, wenn man

00:38:24: dann einfach mal das Licht anmacht und sagt, guck mal, das ist das, was die Branche macht regional

00:38:28: und das sind die Themen, die dort bedient werden, dann entsteht mir mal Interesse und genau diese

00:38:34: Sichtbarkeit muss glaube ich befördert werden. Da ist der Verband natürlich ein wichtiger Player,

00:38:38: da sind die Unternehmen selbst ein wichtiger Player und der Mitspieler im Bunde, also die Regierung

00:38:44: hier und die öffentlichen Behörden und Ämter, die da ihren Teil beitragen müssen, die sollten das

00:38:50: glaube ich auch viel intensiver tun und nutzen. Das stärkt die Region. Eine Ergänzung dazu noch

00:38:55: zum Thema Regionalität kommt auch noch dazu, dass wir als Bauindustrie die Möglichkeit haben,

00:39:01: in allen Bildungsebenen auch Jobs anzubieten. Also wenn ich jetzt hoch qualifizierte IT-Unternehmen

00:39:08: habe, dann ist das gut, aber die können halt nicht dem Facharbeiter oder Hilfsarbeiter an der

00:39:13: Position anbieten und das kann die Bauindustrie ja wirklich von der höchsten Bildungsstufe bis zur

00:39:19: gehandwerklichen Ausbildung wirklich durch die komplette gesellschaftliche Schicht da allen

00:39:24: auch einen Job anbieten. Das glaube ich auch ein ganz wichtiges, das können auch nicht viele

00:39:27: Industrien, das auch glaube ich ganz. Ja also nur ein Wort dazu, weil das ist das dritte große

00:39:31: Thema neben Nachhaltigkeit und Digitalisierung, was mich immer beschäftigt und den Verband

00:39:35: umtreibt, das ist das ganze Thema Nachwuchskräfte und Fachkräftegewinnung. Wir müssen ja auch in

00:39:40: diesen War for Talents eine gewisse Attraktivität als Branche im Vergleich zu den großen Tech-Konzern,

00:39:46: zu den Automobilkonzernen und zu den anderen Branchen haben, die glaube ich in der öffentlichen

00:39:51: Wahrnehmung weitaus innovativer wahrgenommen werden, als wir das sind. Und wenn wir und wir können

00:39:57: unsere Attraktivität steigern, indem wir auch die Möglichkeit bekommen, da sind wir wieder

00:40:01: beim Eingang unserer Diskussion, wenn wir zeigen können, was wir im Stande sind zu leisten und

00:40:07: deswegen spielt das auch Hand in Hand. Wenn wir über die Digitalisierung beispielsweise zeigen

00:40:14: können, welche Nachhaltigkeitspotenziale wir in anderen Branchen durch das Bauen heben können,

00:40:19: sind wir gleich wieder attraktiver auch für Nachwuchskräfte, die sagen, wow, bei der Bauindustrie

00:40:24: habe ich richtig Bock mitzumachen. Die schaffen nicht nur Bauwerke, die über Generationen dauern,

00:40:28: sondern die sind auch engagiert im Klimaschutz, die sind digital, die haben irgendwann künftig auch

00:40:32: mehr Robotik, mehr KI auf der Baustelle. Da habe ich Lust drauf. Das hängt alles miteinander zusammen.

00:40:37: Und es ist ja tatsächlich so, also das ist eine Industrie, da kann man kritisch sagen, die ist

00:40:43: vielleicht in vielen Punkten noch nicht so weit wie andere Branchen, aber im Umkehrschluss und das

00:40:48: ist eher meine Sicht auf die Dinge für junge Leute, ist dafür Jahrzehnte ein wahnsinniges Spielfeld,

00:40:53: um sich dort sinnvoll einzubringen, also Sinnstiften tätig zu sein und gleichzeitig auch Themen und

00:40:59: Technologien weiterzuentwickeln. Sie haben vorhin von mobiler Ladestruktur gesprochen, zum Beispiel.

00:41:05: Das sind ja Themen, die sind ja noch am Anfang. Also wenn man als Ingenieur sagt, das ist mein

00:41:10: Steckenpferd, da möchte ich mich einbringen, da kann man sich Jahrzehnte austoben in dem Bereich

00:41:15: und etwas wirklich mit aufbauen und nicht als 300.000 Stadern irgendwann mal in einem Thema mitmachen,

00:41:22: sondern man kann auch zu den ersten Gehören in vielen Bereichen. Das ist, glaube ich, sehr, sehr

00:41:25: spannend. Wir wollen mal diesen Rahmenbereich vielleicht abschließen und gleich nochmal in die

00:41:31: etwas tieferen Fachthemen eindringen. Vielleicht hier zum Abschluss nochmal, wenn ich Sie nochmal

00:41:37: persönlich frage, Herr Müller, für welche drei Themen stehen Sie mit dem Verband und stehen Sie

00:41:43: auch vielleicht persönlich für die nächsten Jahre? Wenn wir uns ein paar Jahre mal widersprechen

00:41:47: sollten, hoffentlich dauert es nicht so lange, aber ein paar Jahre widersprechen

00:41:51: sollten und ich sage jetzt, was sind die drei Themen, die Sie wirklich bewegt haben in den

00:41:54: letzten Jahren? Welche sind das? Also Sie wollen gerade ein Benchmark setzen, um mich in ein Jahr,

00:41:59: einigen Jahren wieder zu messen. Das ist ein Ordnung-Challenge accepted, würde ich sagen. Ich

00:42:03: habe die Themen gerade schon mal zwischen den Zeilen genannt. Also es sind ganz klar die großen

00:42:08: Transformationsthemen, Digitalisierung und Nachhaltigkeit und das macht das momentan einfach

00:42:13: auch so spannend. Denn in den Jahren, als ich einen Verband begonnen habe zu arbeiten,

00:42:17: ging es vor allen Dingen darum, haben wir genug Investitionen. Dort war das Geld nicht das Problem.

00:42:23: Heute ist Geld da, heute geht es vor allen Dingen aber darum, die Branche, die Unternehmen mitzunehmen

00:42:29: in diese Transformation, um auch künftig zukunftsfähig sein zu können. Und dann das dritte Thema ist

00:42:34: ganz klar, die Nachwuchskräfte, Gewinnung des Besten in War for Talents. Hier haben wir einen großen

00:42:40: Bedarf, aber muss auch sagen, allein mit mehr Menschen werden wir die Bauaufgaben künftig

00:42:45: nicht bewältigen können. Wir müssen auch an Produktivität gewinnen und da sind wir wieder

00:42:49: bei dem Thema Digitalisierung, aber auch bei Innovationen und KI-Robotik, was ich so alles

00:42:54: da anschließt. Hier endet für heute der erste Teil des Gesprächs. In der nächsten Folge in

00:43:01: 14 Tagen bleiben Sie dran, schalten Sie wieder ein, bis dahin bleiben Sie innovativ und erfolgreich

00:43:08: und vor allen Dingen bleiben Sie gesund. Vielen Dank an Sie und euch fürs Zuhören bei Zukunft Bauen,

00:43:17: dem Zukunftspotcast für die Bauindustrie. Wenn euch der Podcast gefällt, würden wir uns über eine

00:43:23: Bewertung freuen und natürlich darüber, wenn ihr den Podcast bei einem Podcast Provider eures

00:43:27: Vertrauens abonniert. Wir freuen uns auf ein Wiederhören. Bis bald!

00:43:31: [Musik]