#069 | BAUINDUSTRIE 2024 – Peter Hübner und Tim-Oliver Müller
Shownotes
In dieser Folge sprechen wir mit Peter Hübner, dem Präsidenten des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie e.V. und dem Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Tim-Oliver Müller, über die aktuelle Lage der Branche. Wir diskutieren Chancen und Möglichkeiten, die kommenden Monate und Jahre erfolgreich zu gestalten, indem Chancen genutzt werden und wir richten den Blick auf die Rahmenbedingungen, die notwendig sind, um weiterhin erfolgreich zu bauen. Es geht um die Frage, wie Branche und Unternehmen sich in den kommenden Jahren ausrichten müssen, um zukunftsorientiert zu bauen. Rahmenbedingungen, Technik, Geschäftsmodelle, Formen der Zusammenarbeit und Kompetenzen stehen auf dem Prüfstand.
Themen in der Folge
- Standort Deutschland- Mehr Leitplanke, weniger Spielregel – Technologie- und Lösungsoffenheit
- Fehlende Verläßlichkeit führt zu Investitionsrückgang
- Preissenkungen und Ertragslage in 2024
- Perspektive für Wohnungsbau, Öffentlicher-, Wirtschaftsbau
- Kernthemen der Bauindustrie: Fachkräfte, Digitalisierung, Nachhaltigkeit/Klimaverträglichkeit/CO2-Schattenpreismodell
- Serieller Wohnungsbau – Vereinheitlichung der Landesbauordnungen
- Themen für die Unternehmen - Raum für Innovationen - Digitalisierung - Lean
- Innovation darf nicht auf den Auftraggeber warten
- Unternehmen sollten Ressourcen für Innovationsthemen schaffen
- Produktivitätstreiber Digitalisierung – Fachkräfte – Prozesse – Nachhaltigkeit - Branchenattraktivität
- Neue Player am Markt? – Chancen durch Veränderung aktiv nutzen
- Neue Anforderungen an Führungskräfte
- KI – Ausschreibungen – Kalkulation
- Forderung an die Politik: Mehr Investitionen statt Subventionen und mehr Verläßlichkeit
- Unternehmen benötigen Planungssicherheit und Verläßlichkeit bei Investitionen, um eigene Investitionsentscheidungen zu treffen
- Vergaberegularien – Nebenangebote - Engpaß für Beschleunigung und Innovation
- CO2 Schattenpreismodell und Anreize zur CO2 Senkung
- Fakten- und vorschlagsbasiertes Einmischen als wichtiger Faktor
- Engagement der Verbände mit konkreten Vorschlägen und Lösungen
- Die spannendste Branche der Welt
- Diversität, Ideenreichtum, Kooperation, Frauen – Erfolgsfaktoren für die Lösungen der Zukunft
- Ausblick - Fokus auf Kernthemen
- Wohlstandsfundament ist die Wirtschaft
- Gesellschaftlicher Konsens auf Freiheit, Sicherheit, Offenheit und Wohlstand
- Wünsche 2024
In dieser Folge
Peter Hübner, Präsident Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer Präsident Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Verweise:
Peter Hübner auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/peter-h%C3%BCbner-b91b78b0/
Tim-Oliver Müller auf LinkdeIn: https://www.linkedin.com/in/tim-oliver-m%C3%BCller-0456521a8/
Hosts und Podcast
Website: Christian Haak
Website: Martin Ferger
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Der Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen & Leben interessieren.
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00:00:00: Moin aus Hamburg und Siegen und herzlich Willkommen zu unserem Podcast für die Bauindustrie
00:00:13: "Zukunft bauen" dem Zukunftspodcast für alle die sich für die Zukunft von bauen und
00:00:19: Leben interessieren. Wir sind Martin und Christian und wir werfen in diesem Podcast einen Blick
00:00:26: auf die Zukunftsentwicklungen von Branche, Technologie und Lebenswelt. Es wird dabei um die Veränderung
00:00:33: der Baubranche gehen und darum, was dies für uns und für die Unternehmen der Branche bedeutet.
00:00:38: Man muss endlich wieder auch an die Kraft der Wirtschaft mal denken und auch daran glauben
00:00:46: und einfach der Wirtschaft mehr Freiheit lassen, dass wir Transformationen umsetzen müssen, dass wir
00:00:54: nachhaltiger Wirtschaften müssen, ist uns allen klar, aber dafür brauchen wir nicht jede Woche neue
00:01:01: neue Vorgaben. Und das ist der Hauptproblem, was wir haben auch gekraut. So formuliert es einer der
00:01:07: heutigen Gäste, die Martin und ich im Podcast begrüßen. Heute zu Gast der Präsident des
00:01:14: Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie Peter Hübner und der Hauptgeschäftsführer des
00:01:19: Verbandes Tim Oliver Müller. Die Zeit ist fordernd, die Lage ist angespannt und die Branche
00:01:26: schaut auf ein Jahr voller Unsicherheit und damit auch neuer Chancen. Ein guter Zeitpunkt,
00:01:33: um darüber zu reden, wie mit den Themen umgegangen werden kann, um das Jahr für die einzelnen
00:01:38: Unternehmen und auch für die gesamte Branche in Richtung Erfolg auszurichten. Starten wir in
00:01:45: dieses spannende Gespräch, indem wir eine Reise durch viele der Themen dieser Branche gerade
00:01:52: jetzt zum Jahresauftakt unternehmen wollen und miteinander auch Lösungsorientiert darauf
00:01:58: blicken wollen, was die Branche und was die Unternehmen und vor allen Dingen auch was der
00:02:02: Verband zur Lösung und zur Zukunftsgestaltung tun können. Ja, herzlich willkommen. Schön,
00:02:09: dass es zum Jahresauftakt hier geklappt hat. Heute bei unserem Podcast Peter Hübner und Tim
00:02:15: Oliver Müller, der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie zu Gast im Zukunft-Bauen-Podcast.
00:02:21: Herzlich willkommen. Herzlich willkommen auch von meiner Seite. Ich freue mich auf unser Gespräch
00:02:27: hier zum Jahresauftakt. Ja, Herr Hübner, steigen wir mal mit dem ganz großen Bild zu Beginn ein.
00:02:33: Standort Deutschland kann man sagen, Deutschland einen Sanierungsfall im Bild gesprochen,
00:02:39: wo lohnt sich das Bauen im Bestand und wo benötigen wir als Standort den Neu- oder
00:02:45: Ausbau, wenn man das mal so formulieren will. Was lohnt sich weiter zu entwickeln in Deutschland
00:02:52: und wo brauchen wir Neues? Ja, viele Fragen. Bauen lohnt sich grundsätzlich immer und gerade in
00:03:04: schwierigen Zeiten umso mehr. Denn Bauen bedeutet immer Investitionen und das ist das, was wir
00:03:10: schon immer auch komponieren. Wir brauchen keine Subventionen, wir brauchen Investitionen und
00:03:16: das ist das, das ist das Wesentliche und das hat bisher eigentlich auch ganz gut geklappt. Man muss
00:03:21: ganz ehrlich sagen, das ist nicht so düster, das Bild, wenn wir den Blick mal zurückwenden auch in
00:03:27: das Jahr 2023 sind wir eigentlich ganz gut durch die Ziellinie gekommen jetzt zum Jahreswechsel,
00:03:34: wir haben immer noch einen vernünftigen Auftragsbestand. Auch die Umsätze sind,
00:03:40: sagen wir mal, prognostiziert, wie wir es prognostiziert hatten, zwar zurückgegangen mit minus 5,5 Prozent,
00:03:48: aber grundsätzlich geht es der Baunusdling nicht so schlecht. Man muss ein bisschen differenzieren
00:03:54: zwischen den unterschiedlichen Spaten. Der sparte Wohnungsbau geht es einfach schlecht. Der Wohnungsbau
00:04:01: in 2023 hat noch von dem Auftragsbestand gelebt, aber der Wohnungsbau wird sich in den Jahren
00:04:08: 2024, 2025 kultivögig verschlechtern und abschwächen und das ist schon ein echtes Drama. Und das ist
00:04:17: nicht nur ein Thema für die Bauwirtschaft, das ist natürlich auch ein großes gesellschaftspolitisches
00:04:22: Thema, das was wir gerne in dem Zusammenhang auch noch miterwählen oder erwähnen müssen.
00:04:27: Wir werden da nachher noch mal weiter drauf eingehen, wenn man das Bild noch mal etwas weiter
00:04:32: aufmacht auf Gesamtdeutschland. Auch die gesamte Wirtschaft ist ja in einer herausfordernden
00:04:40: Situation. Wo sehen Sie da Bedarfe? Was muss Deutschland neu machen? Was müssen wir besser machen?
00:04:48: Wir müssen endlich in dem Leben der Vergangenheit, die wir in der Vergangenheit schon immer wieder
00:04:52: thematisiert haben, nicht irgendwie im letzten Jahr, sondern eigentlich seit Jahren und Jahrzehnten.
00:04:57: Die müssen wir endlich angehen. Wir müssen diesen Bürokratie wahnsinn abbauen, in Bezug auf den
00:05:06: Bau bedeutet, dass wir müssen die 16 Landesbauordnungen vereinheitigten. Es ist nicht einzusehen, dass wir
00:05:11: hier im Bau den Föderalismus noch viel mehr ausleben und das macht natürlich auch, dass es schwer
00:05:17: wird, auch Transformation, dass es schwer wird, dass sehr jälle Bau und allein schon dass sehr
00:05:23: jälle Planen, was einfach nicht möglich ist, wenn sie in jedem Land unterschiedliche Bauordnungen
00:05:28: haben, dann haben sie von ihrer sehr jällen Planung nichts, weil sie es im nächsten dann gleich
00:05:32: wieder neu aufstellen müssen und neu genehmigen müssen. Aber grundsätzlich ist dieses Thema
00:05:37: Bürokratieabbau als der Maßgebenden Themen und vielleicht müssen wir auch die Allmachtsfantasie
00:05:44: der Politik so ein bisschen zurück drängen. Die Politik, gerade die Politik in Berlin, glaubt ja,
00:05:49: ohne sie geht gar nichts. Man muss endlich wieder auch an die Kraft der Wirtschaft mal denken und
00:05:58: auch daran glauben und einfach der Wirtschaft mehr Freiheit lassen, dass wir Transformation
00:06:06: umsetzen müssen, dass wir nachhaltiger wirtschaften müssen, ist uns allen klar, aber dafür brauchen
00:06:13: wir nicht jede Woche neue Vorgaben. Und das ist das Hauptproblem, was wir haben auch gekrabt.
00:06:19: Das heißt mehr Leitplanke, weniger konkrete Spielregel?
00:06:22: So habe ich Politik eigentlich immer verstanden, genau, dass sie einfach die Begrenzungen gibt
00:06:30: und die Leitplanken gibt und innerhalb dieser Leitplanken, die nicht so eng gesteckt sein dürfen,
00:06:36: dass wir da auch entsprechenden Handlungsspielraum haben. Und dann ist eigentlich immer was Gutes
00:06:42: herausgekommen. Wir haben wenig mit dem Change-Prozess in der Automobilindustrie zu tun. Natürlich,
00:06:53: in zweiter und dritter Linie wird uns auch berühren, aber wo man sich so früh auf die Techniken
00:07:00: da versteift und alles auf Elektrosetzt genauso natürlich und das betrifft uns dann schon mehr bei
00:07:06: den Wärmepunkten im Hochbau. Dass das erstrehungswert ist, ist ja völlig klar und dass wir logischer
00:07:16: Weise auch irgendwann CO2 frei sein wollen und auch müssen, ist auch völlig klar, aber das
00:07:24: kriegst du nicht von einem Tag auf den anderen umgesetzt. Das ist völlig entgegen der Regeln
00:07:29: der Marktwirtschaft. Es wird geprägt von Angebot und Nachfrage und wir wissen alle,
00:07:33: wenn die Nachfrage das Angebot weit übersteigt, schießen die Preise durch die Decke. Die Nachfrage
00:07:40: kann nicht mehr gedeckt werden. Von daher ist es mir ein vollkommendes Rätsel, wie man im Herbst
00:07:46: 2023 oder im Inn 2023 beschließen kann, dass man bei ersten 24 nur noch Wärmepunkten im Neubau
00:07:53: zulässt. Das ist in meinen Augen auch völlig unnötig. Dann auch derjenige, selbst derjenige,
00:07:58: der jetzt in der Neubau eine fossile Heizung einbaut und in 10 Jahren feststellt, dass die
00:08:03: unwirtschaftlich ist, der wird doch in 10 Jahren oder in acht Jahren die fossile Heizung ersetzen
00:08:08: und dann zu einem vernünftigen Preis, weil dann das Angebot auch der Nachfrage angepasst wurde.
00:08:13: Das sind so Dinge, die ich bei der aktuellen Ampelkoalition überhaupt nicht nachverziehen
00:08:20: kann und das, was uns wirklich weh tut. Wir brauchen Verlässlichkeit und die sehen wir überhaupt nicht.
00:08:26: Ich sehe in keinem Sektor der Politik, wo wir darauf vertrauen können, dass die Aussagen und
00:08:31: Festlegungen der Politik verlässlich sind und das wird dazu führen, dass auch die Investitionen
00:08:38: zurückgehen, dass die Unternehmer sich einfach nicht an größere Investitionen wagen, weil sie nicht
00:08:44: sicher sein können, dass die Festlegungen der Politik in einem Jahr noch gelten. Man kann
00:08:50: vielleicht dazu auch noch sagen, manchmal ist es so, dass man gar nichts oder sehr wenig erreicht,
00:08:54: wenn man zu viel auf einmal will. Ich glaube, das ist so das, was Sie gerade auch ausgedrückt
00:08:58: haben. Man will alles und sofort und am Ende erreicht man vielleicht viel weniger als auf
00:09:03: anderen Wegen möglich wäre. Das ist am Ende das Gegenteil von dem, was wir auch brauchen.
00:09:07: Genau. Ja, ich sage das gerne. Ich bringe da nicht, weil ich die Strabaggernwerte gerne nach vorne
00:09:13: stellen möchte. Als Präsidenten der Bauern ist die schon gar nicht. Aber wir haben zum Beispiel in
00:09:17: der Strabaggern, im großen Strabagkonzern das Ziel jedes Jahr, die CO2-Emissionen um sechs
00:09:24: Prozent zu verringern. Genauso wie wir das Ziel haben, unsere WH-Schöpfungskette jedes Jahr um sechs
00:09:29: Prozent mehr zu digitalisieren. Das hört sich erstmal lächerlich an. Aber wenn du das Quentin
00:09:34: ehelich in diesen kleinen Schritten machst, dann ist es auch machbar und dann wird das auch was.
00:09:39: Ja, dann hat jeder natürlich das beschrieben, mindestens das zu erreichen, wenn ich noch mehr.
00:09:43: Wenn du aber von vornherein sagst, ich will 50 Prozent der CO2-Emissionen in Ende 2024 beseitigt
00:09:49: haben, dann ist die Gefahr, das schallt relativ groß. Ich glaube, auf dem Weg,
00:09:53: den Sie gerade beschrieben haben, geht ja die Intelligenz in die Frage, was ist eine gute
00:09:57: Lösung und weniger in die Frage, wie umgehen wir vielleicht die Vorgaben, die da sind. Und
00:10:02: ich glaube, es macht mehr Sinn, wenn wir einen intelligenten Weg gestalten, der dann kontinuierlich
00:10:06: Verbesserungen bringt, statt viel Kraft da reinzustecken, das unmögliche vielleicht abzuwenden
00:10:12: oder zu vermeiden. Ja, das ist ein bisschen ... Bevor ich jetzt zu meiner ersten Frage komme, muss ich da
00:10:17: nochmal kurz der Gedanke. Da kommt mir einfach, wenn man im Projektmanagement den Studierenden
00:10:21: beibringt, setze dir smarte Ziele, wie diese Merkregel heißt, wo ein Punkt da ist, eher
00:10:27: realistisch. Dann, glaube ich, geht das genau in die Richtung. Das ist eigentlich das kleine
00:10:31: einmal eins des Projektmanagements. Und wenn man jetzt das Thema Nachhaltigkeit als das Projekt
00:10:36: ansieht, dann ist das genau das, was Herr Hübner sagt. Realistische Ziele bringen uns am Ende
00:10:40: wahrscheinlich schneller zum Ziel, als jetzt den großen Moonshot da auszurufen. Was ich fragen
00:10:47: wollte, Herr Hübner hat eben schon mit den 5,5 Prozent eine Zahl genannt mit dem Rückgang. Herr
00:10:52: Müller bei Ihnen in der Geschäftsstelle laufen wir wahrscheinlich sehr, sehr viele Informationen
00:10:55: und Zahlen zusammen. Was sind denn so konkrete Zahlen? So ich als Ingenieur bin natürlich ein
00:11:00: bisschen zahlengetriebener Mensch. Welche Zahlen haben wir denn so aktuell am Tisch, wo wir sagen,
00:11:04: auf die müssen wir uns genau nochmal fokussieren und auch die nach außen stellen. Hier steht
00:11:10: schwarz auf weiß, was uns in 24 erwartet bzw. was 23 los war. Also wenn wir wissen,
00:11:17: was uns in 24 erwartet, dann hätte ich jetzt mein eigenes Beratungsunternehmen aufgemacht und
00:11:21: würde jedes Bauunternehmen so beraten wollen, damit natürlich alle baulichen und gesellschaftlichen
00:11:26: Ziele erreicht werden. Das ist leider noch nicht so, Herr Prof. Werger. Aber wir haben natürlich
00:11:31: Indikatoren, um sagen zu können, was passiert in 24. Wir haben 24 erst mal eine Situation,
00:11:38: die wir in den vergangenen Jahren so nicht erlebt haben. Wir werden sinkende Preise erleben.
00:11:41: Gerade im letzten anderthalb zwei Jahren war der Markt eher von steigenden Preisen geprägt. Wir
00:11:47: haben über Preisgleitklauseln gesprochen, wie eben auch dieser in laufenden Bauverträgen
00:11:52: abgefedert werden können. In 2024 sagen die Wirtschaftsforschungsinstitute gehen die Preise
00:11:57: um etwa 1 Prozent zurück. Das liegt zum einen an eine Normalisierung der Erzeugerpreise. Also diese
00:12:02: Peaks, die wir in der Krise in den ersten Monaten des schrecklichen Kriegs in der Ukraine erlebt haben,
00:12:07: die sind wieder normalisiert, die sind weg. Aber wir haben natürlich auch eine begrenzte Nachfrage,
00:12:13: sowohl im Wohnungsbau bei der öffentlichen Hand, weshalb der Preiswertbewerb unter dem Bauunternehmen
00:12:17: stärker wird. Die Abstände zwischen dem Erz und zweitplatzierten werden wieder größer. Und
00:12:21: dadurch gehen die Preise am Ende in den Bauindexpreisen, was ja Angebotspreisen sind, zurück. Und das
00:12:28: zweite ist, dass wir deshalb zwar ein etwas milder Rückgang im Umsatz erwarten, minus 3,5 Prozent
00:12:36: für 24, aber aufgrund der sinkenden Preise dieser bei den Unternehmen viel härter ins Konfort hauen wird,
00:12:41: weil die Ertragslage schlechter sein wird als in 23. Und das hat auch eine Umfrage des
00:12:47: Verbandes jetzt unter den Mitgliedsunternehmen ergeben, an denen sich etwa 500 Bauunternehmen
00:12:51: beteiligt haben, dass die dadurch insgesamt die Perspektive für 24 insbesondere was den
00:12:57: Wohnungsbau betrifft, schlechter wird. Da gehen wir um etwa minus 12 Prozent im Umsatz aus. In den
00:13:02: Bereichen wirtschafts und öffentlicher Bau ist die Aussicht ein bisschen besser. Da gehen wir von
00:13:05: plus zwei bzw. plus einem Prozent aus. Das ist aber natürlich bei Weitem nicht das, was eigentlich
00:13:10: der Bedarf ist, wenn wir uns China Straße drücken, etc. Ja, jetzt haben sie schon mit China Straße in
00:13:17: die fachliche Richtung geschwenkt. Wenn wir uns jetzt anschauen, welches sind dann die fachlichen
00:13:22: Themen, mit denen sich die Bauunternehmen aktuell beschäftigen? Merken Sie, dass sie sich in irgendeiner
00:13:27: Form ändern, die Themen oder sind es die, die wir auch aus den vergangenen Jahren kennen? Welche
00:13:31: sind so die Kernthemen, über die sich die Bauindustrie unterhält und mit denen sich die
00:13:36: Bauindustrie beschäftigt? Ob das in am Ende drei Stück und an die hat sich auch unsere
00:13:41: Verbandstruktur jetzt orientiert. Das sind erste Liege Fachkräfte. Wir laufen auch ein enormes
00:13:45: demografisches Problem zu. Wir gehen davon aus, dass selbst wenn die Einstellungen weiter so laufen
00:13:51: wie bisher, wir 2030 etwa 100.000 Fachkräfte weniger haben werden, einfach an Arbeitsmarktpotenzial. Wir
00:13:57: gucken natürlich ganz stark auf das Thema Digitalisierung. Peter Hübner hat das gerade
00:14:01: schon gesagt, was in der Straberg passiert. Das passiert in vielen anderen Unternehmen auch und
00:14:04: das Thema Nachhaltigkeit, bisschen zwar Klimaferträglichkeit. Und hier haben wir als
00:14:08: Verband ja über das CO2-Fahrtenpreismodell auch einen Weg auch gezeigt, wie man das in den Bau
00:14:13: wirklich effektiv reinbekommt. Aber das sind die drei großen Negatimen, Peter. Ich glaube,
00:14:17: das sind auch tatsächlich diejenigen, an denen sich die Unternehmen orientieren.
00:14:22: Definitiv. Und in der Konsequenz dann natürlich, Sie sind einerseits Voraussetzung oder vielleicht
00:14:29: auch Konsequenz von dem, was wir insgesamt vorhaben. Da muss man ein bisschen wieder
00:14:32: Spartentrennung betreiben. Im Wohnungsbau, ich sprach das kurz an mit dem seriellen Bau.
00:14:38: Das spielt aktuell natürlich noch überhaupt gar keine Rolle. Wir reden immer alle darüber,
00:14:43: aber spielt eigentlich keine Rolle. Damit da eine größere Rolle spielt, brauchen wir einerseits
00:14:49: diese Veranstalung der Landesbauverordnungen. Andererseits wird auch das zu einer höheren
00:14:58: stationären Produktion führen. Das heißt, es geschätzt wird sich schon so ein klein wenig von
00:15:03: der Baustelle in Richtung einer stationären Produktion ausrichten oder auch zu einer
00:15:13: stationären, also mal zu einer heimischen Planung, wenn Sie an BIM denken. Wenn wir
00:15:19: anfangen, auch das betrifft ja nicht nur den Hochbau, das betrifft die Infrastruktur genauso.
00:15:26: Es ist natürlich erstrebenswert, dass wir auch, bevor wir in Realität bauen, dass wir das ganze
00:15:32: erst digitalen Zwilling erst mal abbilden. Und das wird den Bauprozess grundlegend verändern.
00:15:37: Da müssen wir uns gar nichts vormachen. Das wird auch draußen Personal einsparen. Das wird
00:15:41: Fehlproduktion verhindern und Falschproduktion. Und da haben wir einen weiten Weg für uns.
00:15:50: Wenn wir mal aus dieser großen Sicht rausgehen und sagen, was passiert denn konkret für die
00:15:56: Unternehmen, wenn Sie diese Themen mal nehmen in den nächsten Monaten oder auch ein, zwei Jahren,
00:16:00: was müssen die konkret anpacken und tun, die die es noch nicht haben. Sie haben ja selber
00:16:05: fürhin gesagt, man kann mit Zielen arbeiten intern, daraus resultieren dann ja irgendwie
00:16:10: Aktionen, Handlungen. Welche Hausaufgaben müssen da bewältigt werden in den Unternehmen?
00:16:14: Ja, es kommt auf einen. Also zum einen bei der Digitalisierung ist jeder von uns gefragt. Das
00:16:24: klappt bei zum Beispiel bei privaten Auftraggebern schon ganz hervorragend. Es gibt heute im
00:16:29: gewärtlichen Hochbau kaum jemanden, der in Gebäude baut, ohne dass er vorhin den digitalen
00:16:37: Zwilling sozusagen vor sich sieht. Das ist leider im öffentlichen Bereich noch extrem selten. Aber
00:16:46: da kann man einfach den Unternehmerinnen und Unternehmer nur raten, fangt einfach an und
00:16:52: trainiert eure Mitarbeiter in Richtung der Digitalisierung und insbesondere auch von Wim.
00:17:01: Das muss man gewichtsmöglich machen. Ich kenne das nun aus dem eigenen Unternehmen,
00:17:07: weil die haben so viel mit dem Tagesgeschäft zu tun, dann erfüllen die natürlich nur die
00:17:12: Forderungen des Auftraggebers und nicht darüber hinaus noch den Ansatz, dass sie jetzt trotzdem
00:17:19: ein digitales Modell aufbauen, obwohl das Auftraggeber gar nicht fordert. Aber das werden
00:17:24: wir in zwei, drei Jahren, wenn wir das als Standard auch im öffentlichen Bereich sehen,
00:17:28: da bin ich mir relativ sicher. Und das wird den Prozess erheblich effizienter gestalten.
00:17:34: Das ist sozusagen Lien 2 oder 3 oder 4.0. Das ist was wir mit Lien eigentlich die ganze Zeit schon
00:17:40: machen. Verschwendung verhindern und Prozesse effizienter gestalten. Das wird mit einer
00:17:48: durchgehenden Digitalisierung der Produktionskette natürlich extrem extrem schwung bekommen.
00:17:55: Und da ist jeder aufgefordert mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einfach daran zu arbeiten,
00:18:01: dass sie es einfach jetzt schon initiieren und nicht sozusagen auf den Auftraggeber als
00:18:07: Initiator, aber auf den öffentlichen Auftraggeber als Initiator warten. Das ist im Tiefbau im Augenblick
00:18:13: das große Problem, weil wie gesagt, es ist wenig private Investitionen, sondern nur öffentliche
00:18:19: Investitionen und die Auftraggeber, die dann mit BIM Anwendungsfällen das ganze ausschreiben,
00:18:28: die sind schon sehr, sehr selten. Ich glaube, einen Punkt müssen wir noch mal festhalten.
00:18:31: Sie haben es eben auch gesagt, man braucht Zeit dafür neben dem Tagesgeschäft. Und ich
00:18:36: erliebe das selber bei meinen Kunden immer wieder, dass eben das Argument kommt. Wir haben keine
00:18:41: Zeit dafür, wir sind beschäftigt. Aber diese Zeit und als Priorität, die muss man dem Thema
00:18:45: einräumen. Also neben dem Tagesgeschäft, glaube ich, sollten alle Unternehmen, egal für welches Thema,
00:18:51: aber sich diese Zeit nehmen und frei machen, um an diesen Zukunftsthemen zu arbeiten, damit sie
00:18:56: dann eben auch, wenn die Standards zu Standards werden, tatsächlich dafür aufgestellt sind und
00:19:01: das auch entsprechend nutzen können. Da wird der eine oder andere kleinere vielleicht auch ein
00:19:05: bisschen länger brauchen, weil die Ressourcen nicht so üppig sind wie bei anderen.
00:19:08: Absolut, absolut richtig. Und da kann ich nur den Tipp geben, sie müssen mit diesen Themen Leute
00:19:15: bewusst abstellen. Da musst du einfach ein bisschen Großzügigkeit zeigen, um die für die Zukunft
00:19:21: aufzustellen. Zu glauben, dass man das einem, einem Kalkulator, einem Vermesser oder Bauleiter
00:19:26: noch mit oben drauf gibt, da kann ich, kann ich jedem gleich sagen, das wird nichts. Du musst
00:19:33: einen abstellen, der das erst mal erarbeitet. Das war schon immer, wenn wir neue Techniken einführen,
00:19:39: da muss sich einer auch in der Tiefe mit beschäftigen. Ja, in Schulungen sage ich schon mal,
00:19:44: der BIM-Beauftragte Freitags nach zwölf, das funktioniert nicht. Absolut richtig. Das ist
00:19:49: schwierig. Und auch was Sie gesagt haben, Herr Hübner, zu warten, bis die Behörden und Verwaltungen
00:19:56: so weit sind und BIM dann auch akkurat ausschreiben zu können, ist äußerst gefährlich als Unternehmen,
00:20:01: weil zur Not wird irgendwann von oben Landes- oder Bundesseite, ich meine der Masterplan BIM
00:20:07: Bundesfernstraße setzt ja sehr, sehr konkrete Ziele fest. Zur Not werden die einzelnen Behörden
00:20:12: das wahrscheinlich einfach outsourcen an Ingenieurbüros. Und wenn ich darauf als Bauffirma
00:20:16: nicht vorbereitet bin, dann kann es sein, dass ich den Anschluss verliere. Auch wenn ich jetzt noch
00:20:20: weiß, meine Auftraggeber sind eigentlich noch Lichtjahre davon weg, das umsetzen zu können,
00:20:25: was da in dem Masterplan steht. Wahrscheinlich werden die sich zur Not Hilfe von außen holen.
00:20:30: Haben Sie vollkommen recht. Und dann kommt das mit allen starken. Dann ist das kein Lichtjahr,
00:20:35: sondern eine Lichtsekunde. Und wenn du nicht vorbereitet bist, dann wird es einfach schwierig.
00:20:40: Und da muss man einfach auch sagen, das ist jetzt hier nicht groß gegen klein oder groß
00:20:45: hat es leichter als der kleine. Wir stehen alle von den gleichen Schwierigkeiten. Auch unsere
00:20:51: Leute sind zu 120 Prozent ausgelastet und du kriegst diese Themen nur, arbeitet denen,
00:20:59: denen du jemandem dafür abstellst. Im großen Unternehmen sind das vielleicht ganz viele,
00:21:04: wie du dann abstellst in den einzelnen Einheiten und in einem kleineren Unternehmen sind es weniger,
00:21:09: aber es muss jemand sich vollumfänglich mit diesen Themen beschäftigen, sonst wird das nichts.
00:21:14: Herr Müller hat ja eben den Rückgang eben auch der Beschäftigten oder der Arbeitskräfte,
00:21:22: die zur Verfügung stehen, angesprochen Martin. Ich glaube, das ist ja auch nochmal ein heißes
00:21:26: Thema in dem Kontext. Genau, und das ist auch wieder gekoppelt. Wir sehen das auch im Podcast
00:21:30: immer wieder. Die Themen bedingen sich einander. Also das Thema Menschen und Digitalisierung.
00:21:36: Und Digitalisierung jetzt mal noch weiter gedacht. Die Themen, die so gerne aktuell auf Diskussionen
00:21:41: und Vorträgen besprochen werden, KI, Robotik und Co. Wie denkt man denn als Bauindustrie,
00:21:49: die zusammen oder welche Möglichkeiten, Chancen, vielleicht aber auch Risiken stecken denn in den
00:21:55: Themen KI, Robotik, Digitalisierung im weiteren Sinne in Bezug auf das Thema Beschäftigung,
00:22:00: insbesondere auf das Thema Fachkräftemangel sowohl im Büro als auch auf der Baustelle in den nächsten Jahren.
00:22:06: Peter Hübner hat das eben ganz zu treffen beschrieben. Die drei Themen, die wir genannt haben,
00:22:11: Fachkräfte, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, das sind ja keine singulären Ziele, die unabhängig
00:22:16: voneinander verfolgt werden, die hängen unmittelbar zusammen. Digitalisierung ist ja in erster
00:22:20: Linie kein Selbstsekt, sondern Produktivitätstreiber. Und Produktivität brauchen wir, weil wir eben in
00:22:25: ein Fachkräftedilämmer reinlaufen. Und nur wenn wir digitalisieren, auf der anderen Seite werden
00:22:30: wir Prozesse transparenter und steuerbarer machen, auch hinsichtlich der Nachhaltigkeit. Jetzt wurde
00:22:36: eben schon das Thema Ressourceneinsatz, CO2-Vermeidung werden weiteres. Und nur wenn wir diese
00:22:43: Transparenz und diese Steuerbarkeit herstellen, dann werden wir auch minimieren können. Und nur wenn wir
00:22:47: uns wiederum digital und nachhaltig aufstellen, werden wir junge und neue Mitarbeiterinnen und
00:22:51: Mitarbeiter für die Branche gewinnen. Und da schließt sich am Ende der Kreis. Das ist erstmal so
00:22:55: dieser Kausalzusammenhang zwischen diesen drei Bereichen. Und das ist eine riesige Chance,
00:22:59: weil die Unternehmen sich nicht mehr alleine auf ein einzelnes Gewerk im Sinne einer Preisvergabe
00:23:05: oder Bedichtpreisvergabe konzentrieren, sondern wirklich in einen Ideenwettbewerb begeben können.
00:23:09: Es sei denn der Auftraggeber oder beziehungsweise der Auftraggeber muss mitmachen. Also das ist
00:23:14: im gleichen Thema vergaberecht. Aber man kann sich entlang der Wertschöpfungskette dadurch
00:23:19: enorm verbreitern und ganz neue Geschäftsmodelle an den Start bringen, dass die positive Seite.
00:23:24: Die negative Seite resultiert eigentlich nur dadurch, wenn die Unternehmen sich nicht auf den Weg
00:23:29: machen, sich zu verändern. Denn dann werden das andere tun. Die Welt dreht sich immer vor allen
00:23:35: Dingen bei denen, die sich weiter auf die Reise machen und die die stehen bleiben,
00:23:38: weil die bleiben im wahrsten Sinne des Wortes stehen. Und die werden dann auch die Verlierer sein,
00:23:43: weil es wartet ja keiner auf jemanden, sondern es werden sich vielleicht auch Clare am Markt,
00:23:48: am Baumarkt pummeln, die erstmal gar keinem Bauunternehmen im originellen Sinne sind,
00:23:53: aber die Chance mit diesen riesigen Investitionsvolumina, mit denen wir Tag für Tag umgehen,
00:23:58: sehen und diese Chance ergreifen. Deswegen, das Risiko entsteht nur, wenn wir uns nicht auf
00:24:03: den Weg machen, aber die Chancen, wenn wir uns auf den Weg machen, sind enorm.
00:24:06: Was vielleicht noch zu ergänzend ist, ist auch dieser Fokus auf die Mitarbeiterinnen. Wir
00:24:14: merken das im Augenblick schon, dass wir in der Lage sind, auch unseren Frauenanteil erheblich zu
00:24:19: stärken, weil wir einfach auch mehr Arbeit in die Büros verlagern bei den Themen.
00:24:26: Da müssen wir uns noch nichts vormachen. Wir leben heute in einer anderen Welt als vor 20
00:24:33: Jahren, was ehrlich gesagt war das schon immer so. Wir glauben immer, das ist jetzt ein völlig
00:24:37: neues Phänomen, aber das war schon immer so. Wir haben ein Thema, auch der Arbeitszeiten,
00:24:45: wir haben ein Thema, das viele auch gar nicht mehr quer durchs Land verschickt werden wollen,
00:24:50: sondern eigentlich, wollen die einen festen Arbeitsplatz im Büro haben oder wollen
00:24:57: die einen hohen Office haben. Und das geben Sie, wenn Sie mehr Arbeit natürlich von der Baustelle
00:25:02: von den Produktionsstätten in die Büros in der Lage haben. Das wird einfach bei der Planung
00:25:08: noch mal extremer, also bei der direkten Produktionsplanung noch mal direkten Effekt da.
00:25:15: Jetzt sind wir ja beim Thema Mensch angelangt und da schließt sich für mich die Frage an,
00:25:22: wir haben es hier über die Mitarbeiter gesprochen, von denen vieles abverlangt wird an Wandel,
00:25:29: an Veränderungen. Sie haben eben auch nochmal andere Interessen, andere Arbeitskonstellationen,
00:25:35: Organisationen angesprochen, Herr Hübner. Wenn wir mal die Führungskräfte anschauen,
00:25:39: also die, die das Ganze organisieren müssen, auf den Weg bringen sollen, dann ist das ja auch
00:25:46: eine Gruppe von Menschen gerade, die in den letzten Jahren sehr erfolgreiche sonnige Zeiten gehabt
00:25:51: hat. Also wir haben ja doch ein Rekordjahr, Jagd das nächste, gute Zeiten erlebt. Jetzt hat sich
00:25:58: die Witterungslage verändert. Was fordert das denn jetzt von Führungskräften? Wir haben ja
00:26:03: inzwischen auch eine ganze Reihe jüngerer Führungskräfte, die noch gar nicht so viele Stürme
00:26:07: erlebt haben. Was brauchen wir da jetzt in den Führungsetagen der Unternehmen, um diesen Wandel,
00:26:13: diese Transformation auch zu begleiten? Die technischen Themen, das sind am Ende fachliche
00:26:19: Themen, die gelöst werden müssen. Aber die Frage mache ich damit und sehe ich das so. Die öffnet
00:26:26: ja nochmal ganz andere Themen und Probleme. Ich muss ja als Führungskraft praktisch auch den Rahmen
00:26:30: dafür geben, dass das alles möglich ist und das widerspricht hier und da doch vielleicht dem
00:26:34: als hergebrachten Arbeiten bei dem einen oder anderen. Das ist einfach eine, das ist einfach eine
00:26:40: Anforderung an die Führungskräfte. Auch die Themen, die nicht monetär messbar sind, wir sind ja
00:26:46: nicht messbar sind auch zu honorieren und all zu fordern. Das hört sich viel leichter an, als es
00:26:54: umgesetzt wird. Gerade für die Techniker, für das Giftverkauf oder zumindestens genauso. Wir messen
00:27:02: einfach den Zahlen. Wir messen natürlich am wirtschaftlichen Erfolg. Der wird auch am Jahresende
00:27:08: honoriert. Und wir müssen aber den gleichen Fokus jetzt auf diese ganzen Trash and Stain legen,
00:27:13: auf die ganzen Zielsetzungen, die wir uns in Richtung Nachhaltigkeit, in Richtung Digitalisierung
00:27:19: gesetzt haben. Auch da muss der gleiche Fokus drauf gelegt werden. Und das muss auch den
00:27:26: den Ebenen klar gemacht werden und nicht immer nur hinten am Monatsende schauen und das ein
00:27:34: tolles Baustellen Ergebnis, dann kriegst du gelobt und hast ein schlechtes, dann bist du getadet.
00:27:38: Und du musst auf diese Themen auf den Fokus legen. Und ich sage Ihnen, das ist leichter gesagt als
00:27:46: getan. Weil spontan glaubt Ihnen das, glauben Ihnen, dass die Damen und Herren, die schon seit 20
00:27:53: oder 30 Jahren im Beschäftsdienst glauben, ihnen das nicht. Die sagen, ja, ich komm, lass den mal reden.
00:27:57: Wir kriegen das schon irgendwie hin. Hauptsache, wir haben ein gutes Baustellen Ergebnis. Du musst
00:28:02: diese Themen immer in den Fokus stellen und im Grunde genommen fast mehr als den wirtschaftlichen
00:28:08: Erfolg. Der ist natürlich notwendig, sonst können wir uns alles andere nicht leisten. Aber du musst
00:28:14: sie zumindest auf eine hinkriegsstellen. Also Herr Müller hat es ja eben so schön treffend ausgedrückt.
00:28:19: Wer sich da nicht weiterentwickelt, der bleibt stehen und wird am Ende überholt. Und wir sind
00:28:23: im Moment in seiner Phase, ist so mein Gefühl in der Republik, wo es uns noch sehr gut geht. Und
00:28:28: wo wir aber mit dem, was wir heute leisten und tun, eigentlich nicht mehr den Wohlstand von
00:28:34: morgen ermöglichen, den wir sozusagen mit den Methoden erwirtschaftet haben, die uns zum heutigen
00:28:39: Tag hingebracht haben. Also ich glaube, wir sind in so einer Übergangsphase, wo man eben noch das
00:28:44: Gefühl hat, wenn ich weiter so mache wie jetzt, dann ist das Jahresergebnis vielleicht auch noch
00:28:48: ganz gut. Und mit einem mal kommt, Beispiel Martin ist ja sehr schön, kommt das Planungsbüro, dass
00:28:53: der Behörde hilft, die Abkürzung zu nehmen. Und ich bin von einem Jahr aufs nächste im Grunde aus
00:29:00: den Vergaben raus, weil ich gar nicht in der Lage bin, das zu meistern. Und dann gehen die Ergebnisse
00:29:05: des Unternehmens in den Keller, wenn nicht sogar das Unternehmen vom Markt verschwindet.
00:29:09: Ich kann jedem nur den Tipp geben, gibt einfach jeden Tag mal oder vielleicht auch zweimal am Tag
00:29:17: in JETG-PTT irgendwas, irgendeine schlaue Frage ein. Wenn du wirst ja überrascht sein, was du in
00:29:22: Upphallen einer Millisekunde dann als Antwort bekommst und dann weißt du, wie auch sich unser
00:29:28: Geschäft ändern wird, wie sich unsere Kalkulation ändern wird. Wir werden irgendwann logischerweise
00:29:33: wird die Ausschreibung über KI auch erstmal, eine Leistungsverzeichnung ist über KI erstmal
00:29:40: kalkuliert. Da werden wir nicht mehr lange zu brauchen. Das ist so. Und damit müssen wir uns
00:29:45: beschäftigen, dass das sich das Allheilmittel ist, ist auch klar. Aber dass unsere Leute, die
00:29:50: aktuell sich mit Kalkulation beschäftigen und mit Angebotserstellung dann viel mehr Zeit haben,
00:29:56: sich auch mit den individuellen Themen einer solchen Ausschreibung zu beschäftigen,
00:30:01: anstatt in 3.000 Positionen standardmäßig erst mal durchzukalken werden, das muss man auch mal sehen.
00:30:07: Und ich glaube, das ist eine ganz wichtige Botschaft auch zu diesem Thema Digitalisierung, KI,
00:30:11: Robotik. Ich glaube in der Bauindustrie, gerade mit dem, was Herr Müller sagte, mit dem Anstehenden,
00:30:16: eigentlich vorstehenden Generationenwechsel, aber die in der neuen Generation sind nicht so viele da,
00:30:20: wie in der die ausscheidet. Ich glaube, es wird seltenst den Fall geben, dass einer wegen KI oder
00:30:25: Robotik arbeitslos wird. Ich glaube, die Leute haben einfach die Möglichkeit, den Fokus auf
00:30:30: die Tätigkeiten zu setzen, die dann eine KI nicht kann oder nicht können soll. Und ich glaube,
00:30:34: dass man das nicht als Feindbild, sondern wahrscheinlich als eine der wenigen Lösungen
00:30:38: sehen sollte, wie die geringere Anzahl an Leuten die mindestens gleiche Leistung umsetzen soll.
00:30:45: Jetzt sind wir ja wunderbar im Unternehmermodus hier. Wir reden darüber, was die Branche tun
00:30:51: kann und was die Unternehmen tun. Wenn wir jetzt den Blick mal Richtung Politik noch mal richten,
00:30:57: haben wir vorhin gesagt, mehr Rahmenbedingungen, mehr Leitlinie als konkrete Regeln. Aber was,
00:31:04: was kann denn die Politik heute und was kann sie perspektive strategisch tun, um das zu
00:31:11: befördern, was notwendig ist? Das ist eine große Frage mit schwierigen Antworten. Wenn die einfach
00:31:17: wären, dann hätten wir sie wahrscheinlich alle schon, aber ich muss sie trotzdem stellen.
00:31:20: Ich komme da wieder, Tim, du bist wahrscheinlich sogar kompetenter als ich aus dem Seil zu machen.
00:31:29: Aber ich komme wieder zurück, einfach mehr investieren und weniger subventionieren. Das ist
00:31:38: einfach vom Teufel. Mit Subventionen, das sind Blitzlichteffekte, die da erzeugt werden. Klar,
00:31:47: gibt es auch langjährige, dauerhafte Subventionen. Auch die muss man einfach mal überdenken. Ich
00:31:52: meine, wir sind ja heute an einem Tag, wo die deutsche Infrastruktur auf den Autobahnen
00:31:58: extrem eingeschränkt ist durch die Proteste der Landwirte. Ich habe da volles Verständnis dafür.
00:32:04: Auch die Dinge kann man natürlich nicht kurzfristig abbauen, aber das kann man perspektivisch
00:32:10: langfristig auch mal wieder ins Lot bringen, was da vielleicht nicht im Lot ist. Thema
00:32:17: Landwirtschaft ist sowieso extrem schwierig, das soll nicht beleuchten. Ich glaube auch,
00:32:22: hier braucht man Verlässlichkeit. Wenn es Subventionen gibt, dann muss man die mittelfristig
00:32:27: langfristig auch in irgendeiner Weise abbauen. Das mag dazu dienen, irgendetwas mal ins Laufen
00:32:32: zu bringen, aber das kann nicht sein, dass wir Produktionen dauerhaft subventionieren. Also,
00:32:38: wenn wir das dauerhaft subventionieren müssen, stimmt irgendetwas daran nicht. Dann muss
00:32:42: uns sich was anderes einverlassen. Und wir brauchen einfach Investitionen in der Politik. Wir brauchen
00:32:48: Sagen, stabile Leitlinien, die man nicht ständig verändern darf. Und wir brauchen dauerhaft
00:32:55: verlässliche Investitionen. Und das wird auch dazu führen, dass die Unternehmen investieren. Wir
00:33:02: haben große Aufgaben vor uns. Sie kennen die Coredo-Projekte des BMBV, des Verkehrsministeriums,
00:33:10: wo die Coredo-Projekte 45, 45 Euro, nicht 45, 45 Euro,
00:33:14: 40 Korridoren sollen dort grundsinniert werden in fünf und ein halben Monaten, jeweils unter
00:33:26: Vollsperrung. Auch das erfordert natürlich extreme Investitionen der Bauernehmer. Das
00:33:34: extrem viel Maschinenarbeit, Stoffmaschinen, Betungsreinigungsmaschinen, wenn sie die neu
00:33:40: bestellen müssen, haben sie drei Jahre Lieferzeit. Das geht nicht von heute auf morgen so auf
00:33:44: die Tour. Ich habe jetzt schon den Beschluss getroffen und Mitte nächsten Jahres habe ich
00:33:48: an die Riedbahn zu sanieren. Das kann dann die Unternehmen sich dann mit Heiligen, die
00:33:51: entsprechenden Maschinen-Ellefer auch gestreiten. Alle anderen nicht. Oder schauen Sie sich die
00:33:55: Stromtranzen an, Tenet, Ambrion, Transnet, BW, den Strom aus den Offshoreparks Ostsee,
00:34:03: Nordsee, Süden zu bringen. Das ist eine tolle Aufgabe für die Bauwirtschaft. Mega, das
00:34:10: sind Milliarden und aber Milliarden Aufträge. Flaschenhals sind die Spielbohrgeräte. Wenn
00:34:16: irgendwo ein Fluss oder eine Autobahn oder was weiß ich unterqueren muss, da brauchst
00:34:21: du ein Spielbohrgerät. Willst du aktuell ein Spielbohrgerät beschaffen? Wenn du ganz
00:34:26: viel Ficklist kriegst du irgendwo noch ein gebrauchtes Service, das du dann im halben
00:34:29: Jahr hast. Wenn du ein neues bestellst, wirst du da doch auf drei Jahre warten. Aber die
00:34:33: Aufträge kommen jetzt. An dieser Stelle ein kurzer Hinweis in eigener Sache für diejenigen
00:34:46: unter unseren Zuhörern, die sich gerade in ihrem eigenen Unternehmen mit relevanten
00:34:51: Zukunftsfragen befassen und die deren Ausgestaltung und die Umsetzung von Lösungen beschleunigt
00:34:57: und ergebnisorientiert für den Erfolg vorantreiben wollen. Sprechen Sie gern Martin Ferger für
00:35:03: Themen zu Lean, BIM, Digitalisierung und Prozessoptimierung über www.ferger-conculting.de
00:35:12: und mich Christian Haag zu strategischer Transformation, Strategieführung und Sparring
00:35:18: für Top-Entscheider über www.christianhaag.de an. Im Rahmen dieses Podcasts, aber auch darüber
00:35:26: hinaus tragen wir gern als Speaker in Präsenz oder online zu Inspirationen ihres Publikums
00:35:31: im Rahmen ihrer Veranstaltungen bei. So oder so freuen wir uns auf und überregen Austausch
00:35:37: mit Ihnen und euch. Nehmen Sie, nehmt einfach Kontakt zu uns auf.
00:35:41: Ein Wunsch an die Politik wäre in dem Zusammenhang, dass der Staat uns als Wirtschaft einfach
00:35:56: mehr zutrauen und wieder auch mehr vertrauen sollte. Wir haben in den letzten Jahren neben
00:36:01: dem Thema Planungssicherheit, was Peter Hübner zu Recht anspricht, immer mehr erlebt, dass
00:36:05: wir quasi tot reguliert werden und damit innovatives Wirtschaften und Unternehmertum
00:36:10: kaum möglich ist. Und das ist ja sicherlich nur eine Floskel, sondern es ist ganz konkret
00:36:14: auch wieder im Bereich der Vergabe. Vergabe wurde ja deshalb nicht verändert, also als
00:36:20: stückweit nicht nur Fach- und Teilungsvergabe, Preisvergabe, sondern auch öffnen in Situationen,
00:36:26: wo es richtig ist, Ideen, Wettbewerbsvergabe und andere Modelle, weil es immer hieß,
00:36:31: das sei ja gegen den Mittelstand. Dadurch werden wir gegen Mittelstandsförderung.
00:36:35: Ich würde das mal umdrehen. Mittelstand fördern wir ja nicht, indem wir seinen Wirkungsradius
00:36:39: beschränken und immer nur sagen, du darfst nur das tun, sondern Mittelstand fördern
00:36:43: wir, indem wir ihm ein ganz Spielwiese an Möglichkeiten geben, um sich entfalten zu
00:36:47: können. Und das hängt ganz stark zusammen mit dem Thema Zutrauen und Vertrauen. Und
00:36:52: nur wenn die Politik wieder auf den Drichter kommt, dem Unternehmen etwas zuzutrauen und
00:36:57: nicht der allwissende Auftraggeber sein zu wollen, den es nicht gibt, dann haben die
00:37:02: Unternehmen sich auch im Sinne von Digitalisierung und Nachhaltigkeit enorm viel Chancen, sich
00:37:07: weiterzuentwickeln und künftig auch wieder Geld zu verdienen. Das würde ich mir ganz
00:37:10: toll wünschen. Gerade was dieses Thema, wie bringe ich
00:37:12: so Ausschreibungen auf den Markt angeht, finde ich es immer äußerst schade, dass wenn man
00:37:16: darüber spricht im Zuge von BIM, Digitalisierung sprechen wir immer davon, dass die Bauunternehmen
00:37:21: mit ihrem Know-how auch früher an den Tisch müssen, um die Vorteile dieser Technologien
00:37:25: auch wirklich auszunutzen, dass man immer noch das Gefühl hat, dass es sehr, sehr
00:37:29: viele Personen gibt, die eine frühzeitige Einbindung von Unternehmen mit so einem Geschmäckle
00:37:34: belegen. Aber hier geht es ja tatsächlich um das Wohl des Projektes und nicht darum,
00:37:40: das Wohl für den einzelnen Unternehmer zu steigern, indem da irgendwelche Dinge so
00:37:43: gemacht werden, dass sie vielleicht unredlich sind. Also da ist mir auch immer noch irgendwie
00:37:48: ein falsches Denken darin, dass dieses Gegenteil oft zu stark noch bei den Menschen verhaftet.
00:37:53: Das Thema Misstrauen ist da, glaube ich, eines der größten Hemmnisse, was sowas angeht.
00:37:59: Und da hat es einen ganz wichtigen Punkt. Peter Hüttner sagt eben, es geht nicht mehr
00:38:03: gegen Groß und gegen Klein. Ich würde noch einen draufsetzen. Es geht nicht zwischen
00:38:07: Fach- und Teillos-Vergaben und ÖPP. Das sind diese alten Feindbilder der Vergangenheit,
00:38:12: hinter denen sich ganz viele sammeln können und immer sagen, ich bekleine umwind gegen
00:38:16: die Groß. Das würde nicht mehr funktionieren, sondern es ist eben klein und wendig gegen
00:38:21: Unternehmen, die sich nicht bewegen. Und wer nicht mit der Zeit geht, geht irgendwann
00:38:26: mit der Zeit. Dann ist er halt weg. Und das muss man als Unternehmen auch begreifen. Und
00:38:31: das ist ganz auch eine Aufklärungsarbeit, die wir innerhalb der Branche auch zu leisten
00:38:34: haben. Denn es wäre zu einfach zu sagen, wir bauen in den nächsten 50 Jahren, wie in den
00:38:40: vergangenen 50 Jahren, dafür dreht sich die Zeit zu schnell und die Anforderungen sind
00:38:44: zu groß. Also ich glaube, ich würde gerne nochmal zwei Punkte kommen. Einmal Groß und
00:38:49: Klein. Also im Regelfall wird ein großes Unternehmen ja nicht als großes Unternehmen geboren und
00:38:53: fällt vom Himmel und ist mit mal da, sondern es entwickelt sich aus einem kleinen oder
00:38:57: mittelständischen Unternehmen. Und zwar, weil Möglichkeiten und Chancen da sind und irgendjemand
00:39:02: sie nutzt. Also ich glaube, das ist extrem wichtig, dass wir das fördern, dass jemand
00:39:06: auf Ideen kommt, die Ideen umsetzt und die dann immer größer werden und damit erfolgreich
00:39:10: ist. Also so entsteht ja ein großes Unternehmen am Ende dann. Und das andere ist natürlich,
00:39:17: die Branche wird immer gescholten als eben nicht so innovativ und die Produktivität
00:39:21: ist nicht gestiegen über die letzten Jahre oder im Vergleich zu anderen Branchen wenig
00:39:25: gestiegen. Ja, wenn man sich mal fragt, wenn man sie so tot reguliert und Regularien hat,
00:39:30: die im Grunde verbieten innovativ zu sein, ich sage es jetzt mal etwas überspitzt, dann
00:39:34: muss man sich auch nicht wundern, dass die Branche sich daran anpassen muss, zwangsweise,
00:39:39: wenn sie denn so arbeiten will. Und jetzt fordern wir mit einem mal, dass wir den Sprung
00:39:43: in die Zukunft machen, ohne aber die Rahmenbedingungen zu verändern. Das kann ja so nicht funktionieren.
00:39:48: Ja, das haben Sie vorgekommen. Das ist ja schon mit der Legung von Nebenangeboten so.
00:39:54: Sie wissen, das ist im Grunde seit zehn Jahren, ist das Adapter gelegt worden, die Auftraggeber
00:40:00: verbieten Nebenangebote, weil sie die Hoheit über das Vergabeverfahren nicht verlieren
00:40:05: wollen, weil sie Angst haben, dass sie die Gleichwertigkeit von Nebenangeboten nicht
00:40:09: rechtssicher auch bestätigen können. Und die Konsequenz war, Verbot der Nebenangebote,
00:40:16: die Menschheit ist jegliche Innovation, ich würde sagen mal locker bei 90 Prozent aller
00:40:22: öffentlichen Aufträge. Wenn ich 95 Prozent aller öffentlichen Aufträge ist, das ist das
00:40:28: dahin, gibt es nicht. Ja, das muss man ja sagen, das kenne ich ja
00:40:32: gefühlt an Schizophrenie, wenn ich als öffentlicher Auftraggeber viel Geld in Innovationsabteilungen,
00:40:38: BIM-Abteilungen und noch andere Themen stecke und gleichzeitig die einfachste und niedrigschwelligste
00:40:43: Form der Innovationsförderung neben Angebote nicht mehr zulasse aus rechtlichen Gründen.
00:40:49: Also es darf ja dann nicht so sein, dass das Rechtsthema, ich sag mal so, der Schwanz
00:40:53: beim Hund wackelt. Also alle wollen eigentlich, aber keiner traut sich wegen dem formalen
00:40:59: Thema, das finde ich, wir haben Ende. Professor Ferger, da haben Sie Volk am Recht und das
00:41:04: Vergaberecht gibt es ja alles her. Dass wir da irgendwie bestätigt werden durch das Vergaberecht,
00:41:09: das ist völlig unseln. Es ist im Endeffekt in jeder Ausschreibung entweder steht es drin,
00:41:14: nebenan gebunden sind zugelassen oder steht es drin, nebenan gebunden sind nicht zugelassen,
00:41:17: und der Registrierter drin hat nicht zugelassen. Und das ist ein Problem und so kriegt es
00:41:21: natürlich gar keine Innovation rein. Da wird die Ausschreibung abgearbeitet durch unsere
00:41:28: Komponatoren und verantwortlichen und dann wird das Angebot gelegt. Und manchmal steht,
00:41:33: es ist mit Sicherheit der Großteil der Ausschreibungen in Ordnung. Aber manchmal steht ein unerträglicher
00:41:41: Schwachsinn da drin und das tut dann wirklich weh, wo du einfach sagst, wie kann man so einen
00:41:46: Unsinn ausschreiben? Das ging viel billiger, das ging viel schneller, aber es ist halt anders
00:41:51: ausgestiegen und das gar keine Nebenangebote machen. Da kann sein Entscheidende gehen,
00:41:55: dann gebe ich es nicht ab, aber im Endeffekt sind wir alle ein bisschen noch ab. Also letztendlich
00:42:02: muss man sagen, wir machen ja als in der Branche, also Auftraggeber und Auftragnehmer, tun wir ja so,
00:42:08: als wenn bei Daimler oder bei BMW die Leute, die das Autodesign nicht mit denen sprechen dürfen,
00:42:13: dies Auto später bauen müssen. Also die, die das was und das wie zu verantworten haben,
00:42:17: werden quasi voneinander getrennt, dürfen auf keinen Fall miteinander reden und sich im besten
00:42:22: Fall auch keine Tipps geben. Das ist für eigentlich alle anderen Branchen, wäre das ein totales
00:42:27: Absurdum. Wir müssen halt leider strukturell damit leben, deswegen glaube ich, diese radikale
00:42:32: Trennung von Planung und Ausführung ist nicht mehr zeitgemäß. Auch vor allen Dingen mit der
00:42:39: Komplexität im Wohnungs- und Hochbau, was das Thema TGA und Co. angeht. Das kann ein Ausschreiber
00:42:45: da gar nicht mehr überblicken. An die Vorkommensrechte, man muss nur zu den privaten
00:42:50: Austraggebern schauen, da wird es auch getan. Wenn du, wenn du, da brauchen, da nicht mehr zu
00:42:56: selektieren, die schreiben alle an ein Gebu aus, das tut sicher kein einziger Mensch an,
00:43:02: da zu separieren in den Ausschreibungen und die wollen, wie gesagt, auch den digitalen Zürich
00:43:08: vorhaben. Ich würde sogar noch einen draufsetzen. Ich würde sogar sagen, die Bauindustrie ist die
00:43:13: einzige Industrie auf der ganzen Welt, bei der Design von Bild getrennt ist. Also wenn man Apple
00:43:18: jetzt sagen würde, bau du mal das Telefon von Huawei oder lieber Audi, bau mal das Auto von
00:43:22: Mercedes, da würden die sagen, nein, danke, tu ich nicht. Und wir machen es. Und wir erwarten am
00:43:29: Ende innovative Produkte. Wenn wir jetzt mal auf das Thema Nachhaltigkeit schauen, vielleicht noch
00:43:34: einen kleinen Sprung machen, gedanklich, erfordert das wahrscheinlich sehr viel Innovation und neues
00:43:39: Denken, neue Prozesse, neues Handeln. Also wir fordern etwas und verbieten aber ganz einfache
00:43:46: Methoden, die zumindest mal helfen können, in die Richtung zu kommen. Wie sehen wir denn das Thema?
00:43:52: Wie sehen Sie das Thema Nachhaltigkeit als Chance für die Unternehmen auch für die nächsten Jahre?
00:43:59: Ja, mega, mega groß. Der Möhlersprache ist das CO2-Stattenspreismodell an, was wir ja auch der
00:44:06: Politik schon vorgestellt haben. Das ist im Grunde nichts anderes als eine Parallelkalkulation,
00:44:11: dass du für jede Position sozusagen monetär verpreist und Unternehmen noch den CO2-Emissionen
00:44:16: schreibst, also dass jede Position auch CO2-mäßig kalkuliert wird. Und das natürlich macht nur
00:44:25: dann Sinn, wenn du das auch mit einem fiktiven relativ hohen CO2-Preis dann verpreist, fiktiv
00:44:33: alles, damit du das als zweites Wettungstrategium neben dem monetären Preis einführst. Und dann
00:44:39: kriegst du eine andere Schlaffelung natürlich auch oder eventuell der Bieter nicht natürlich.
00:44:44: Du musst natürlich auch auf der anderen Seite eine gewisse Großzügigkeit und der Wille
00:44:49: des Off-Taggebers da sein, denn im Bedarfsverlöftel die Gefahr, dass er nicht den monetär preiswertesten,
00:44:56: den billigsten Bieter beauftragt, sondern denjenigen, der in der Kombination zwischen monetärer Verpreisung
00:45:03: und CO2-Verpreisung den Anpackissen preiserstellt. Und für die Unternehmer hat das genug?
00:45:08: Bei den ganzen Tassen. Und für die Unternehmer hat das den Vorteil, dass sie jetzt wirklich
00:45:15: ihren Grips anstrengen, um CO2-Emissionen zu senken. Und durch die Senkung von CO2-Emissionen
00:45:21: ist dieser fiktive CO2-Preis niedriger und die Chance, das Angebotbezuschlag bekommen, wiederum
00:45:26: höher. Also könnte man hier sagen, der Anreiz nachhaltig zu bauen entwickelt aus der Branche
00:45:32: selber ist vielleicht besser, als wenn sich im Elfenbeinturm vielleicht in Berlin ein
00:45:39: Rangenfremdesmodell ausgedacht wurde. Weil am Ende muss man ja sagen, viele werden es
00:45:45: natürlich auch aus intrinsicher Motivation tun. Wir hatten mal im Podcast dieses Zitat,
00:45:49: wir wollen die Zukunft enkelfähig gestalten, auch die handelnde der Bauindustrie wollen
00:45:53: das natürlich. Aber am Ende geht es natürlich auch oft um den wirtschaftlichen Erfolg. Heißt,
00:45:58: also ich muss auch in irgendeiner Form ein Anreiz haben, dies zu tun. Und da stellt sich
00:46:02: die Frage und das finde ich ganz gut auch vorgetragen. Wenn so ein Modell aus der
00:46:07: Industrie entwickelt wird, wie solche Anreize geschaffen werden könnten, passt das oftmals
00:46:12: ja besser, als wenn es aus Expertinnen nur von gesetzgeberischer Seite kommen würde?
00:46:16: Also wir haben das in Habeck auch vorgestellt. Er war da spontan ganz begeistert davon.
00:46:22: Er rief dann nochmal zurück, dass es doch bitte auch der Bauministerin zur Verfügung stellen
00:46:28: sollen. Wir müssen uns mal schauen, wie es weitergeht. Aber grundsätzlich musst du die beiden
00:46:33: Dinge monetäre Aspekte und nachhaltige Aspekte, die musst du miteinander verbinden, wenn du da
00:46:38: schon beim bringen willst. Denn wir müssen uns nichts vormachen. Wirtschaften lebt von
00:46:43: auch von wirtschaftlichen Erfolg. Egal was wir, wie sehr wir an unsere Enkel, ich habe schon eine
00:46:51: Enkel, doch da geht er nicht. Wie sehr du an deine Enkel oder meine Begen auch Kinder denkst, ist der
00:47:00: monetäre Erfolg immer wesentlich. Nur bei dem monetären Erfolg wird nachhaltiges Wirtschaften
00:47:06: auch mittig sein. Und ich finde immer der Straßenbau geklärt ein tolles Beispiel dafür. Ich würde sagen,
00:47:12: 98 Prozent aller Asphaltmischernlagen in Deutschland sind braunkohle Staubbetriebeln. Das heißt,
00:47:19: das ist das Energie. Damit werden die damit beheizt. Das ist also schlimmer als Schiffsdiesel. Wir
00:47:31: hatten vor, die mittelfristig auf Gas umzustellen. Das scheint jetzt auch nicht so Zukunftsperspektive
00:47:35: zu haben. Da haben wir davon mal abgelassen. Da ist jetzt jeder dran und guckt, was gibt es denn für
00:47:41: andere Möglichkeiten, Asphaltmischernlage zu betreiben. Wenn das dann auch noch insprechend
00:47:45: honoriert wird durch das Honorieren der CO2-Emission, dann kriegst du dann natürlich Schmuck rein,
00:47:51: dann macht das das attraktiv, dann sagt einer, okay, Mensch, ich nehme jetzt einfach fünf Millionen
00:47:55: in die Hand und das Ding wird mit regenerativen Energien betrieben. Finde ich aus mit Windkraft,
00:47:59: mit was, was ich mit einem tollen Stromspeicher, dass ich die Anlage dann auch auf die entsprechenden
00:48:06: Temperaturen bekommen. Ich glaube, wir müssen auf jeden Fall klare Ziele haben, über die wir dann
00:48:11: auch Einigkeit haben an diesen Stellen. Und wir müssen Schritte in die richtige Richtung auch
00:48:15: fördern. Also wir müssen das ermutigen und fördern in Rahmenbedingungen schaffen,
00:48:19: die das ermöglichen. Ich sehe, ich glaube, da spreche ich hier wahrscheinlich für die Runde
00:48:24: auch die Bauindustrie eben auch als Schlüsselbranche, um diese Zukunftsfragen lösen zu können. Das
00:48:29: Thema CO2 ist ja ein großes Bauindustrie-Thema. Wenn wir in der Branche es hinbekommen mit
00:48:37: Nachhaltigkeit und verbesserten Konzepten hier zukunftsfähiger zu bauen, dann wird die
00:48:43: Branche einer der großen Treiber dieser ganzen Zukunftstechnologien sein können. Also da stecken
00:48:48: ja wahnsinnig viele Chancen drin. Die Politik ist doch eigentlich gefordert, das zu fördern und
00:48:53: nicht sozusagen hier im besten Fall passiv einer Seitenlinie zu stehen und zuzuschauen,
00:49:00: was passiert. So lange bis dann wieder jemand mal was macht, was man sanktionieren muss, sondern
00:49:05: sie muss eigentlich doch Rahmenbedingungen schaffen, die das eben ermöglichen. Ich glaube,
00:49:11: dass das da die Branche eine große Chance hat, auch das Image, was ja immer noch hier und da
00:49:17: ein bisschen angestaubt sein mag, komplett zu drehen und damit auch attraktiver zu werden in
00:49:22: diesem Kampf um Fachkräfte für die Zukunft, indem sie sich wirklich als Schlüsselbranche für
00:49:27: Zukunftstechnologien dort positioniert. Wie sehen Sie das, Herr Müller? Wir sind dann
00:49:33: konkret so ein Lieblingsthema von mir aktuell und da spielt so dieses Wort "verbände,
00:49:38: Bullshit-Bingung". Wir brauchen gute Rahmenbedingungen, ein erster wichtiger Schritt ist getan,
00:49:43: wir begrüßen, was die Regierung gemacht hat. Das ist so ein Standardreportoir,
00:49:48: eines jeden Verbandvertreters hilft. Wie viel? Gar nichts. Und da muss man eigentlich sagen,
00:49:54: was brauchen wir denn in einer Zeit, in der Entscheidungen und Entscheidungsfindung immer
00:49:58: komplexer wird, in der ungemütliche Entscheidungen, das erleben wir in den letzten Tagen in den Medien,
00:50:02: dann ja mit einem Protestmittel, was oftmals nicht nur das Wort und Gewaltfrei-Protest ist,
00:50:09: sondern eben ein bisschen die Stärkung rechter Ränder geht. Wie reagieren wir denn als
00:50:13: Verbandler drauf? Und die einzige Antwort kann ja sein, wir müssen uns einbischen,
00:50:16: immer mehr einbischen. Und das Fakten basiert mit guten Angeboten, wie man Probleme lösen kann,
00:50:21: aber vor allen Dingen auch wertschätzt. Und das ist etwas, was wir in den Medien leider immer
00:50:28: wieder sehen, dass draufgehauen wird, immer weiter draufgehauen wird, aber gar nicht gezeigt wird,
00:50:34: wie kann es denn eigentlich gehen? Und das ist für uns das große Credo beim Hauptverband.
00:50:37: Wir haben in den letzten zwei, drei Jahren, der ich hier auch mit Peter Hübner zusammenarbeiten darf,
00:50:42: unglaublich viele Vorstelle gemacht. Wie können wir zur mehr Kreislauffähigkeit kommen, indem
00:50:47: wir diesen Schweinezyklus, alles, was wir ausbauen, ist gleich Abfall und muss erst wieder ein Produkt
00:50:53: werden. Wie können wir das unterbrechen? Wir haben Lösungen geliefert, wie wir tatsächlich
00:50:57: unterbreiten können, wie wir von einer, was ist eigentlich der Unterschied zu den Typen genehmigungen,
00:51:03: Bauaufzligstätigere Anforderung, was in anerkannte Regeln der Technik und wie kommen wir zum Gebäude
00:51:07: Typ E? Das Gleiche haben wir jetzt mit diesem CO2-Schattenpreismodell gemacht. Und diese Antworten
00:51:12: kann die Politik nicht selbst liefern, das ist politischer, demokratischer Diskurs, die müssen
00:51:17: vom Verband kommen. Und jeder Verband, der auf der anderen Seite Lösungen, das erleben wir leider
00:51:22: auch im Baubereich, Lösungen, auch die wir vorlegen, einfach nur abtut und bediesiert und sagt, das ist
00:51:28: jetzt mittelstandsfeindlich oder das ist wieder was anderes oder jenes, der hat den eigenen Auftrag
00:51:32: nicht verstanden. Und das ist etwas ganz Wichtiges, dieser Diskurs, dieses Einmischen, diese gute
00:51:36: politische Debatte, die müssen wir fördern und dann können wir in der Politik auch helfen. Die, und
00:51:41: wenn man sich so ein Abgeordnete Büro anschaut, da sitzen Abgeordnete, drei Mitarbeiter mit
00:51:45: städtischen Hilfskraften und die haben 20 Themen auf dem Tisch. Die kriegen das nicht alleine hin,
00:51:49: müssen sie auch gar nicht. Deswegen gibt es Verbände, deswegen gibt es ein Diskurs und darauf
00:51:53: habe ich Lust, weil der wird gerade 2024 enorm intensiv. Wenn man sich das anschaut, also diese
00:51:58: Themen, wir haben jetzt auch mehrfach gesagt, eigentlich ist die Bauindustrie, die Schlüsselindustrie
00:52:02: beim Wandel sowohl was Nachhaltigkeit angeht, auch was was Energiewende angeht und CO, wie ist
00:52:08: denn so die Entwicklung der Wahrnehmung der Bauindustrie sowohl hinsichtlich auf politischer
00:52:13: Ebene, aber auch, sag ich mal, insgesamt in der Bevölkerung oder auch im Diskurs mit anderen
00:52:17: Verbandsvertretern, also von Nichtbauindustrie. Man hat ja immer das Gefühl, wenn die Automobilindustrie
00:52:24: was sagt, dann ist das auf jeden Fall in der Tagesschau auf Platz eins gerankt. Wie ist so die
00:52:29: Wertschätzung der Bauindustrie gegenüber und was können wir tun, damit die noch besser wird?
00:52:34: Noch mehr einmischen. Also wir sind jetzt noch nicht in der industriepolitischen,
00:52:39: wirtschaftspolitischen Wahrnehmung wie vielleicht die Automobilindustrie, aber ich glaube, wir
00:52:44: sind besser geworden in den letzten Jahren, auch selbst als Verband, aber das müssen wir
00:52:48: im Ende auch andere beurteilen. Auf jeden Fall müssen wir mit diesen Jammern aufhören. Wir werden
00:52:53: nicht gesehen und das ist alles alles so schade. So ist ein Unternehmen nie groß geworden, indem
00:52:57: es gejammert hat, sondern indem es angepackt hat und deswegen gilt für den Verband, wie es auch für
00:53:01: ein Unternehmen gilt, Engagement, Motivation und auch Mut, einen neuen Weg zu geben.
00:53:05: Da müssen wir natürlich ein bisschen auch daran arbeiten, denn in der Bauunternehmer und
00:53:15: Landwirten sind ja diejenigen in der Region immer Jammern, weil das Wetter ist immer immer
00:53:20: direkt entweder zu trocken, zu feuchten. Es passt ja immer irgendetwas nicht und das müssen wir
00:53:25: abschütteln. Das ist was dem Müller sagt. Wir müssen Vorschläge machen, Ideen auch weitergeben,
00:53:34: wie wir zur Lösungseinsätze kommen und das darf nicht darin enden, dass wir nun Jammern, weil
00:53:41: uns wieder irgendwas nicht passt oder zu wenig investiert wird. Das werden wir natürlich immer
00:53:47: auch aber nicht Jammern machen, sondern das werden wir einfordern, dass die Investitionen auf hohem
00:53:53: Niveau bleiben und weiter gestärkt werden. Aber man muss immer auch fassen, dass man da auch gerade
00:54:00: junge Menschen nicht verschreckt. Und ich glaube, wie werden wir außen gesehen, das ist ein bisschen
00:54:06: volatil. Wir haben eine Umfrage gemacht, Tim. Ich glaube, wir sind in dem älteren Bereich,
00:54:16: sind wir ganz gut angesehen bei den Jungs und bei den Jungen, haben wir ein bisschen Nachholbedarf.
00:54:21: Aber Jungs, da müsst ihr mit eurem Podcast mal bisschen Gas geben. Ihr habt auch eine Warnung für
00:54:27: die Bauwärtschaft. Da sind wir dran und da sind wir dabei und versuchen ja auch über dieses Gespräch
00:54:35: und viele Gespräche, die die Steine ins Wasser zu werfen und Bewegung zu schaffen. Wenn wir das
00:54:40: jetzt mal ganz konkret machen, so zum, sagen wir mal, in die Schlussrunde blickend hier, wenn wir
00:54:46: sagen, wie würde denn aus ihrer beider Sicht ein Bauunternehmen, sagen wir mal, im Jahr 2030
00:54:54: aussehen müssen, wenn es erfolgreich attraktiv ist. Was hat das dann für ein Geschäftsmodell? Was
00:55:00: setzt es für Technologien ein? Wie geht es dazu? Also, wenn wir ein bisschen wünscht ihr was machen
00:55:06: könnten, aber was wäre denn so viel vom Guten in so einem Unternehmen? Ist noch gar nicht so weit
00:55:13: weg, aber noch 20, 30 ist vielleicht für uns alle noch am Horizont zu sehen. 20, 30 wird mit Sicherheit
00:55:23: wird das, wird das Geschehen in den Bauunternehmen extrem schon durch KI geprägt sein. Das was
00:55:28: ich vorhin schon ansprach. Wir werden sehr viel Automatisierung haben. Wir werden in gewissen
00:55:36: Bereichen auch Robotik haben. Inwieweit wird sich zeigen, die Prozesse sind durchdigitalisiert und
00:55:44: wirklich digitalisiert. Das sind nicht jetzt die aktuellen Analogprozesse, werden digitalisiert,
00:55:49: sondern die Prozesse werden sich zum Teil grundlegend verändern. Sie werden die gesamte
00:55:55: Lieferkette wird durchdigitalisiert sein, arbeiten wird leichter sein und wird grundsätzlich mehr
00:56:02: Spaß machen. Also ich muss noch mal kretoalten für den Beruf des Baujuniors. Ich kann mir
00:56:09: keinen besseren Vorstellen als Baujunior zu sein. Es macht einfach Spaß, wenn ich nach,
00:56:16: und ich bin schon lange in der Branche, wenn ich nach 20 Jahren an einem Bauwerk vorbei war,
00:56:20: an dem ich beteiligt war. Das ist ja mein Bauwerk, egal was ich mit der Position hatte. Ich fahre
00:56:24: an diesem Bauwerk vorbei, da steht immer noch da. Und ich finde es immer noch geil,
00:56:29: dass ich dabei war und es bauen durfte. Das ist bei vielen anderen Dingen anders, auch im gewerblichen
00:56:35: Bereich. Ich sage immer, klar jeder muss entscheiden, ob er in diesem Rechteck, in diesem geld markierten
00:56:40: Rechteck, zweimal vier Meter, viermal hücken, dreimal drücken, ob er da drinstehen möchte bei
00:56:46: einem Autobahnbühler oder ob er draußen in jedem halben Jahr, in jedem Jahr eine neue Aufgabe
00:56:52: haben möchte. Das muss man mit sich selbst ausmachen, was einem da mehr liegt. Ich mein,
00:56:58: ich müsste nicht lange entscheiden. Mich begeistert das immer wieder. Also diesen Dialog den führe
00:57:03: ich mit Martin auch und ich kann es immer kaum verhindern, dass in jeder Folge Martin auch davon
00:57:07: erzählt, wie begeistert er als Bauingenieur ist und wie toll es ist, an Bauwerken, an denen man
00:57:13: mitgewirkt hat, vorbei zu gehen oder auch in der Familienhistorie zurückblicken, sogar manchmal
00:57:18: so ist. Herr Müller, dazu noch eine Frage. Sie haben ja vorhin gesagt, wir brauchen besseren
00:57:23: Dialog wieder miteinander. Was müssen jetzt die, also wenn das Unternehmen so ist wie Herr Hübner,
00:57:27: das geziert, was müssen denn die beteiligten Politikauftraggeber, die Bauunternehmen,
00:57:32: Planer, Zulieferer, diese ganze Kette, was müssen die denn tun, damit das funktioniert? Da brauchen
00:57:37: wir doch auch mehr Miteinander wahrscheinlich. Also neben dem ersten Bestenberuf, als Bauingenieur
00:57:44: gibt es ja erst mal nochmal zwei besten Beruf und das ist dann, weil ich ja Betriebswirt bin,
00:57:48: das ist dann hier beim Verband zu arbeiten. Wir suchen ja auch immer Nachwuchskräfte,
00:57:51: deswegen möchte ich das nochmal sagen. Und als Betriebswirt schaue ich natürlich weniger auf
00:57:54: die technischen und bauprozessualen Themen, sondern eben auf das, was Sie gerade angesprochen haben.
00:57:58: Ich finde, die Branche muss insgesamt noch diverser werden, kooperativer und dadurch wird sie auch
00:58:04: wieder ideenreicher. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass sie zu wenig Ideen hat, aber ganz im Gegenteil,
00:58:09: aber wir haben große Herausforderungen, gerade im Thema Kooperation, Mindset-Entwicklung und
00:58:14: der Blick auf Prozesse. Und das ist das Thema diverse Teams, sowohl in den unterschiedlichen
00:58:20: Disziplinen, noch weitere Disziplinen oben einfach wirklich rund, ein ganzes Bauwerk von A bis Z
00:58:26: Planen, Umsätzen betreiben zu können, aber auch im Sinne von Integration oder Stärke,
00:58:33: Berücksichtigung von Frauen auf allen Ebenen, von den gewerblichen bis in den Führungskräften.
00:58:37: Auch das muss diese Branche stärker realisieren. Ich mache jetzt hier gerne nochmal Werbung für
00:58:41: unser Frauennetzwerkbau, das jetzt seit einigen Monaten am Start ist und von Frau Galbitz als
00:58:46: Bauministerin als Schirmherr im Bett traut wird. Aber das sind nochmal drei wichtige Punkte,
00:58:52: wichtige Adjektive, die die Branche verinnerlichen muss. Denn das hat am Ende auch zur Folge,
00:58:57: dass wir aus diesem Silos rauskommen, wie Martin Ferger sagte, hin zu Koppelung von Planen und
00:59:02: Bauern, hin zu einer höheren Integration entlang der Wertschöpfungskette. Das sind neue Geschäftsmodelle,
00:59:07: das sind neue Arten zu arbeiten und das bedeutet am Ende mehr Wettbewerbsfähigkeit,
00:59:13: höhere Zukunftsfähigkeit für die Unternehmen und damit am Ende auch mehr Stabilität. Denn heute
00:59:19: sehen wir auch in Krisenzeiten beispielsweise am Wohnungsbau, dass gerade die Unternehmen ein
00:59:24: Problem haben, die sich auf einzelne Gewerke sehr, sehr stark spezialisiert haben, die keine
00:59:29: Möglichkeit haben, diversifizieren und Verlust im einen mit dem anderen Bereich auszugleichen.
00:59:34: Mit der ist natürlich als Betriebswirt bewusst, dass immer die beiden extreme Spezialisierung
00:59:40: einerseits und gemischtbaren Laden andererseits gibt. Aber beide Extreme sind nicht gut, aber die
00:59:45: Möglichkeit zu haben, sich in beiden Welten zu bewegen und das eben durch divers Ideenreich und
00:59:51: kooperativ, ich glaube, das ist ein Schlüssel für die nächsten Jahre, auch für die vielen
00:59:54: Bauunternehmen, die sich am Markt bis heute solide bewiesen haben und 70 auch bewiesen werden.
01:00:00: Um dann jetzt so ein bisschen auf die Zielgrade einzubiegen, Christian wird, glaube ich, zum
01:00:05: Schluss gleich nochmal den Wunsch Richtung Branche. Ich würde gerne nochmal fragen,
01:00:10: jetzt wir sind ganz am Anfang des Jahres, lassen wir mal die Branche, vielleicht wird es aber auch
01:00:14: eine Branche, Antwort, aber lassen wir mal die Branche beiseite, gucken Sie mal ganz persönlich,
01:00:18: was wünschen Sie sich denn persönlich fürs anstehende Jahr? Was ist Ihr wünscht dir was fürs anstehende Jahr?
01:00:25: Das ist einfach die Politik wieder mit ein bisschen ruhigerer Hand regiert und fokussiert auf die
01:00:35: echten Themen und nicht so den Hütchenspielerei sich verliert. Unheimlich darf man das ja
01:00:44: uns alle wünschen, dass die äußeren Einflüsse auch reduziert werden, aber ich bin mir dann
01:00:50: nicht ganz so sicher, ob dieser schreckliche Ukraine-Konflikt kriegt und das Thema in Israel,
01:00:57: im Gaza schreifen, das sind natürlich auch alles Dinge, die die Menschen in Deutschland beschäftigen
01:01:04: und die zum Teil natürlich auch die Politik in unruhiges Fahrwasser bringt. Ich wünsche mir hier
01:01:11: einfach mehr Fokus auf die echten Themen, die wir haben und dass man vielleicht auch wieder ein
01:01:18: bisschen abrückt davon und das ist eine Aussage, die muss ich jetzt hier noch mal zum Besten geben,
01:01:22: was der Bundeskanzler gesagt hat, dass der Sozialstaat das Fundament unseres Wohlstandes sein soll.
01:01:29: Das halten wir natürlich für einen absoluten Irriglaub. Die Wirtschaft muss gestärkt werden,
01:01:39: wenn die Wirtschaft ist. Die Grundlage für die Finanzierung von Sozialsystemen und du kannst
01:01:45: das Ganze nicht umdrehen, dann wird daraus kein Schuh. Ich glaube, da wird im Augenblick
01:01:50: es der Fokus da einfach falsch und wir glauben einfach, dass die Politik das ein bisschen den
01:01:57: Kompassuellen wollen. Herr Laran, gut anknüpfen, dass wir in der Gesellschaft, das ist mein großer
01:02:03: Wunsch, wieder ein Konsens hinbekommen, dass wir in unserem Zielsystem Freiheit, Sicherheit,
01:02:10: Wohlstellung, einem demokratischen System, dass wir daran leben und daran nicht rütteln,
01:02:14: aber natürlich sehr, sehr konstruktiv kritisch über den Weg dahin streiten können und auch
01:02:19: müssen. Das ist demokratische Diskurs, aber das, was wir erleben, dass in dem Streit auf dem Weg
01:02:25: dahin dieser Konsens, Freiheit, Sicherheit, aber auch Offenheit, offen für Fachkräfte,
01:02:30: offen für anders denkende, andere Religionen, andere persönliche Einstellungen, dass das nicht
01:02:36: verloren geht, dass das uns einfach gewahrt bleibt, diese Vielfalt, die wir haben, das ist eine große
01:02:41: Stärke in unserem Land und Europa und dass wir da uns einfach wieder darauf verlassen können.
01:02:46: Ich bin mir manchmal nicht so sicher, ob wir das jetzt in, zumindest nicht das, was man sieht,
01:02:50: darauf verlassen kann. Zumindest sind diejenigen, die wahrscheinlich die Mehrheit bilden,
01:02:55: einfach noch zu leise. Deswegen komme ich nochmal zu meinem Wort einmischen. Das ist ganz, ganz
01:02:59: wichtig in diesem Jahr und das würde ich mir wünschen. Ich glaube, das Motto der Kampagne "Leise
01:03:04: geht's nicht" bringt es ja auch nochmal gut auf den Punkt. Wir müssen das, was wir denken,
01:03:09: laut sagen, in vernünftiger demokratischer Form natürlich laut sagen, sich einmischen. Das
01:03:14: spiegelt ja auch unser Gespräch hier wieder. Es gibt Meinungen, es gibt Ideen zu den Themen,
01:03:19: die uns nach vorne bringen und die Politik sollte hier vielleicht ein weniger, weniger die Hand
01:03:26: beißen, die sie füttert, wenn man es so will. Also der Sozialstaat als Ergebnis von wirtschaftlich
01:03:31: gesunden Wachstum und Agieren in Deutschland und nicht umgekehrt. Ich glaube, ganz wichtig,
01:03:37: die Bedeutung der Verbände, die eben auch Interessen bündeln und damit die Stimme auch
01:03:42: verstärken, die Stimmen und Meinungen verstärken, die der Einzelne vielleicht nicht so nach außen
01:03:47: tragen kann, glaube ich, ein ganz wichtiger Punkt. Also Martin und ich, wir danken Ihnen für diese
01:03:53: Gedanken zum Jahresstaat und für diese Ideen zum Jahresstaat. Wenn Sie mögen, wenn Sie mit einer,
01:04:02: wenn Sie einen Wunsch frei hätten, wir kommen jetzt gerade aus der Weihnachtszeit, wenn Sie noch
01:04:06: einen Wunsch frei hätten, wo Sie sagen würden, wenn ich das sofort erfüllt bekäme, dann würde viel
01:04:11: von dem dieses Jahr, was ich mir hier gerade in den Wünschen so ausgedrückt habe, tatsächlich
01:04:17: eintreten. Würdest diesen Knopf geben, auf dem man drücken kann, man sagt, Herr Haag, erfüllen Sie mir
01:04:22: diesen Wunsch oder Martin, erfüllen Sie mir diesen Wunsch, Herr Ferger, dann schaffen wir viel von dem
01:04:29: oder gibt es diesen Zauberknopf gar nicht? Ich glaube, den Zauberknopf gibt es nicht,
01:04:35: damit müssen wir es sich vormachen. Lassen Sie uns gesund bleiben, zuversichtlich, optimistisch.
01:04:41: Das würde oder reicht mir persönlich für das Jahr 2024, dass wir jeden Tag hart arbeiten müssen,
01:04:50: nicht nur in den Unternehmen, auch auch verbandlich, um durchzudrängen. Das wissen wir, dass wenn wir
01:04:57: nicht, dass wenn wir auch durch den Zauberknopf nicht überkompensieren können, ich glaube, wir
01:05:03: müssen einfach zuversichtlich bleiben für 2024. Der Präsident hat gesprochen,
01:05:10: dem kann der Hauptgeschäftsführer nichts entgegenstellen. Das habe ich noch nie gehört, meine Herren.
01:05:14: Dann nehmen wir das als gutes Ohmen mit ins Jahr, wünschen uns alle, glaube ich,
01:05:21: miteinander, das ganz viel von dem eintritt und es ist eine Branche der Macher, die aus
01:05:27: unmöglichen, mögliches Macht und ich glaube, mit diesem Geist, das Spiegel auf unser Gespräch wieder
01:05:32: sollten wir auch ins Jahr gehen und werden auch die Unternehmen ins Jahr gehen und die Herausforderungen
01:05:37: bewältigen. Unternehmer sind Chancen, Sucher oder Chancenfinder, könnte man noch sagen und ich
01:05:43: glaube, davon haben wir in der Baubranche sehr viele, trotz allerwidrigen Verhältnisse, über
01:05:47: die wir auch gesprochen haben, wird die Branche das, glaube ich, erfolgreich schaffen. Vielen Dank,
01:05:52: Ihnen persönlich alles Gute und danke für das Gespräch. Vielen Dank genau. Vielen Dank auch von
01:05:58: meiner Seite. Vielen Dank an Sie und Euch fürs Zuhören bei Zukunft Bauen, dem Zukunftspodcast
01:06:07: für die Bauindustrie. Wenn euch der Podcast gefällt, würden wir uns über eine Bewertung freuen und
01:06:12: natürlich darüber, wenn ihr dem Podcast bei einem Podcast Provider Eures Vertrauens abonniert.
01:06:17: Wir freuen uns auf ein Wiederhören. Bis bald.
01:06:20: [Musik]