#066 | Annette Scheckmann, Vorständin, STRABAG AG Österreich
Shownotes
In dieser Folge sprechen wir mit Annette Scheckmann, Vorständin der STRABAG AG Österreich. Sie war in renommierten multinationalen Unternehmen tätig bevor sie 2008 ihre Karriere im STRABAG Konzern begann und hat seither viele internationale Herausforderungen im Konzern erfolgreich gemeistert. Nach ihrer letzten Position als Geschäftsführerin der Züblin Spezialtiefbau GmbH und deren erfolgreichen Transformation, beginnt sie nun den nächsten Abschnitt als kaufmännische Unternehmensbereichsleiterin und Vorstandsmitglied der STRABAG AG in Österreich. Innovation braucht einen Vertrauensvorsprung und Hartnäckigkeit. Beides forciert und fördert Annette Scheckmann, wo immer es geht. Bekannt für ihren Fokus auf „People First“ hat sie es sich zum Ziel gemacht, Mitarbeiterförderung weiter zu denken. Nachhaltigkeit ist für sie kein Schlagwort, sondern eine tägliche Lebenseinstellung: Für sie zählt jeder Schritt in die richtige Richtung. Annette Scheckann versprüht Inspiration für das Anpacken der Zukunftsthemen und wer genau hinhört findet viele praxisnahe Anstöße, wie Themen auch im eigenen Unternehmen umgesetzt werden können.
Themen in der Folge
- Der Weg in die Baubranche
- Herauforderungen der Vorstandsrolle
- New Work Themen nachhaltig umsetzen und Menschen binden
- Nachhaltigeit als Chance für Branche und Unternehmen
- Politik und Rahmenbedingungen - Spielregeln für besserers Bauen
- Das Bauunternehmen und die Baustelle der Zukunft
- Skillset für die Zukunft- Was unsere Kinder brauchen
In dieser Folge
Annette Scheckmann, Vorständin, STRABAG AG, Österreich
https://www.linkedin.com/in/annette-scheckmann/
STRABAG AG Österreich: https://www.strabag.at/
Hosts und Podcast
Website: Christian Haak
Website: Martin Ferger
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Präsentiert von: Zukunft.Bauen. | Der Haak & Ferger Zukunftspodcast für die Bauindustrie
Der Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen & Leben interessieren.
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00:00:00: Moin aus Hamburg und Sien.
00:00:09: Und herzlich willkommen zu unserem Podcast für die Bauindustrie Zukunft Bauen.
00:00:15: Dem Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen und Leben interessieren.
00:00:21: Wir sind Martin und Christian und wir werfen in diesem Podcast einen Blick auf die Zukunftsentwicklungen
00:00:28: von Branche, Technologie und Lebenswelt.
00:00:31: Es wird dabei um die Veränderung der Baubranche gehen und darum, was dies für uns und für
00:00:37: die Unternehmen der Branche bedeutet.
00:00:38: Herzlich willkommen zur neuen Folge von Zukunft Bauen.
00:00:43: In dieser Folge begrüßen Martin und ich Annette Schekmann.
00:00:46: Sie war in renommierten multinationalen Unternehmen tätig, bevor sie 2008 dann ihre Karriere
00:00:53: im Straberg-Konzern begann.
00:00:55: Heute verantwortet sie dort als Vorstandsmitglied der Straberg AG Österreich, ein Unternehmensbereich
00:01:03: mit über 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
00:01:06: Als für die kaufmännischen Themen verantwortliche, steht sie vor der Herausforderung, das Unternehmen
00:01:13: und diesem Bereich in den nächsten Jahren in die Zukunft zu führen.
00:01:17: In ihrer Aufgabe in der Zyplinen Spezial-Tiefbau GmbH hat sie zuvor einen solchen Transformationsprozess
00:01:25: mitgestaltet und umgesetzt.
00:01:28: Wir wollen heute von ihr wissen, wie die Herzensthemen Menschen, Innovation, Nachhaltigkeit
00:01:36: in Zukunft für die Branche eine entscheidende Erfolgsrolle spielen werden und wie dies auch
00:01:43: in der Straberg AG entsprechend umgesetzt werden kann.
00:01:46: Und wir wollen natürlich von ihr auch wissen, was das Ganze persönlich mit ihr macht und
00:01:52: wie es gelingt, Talente, Menschen auf diesem Weg im Konzern und auch solche, die noch außerhalb
00:01:59: der Branche stehen, zu begeistern und mitzunehmen.
00:02:02: Springen wir rein in dieses inspirierende Gespräch, das Lust auf Zukunft macht.
00:02:08: Annette, herzlich willkommen.
00:02:09: Wir freuen uns sehr, dass du heute hier zu uns im Podcast dabei bist und wir uns einmal
00:02:14: über die Themen der Branche, die aktuelle Lage und vielleicht auch die Situation und
00:02:20: die Vorhaben des Straberg-Konzerns austauschen können.
00:02:23: Hallo Christian, hallo Marc, den ich freue mich sehr.
00:02:25: Vielen Dank für die Einladung.
00:02:27: Hallo auch von meiner Seite.
00:02:28: Ich freue mich auch auf unser Gespräch und unsere Themen, die wir heute beleuchten werden.
00:02:32: Annette, wir haben schon kurz eben drüber gesprochen.
00:02:35: Gestern ganz frisch im Moment jetzt im Herbst laufen wieder viele Veranstaltungen.
00:02:39: Warst du auf dem Female Future Festival?
00:02:42: Wie war die Stimmung dort und was für Themen bewegt die Branche, wenn man das so aus einer
00:02:48: Veranstaltung ableiten kann?
00:02:50: Also die Stimmung war grandios.
00:02:51: Wir waren 1.700 Personen und eigentlich waren es glaube ich 1.695 Frauen und fünf Männer.
00:02:57: Daraus kann man schon sehen, dass es kein Bau-Event war, weil normalerweise wäre es sonst andersherum
00:03:02: fünf Frauen und 1.695 Männer.
00:03:05: Es war eine grandiose Stimmung.
00:03:07: Es geht um Empowerment von Frauen bei dieser Veranstaltung und ich durfte eine Kino sprechen
00:03:12: über das Thema Krise und Krisenbewältigungssituationen und er hatte danach auch wirklich viel Feedback
00:03:19: bekommen, weil viele Frauen natürlich auch hochschauen und sagen, hey, wie hast du das
00:03:23: eigentlich geschafft, dort hinzukommen, gerade in einer Männerdominierten Welt und es ist
00:03:28: einfach doll, sich da austauschen zu können.
00:03:29: Also wirklich eine grandiose Stimmung gestern.
00:03:31: Ich glaube, das ist vielleicht auch nochmal ein ganz guter Ansatzpunkt.
00:03:36: Der eine oder andere Hörer wird das vielleicht ja wissen, wie dein Weg so war, aber vielleicht
00:03:40: für die, die das heute das erste Mal hören, Annette Schekmann, wie ist da der Weg gewesen?
00:03:47: Wie, wie, wie, wie landet man am Ende oder es ist wahrscheinlich nicht das Ende, aber
00:03:52: wie landet man im Vorstand der Straberg in Österreich?
00:03:55: Wie hat das angefangen?
00:03:56: War das schon von Kind auf klar?
00:03:59: Gibt es da irgendwie eine Vorbelastung in der Familie wie bei Martin, wo der Vater Ingenieur
00:04:03: war und das Genetisch schon eigentlich festgelegt war, dass es in die Richtung gehen muss oder
00:04:08: war das ein ganz anderer Weg?
00:04:09: Es war ein ganz anderer Weg und ich muss lachen, weil als Kind wollte ich unbedingt Ärztin
00:04:14: werden.
00:04:15: Und dann gab es ganz, ganz viele Berufsbilder, die ich mir vorstellen konnte.
00:04:19: Beim Abitur habe ich gedacht, ich studiere Molekularbiologie und tatsächlich muss ich
00:04:23: wirklich sagen eine Sache, die mich bis heute tatsächlich immer wieder begleitet ist, das
00:04:29: Thema.
00:04:30: Ich habe mir alles zugetraut, aber Molekularbiologie nicht.
00:04:33: Also habe ich internationale BWL studiert und ich habe vorher eine Banklehre gemacht
00:04:39: und bin dann in unterschiedlichen Unternehmen unterwegs gewesen.
00:04:43: Ich war bei Daimler und bin dann total quer eingestiegen zur Strabag und ich sage das
00:04:50: auch ganz ehrlich im Konzern.
00:04:51: Also das Letzte, das auf meiner Liste war als Unternehmen oder als eine Branche war die
00:04:56: Baubranche, weil sie für mich eigentlich keine Zielbranche war, weder innovativ noch
00:05:01: irgendwie für Frauen ansprechend.
00:05:04: Und ich bin dort gelandet über eine Direktansprache 2008 und wurde in den Konzern geholt und habe
00:05:12: damals im Bewerbungsgespräch gesagt, ich sage es Ihnen gleich, ich komme, aber ich bleibe
00:05:16: zwei Jahre und dann bin ich weg.
00:05:18: Und es ist lustig, weil jetzt bin ich seit 15 Jahren da und ich kann mir gar nicht vorstellen,
00:05:23: wegzugehen.
00:05:24: Und ja, so war mein Einstieg in die Branche.
00:05:26: Also ich höre das so gerne, weil es ja wieder beweist, wenn man einmal diese Schwelle übertreten
00:05:32: hat in den Baubranchen, die sich vielleicht eben nicht als Zielbranche von der Hochschule
00:05:36: aus sofort erklärt, wenn man zumindest nicht Bauingenieur studiert und sein will.
00:05:42: Ist es so typisch, man ist dann begeistert und sieht eigentlich die Möglichkeiten, vielleicht
00:05:45: auch die Bedarfe, was man bewegen und verändern kann und muss und will und dass das eben
00:05:50: doch ein total spannendes Metier sein kann und irgendwie scheint es dich dann ja auch
00:05:55: gefangen zu haben.
00:05:56: Also ich glaube, das, was ich glaube, was wir falsch machen bei unserer Branche ist, wir
00:06:01: verkaufen es total unter Wert.
00:06:03: Es ist natürlich so schine in der IT irgendwie unterwegs zu sein oder irgendwie in der Automobilbranche,
00:06:09: weil das ist so das Produkt und denkst dir vor alle fahren, weiß ich will jetzt keinen
00:06:13: Namen nennen, ja, aber alle fahren die Großen aus Deutschland.
00:06:15: Aber die Frage, die sich doch stellt, ist, wie arbeite ich?
00:06:20: Also wie ist tatsächlich dann der Arbeitsstil?
00:06:22: Und da stellen wir total wenig raus oder streichen auch wenig raus, wie individuell wie unterwegs
00:06:28: sind und wie unternehmerisch wir unterwegs sind in der Baubranche.
00:06:32: Und das kann dir in den großen Konzernen anderer Branchen nicht passieren.
00:06:36: In den großen Konzernen und ich war dort unterwegs, wenn du dort ein Bleistift bestellen möchtest,
00:06:42: brauchst du Gefühl sehen unter den Sprüften.
00:06:43: Bei uns in der Baubranche ist es eben so, dass du Millionen Projekte verantwortest als Techniker,
00:06:50: als Projektleiter und bist so unternehmerisch unterwegs.
00:06:54: Du entscheidest so viele Dinge jeden Tag, das heißt jeder und dann kann ich wirklich
00:06:58: jede und jede, die ein bisschen selbstständig noch arbeiten möchte, der muss in die Baubranche
00:07:04: kommen und immer wieder neue Herausforderungen.
00:07:07: Es ist das, was mich total begeistert für die Baubranche.
00:07:10: Also da, ja, warte nicht.
00:07:13: Da muss ich noch mal...
00:07:14: Wenn hier offene Türen eingerannt, ja.
00:07:15: Genau, offene Türen sind da eingerannt.
00:07:17: Ich glaube, es war irgendwo in den ersten zehn Folgen, habe ich das auch schon mal gesagt,
00:07:21: das Podcast.
00:07:22: Wir verkaufen uns wirklich unter Wert.
00:07:26: Ich weiß noch, dass wir mal von der Arbeit aus Gäste hatten, von einem total bekannten
00:07:32: Hippen-Start-Up aus der Berliner Start-Up-Branche und die haben als IT-Lasso verkauft.
00:07:36: Wir sitzen abends zusammen, das habe ich auch in der Folge damals schon gesagt.
00:07:40: Wir sitzen dann zusammen und essen Pizza.
00:07:41: Wir sind total cool miteinander.
00:07:43: Und ich habe mir mal noch gedacht, das ist auf jeder Baustelle Gang und Gebe, dass da ein
00:07:47: Grill ist, dass man zusammen auch mal irgendwie sich zusammensetzt und auch mal was Privates
00:07:52: redet.
00:07:53: Ich kenne auch keine Baufirma, wo unter den Kollegen eine sehr, sehr gute Kameradschaft
00:07:59: herrscht, wo sich untereinander auch geholfen wird, egal ob beruflich oder privat.
00:08:04: Also die Ansammlung an Leuten, mit denen man was anfangen kann, wenn man das mal so
00:08:10: ausdrücken darf, die ist, glaube ich, in der Bauindustrie sehr, sehr hoch.
00:08:14: Wir kriegen es nur irgendwie nicht so gut verkauft.
00:08:16: Wir sind immer wieder beim Tatort und dem Mörder Christian und ich haben uns da schon
00:08:20: öfter darüber ausgelassen.
00:08:21: Aber was du gerade auch sagtest und Christian hat es ja bestätigt, es ist irgendwie für
00:08:28: nicht Bauberufe.
00:08:29: Also wenn ich Kaufmann, Kauffrau, Juristin bin oder IT-Ler, nicht die Zielbranche.
00:08:36: Und ich glaube, da muss die Bauindustrie vor allen Dingen anpacken.
00:08:40: Das Marketing für Bauingenieur und Architekten und Co. ist wichtig und richtig.
00:08:44: Das müssen wir auch weiter, weiter machen als Industrie.
00:08:47: Aber wir müssen gedanklich auch mal den Switch hinkriegen, dass wir auch andere Berufe
00:08:52: in die Branche ziehen müssen.
00:08:53: Und da, glaube ich, machen wir noch zu wenig.
00:08:56: Wir gehen zu den Bauingenieurfakultäten als Baufirmen und versuchen, die Absolventen
00:09:00: zu bekommen.
00:09:01: Aber das ist ja nur ein Wettbewerb untereinander.
00:09:03: Aber wir müssen als gesamte Branche an die großen BWL-Fakultäten, an die großen Informatikfakultäten
00:09:10: und sagen, du kannst beim IT-Ler 47.000.
00:09:14: Programmierer sein.
00:09:15: Oder aber du gehst zu einem Bauunternehmen und du bist der, der Enabler für die ganze
00:09:21: Industrie sein kann.
00:09:22: Und ich glaube, die Baufernberufe für die Branche zu begeistern ist eine Aufgabe vor
00:09:28: den ganzen Themen, die da auch stehen, KI, Data Science und so weiter, die die Bauindustrie
00:09:31: lösen muss.
00:09:32: Also ich sehe das absolut genauso.
00:09:36: Und deswegen gehe ich auch viel raus.
00:09:41: Wir alle, nicht nur ich, sondern wir alle gehen jetzt immer mehr raus und repräsentieren
00:09:45: auch.
00:09:46: Es geht nämlich nicht nur darum, auf einer Baufachtage unter unseres gleichen Miteinander zu fachsimpeln
00:09:53: über, ich weiß nicht, über den nächsten Kran, den wir kaufen.
00:09:56: Darum geht es, es ist auch wichtig, gar keine Frage.
00:09:59: Aber es ist genau so wichtig, wie zum Beispiel ich gestern auf einem Female Future Festival
00:10:04: war, wo da 1.700 meistens Frauen sitzen.
00:10:08: Und die wenigsten von denen sind in der Baubranche unterwegs.
00:10:12: Und dort zu zeigen, hey, ich bin dort in der Baubranche unterwegs und das ist das Coole,
00:10:17: was wir dort machen.
00:10:18: Und einfach die unterschiedlichsten Gruppierungen anzusprechen, die unterschiedlichsten Personengruppen
00:10:23: anzusprechen und zu sagen, wir sind echt cool und du kannst wirklich etwas bewegen bei uns.
00:10:27: Also ich würde gerne nochmal zwei Punkte eingehen, bevor wir dann vielleicht auch auf die weiteren
00:10:32: Themen einsteigen, die sich ja daraus ableiten.
00:10:35: Wie kriege ich das am Ende alles hin?
00:10:37: Und wie bin ich dann als Unternehmen auch erfolgreich dabei?
00:10:39: Ich glaube, einmal dieses Thema Verantwortung finde ich nochmal wirklich zu betonen.
00:10:43: Also man kann hier in der Bauleitung, Martin, du sagst es ja auch immer, als ganz junger
00:10:47: Mensch schon Verantwortung für Millionen haben.
00:10:49: Wer das also will, wird das in anderen Branchen so gut wie nicht finden.
00:10:53: Das kann irgendwann dann auch mal sein.
00:10:55: Meistens sehr viel später in der Karriere und man hat eigentlich auch diese Projektverantwortung.
00:11:00: Man sieht hinterher, was man selber verantwortet und zustande gebracht hat.
00:11:04: Also das finde ich faszinierend.
00:11:06: Ich glaube, das wird von vielen von außen eben gar nicht so gesehen.
00:11:09: Und das zweite, ich habe ja neulich ein sehr interessantes Gespräch über diese Frage.
00:11:13: Wie kriegen wir eigentlich Leute in die Branche rein?
00:11:15: Der Fokus sind ja immer die Hochschulen am Ende.
00:11:18: So und ich glaube, wir müssen viel früher anfangen.
00:11:21: Die meisten Bauunternehmen bauen zum Beispiel ja auch im Schulbau tätig, bauen Schulen.
00:11:26: Warum nicht so ein Projekt, wo Schulen auch umgebaut und erweitert werden, so auflegen,
00:11:31: dass man die jungen Leute mit einem Projekt an der Schule in dieses Projekt mit einbindet
00:11:36: und sie sozusagen als junge Leute über den über die naturwissenschaftlichen Fächer
00:11:41: einfach begeistert für diese Branche bis hin zur Betriebswirtschaft.
00:11:44: Also dass ich sage, wir machen hier irgendwie so ein Projekt und ihr macht ein Teilprojekt
00:11:48: Ausgestaltung der Schule oder was auch immer und man bindet sie in die Entwicklung der
00:11:53: eigenen Schule mit ein und führt sie aber eben auch über so eine spannende Kooperation
00:11:57: schon mal heran an die Möglichkeiten dieser Branche.
00:12:00: Ich glaube, da müssen wir auch noch verstärkt hin, dass wir eben nicht nur bei denen ansetzen,
00:12:05: die schon ein paar Entscheidungen getroffen haben, sondern auch begeistern für bestimmte
00:12:10: Richtungen und Möglichkeiten mit anfassbarem Nutzen.
00:12:15: Das ist das, was Martin ja, was du auch immer sagst.
00:12:17: Man sieht ja hinterher, was man gemacht hat.
00:12:19: Und wenn dann schon in der Schule vielleicht jemand an so einem Projekt arbeiten kann und
00:12:22: sieht, guck mal, wir haben an unserer eigenen Schule das und das auch mit beeinflusst vielleicht
00:12:26: in so einem Projekt, dann macht das natürlich Appetit auf mehr.
00:12:29: Nicht bei jedem, aber doch bei vielen, glaube ich.
00:12:31: Also ich bin da total bei euch und da sind die Ideen, die ich euch dazu gleich nennen
00:12:37: kann.
00:12:38: Auch das sind natürlich Dinge, die wir ganz, ganz intensiv bei uns besprechen und sagen,
00:12:42: eigentlich müssen wir ganz früh anfangen.
00:12:43: Aber das kann nur gemeinschaftlich auch von der Industrie kommen und nicht nur von einem
00:12:47: Konzern, weil es geht, um auch das Appetit machen auf Berufe und auch die gesamte Industrie.
00:12:55: Und du kannst anfangen, schon im Kindergarten mit einfassend Dingen dort in zu zeigen,
00:13:00: wie man eigentlich richtig die Legosteine zusammenbaut oder richtig irgendwelche Gebäude
00:13:05: aufbauen kann.
00:13:06: Mit einfachen Mitteln.
00:13:07: Du kannst mit einfachen Mitteln sagen, lass uns doch mal eine Exkursion machen von für
00:13:12: Kinder, für Kindergeburtstage, damit die bei uns irgendwelche Baumaschinen auch mal anfassen
00:13:17: dürfen.
00:13:18: Meine Tochter, die hat jetzt ein Jahr lang vor ihrer Schule eine riesige Baustelle gehabt.
00:13:22: Da ist keiner auf die Idee gekommen.
00:13:24: Wider von der Schulleitung, noch von der Baustelle, dass die denen mal zeigen, was sie dort machen.
00:13:30: Und die haben dort Kabel und große Rohre verlegt.
00:13:34: Es waren 20 Meter vor der Schule und die waren die ganze Zeit in der Lärmbelästigung.
00:13:38: Aber darum geht es gar nicht.
00:13:40: Sondern es geht darum zu sagen, was machen diese Bauarbeiter dort?
00:13:44: Und eigentlich auch das zweite Thema, was man da auch schon sagen muss, ist, es müssen
00:13:49: nicht nur Männer sein, die auf dieser Baustelle arbeiten.
00:13:52: Wir könnten hier auch ein paar Frauen gebrauchen.
00:13:54: Aber leider haben wir sie heute noch nicht oder viel zu wenige.
00:13:57: Und da muss man im Frühjahr Appetit machen, dass sie ja ganz genauso.
00:14:01: Und wer da eine entscheidende Rolle spielt, also meine Frau ist Lehrerin und beschäftigt
00:14:06: sich da auch mit dem Thema Berufsorientierung und Co.
00:14:08: Man muss als Bauindustrie auf die Lehrerinnen und Lehrer zugehen, weil die sind die Multiplikatoren,
00:14:15: die jetzt unabhängig von so einer Exkursion im täglichen Umgang mit den Schülerinnen und
00:14:20: Schülern tatsächlich den größten Einfluss leben.
00:14:23: Und klar, die meisten Lehrerinnen und Lehrer kommen von Abitur, studieren Lehramt und
00:14:29: gehen an die Schule.
00:14:30: Viele kommen auch noch aus dem Lehrerhaushalt, wo Vater, Mutter auch noch Lehrer sind.
00:14:36: Also die kennen vielleicht gar nicht die Vorzüge und interessanten Themen, zum Beispiel an
00:14:41: der Bauindustrie.
00:14:42: Ich glaube, wenn man diesen Personenkreis begeistert dafür, die Leute zu begeistern,
00:14:48: die sie unterrichten, dann hat man ein maximaler Reichweite.
00:14:52: Also da muss man, glaube ich, auch Konzepte entwickeln, wie kriege ich Lehrer motiviert,
00:14:56: für die Bauindustrie zu sprechen.
00:14:58: Ja, wobei ich glaube, dass wir andere Dinge auch als Chance nutzen müssen.
00:15:03: Also beispielsweise, und das ist für mich ein großer Anker, tatsächlich das Thema der
00:15:06: Nachhaltigkeit, aus einem einfachen Grund.
00:15:09: Wir haben so einen hohen Impact.
00:15:11: Und ich glaube, dass wir auf das Thema der Nachhaltigkeit und wir haben so viele große
00:15:16: Stellhebe, dass ich glaube, dass wir natürlich auf der einen Seite die Basis, die Basisbildung
00:15:23: zum Thema Bau grundsätzlich sehr wohl verändern müssen.
00:15:26: Aber das ist eine sehr, sehr langfristige Strategie.
00:15:29: Die wird erst in 20 Jahren greifen.
00:15:31: So ehrlich müssen wir mal sein.
00:15:32: Auch wenn wir heute super perfekt beginnen würden, die wird erst eine gesellschaftliche
00:15:37: Veränderung bewirken in den Köpfen der Kinder und der Jugendlichen in 15 bis 20 Jahren.
00:15:42: Was ich glaube, dass sehr kurzfristig greifen wird, ist herauszustreichen.
00:15:46: Und deswegen finde ich auch unseren Slogan oder auch dieses Work on Progress so extrem
00:15:51: wichtig, einfach zu sagen, wir haben einen Impact, und zwar einen der größten Stellhebel,
00:15:57: den wir hier haben.
00:15:58: Und wenn ihr etwas verändern wollt, dann kommt zu uns.
00:16:01: Und es ist da relativ egal, ob ich Bauleiter oder Bauingenieurwesen studiert habe.
00:16:07: Bei Bauleiter kann man nicht studieren, Bauingenieurwesen studiert habe oder etwas anderes ist
00:16:11: studiert habe.
00:16:12: Wenn ich etwas verändern möchte, dann kann ich zur Straber kommen oder in die Baubranche
00:16:16: gehen und dort etwas verändern.
00:16:19: Aber dann muss ich natürlich zu einem Unternehmen gehen, dass auch etwas verändern möchte.
00:16:22: Das muss man jetzt auch mal so sagen.
00:16:25: Ich glaube, die, die nichts verändern möchten, die werden wir bald am Markt nicht mehr haben.
00:16:29: Das wird sich sortieren, bzw. werden die, die nichts verändern möchten, auch auf den Weg
00:16:33: mitgenommen werden.
00:16:34: Die einen etwas mehr bezwangen, auch über die gesetzlichen Regelungen, die da immer mehr
00:16:39: kommen.
00:16:40: Aber das ist schon richtig.
00:16:41: Wenn die Kultur nicht danach ist, dann trennt sich da auch erst mal die Spreu vom Weizen.
00:16:46: Also da Augen auf, mit wem man sich da dann im Zusammentut.
00:16:51: Vielleicht ist das nochmal ein gutes Stichwort.
00:16:53: Du bist ja auch durch diesen Konzernen gegangen, durch einige Stationen.
00:16:58: Hast da auch den Spezialtiefbau bei Zyplin mitverantwortet und bist jetzt in diese Vorstandsposition
00:17:06: gegangen.
00:17:07: Was ist denn für dich jetzt persönlich die größte Überraschung bei diesem neuen Job?
00:17:12: Was hat sich am meisten verändert für dich dadurch, was vielleicht auch unerwartet war?
00:17:16: Also unerwartet, glaube ich, ist das Thema natürlich oder eigentlich erwartet, kann
00:17:21: man schon sagen, ist natürlich das Thema, erstens ist es ein viel, viel größerer Bereich.
00:17:27: Und jetzt komme ich zurück in ein Land, in dem ich bisher noch gar nicht unterwegs war.
00:17:32: Das heißt, es sind 10.000 Mitarbeiter und dort in die Strukturen hinein zu kommen und dort
00:17:38: die Mitarbeiter kennenzulernen.
00:17:39: Weil darum geht es ja.
00:17:40: Ich möchte die Mitarbeiter kennenlernen, ich möchte verstehen und will hinhören, damit
00:17:44: ich weiß, wo ich sie auch, wo ich sie unterstützen kann, wo ich ihnen helfen kann, wo ich sie
00:17:49: entwickeln kann.
00:17:50: Und dort erst mal hinein zu kommen, das dauert viel länger, als man glaubt oft.
00:17:56: Man glaubt, irgendwie man kommt in einen neuen Job und dann läuft das schon.
00:17:59: Und da gibt es die ganz tollen Bücher in 100 Tagen, keine Ahnung.
00:18:02: Und die ersten 90 Tage sind die wichtigsten.
00:18:05: Du brauchst erst mal ein Jahr, bis du Menschen kennengelernt hast.
00:18:08: Also so ehrlich muss man einfach mal sein.
00:18:10: Und das zweite Thema ist natürlich, dass du umso mehr, du in die Verantwortung nach oben
00:18:15: hingehst, umso weniger kannst du operativ steuern.
00:18:18: Und da ist immer mehr das Thema Führen, Überführung, Führen über Menschen und du kannst nicht
00:18:25: mehr operativ eingreifen.
00:18:27: Also ein ganz klassisches Beispiel im Spezial-Tiefbau, wenn es darum ging, eine Nachhaltigkeitsprojekt
00:18:34: zu kalkulieren und zu sagen, es gibt ein Projekt, das könnten wir mit CO2 reduziertem
00:18:38: Beton machen.
00:18:39: Das kostet 60.000 Euro mehr.
00:18:41: Der Kunde will es nicht zahlen.
00:18:42: Dann haben wir, mein Kollege und ich in China, gesagt, wir machen es trotzdem, weil es uns
00:18:47: wichtig ist.
00:18:48: Uns persönlich ist es wichtig.
00:18:49: Und dann werden wir in diesem Projekt, das war ein Projekt in Berlin, 60.000 Euro drauflegen.
00:18:53: Aber wir können uns das leisten, das tun wir.
00:18:55: Jetzt im Vorstandsbereich habe ich keine operative Verantwortung für ein Projekt.
00:19:01: Das heißt, es ist jetzt die Überzeugungsarbeit der Manager, die darunter entscheiden, dass
00:19:06: ich sage, Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema und du musst auch investieren an der
00:19:10: einen oder anderen Stelle.
00:19:11: Also das ist einfach jetzt anders.
00:19:14: Ja, also es ist sozusagen wirklich eine andere Arbeitstechnik, wenn man so will, die mal entsteht
00:19:19: und der rote Faden bleiben immer noch die Menschen oder der Weg zu den Menschen verändert
00:19:23: sich ein wenig.
00:19:24: Also wir haben ja auch schon, ich weiß es, du bist da affin, auch die ganzen New Work
00:19:30: Themen mal angesprochen.
00:19:33: Wenn man das jetzt mal vor dem Hintergrund ist, eben gesagt, sieht, was sind denn die
00:19:39: Themen, die die Menschen erreichen?
00:19:41: Und das sind ja einmal auf der Klaviertour die Jüngeren natürlich, die Mittlerinnen
00:19:44: und die Älteren.
00:19:45: Also da sind ja mehrere Generationen, die man eigentlich erreichen will.
00:19:49: Die einen hat man vielleicht noch nicht erreicht, die anderen darf man nicht verlieren.
00:19:52: Also das ist ja auch eine Gemängelage, wenn man jetzt auf die Zehntausend mal schaut,
00:19:57: die im Moment in deiner Verantwortung da liegen.
00:19:59: Wie bekommt man das hin zeitgemäß die Ansprache und auch das, was tatsächlich gelebt wird,
00:20:07: zu fördern, ohne andere zu verlieren dabei?
00:20:11: Oder ist diese Unterscheidung mit Entweder oder gar nicht richtig?
00:20:14: Also ich glaube, Entweder oder ist glaube ich nicht ganz so richtig, also was heißt schon
00:20:20: richtig?
00:20:21: Das Thema ist für mich, was sind eigentlich, du hast am Anfang angesprochen, was sind
00:20:24: New Work Trends und viele sprechen dann eben über Home Office oder vier Tage Woche und
00:20:28: dann werden diese Schlagworte oft benutzt und dann geht es immer nur um das einzelne
00:20:33: Thema und ich sage dazu nicht, ich beläche das immer so gerne und sage, das was vor
00:20:37: 20 Jahren der Obstkopf war, über das wir uns unterhalten haben ist heute eben die vier
00:20:41: Tage Woche.
00:20:42: Und es glaube und davon bin ich einfach überzeugt, das ist meine ganz persönliche Meinung.
00:20:47: Es geht nicht um die einzelnen Schlagworte, sondern es worum geht es.
00:20:50: Es geht immer mehr um das Thema Individualität.
00:20:53: Das heißt, jeder hat individuelle, einfach individuelle Bedürfnisse und die Frage ist,
00:20:59: wie gut kannst du dich als Konzern und das muss man einfach sagen, die Strabag ist ein
00:21:04: Konzern auf individuelle Bedürfnisse, individuelle Lösungen finden.
00:21:09: Und das bedeutet im Umkehrschluss, dass du immer mehr auch die Verantwortung als Führungskraft
00:21:15: schon in den ersten Führungsebenen übernehmen musst und einfach in Dinge, in Diskussionen
00:21:21: gehen musst und daran müssen wir arbeiten, die Mitarbeiter auch in der ersten Führungsebene
00:21:27: zu entebeln und auf individuelle Lösungen auch eingehen zu können.
00:21:31: Und ich rede da häufig zum Beispiel, als Beispiel, wir reden oft Führung in Teilzeit und Teilzeit
00:21:38: und wir sprechen über Teilzeit.
00:21:40: Und wenn eine Mitarbeiterin uns das einfach, das muss man einfach so ehrlich sagen, es sind
00:21:43: oft Frauen, die zu mir kommen und sagen, ich hätte gern Teilzeit, weil ich habe jetzt,
00:21:48: ich komme gerade aus der Karenn, ich brauche Teilzeit.
00:21:50: Dann diskutiere ich das Thema mit der Dame und zwar nicht, weil ich hier keine Teilzeit
00:21:55: eröglichen möchte, sondern weil ich selber eine Frau bin und ich selber weiß, was es
00:22:00: bedeutet, wenn man in Teilzeit geht.
00:22:02: Es bedeutet ein erhöhtes Risiko für Altersamt.
00:22:05: Es bedeutet eine niedelge Rente.
00:22:07: Es bedeutet eine höhere Abhängigkeit.
00:22:09: Es sind einfach Themen, die man besprechen muss, auch in diesem Arbeitsumfeld, um dann
00:22:14: zu sagen, was möchtest du wirklich?
00:22:16: Und das, was sich meistens Menschen in Teilzeit erkaufen möchten, in Anführungsstrichen,
00:22:21: ist das Thema, ich möchte um 15.30 Uhr aus dem Büro gehen, damit ich mein Kind abholen
00:22:28: kann vom Kindergarten, aber ab 18 Uhr arbeite ich eh wieder weiter.
00:22:32: Und da sind wir wieder beim Thema individuelle Lösungen.
00:22:35: Warum?
00:22:36: Also es geht nicht um das Thema der Teilzeit, sondern es geht um darum, dass ich für diese
00:22:41: Person, ob Frau oder Mann, eine individuelle Lösung finden muss und ihr das ermöglichen
00:22:45: muss, damit sie ihren Job, den sie eh machen möchte, weiterhin, auch weiterhin machen kann.
00:22:50: Und das ist so mein Ansatz zum Thema New Work Trends.
00:22:54: Du musst in die Diskussion gehen.
00:22:55: Jetzt schilderst du gerade, wie du da rangehst.
00:22:59: Und ich finde das ganz bemerkenswert.
00:23:00: Ich halte das eigentlich für eine total normale, selbstverständliche Herangehensweise.
00:23:05: Dann führt ein Dialog.
00:23:06: Man unterhält sich darüber.
00:23:07: Man versucht zu verstehen, wo sind die Beweggründe und versucht dann eine Lösung zu finden.
00:23:10: Jetzt sind wir in der Branche tätig, wo, sagen wir, durch die vielen Männer vielleicht
00:23:17: diese Empathie oder diese Diskussion nicht immer sofort der erste Gedanke sind.
00:23:22: Wo gerne dann doch vielleicht aus dem Besteckkasten die Werkzeuge rausgenommen werden.
00:23:27: Man sagt, wir haben im Konzern dies oder das oder jenes.
00:23:29: Also das hat jetzt gar nichts mit der Strabag zu tun, sondern glaube ich in der Branche allgemein.
00:23:33: Und dies oder das oder jenes wäre jetzt das Richtige und das machen wir jetzt so.
00:23:39: Dann ist die Diskussion oft zu Ende.
00:23:40: Da hat man irgendwann irgendeiner Liste abgehakt.
00:23:42: Ich habe mal wieder irgendjemand im Homeoffice oder Teilzeit oder irgendetwas da verordnet,
00:23:46: so wie beim Arzt mit dem Rezept.
00:23:48: Und dann ist das Problem gelöst.
00:23:49: Und ich glaube, der Sprung ist zu kurz.
00:23:52: Ich glaube eben, dass das, was du auch sagst, ist, wir müssen es schaffen, die Führungskräfte
00:23:56: auf jeder Ebene dahin zu bringen, dass sie eigenverantwortlich diese Dialoge führen und
00:24:01: Lösungen finden.
00:24:02: Da darf gerne auch so ein Besteckkasten im Hintergrund sein.
00:24:05: Aber der Weg, wie das zueinander findet, der sollte weniger mechanistisch und eher
00:24:10: dialogorientiert sein.
00:24:11: Also aus meiner Sicht.
00:24:12: Das ist glaube ich extrem wichtig, damit wir nicht diejenigen verlieren, die wir so dringend
00:24:18: brauchen, die ja immer weniger werden.
00:24:20: Ich finde, was dabei wichtig ist neben dem direkten Verhalten der Führungskräfte, ist
00:24:25: das Schaffen einer, sag ich mal, Verständniskultur.
00:24:29: Weil was ich beobachtet habe, egal in welchen Unternehmen, dass wenn individuelle Lösungen
00:24:34: geschaffen wurden oder grundsätzlich von den Führungskräften vorgelebt wurden, so nach
00:24:39: dem Motto, don't hire smart people and tell them what to do, dass man sagt, okay, am
00:24:44: Ende ist es ein ergebnisorientiertes Arbeiten.
00:24:47: Wann und wo du das machst, ist eigentlich primär erstmal nicht so wichtig.
00:24:51: Klar, wir wollen eine gewisse Zusammengehörigkeit, deswegen fünf Tage Homeoffice ist vielleicht
00:24:56: auch nicht überall angemessen.
00:24:58: Aber grundsätzlich, dass erst mal individuelle Lösungen geschaffen wurden zwischen Führungskraft
00:25:03: und der betreffenden Person, ist eine Sache.
00:25:05: Wichtig ist aber auch die Kultur, die dann irgendwie etabliert werden muss, dass diese
00:25:10: Person dann nicht beäugt wird, wenn sie zum Beispiel um 15.30 Uhr den Flur lang geht,
00:25:17: weil aber zum Beispiel die Führungskraft weiß, die macht vielleicht samstens, dass er haben
00:25:21: es nochmal den Laptop für drei Stunden auf oder wie auch immer, das geregelt ist.
00:25:26: Also ich habe da schon wie oft aus Erzählungen aber auch persönlich mitbekommen, dass dann,
00:25:32: wenn jemand irgendwie früher geht, dass dann aus einem Büro rausgerufen wird, hast du
00:25:37: Teilzeit oder hast du besser verhandelt.
00:25:39: So was muss natürlich dann auch in einem Unternehmen geschaffen werden, dass es nicht
00:25:44: nur dieses Verhältnis ist Führungskraft Mitarbeiterin oder Mitarbeiter, sondern dass insgesamt
00:25:48: eine Kultur dafür ist, dass klar ist, es gibt nicht dieses, wer hier richtig arbeitet,
00:25:53: ist der, der als Letzter den Parkplatz verlässt und als Erster da ist, sondern das sind individuelle
00:25:59: Regelungen und jeder nach seiner Fondsant, solange die Leistung am Ende stimmt, das
00:26:03: muss man natürlich auch immer noch sagen, man ist auch kein Wohlfahrtsunternehmen,
00:26:07: sondern das geht auch darum, dass die Leute entsprechend einen Return und Invest bringen
00:26:11: durch ihre Anstellung, aber da muss so eine Kultur sein, dass man dann nicht irgendwie
00:26:15: von den Kollegen hinter Rücksandbranger gestellt wird.
00:26:18: Absolut, aber ich bin davon überzeugt, wenn du individuelle Lösungen lebst, dann lebst
00:26:23: du sie für alle und nicht nur für einen.
00:26:25: Das heißt, du hast dann automatisch die Kultur, weil es für jeden eben einen entsprechenden
00:26:31: Plan oder eine entsprechende Lösung gibt und ich glaube auch, so ehrlich muss man einfach
00:26:36: sein, so wahnsinnig unterschiedlich sind die Anforderungen gar nicht.
00:26:40: Die Menschen haben gar nicht so wahnsinnig viele, so unfassbare Wünsche, von denen
00:26:46: sie ja so oft gerne auf der Metaebene gesprochen wird und dann heißt es so, die neue Generation
00:26:52: und das ist alles so schrecklich, das ist es ja überhaupt nicht.
00:26:55: Was für mich oft so erstaunlich ist, ist gerade oft auch Panels, dass es eben so verteufelt
00:27:01: wird, die nächste Generation und ich denke mir, der einzige Grund, warum ihr nur so
00:27:07: redet ist, weil ihr euch mit dem Wandel nicht beschäftigen wollt, ja, ihr klar, es ist am
00:27:10: einfachsten zu sagen, so wie es früher war, war es gut, aber das sind genau die Leute,
00:27:15: die butterleben immer sagen, so haben wir es bisher immer gemacht und deswegen war es
00:27:19: super, nee.
00:27:20: Wir müssen uns permanent verändern und permanent hinterfragen, sonst werden wir keinen Fortschritt
00:27:24: erleben und weder Fortschritt in der Technologie noch Fortschritt in der Art, wie wir führen
00:27:29: und wir müssen das verändern, wir müssen uns permanent hinterfragen.
00:27:33: Also ich glaube, wenn man damals ganz scharfe Nachfrage hat und sagt, wollt ihr denn so
00:27:37: bauen, wie wir es 1800 irgendwas gemacht haben, als das Unternehmen gestartet hat, wollt ihr
00:27:42: die Baustellen und die Arbeitsorganisationen und die Betriebsmittel von damals zurück
00:27:46: haben, irgendwas ist doch passiert seitdem in den über 100 Jahren, die viele Bauunternehmen
00:27:51: mittlerweile ja schon existieren und irgendwie finden wir das meiste davon ganz gut, bloß
00:27:57: finden wir es meistens im Vorhinein noch nicht so gut, weil es dann erst mal unbequem
00:28:00: wird und wir wieder neue Dinge gehen müssen und das Gewohnte beiseite lassen müssen.
00:28:05: Also ich würde gerne jetzt mal den Bogen schlagen zum anderen Thema, das wir schon angesprochen
00:28:09: haben.
00:28:10: Wir haben jetzt gesagt, eigentlich New Work beginnt irgendwie auch im Kopf.
00:28:12: Also das ist ja weniger ein Thema der Organisation als erstmal der Weichenstellung im Kopf.
00:28:18: Da hängt dann die Lösung hinten dran und wir haben hier in einer der Podcastfolgen auch
00:28:23: so einen schönen Satz schon mal gehört "Nachhaltigkeit beginnt im Kopf" und ich würde gern Martin das
00:28:28: Thema jetzt mal dahin lenken und ich würde mal darüber reden, was eigentlich Nachhaltigkeit
00:28:33: für dich, für euch, für die Branche, für das Unternehmen bedeutet und wie wir das eigentlich
00:28:37: hinkriegen, dieses dicke Brett gesellschaftlich und unternehmerisch so durchzubohren.
00:28:43: Vielleicht ist der Spezialtiefbau da eine gute Vorprägung, dass wir das in der Tiefe
00:28:50: tatsächlich so durchdringen, dass es am Ende wirtschaftlich erfolgreich funktioniert.
00:28:54: Wo stehen wir da Annette?
00:28:59: Was bewege ich dich und die Kollegen im Moment in der Branche da zu dem Thema?
00:29:03: An dieser Stelle ein kurzer Hinweis in eigener Sache für diejenigen unter unseren Zuhörern,
00:29:17: die sich gerade in ihrem eigenen Unternehmen mit relevanten Zukunftsfragen befassen und
00:29:22: die deren Ausgestaltung und die Umsetzung von Lösungen beschleunigt und Ergebnis orientiert
00:29:28: für den Erfolg vorantreiben wollen.
00:29:30: Sprechen Sie gern Martin Ferger für Themen zu Lean, BIM, Digitalisierung und Prozessoptimierung
00:29:36: über www.fergar-conculting.de und mich Christian Haag zu strategischer Transformation, Strategie,
00:29:45: Führung und Sparring for Top-Entscheider über www.christianhaag.de an.
00:29:52: Im Rahmen dieses Podcasts, aber auch darüber hinaus, tragen wir gern als Speaker in Präsenz
00:29:57: oder online zur Inspiration ihres Publikums im Rahmen ihrer Veranstaltungen bei.
00:30:03: So oder so freuen wir uns auf und überregen Austausch mit Ihnen und euch.
00:30:08: Nehmen Sie, nehmt einfach Kontakt zu uns auf.
00:30:10: Also das Thema Nachhaltigkeit ist für uns in der Strafwahl natürlich enorm wichtig.
00:30:23: Es steht als Prio 1 ganz oben drauf und du hast es gerade so schön gesagt, Nachhaltigkeit
00:30:29: beginnt im Kopf und es stimmt total und deswegen sehe ich das auch als ein totaler Changeprozess.
00:30:36: Nachhaltigkeit ist für uns in der Strafwahl.
00:30:38: für die Baubranche eigentlich für alle Branchen ist ein Marathon.
00:30:41: Es wird kein Sprint werden.
00:30:43: Das ist mal Punkt Nummer 1, Punkt Nummer 2 ist und das finde ich auch das
00:30:47: grandiose auch an wirklich an unserem Slogan ist, sich dazu zu bekennen,
00:30:52: dass wir 38 Prozent als Bauwirtschaft an CO2 produzieren.
00:30:56: Das ist einfach so.
00:30:57: Und die Bekenntnis dazu und ehrlich zu sagen, ja, das ist so und wir wollen
00:31:02: etwas verändern. Das ist der erste Punkt, weil du kannst nur etwas verändern,
00:31:07: wenn du dich dazu bekennst, dass so wie es bisher gelaufen ist, nicht in Ordnung ist.
00:31:11: Ja und dazu haben wir uns ja bekannt.
00:31:13: Im Konzern laufen wahnsinnig viele parallel laufende, natürlich
00:31:20: Tausende von Projekten.
00:31:21: Wir haben ganz klar gesagt, wir machen bis 20 40 Euro, wie die Straber klimaneutral werden.
00:31:26: Wir haben eine klare Roadmap mit einem Zahlenstrahl.
00:31:29: Wir haben Ziele runtergebrochen.
00:31:31: Jeder, der so ein bisschen unterwegs ist, weiß, was es bedeutet, wenn wir sagen,
00:31:35: bis zur Ebene 3 sind wir schon eigentlich mit den meisten Maßnahmen
00:31:39: in der Definition fertig und jetzt geht es in die Umsetzung.
00:31:42: Und was aber für mich ganz, ganz wichtig ist und das hast du gerade gesagt,
00:31:47: ist das Thema Change beginnt im Kopf.
00:31:51: Und das Wichtig ist, ist, wie kriegen wir unsere Mitarbeiter dort mit auf den Weg?
00:31:56: Und das ist und wenn jetzt jemand sagt, das ist ganz einfach, das ist überhaupt kein Problem.
00:32:00: Da stellen wir zwei Container hin auf die Baustelle und machen jetzt Mülltrennung.
00:32:04: Da sage ich, nee, damit haben wir nicht geschafft, weil Change beginnt eben im Kopf
00:32:09: und ich muss meine Mitarbeiter dazu animieren und Mitarbeiterinnen dazu animieren,
00:32:14: mitzudenken und und zu hinterfragen und jeden Schritt zu hinterfragen
00:32:19: und ihnen dabei aber auch die Freiheit zu geben, dann auch zu kommunizieren und zu sagen,
00:32:24: wie kann ich es besser machen?
00:32:26: Ja und das, was man ja oft sagt, ist Fortschritt braucht, braucht Menschen,
00:32:32: die wissen, was sie wollen und altbewertes hinterfragen.
00:32:36: Und darum geht es.
00:32:38: Ich brauche Menschen, die einfach permanent hinterfragen.
00:32:41: Und vielleicht nochmal eingeworfen, auch einen Punkt, den du vorhin schon erwähnt hast.
00:32:47: Du und dein Kollege haben entschieden bei dem Projekt legen wir 60.000 Euro drauf,
00:32:51: weil wir das für wichtig halten.
00:32:53: Man braucht eben auch eine Führung, die in Rahmenschaft, in dem dann eben Handeln möglich wird
00:32:57: und nicht Mitarbeiter, die sagen, wir könnten jetzt hier was machen.
00:33:01: Aber das ist denen da oben, wie es dann oft heißt, bestimmt nicht recht oder ich
00:33:05: habe am Ende wirtschaftlich Nachteile, wir verlieren Geld.
00:33:07: Man ist ja also Geldverdienen im Bauen ist ja nicht ganz so einfach.
00:33:10: Insofern sind alle schon darauf gedrillt, die Euros zusammen zu halten.
00:33:14: Und dann ist das schon ein ein ein Change im Mindset zu sagen, nein,
00:33:19: wir investieren da in dieser Stelle, weil wir glauben, dass das für die Zukunft
00:33:22: essentiell sein wird.
00:33:24: Also ich also eins ist ganz klar und das möchte ich auch ganz klar sagen.
00:33:29: Am Ende des Tages ist jedes Unternehmen dazu verpflichtet gegenüber seinen
00:33:33: Shareholdern, Steak Holdern Geld zu verdienen.
00:33:36: Und und man kann jetzt und da kannst du jetzt zwar unterschiedliche Sichtweisen drauf haben.
00:33:42: Du kannst jetzt sagen, Nachhaltigkeit ist super, super schwierig und es ist so
00:33:45: schrecklich und ich muss das jetzt machen und ich werde von der EU gezwungen.
00:33:48: Und es ist furchtbar.
00:33:49: Du kannst hier sozusagen den Mindset darauf ausrichten oder du kannst sagen,
00:33:54: hey, ich glaube, Nachhaltigkeit ist für mich grundsätzlich ein wichtiges Thema,
00:33:59: weil ich einfach davon überzeugt bin, dass wir etwas tun müssen für die Umwelt.
00:34:03: Aber auch bin ich davon überzeugt, dass es völlig neue Chancen bietet,
00:34:08: auch damit Geschäft zu machen, auch damit auch wirklich damit damit Geld zu verdienen.
00:34:13: Und davon sind wir natürlich auch überzeugt.
00:34:16: Es kostet jetzt erst mal Geld.
00:34:18: Wir haben ein Invest, den wir zu tätigen haben,
00:34:20: aber es ist auch ein Invest in die Zukunft.
00:34:23: Und wir werden ganz definitiv, wir werden dem Bau komplett verändern müssen,
00:34:28: denn die Sichtweise verändern müssen, weil so wie wir heute bauen
00:34:32: oder so wie wir in den letzten 20 Jahren gebaut haben, kann es gar nicht mehr weitergehen.
00:34:36: Und wir müssen da etwas tun.
00:34:38: Was was ich dabei so schön finde, wenn man das Thema Nachhaltigkeit im Bau ernst nimmt,
00:34:45: dann befeuert es und beschleunigt es drei andere Themen, die mir schon seit
00:34:51: langen am Herzen liegen, dass einmal das Thema Linie und Prozessoptimierung,
00:34:53: weil jede Verschwendung, die ich einspare, ist automatisch nachhaltig.
00:34:57: Also diese beiden Themen bedingen einander das Thema Digitalisierung.
00:35:00: Und dabei rede ich nicht nur vom papierlosen Büro, wo wir weniger Bäume fällen,
00:35:04: sondern da geht es auch noch um ganz andere Themen und das Thema Innovation.
00:35:08: Weil ich glaube, dass tatsächlich die Nachhaltigkeitsdebatte oder das Nachhaltigkeits Thema
00:35:16: und auch der Klimawandel entsprechend erfolgreich gemeistert werden kann,
00:35:21: egal in welcher Branche beim Bau speziell, nicht dadurch, dass wir irgendwelche
00:35:25: Verbote aussprechen oder Grenzwerte vielleicht noch entsprechend anpassen,
00:35:28: sondern dass wir neue Verfahren, neue Ideen, neue Technologien entwickeln.
00:35:33: Und da ist es wirklich gefragt, das Thema Innovation zu fördern,
00:35:37: aber auch zu fordern von den Unternehmen, von den Leuten.
00:35:41: Und dabei, sag ich mal, sind auf der einen Seite natürlich die Bauunternehmen der Pflicht,
00:35:45: aber natürlich auch die Bauherren, gerade die öffentliche Hand,
00:35:48: die dann auch solche Themen wie innovative Bauweisen,
00:35:52: Nebenangebote ist dann das kleinste Anhebel, was es da geben könnte,
00:35:57: aber auch wirklich innovative Bauweisen auch fordert und einfordert
00:36:02: und auch das als Zuschlagskriterium setzt neben dem Preis und sagt,
00:36:06: OK, wer hier eine cleverere Idee hat, die innovativ ist, die das Thema
00:36:10: Nachhaltigkeit positiv beeinflusst, der darf vielleicht auch in Euro 50 teurer sein.
00:36:15: Aber solange ich halt immer noch denke, wenn ich
00:36:18: das billigste Bauverfahren ist, vielleicht nicht immer das nachhaltigste.
00:36:22: Vielleicht irgendwann mal, wenn wir es weiterentwickelt haben, aber dafür
00:36:25: müssen wir den innovativen Bauverfahren auch eine Chance geben.
00:36:28: Also du sprichst es genau an und ich möchte das ganz gerne in zwei Bereiche trennen.
00:36:33: Das eine ist zum Beispiel der Hochbau, wo wir sehr viel mit Privaten unterwegs sind,
00:36:37: privaten Aufträge, die unterwegs sind.
00:36:39: Da geht es ja gar nicht um die öffentlichen Ausschreibungsregelungen, sondern da geht es
00:36:42: tatsächlich und das muss man einfach so sagen, auch da geht es noch immer leider
00:36:47: meistens nur um den Preis Punkt und Nachhaltigkeit kostet im Moment mehr
00:36:53: als die normale Bauweise.
00:36:56: Auch das ist richtig im Moment noch.
00:36:58: Aber es geht genauso wie du sagst, es geht bei dem Thema
00:37:01: Nachhaltigkeit auch gerade im Hochbau um viel, viel mehr.
00:37:05: Weil wenn ich baue, da habe ich schon alles definiert.
00:37:08: Da bin ich schon fertig.
00:37:09: Da kann ich nur noch im Prozessmanagement etwas tun.
00:37:12: Ein bisschen hier, ein bisschen da, da kann ich noch ein bisschen optimieren.
00:37:15: Aber es geht schon ganz am Anfang darum zu sagen, wie plan ich es CO2 optimal?
00:37:21: Wie viel brutto Geschossfläche zur netten Nutzfläche habe ich?
00:37:24: Wie dick müssen meine Wände sein?
00:37:27: Welches Material nutze ich da?
00:37:29: Wie konzipiere ich dieses gesamte Gebäude?
00:37:33: Und da muss ich ansetzen.
00:37:35: Und auch da haben wir und da können wir mit mit mit KI bereits schon so viel machen,
00:37:40: auch wir als Bauunternehmen.
00:37:42: Und auch da setzen wir schon an und sagen, wir fangen schon viel früher an.
00:37:45: Wir wollen nicht nur die Ausführer sein.
00:37:47: Wir wollen unserem Kunden helfen, auch in der Planung bereits CO2 optimal
00:37:52: unterwegs zu sein.
00:37:53: Das ist Punkt Nummer eins.
00:37:54: Wenn ich jetzt zum Beispiel in die öffentliche in die öffentliche Richtung gehe,
00:37:58: da bin ich auf dem Verkehrswegebau unterwegs, gebe ich dir total recht.
00:38:02: Im Moment haben wir in Österreich bei dem bei den größten Ausschreibenden
00:38:08: haben wir ungefähr zehn, elf Prozent qualitative Kriterien, weiche Kriterien,
00:38:13: elf Prozent.
00:38:14: Das ist viel so wenig.
00:38:16: Und das zweite Problem hier ist auch, dass wir natürlich mit den Regulatorien,
00:38:21: die die haben, die unterliegen gewissen Regulatorien,
00:38:24: können sie gar nicht beispielsweise einen höheren Recycling aus Falt
00:38:29: anfragen als 25 Prozent im Moment.
00:38:32: Wir können aber 70 Prozent Recycling Antalien es falsch bauen.
00:38:36: Aber die können es gar nicht auch schreiben, weil sie sonst den Markt einschränken würden.
00:38:40: Und das ist ein riesen Thema.
00:38:42: Wir müssen aber über diese Themen sprechen dürfen und nicht gleich in diese Falle.
00:38:46: Und da spreche ich jetzt sehr offen.
00:38:48: In gleich in diese Falle des generei verdachtse Kartellabsprachen reden.
00:38:51: Und dann kommen wir dann auch später zum.
00:38:53: Das ist natürlich ein ganz schmaler Grad.
00:38:56: Aber wenn wir alle uns bekennen und da red ich nicht alle wie ich als Strabag
00:39:01: im Konzern, sondern wenn wir alle uns in Österreich dazu bekennen und sagen,
00:39:05: wir müssen klimaneutral werden, wir müssen gemeinsam an diesem Thema arbeiten,
00:39:09: dann muss man einfach sehen, es ist ein gemeinschaftliches Ziel und alleine
00:39:14: schaffe ich das nicht. Und ich habe neulich auf dem Pendel gesagt,
00:39:17: wir haben, glaube ich, in Österreich hundertfünf Asphaltmischanlagen.
00:39:21: Und so ehrlich muss man einfach sein, im Gesamt in Österreich,
00:39:24: ja, nicht nur die Strabag.
00:39:26: Und so ehrlich muss man sein, wahrscheinlich sind 70 von diesen
00:39:29: sind Dreckschleudern.
00:39:31: Die sind aber nur da, weil der andere sie hat, damit ich den anderen irgendwie
00:39:35: und einfach nur damit sie da sind.
00:39:36: Und wir haben null Fremdas Faltmisch Anteil.
00:39:40: Das heißt, dass wir für andere für Fremde mischen.
00:39:42: Und aber wir können das gar nicht richtig besprechen.
00:39:46: Wir könnten wahrscheinlich 60 70 Asphaltmischanlagen eliminieren
00:39:50: und damit einen riesen Impakt von CO2 reduzieren.
00:39:53: Aber was tun wir?
00:39:55: Jeder arbeitet jetzt für sich vielleicht oder auch vielleicht auch nicht,
00:39:58: um seine Asphaltmischanlage zu optimieren.
00:40:00: Das ist ein Superoptimum.
00:40:02: Ja, aber es ist ein extrem schwieriges Thema, extrem politisch gar keine Frage.
00:40:07: Aber ich finde und da das mache ich halt gerne.
00:40:11: Man muss einfach auch mal Themen direkt ansprechen und sagen,
00:40:14: ja, wir arbeiten an vielen Themen.
00:40:16: Aber es gibt auch viele Dinge, die wir gemeinschaftlich auch mit der Politik besprechen
00:40:21: müssen und nicht, weil wir uns abputzen wollen, sondern weil dort auch Riesen
00:40:25: Ställehebel sind, die wir dort auch angreifen müssen.
00:40:29: Genau, Christian. Ja, es ist es ist glaube ich also wenn man so sieht.
00:40:33: Ich meine, wir sind ja du hast gesagt, der Shareholder muss am Ende ja auch profitieren.
00:40:37: Ich glaube, wir sind ja alle Shareholder unseres Planeten, auf dem wir leben.
00:40:39: Wenn man von da anfängt, werden wir alle davon profitieren.
00:40:43: Wenn wenn es uns gelingt als Menschheit, das ist jetzt das ganz große Bild,
00:40:46: aber bestimmte Hebel umzudrehen.
00:40:49: Und wenn man es dann runterbricht, dann sind natürlich die Länder und dann auch
00:40:52: die Unternehmen in der Verantwortung.
00:40:53: Und ich glaube, diese Kette zwischen Politik und Wirtschaft, die muss da frei von
00:40:58: irgendwelchen Zuschreibungen einfach die Dinge offen diskutieren und mal fragen.
00:41:03: Was ist denn die richtige Regelung für die Zukunft und welche Stellschrauben
00:41:07: müssen wir da verändern, damit wir auch diese übergeordneten Ziele
00:41:09: gemeinsam erreichen?
00:41:11: Das ist glaube ich das eine, dass da muss auch der gesellschaftliche Konsens her
00:41:16: und man hat so den Eindruck, die Gespräche beginnen.
00:41:19: Aber wir haben ja auch nicht so viel Zeit bei all den Themen.
00:41:21: Also da dürfen wir jetzt auch kein Generationenprozess draus machen.
00:41:25: Das muss schneller gehen.
00:41:27: Das ist glaube ich das eine.
00:41:28: Das andere ist, ich glaube, das Unternehmen, die von sich aus diese Hebel,
00:41:33: die sie schon stellen können, nicht stellen in zehn Jahren plus, minus
00:41:36: auch nicht mehr am Markt sein werden, egal in welcher Branche sie sind,
00:41:39: wer das Thema Nachhaltigkeit für sich nicht löst und offensiv angeht,
00:41:45: der wird vom Markt verdrängt werden.
00:41:47: Da ist im Moment sozusagen diese Exponenzialfunktion noch nicht auf dem
00:41:52: Punkt, wo sie so dramatisch ansteigt.
00:41:54: Aber wir sind auf dem Weg dahin und dann wird das in den nächsten
00:41:57: Jahren eine große Beschleunigung sehen.
00:41:59: Und ich glaube, wir.
00:42:02: Wir, wir sollten sehen, wie wir eben in der Kette mit an einem Martin.
00:42:07: Das sagst du ja auch immer zwischen zwischen Planen bauen und betreiben.
00:42:11: Das sind die technischen Hausaufgaben, die wir machen müssen.
00:42:14: Dass es überhaupt möglich ist, dass wir Daten haben, dass wir gemeinsam
00:42:18: über die Daten schauen und mit denen umgehen.
00:42:21: Aber wir müssen es eben auch wollen, wenn wir Projekte und Dinge neu
00:42:26: denken und unser Motto hier im Podcast ist ja immer, wir bauen die Lebenswelt
00:42:30: der Zukunft.
00:42:31: Und da muss man eben heute drüber nachdenken, wie die Lebenswelt der
00:42:33: Zukunft denn morgen übermorgen aussehen soll, weil sie bleibt uns lange erhalten.
00:42:38: Wir leben in der Lebenswelt der Zukunft, die unsere Väter und Vorväter gebaut
00:42:42: haben und stellen fest, so optimal war das alles nicht.
00:42:45: Nach darlemmaligen Standards vielleicht schon, aber heute eben auch nicht mehr.
00:42:49: Also da hätte ich nochmal die Frage, wie denkst du, kommen wir da tatsächlich
00:42:56: voran, also vielleicht auch von der Defensive, die so ein bisschen
00:42:59: branchentypisch ist, diese Offensive, Unternehmensintern, aber auch in der Branche?
00:43:03: Jetzt muss ich mal fragen, nochmal ganz kurz Nachbarn.
00:43:06: Was meist du mit, wie kommen wir von der Defensive in die Offensive?
00:43:09: Ja, also wir sind ja in einer Branche tätig, die oft darauf wartet, dass
00:43:13: irgendwas geregelt wird und dann versucht das Minimum zu machen und dann
00:43:18: preiswürderfonds zu kommen.
00:43:21: Wir müssen ja bei diesen Themen eher aktiv rangehen.
00:43:24: Für dich unternehmerisch.
00:43:26: Ja, also ich verstehe total, was du sagst.
00:43:29: Für mich auch spannend, ich war auf einem Pendel und meine vier Mitredner haben
00:43:35: mir erst mal erklärt zum Thema Nachhaltigkeit in der Baubranche, dass wir
00:43:39: eigentlich gar nicht schuld sind und dass wir drei Viertel von den 38 Prozent
00:43:44: ist ja eigentlich nur dann der Betrieb und dafür sind wir ja auch nicht verantwortlich.
00:43:48: Und eigentlich machen wir uns kaputt und eigentlich, ja und eigentlich muss man
00:43:52: dazu auch noch sagen, gefährden wir unsere Arbeitsplätze.
00:43:55: Also Punkt. Das waren so die Argumente meiner Mitredner und ich sage dazu immer.
00:44:01: Und das habe ich am Anfang des Podcasts gesagt, um etwas zu verändern
00:44:05: und etwas verändern zu wollen, musst du akzeptieren, dass du auf dem Punkt A1 bist.
00:44:12: Und wir sind am Punkt A1 38 Prozent CO2 Ausstoßes wird durch die
00:44:17: Baubranche getätigt. Punkt.
00:44:20: So und wenn du das verstehst, dann weißt du, dass du den größten
00:44:23: Stellhebel hast und wenn du den größten, dann verstehst du den größten
00:44:27: Stellhebel hast, ist das nicht ein Wahnsinn, welches Potenzial um Möglichkeiten
00:44:31: und Chancen sich daraus bieten und jeder, der das verneint, der hat nicht verstanden,
00:44:36: dass die Zukunft, die Zukunft und die Nutzung der Chancen dann an ihm vorbeigehen.
00:44:41: Der wird einfach nur in der Vergangenheit leben und es hat uns bisher immer der
00:44:46: Markt und auch die Vergangenheit gezeigt.
00:44:48: Jeder, der in der Vergangenheit leben bleibt, der bleibt halt nur in der Vergangenheit
00:44:52: leben und nicht mehr in der Gegenwart.
00:44:54: Ich würde auch nochmal ergänzen, weil vielleicht ein Detail nochmal eben hat
00:45:00: das Tusse im Nebensatz angedeutet, Annette.
00:45:02: Das ist jetzt ein politisches Thema.
00:45:04: Ja, dann haben wir ja die Kurve gekriegt vom politischen Thema weg.
00:45:07: Ich will da aber nochmal einmal den Appell setzen.
00:45:10: Ich weiß nicht, wie viele Leute es der Politik zuhören oder Leute, die Einfluss
00:45:13: auf die Politik haben, es wird in Österreich nicht anders sein als in Deutschland.
00:45:16: Am Ende reicht es als Politik, aber nicht zu sagen, wir wollen eine
00:45:20: nachhaltigere Bauindustrie, wir wollen dies, das und jenes.
00:45:23: Wir wollen KfW irgendwas, ein niedriges Energiehaus so und so, sondern es liegt
00:45:28: manchmal auch im fachlichen Detail versteckt.
00:45:31: So, wenn ich dann so einfach mal zwei Beispiele rauspicken darf, wir haben
00:45:35: immer noch in Deutschland.
00:45:37: Ich glaube, aber in Österreich ist ähnlich eine sehr, sehr strikte Trennung
00:45:41: zwischen Planung und Ausführung.
00:45:43: Das ist für die konsequente, nachhaltige Überlegung bezüglich
00:45:49: eines Projektes nicht besonders produktiv.
00:45:52: Wir haben immer diese Grenze zwischen was wir bauen und wie wir es dann bauen.
00:45:58: Das steckt dann auf einmal teilweise Unwegbarkeiten drin.
00:46:01: Für mich immer das Beispiel Stuttgart 21 hatte ich im Vorgespräch
00:46:05: ja gesagt, die wunderschönen Schalungselemente für diese Palmen,
00:46:09: Kälzstützen, ja, das sieht wahrscheinlich toll aus.
00:46:13: Aber aus diesen Schalungsstützen müssen wir fragen, was kann man dann
00:46:15: daraus machen, wenn wir das nur ein Beispiel überall individuelle
00:46:18: Planungen haben, brauchen wir überall individuelle Bauverfahren, die dann
00:46:21: wahrscheinlich mehr CO2 brauchen als Sachen mit Vorfertigungen, mit
00:46:25: seriellen Produktionen und Co.
00:46:28: Und das andere Thema, da muss ich sagen, wenn wir dann einmal als Enabler
00:46:34: vielleicht auch fürs Nachhaltigkeits Thema das Thema BIM mal nennen, wo viele
00:46:38: Jahrzahlen BIM könnte ein Schlüssel sein, dann unterhältst du dich mit
00:46:41: Kolleginnen und Kollegen aus der öffentlichen Hand und du sagst den, ja,
00:46:45: da liegt vor allen Dingen der Hebel im Gebäudebetrieb.
00:46:48: Wenn wir es schaffen, den Gebäudebetrieb zu optimieren, durch mehr
00:46:51: Wissen übers Projekt, durch mehr Wissen übers Gebäude.
00:46:54: Wenn du weißt, wann was gewartet werden muss und er sagt mir, ja, aber ich darf
00:46:58: gar keine Produktherstellerdaten in das Modell einpflegen, weil dann bin ich
00:47:03: nicht mehr produktneutral, das widerspricht den entsprechenden
00:47:06: Ausschreibungsregeln. Also ich muss da ein dummes Klötzchen reinsetzen anstatt
00:47:11: die Wärmepumpe, die tatsächlich auch später da draußen ist.
00:47:15: Dann beißt sich halt die Katze selber in Schwanz, weil dann fahre ich am
00:47:19: Ende ein Ferrari mit dem falschen Sprit.
00:47:24: Und das ist so die Sache, wo auch die Politik, sage ich mal mit Beratung
00:47:29: durch Fachleute die einzelnen Punkte, die vielleicht dann noch stören,
00:47:34: aus dem Weg räumen muss, damit man auch und ich glaube, es ist nicht nur die
00:47:38: Pflicht der Baufirmen zu hinterfragen, bauen wir richtig, sondern auch die
00:47:42: Pflicht der Bauherren und hier speziell der öffentlichen Hand, planen und schreiben
00:47:45: wir richtig aus, um nachhaltig bauen zu können.
00:47:48: Also da sind alle Stakeholder im Baubereich gefragt.
00:47:51: Aber du sagst es genau richtig, also was ganz, ganz wichtig ist und das ist mir
00:47:55: wirklich, wirklich wichtig ist zu sagen, wir nehmen unsere Verantwortung und so
00:47:59: weit wir auch regulatorisch dürfen und können wollen wir verändern als
00:48:04: Konzern, als Straberg und wir drehen gerade wirklich jeden Stein um und machen
00:48:09: so viele Themen und so viele Projekte, die einfach wirklich groß sind.
00:48:15: Aber es bedarf an einem Punkt und das ist, glaube ich, das was ich sagen möchte,
00:48:20: ist es bedarf einfach auch eines Zusammenschlusses aller, aller, die dann
00:48:25: an einem Strand ziehen und sagen, wir wollen es gemeinsam dorthin schaffen.
00:48:28: Und manche Schritte werden schneller gehen, wenn wir es gemeinsam machen.
00:48:33: Und das ist mir einfach nur wichtig.
00:48:35: Wir erkennen ganz klar eins, wir sind am Punkt A1 und wir müssen von hier
00:48:38: auch starten und wir tun alle Stellhebel drehen, damit wir nachhaltig werden
00:48:43: als Konzern.
00:48:44: Aber ich glaube, dass es gesamtwirtschaftlich Stellhebel gibt, die können
00:48:48: wir nicht beeinflussen.
00:48:50: Und da bedarf es dann jedem einen am Tisch, dass wir darüber auch offen reden
00:48:54: dürfen und auch mit der Politik, auch mit der öffentlichen Hand.
00:48:57: Wir müssen sprechen und es gibt vereinzelt bereits wirklich
00:49:00: auch gemeinschaftliche Termine, wo wir sagen, die Ausschreibende Hand an
00:49:04: der einen Seite spricht über Nachhaltigkeit und sie laden jetzt wirklich
00:49:08: alle Bauunternehmen ein, um mit gemeinsam Workshops zu machen, zum Thema
00:49:12: Nachhaltigkeit. Und da kann ich jetzt zum Beispiel die ASFINAG nennen, die mit
00:49:16: allen Baufirmen gemeinsam eben an unterschiedlichen Tagen diese
00:49:20: Nachhaltigkeitsworkshops macht.
00:49:22: Großartig.
00:49:23: Das kann ich nur sagen, großartig, weil nur so schaffen wir es gemeinsam
00:49:26: voneinander zu lernen.
00:49:28: Das, was du gerade sagst im Thema S21.
00:49:31: Ich glaube aber auch in Zukunft, ja, der ein bisschen ein Vorgespräch darüber
00:49:37: gesprochen.
00:49:38: Ich glaube auch, dass es in Zukunft noch immer individuelle Projekte geben wird.
00:49:42: Weil unsere die Menschheit, glaube ich, zeichnet sich darin aus, auch
00:49:47: individuelle Themen, individuelle Schaff, etwas zu erschaffen.
00:49:52: Schönes zu erschaffen.
00:49:54: Und was ich aber auch glaube, ist, ist, dass das dann wirklich dann
00:49:59: individuell sein wird.
00:50:00: Es werden individuelle Einzelprojekte sein.
00:50:03: Wir werden, wenn wir nach und nach immer mehr tatsächlich auch die CO2
00:50:09: Ausstoß und Ressourcen, auch die Ressourcen Nutzung, es geht nämlich
00:50:14: nicht nur um den CO2 Ausstoß, es geht auch um die Ressourcen Nutzung.
00:50:17: Wenn wir das nach und nach sichtbar machen und du hast es vorhin gesagt,
00:50:21: Martin, zum Thema Digitalisierung beispielsweise,
00:50:24: dann werden wir sehen, es wird immer mehr in Richtung Bau und in Bestand
00:50:28: gehen. Es wird immer mehr dahingehend gehen, dass wir sagen, wir haben einen
00:50:32: Bestand, wir bauen ihn auf einen bestimmten Anteil zurück und nutzen die
00:50:36: Ressourcen, die ich dort schon mal verbaut habe und und verwerte sie wieder
00:50:40: zu dem größten Teil, wie ich es machen kann.
00:50:43: Weil in der Zukunft werde ich diese Ressourcen nicht mehr einfach so
00:50:47: abreißen, irgendwo wegkamen, am besten 500 Kilometer ins Ausland,
00:50:52: auf eine Deponie kippen und ich baue mir was Neues hin.
00:50:54: Das geht nicht mehr und die Erkenntnisse müssen wir alle haben.
00:50:58: Das geht nicht mehr.
00:50:59: Es gibt kein Planeten B.
00:51:01: Ja.
00:51:02: Also.
00:51:05: Ja, vielleicht führt das führt das ja so ein bisschen auch in unsere,
00:51:09: auf unsere Ziel gerade in unserem, in unserem Gespräch hier.
00:51:12: Die die richtigen Hebel bewegen und die richtigen Weichen stellen.
00:51:17: Also wenn man jetzt so wie wie du.
00:51:20: Ja, eine neue Verantwortung übernommen hat vor einiger Zeit.
00:51:24: Dann gibt es ja mal eine Laufzeit auch für diese Verträge, die man dann
00:51:27: bekommt.
00:51:28: Hast du da für dich so eine persönliche.
00:51:31: Thematik, wo du sagst, wenn, wenn diese erste Laufzeit dann irgendwann
00:51:36: mal rum ist, dann hat sich Folgendes verändert oder das sind die
00:51:39: Fußabdrücke, die ich zumindest mal bei Absichtige zu hinterlassen.
00:51:42: Was oder was wird so?
00:51:45: Wir haben alle Kinder.
00:51:46: Was, was sagt man den Kindern?
00:51:48: Was dann anders?
00:51:49: Was dann anders ist in der Welt, wenn man den Job da vielleicht nicht
00:51:53: beendet hat, aber die nächste, die nächste, die nächsten Meilenstein
00:51:56: immer so vielleicht erreicht hat.
00:51:58: Also ich habe, ich habe neulich in einem Vortrag gesagt, ich möchte,
00:52:02: dass meine Tochter irgendwann mal sagen kann, danke, danke, dass du
00:52:07: dich eingesetzt hast, dass es eben besser wird, dass, dass wir etwas
00:52:12: getan haben für die Nachhaltigkeit.
00:52:14: Und ich glaube, das ist etwas, was ich nach, ich habe eine Laufzeit von
00:52:18: vier Jahren in meinem Vertrag und das ist etwas, wo ich sage, das ist
00:52:23: mein größter Hebel.
00:52:25: Das ist mein größter, meine größte Leidenschaft für die ich brenne.
00:52:30: Ich möchte etwas verändern und zwar, ich glaube nicht, werden wir in vier
00:52:34: Jahren eine Wasserstoff getriebene Arme haben, eine Mischanlage,
00:52:38: eine Asphaltmischanlage.
00:52:39: Weiß ich nicht, ja, aber was ich möchte ist, ich möchte so viele
00:52:44: Menschen wie möglich im Konzern erreicht haben, dass sie im Kopf
00:52:49: verankert haben, Nachhaltigkeit ist die Zukunft.
00:52:52: Wir müssen etwas tun, alle, jeder individuell.
00:52:55: Und wenn es darin beginnt, dass ich im Kühlschrank die Temperatur von
00:53:01: fünf auf vier runterdrehe, oder wenn ich damit beginne für mein Kind die
00:53:06: Geburtsatsgeschenke nicht als chinesisches Produkt im Laden neu
00:53:10: zu kaufen, sondern dass ich sage, ja, ich kaufe halt auch mal
00:53:14: etwas schon gebraucht, auch will haben in Österreich.
00:53:17: Und das ist, glaube ich, das, was ich nach vier Jahren sagen möchte.
00:53:22: Ich habe etwas bewirkt.
00:53:23: Ich habe die Menschen mit auf die Reise genommen und sie sind unterwegs
00:53:27: in Richtung Klimaneutralität 2040.
00:53:29: Ja, ich glaube, das ist meine meine Zielvorstellung.
00:53:34: Ich fand den Begriff Wertens finde ich ganz toll im Podcast, weiß
00:53:38: nicht mehr, in welcher Folge die Formulierung die Zukunft enkelfähig
00:53:42: machen, fand ich eine schöne Formulierung an der Stelle.
00:53:47: Ich würde zum Abschluss gerne noch fragen unter den ganzen Dingen,
00:53:50: die wir jetzt so besprochen haben.
00:53:52: Wie siehst du das Bauunternehmen der Zukunft, die Baustelle der Zukunft
00:54:00: in einem Zeitraum, den du jetzt vielleicht selber die abstecken kannst.
00:54:04: Aber wie ist die Vision von der Baustelle und dem Bauunternehmen der Zukunft?
00:54:09: Also für das Bauunternehmen der Zukunft, glaube ich, sind wir deutlich digitaler
00:54:14: unterwegs, deutlich menschen, personenlastiger, mehr viel, viel stärker
00:54:24: in der Planung und in der Kreativität.
00:54:28: Wie kann ich, wie kann ich individuelle Lösungen finden für den einzelnen
00:54:31: Mitarbeiter, aber eben auch für jedes einzelne Bauprojekt?
00:54:34: Für die Baustelle der Zukunft, glaube ich, werden wir,
00:54:39: jetzt habe ich gerade gesagt, viel, viel stärker das Thema haben,
00:54:42: bauen in Bestand.
00:54:43: Das heißt, ich werde nicht auf der grünen Fläche einfach Flächen
00:54:46: versiedeln und neue Ressourcen drauf knallen, sondern ich werde viel stärker
00:54:51: sehr individuell auf einer Baustelle, aber sehr viel vor Ort machen.
00:54:56: Ich glaube auch, dass in der Zukunft viel mehr von Robotern gemacht werden wird,
00:55:01: dass sehr, sehr viele unterschiedliche Unternehmen wahrscheinlich auf der
00:55:05: Baustelle unterwegs sein werden, wenn ich von Cradle to Cradle spreche.
00:55:09: Und da wird es jetzt sehr viel davon abhängen, welche Richtung es geht,
00:55:12: aber ob die Firmen, die auch das produziert haben, dafür zuständig sind,
00:55:16: das dann wieder zu recycern und wieder zurückzunehmen.
00:55:18: Das heißt, ich werde viele Subunternehmer, die heute ja nicht auf der Baustelle
00:55:24: sind, die werde ich dort vielleicht auf der Baustelle haben, um Dinge wieder
00:55:27: auszubauen und dann wieder anderweitig einzusetzen.
00:55:31: Aber ich glaube auch, dass wir und davon bin ich überzeugt in Zukunft auch
00:55:38: noch bauen werden und dafür brauchen wir Menschen, die das gerne tun,
00:55:43: aber die auch eben mit viel Leidenschaft diese Dinge machen
00:55:49: und das ist so für mich die Zukunft.
00:55:52: Annette, also jetzt haben wir eine tolle Reise durch die Welt des Bauns gemacht.
00:56:00: Wir haben Menschen begonnen, haben sie zwischendrin nie verloren aus dem Blick
00:56:04: im Grunde genommen und trotzdem viele fachliche Themen besprochen.
00:56:08: Ich habe dennoch noch genau an der Stelle eine Frage.
00:56:11: Wir haben ja auch über die jungen Leute gesprochen.
00:56:12: Wir alle drei haben Kinder, du hast über ich bin kaufmann, du bist Kaufrau.
00:56:17: Also wir ganz exotische Menschen, die hier mit dem Bau und sich beschäftigen
00:56:21: für den Martin jedenfalls, glaube ich, für so ein Bauingenieur.
00:56:26: Wenn jetzt meine Tochter zu mir kommt und sagt Mensch, die ist elf, wenn die jetzt fragt,
00:56:31: Mensch Papa, was muss ich denn eigentlich können, um so eine Karriere zu machen,
00:56:35: wie die Annette Schekmann oder andere?
00:56:38: Was ist denn die Fähigkeit, die ich eigentlich mitbringen muss,
00:56:41: um da in Zukunft erfolgreich sein zu können? Was soll ich dir sagen?
00:56:45: Ich glaube, das ist völlig unabhängig am Baubranche oder nicht.
00:56:50: Mein Credo ist tatsächlich so sein, bleibt neugierig, bleibt neugierig für die Situation,
00:56:56: aber vor allem für die Menschen höher zu, nimmt viele Situationen mit Humor.
00:57:03: Und für meine Mitarbeiter sage ich immer so, die drei größten Stellhebel sind in Zukunft
00:57:08: und auch jetzt und heute ist eigentlich das Thema
00:57:11: Choose Your Boss, such dir deinen Vorgesetzten aus, der dich fordert und fördert,
00:57:15: der dir einfach Wege bereitet, aber auch auch Steine manchmal den Weg legt und sagt,
00:57:21: und jetzt schau mal, schau mal, wie du in Weg räumst, ja, und verantwortet und übergibt.
00:57:24: Frau, sage ich oft, sei nicht so brav, sondern gehe raus aus dir und
00:57:30: gehe deinen Weg und arbeite nicht im voraus, all den Gehorsam.
00:57:35: Und das Dritte, was ich wirklich immer wieder nur sagen kann, ist mach dich sichtbar und zeig auf
00:57:42: und kommuniziere und sei aktiv, mach dich sichtbar.
00:57:45: Und es ist egal, ob Frau oder Mann, wenn du etwas bewegen möchtest,
00:57:50: wenn du eine Meinung hast, wenn du Themen angehen möchtest,
00:57:54: dann kannst du dich halt nicht einfach hinter deinem Bild schon verstecken und glauben,
00:57:57: jemand kann deine Ideen lesen, du musst sie sagen.
00:58:01: Und damit natürlich machst du dich angreifbar.
00:58:03: Natürlich, jeder, der seine Meinung sagt, macht sich angreifbar.
00:58:06: Aber nur so entwickeln wir uns weiter als Unternehmen und auch als Gesellschaft.
00:58:10: Und das ist, glaube ich, ganz, ganz wichtig.
00:58:13: Annette, vielen, vielen Dank im Namen unserer Hörerinnen und Hörer und auch im Namen von
00:58:19: Martin und mir für diese sprühende Inspiration hier in der letzten Stunde.
00:58:25: Glaube da, das macht mir Mut und hoffentlich auch vielen anderen, dass die Branche da auf
00:58:30: der richtigen Reise ist, wenn sie Köpfe wie dich hat, die mit einem lächeln.
00:58:34: Das konnten jetzt die Zuhörer nicht sehen, aber doch überwiegend eigentlich in unserem Gespräch
00:58:38: mit einem Lächeln und Begeisterung.
00:58:40: Diese Themen voran treiben und nach vorne bringen und ihnen eben auch Sichtbarkeit geben.
00:58:46: Und das wäre, glaube ich, unser gemeinsamer Wunsch hier, dass möglichst viele
00:58:49: ein Teil dieser Inspiration mitnehmen und umwandeln in echtes Handeln vor Ort
00:58:54: in ihren Einflussbereichen und anpacken und was bewegen.
00:58:58: Was im so schön gesagt Wege aus Steine aus dem Weg räumen.
00:59:01: Vielleicht haben wir ein paar Steine aus dem Weg geräumt hier miteinander.
00:59:04: Das ist ja das, was die Branche eigentlich auch ganz gut kann.
00:59:07: Eine Art Kernkompetenz, würde ich sagen, ein paar Steine zu beseitigen, damit es dann hinterher
00:59:12: irgendwie ein freier Weg geht.
00:59:14: Und ich glaube so.
00:59:17: So ein schönen Satz immer im Kopf, das mögliche entsteht, wenn man das
00:59:23: unmögliche versucht.
00:59:24: Und ich glaube, das sollten wir vielleicht auch so als Credo mitnehmen in der Branche
00:59:29: und auch jeder an seiner Stelle.
00:59:31: Man muss an die großen Themen heran und am Ende entsteht dann eben doch Neues
00:59:38: und am Ende findet man das neu oft meistens besser als das, was man vorher hatte.
00:59:42: Absolut. Ich möchte auch euch Danke sagen und das möchte ich auch sehr bewusst machen.
00:59:48: Und zwar erstens Danke dafür, dass ihr so so hartnäckig lange blieben seid.
00:59:52: Mir auch die Möglichkeit zu geben, in diesem Podcast teilzunehmen.
00:59:55: Aber auch Danke dafür, dass ihr wirklich mit sehr viel Engagement diesen Podcast macht
01:00:00: und diese Themen aufgreift und auch publik macht.
01:00:04: Weil ich glaube, das ist genau das, was so oft fehlt, dass wir nicht darüber sprechen
01:00:09: und mit diesem Podcast schafft ihr einen Dialog und auch eine auch eine Reichweite
01:00:14: dieses Dialogs und nicht nur im klein klein, dass wir einfach wirklich sehr gezielt
01:00:19: und sehr öffentlich über die Themen sprechen und dafür Danke.
01:00:23: Und als mein letzter Satz kann ich nur sagen, hör nie auf anzufangen.
01:00:27: Und genau darum geht es immer wieder neu, hör nie auf anzufangen
01:00:32: und immer wieder neu zu denken und nach vorne zu schauen.
01:00:35: Also vielen Dank für die Möglichkeit heute mit euch darüber zu sprechen.
01:00:38: Danke auch von meiner Seite hat viel Spaß gemacht.
01:00:41: Bis hoffentlich zum nächsten Mal.
01:00:42: Ja, danke. Bis zum nächsten Mal. Danke.
01:00:47: Vielen Dank an Sie und euch fürs Zuhören bei Zukunft Bauen, dem Zukunftspodcast
01:00:54: für die Bauindustrie.
01:00:55: Wenn euch der Podcast gefällt, würden wir uns über eine Bewertung freuen und natürlich
01:00:59: darüber, wenn ihr dem Podcast bei einem Podcast Provider eures Vertrauens abonniert.
01:01:04: Wir freuen uns auf ein Wiederhören. Bis bald.
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