#077 | Peter Hübner u. Prof. Dr. Michael Hüther - Bauwirtschaft 2030

Shownotes

Wir sprechen mit dem Präsidenten des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Herrn Peter Hübner und Herrn Prof. Dr. Michael Hüther, dem Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) zur Lage der Bauindustrie und zu den Aussichten für die kommende Zeit vor dem Hintergrund der aktuellen IW Studie „Volkswirschaftliche Bedeutung der Bauindustrie“.

Die Lage ist ernst und es ist eine Zeit der Weichenstellungen für Wirtschaft, Politik und alle, die sich darüber Gedanken machen, wie Bauen zukunftsfähig, günstiger und bedarfsgerechter werden kann und dabei wirtschaftlich für alle Beteiligten attraktiv bleibt. Gejammert wurde zwischenzeitlich genug. Zukunft gelingt mit Hoffnung und dem Blick auf die Chancen besser und darüber wollen wir sprechen.

Themen in der Folge:

  • Aktuelle Lage der Bauwirtschaft
  • Bedeutung der Bauwirtschaft für Gesellschaft und Wirtschaft
  • Herausforderungen durch Bürokratie und staatliche Investitionen
  • Produktivität und Innovationskraft in der Bauwirtschaft
  • Rolle der öffentlichen Infrastruktur und Investitionen
  • Notwendigkeit von Reformen in der Bauwirtschaft
  • Auswirkungen auf andere Branchen und die Gesamtwirtschaft
  • Verlässliche staatliche Rahmenbedingungen und Investitionspolitik
  • Vergleich der Bauwirtschaft mit anderen Industrien
  • Digitalisierung und technologische Innovationen
  • Zukunft der Bauwirtschaft bis 2030
  • Zusammenarbeit zwischen Staat und Bauwirtschaft
  • Aufgaben von Staat und Bauunternehmen zur Verbesserung der Situation der Bauwirtschaft
  • Abschluss und Ausblick: Chancen und Herausforderungen bis 2030

In dieser Folge (Gäste und Links):

Dipl.-Ing. Peter Hübner auf LinkedIn

Prof. Dr. Michael Hüther auf Linkedin

Verlinkungen

Hauptverband der deutschen BAUINDUSTRIE, Berlin

Institut der deutschen Wirtschaft, Köln

Hosts und Podcast

Website: Christian Haak

Christian Haak auf LinkedIn

Website: Martin Ferger

Martin Ferger auf LinkedIn

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Präsentiert von: Zukunft.Bauen. | Der Haak & Ferger Zukunftspodcast für die Bauindustrie

Der Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen & Leben interessieren.

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00:00:00: Moin aus Hamburg und Sien.

00:00:09: Und herzlich willkommen zu unserem Podcast für die Bauindustrie Zukunft Bauen.

00:00:15: Dem Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen und Leben interessieren.

00:00:21: Wir sind Martin und Christian und wir werfen in diesem Podcast einen Blick auf die Zukunftsentwicklungen

00:00:28: von Branche, Technologie und Lebenswelt.

00:00:31: Es wird dabei um die Veränderung der Baubranche gehen und darum, was dies für uns und für

00:00:37: die Unternehmen der Branche bedeutet.

00:00:38: Für unser heutiges Gespräch haben wir uns zwei ganz besondere Gäste eingeladen, mit

00:00:44: denen wir einen Blick auf die Herausforderungen, aber auch auf die Lichtblicke für die Bauindustrie

00:00:50: in den nächsten Monaten und Jahren richten wollen.

00:00:55: Bei uns sind Peter Hübner, der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.

00:01:00: Es freut uns außerordentlich, dass wir hier zum wiederholten Male mit ihm einen gemeinsamen

00:01:06: Blick auf die Branche und den Ausblick auf die Zukunft wagen.

00:01:10: Und auf der anderen Seite darüber freuen wir uns besonders deshalb, weil er heute das

00:01:16: erste Mal an unserer Runde und hoffentlich nicht das letzte Mal an unserer Runde zugegen

00:01:20: ist Herrn Prof. Michael Hüther, den Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft.

00:01:27: Er hat mit seinem Institut eine Studie zur Lage der Bauindustrie verfasst und wird uns

00:01:35: hier heute einige der zentralen Gedanken vorstellen.

00:01:39: Wir wollen diese miteinander diskutieren.

00:01:41: Wir wollen einerseits hier in dem Gespräch den Finger in die Wunde legen, aber eben

00:01:46: auch den Blick in die Zukunft richten und herausarbeiten, welche Stellschrauben, Staat,

00:01:53: Politik und Wirtschaft haben, um in den nächsten Jahren gut aus der heutigen krisenhaften

00:02:00: Situation in eine bessere Situation zu kommen.

00:02:04: Welche Aufgaben gibt es?

00:02:05: Was kann getan werden?

00:02:07: Wo kann konkret angepackt werden?

00:02:10: Zu all diesen Themen geben uns Herr Hübner sehr praxisorientiert, sehr nah an der unternehmerischen

00:02:18: Sicht und auf der anderen Seite Prof. Hüther mit einer auch etwas erweiterten Blickrichtung

00:02:24: aus gesamtwirtschaftlicher Betrachtung und vor allen Dingen auch aus den eher systemischen

00:02:31: Stellschrauben heraus Einblicke und ihre Gedanken dazu, wie Zukunft gelingen kann.

00:02:37: Und wir erfahren auch am Ende unseres Gesprächs, warum 2030 ein hoffnungsvolles Jahr für die

00:02:46: deutsche Bauwirtschaft werden kann, wenn alle Beteiligten ihre Hausaufgaben machen.

00:02:52: Jetzt können wir doch noch nicht sofort starten, denn früher hatte man gesagt, über den Ticker

00:02:58: kommt gerade eine Meldung herein zwischen unserem Gespräch und dem Kabinettsbeschluss

00:03:05: für den Haushalt lagen wenige Minuten.

00:03:08: Man scheint also in Berlin unser Gespräch schon live wahrgenommen zu haben und sich

00:03:14: beeilt zu haben, die Berliner Hausaufgaben zu machen und dort zumindest im Kabinett schon

00:03:20: einmal den Haushalt für das kommende Jahr auf den Weg gebracht zu haben.

00:03:26: Das also noch schnell vorweg, denn im Gespräch hatten wir zwar die Hoffnung, wussten das

00:03:31: aber noch nicht.

00:03:32: Und jetzt geht es rein in unser Gespräch.

00:03:36: Ja, herzlich willkommen hier in die Runde, Herr Hübner, Herr Professor Hüter.

00:03:41: Schön, dass der heutige Tag geklappt hat.

00:03:43: Martin, schön, dass wir auch in diesem Format wieder hier beisammen sind.

00:03:46: Schönen guten Morgen auch von meiner Seite.

00:03:49: Ich freue mich auf unser Gespräch und hoffe auf einen interessanten Dialog.

00:03:52: Ja, vielen Dank für die Einladung.

00:03:56: Das erste Mal dabei, bin gespannt.

00:03:58: Und meine Seite aus, auch vielen Dank.

00:04:02: Schön, dass es geklappt hat.

00:04:03: Sehr gern.

00:04:04: Sehr schön.

00:04:05: Ja, fangen wir gleich mal an mit einem Zitat Herr Hübner.

00:04:09: Sie haben einmal gesagt, wer glaubt, dass die Herausforderungen der Bauwirtschaft mit

00:04:13: alten Rezepten zu lösen sind, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt.

00:04:17: Wir brauchen neue Ideen und Mut zur Veränderung.

00:04:20: Vielleicht steigen wir da mal ein.

00:04:22: Wie blicken Sie momentan auf die Lage der Branche?

00:04:27: Was hat sich da seit unserem letzten Gespräch im Anfang des Jahres getan aus Ihrer Sicht?

00:04:34: Tag im Grunde eine ganze Menge.

00:04:39: Die aktuelle Situation ist immer noch, der Zustand der Bauwirtschaft ist immer noch

00:04:45: gar nicht so schlecht.

00:04:46: Man darf jetzt auch da nicht nur ein Pesimismus verfallen, sondern auch wir sollten optimistisch

00:04:50: in die Zukunft schauen.

00:04:52: Allerdings sind natürlich die Prognosen, die wir aktuell haben, die ganz aktuellen

00:04:56: Zahlen nicht besonders hoffnungsvoll.

00:04:59: Es gibt eigentlich in allen Sparten, die wir nun haben in der Bauwirtschaft im Augenblick

00:05:07: nur negative Zahlen, also von der Entwicklung her, von den Umsätzen her, von den Baugenehmigungen

00:05:16: im Wohnungsbau.

00:05:17: Ein Wohnungsbau ist ja die absolute Katastrophe im Grunde, wenn man wieder eingebrochen ist.

00:05:23: Da kommen wir vielleicht nachher noch dazu.

00:05:25: Das hat unterschiedlichste Gründe.

00:05:27: Aber insgesamt ist der Blick nach vorne, wenn man sich nur die reinen Zahlen anschaut,

00:05:33: dann ist es nicht so besonders gut.

00:05:36: Insbesondere wenn wir daran denken, dass gerade heute sollte er nun der 20/25 zumindest

00:05:43: mal durchs Kabinett gehen und dann auch dem Parlament vorgelegt werden.

00:05:47: Das wird ja auch wieder nichts.

00:05:48: Und was mich da einfach ärgert, das muss jetzt gleich mal zu Anfang raus.

00:05:53: Das ist immer wieder nur beim allerletzten, wenn das Geld knapp wird, immer um die Investitionen.

00:06:00: Und das ist einfach die Norde.

00:06:02: Und das sorgt natürlich für ein bisschen Unruhe in der Branche.

00:06:06: Das sind die Investitionen gerade in die öffentliche Infrastruktur.

00:06:09: Das war eigentlich die einzige Sparte, die die Aktuellen immer noch ganz gut lieb.

00:06:14: Wenn man auch in die kürzere Vergangenheit zurück schaut, in der öffentlichen Infrastruktur,

00:06:23: lief das Geschäft immer noch sehr gut in die nahezu Kunft.

00:06:27: Das wird wahrscheinlich ein bisschen schwieriger sein, je nachdem, wie der Haushalt sich oder

00:06:32: wie der Haushalt verabschiedet wird.

00:06:34: Das trifft ja im Grunde natürlich einen Nerv.

00:06:37: Und trifft ja auch Herr Prof. Hüther so einen Satz, den ich von Ihnen im Kopf habe.

00:06:44: Die deutsche Bauwirtschaft ist in einem so schlechten Zustand wie seit Jahren nicht mehr,

00:06:48: weil sie sich im Kreis dreht.

00:06:49: Wir brauchen endlich eine Reform, die diesen Stillstand beendet.

00:06:53: So etwa war die Aussage.

00:06:56: Wie ist Ihre Sicht auf die Dinge?

00:06:57: Sehen Sie es ähnlich kritisch wie Herr Hübner im Moment?

00:07:00: Ein Anlass zur zurückhaltenden Lageeinschätzung ist ja deshalb gegeben, weil wir seit 2021

00:07:10: festzustellen haben, dass die Bauwirtschaft sich aus dem Konzert aller anderen Branchen

00:07:14: verabschiedet hat.

00:07:15: Wir haben eine insgesamt schwache gesamtwirtschaftliche Entwicklung als Stagnation.

00:07:19: Wenn wir auf die Industrie es verarbeitende Gewerbe schauen, auf die Dienstleistungen,

00:07:24: auch die Gesamtwirtschaft ist das so.

00:07:25: Aber die Bauwirtschaft hat abgedreht.

00:07:27: Die Lichterhäute 10 Prozentpunkte unter dem Niveau des Jahres 21.

00:07:34: Also das macht deutlich, dass hier was Besonderes passiert ist.

00:07:37: Das heißt, die langfristige Entwicklung ist einmal einzuordnen.

00:07:41: Aber hinzugekommen sind dann Effekte, wie wir alle wissen, die Zinsen, die gerade im

00:07:47: Wohnungsbau natürlich viele private Haushalte von einer anderen Kalkulationsgrundlage gestellt

00:07:53: haben.

00:07:54: Die hohen Baukosten und wir haben in Zukunft natürlich einen hohen Eingriff letztlich des

00:08:00: Staates.

00:08:01: Der Staat ist ja in vielen Stellen relevant, was die Bauwirtschaft angeht.

00:08:04: Er reguliert in hohem Maße, wie gebaut wird.

00:08:06: Er ist selbst Auftraggeber, das ist schon erwähnt worden.

00:08:11: Hübnat das Disaster beim Bundeshaushalt angesprochen und da entsteht ja auch keine Erwartungsstabilisierung.

00:08:17: Und er selbst insbesondere auch im Bereich der Kommunen, derjenige, der dafür sorgt,

00:08:22: dass andere nachfragen können, wenn Bauland ausgewiesen wird, wenn Gewerbebereiche neu

00:08:28: definiert werden.

00:08:30: Und all das macht seine umfängliche Rolle klar, die halt nicht umfänglich gesehen wird.

00:08:34: Gleich ein paar, wenn sie gestatten, ein paar Detailinweise, die glaube ich schon ganz

00:08:42: interessant ist.

00:08:43: Also wir haben ja langfristig zu sehen und da ist ja Herr Hübner natürlich seinem unternehmerischen

00:08:48: Erfahrungen noch viel authentischer zu befragen.

00:08:52: Aber ich muss gesamtwirtschaftlich anschauen, haben wir ja seit 1990 sehr schwierige Wellen

00:08:57: in der Bauwirtschaft.

00:08:58: Wir haben diesen enormen Nachholbedarf gehabt, bis der etwa Mitte der 90er Jahre gewirkt

00:09:04: hat.

00:09:05: Dann im Wohnungsbau hat es ein bisschen länger gehalten bis 2000.

00:09:08: Dann den enormen Rückschritt um fast 30 Punkte.

00:09:11: Das waren so die Zeit 2005 bis 2010.

00:09:14: Dann hat es wieder zugelegt bis zum Jahr 2020 und seitdem wieder in einen Singflug.

00:09:20: Das heißt, wir haben da schon auch einen interessanten Zyklus hinter uns und da verbinden sich

00:09:25: aus Strukturverschiebungen mit.

00:09:26: Der Wohnungsbau im Bereich der Bauinvestitionen liegt heute im Anteil 10 Prozentpunkte höher.

00:09:33: Das heißt, wenn ich also nicht mehr über die gut 50 Prozent, sondern gut 60 Prozent

00:09:38: Anteil an den Bauinvestitionen Wohnungsbau habe, ist dort der Hebel auch erkennbar.

00:09:42: Das zeigt zum einen aber auch die Schwächung der öffentlichen Investitionen und es zeigt,

00:09:47: dass wir im Gewerbebau also auch dort, wo die Industrie der Nachfrage ist, wir tendenziell

00:09:52: andere Bedingungen haben.

00:09:54: Man mag fragen, die großen Kapitalintensiven Investitionen sind dort nicht mehr auf der

00:09:59: Tagesordnung.

00:10:00: Und dann haben wir halt eine Ausgangssituation, dass wir mittlerweile in vielen Bereichen,

00:10:06: insbesondere aber im öffentlichen und im Gewerbebau die Situation haben, dass die Investitionen

00:10:12: zu 90 Prozent durch Abgänge absorbiert werden.

00:10:17: Das heißt, das sind jetzt sehr technisch, wir investieren, es kommt Neues hinzu, aber

00:10:22: physisch geht ja vieles ab.

00:10:24: Und das merken wir, wenn eine Brücke halt nicht mehr befahrbar ist, das hat nichts mit

00:10:27: Abschreibungen, ist sie einfach physisch nicht mehr da.

00:10:30: Und dieser Anteil der physischen Abgänge an den Investitionen liegt mittlerweile bei 90

00:10:36: Prozent, er lag im Jahr 1990 bei 20 Prozent.

00:10:39: Das heißt, Sie sehen, da sind wir nicht vorangekommen, sondern wir haben eine Nachfragssituation,

00:10:44: die uns in enorme Qualitätsproblemen in der öffentlichen Infrastruktur, der Verkehrswäge

00:10:49: hinein drängt und da ist keine Besserung in Sicht.

00:10:53: Im Wohnungsbau ist es mittlerweile so, dass 40 Prozent der Investition durch Abgänge absorbiert

00:10:59: werden, das ist ein bisschen weniger dramatisch, aber es ist auch von 10 Prozent hochgekommen,

00:11:04: diese Quote.

00:11:05: Das heißt, dass wir hier große Probleme haben, die lange angelegt sind und das ist das,

00:11:11: was man, glaube ich, immer ins Bild nehmen muss.

00:11:14: Wir können gerne noch die Qualität der Branche selbst reden, sie hat hohe Verbundeffekte

00:11:18: und Ausstrahleffekte, die auch nicht so gesehen werden, aber sie hat natürlich auch ein paar

00:11:22: Produktivitätsprobleme.

00:11:23: Da werden wir gleich noch tiefe einstellen, nochmal zwei konkrete Rückfragen zu den

00:11:28: Ausführungen.

00:11:29: Einmal, es dämmert ja das Gefühl von 2008, 2009, der Krise.

00:11:34: Wir haben es eben auch angesprochen, sind wir auf dem Weg auf das Niveau zurück oder

00:11:39: sehen Sie da eine frühere Talsole, wenn man es so will.

00:11:43: Das Zweite könnte man sagen, wir haben ein bisschen dieses Infrastruktur-Betriebssystem

00:11:48: unserer Wirtschaft, abgewohnt und runtergewirtschaftet und tun uns jetzt schwer und es sind auch

00:11:55: wenig Zeichen zu erkennen, das wieder herzustellen.

00:11:58: Also, wenn man fragt, es sind in dem Risiko wieder, wie Sie angesprochen haben, dass

00:12:05: diese schwache Entwicklung dieses tiefe Tal 2005 bis 2009 zu erreichen, da muss man zunächst

00:12:12: mal sagen, mit öffentlichem Gewerbebau haben wir das eigentlich nicht wirklich verlassen,

00:12:15: sondern der Treiber war der Wohnungsbau, der dann ab 2010 sich um 35 Prozent zugelegt

00:12:24: hat im gesamten Zeitraum bis 2020, also bis zur Pandemie und der ist jetzt wieder, da

00:12:30: waren wir bei fast 40 Prozent, ich ist ja wieder bei 10 Prozentpunkte runter, das heißt,

00:12:34: da ist ein großes Polster und da ist ja auch, glaube ich, greifbar, was Herr Hütner die

00:12:38: Grunde angedeutet hat, die Bedarfe sind ja groß.

00:12:40: Also, es ist ja nicht so, dass wir keinen Bedarf im Wohnungsbau mehr hätten, wir haben

00:12:44: Zuwanderung, auch wenn nach dem jüngsten Zensus, es sind etwas weniger Menschen im Land sind

00:12:48: als alle dachten, aber es gibt diesen Druck in die Städte, es gibt Urbanisierungsprozesse,

00:12:53: es gibt die Frage, wie man den ländlichen Raum anbindet und da Wohnraum attraktiv macht,

00:13:00: das Thema wird eigentlich bleiben, deswegen ist meine Sorge nicht, dass wir von der Nachfrageseite

00:13:04: her zurückfallen auf diese Situation, wir müssen nur andersrum fragen, warum sind wir

00:13:08: eigentlich beim Gewerbebau und beim öffentlichen Bau nicht vorangekommen, wie gesagt im Gewerbebau

00:13:12: mag man sagen, die Qualität der Investition in der Industrie verändert sich, mehr intangible,

00:13:18: intangible Investitionen, mehr IT-relevanz und Steuerungsrelevanz als wirklich die großen

00:13:24: neuen Investitionen, ich meine, wenn da mal so ein Werk wie ein Automobilwerk in Brandenburg

00:13:28: oder demnächst mal ein Halbleiterhersteller in Sachsen-Anal, dann ist natürlich schon

00:13:32: so ein Peak und das erkennt man, aber der eigentliche Bereich ist der der öffentlichen

00:13:37: Infrastruktur und da ist es so, wenn sich die Qualitätsbewertungen anschauen, beispielsweise

00:13:42: der Bahninfrastruktur bei Infogome jährlichem Bericht, die Qualitätsbewertungen sinken

00:13:47: weiterhin, also ist nichts besser geworden.

00:13:50: Das Gleiche gilt für die Bundeswasserstraßen, es gilt für die Bundesautobahn, also wir

00:13:55: haben den Trend der Verschlechterung im Bereich der Infrastruktur noch nicht gestorbt und

00:14:00: wenn sie dann die Landesstraßen nehmen und die Kreisstraßen, dann wissen sie, dass es

00:14:04: auch dort nicht besser geworden ist, also wir haben hier mittlerweile ein Art doppeltes

00:14:08: Problem, wir haben Unterlassungsproblem der letzten 20 Jahre und dummerweise ist vieles

00:14:13: der Infrastruktur so alt wie ich, also aus den 60ern und das muss dann wieder jetzt mal

00:14:20: grunderneuert werden und das kommt noch in Zug.

00:14:23: Ja, also interessant finde ich diese Ausstrahleffekte, diese angesprochenen, also man kann natürlich

00:14:28: sagen ja, dann lass die in der Baulindustrie mal jammern, wir haben ja noch die Automobiler

00:14:32: und wir haben noch das verarbeitende Gewerbe und die Dienstleistung, dann ist das halt eine

00:14:36: Branche, die mal schwächelt, aber das liest man ja auch in ihrer Studie, finde ich sehr,

00:14:41: interessant, die Baulindustrie hat natürlich eine immense Auswirkung beziehungsweise die

00:14:46: Investitionen, die da getätigt werden oder nicht getätigt werden auf andere Industrie

00:14:50: und ich glaube, das kann man auch nochmal ganz klar, kann man das auch quantifizieren?

00:14:54: Das kann man auch quantifizieren, wir nutzen da zu Input Output-Tabellen und wir haben

00:14:59: ja traditionellerweise internationalen Vergleichsschaben auf die Industrie, weil die natürlich eine

00:15:04: andere internationale Vernetzung hat, auch mit ihren Wertschöpfungsketten, wenn wir das

00:15:08: auf die Bauwirtschaft uns anschauen, wir haben 5,2% originäre Wertschöpfung, brutale Wertschöpfung

00:15:14: in der Bauwirtschaft und wir haben nochmal 2,3%, also präterpropter kommen nochmal

00:15:20: fast 50% dazu, durchaus Strahleffekte auf andere Branchen, das sind dann insbesondere

00:15:29: auch die jene Bereiche, die sozusagen unterstützend tätig sind, das sind zum Teil Dienstleister,

00:15:38: es geht aber auch in die Industrie hinein, es geht natürlich in die Vorleistungsbereiche

00:15:42: der Bauwirtschaft, also insofern darf man das nicht unterschätzen und ihr Punkt ist

00:15:46: glaube ich ganz wichtig, weil es hat sich so eine öffentliche Erzählung verfestigt,

00:15:51: ja bei der Automobilwirtschaft ganz klar, die hat da eine Ausstrahleffekte und wenn

00:15:54: die nicht mehr da ist, haben wir große Probleme, im Bau ist es nicht anders und wenn man halt

00:15:59: diese Zusammenhänge sieht, erkennt man, dass wir hier auch eine Ausstrahl-Dynamik haben,

00:16:05: die bezogen auf die originäre Wertschöpfung von hohem Gewicht ist und natürlich uns große

00:16:09: Probleme bereitet, wenn wir nicht handlungsfähig sind.

00:16:11: Wir sind ja hier nur in der Audiospur in unserer Sendung unterwegs, sehen uns aber hier momentan

00:16:19: natürlich in unserer Zoom-Konferenz und ich sehe ein sorgenvolles Gesicht von Herrn

00:16:24: Hübner, der zustimmt, nickt und nachdenklich schaut und ich würde gerne wissen, Herr Hübner,

00:16:32: was geht in Ihrem Kopf vor, wenn Sie diese Dinge so hören, die Ihnen natürlich ja auch

00:16:36: aus täglichem immer bekannt sind, was macht das mit Ihnen in Ihrer Rolle auch als jemand,

00:16:43: der für viele, viele, viele Unternehmen dieser Branche spricht und mit der Erkenntnis, Herr

00:16:50: Hübner hier ja auch nochmal, dass im Wesentlichen natürlich auch der Staat hier einen großen

00:16:54: Anteil hat, das ist in vielen anderen Branchen natürlich nicht der Fall.

00:16:57: Ja, ich bin ja wirklich tatsächlich Präsident der deutschen Bauenaustrieb in der Hauptverbande

00:17:07: ist gleichzeitig auch noch Vizepräsident im BDI.

00:17:10: Das ist schon eine Position, wo du dann im Präsidium sitzt, auch neben den Industriegrößen

00:17:18: und dann wirklich hautnah mitbekommst, sie dann sagen, wir werden nicht aktiv Deutschland

00:17:24: verlassen.

00:17:25: Aber wir werden, wenn wir neue Produktionslinien aufbauen, die werden wir niemals mehr in

00:17:29: Deutschland installieren.

00:17:30: Da werden wir in die USA und China geben.

00:17:32: Und das zeigt mich da persönlich um und das merken wir aktuell schon, dass hier einfach

00:17:37: weniger investiert wird.

00:17:39: Das wird einfach nicht mehr in Deutschland von der Großindustrie investiert, was im Augenblick

00:17:47: das so, Herr Professor Wügersprach das an, mit diversen Chiphirn und das ist ja nicht

00:17:52: nur Markteburg, das ist jetzt auch Dresden mit Infinien und ESMC kommt noch alle Voraussicht

00:17:59: nach dazu auch mit extremen Förderungen natürlich des Staates.

00:18:04: Da wird mit Milliarden um sich geworfen.

00:18:06: Da kann man immer staunen, wo die herkommen.

00:18:09: Aber das ist so, das ist einfach wie so ein Blitzlicht.

00:18:13: Das ist zwar nachhaltig, insofern ist das dann natürlich auch Produktion der Chips

00:18:20: hier nach Deutschland oder nach Mitteleuropa holen, aber das hat keinen nachhaltigen Effekt

00:18:25: für uns als Bauindustrie.

00:18:27: Das ist das, was mich umtreibt und was uns noch umtreibt, ist gerade in der öffentlichen

00:18:32: Infrastruktur.

00:18:33: Jeder weiß das inzwischen und natürlich die Nachfrage war schon immer viel, viel, viel

00:18:40: höher als das, was man sich leisten konnte.

00:18:43: Es wurde immer weniger investiert, sodass wir das nie, ach, dass die öffentliche Hand

00:18:49: das nie befähigen konnte.

00:18:50: Ich meine, wir haben uns heute an diese katastrophalen Straßen in den Innenstädten, haben wir uns

00:18:53: aber schon gewöhnt.

00:18:54: Da kommst du dir vor, du fährst irgendwo, also ich, das soll jetzt nicht abfällig,

00:18:59: gegen einen Drittland der Welt fährst du durch irgendein Dorf, wenn du manchmal auch in Großstädten,

00:19:07: in Köln, in Frankfurt, durch die Straßen fährst, dann musst du im Konnum schon Zlalom

00:19:12: um die Schlaberöcher fahren.

00:19:13: Das ist eigentlich schon fast Standard, wo sich keiner mehr darüber eschofiert.

00:19:18: Und was mich dann noch umtreibt, das sind diese Öffentlichkeitswirksam-Hau-Ruck-Aktionen.

00:19:22: Vielleicht hat das in der FAZ mal ein bisschen breiter dargestellt, diese Hochleistungskorridoren

00:19:28: der Bundesbahn.

00:19:29: Natürlich können wir nicht immer in Jammern.

00:19:31: Also uns wird hier mal vorgebrochen, dass wir wie die Landwirte sind, die Jammern immer

00:19:34: über das Wetter.

00:19:35: Es regnet zu viel oder die Sonne regnet zu viel, es regnet ähnlich und die Bauunternehmer

00:19:39: können auch den Jammern.

00:19:40: Aber ich will da gar nicht Jammern.

00:19:41: Ich halte das, was die Bahn da macht mit ihren Hochleistungskorridoren einfach für

00:19:46: irre.

00:19:47: Das ist Geldverschwendung.

00:19:49: Du kannst solche Volumina in solch kurzer Zeit nicht vernünftig abarbeiten.

00:19:56: Punkt eins, Punkt zwei, du hast gar nicht genügend geeignete Firmen dafür.

00:20:02: Das heißt, du hast gar keinen echten Wettbewerb mehr.

00:20:04: Und das ist eigentlich nicht in Ordnung.

00:20:06: Dafür haben wir zu wenig Geld in dieser Pipeline der öffentlichen Investition, dass

00:20:13: wir uns sowas leisten können.

00:20:15: Und die Bahn hat natürlich zu wenig investiert, weil sie einfach kein Kapital hat, weil sie

00:20:20: kein Geld zur Verfügung gestellt bekommen hat.

00:20:23: Aber jetzt so eine Irreaktion zu starten mit 45 Milliarden in den nächsten 7, 8 Jahren,

00:20:32: 6, 7, 8 Jahren, das ist nicht in Ordnung und das wird nicht zum Erfolg führen.

00:20:37: Die haben alleine für so große Korridorsanierungen, die Rietbahn im Ordnung läuft, natürlich

00:20:45: der Fokus liegt da komplett drauf und es wird auch ordentlich laufen.

00:20:49: Im Hochpunkt soll es 6 oder 7 Korridore gleichzeitig geben.

00:20:54: Dafür hast du gar keine geeigneten Firmen, dafür wird es kein Wettbewerb geben.

00:20:58: Du hast unglaubliche Kosten zum Beispiel für den Schienesatzverkehr.

00:21:04: Die haben 250.000 Kilometer Schienenersatzverkehr eingekauft.

00:21:09: Ich meine, es freut mich für die Busbranche.

00:21:13: Ich weiß gar nicht, ob die das erfüllen können.

00:21:15: Aber das ist in meinen Augen nicht in Ordnung.

00:21:19: Das ist eine Aktion, die ich weiß nicht, ob die den Erfolg bringt.

00:21:26: Natürlich ist es schön, wenn das Ganze stabiler wird.

00:21:29: Dieses Thema digitale Stellwerke, Sie kennen das vielleicht, wenn jetzt kommen die großen

00:21:32: Rahmenverträge, die die Gedanken schelben.

00:21:34: Das ist schon lange, lange, lange, lange überfällig.

00:21:37: Aber muss man auch das jetzt in so einer irrtwitzigen Haube-Kraktion machen?

00:21:41: Das kostet unendliches Geld.

00:21:44: Das erinnert mich ein bisschen an die Energietransformation oder Wärme-Transformation.

00:21:49: Das kann sich alle nur noch Wärmepunkten kaufen oder installieren.

00:21:52: Überlasse das doch einfach den Markt.

00:21:55: Man muss sich Ziele setzen und dann muss das dem Markt überlassen werden.

00:21:59: Man muss sich nicht auf eine Technik konzentrieren.

00:22:02: Bei der Infrastruktur muss man auch darüber nachdenken, was haben wir denn für Kapazitäten?

00:22:07: Wenn du das komplett überforderst, wird sich keine Straßen mehr gebaut, wird sich nur noch

00:22:12: Hochleistung, wird nur battle-on gebaut.

00:22:14: Dafür gibt es gar nicht mehr den Baunernehmen, die die Zünder leise sind.

00:22:17: Das ist das, was mich einfach ärgert.

00:22:19: Auf der einen Seite zu wenig Invest haben in der öffentlichen Infrastruktur für kommunale

00:22:24: Straßen, für Landesstraßen, für Bundesstraßen, für Bundesautorahnen.

00:22:27: Auf der anderen Seite wird hier der Goldesel ins Land gerufen und wird ausgeschüttet,

00:22:33: die Kühl mit Geld über die Bahn.

00:22:35: Ich kann das nicht vernünftig unterbringen.

00:22:38: Das ist nicht nur das Thema Kapazitäten der Baunussregel, es ist auch das Thema Kapazitäten

00:22:43: der Dismenagement und der Leitung der Bauleitung und Baubewachen bei der Bahn.

00:22:49: Das muss ja auch was mehr hinkriegen.

00:22:51: Das ist das, was mich da so umtreibt.

00:22:54: Das wäre die Kennung, am Ende 0/0 oder 0/100.

00:22:58: Ja, man merkt, ich habe das Gefühl, dass wir häufig aktuell von Strategie weggehen

00:23:04: zu Feuerwehr, Brennlöschung.

00:23:07: Das kann man runtergehen bis in die Kommunen.

00:23:10: Auch da habe ich manchmal einen Eindruck, es wird nicht nach einer Priorität Straßensanierung

00:23:15: betrieben, sondern da, wo jetzt am lautesten geschrien oder es für den jeweiligen Bürgermeister

00:23:20: am öffentlichkeitswirksamsten ist.

00:23:22: Das kann, glaube ich, nicht der richtige Weg sein.

00:23:24: Das geht von der kommunalen Ebene bis hoch, Bund und Bahn.

00:23:29: Christian, ich erinnere mich an zwei Podcastfolgen, die mir da jetzt in den Sinn kommen.

00:23:35: Einmal haben wir das Wort der Enkelfähigkeit geprägt, damals aber eigentlich unter dem

00:23:39: Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit.

00:23:40: Ich glaube, das kriegt aktuell einen anderen Zungenschlag auch noch mal rein.

00:23:45: Wir müssen Deutschland auch enkelfähig halten im Sinne der Wirtschaftskraft.

00:23:49: Die Enkel müssen ja auch irgendwo noch gut arbeiten können, interessante, attraktive

00:23:55: Arbeitsstellen vorfinden.

00:23:56: Ich glaube, das ist auch eine Aufgabe, die mit durch die Bauindustrie gelöst wird,

00:24:02: egal ob eine Bauindustrie arbeiten will.

00:24:04: Es ist ja so, dass die Bauindustrie baut, ja, wenn man so will, die Lebenswelt unserer

00:24:08: Zukunft.

00:24:09: Man könnte sagen, eigentlich auch das Betriebssystem der Gesellschaft in einer gewissen Art und

00:24:12: Weise.

00:24:13: Und wenn das nicht mehr tragfähig ist, dann kriegen wir tatsächlich ein Problem in der

00:24:18: Substanz.

00:24:19: Und wenn die Plattform sozusagen auf der Wirtschaft stattfindet, nicht mehr Zukunft vermittelt

00:24:25: und Hoffnung vermittelt und Chancen vermittelt, dann wird das für unsere Jugend eine sehr

00:24:29: frustrierende Situation.

00:24:31: Und wir sind aber die Generation, die am Steuer sitzt und die die Weichen stellen muss.

00:24:34: Ja, und ich sehe dieses Bild.

00:24:36: Eine Stadt mit vielen Kränen ist eine gesunde Stadt, wo viel gebaut wird, da passiert was.

00:24:43: Und ich glaube, dieses Bild müssen wir auch im Kopf haben und wieder reinkriegen.

00:24:47: Die Investition macht Sinn.

00:24:49: Vielleicht ein, ich glaube, der spannende Punkt ist in der Tat, wie kriegen wir das bewältigt,

00:24:54: dass wir aus den Unterlassungen halt von 20 Jahren als Problem sehen.

00:24:59: Und das ist ja von Herrn Hübner angesprochen worden.

00:25:03: Nur, der Blick nach vorne lässt ja auch nicht viel Zeit.

00:25:07: Und Herr Haag, Sie hatten es angesprochen.

00:25:09: Im Grunde haben wir das Dilemma, dass eine Generation, ich nenne das immer die Transformationsgeneration,

00:25:16: die muss viel leisten.

00:25:17: Sie muss auf der einen Seite die Unterlassungen der letzten 20 Jahre bereinigen, damit wir

00:25:22: handlungsfähig bleiben und Wirtschaftsdynamik entwickeln können, nämlich ohne Potenzial

00:25:26: und angebotsseitige Investitionen wird es nicht gehen.

00:25:30: Gleichzeitig ist es immer die Generation, die mit Blick auf die Transformation zur Klimaneutralität

00:25:36: das leisten muss.

00:25:37: Denn das Klimagesetz sieht jedenfalls das Jahr 2045 vor und lassen wir das Jahr 2050

00:25:42: sein.

00:25:43: Und die europäischen Zeitvorgaben muss das jetzt auf den Weg gebracht werden.

00:25:47: Es muss also nicht nur weggeräumt werden, was wir am Problemen und Qualitätsmägel und

00:25:51: Funktionsmägel haben.

00:25:52: Wir müssen gleichzeitig auch in die Klimaneutralität unser System investieren.

00:25:56: Das heißt für die Städte andere Lebensweise, Nachhaltigkeit von Städten bei Klimasituationen,

00:26:02: wie wir sie jetzt haben, führt zu großen Investitionsherausforderungen.

00:26:05: Das heißt, das, was wir über Verkehrsinfrastruktur besprechen, ist gleichzeitig eine Transformationsfrage.

00:26:10: Was wir über Wasserstraßen, über Gebäudesanierung, hat genau diese Dimension.

00:26:15: Und zum Dritten ist diese Generation auch die des demografischen Übergangs.

00:26:19: Ab 2025 haben wir den Echo-Effekt des Pillenknicks von 1965, der dann etwa zehn Jahre bis 1975

00:26:28: die Geburtenrate von 2,1 seinerzeit auf 1,4, 1,5 herunter schleusste.

00:26:33: Das haben wir auch noch.

00:26:34: Also wir haben noch weniger Leute.

00:26:35: Also wir haben, das glaube ich, sehen, wir haben ein großes Dilemma vor uns und das

00:26:39: muss auch politisch adressiert werden.

00:26:40: Die glauben ja immer in Berlin, dass das alles nur mit Geld zu machen ist, sondern es

00:26:44: muss gemacht werden mit guter Organisation, mit effizienter Steuerung und halt mit Verlässlichkeit.

00:26:51: Und das ist das, was der Hübdeansprachkapazitäten in der Bauwirtschaft entstehen, dann, wenn

00:26:56: sie verlässlich beispielsweise für zehn Jahre sieht, das ist das, was wir machen wollen.

00:27:00: Insofern bin ich da ein bisschen weniger kritisch, was die Bahn angeht, denn wir kriegen das

00:27:04: System Bahn nicht hin, wenn wir unter dem Rad die Sonnierung machen.

00:27:08: Das ist ja ein bisschen die Ableitung, wenn du unter dem Rad das machst, hast du ganz

00:27:14: viel mehr Ärger und es dauert sehr viel länger und du kriegst, muss aber auch irgendwie

00:27:17: Kapazitäten bereitstellen.

00:27:19: Die Ansage ist doch, wenn wir das hier nicht verlässlich unterstellen können, das ist

00:27:24: der entscheidende Punkt, dass man mehr Kapazitäten auch bereitstellen kann seitens der Bauwirtschaft.

00:27:28: Das ist aber gerade wieder durch die Haushaltsverhandlungen für 2025, wo man, Sie haben es erwähnt,

00:27:34: gibt man, da klemmt es wieder bei den Investitionen.

00:27:36: Die 5,7 Milliarden Aufwuchs beim Bürgergeld ist nicht das Thema, die eine Milliarde beim

00:27:41: Wohngeld auch nicht.

00:27:42: Aber bei der Frage, was machen wir denn mit den Zuführungen an die Autobahn, GmbH und

00:27:48: was machen wir mit den Sanierungsmitteln für die Bahn, kommt man nicht weiter, wobei

00:27:54: man brächtig da weiß, dass die finanzielle Transaktion nutzen kann.

00:27:59: Das sind auch keine Tricks herein.

00:28:00: Das sind systematisch vorgesehene Standteile der Schuldenbremsenregelung.

00:28:05: So, jetzt muss man da ein paar Voraussetzungen verschaffen, jedenfalls bei der Autobahn,

00:28:09: GmbH.

00:28:10: Aber ich will nur sagen, wenn das nicht verlässlich wird, dann ist das nicht so.

00:28:11: Wenn jedes Jahr wieder alles in Frage gestellt wird, dann wird natürlich auch keiner als Unternehmer die Kapazitäten anpassen.

00:28:18: Warum sollte er?

00:28:19: Weil er muss jedes Jahr mit Überraschungen rechnen, dass es wieder alles in Frage gestellt wird.

00:28:23: Und das ist das vermalle Deite, was diese Regierung auch nicht gerade bei den Haushaltsverhandlungen als völlig untragbarer Schauspiel vorführt.

00:28:30: Wir haben es ja jetzt auch gesehen in dem Energiethema, dass diese Verunsicherung über die Regelung der Zukunft

00:28:37: eben auch dann zur Investitionszurückhaltung der Haushalte führt.

00:28:43: Man könnte ja sagen, auch bei den Unternehmen der Aktienkurs in den Unternehmen spiegelt im Grunde ja die Zukunftszufersicht der Aktionäre wieder

00:28:51: und die Investitionen in einer Gesellschaft, wie in Deutschland, da spiegelt im Grunde genommen den Glauben an die Zukunft der Unternehmer wieder.

00:28:59: Und wenn wir dort nicht Signale für Beständigkeit in Zukunft senden, dann bleiben eben diese Investitionen aus.

00:29:07: Und die Bürger orientieren sich um.

00:29:09: Das sind ja nicht nur die ausbleibenden Investitionen in einer Verharungssituation, sondern eben in der Abwanderung.

00:29:16: Herr Hübner, Sie haben es angesprochen.

00:29:17: Das passiert bei den Großunternehmen.

00:29:18: Ich erlebte das bei vielen meiner Kunden auch im mittelständischen Bereich, die eben unter der Decke die Standorte im Ausland ausbauen,

00:29:27: die Standorte in Deutschland nicht ganz aufgeben, sodass sie dann auch, ich sag mal, nach außen hin,

00:29:32: vielleicht nicht ganz so augenfällig Kapazitäten woanders hin verlagern.

00:29:37: Aber wenn ich das auf dem Bau sehe, was muss passieren, Herr Hübner, damit wir das verändern,

00:29:44: was muss passieren in den nächsten Jahren, damit wir jetzt mal in den Vorwärtsmodus hier auch in unserem Gespräch noch mal gedanklich kommen,

00:29:51: was muss passieren, damit die Dinge funktionieren.

00:29:54: Es muss Zuverlässigkeit, Verlässlichkeit da sein.

00:29:57: Das ist das eine.

00:29:58: Das ist der Zeigefingerrichtung Politik und das ist eigentlich auch nicht so schwer zu verstehen.

00:30:02: Wie sehen Sie das als Repräsentant ja vieler in der Branche?

00:30:05: Was wünscht man sich da?

00:30:06: Was sind die zwei, drei Punkte, die wir brauchen?

00:30:09: An dieser Stelle ein kurzer Hinweis in eigener Sache für diejenigen unter unseren Zuhörern,

00:30:22: die sich gerade in ihrem eigenen Unternehmen mit relevanten Zukunftsfragen befassen

00:30:27: und die deren Ausgestaltung und die Umsetzung von Lösungen beschleunigt und ergebnisorientiert für den Erfolg vorantreiben wollen.

00:30:35: Sprechen Sie gern Martin Ferger für Themen zu Lean, BIM, Digitalisierung und Prozessoptimierung

00:30:42: über www.ferger-conculting.de und mich Christian Haak zu strategischer Transformation, Strategie, Führung und Sparring für Top-Entscheider

00:30:54: über www.christianhaak.de an.

00:30:58: Im Rahmen dieses Podcasts, aber auch darüber hinaus, tragen wir gern als Speaker in Präsenz oder online zu Inspiration

00:31:05: ihres Publikums im Rahmen Ihrer Veranstaltungen bei.

00:31:08: So oder so freuen wir uns auf und überregen Austausch mit Ihnen und euch.

00:31:13: Nehmen Sie, nehmt einfach Kontakt zu uns auf.

00:31:16: [Musik]

00:31:23: Ja, im Grunde genommen ist es die Verlässlichkeit, das ist eigentlich schon bemerkenswert,

00:31:31: dass wir bisher keinen Personal abgebaut haben.

00:31:34: Der Prof. Hüther sprach es vorhin an, deshalb im Grunde genommen die letzten vier Jahre geht es ja eigentlich in der Bauwirtschaft abwärts,

00:31:41: aber wir haben bisher überhaupt keinen Personal abgebaut und Bauabgewerbe.

00:31:45: Wir werden dieses Jahr, aller Voraussicht nach 10.000 Arbeitskräfte verlieren.

00:31:51: Das ist immer so unsere Prognose.

00:31:53: Es mag ein bisschen mehr, mag ein bisschen weniger sein.

00:31:56: Ich weiß nicht, ob man es über die Großen, ich finde die Politik mischt sich viel zu sehr in das ein, was eigentlich unsere Geschäft ist.

00:32:06: Wir brauchen verlässliche, längerfristige Finanzierungsvereinbarungen, was wir bei der Bahn mal hatten,

00:32:14: was wir bei der öffentlichen Infrastruktur nie hatten, was wir gefordert haben, was wir für die Autobahnen gehen,

00:32:22: wie wir natürlich gewünscht haben, denn dann kannst du Kapazitäten aufbauen.

00:32:26: Das sind nicht nur personelle Kapazitäten, sondern auch Maschinenkapazitäten.

00:32:30: Das ist nicht so, wie wenn du dir einen Fahrrad kaufst oder wenn du auch noch einen Auto kaufst oder 12 Wochen Leverzeit hast.

00:32:36: Wenn du für die Bahn und diesen großen Projekten im Maschinenbereich investierst mit einer Fließbahn, mit einer Bettungsreinigung,

00:32:47: dann wartest du drei Jahre drauf. Das gleiche gilt.

00:32:51: Und auch das ist im Augenblick auch so ein Blitzlicht am Baumarkt, der Bau der Stromtrassen.

00:32:59: Sie gehen die vier großen Nachfragen mit TransnetBW, Tenet, Amprion und 50 Hertz, die jetzt alle parallel nun ihre Trassen von Nord-Nord-Nord-Süd durchziehen wollen

00:33:13: und die ja auch alle im Gründen am Markt nachfragen.

00:33:17: Das gleicht das ein bisschen aus, die Schwächen in der Straßeninfrastruktur.

00:33:22: Aber auch da kommt es insofern, wenn man plötzlich überschwemmt mit Nachfragen nach Spülbohrgeräten, die es gar nicht gibt in Europa.

00:33:32: Und die Murmfragen, das ist nur so ein einziges Beispiel, wo man sagt, das kommt jetzt alles auf einmal.

00:33:39: Und in so ein 100 Tonnen Gerät, weil noch sehr große Spülbohrung dabei sind, zu investieren,

00:33:45: das musste die drei mal überlegen, weil in den drei Jahren gar kein Bedarf, gar keine Arten mehr für diese Geräte ist.

00:33:52: Und das ist das, was so ein bisschen, ich bin ein großer Fan unserer Strategie, muss man natürlich auch sein, bei der Stabag,

00:33:59: unsere Firmenstrategie lautet, wir wollen jedes Jahr unseren CO2-Fußerdruck um 6% vermindern.

00:34:07: Jedes Jahr, auch wir haben das Ziel, dass wir 2045 komplett Emissionsfall sein wollen, es gibt diverse Meilensteine,

00:34:15: wo das schon für die Berufsstandorte natürlich viel früher gilt, aber wir haben den Grundsatz, wir wollen jedes Jahr 6% digitaler werden

00:34:23: und wir wollen jedes Jahr 6% unseren CO2-Fußerdruck vermindern.

00:34:28: Und da sind wir auch mit großer Macht dran, und ich sage jetzt, ich sage natürlich immer 6%, denn ihr habt ja auch Nerven.

00:34:33: Aber jedes Jahr 6%, dann kommst du auch zu dem Ziel.

00:34:37: Und ich sage immer, du kannst nur das reduzieren, was du auch messen kannst.

00:34:40: Also ist jetzt immer umweg unsere große Aufgabe.

00:34:43: Wir versuchen jetzt einfach unseren CO2-Fußerdruck, den wir auch, das CO2, was wir imitieren, einfach messbar zu machen, auch in den ganzen Bauprozessen.

00:34:53: Wir wollen, wir hoffen, dass wir Anfang, Mitte Nächstes, spätestens Mitte nächsten Jahre soweit sind,

00:34:57: dass wir auf jedes Angebot einen Stempel drauf drücken können, was hat dieses Angebot, was erzeugt das für eine CO2-Emission.

00:35:06: Vielleicht interessiert das nur die Hälfte der Menschen oder vielleicht nur 10%, aber uns sind jetzt.

00:35:10: Und wir sagen nur, dass wir messen können, reduzieren wir. Das wissen wir doch alle.

00:35:15: Vielleicht bin ich dazu sehr techniker, aber wie willst du was reduzieren, wenn du es noch nicht mehr messen kannst?

00:35:21: Was mich an der Stelle interessieren wird, wir haben glaube ich jetzt viele Punkte aufgeführt, wo Politik, Bahn, alle öffentlichen Auftraggeber,

00:35:31: insbesondere Verlässlichkeit liefern müssen.

00:35:35: Wenn wir jetzt so 3, 4 Punkte als was muss der Staat und seine Organe tun, um, sage ich mal, eine positive Entwicklung,

00:35:46: blicken wir mal auf Christian 2030, was muss der Staat tun, damit es bis dahin deutlich besser läuft als jetzt.

00:35:56: So, irgendwie so 3, 4 Punkte, Olaf Scholz ruft an und sagt, ich brauche 3, 4 Punkte, damit es besser läuft.

00:36:03: Weil die will ich morgen im Bundestag vortragen.

00:36:06: Und 16 Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten sind auch in dem Telefongespräch mit drin, Martin.

00:36:12: Ich verspreche Ihnen, ich sage es nicht viel, aber wenigstens einzeln ist natürlich Herr Prof. Hüther dran, da ist es nicht mehr viel besser drin.

00:36:17: Ich sage, es gibt heute einen schönen FAZ-Artikel, der beschäftigt sich mit 1.675 Gesetzen, Verordnungen und weiteren Nomen im Bezug auf Bürokratieabbau.

00:36:28: Alle sprechen davon, keiner tut.

00:36:30: Und wer verantwortet die meisten dieser Gesetze, Verordnungen, das Wirtschaftsministerium, das sind wir doch schon dabei.

00:36:38: Einfach weg damit. Natürlich nicht alles, aber mit Sinn und Verstand auch diesen ganzen jürokratischen Aufwand reduzieren, den wir haben.

00:36:47: Ja, bei dem Punkt sind wir völlig im Konsens.

00:36:51: Ich nehme den auch mal als ersten Punkt, weil das ja auch kein fiskalisch herausforderndes Handeln ist.

00:36:56: Also es entlastet ja den Staat sogar durch im Verwaltungsbereich, wenn er da einfacher würde.

00:37:02: Aber meine Sorge ist, Herr Hübner, aus vielen anderen Eindrücken des von Ihnen genannten Ministerium, der Unterbau auch in den unteren Ebenen,

00:37:11: ist so regulieren, eigen Rechtssicherheit herstellen und der Rest ist eher in einer Blase unterwegs.

00:37:21: Also ich glaube, die haben zu wenig, an vielen Stellen zu wenig Blick auf die realen Bedingungen.

00:37:26: Deswegen ist es so wichtig, dass wir mit diesen Themen, was wir hier mit dem Gutachten ja auch für die Bauindustrie gemacht haben,

00:37:31: ins Gespräch bei dem Bauministerium gehen, dass wir da von der anderen Seite Unterstützung bekommen.

00:37:35: Zudem Blockregulierung, Bürokratie gehört natürlich auch die entwickelnder Bauordnungen, auch das Niedersachsen hat da jetzt vorgelegt.

00:37:43: Ich finde, da könnten die Länder relativ viel schneller nachgehen.

00:37:46: Das Problem ist ja hier, dass der Bund mal einen Rahmen hat und die haben die 16 Länder angesprochen, dass sie dann folgen.

00:37:51: Denn Grenzen überschreiten, Landesgrenzen überschreiten, wenn die Dinge ja nicht, sollten sie nicht unterschiedlich sein,

00:37:58: was das angeht und da liegt auch kein Wettbewerbsvorteil, das also zu tun.

00:38:02: Und dieser Punkt ist auch deshalb so wichtig, weil er auf der Bauwirtschaft lastet im Bereich der Produktivität.

00:38:11: Wir müssen feststellen, da führt ja kein Weg dran vorbei, wenn ich mal 2010 als Ausgangspunkt nehme,

00:38:17: dass sich jetzt bis 2020, also bis sozusagen die aktuelle Verschlechterung eingetreten ist,

00:38:23: wir trotzdem bei der Arbeitsproduktivität eine deutliche Lücke haben.

00:38:28: Die Gesamtwirtschaft ist deutlich stärker produktivitätsfortschrittlich gewesen, als es die Bauwirtschaft ist.

00:38:34: Und da gibt es auch sicherlich immer Dinge, die die Branche selbst tun kann.

00:38:38: Das ist mir ja auch im Gespräch erübter.

00:38:40: Was ist sozusagen der Digitalisierungsbeitrag?

00:38:42: Was ist der Blick auf die gesamte Wertschöpfungskette, den Architekten bis hinten durchdenken zu lassen

00:38:48: und nicht in Segmenten, da kann die Branche auch noch viel tun.

00:38:51: Aber wesentlich ist das die ganzen bürokratischen Verfahren hier darauf lasten,

00:38:55: dass wir nicht wirklich große Skalierungsvorteile haben.

00:38:57: Zweiter Block von Handlungen ist einfach das, was wir angesprochen haben.

00:39:02: Verlässlichkeit der öffentlichen Investitionsausgaben, das ist ja mein Werben.

00:39:06: Infrastruktur und Transformationsfonds, 14 Jahre, Schuldenbremsenkonform,

00:39:12: Allerlog des Bundeswehr Sondervermögens, das kann dann als föderaler Fonds konstruiert werden.

00:39:18: Da wird alles reingepackt, was nicht budgetiert ist, was investiv aber notwendig ist.

00:39:22: Und da kommt man auf etwa 60 Milliarden pro Jahr.

00:39:26: Und dann hätte man für die Akteure eine hohes Maß an Verlässlichkeit.

00:39:30: Und das dritte Thema ist Flächenausweisung.

00:39:33: Wir haben festzustellen, dass wir beispielsweise im Gewerbebereich

00:39:38: in den alten Bundesländern noch Flächenreservoir von 3-4% haben.

00:39:43: Es ist nahezu nichts, um das mal zu bebildern.

00:39:46: Das BMW-Werk, was im Rahmen der Landtagswahl im letzten Herbst

00:39:51: in Bayern als Erfolgsabstimmung anstand in der entsprechenden Region,

00:39:54: auch mal die Wiesen quasi, die Feuchtwiesen dafür bereitstellen will,

00:39:58: ist ja mit zwei Drittel Zustimmung ausgegangen,

00:40:02: wäre das nicht zustimmend ausgegangen,

00:40:05: hätte es in Bayern kein Flächenreservoir mehr für dieses Automobilwerk gegeben.

00:40:09: Das heißt, wir haben auch bei der Flächenfrage nicht nur was passiert in Städten.

00:40:13: Wie effizient ist man, nutzt man die Randbebauung,

00:40:18: was weiß ich von Schrebergärten Arealen, nutzt man die, die von Supermärkten

00:40:25: um dann Aufbau anders zu machen, da passiert ja einiges.

00:40:28: Das ist glaube ich aber ein Thema, was wir auch mit nach vorne drücken müssen.

00:40:31: Flächenausweisung, denn dann können wir auch muskalieren.

00:40:35: Dann kann die Bauwirtschaft auch in großem Maße seriell bauen.

00:40:40: Wir haben den Städten ja immer noch Potenziale.

00:40:44: Die Militärkonversion hat vielfach stattgewonnen.

00:40:47: Wir haben aber noch Konversionen von Flächen aus alten Nutzungen,

00:40:51: die anders genutzt werden, also da schneller zu werden,

00:40:54: glaube ich wäre der dritte Punkt.

00:40:56: Da hat man einen Dreiklang von Maßnahmen, die sehr schnell,

00:41:00: wenn man das zusammenpackt, auch ihre Wirkung entfalten.

00:41:04: Also quasi einfacher, schneller, verlässlicher.

00:41:08: Genau, in diesen drei Dimensionen Geld, Regeln, Fläche.

00:41:13: Ja, was mir noch wichtig ist, vielleicht ist das ein bisschen geringere Flügel,

00:41:16: ist das Thema EU-und Fachlosvergabe.

00:41:19: Was uns unglaublich behindert.

00:41:22: Ich bin wirklich auch nicht nur, weil ich Straßenbauer bin

00:41:27: oder einen großen Straßenbau-Unternehmen mit dem Vorstandsitze

00:41:31: sehr oft auf den Autobahnen unterwegs ist.

00:41:34: Das macht mich ja selbst ärgert mich, dass du manchmal auf Baustellen

00:41:38: in 10 Kilometer eingeengt fährst und siehst keine einzige Baumaschine.

00:41:42: Weißt du, in demselben Moment weißt du, okay,

00:41:45: ihr schlägt eben gerade mal wieder die Fachlosvergabe zu,

00:41:48: weil das noch nicht umgebaut wurde,

00:41:51: weil derjenige, der für den Umbau der Baustellenanrichtung zuständig ist,

00:41:55: das ist immer ein anderer Auftragnehmer.

00:41:57: Das bringt mich persönlich zum Wahnsinn.

00:42:00: Also mich umfacht zum Wahnsinn, dass wir zum Beispiel

00:42:03: auf diese Bauzeiten keinen Einfluss haben.

00:42:06: Wir selbst, jetzt könnte natürlich jeder dann,

00:42:08: wenn der Bau doch einfach schneller,

00:42:10: einfach leichter gesagt als getan, muss auch dafür die Verantwortung kamen,

00:42:14: weil man muss ja dann viele Dinge koordinieren für die Umgebung,

00:42:17: bei denen du zum Teil gar keinen Einfluss hast,

00:42:19: weil dann doch nochmal irgendetwas anderes dabei ist,

00:42:21: wo für der Bauherr verantwortlich ist.

00:42:23: Aber dass wir nicht vorher einfach mit da einbezogen werden,

00:42:27: eine optimale Baumzeit zu festzulegen.

00:42:32: Und das ist schon, also von daher, ich bin wirklich Herr Prof. Hüter,

00:42:36: das muss ich Ihnen jetzt hier einfach nochmal sagen.

00:42:38: Ihre Studie war für mich erstmal in Schock.

00:42:42: Ehrlich gesagt, also so von der Effizienz,

00:42:47: die er dachte, ich mir in der Gutheiligung,

00:42:49: die so besonders Effizienz steigern,

00:42:51: aber sonst ist das, was wir die letzten 20, 30 Jahre gemacht haben,

00:42:54: vielleicht nicht, aber ich bin jetzt, ich habe über nächstes Jahr

00:42:56: mein 40-jähriges Dienstjubiläum, sozusagen,

00:42:59: ich dachte so 1%, wenn man wohl wirklich irgendwie hingetrunken war,

00:43:02: dass dann dabei herauskommt, dass wir noch 15% schlechter sind,

00:43:06: als ich glaube 1990 oder sowas, das ist ja aber, das ist ja aberwitzig.

00:43:13: Aber wenn man nachdenkt, auch in den Teilen,

00:43:16: stimmt das natürlich, wenn man sieht, wie wir arbeiten,

00:43:19: wie vergeben wird, wie kleinteilige Arbeit,

00:43:22: das ist einfach arbeitwitzig.

00:43:24: Und das immer dann mit dem Thema ja, das muss alles mittelstandsfähig sein.

00:43:28: Wobei ich immer sage, es gibt ein Bauministerium,

00:43:30: es gibt ein Arbeitsministerium, es ist ein Bauministerium,

00:43:32: es ist für Arbeit, für das Bauern zuständig,

00:43:34: und nicht dafür, ob nun jeder seinen Job hat,

00:43:39: unabhängig davon ist auch bei der Gegenvergabe,

00:43:41: sind die Mittelstandsunternehmen dann genauso mit eingebunden.

00:43:46: Kein gewerbliches, kein Industrieunternehmen würde

00:43:50: in einer fachnuss Vergabe vergeben.

00:43:52: Kein einziges, niemand.

00:43:54: Wenn Allianz oder wir auch immer einer der ganz, ganz großen Irgendwo baut,

00:43:58: das ist immer gegen Vergabe.

00:44:00: Und da sind immer die gesamte Handwerkerschaft,

00:44:02: ist eingebunden genauso wie mittelständische Unternehmen.

00:44:05: Du hast das.

00:44:07: Martin, Entschuldigung, aber darf ich den Gedanken nochmal aufnehmen?

00:44:11: Wir haben Martin auch mal diskutiert in einer Folge,

00:44:13: es muss ja eigentlich darum gehen,

00:44:15: um eine Art Neuerfindung der Bauindustrie,

00:44:17: wenn man so will, oder ein neues Denken des Baunts,

00:44:20: wenn man es mal mit großen Worten einkleiden möchte.

00:44:24: Andere Industrien, die sind ja auch viel industrialisierter in dem Fall.

00:44:28: Ich meine, wir denken in der Baubranche ja immer im Projekt im Wesentlichen,

00:44:32: und das Thema Skalierung, Industrialisierung, also Standardisierung,

00:44:37: ist ein erneueres Thema, muss man sagen, und noch völlig unterrepräsentiert.

00:44:42: Also wie können wir, wenn ich die Frage auch nochmal,

00:44:45: Herr Hübner an Sie und Herr Prof. Hüte an Sie richten darf,

00:44:48: wie können wir dort eigentlich uns neu erfinden in den nächsten Jahren?

00:44:53: Wir haben jetzt ja schon eine Menge Punkte genannt.

00:44:55: Wie bekommen wir das hin?

00:44:57: Auch aus eigener Kraft, wir brauchen Rahmenbedingungen durch den Staat sicherlich,

00:45:01: aber aus eigener Kraft dort einen Schritt nach vorne zu machen.

00:45:04: Ja, und bei uns muss man ja zusammenrücken,

00:45:06: wir müssen ineinander verletzt sein,

00:45:08: und das erhoff ich mir eigentlich durch bin.

00:45:10: Jetzt träumt jeder von dem digitalen Zwilling.

00:45:13: Natürlich ist das das Ziel, auch was wir hinarbeiten.

00:45:18: Aber wenn wir 21 Anwendungsfälle, dann müssen wir jetzt mal bei jedem Projekt,

00:45:23: ob klein, mittel oder groß, müssen wir BIM-Komponenten drin haben,

00:45:27: damit wir alle damit auch uns anfreunden können,

00:45:31: dass wirklich dann der digitale, der digitale Zwilling entsteht,

00:45:35: bevor der erste Spaten oder bevor die erste Baggerschauffe

00:45:40: einen Kubikmeter Boden aus der Erde hebt.

00:45:42: Das kann man, das heißt nicht unbedingt,

00:45:44: dass wir jetzt die Arbeit der Architekten oder der Planenden Ingenieure übernehmen wollen.

00:45:48: Überhaupt nicht, aber wir müssen alle in einem Modell arbeiten,

00:45:51: in einem digitalen Modell arbeiten,

00:45:53: dass wir auch unsere Nau-Auda einpäckern.

00:45:55: Wir sind nicht schlauer als die Architekten und die Planenden Ingenieure,

00:45:59: aber wir sind erfahrener.

00:46:01: Wir wissen, was uns draußen bei dem anderen oder bei dem einen oder anderen Detail passiert.

00:46:06: Und das sollte man dann einfach vielleicht nicht links rum,

00:46:10: sondern rechts rumgehen oder unten drunter durch oder oben drüber hinweg gehen.

00:46:14: Das ist, und das können wir da einbringen.

00:46:17: Wenn wir da Herr Professor Hütter, ich sehe auch hier Gesicht, Sie stimmen zu,

00:46:24: würde ich mal sagen, vom Gesichtsausdruck her.

00:46:26: Was können wir da von anderen Branchen möglicherweise auch lernen?

00:46:28: Wir haben über Automobil schon gesprochen.

00:46:30: Da wäre die Idee von Plan und Bauen getrennt schon ein interessanter Diskussionspunkt.

00:46:37: Ja, aber wir kennen natürlich aus den anderen Branchen,

00:46:40: das ist ja zum Teil etwas einfacher,

00:46:42: weil nicht an jeder Stelle unterschiedliche Akteure und Regulateure von außen rein kommen.

00:46:48: Also ich meine, in der Automobilbranche ist letztlich die Frage natürlich hoch,

00:46:52: die Vorgaben im Augenblick für die Decarbonisierung,

00:46:55: das merkt zu großen Verunsicherung,

00:46:57: aber in der Kette selbst, die Verbindung von Automobilzulieferern mit dem OEM.

00:47:01: Und die Kundenbetrachtung, die können ja bei uns in Deutschland konfektioniert das Auto bestellen,

00:47:06: was sie in den USA nicht können, funktioniert ja nur, weil die Kette durchgedacht ist.

00:47:10: Und weil das ineinander greift und weil das können Sie sich häufig an Produktionstätten,

00:47:14: Automobilbranche anschauen, die Dinge sozusagen die Zulieferer auch physisch sich einblinken

00:47:20: und damit solche Ineffizienzen vermieden werden können.

00:47:24: Wir haben natürlich in der Baubranche eine andere Ausgangspunkt,

00:47:27: da wir, ich glaube, wirklich der entscheidende, was der Übender sagte,

00:47:30: technisch voraussetzt, die digitale Perspektive dafür zu nutzen,

00:47:34: dahinter steht aber auch ein Mindset.

00:47:37: Dahinter steht auch, dass nicht jeder so für sich denkt,

00:47:40: also der Architekt der große Könner, der sich sonst was überlegt

00:47:44: und ob das hinter bau technisch möglich ist, ist ihm aber egal.

00:47:47: Also es geht doch eigentlich darum, das Wissen entlang der Wertschöpfungskette zusammenzubringen.

00:47:53: Das Erfahrungswissen, das Innovationswissen, das technische Wissen.

00:47:57: Also das ist doch die eigentliche Herausforderung.

00:47:59: Das kann die Branche, glaube ich, in höherem Maße selbst leisten,

00:48:03: die Dinge auch zusammenzuführen.

00:48:05: Und dann ist sie natürlich auch in einer stärkeren Position an den Regulator,

00:48:12: an den, der die Flächen, also sozusagen auch ran zu gehen ist.

00:48:15: Aber jetzt guck mal hier, also das geht auch anders.

00:48:19: Du musst uns aber auch die Möglichkeiten schaffen, das anders ausgeschrieben wird,

00:48:23: das bei der Ausschreibung von vorne bis hinten gedacht wird

00:48:26: und das nicht zwischendrin nochmal einer reinfuscht.

00:48:28: Ich meine, wir wissen alle, das gibt es auch bei privaten Bauprojekten.

00:48:31: Wenn der Bauherr jeden Tag noch neue Ideen hat, die Fliesen ändert

00:48:35: oder noch mal gesagt, ich hätte jetzt gern noch mal oben auf dem Haus noch ein Windrad drauf

00:48:38: oder irgendwas, dann wird das auch teuer.

00:48:40: Und dann kann man beobachten, wie Bauherren auch ihre Unternehmen verlieren,

00:48:44: weil die gar keine Lust haben, mit sowas mitzumachen.

00:48:46: Das ist ja beim Staat gelegentlich auch so.

00:48:48: Also insofern ist das der zentrale Punkt.

00:48:51: Und das ist etwas, wo die Branche natürlich auch in Vorlage treten kann,

00:48:55: insoweit sie hier das Mainz-Wett zusammenbringt.

00:48:58: Aber dann ist es, hängt es einfach an den Vorgaben.

00:49:02: Ich glaube aber, das war ein bisschen mein Eindruck von dem Tag der Baundustrie.

00:49:06: Herr Hübner, dass die Ministerin doch ein Sensorium in die Richtung hat,

00:49:09: was man hier tun könnte und wo die Stoßrichtung liegt.

00:49:14: Also insofern würde ich das gerne, bin ja auch langsam so am Ende,

00:49:17: als positiven Ausblick bei all dem, was wir an Problemen,

00:49:20: an Behinderungen, an Überforderungen auch gesehen haben,

00:49:23: diskutiert haben, auch vermerken.

00:49:26: Definitiver Professor, ich habe hier gerade so neben mir die Leitlinien

00:49:31: und Prozessempfehlungen zum Gebäudetyp E-Vorliegen.

00:49:34: Die kommen vom Bauministerium.

00:49:36: Das haben die natürlich kurze Zeit zustande gebracht.

00:49:40: Das ist also im Rahmen des Bündnis für Bezahlbaren Wohnen.

00:49:43: Und da stehen glücklich auch gute Dinge drin.

00:49:46: So die Tatsache, bauen nach regelnder Technik.

00:49:49: Jeder sagt, man muss natürlich nach den Regeln der Technik bauen.

00:49:52: Wenn du nicht die Regel der Technik baust, dann bist du angreifbar.

00:49:55: Weil dann hast du nicht sozusagen die aktuellen Normen berücksichtigt.

00:50:02: Aber das Wichtigste ist, dass Auftrag Leber und Auftrag Nehmer

00:50:06: eine Vereinbarung treffen, das sehr weit von dem Regelnder Technik abweichen.

00:50:10: Natürlich gibt es Normungen, die sind auch baurechtlicher Natur.

00:50:15: Die kannst du auch nicht verändern und die kannst du auch nicht abmindern.

00:50:18: Aber es gibt unendlich viele Themen, wo du einfach einfacher bauen kannst.

00:50:23: Das ist das Beispiel, was wir dann auch in Erinnerung ist.

00:50:29: Eine Geschossstegge, über den Regel 18 cm stark gebaut,

00:50:32: massiv ausbetonend, die kann man genauso gut 14 cm bauen.

00:50:36: Da mag die ein bisschen weicher sein und es mag noch ein Thema bei der Gräuchentfindlichkeit eben.

00:50:40: Aber das ist eigentlich, das kann man eigentlich nicht mehr sehen.

00:50:44: Das muss ich ganz ehrlich sagen, das hat mich gefreut,

00:50:48: dass das so schnell kam.

00:50:50: Auch diese Leitlinie, die wir natürlich eh,

00:50:53: vielleicht ist die Bezeichnung ein bisschen, steht drüber, einfaches Bauen.

00:50:56: Eigentlich hat man vereinbart, dass wir das Experimentelles Bauen nennen wollen,

00:51:00: aber es steht einfachstabend drüber, aber es ist also gut, dass es so was gibt.

00:51:05: Also ich finde, man hat jetzt auch mal rausgehört.

00:51:08: Es muss an manchen Stellen, deswegen fand ich es auch gut,

00:51:10: dass Professor Hüter gesagt hat, das Thema Mindset spielt auch eine Rolle.

00:51:13: Man muss gar nicht alles umstoßen.

00:51:15: Also planen und bauen, früher zusammen zu bekommen, heißt ja nicht,

00:51:18: dass jetzt alle Ingenieurbüros von den Baufirmen aufgekauft werden

00:51:22: oder es keine Architekturbüros mehr gibt, sondern ich glaube,

00:51:25: da spielt das Thema Vertrauen, dass man nicht immer denkt,

00:51:27: man wird automatisch über den Tisch gezogen,

00:51:29: wenn man vielleicht mal früh Projektwissen äußert.

00:51:32: Für mich immer noch der Kern, das gibt es auch nur bei uns,

00:51:35: dass wenn die Baufirma den Auftraggeber fragt,

00:51:38: vor Angebotslegung, wie hoch ist in deinem Budget,

00:51:41: dass 90 Prozent der Auftraggeber sagen, auf gar keinen Fall verrat ich dir das.

00:51:45: Weil dann reizt du das bis zum letzten Euro aus.

00:51:48: Ich habe immer den Gedanken gegangen, ich gehe ins Autohaus

00:51:50: und der fragt mich, was will ich ausgeben

00:51:52: und ich sage dem Verkäufer, sag ich dir nicht.

00:51:54: Dann wird es auch nicht schwierig.

00:51:56: Dann bringt er mich in den Korridor zu der S-Klasse,

00:51:58: aber ich will eigentlich eine A-Klasse kaufen.

00:52:00: Und das ist dieses Mindset, ich glaube, da ist an manchen Stellenstrauben

00:52:03: auch bei den handelnden Personen nur was zu ändern.

00:52:06: Da brauchen wir auch keine großen Gesetzesänderungen,

00:52:09: sondern manchmal auch einfach im Rahmen dessen, was schon möglich ist,

00:52:12: zusammenarbeiten wollen. Das wird schon viel helfen.

00:52:14: Aber wie Professor Hüter schon gesagt hat,

00:52:16: wir biegen ja langsam in die Zielgrade ein,

00:52:18: in unser Gesprächs.

00:52:20: Christian, ich glaube, wir wollen ja den Blick auch noch mal nach vorne werfen.

00:52:23: Ich bitte dir da noch, den Ball zu spielen.

00:52:25: Ich nehme den Ball natürlich gerne auf

00:52:27: und man merkt natürlich, man könnte dieses Gespräch

00:52:29: jetzt sehr lange weiterführen.

00:52:31: Auch mir liegt dieses Thema Mindset nochmal am Herzen,

00:52:34: weil es etwas ist, wo man sehr schnell auch handeln kann.

00:52:39: Wenn wir aus diesem Silo denken,

00:52:41: dass ja in der Branche etabliert ist, herauskommt,

00:52:44: dann werden wir auch aufhören,

00:52:46: einfach nur anfangen, mehr im Miteinander zu denken,

00:52:49: weniger im Nebeneinander und schon gar nicht im Gegeneinander.

00:52:52: Das sehen wir teilweise im Projekt.

00:52:54: Ein Projekt funktioniert intern nicht,

00:52:56: wenn man nebeneinander oder gegeneinander arbeitet.

00:52:58: Also auch da im Kleinen fängt das schon an.

00:53:00: Und wenn man das ins große Hinein denkt,

00:53:03: dann sind da, glaube ich, schon viele Weichen zu stellen

00:53:06: und kann man an der Wertschöpfungskette

00:53:09: schon viele, viele Reibungspunkte und Bruchpunkte beseitigen

00:53:13: und damit auch die Effizienz und Effektivität des Handelns deutlich steigern.

00:53:19: Und da würde ich den Staat auch mal mit einbeziehen in diesem Denken.

00:53:22: Also auch der sollte eigentlich mit der Industrie arbeiten

00:53:26: und nicht neben oder gegen die Industrie arbeiten.

00:53:28: Das ist keine Stand-alone-Einrichtung.

00:53:31: Auch der Staat ist ja hier im Grunde eine von uns geschaffenen

00:53:33: Service-Einheit, wenn man das mal so sieht.

00:53:35: Die wir alle bezahlen mit unseren Steuergeldern.

00:53:37: Und den Gedanken muss man in Berlin und anderen Orts hier und da

00:53:42: auch mal wieder hervorholen und betonen.

00:53:45: Also das kostet kein Geld, im Gegenteil,

00:53:47: das spart Geld und spart auch viele Nerven bei vielen Beteiligten.

00:53:51: Ich würde gerne nochmal von beiden von Ihnen

00:53:54: einen Satz zu Ende geführt sehen.

00:53:57: Wenn man sagt, die Bauenustrie wird 2030 erfolgreich sein,

00:54:01: weil, Herr Professor Hüter, wie würde der Satz weitergehen?

00:54:07: Weil die selbst die Herausforderungen ernst genommen hat

00:54:12: und weil damit auch der Staat anders handeln konnte.

00:54:16: Herr Hübner, wie würden Sie den Satz weiterführen?

00:54:19: Weil wir selbst auch unsere Produktivität bis zu einem erheblich

00:54:22: gesteigert hat.

00:54:24: Kurz und knapp und auf den Punkt mit einer großen Aufgabe versehen.

00:54:28: Die Aufgabe bleibt uns allen.

00:54:30: Martin, Herr Professor Hübner, viele sehr konkrete und sehr

00:54:35: handfeste Ansatzpunkte, wer hier genau zugehört hat in der letzten

00:54:41: dreiviertel Stunde, 50 Minuten, der weiß eigentlich,

00:54:45: wo er ansetzen kann, sowohl auf der politischen als auch auf

00:54:48: der unternehmerischen Seite.

00:54:51: Vielen Dank für diesen Zwischenblick im Jahr,

00:54:54: kann man sagen.

00:54:56: Wir biegen jetzt in die Nachsommerzeit langsam ein und haben

00:54:59: die Chance, auch bis zur nächsten Wahl, noch einige Weichen zu

00:55:03: stellen.

00:55:04: Ich wünsche uns allen, dass das gelingt.

00:55:06: Herr Professor Hüther hat vorhin gesagt, wir sind ja die

00:55:08: Transformationsgeneration, die diese Dinge auf den Weg bringen

00:55:12: muss.

00:55:13: Und was gibt es eigentlich schöneres, wenn man es als Chance

00:55:16: und nicht als Problem begreift, wenn man es als Gestaltungsfreiheit

00:55:19: begreift und als Möglichkeit begreift, vielleicht auch für

00:55:23: unsere Kinder und Enkel, Weichen so zu stellen, dass die irgendwann

00:55:28: sagen, Mensch, da habt ihr uns was hinterlassen, da können wir

00:55:31: auch was mit anfangen.

00:55:32: Und nicht, ihr habt uns die abgewohnte Staatsbude übergeben

00:55:37: und wir müssen jetzt erstmal Grundsignieren.

00:55:40: Vielen Dank.

00:55:41: Vielen Dank auch von meiner Seite.

00:55:42: Vielen Dank.

00:55:43: Vielen Dank.

00:55:44: Danke für das Gespräch.

00:55:46: Alles Gute und ich hoffe mal wieder an dieser Stelle.

00:55:49: Danke.

00:55:50: Alles Gute.

00:55:51: Danke.

00:55:52: Tschüss.

00:55:53: Tschau.

00:55:54: Vielen Dank an Sie und euch fürs Zuhören bei Zukunft Bauen,

00:55:59: dem Zukunftspotcast für die Bauindustrie.

00:56:02: Wenn euch der Podcast gefällt, würden wir uns über eine

00:56:05: Bewertung freuen und natürlich darüber, wenn ihr den Podcast

00:56:08: bei einem Podcast Provider eures Vertrauens abonniert.

00:56:11: Wir freuen uns auf ein Wiederhören.

00:56:13: Bis bald.

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