#068 | Prof. Dr. Thomas Bock - Bauen neu denken - Engineering the future
Shownotes
In dieser Folge sprechen wir mit Prof. Dr.-Ing. Thomas Bock. An der TUM hatte er seit 1997 an der Fakultät für Architektur die Professur für Baurealisierung und Baurobotik inne. Inzwischen ist er im (Un-)Ruhestand. Professor Bock ist einer der führenden Vordenker -und noch wichtiger- Umsetzer der Robotik im Bauwesen. Wir erörtern in dieser Folge, wie durch Reengineering der Bauprozeß neu gestaltet werden kann, welches Potenzial der Einsatz von Robotern im Bauprozeß hat und wie sich dies positiv auf die Lösung der gesellschaftlichen Aufgaben auswirken kann. Beschleunigtes Bauen, bezahlbarer Wohnraum, Nachhaltigkeit - die Lösungen sind da. Die gemeinschaftliche Herausforderung liegt in der konsequenten Anwendung und Umsetzung.
Es ist eine besondere Freude, diese Folge in unserer Partnerschaft mit der Infratech 2024 in Essen präsentieren zu können. Prof. Dr. Bock wird dort die Keynote zum Auftakt halten. Wer also Lust auf "live" hat kann uns dort gemeinsam erleben.
Zur Vita: “Prof. Bock studierte an der Universität Stuttgart, am IIT in Chicago und an University of Tokyo. Am CNRS in Frankreich begründete er die erste europäische Kommission für Baurobotik. 1989 wurde er an die Universität Karlsruhe (TH) berufen, bevor er 1997 auf den Lehrstuhl für Baurealisierung und Baurobotik an die TUM kam. Er hat in den innovativsten Baubetrieben in Europa, USA und Japan an über 50 automatisierten und roboterisierten Produkt- und Produktionssystemen mitgearbeitet. Er ist Mitbegründer der IAARC und der Asian Habitat Society und berät Regierungen und Akademien weltweit. 2017 zeichnete die DFG ihn mit dem Seibold-Preis für seine seit 35 Jahren wegweisende Forschung in der Baurobotik aus. Er ist (Co-)Autor von über 500 Artikeln in mehreren Sprachen, wurde mehrfach mit Ehrenprofessorwürden ausgezeichnet und hat diverse Fellowships, Honorar- und Gastprofessuren inne. Er ist Mitherausgeber verschiedener Fachzeitschriften, sowie Koautor der seit 2015 weltweit ersten Buchreihe zu „Construction Robotics“ bei Cambridge University Press.”,(Quelle: www.professoren.tum.de/professoren/bock-thomas)
Themen in der Folge
- (Un)Ruhestand und Start-ups
- Anwendung und Umsetzung im Bau-Robotik Labor
- Lernprozesse – digitale Innovation
- Anwendung der Robotik im Bau – noch immer im Umsetzungsdefizit
- 80/20 Regel – Hohes Automatisierungspotenzial
- Methodenkombination in der Standardisierung - Kostensteuerung
- Vorbild Japan – 80er Jahre – schnellere, preiswertere Lösungen durch Roboterisierung
- Intelligente Anreize für Robotik in Unternehmen
- Rahmenbedingungen für Innovation und junge Unternehmen
- Reset für Reengineering – Radikales Umdenken
- Lernen von den Besten – Blick in andere Branchen. Automobil, Landwirtschaft etc.
- Sprunginnovationen – Zeit für einen Systemwechsel
- Fakultätsübergreifende Lehre als Zukunftsbasis
- Lernen aus den Fehlern durch Analyse – Kaizen als Vorbild zum Reengineering des Bauprozesses
- Infratech2024 in Essen und Keynote
In dieser Folge
Prof. Dr. Ing. Thomas Bock auf LinkedIn: www.linkedin.com/in/thomas-bock-5a25651/
Bock Robotics Website: https://rod.de/
Credorobotics Website: https://credorobotics.com/de/
Kewazo Website: https://www.kewazo.com/
Novaspraytech Website: https://www.novaspraytec.com/de/home
Verweise: Ted X Talk "Bauen mit Robotern", Stuttgart: www.youtube.com/watch?v=PpqYuk3GvWU
Veröffentlichungen bei Cambridge University Press: www.cambridge.org/de/academic/coll…ruction-robotics
Hosts und Podcast
Website: Christian Haak
Website: Martin Ferger
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Präsentiert von: Zukunft.Bauen. | Der Haak & Ferger Zukunftspodcast für die Bauindustrie
Der Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen & Leben interessieren.
Live-Events von Zukunft.Bauen.
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00:00:00: Moin aus Hamburg und Siegen und herzlich Willkommen zu unserem Podcast für die Bauindustrie
00:00:13: "Zukunft bauen" dem Zukunftspodcast für alle die sich für die Zukunft von bauen und
00:00:19: Leben interessieren. Wir sind Martin und Christian und wir werfen in diesem Podcast einen Blick
00:00:26: auf die Zukunftsentwicklungen von Branche, Technologie und Lebenswelt. Es wird dabei um die Veränderung
00:00:33: der Baubranche gehen und darum, was dies für uns und für die Unternehmen der Branche bedeutet.
00:00:38: Und da habe ich bemerkt, dass das natürlich ein bisschen ein Problem ist, dass der Architekt
00:00:45: natürlich die Planungshoheit hat und dann oft die Dinge nachher auf der Baustelle dann nicht mehr
00:00:51: so gut zusammen passen, fliegen und die Baubetriebler, die ich damals mit ausgebildet habe, die haben
00:01:01: dann oft ein Problem, das umzusetzen, was der Architekt sich ausgedacht hat. Ich würde also
00:01:06: jetzt einfach im Sinne von Reverse Engineering von hinten anfangen und sagen, was braucht der
00:01:13: Bau her, was kann er sich leisten und was braucht der Investor, damit er weiter investiert. Und
00:01:21: insofern von hinten anfangen und nach den Zielkosten vorgehen und dann eben die Prozesse und zum
00:01:30: Schluss erst die Produkte entwickeln. Das heißt also nur dann kann ich wahrscheinlich zum
00:01:35: erschwinglichen Bauen kommen, auch von Wohnungsbau und da muss allerdings, müssen sich dann alle nach
00:01:42: dem richten, was sich die Leute leisten können. Und der Architekt wird dann leider zum Schluss
00:01:48: kommen. Ich kann es mir erlauben zu sagen, denn ich hatte ja beide Studien durchgeführt,
00:01:52: Architektur und Bauingenieurwesen. Wer die Stimme wieder erkannt hat, erinnert sich vielleicht an
00:01:58: die Folge vor zwei Jahren mit unserem heutigen Gast. Wir begrüßen ganz herzlich Herrn Professor
00:02:05: Thomas Bock. Er studierte Bauingenieurwesen und Architektur an der Universität Stuttgart und
00:02:12: in Chicago und vertiefte seine Kenntnisse später in einem weiteren Studium zum Thema Robotik im
00:02:18: Bauwesen in Japan, wo er auch zum Thema Robot-orientated construction and building systems promovierte.
00:02:26: Viele Jahre lehrte er in den Hochschulen in Karlsruhe und München und wurde durch viele
00:02:32: Veröffentlichungen auch auf internationaler Ebene zu einem der gefragtesten und renommiertesten
00:02:37: Experten für das Thema Robotik und Automatisierung im Bauwesen. Wir freuen uns ganz besonders
00:02:43: heute wieder, wegweisende und eindrückliche Gedanken mit Professor Bock diskutieren zu können,
00:02:50: denn das Bauwesen braucht, so wie er es ausdrückt, ein Reset und ein Re-engineering, das zunächst
00:02:58: im Kopf beginnt und zu wegweisenden Veränderungen in der Branche führen kann. Ganz besonders freuen
00:03:03: wir uns als Zukunft bauen, das Gespräch auch in Partnerschaft mit der Infratec in Essen
00:03:10: präsentieren zu dürfen, wo Herr Professor Bock freundlicherweise in seiner Keynote seine
00:03:17: Gedanken und Einsichten mit uns teilen wird. Starten wir dieses spannende Gespräch, in dem wir
00:03:23: auch erfahren werden, warum es gut ist, Architekten, Bau-Initiöre und Robotiker in einer Person zu
00:03:31: vereinen. Wer mehr auch zu Start-ups, die aus dem Lehrstuhl hervorgegangen sind, erfahren möchte,
00:03:37: findet einige spannende Verlinkungen in unseren Shownotes. Aber jetzt rein in die Folge, auf geht's.
00:03:43: Ja, Herr Professor Bock, Martin, schön, dass wir in der heutigen Runde hier zusammengekommen sind.
00:03:49: Es ist lange her, dass wir in dieser Konstellation gesprochen haben. Herzlich willkommen.
00:03:53: Ja, danke, guten Tag. Freut mich. Ja, hallo auch von meiner Seite. Ich freue mich auf unsere
00:03:59: Fortsetzung von unserem sehr interessanten Gespräch vom letzten Mal. Martin, ich starte mal mit der
00:04:04: persönlichen Frage. Herr Professor Bock, es ist jetzt so ungefähr zwei Jahre her, dass wir schon
00:04:10: mal in diesem Podcast miteinander gesprochen haben. Was ist in diesen Jahren jetzt bei Ihnen
00:04:15: passiert in der Welt da draußen? Ist ja viel passiert. Ich vermute mal auch in der Hochschulwelt,
00:04:19: in der technologischen Welt, haben sich viele Dinge bewegt. Holen Sie uns doch bitte einmal
00:04:26: ab und auf den Stand der Dinge. Also in meinem Bereich, ich habe meinen Ruhestand vorbereitet.
00:04:34: Seit dem letzten Jahr, die Übergangsphase, in den Ruhestand habe dann schon versucht,
00:04:41: gewisse Positionen für meine Mitarbeiter zu finden, sowohl an Universitäten als wie auch in der
00:04:50: freien Wirtschaft. Das lief ziemlich erfolgreich. Viele meiner Assistenten haben Positionen bekommen
00:04:59: an guten deutschen Hochschulen oder kriegen sie noch und auch im Ausland, auch dort an sehr
00:05:06: guten renommierten französischen, amerikanischen, kanadischen, japanischen, indischen, überall
00:05:13: auf der ganzen Welt, Brasilien, guten Einrichtungen. Und auch besonders wichtig ist natürlich,
00:05:20: dass auch was in der Praxis umgesetzt wird. Und da gab es dann auch drei Start-ups. Im Laufe des
00:05:26: letzten Jahres aus meinem Lehrstuhl heraus, wie sich alle mit der Baurobotik befassen,
00:05:31: konkrete Roboterentwicklungen, sogar Gerüst, Logistik und Innenanstrichroboter und eine
00:05:39: Beratungsfirma für die Baurobotik. Und das ist eigentlich, das ist sehr gut gelaufen. Und von
00:05:46: daher mache ich mir da keine Sorgen. Also alle, die sehr gut intensiv bei mir mitgearbeitet haben,
00:05:55: ich habe mich zum Teil sogar bei denen entschuldigt, weil ich habe vielleicht ein bisschen zu viel
00:05:59: verlangt, auch bei den Promotionen. Aber das zahlt sich aus. Die machen jetzt alle Karriere und die,
00:06:06: wir haben ja auch konkret immer in unserem Baurobotik-Labor in der TU München auch konkret
00:06:11: richtige Roboter entwickelt. Also es war ja nicht nur theoretisch oder in der Simulation, sondern
00:06:17: wir haben immer gleich Prototypen gebaut. Denn man muss eben, man darf ja nicht nur an das Digitale
00:06:23: rangehen, sondern man muss ja auch wirklich physisch ein System aufbauen. Und erst dann kann
00:06:29: man zur Fehleranalyse, Fehlererkennung und Verbesserung kommen. Da kann man sich ja bei
00:06:34: Simulationen immer drüber hinwecken, mogeln. Aber wenn man dann wirklich physisches System
00:06:39: aufbaut, Roboter mit Sensorsystemen und den gesamten Peripherie, die oft noch wichtiger ist als
00:06:47: der Roboter an sich, da geht eben sehr viel schief am Anfang und dann braucht man mehrere
00:06:53: Zyklen der Verbesserung, des Verbesserungsprozesses, also so wie ich es in Japan gelernt habe mit dem
00:06:58: Kaisen. Und das konnten wir abschließen und das an der TU München, unserem Baurobotik-Labor und
00:07:06: das führen auch jetzt meine Assistenten fort. Und das finde ich ganz interessant. Die gehen auch immer
00:07:10: gleich schon rein in den Prototypenbau. Und aber verbinden das noch besser, als ich mit der gesamten
00:07:20: digitalen Innovation, weil die jungen Leute halt einfach dann noch viel besser sind. Und ich denke,
00:07:25: da ich habe da eigentlich sehe ich dann eine rosige Zukunft für meine ehemaligen Mitarbeiter,
00:07:30: sowohl im Akademischen als auch dann im beruflichen Umfeld, im Bauwesen. Also ich muss da noch mal
00:07:38: drei Punkte aufgreifen, Herr Professor Bock. Ich finde es erstmal natürlich großartig, dass man
00:07:43: einen, die denkt, die nach einem kommen und dort auch Wegbereiter ist. Im Übrigen etwas,
00:07:48: das wir auch in der Industrie dringend brauchen, dass man an die Zeit nach sich selbst denkt und
00:07:54: sieht und unterstützt, dass die Saat dann aufgeht und sich das Gedankengut dann auch weiter
00:07:59: entwickelt. Das finde ich großartig. Das zweite, Sie haben das so im Nebensatz gesagt, ich habe
00:08:05: mich entschuldigt für die hohen Ansprüche. Das kann man, glaube ich, nur in Deutschland sagen,
00:08:11: dass wir brauchen hohe Ansprüche, glaube ich, um Spitze zu sein und zu bleiben. Und ich finde,
00:08:17: das großartig ist, drückt so unsere deutsche Bescheidenheit aus, zu sagen, ich entschuldige mich
00:08:21: fast dafür, weil das unbequem ist, ist aber eine tolle Tugend, finde ich. Und das Dritte, das
00:08:26: verbindet uns ja auch in den Gesprächen immer wieder, diese Orientierung auf die Praxis hin.
00:08:30: Also nicht etwas im Labor zu entwickeln, was dann auch im Labor bleibt, sondern das eben in die
00:08:38: Anwendung zu bringen und zu sehen, wie funktioniert es auch in der Praxis. Und ich glaube, Martin,
00:08:42: da hast du auch gleich eine Frage dazu, wenn wir mal in die Welt nach draußen schauen.
00:08:47: Genau, was mich interessiert, auch seitdem wir das letzte Mal gesprochen haben, wie sehen
00:08:52: Sie denn und beurteilen Sie die konkreten Entwicklungen im Bereich Robotik und Anwendung im Bau? Also
00:08:57: jetzt nicht rein im Forschungsbereich, sondern wirklich Anwendung im Bau, weil wir haben ja so
00:09:01: viele Themen, die aktuell Vorks, die Digitalisierung, Robotik, KI und so weiter und sofort ein
00:09:09: kooperatives Bauen. Und ich habe leider bei dem einen oder anderen ab und zu das Gefühl,
00:09:13: dass wir mehr darüber reden als dass wir in die Umsetzung kommen. Und jetzt die Frage,
00:09:17: wie beobachten Sie das beim Thema Robotik? Ja, da haben Sie recht. Wir sind da ziemlich
00:09:24: schlecht in der Umsetzung von diesen innovativen Gebieten, die Sie gerade erwähnt haben. Aber
00:09:29: für mich hängen die alle zusammen. Also das Digitale und diese Kooperation, die Robotik und
00:09:37: so weiter, das Pünstliche Intelligenz und so, wobei ich den Begriff gar nicht so mag. Aber das
00:09:43: hängt ja alles zusammen. Also es geht ja gerade weiter Robotik um verschiedene Bereiche, die man
00:09:50: zusammen denken muss, also Maschinenbau, Elektro-Technik, Informatik, Baumaschinen und
00:09:55: um ganz neue Kategorien zu entwickeln. Und das ist ja auch schon, wie es früher die Holländer
00:10:01: auch hatten, das so ein Bauteam, aber das ist jetzt weit gedacht über die Industriebranche
00:10:06: hinweg. Und da kann man dann das Kollaborativ oder Kooperative und das Digitale muss alles
00:10:13: miteinander verbunden werden. Aber wie gesagt, Sie haben recht, die Umsetzung der Harbert's,
00:10:19: da hätten wir viel mehr machen können. Und auf einer gewissen Ebene natürlich in der
00:10:26: Materialproduktion und der Bauteile oder Elementeproduktion für die ganzen Zulieferer-Bereiche,
00:10:33: für die Bauindustrie, da ist man schon ziemlich weit. Nur eben dann, je näher man ans Endprodukt
00:10:39: kommt, das ist man noch nicht so weit. Ja, ich muss sagen tatsächlich, ich finde es
00:10:44: tut mir leid, ich muss sagen, muss traurig, dass auf Messen und Tagungen die Leute immer
00:10:49: noch begeisternd aufspringen, wenn Leute ihren Roboter-Hund zeigen, der aber in dem Moment
00:10:56: halt reine Show ist. Oder er läuft dann noch mit einem lustigen Hund über die Messe. Ja, das hat
00:11:02: eine gewisse Daseinsberechtigung, dass man da zeigen will, was es so gibt. Aber wir sollten
00:11:06: eigentlich darüber über dieses Stadium, hoff ich, irgendwann nachhinaus kommen, dass wir uns freuen,
00:11:11: wenn ein lustiger Roboter Hund über eine Messe stand, stabs, also dass mich desillusioniert,
00:11:19: dass er, als dass es mich beflügelt. Ja, da haben Sie recht. Ja, wo sehen Sie denn die vorrangigen
00:11:26: Anwendungen, wenn wir mal gucken, wie kriegen wir Roboter auf die Baustellen, die ja auch ein
00:11:30: Stück weit Personalthemen abfangen, abfedern können, Qualitätsthemen abfangen können,
00:11:37: Kostenthemen abfangen können. Was wären da die ersten Schritte, wenn ich jetzt als Unternehmen sage,
00:11:44: ich möchte da mehr tun, als nur rein in der Vorfertigung diese Technologien einzusetzen. Was ist
00:11:51: aus Ihrer Sicht der Ansatzpunkt? Also man muss wahrscheinlich so eine Art von grob gesagt so
00:11:59: 80/20-Regel einhalten. Man kann wahrscheinlich bei 80 Prozent der Prozesse, kann man ziemlich
00:12:06: standardisiert vorgehen und dann wird man so circa 20 Prozent haben, wo es dann etwas individueller
00:12:12: wird, wo man dann, sage ich jetzt mal, diese 80 Prozent der Bauabläufe können dann von,
00:12:20: also im Grunde automatisierter ablaufen. Da kann man das schon schön alles vorausprogrammieren. Dann
00:12:26: hat man wahrscheinlich 20 Prozent, wo man dann, sage ich jetzt mal, ein bisschen improvisieren muss,
00:12:31: wo man dann Mensch-Roboter-Interaktion braucht oder Mensch-Maschine-Interaktion und innerhalb
00:12:37: dieser 20 Prozent gibt es wahrscheinlich nochmal einen Bereich, wo man dann mit ganz individuellen
00:12:44: Dingen, wie zum Beispiel 3D-Druck, für eine besondere Kundenorientierung was erreichen kann,
00:12:56: aber da, was man jetzt dann zum Beispiel, wie es manche versuchen, gesamte Gebäude druckt und
00:13:03: dann eben eine mehrere Meter lange gerade wandt nur ausdruckt, das könnte man dann vielleicht
00:13:08: effizienter machen mit vorhandenen Technologien, die man weiter automatisiert und dann eben die
00:13:16: hoch individuellen, sage ich jetzt mal, ein besonderer Gag des Architekten oder was der Kunde jetzt
00:13:23: ein besonderes Eingangsportal oder RK oder was weiß ich was möchte, was man jetzt schlecht mit
00:13:30: einem Schalungs-Roboter in der Vorfertigung machen kann, dann könnte man das mit 3D-Druck
00:13:35: machen und da denke ich, da sehe ich dann schon Möglichkeiten, dass man eben die vorhandene
00:13:41: Produktion, die wir ja schon haben in vielen Bereichen, nicht nur jetzt im Betonbau, im Holzbau,
00:13:48: im Stahlbau und in vielen Bereichen, dass man die weiter treibt. Man sieht sie auch bei den
00:13:56: konventionellen Ziegelbauten, das sind ja auch oft meterlange Wände gerade gemauert und oder
00:14:02: mit Kalksandstein, nachdem aus welcher Region man kommt und das kann man natürlich kräftig
00:14:08: automatisieren und da kam ich halt so während meiner Analysen auf diese 80/20 grob gesagt,
00:14:16: das ist mehr mal weniger, wenn man jetzt kostengünstiger werden will, dann wird man über 80
00:14:21: Prozent gehen und mehr versuchen Serien zu bringen und wenn man dann einen besseren Etat hat, jetzt
00:14:28: für Leute, die sich etwas mehr leisten können, da kann man diesen Invalidationsanteil etwas
00:14:34: erhöhen. Das kostet natürlich ja noch mehr, so wie bei der Automobilindustrie, wenn man sich das
00:14:39: überlegt mit Seat, Skoda, Volkswagen, Audi und Porsche und so weiter, bis hin zum Lamborghini,
00:14:46: was ja auch schon zum Konzern gehört oder Bugatti und das kann man ja dann auch gut abbilden und
00:14:51: da denke ich, kann man am Bau ziemlich viel jetzt schon anpacken. Nur ist das Risiko natürlich für
00:14:58: die Unternehmen, sie müssen erstmal mehr investieren in diese neuartigen Maschinen und ich bin auch der
00:15:06: Meinung von Professor Ferger, dass man nicht jetzt da diese Hunde zeigen soll oder die, was man
00:15:13: von Boston Dynamics entwickelt worden ist für ganz andere Zwecke und das dann auf dem Bau
00:15:18: rumlaufen lässt und das finde ich jetzt ist eigentlich nicht das Richtige, wir brauchen wirklich
00:15:25: Baumaschinen sind ja auch schon per se Sondermaschinen, so ähnlich auch wie landwirtschaftliche Maschinen und
00:15:31: wir brauchen dann eine neue Generation von Baurobotern, die auch besondere Kinematiken haben werden und
00:15:38: dann, dass man die auf den Baustellen auch gut einsetzen kann und da muss man halt dann das kann
00:15:46: man ja dann, da man ja vorher schon weiß, wie das Endprodukt aussieht, kann man das ja alles auch
00:15:53: schon relativ sicher vorprogrammieren und dann so eine eine schnellen Umsetzung zu kommen,
00:16:00: eine schnellen Realisierung, also die gerade die Investitionen sind ja ziemlich hoch in
00:16:07: in in neuartige Baumaschinen und oder Bauroboter dann in der Zukunft und da gibt es ein gewisses
00:16:16: Risiko gerade auch in der heutigen Zeit der Hochzehnsphase, sowohl für den Bauunternehmer,
00:16:21: aber auch dann für den Investor in den Bauherren und da müsste man dann eben schauen, dass man
00:16:32: das eben das Produkt, dass die Immobilie schnell verfügbar hinbekommt, dass man eben da nicht eine
00:16:39: doppelte finanzielle Belastung hat und die die die die vorhandene Immobilie oder wo man jetzt
00:16:45: wohnt, mitte zahlen muss und die neue vorfinanzieren, zwischenfinanzieren, was es da eben sehr sehr
00:16:50: viel schneller geht, gerade je höher die Zinsen werden, das war ja auch die Phase, wo die Japaner
00:16:55: in den 1980er Jahren, als ich in Tokio war, war da auch eine Hochzehnsphase und die haben dann eben
00:17:02: dieses dieses Schnellbausysteme entwickelt und eben dann bauen mit Robotern und vor allem in
00:17:09: Ballungszentren, wo dann die Grundstückspreise sehr hoch waren, also diese automatischen Hochbaustellen,
00:17:14: die liefen jetzt nicht auf dem Land irgendwo, sondern die liefen meistens in zuerst in Tokio,
00:17:19: Osaka, Nagoya, also in Ballungszentren, wo die Grundstückspreise sehr hoch sind,
00:17:25: man wollte ziemlich schnell es fertigstellen, damit man es schnell verfügbar hat und dass
00:17:29: das dann das Return on Investment kommt, sowohl für den Bauunternehmer als auch wie für den Bauherrn
00:17:36: oder den Immobilieninvestor und da ist es dann, denke ich, gerade deswegen müsste man jetzt eigentlich
00:17:44: noch mehr Druck geben, noch mehr in die Rationalisierung durch Automation und Robotik gehen
00:17:52: und nicht jetzt nur mit solchen Show-Einlagen, wie auch Professor Ferger das erwähnt hat,
00:17:55: mit dem Roboterhund aufmessen, das zu zeigen und das ist und vielleicht bräuchte man da eher anstatt
00:18:05: jetzt irgendwas zu subventionieren im Bereich von, dass die Leute da sich die eigenen Verwendung
00:18:16: noch leisten können, dass man vielleicht eher sagt, man macht eine Unterstützung in Investitionsunterstützung
00:18:24: oder Garantie für diejenigen, die sich wirkliche Automation und Robotik anschaffen und einsetzen,
00:18:31: weil es gibt ja immer diese Schweinezüge auch im Bau und wenn dann ein Unternehmer investiert,
00:18:38: meine ich wegen jetzt 5 Millionen, je nachdem von der Größe, für manche kleine Betriebe
00:18:43: sind dann schon 500.000 Euro viel, die können sich dann vielleicht nur ein kleineren Roboter leisen,
00:18:50: aber wenn einer jetzt eine automatisierte Wohnungsbauanlage aufbaut, das sind dann 50 bis 150, 200 Millionen,
00:18:57: wenn diese Anlage dann auch entsprechend Stückzahlen ausstoßen soll,
00:19:01: reicht so 50.000 Wohneinheiten pro Jahr, dann bräuchte man, wenn die Anlage dann investiert ist,
00:19:10: nicht dass es dann nach einigen Jahren sich nicht mehr rechnet und dass man da eher in die Richtung
00:19:18: geht, dass wirklich eben produktives Kapital investiert wird in konkreten Anlagen jetzt,
00:19:25: nicht mehr in sonstigen Subventionen und das ist halt nicht mehr sinnvoll, das ist ja auch das Problem
00:19:32: und das wird so ein Standort ist. Genau, ich würde an der Stelle noch eine kurze Anmerkung zu dem Roboter,
00:19:38: zu dem Roboterhund, ich finde, man kann auch nicht mal denen den Vorwurf machen, die den mitbringen
00:19:43: und zeigen, sondern denen, die immer noch das als überraschend einschätzen als den großen Wurf,
00:19:49: das ist glaube ich auch so mal so darum, das was wir auch der Bauindustrie mitgeben müssen,
00:19:55: dass man sich intensiv mit dem Thema beschäftigen muss, damit man auch vielleicht den nächsten
00:20:01: Step machen kann als Industrie. Also man kann eigentlich noch nicht mal den Vorwurf machen,
00:20:05: der damit immer noch der Star der Veranstaltung ist, sondern den, die sich nicht weitergehen
00:20:11: mit dem Thema beschäftigen wollen, weil alle, die sich damit beschäftigen wissen ja eigentlich,
00:20:15: dass es noch viel, viel weitergehen muss als das, was man jetzt so on the fly auf einer Messe
00:20:20: oder einem Seminar zeigen kann. Es braucht halt, es braucht halt, die, die bereit sind,
00:20:24: den Weg auch mitzugehen, dazu investieren, auch mal ein Risiko einzugehen,
00:20:29: sowohl aus Wirtschafts-Sicht, also aus Bauindustrie, Bauwirtschaftssicht,
00:20:34: aber natürlich auch was die Rahmenbedingungen angeht, seitens der Politik. Ich würde da gerne
00:20:41: nochmal eine Frage ergänzt.
00:20:43: die Themen zusammenführen. Sie sprachen ja fünf von den Start-ups und wir sind jetzt ja gedanklich
00:20:47: auch bei einem Thema Richtung Wohnbau, Wohnbauchrise, die wir haben, wenn man diese Themen zusammenführt.
00:20:54: Wie fördern wir gute Ideen in Deutschland? Haben wir da Rahmenbedingungen, die also diesen
00:21:00: jüngeren Leuten auch ermöglichen, an neuen Ideen zu arbeiten? Das ist das eine. Und in welche
00:21:07: Richtung gehen diese Ideen im Moment? Und das zweite ist eben, kann das auch eine Antwort sein?
00:21:12: Martin, du hast es jetzt eben schon mal vorbereitet. Kann es eben auch eine Antwort sein auf diese
00:21:17: drängenden Fragen? Wie schaffen wir günstigen Wohnraum in kurzer Zeit und hoher Stückzahl?
00:21:23: Das ist ja eigentlich die Herausforderung, vor der wir stehen.
00:21:25: An dieser Stelle ein kurzer Hinweis in eigener Sache. Für diejenigen unter unseren Zuhörern,
00:21:39: die sich gerade in ihrem eigenen Unternehmen mit relevanten Zukunftsfragen befassen und
00:21:44: deren Ausgestaltung und die Umsetzung von Lösungen beschleunigt und ergebnisorientiert
00:21:50: für den Erfolg vorantreiben wollen. Sprechen Sie gern Martin Ferger für Themen zu Lean,
00:21:55: BIM, Digitalisierung und Prozessoptimierung über www.fergaminusconculting.de und mich,
00:22:04: Christian Haag, zu strategischer Transformation, Strategie, Führung und Sparring für Top-Entscheider
00:22:10: über www.christianhaag.de an. Im Rahmen dieses Podcasts, aber auch darüber hinaus, tragen
00:22:18: wir gern als Speaker in Präsenz oder online zu Inspirationen ihres Publikums im Rahmen ihrer
00:22:24: Veranstaltungen bei. So oder so freuen wir uns auf und überregen Austausch mit Ihnen und euch.
00:22:29: Nehmen Sie, nehmt einfach Kontakt zu uns auf.
00:22:33: Ja genau und das ist auch, also ich finde es natürlich sagen die Politiker, sie tun alles für
00:22:49: die Startups und so und viele Hochschulprofessoren und Präsidenten, pushen das auch. Aber wenn man
00:22:58: dann sieht wie jetzt doch die diese drei Startups von mir aus meinem Lehrstuhl heraus doch dann kämpfen
00:23:05: müssen, wie die hohe Miete zahlen müssen in ihren Büros und kleinen Werkstätten, wo sie dann sitzen,
00:23:13: dann wäre dann wirklich da mehr Unterstützung nötig und das muss dann auch und dann muss man
00:23:25: denke ich mal den gesamten Prozess eher von hinten rein denken. Also ich würde im Grunde noch mal
00:23:30: auf ein Reset drücken und sagen, dass man aber da wird man natürlich sich keine Freunde machen.
00:23:38: Ich war ja in München, an der TU München, nach meiner ersten Professor in der Universität Karlsruhe,
00:23:43: wo ich bei den Bauingenuern war und die Automatisierung im Baubetrieb als Professor hatte.
00:23:47: Dies war eine neue Professor damals. 1989 kam ich dann an die Architekturfakultät und da habe
00:23:54: ich bemerkt, dass das natürlich ein bisschen ein Problem ist, dass der Architekt natürlich die
00:23:59: Planungshoheit hat und dann oft die Dinge nachher auf der Baustelle dann nicht mehr so gut zusammen
00:24:06: passen, fliegen und die Baubetriebe, die ich damals mit ausgebildet habe, die haben dann oft ein
00:24:15: Problem, das umzusetzen, was der Architekt sich ausgedacht hatte. Ich würde also jetzt einfach
00:24:21: im Sinne von Reverse Engineering von hinten anfangen und sagen, was braucht der Bau her,
00:24:27: was kann er sich leisten und was braucht der Investor, damit er weiter investiert und insofern
00:24:36: von hinten anfangen und nach den Zielkosten vorgehen und dann eben die Prozesse und zum
00:24:44: Schluss erst die Produkte entwickeln. Das heißt also nur dann kann ich wahrscheinlich zum erschwinglichen
00:24:49: Bau kommen, auch von Wohnungsbau und da muss allerdings, müssen sich dann alle nach dem richten,
00:24:57: was sich die Leute leisten können und der Architekt wird dann leider zum Schluss kommen. Ich
00:25:02: kann es mir erlauben zu sagen, denn ich hatte ja beide Studien durchgeführt, Architektur und
00:25:07: Bauingenieurwesen in Stuttgart und Chicago und später die Robotik in Tokio. Das heißt, ich
00:25:12: erlaub mir alle zu kritisieren und da habe ich mir natürlich keine Freunde gemacht bei meinen
00:25:18: Architektenkollegen, aber im Grunde ist es wirklich das Problem. Wir müssen schauen, dass sich die
00:25:26: Architekten dann wirklich mehr daran halten, was sich die Leute leisten können, aber die müssen
00:25:33: dann auch darauf hören, was auch der Unternehmer fertigen kann oder bauen kann und die haben
00:25:39: ja die Praxiserfahrung. Natürlich gibt es alte Hasen bei den Architekten, die kriegen das in
00:25:43: den Griff, aber die sind halt immer seltener und wir sehen es ja, dass es nicht funktioniert hat.
00:25:49: Es hat ja bisher nicht funktioniert, die Situation wird ja immer schlimmer und insofern kann man
00:25:54: das jetzt wirklich offen ansprechen. Wenn wir so gut wären und wenn unsere Ausbildung so gut
00:26:00: wäre, dann hätten wir jetzt die Krise nicht, aber es steht einfach nicht und es hat nicht
00:26:06: funktioniert, sonst hätten wir jetzt keine Kriseanbau, keine Wohnungsnot. Die Bauunternehmer ist die
00:26:12: kleineren, haben ein dünneres Auftragspolster für nächstes Jahr und ich spreche da auch mit
00:26:19: Bauunternehmern und das sieht also nicht so gut aus. Insofern müssen wir das wirklich einfach
00:26:26: ein Reset wie beim Computer, da würde ich jetzt sagen, da stelle ich mal voll der Digitalisierung
00:26:30: zu, auf den Reset-Button, Knopf zu drücken und das ganze wird neu aufzäunen, am besten dann von
00:26:40: hinten her gedacht und dann müssen alle Bereiche, die davor kommen, sich daran halten. Dann brauchen
00:26:46: wir auch andere Standards, dann brauchen wir auch andere Landesbauporschriften und diese
00:26:54: ganzen Dinge müssen sich dann danach eben richten und dann bei den jetzigen verschiedenen
00:27:01: Landesbauordnungen und den ganzen Vorschriften und VOP bis hin zu den Standards dienen würde ich
00:27:08: sagen brauchen wir ein Reset dahingehend, dass sich das die verschiedenen Einkommensgruppen
00:27:15: ausgehen vom Nettoeinkommen, das ist ein Prozentsatz, was die Leute sich dann leisten können,
00:27:21: damit sie noch anständig leben können, dass man daraus dann eben die entsprechenden Prozesse
00:27:27: und Produkte entwickelt. Also das wäre für mich das Wichtigste diesen Reset-Button zu drücken,
00:27:32: weil anders geht es nicht, natürlich serielles bauen, das wissen wir schon lange, das gab
00:27:36: schon vor Jahrhunderten oder Jahrtausenden vielleicht schon und das ist jetzt nicht mehr der Stein
00:27:45: des Weisen und das heißt also auch, es wird auch oft ästhetisch auch nicht mehr akzeptiert,
00:27:52: insofern brauchen wir da wirklich neue Vorgehensweise und wie gesagt so eine Art Mischung aus meiner
00:28:01: Erfahrung, Pi mal Daumen so die 20 80 80 Prozent ist vielleicht Wiederholung der Bauteile der Prozesse
00:28:10: und 20 Prozent sind dann individuelle Ausseherungsprozesse und davon vielleicht noch mal 4 Prozent
00:28:17: besonders individuell durch 3D Druck zum Beispiel und das hängt aber dann wie gesagt von dem ab,
00:28:24: was man sich leisten kann, da kann man dann auch Strukturen einführen wie in der Automobilindustrie,
00:28:28: die ja bisher in Deutschland ganz erfolgreich war und dass man das so dann sich anschaut und
00:28:34: davon lernt eben von den von den besten Lernen und das war ja unsere oder ist es hoffentlich
00:28:40: noch und wird auch noch bleiben eine starke Säule der deutschen Wirtschaft und da kann auch oder
00:28:46: man kann auch nicht nur von der Automobilindustrie lernen, weil da sagen dann viele Bauleute ja,
00:28:50: das sind ja die Wiederhol, Autos sehen alle gleich aus, aber man kann zum Beispiel auch
00:28:55: von der Landwirtschaft Landmaschinen lernen, die sind mittlerweile ziemlich gut geworden und wenn man
00:29:02: sich überlegt, was was die landwirtschaftliche Bevölkerung früher war, jeder jeder von uns
00:29:08: ein Bauer und mittlerweile noch so weniger als 3 Prozent und wie effizient die geworden sind,
00:29:12: wie automatisiert die Landmaschinen aber, die müssen sich ja auch an örtliche Geologen,
00:29:18: Bodenbedingungen, jeder Boden, die Bodenverhältnisse ändern sich manchmal innerhalb von 50, 100 Metern,
00:29:25: da hat man dann oft, muss man sich auch anpassen und das können die alles berücksichtigen über
00:29:32: ihre Sensorik und das ist natürlich, da hat man auch da einen hohen Indiversierungsrat,
00:29:40: weil die Bauleute oft sagen, ja das geht nicht, man kann das nicht übertragen, wir sind viel
00:29:44: inböller, aber wenn man dann diese langweiligen Vorort-Siedlungen anschaut, so individuell sind
00:29:48: wir dann im letztes Ende auch nicht, also wir könnten da wie gesagt viel mehr machen, wir müssen,
00:29:53: das fährt halt nur wirklich dann ganz anders aufzäuen von hinten her oder am besten den Reset-Button
00:29:58: drücken und alles neu, nicht nur denken, sondern auch machen. Ich nehme einmal mit,
00:30:05: sie vereint ja natürlich in ihrer Wieter tatsächlich genau diese Auflösung des
00:30:10: Nehmeinanders, Architekt und Bauingenieur in einer Person, das könnte helfen und wenn es nicht in
00:30:16: eine Person hineingeht, dann sollten doch beide sehr eng beinander sein und miteinander denken
00:30:23: und vielleicht auch die Reihenfolge des Mütternanders nochmal überdenken und ich glaube,
00:30:29: Einstand hat ja mal gesagt, die Probleme sollten wir nicht mit den Methoden lösen,
00:30:34: mit denen wir sie geschaffen haben, das scheint mir hier glaube ich auch ein kluger Ratschlag zu sein,
00:30:39: also nicht das, wie wir es immer machen, weiter Grenz optimieren, sondern vielleicht einfach
00:30:45: dann mal umgekehrt denken oder anders da herangehen, wenn ich das so richtig verstanden habe.
00:30:50: Ja genau, im Grunde brauchen wir, ich denke, es wird immer mehr Zeit für eine sogenannte
00:30:55: Sprung-Innovation und das ist ja auch Ihr Thema Change Management und Innovationsmanagement und
00:31:01: ich glaube mit den inkrementellen Innovieren, wie wir es bisher gemacht haben, das hat nicht
00:31:07: funktioniert in nur in gewissen Teilbereichen und jetzt brauchen wir jetzt zur zähste Zeit
00:31:12: von der Sprung-Innovation, sonst wird die Krise immer größer, also das denke ich, aber da kennen
00:31:16: Sie sich viel besser aus mit Change-Innovationsmanagement als ich, aber ich denke, dass so eine Art Sprung-Innovation
00:31:21: ist jetzt absolut nötig, sieht man auch früher auch bei den Flugzeugen, also die ersten Flugzeuge,
00:31:29: dann kamen die Metallflugzeuge so vor 110 Jahren und so weiter, da hat auch jeder gesagt sogar
00:31:34: siemens hat gemeint, alles war schwerer als Luft, es kann nicht fliegen und das war eine
00:31:38: Fehleinschätzung und viele sind hier und dann natürlich die ganze Digitalisierung,
00:31:43: im Grunde brauchen wir jetzt so lange, wie Sie sagen oder weil Sie einsteinstitiert haben,
00:31:49: die alten Methoden angewandt und das hat nicht funktioniert, wir brauchen jetzt eine Sprung-Innovation,
00:31:53: Systemwechsel, da haben Sie recht, ja, sehe ich auch so. Wenn wir nach vorne schauen, Martin und ich
00:32:00: diskutieren das oft für die kommenden Jahre, jetzt haben Sie ja den Cut in der Lehre gemacht,
00:32:07: was wäre denn so die Botschaft, die Sie jetzt denen mitgeben, die jetzt praktisch am weiter
00:32:14: da dran sind, also einmal natürlich Martin, du bist ja auch jemand, der noch jahrelang
00:32:19: Lehren und Ausbilden wird, aber was ist die Perspektive, wo muss es hingehen? Ich glaube,
00:32:24: in Parlinien haben wir schon gezeichnet, aber wenn man so ein, zwei Ratschläge nach vorne mitgeben
00:32:29: könnte oder eine Vision mitgeben könnte, was würden Sie jemand mitgeben, der Ihnen diese Frage stellt?
00:32:35: Ja, Sie haben das schon ganz gut formuliert, also ich mache das jetzt ja auch so bei meinen
00:32:43: ehemaligen Assistenten, die jetzt ihre Professoren erhalten haben, dass ich da eben dann das so umsetze
00:32:50: zwischen den, mit den verschiedenen Fakultäten, meine Vorlesungen, Seminare und so weiter für
00:32:56: meine ehemaligen Assistenten und dann eben das nur mache und da gehen die auch ein und sogar
00:33:07: deren Hochschulen, wo die jetzt arbeiten, weil die auch sehen, dass es nötig ist, eben mit allen
00:33:14: Fakultäten zusammen, die man dazu braucht, also auch die Immobilienwürde, die Wirtschaftswissenschaft,
00:33:21: nicht nur jetzt die Techniker dazu, aus Maschinen, bei Elektrotechnik und so weiter,
00:33:25: aus der Informatik, sondern auch mit der Wirtschaft, so ein bisschen mein, auch Soziologen mit rein,
00:33:31: Psychologen und so weiter, es geht ja auch um Motivation und dann der Arbeitskräfte und man
00:33:39: kann da auch die jungen Leute ziemlich gut motivieren, also wir können denen viel, viel mehr
00:33:45: zutrauen, als wir meinen, denn die sind offen für Neues und dann wird, dann wird dieses Berufsfeld
00:33:53: oder diese Branche, die Baubranche auch wieder attraktiv, dass sie die hellsten Köpfe anzieht,
00:33:58: wenn die plötzlich merken, wir können damit tollen Robotern arbeiten, wir können Teile von,
00:34:04: ich mag den Begriff KI nicht, aber wir können auch ein bisschen KI-mäßige Sachen ansetzen,
00:34:09: anwenden, wir können da und und wir nicht nur jetzt simulieren in der Art von einem Computer
00:34:16: Games, sondern auch wirklich dann verifizieren durch etwas, was dann wirklich auch physisch das
00:34:22: dann macht, jetzt nicht nur in der Simulation, da kann man die jungen Leute wirklich begeistern
00:34:27: und die sind da auch dabei, also die haben da einen gewissen Bereichen, haben die da und die
00:34:32: werden auch unterstützt, die Hochschulen haben zum Teil dann Gebäude hingestellt für meine
00:34:38: ehemaligen Assistenten und Forschungsgelände und da sind die dann ganz offen, ich glaube,
00:34:45: dann muss es nur einfach angehen, muss ich einfach trauen und wie Sie auch schon zitiert haben,
00:34:51: richtig einstehen und wie Sie es auch besser formuliert haben noch als ich, diese diese
00:34:57: Methoden, die bisher nicht funktioniert haben, jetzt einfach mal über Bord werfen. Erstmal natürlich
00:35:02: davon lernen, wir müssen eine Fehleranalyse machen, das habe ich auch in Japan gelernt mit dem Hansei,
00:35:07: mit diesem Selbstanalyse-Prozess, der dann das Verbesserungswesen Kaisen einleitet.
00:35:14: Also wir müssen selbstkritisch sein und das analysieren und so eine Fehleranalyse machen,
00:35:22: das lernen übrigens auch schon viele auch im Maschinenbau lernt man das, wenn man zum Beispiel
00:35:27: in der Luftfahrt, Technik, Triebwerke entwickelt, die dürfen ja dafür nichts passieren, wenn man
00:35:36: da in 45.000 Fuß fliegt und so, dass man dann macht man Test und Fehleranalyse und verbessert
00:35:44: dann das Produkt und solche Dinge kann man dann auch, muss man auch bei uns einführen und das
00:35:50: sind die Leute, die jungen Leute ziemlich Feuer und Flamme, also ich mache da sehr gute Erfahrungen
00:35:55: und im Innen- und Ausland, also ich denke die jungen Leute sind da viel offener als wir meinen und
00:36:03: die wollen sogar auch die Veränderung, weil sonst sind sie depressiv, sie hören nur die negativen
00:36:09: Nachrichten und wir müssen einfach sagen, ihr könnt die Zukunft gestalten und uns ändern und
00:36:14: jetzt probieren wir mal was anderes, ohne dass man jetzt die Erfahrung der Vergangenheit über
00:36:18: Bord schmeißt, sondern nur aus den Fehlern lernen und so wie Sie gesagt haben von den
00:36:22: verhandlungen, bisherigen Methoden hat es nicht funktioniert, es müssen noch was Neues machen,
00:36:27: was anderes anpacken, also das denke ich ist der einzige Weg der uns noch bleibt.
00:36:31: Ich finde Martin, ein Einsatz, sei mir noch gestaltet, ich finde das ganz wichtig, so wie
00:36:37: Sie es auch formulieren Herr Professor Bock, diese uneitende Sichtweise auf die Themen,
00:36:41: ich glaube die hilft uns allen auch ein Stück weit weiter, dass wir es einfach von der Sache
00:36:45: hier sehen und so unsere, ja unsere Liebe für unsere Profession mal ein Stück weit zur Seite legen
00:36:53: und sagen, wie kriegen wir das denn gemeinsam auch mit den anderen Leidenschaften der anderen hin
00:36:58: und nicht immer nur unsere eigene Sichtweise nach vorne stellen, das finde ich glaube ich
00:37:04: ist ganz ganz wichtiger Punkt bei dem Ganzen. Und wo ich Professor Bock unbedingt noch zustimmen
00:37:09: möchte ist dieses Generationenbashing sein zu lassen, also wenn man jetzt hört und mich
00:37:15: sich mit den Leuten unterhält, sagt ja immer die aktuelle Generation, die nächste die taugt
00:37:19: nichts mehr, wenn das wirklich so stimmen würde, müssen wir alle wieder in Höhen leben, glaube
00:37:24: ich, weil jede Generation scheinbar immer schlechter wird. Ich glaube man muss sich als
00:37:29: aktuelle Generation auch einfach bewusst sein, dass die nächste vielleicht was anderes gut kann
00:37:33: als die aktuelle und ich glaube da muss man den Leuten die Motivation mitgeben, denkt auch mal
00:37:37: außerhalb der gewohnlichen Denkenmuster, den Leuten da auch die Chance für geben, das ist
00:37:43: diese diesen Mut auf was Neues zu vermitteln auch und sowohl in Forschung als auch finde ich in der
00:37:49: Industrie eine Kultur des Scheitern dürfen es etablieren, weil ansonsten also bis der eine
00:37:57: Moonshot gelingt sind wahrscheinlich fünf Raketen daneben gegangen mindestens und ich glaube da
00:38:03: können wir auch noch viel von anderen Kulturen lernen, wo es als Gründer eines erfolgreichen
00:38:10: Unternehmens gar keine Schande ist vorher fünfmal unerfolgreich gegründet zu haben und ich glaube
00:38:15: das müssen wir in Deutschland etablieren und wir seitens der Hochschule müssen die Leute zur
00:38:19: Neugierigkeit also zu Neugierde ausbilden, denen das Handwerkszeug an die Hand geben, aber dann
00:38:25: die Leute auch mit Mut und auch dem Streben nach was Neuen laufen lassen und ich finde und hoffe
00:38:33: dass wir heute mit dem Gespräch da auch noch mal Steine ins Wasser geworfen haben, dass viele sich
00:38:38: die Gedanken machen und sagen okay vielleicht kann ich da auch vielleicht auch nur einen kleinen
00:38:42: Beitrag zu leisten um das weiter voranzutragen also von meiner Seite vielen Dank für das Gespräch,
00:38:50: das Update mit wie ich finde aber auch ganz vielen neuen Aspekten im Vergleich zum letzten Gespräch.
00:38:55: Ja, da haben Sie völlig recht ich habe es auch mit meinen Studenten so gemacht, wenn wenn die ihre
00:39:02: eigenen Fehler analysiert haben habe ich denen sogar eine bessere Note gegeben denn nur von
00:39:05: Fehlern kann man lernen und die anderen dürfen natürlich nicht lachen wenn wenn die ihre Fehler
00:39:10: offen darlegen weil nur davon kann man lernen und ich habe immer gesagt an der Hochschule,
00:39:13: wenn da noch Fehler machen nach einem Berufsleben dürfte kann man machen. Das ist das richtige
00:39:19: Mindset an der Stelle, dass wir einfach eine gute gesunde Lernkultur entwickeln miteinander und
00:39:26: uns verbessern. Also mit Mut zur Lücke würde ich sagen und der Hoffnung darauf dass wir dieses
00:39:32: Gespräch nochmal wieder fortsetzen sowohl hinter den Kulissen als auch gerne hier nochmal im Podcast
00:39:38: auch von meiner Seite ganz herzlichen Dank Herr Professor Bock für diese Einsichten und Ausblicke
00:39:44: und auch die die hoffnungsfroh und positive Sicht auf das was da kommen wird und die ich finde auch
00:39:51: vermittelte Lust darauf mitzugestalten und mitzumachen für all diejenigen die ihren Weg in
00:39:56: diese Branche oder in in in nahe Branchen finden. Unser Motto ist ja in dem Podcast wir wollen über
00:40:04: die Gestaltung der Lebenswelt von morgen reden der Zukunft reden ich glaube da haben wir ein paar
00:40:09: gute Gedanken hier wieder ins Wasser geworfen wie Martin gesagt hat. Wenn ich kurz dazwischen
00:40:17: krechen darf. Ja gerne. Bevor wir den Punkt machen zum Abschluss vielleicht. Diesmal sehen wir uns
00:40:23: ja zeitnah sogar persönlich wieder und können die Themen ja nochmal aufgreifen vielleicht
00:40:27: für den ein oder anderen der es hört. Wir sind ja gemeinsam Christian in der Moderation Professor
00:40:33: Bock in der Keynote ich auf dem Podium Anfang Mitte Januar auf der Infratec in Essen und ich
00:40:39: glaube da können wir auch noch mal intensiv über die Gespräche weiter sprechen. Ja gute Idee ja.
00:40:45: Wer die Fortsetzung der Gedanken hören möchte der kommt. Vielen Dank. Herzlichen Dank Herr Professor
00:40:53: Bock. Ja danke. Tschüss. Vielen Dank an Sie und euch fürs Zuhören bei Zukunft bauen dem
00:41:02: Zukunftspodcast für die Bauindustrie. Wenn euch der Podcast gefällt würden wir uns über eine
00:41:08: Bewertung freuen und natürlich darüber wenn ihr den Podcast bei einem Podcast Provider eures
00:41:12: Vertrauens abonniert. Wir freuen uns auf ein Wiederhören. Bis bald.
00:41:16: [Musik]