#079 | 125 Jahre Emsländer Baustoffwerke - Live-Podcast Sonderfolge
Shownotes
Wir sind heute aus Anlaß des 125. jährigen Bestehens bei den Emsländer Baustoffwerken eingeladen. Die Geschäftsführer Bernhard Göcking und Cornelius de Boer haben ihr Unternehmen in unruhiger Zeit für die Zukunft aufgestellt und senden ein positives Signal an Kunden, Geschäftspartner und die nächste Generation, die bereits in den Startlöchern steht. Zum Start in die nächsten 125 Jahre wurde eine robotergestütze automatische Fertigungsanlage für vorgefertigte Wandelemente aus Kalksandstein, die PrefabWall, in Betrieb genommen. Ein tolles Beispiel für Mut im Mittelstand, für verantwortungsbewußtes Unternehmertum und für die Entwschlossenheit die Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.
Themen in der Folge:
- O-Töne zu den Emsländer Baustoffwerken
- Disruptive Welt
- Voraussetzungen Prozesse - Digitalisierung - BIM
- Chancen - Vorfertigung - Modularisierung - Robotik
- Kollaboration - Mitarbeiter - Geschäftsmodell - Führung und Motivation in Veränderungen
- Aufbruch organisieren - Umsetzung
- Beispiel Innovation
In dieser Folge (Gäste und Links):
Dipl. Kfm. Bernhard Göcking auf LinkedIn
Website: Emsländer Baustoffwerke GmbH & Co. KG
Herzlichen Dank an die tolle Moderation von Jessica Bloem und an alle die dieses großartige Event möglich gemacht haben!
Verlinkungen Hosts und Podcast
Website: Christian Haak
Website: Martin Ferger
Wenn Ihnen der Podcast gefällt, dann lassen Sie gerne Like & Abo da! Sie haben Fragen, planen ein Projekt oder möchten gern als Interviewgast in unserem Podcast dabei sein? - Sprechen Sie uns an! Eine Keynote, kompetente Eventmoderation oder ein Live-Podcast? Lassen Sie uns miteinander sprechen!
Präsentiert von: Zukunft.Bauen. | Der Haak & Ferger Zukunftspodcast für die Bauindustrie
Der Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen & Leben interessieren.
Live-Events von Zukunft.Bauen.
Hinweis: Das Folgentranskript wurde automatisch erstellt.
Transkript anzeigen
00:00:00: Moin aus Hamburg und Siegen.
00:00:09: Und herzlich willkommen zu unserem Podcast für die Bauindustrie Zukunft Bauen.
00:00:15: Dem Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen und Leben interessieren.
00:00:21: Wir sind Martin und Christian und wir werfen in diesem Podcast einen Blick auf die Zukunftsentwicklungen
00:00:28: von Branche, Technologie und Lebenswelt.
00:00:31: Es wird dabei um die Veränderung der Baubranche gehen und darum, was dies für uns und für die Unternehmen der Branche bedeutet.
00:00:39: Wir feiern hier heute einen Meilenstein in einer Filmgeschichte. 125 Jahre Emsländer Baustoffwerke.
00:00:47: Das ist, finde ich, Liebe zur Tradition auf der einen Seite.
00:00:52: Das konnte ich hier im Unternehmen ganz deutlich spüren und es ist auch Mut zur Innovation.
00:00:57: Am 13. August wäre die Gründung gewesen vor 125 Jahren und die Produktion ist dann im April 1900 gestartet.
00:01:06: In der heutigen Sonderfolge von Zukunft Bauen sind Martin und ich in einer ganz besonderen Situation.
00:01:13: Wir sind eingeladen bei den Emsländer Baustoffwerken, anlässlich des 125-jährigen Bestehens
00:01:22: und anlässlich der Inbetriebnahme der Prefab Wall Fabrikation, einer robotergestützten Produktion
00:01:31: von vorgefertigten Kalksanstein Wandmodulen.
00:01:36: Die beiden Geschäftsführer Bernhard Göcking und Cornelius Debour haben uns gebeten,
00:01:42: anlässlich dieser Inbetriebnahme und der damit verbundenen Feierlichkeiten
00:01:47: ins Emsland nach Haaren an die Firmenzentrale zu kommen.
00:01:52: Mitarbeitende Kunden, Lieferanten und mit dem Projekt befasste mit einem Live-Podcast mitzunehmen
00:02:01: in die Themen, die es braucht, um ein mittelständisches Unternehmen erfolgreich in die Zukunft zu führen
00:02:08: und um die Zusammenarbeit zwischen all denen in der Wertschöpfung Beteiligten in der Zukunft besser zu organisieren.
00:02:17: Wir haben uns darüber sehr gefreut, denn die Situation, wie führe ich ein Unternehmen in die Zukunft,
00:02:22: wie ständig es zukunftsgerichtet auf, wie trotz ich auch den Wiedrigkeiten äußerer Bedingungen
00:02:29: sind Fragestellungen, mit denen sich viele mittelständische Unternehmen konfrontiert sehen.
00:02:36: Wir möchten deshalb hier alle daran teilhaben lassen, welche Gedanken wir zu dem Thema haben
00:02:42: und tauchen ein unter der hervorragenden Moderation von Jessica Blöhm,
00:02:49: die durch die Veranstaltung geführt hat, in unseren Podcast.
00:02:54: Martin und ich haben uns auf der Bühne ausgetauscht
00:02:58: und in der extra dafür umgebauten Produktionshalle unsere Gedanken mit allen Anwesenden geteilt.
00:03:05: Also zunächst ein paar O-Töne aus der Veranstaltung, dann der Live-Podcast
00:03:12: und hier vorweg schon einmal die Ermutigung aller Zuhörenden sich Punkte herauszusuchen
00:03:19: und einmal zu überlegen, wie kann ich das in meinem Unternehmen angehen, wie kann ich das umsetzen
00:03:26: für alle, die in einer ähnlichen Situation sind mit Sicherheit einige wertvolle Anregungen.
00:03:32: Neben Bayer Wehend, auch das Thema Unternehmensnachfolge haben die Emslender Baustoffwerke bereits gelöst.
00:03:41: Die nächste Generation steht in den Startlöchern und hat Lust auf die Herausforderung
00:03:47: und hier kann man sagen, dass auch die aktuell am Steuerbefindliche tatsächlich den Grundstein
00:03:53: für die Fortführung in die nächsten Jahre und Jahrzehnte gelegt hat.
00:03:58: Das ist verantwortliches und verantwortungsbewusstes Unternehmertum.
00:04:03: Und jetzt rein in die Oh-Töne und in unser Gespräch. Viel Spaß!
00:04:11: Schon angeklungen der heutige Tag ist ein Meilenstein für unser Unternehmen.
00:04:15: Wenn man die 125 Jahre, Herr de Boer und ich, wir erreichen sie fast zusammen, aber doch nicht gemeinsam,
00:04:22: die 125 Jahre sind sich ein stolzes Unternehmensalter, wenn man bedingt, dass nur 2% der Unternehmen
00:04:30: heute in Deutschland über 100 Jahre werden.
00:04:33: Aber es ist wie gesagt auch kein Garant für die Zukunft, für eine erfolgreiche Zukunft.
00:04:37: Rückblickend muss man sagen, wenn man die Jahre mal Revue passieren lässt, die Jahrzehnte kann man feststellen.
00:04:43: Es hat immer wieder starke Krisen gegeben. Ich will die einzelnen nicht ansprechen,
00:04:48: aber das Entscheidende ist eigentlich, dass man aus den Krisen auch die Konsequenzen zieht
00:04:53: und versucht auch die richtigen Chancen zu sehen und Chancen zu ergreifen.
00:04:58: Und das versuchen wir.
00:05:00: Insofern ist es wichtig für uns als Emslender, dass wir nicht zurückblicken,
00:05:04: sondern dass wir suchen, wo sind die Chancen und uns fit machen im Unternehmen für die Herausforderung der Zukunft,
00:05:11: die da sind, Transformationen bauen 4.0 und eben auch Generationenwechsel.
00:05:16: Es geht nicht nur darum, sich im Bausystem weiter zu entwickeln, sondern wir haben gesagt,
00:05:21: okay, wir brauchen Kooperationen, Erweiterungsmöglichkeiten.
00:05:24: Wir müssen das bauen, neu denken, ohne dass wir jetzt nicht gehen.
00:05:28: Kostendruck, Fachkräftemangel und Wohnungsmangel sind irgendwo Bestandteile einer Spirale.
00:05:35: Sie haben es angedeutet, Frau Connemann, die zu einem unguten Ende führt.
00:05:39: Und dafür muss man Lösungen anbieten, dass man diese Spirale umdreht.
00:05:44: Es ist eine Pilotanlage, die es in dieser Form so nicht gibt.
00:05:49: Wir sind ein Industrieunternehmen und als Industrieunternehmen müssen wir auch als solches auftreten.
00:05:55: Das heißt, wir müssen eine Fertigung generieren, die industrielle Fertigung ermöglicht,
00:06:01: die automatisiert ist, die Entwicklungspotenzial für die Zukunft bietet.
00:06:06: Witterungsgeschützten Halle haben wir also eine komplette Wandfertigung aufgebaut.
00:06:12: Wir liefern nicht nur einzelne Steine, sondern wir liefern die fertige Wand als Montagebauteil zur Baustelle.
00:06:19: Das sagen Sie, das hat es auch alle schon mal gegeben.
00:06:22: Ja, sicherlich hat es das gegeben. Es gibt es im Holzbau, vielleicht auch im Ziegelbau.
00:06:27: Aber in dieser automatisierten Form mit dem Produkt Kalksandstein ist das im Moment ein Novum.
00:06:33: Frederik Wessels, Sohn des ehemaligen Gesellschafts und Katharina Göcking, die Tochter von Herrn Göcking.
00:06:38: Große Verantwortung, wie gehen Sie damit um?
00:06:41: Ehrlich gesagt Motivation pur.
00:06:44: Also ich glaube, diese Herausforderungen muss man annehmen.
00:06:47: Und ich habe da auf jeden Fall richtig Lust drauf.
00:06:50: Das wird schwer, das ist keine Frage.
00:06:52: Aber ich glaube, man darf da vorher nicht zu viel Angst vorhaben, weil no risk, no fun.
00:06:57: Also irgendwer muss es ja probieren dann, ne?
00:06:59: Von daher, ich freue mich. Super.
00:07:02: Den kann ich mich auf jeden Fall nur anschließen.
00:07:04: Wir werden vielleicht ein bisschen ins kalte Wasser geworfen, aber ich denke, schwimmen können wir alle.
00:07:09: Und ich denke, wir werden alles tun, um die nächste Generation des Unternehmens zu bilden.
00:07:16: Und auch vielleicht für die nächsten 125 Jahre auch noch die nächsten Grundsteine zu legen.
00:07:21: Das muss die Perspektive sein, ne?
00:07:23: Also Sie brauchen nur eine Botschaft heute mitnehmen mit Kalksandstein und Porenbeton.
00:07:27: Haben Sie schon den Baustoff der Zukunft.
00:07:29: Und wenn Sie den da noch bei uns kaufen, dann sind Sie sowieso klimaneutral super unterwegs.
00:07:34: So, wir gönnen uns jetzt nochmal ein bisschen Input in anderer Form.
00:07:41: Ich weiß nicht, wie geht es Ihnen beim Thema Podcast?
00:07:44: Ich bin podcastsüchtig.
00:07:46: Meinen Mann den nervt es hochgradig, aber ich erledige keine Hausarbeiten mehr,
00:07:50: ohne dass ich einen Knopf im Ohr habe und mir irgendeinen Podcast reinpfeife.
00:07:53: Deswegen bin ich manchmal nicht so richtig ansprechbar.
00:07:56: Ich habe mir die letzten Tage auch einen Podcast speziell zu diesem Thema reingepiffen
00:08:01: und habe mich sehr darüber gefreut, dass ich die beiden Herren, die diesen Podcast machen,
00:08:05: jetzt hier Ihnen sogar vorstellen darf.
00:08:06: Denn das ist jetzt übrigens auch der neueste Trend der Letzte Schrei,
00:08:10: dass man einfach mal ein Podcast direkt live vor Publikum macht.
00:08:13: Also inzwischen die großen Podcasterinnen und Podcaster,
00:08:17: die füllen ja inzwischen ganze Hallen.
00:08:19: Das ist wie so ein richtiges Konzert, also ein richtiges Happening.
00:08:22: Wir freuen uns, dass wir es heute hier haben und dass die beiden Herren, die ich Ihnen jetzt vorstelle,
00:08:27: gleich hier ihren Podcast zeigen werden, aufnehmen werden.
00:08:32: Das wird tatsächlich eine Folge, die werden Sie demnächst in genau diesem Podcast finden.
00:08:38: "Zukunft Bauen." nennt sich der Podcast der Haak und Ferger Zukunftspodcast für die Bauindustrie.
00:08:44: Ihre Hosts für die kommende halben Stunde ist der Strategie- und Veränderungsexperte Christian Haak.
00:08:50: Den sehen wir da auch schon sehen.
00:08:51: Da können Sie sich die beiden Herren auch schon mal anschauen.
00:08:54: Und Professor Martin Ferger, ihren Podcast gibt es inzwischen seit 2020, glaube ich, ne?
00:08:59: Vier Jahre schon.
00:09:00: Achtzig Folgen sind schon zusammengekommen.
00:09:01: Also da kann man sich gut mal Knopp ins Ohr, lohnt sich auf alle Fälle.
00:09:06: Und was ich ganz toll fand, die schaffen es auch wirklich Prominenz aus der Bauindustrie,
00:09:12: aus der Wirtschaftsindustrie insgesamt, aus der Wirtschaft für Ihre Podcasts zu akquirieren.
00:09:17: Letzte Folge mit dem Präsidenten-Hauptverband der deutschen Bauindustrie
00:09:20: und dem Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, also Professor Michael Hüter.
00:09:24: Das ist schon toll.
00:09:25: Wir freuen uns, dass die beiden jetzt hier sind.
00:09:27: Jetzt habe ich, glaube ich, genug gesagt.
00:09:28: Jetzt gebe ich das Wort an euch.
00:09:29: Dankeschön.
00:09:30: Danke.
00:09:31: Ich habe gerade gedacht, vier Jahre, jetzt wollte ich eigentlich mit einem Glückwunsch anfangen.
00:09:45: Ich habe gerade vier Jahre, da haben wir jetzt noch 121 Jahre vor uns, die wir aufholen können.
00:09:51: Ich weiß nicht, bei welcher Folge wir dann sein werden oder irgendeiner unserer Nachfolger,
00:09:55: Martin, aber die müssen wir noch suchen.
00:09:57: Die müssen wir dann noch suchen.
00:09:58: Also da nehmen wir auf jeden Fall vom heutigen Tag schon mal eine Aufgabe mit.
00:10:03: Ja, herzlich willkommen.
00:10:05: Toll, dass wir heute da sein dürfen.
00:10:06: Wir haben schon einige Glückwünsche gehört, aber ich schließe mich da gerne noch mal an,
00:10:10: auch in unserem Namen, bevor wir richtig einsteigen.
00:10:13: Ganz herzlichen Glückwunsch dazu, dieses Unternehmen über die vielen abenteuerlichen Zeiten hinweggeführt zu haben.
00:10:20: Und wenn man weiß, dass in Deutschland im Schnitt ein Unternehmen nur etwa neun bis zehn Jahre besteht,
00:10:28: bis wo es wieder verschwindet vom Markt, hat sich jedenfalls dieses Unternehmen schon ungefähr zwölfmal neu erfunden
00:10:37: und die Zukunft für sich auch neu erfunden und ganz viel davon, warum das so ist, haben wir eigentlich heute schon gehört.
00:10:44: Weil man immer wieder gesagt hat, wie geht es denn morgen übermorgen weiter.
00:10:49: Und wir wollen jetzt Martin einige dieser Gedanken noch mal in einer kleinen Diskussionsrunde hier zusammen fassen und uns damit beschäftigen.
00:11:00: Nicht nur, was müssten denn andere tun, welche Rahmenbedingungen brauchen wir, sondern was kann ich als Unternehmen tun?
00:11:07: Was hat möglicherweise auch hier, was haben die Ämste in der Baustoffwerke selber schon getan?
00:11:13: Was können andere denn möglicherweise auch tun?
00:11:15: Und haben uns gedacht, wir gehen einfach mal einige der Themen durch und schauen mal, was denn in diesen Themen so drinsteckt
00:11:23: und was man denn vielleicht auch heute mit nach Hause nehmen kann, um es im eigenen Unternehmen umzusetzen.
00:11:29: Also, wir leben in einer Welt, wenn man morgens aufsteht und sich die Nachrichten anschaut,
00:11:35: da wird es einem nicht langweilig, da geht es von Krise zu Krise und man kann da wählen,
00:11:40: welche Krise man denn jetzt gerade heute für sich betrachten möchte.
00:11:45: Das gilt natürlich auch für die Branche und damit ein Heer geht, dass wir uns als unternehmerisch denkende Menschen damit beschäftigen müssen,
00:11:53: was mache ich denn jetzt?
00:11:55: Setze ich mich hin und warte ab, dass es da in Berlin oder wo auch immer gerichtet wird für mich oder arbeite ich selber daran.
00:12:02: Da muss man zweigleisig fahren.
00:12:04: Wir leben also in einer Welt, die ist voller Themen, disruptiv kann man sagen, wo sich viele Dinge bewegen.
00:12:12: Martin, werde ich mal so reinspringen in diese Themen, disruptive Themen.
00:12:17: Was macht das mit uns, wenn wir vielleicht so eine Baustelle der Zukunft sehen?
00:12:21: Wir haben ja unseren Podcast extra so benannt, weil wir gesagt haben, wir müssen schon selber an der Zukunft bauen
00:12:28: und haben heute hier gehört, wie viele unternehmerisch denkende Menschen das schon vor uns getan haben.
00:12:34: Was tun wir heute?
00:12:36: Ja, Christian, erst mal vielen Dank für die einladenden Worte.
00:12:38: Von meiner Seite auch erst mal herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum und zu der tollen Veranstaltung, die Sie hier aufgezogen haben.
00:12:43: Ich finde es ganz toll, die man im Werk so einen festlichen Rahmen geschafft hat.
00:12:48: Das finde ich einfach erst mal ganz toll und auch bewundernswert, so einen Mut auch zu haben, in dieser Zeit so eine Veranstaltung auszurichten.
00:12:54: Christian, disruptive Welt, was brasselt auch von uns alle ein?
00:12:58: Egal welche Fachzeitschriften wir aufschlagen, egal auf welche Konkretse sie gehen,
00:13:02: es sind diese Themen, die aktuell überall eine Rolle spielen.
00:13:04: Das ist KI in aller Munde, das ist Digitalisierung allgemein, das ist als Thema natürlich total präsent,
00:13:12: das Thema Nachhaltigkeit und ein Thema natürlich auch.
00:13:14: Das werden wir ja gleich noch besichtigen dürfen, was alles das auch irgendwie zusammenführt, das Thema Robotik.
00:13:20: Also da haben wir einen ganz, ganz großen Schmelzziegel an Themen, die da eine Rolle spielen.
00:13:24: Wir haben auch noch ganz viele andere Christian, die für uns immer wieder auf der Agenda stehen als Themen.
00:13:30: Wir haben ja KI schon bedient und genutzt, um auch dieses Bild für heute hier mal anzufertigen.
00:13:36: Hier und da ist ein bisschen viel Fantasie möglicherweise aus der KI da reingegangen, aber es zeigt schon sehr gut auf,
00:13:43: auch wie arbeiten funktionieren kann, die Art und Weise wie wir arbeiten werden.
00:13:48: Man nennt das möglicherweise New Work und findet ganz tolle Agnizismen dafür.
00:13:53: Das heißt aber de facto nur, Menschen wollen und werden anders arbeiten.
00:13:57: Ich habe vorhin gedacht, 1899, 1900, wie hat man da hier gearbeitet?
00:14:02: Da wäre das heute wahrscheinlich schon unvorstellbar gewesen.
00:14:07: Was hier zu sehen ist, aber auch was wir noch sehen werden, das hätte man wahrscheinlich für Zauberrei gehalten.
00:14:14: Also ein Thema, wie arbeiten wir, wie arbeiten wir zusammen, wie wollen wir arbeiten?
00:14:18: Ein großes Thema, das korrespondiert dann auch mit dem Thema, dass wir gar nicht mehr so viele Menschen haben,
00:14:23: wie wir oft brauchen, um die Arbeit zu erledigen.
00:14:26: Einige der Krisen, die Sie schon angesprochen haben, waren ja noch davon geprägt,
00:14:30: dass wir, wenn wir Dinge verändert haben, viele Menschen vor die Frage gestellt haben,
00:14:35: und was ist denn eigentlich mit mir, wenn die jetzt alles mit Maschinen machen?
00:14:39: Heute sind wir in der Situation, dass der Mangel an jungen Menschen, die danach kommen,
00:14:45: und wenn man hier in die Runde schaut, da sind viele Junge gebliebene, aber es sind vielleicht an Lebensalter
00:14:51: objektiv betrachtet, wenn wir bei den Fakten bleiben, vielleicht doch viele, die schon nicht mehr in die unter 30-Jährigen hineinfallen.
00:15:00: Also da sieht man schon, was mit der Gesellschaft passiert.
00:15:04: Wer macht das morgen? Und da haben wir einfach ganz wenige, und wir brauchen neue Wege,
00:15:09: wie wir technisch Dinge anders lösen, als wir das bisher gemacht haben.
00:15:13: Vielleicht noch ein Stichwort dazu. Man merkt das auch, auch ich im Umgang mit den Studierenden,
00:15:17: auch die Art miteinander umzugehen, egal ob viel im internen oder untereinander in der Industrie.
00:15:23: Es wird auch darauf ankommen, das Miteinander zu ändern, weil einfach der Mindset der Leute ein anderer ist,
00:15:28: mehr Miteinander anstatt gegeneinander, mehr Partnerschaftlichkeit.
00:15:32: Da kommen wir gleich auch noch mal drauf. Auch das wird ein Thema sein, da wird sich auch in der Bauwelt
00:15:36: einiges ändern, entklammern müssen, um die Leute auch in der Industrie zu bekommen und auch in der Industrie zu halten.
00:15:42: Ein wichtiger Punkt, egal welches Thema man angeht, ist eine Zukunftsoffenheit, die wir brauchen.
00:15:48: Wir brauchen einfach das Bewusstsein und diese Bereitschaft, neue Dinge anzugehen.
00:15:52: Und wir brauchen auch den Mut, sie dann anzupacken.
00:15:56: Und wenn wir jetzt mal reinschauen, was braucht es denn am Ende auch für Voraussetzungen,
00:16:02: um in der neuen Welt arbeiten zu können?
00:16:06: Ein paar Stichworte haben wir auch dazu schon gehört, weil wir sehen ja hier,
00:16:10: dass vieles von dem schon angegangen worden ist in diesem Unternehmen.
00:16:14: Also man kann sich am lebenden Objekt hier heute Teile davon anschauen, wie es den gehen kann.
00:16:20: Da haben wir natürlich das immer wieder auftauchende und ja auch dir sehr, sehr naheliegende Wortmartien von der Digitalisierung.
00:16:28: Ich glaube, wir diskutieren nicht mehr darüber, was das ist und ob man das braucht, sondern es ist ganz anders inzwischen.
00:16:36: Ja, was das ist, glaube ich, muss man mit manchen Leuten noch digitalisieren besprechen.
00:16:40: Ich war mal zu Gast in einem politischen Fachausschuss und da wurde die Verwaltung von einer Fraktion angefragt.
00:16:46: Wie weit seid ihr schon beim Thema Digitalisierung in Klammern-Bimm im Bau?
00:16:50: Und die schriftliche Antwort der Verwaltung war, wir haben schon 20.000 Dokumente eingescannt.
00:16:55: Das hat mich ehrlich gesagt ein bisschen erschüttert zurückgelassen, weil etwas Handschriftliches oder irgendwie geschriebenes zu fotografieren
00:17:02: und auf den Server abzulegen ist nicht die Digitalisierung, die wir wollen.
00:17:05: Die Digitalisierung ist das, was wir später auch sehen, eine durchgängige Prozesse, Medienbrüche wegnehmen, Automatisierung.
00:17:11: Und das Wichtige, was wir auch in Deutschland meines Erachtens, ich fand es eben, Herr Köking hat es, glaube ich, Herr Köking war es, glaube ich, oder Herr DeBourg,
00:17:18: ich weiß es nicht mehr, so im Nebensatz gemacht, ja in den Niederland machen wir das schon seit längerem,
00:17:22: das ist eigentlich traurig, dass der Satz so fällt.
00:17:27: Wir müssen diese Jaaber-Mentalität beim Thema Digitalisierung ablegen.
00:17:31: Wir müssen auch Spaß daran haben, das zu machen, weil eins ist klar, gehen wir zum Thema BIM.
00:17:36: Es geht nicht mehr, die Diskussion zu führen kommt oder kommt es nicht.
00:17:39: Das ist klar, dass es kommt.
00:17:41: Die Frage ist, wie gut bin ich vorbereitet, wenn es der Standard ist.
00:17:44: Also früh anfangen, mitmachen und entsprechend sich auch darauf einlassen.
00:17:50: Und dann geht es, wie mache ich das tatsächlich?
00:17:52: Nicht Digitalisierung, um das digitalisieren willens, ja, das ist ganz schlimm,
00:17:56: wenn Sie teilweise auf BIM-Fachtagungen gehen, da werden immer die ganz bunten Bildchen gezeigt,
00:18:00: High-End-Renderings.
00:18:02: Es geht erst mal darum, sich die eigenen Prozesse anzuschauen,
00:18:05: welche Prozesse sind die, die mir am schnellsten auch gewinnen bringt,
00:18:09: was bringen, wenn ich die digitalisiere, also digitalisieren mit Hirn und Verstand.
00:18:15: Und dafür muss ich erst mal meine Prozesse können.
00:18:17: Das sind eigentlich so die wichtigen Themen beim Thema Digitalisierung.
00:18:21: Wie ist es beim Thema Kalk-Sangstein-Produktion, was siehst du dafür, Punkte?
00:18:26: Also wir durften ja gestern, als wir angekommen sind,
00:18:29: eine Privatführung bekommen auch schon durch die neue Anlage.
00:18:32: Und da sieht man ja paar Exzellents, wie diese Themen digitale Planung,
00:18:36: digitale Fertigung und Robotik ineinandergreifen.
00:18:39: Und da glaube ich, ist gerade für Kalk-Sangstein ein Paradebeispiel,
00:18:43: wie das Nutzen sein kann, dass wir die Medienbrüche wegkriegen,
00:18:46: das wir, oder zumindest mal reduzieren, dass wir Schnittstellen entsprechend offen gestalten,
00:18:52: dass wir die Schnittstellen auch im Griff haben
00:18:54: und dass wir die gesamte Lieferkette auch irgendwie enger zusammenbekommen.
00:18:58: Und dass wir dadurch entsprechend auch Fehler reduzieren.
00:19:02: Am Ende wird die Digitalisierung auch eins sein.
00:19:05: Das wird das Zugpferd sein fürs Thema Nachhaltigkeit,
00:19:08: weil wir durch eine bessere Planung vor Ort Verschnitte reduzieren,
00:19:12: wir reduzieren Wege und so weiter.
00:19:14: Das spielt auch bei Robotik eine Rolle.
00:19:16: Und das sieht man auch hier ganz klar bei der Digitalisierung im Kalk-Sangstein-Bereich,
00:19:20: dass ich quasi den Einkauf von der Arbeitsvorbereitung,
00:19:24: die Fertigung und die Lieferung alles in irgendeiner Form auch ohne Medienbrüche hinbekommen.
00:19:28: Wir haben ja auch die Situation, dass es eben angesprochen,
00:19:31: Nachhaltigkeit, wir hören hier bis 2045 Klimaneutralität angestrebt.
00:19:35: Die ganzen ESG-Themen, die uns auch aus Brüssel erreichen,
00:19:40: fordern natürlich auch Dokumentation und Nachweise.
00:19:43: Ja.
00:19:44: Wären wir das in Zukunft noch händisch machen können überhaupt?
00:19:47: Also ich stelle mir mal vor, also ich weiß,
00:19:50: ein guter Freund von mir ist im Beratungsbereich für Automotive
00:19:55: und die großen OEMs unterwegs.
00:19:57: Und da hatten die die grandiose Idee, die Vorstandsgehälter,
00:20:00: zumindest die Bony, am Fußabdruck, der jeweiligen Spaten anzupassen.
00:20:05: Also ich spinne mal rum,
00:20:07: der wieviel CO2-Equivalente steckt jetzt im neuen 3er BMW
00:20:11: oder in der C-Klasse oder im Golf.
00:20:14: So, und dann ist die Herausforderung gewesen,
00:20:16: ja wieviel steckt denn überhaupt da drin?
00:20:18: Okay, wir wissen, was bei uns da drin steckt vielleicht,
00:20:20: wir wissen, was bei dem Zulieferer drin steckt,
00:20:22: was steckt denn jetzt im Teil da drin.
00:20:24: Aber das ohne digitale Hilfsmittel, also im Prinzip,
00:20:28: dass ich hier das Produkt, das Datenblatt nochmal lese,
00:20:30: gucke wieviel Energie steckt da drin.
00:20:32: Das wird auch bei den immer komplexer werdenden Gebäuden,
00:20:35: die wir haben, mit TGA, mit verschiedenen Materialien
00:20:38: und Co. nicht mehr handelbar sein, den CO2-Fußabdruck,
00:20:42: den ich ja brauche, also CO2-Equivalente rauszuziehen,
00:20:46: ohne digitale Tools.
00:20:48: Also ich werde Modelle brauchen, um dieser Nachweispflicht nachzukommen.
00:20:52: Ansonsten können Sie sich vorstellen,
00:20:55: keiner von uns könnte sich vorstellen,
00:20:57: dass bei einem großen Rewe, EDK oder Aldi-Markt
00:21:00: noch die Nachbestellung der Produkte per Zettel funktioniert
00:21:03: und ungefähr so aufwendig wäre es wahrscheinlich,
00:21:06: die Nachhaltigkeitsaspekte aus dem Gebäude rauszuziehen,
00:21:09: wenn ich kein digitales Abbild habe.
00:21:11: Also Digitalisierung wird zwangsweise Voraussetzung sein,
00:21:14: um dieser Berichtspflicht überhaupt nachkommen zu können.
00:21:17: Wenn wir jetzt mal unternehmerisch den Blick nach vorne richten,
00:21:21: wir werden hier hoffentlich heute alle in den Genuss kommen,
00:21:25: einen tieferen Einblick in diese Fertigungsanlage zu sehen,
00:21:29: dann leben wir im Moment in einer Branche,
00:21:33: die das Wort Vorfertigung noch nicht so verinnerlicht hat,
00:21:37: wie das vielleicht in anderen Industrien der Fall ist.
00:21:40: Wir können hier aber sehen, was da am Horizont aufzieht.
00:21:44: Unternehmerisch heißt das, da kommen neue Technologie,
00:21:47: neue Verfahrensweisen und ich muss überlegen,
00:21:50: welche Chancen stecken für mich da drin.
00:21:52: Wir sind ja professionell in Deutschland darin,
00:21:55: die Risiken sofort runterzuschreiben.
00:21:57: Hauen Sie Leute zusammen mit einer neuen Idee,
00:22:00: sagen, ich habe eine Idee, da haben Sie ganz schnell eine Seite voll
00:22:03: von Bedenken, von Risiken, von Dingen
00:22:05: und man geht mit dem Gefühl weg, ich packe es lieber bei Seite.
00:22:08: Die Zukunft wird aber aus Chancen denken gemacht
00:22:11: und aus Denken in Möglichkeiten gemacht.
00:22:14: Das braucht auch gewisse Voraussetzungen.
00:22:17: Wenn wir also nach vorne schauen, mal auf die Chancen schauen,
00:22:21: dann würde ich gerne nochmal beim Thema Martin anfangen,
00:22:24: wir brauchen Menschen, das haben wir heute schon gehört.
00:22:27: Der Mittelstand ist im Grunde der Hauptarbeitgeber für Menschen,
00:22:32: der braucht auch gut ausgebildete Menschen.
00:22:35: Aber das wissen wir aus vielen Projekten heraus,
00:22:38: oft gar nicht mehr die, die wir brauchen und die wir gerne hätten.
00:22:41: Wenn wir sie dann haben, haben wir sie manchmal gar nicht mehr
00:22:44: in der Anzahl, die wir gerne hätten.
00:22:47: Das heißt, auf den Baustellen geht auch das Thema Facharbeiter zurück,
00:22:51: Fachkräfte zurück, sowohl auf die Qualität als auch die Anzahl.
00:22:56: Was kann da unsere Antwort sein, wenn wir dahin kommen wollen,
00:23:01: bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, Bauzeiten zu verkürzen,
00:23:04: Qualitäten zu erhöhen, wie kann das gehen?
00:23:07: Wir haben gestern auch eine der schon fertig gestellten Musterwände
00:23:11: uns angeschaut. Ich habe dann auch mal drüber gestrichen,
00:23:14: wie du gesagt hast, wir brauchen ja in schneller Zeit
00:23:18: viele Wohnungen, auch in einer hohen Qualität.
00:23:21: Wenn ich sehe, wir haben über die Wand gestrichen,
00:23:23: Herr De Boer und ich, da kann ich direkt im Prinzip drüber
00:23:25: den Feindputz machen, weil es einfach in jedem Gewerk so ist,
00:23:29: alles in der Regel, was ich vorfertigen kann,
00:23:32: in einer Halle unter immer gleichen Bedingungen,
00:23:34: mit immer gleichen Rahmenbedingungen,
00:23:36: ist in der Regel qualitativ im Schnitt hochwertiger.
00:23:38: Ich habe, was die Genauigkeiten angeht, was eine Qualität, die ich im Vorort, im Handwerksbetrieb, in der Regel so nicht erreichen kann.
00:23:46: Das ist für uns erstmal ein Riesenvorteil, weil wir können im Büro, das sage ich auch ganz ehrlich, als jemand, der das Thema BIM auch gerne nach vorne treibt,
00:23:53: wir können da BIM-Modelle machen, wie ich will. Ich kann machen, was ich will.
00:23:57: Wenn vor Ort, dann im Zweifel leider auch noch, weil ich keine Alternative habe, ein ungeleerter Hilfsarbeiter, das Ganze da zusammenschustert,
00:24:05: ich übertreibe das jetzt mal, dann werde ich immer da am Ende diesen Flaschenhals der Qualität haben und auch der Bauzeit.
00:24:10: Und das kann ich lösen, indem ich die Sachen in die Vorfabrikation hole.
00:24:15: Dann reduziere ich, dann sind wir wieder bei Ökonomie, trifft Nachhaltigkeit, ich reduziere Wege, ich reduziere Verschnitte.
00:24:23: Das ist zum einen gut für den Geldbeutel, zum anderen gut aber auch für die Umwelt.
00:24:27: Das ist sowieso meine Meinung, ich muss da immer auch einen wirtschaftlichen Anreiz haben, dann machen die Leute Nachhaltigkeit von selbst.
00:24:34: Mein Opa war Polier, der hat mir immer beigebracht, kein Gang ohne was in der Hand.
00:24:38: Das ist nachhaltig, das ist Lien und das spart Geld.
00:24:42: Und wenn einer Interesse daran hat, dann kommt das ganz von alleine das Thema Nachhaltigkeit und das ist mit Vorfertigung eigentlich gegeben.
00:24:49: Auch Vorfertigung wird ein Schlüssel zur Nachhaltigkeit, weil ich Wege reduziere, weil ich Verschnitte reduziere und weil ich die Qualität und Nacharbeiten reduziere.
00:24:57: Und da geht es nur eine Sache und die müssen wir im Bau ganz dringend lösen.
00:25:01: Und das ist der Gedanke, ich weiß nicht ob Sie es kennen, wenn Sie vielleicht auch mal in der Bauindustrie gearbeitet haben.
00:25:07: Gefeiert wird immer der Feuer, wenn man vor Ort, der Bauleiter der Poliere, die Bauleiterinnen die Polieren, die dann die Improvisation gelöst hat, das Feuer gelöscht hat, weil wieder Chaos herrschte, weil wieder irgendwas nicht geklappt hat, die Leute werden am Ende ja gefeiert.
00:25:21: Aber wenn wir jetzt alles vorfertigen und es ist dann draußen so leicht das zu montieren, dann gibt es da nichts mehr zu feiern.
00:25:27: Und das müssen wir weggregen, dass das Improvisation was Tolles ist.
00:25:32: Es wird immer die letzten 10-20 Prozent geben auf der Baustelle, das ist ja auch das Tolle an dem Beruf, dass wir vielleicht improvisieren müssen und auch mit Fachwissen und Entscheidungswillen vor Ort was machen müssen.
00:25:42: Aber schön sind 10-20 Prozent Improvisation und nicht 50-60.
00:25:46: Und da müssen wir hinkommen, dass wir Improvisation nicht mehr für was Tolles halten auf der Baustelle.
00:25:50: Ich habe selbst Anfang der 90er Jahre noch mal das Vergnügen gehabt in einer Trabi-Produktion.
00:25:58: Da gab es jemanden, der hat also die Türen eingehängt und hat damit einen Hammer dafür gesorgt, dass die auch vernünftig geschlossen hat.
00:26:06: Im Automobil sind wir über diese Art Autos zu produzieren lange hinweg, dass es den Künstler vor Ort brauchte, der dafür sorgte, dass nicht die Beifahrerinnen oder Beifahrer noch die Tür zu halten muss, dass es passte.
00:26:18: Beim Bauern feiern wir es hier und da immer noch, dass es so gemacht wird.
00:26:23: Und es ist ja, es dauert Zeit, es reduziert die Qualität, es brückt viele Risiken, die das am Ende natürlich auch hat.
00:26:31: Und ich glaube, ein ganz wichtiger Punkt, den wir in der Branche alle miteinander nicht alleine richten können, aber den Anfang vielleicht,
00:26:38: wir müssen wegkommen, davon im Projekt zu denken.
00:26:43: Ich habe dieses eine Projekt hingekriegt und am Ende war das wahnsinnig schwierig und dann haben wir noch mal fünf Nächte durchgearbeitet und improvisiert und am Ende war irgendwie dann doch noch alles gut.
00:26:54: Das mag mal passieren. Der Standard muss doch sein, dass wir in Produkten denken, die eine Qualität erfüllen, die eben dieses Maß an Improvisation und Risiko wirklich auf ein Minimum reduzieren,
00:27:09: die das Abenteuer Baustelle verkleinern und eindampfen und die zulassen, dass ich Zeiten planen kann, dass ich Qualitäten planen kann,
00:27:19: dass ich also mehr vorhersehen kann, was ich da tue. Das wird wichtig sein, um das Thema Nachhaltigkeit, Kosteneffizienz.
00:27:26: Wenn wir günstigen Wohnraum bauen wollen, dann werden wir nicht mit Einzelfall Problemlösungskompetenz da weiterkommen.
00:27:34: Das war eben auch in dem Grußwort zu hören. Wir müssen uns auch mal Gedanken machen, brauchen wir für jedes Bauvorhaben,
00:27:41: A) die High-End-Planung, brauchen wir den High-End-Baustandard.
00:27:45: Für mich ist immer das klassische Beispiel Schulen, meine Frau ist Lehrerin, deswegen kriege ich das tagläglich mit.
00:27:50: Muss jede Schule in Deutschland anders sein oder muss jeder Kindergarten anders sein?
00:27:55: Wenn ich in Deutschland bin, dann können wir nicht sagen, für die vierzügige Grundschule gibt es fünf Standardgrundrisse.
00:28:02: Und im Münsterland wird es halt verklingert. Im Emstland ist es der weiße Emstländer draußen und in Bayern weiß ich jetzt gerade nicht.
00:28:09: Aber dass man nicht immer alle Planungen verneuen kann, dann kann man auch viel mehr Gewinne schaffen durch Vorfabrikation.
00:28:15: Und dann holt man sich vielleicht jemanden wie die Emstländer an den Tisch im Vorhinein und sagt hier,
00:28:20: könnt ihr denn idealerweise so produzieren, dass die Schule kostengünstig, aber energieeffizient und schnell gebaut werden kann?
00:28:28: Wir kommen ja gleich noch dazu, das Thema Zusammenarbeit.
00:28:32: Das geht einfach darum.
00:28:33: Der Ausspruch von Frau Kahnemann ist sehr gut im Ohr geblieben, die Wohnung an der Chance, die See oder am Akte Triomphe,
00:28:38: die möglicherweise günstiger ist als die in Hamburg-Harburg, sage ich mal, als Hamburger, das kann es ja nicht sein.
00:28:44: Wir können ja nicht sagen, ich suche jetzt eine Wohnung, eine günstige und vielleicht ist auch noch die Reisezeit,
00:28:49: die Anreise aus Paris nach Deutschland, günstiger als meine Miete, die ich voran das zahle.
00:28:55: Das kann ja nicht unsere Zukunftsvision sein, sondern wie kriegen wir es denn hin?
00:29:03: Also ich glaube, da kommt auch das nächste Stichwort für uns, dieses Kollaboration.
00:29:08: Und da ist für mich, wir haben es schon mal, die Experten anhören, das gilt für die Politik, die mit den Experten aus dem Bau sprechen muss,
00:29:16: das gilt aber auch für die Bauwelt untereinander.
00:29:19: Und ich sage dann immer so, Lapidar, alle früher an einen Tisch und das ohne zu denken, die, die ja jetzt alle am Tisch sitzen,
00:29:27: von denen wollen mich mindestens zwei über den Tisch ziehen.
00:29:30: Die angelsachsischen Länder kriegen das irgendwie besser hin, die haben dieses Projekt gedankt, den Projekt gedankt.
00:29:35: Wir sind jetzt ein Projektteam und wollen ein Projektteam im Projekt schaffen.
00:29:38: Und da geht es für mich zum Beispiel darum, zu fragen, du lieber Baustoffhersteller, was kannst du denn perfekt erstellen?
00:29:47: Wie muss mein, als Architekt, wie muss meine Planung aussehen, damit es möglichst gut zu produzieren ist?
00:29:54: Und wenn man dann wieder den Blick in andere Branchen wirft, dann stellt man sich vor,
00:29:58: Sie würden dem Autodesigner in München verbieten, mit demjenigen zu sprechen, der später das Auto bauen muss.
00:30:08: Und der darf auch nicht mit dem sprechen, der beim Zulieferer die Achse herstellt.
00:30:14: Würden wir alle sagen, wie bekloppt ist das denn?
00:30:17: Im Bau kriegen wir das tatsächlich so hin, zu sagen, du Planer, sprich bitte nicht, mit dem, der später bauen wird,
00:30:25: weil wir haben Angst vor Mausche Live oder sonst irgendwas.
00:30:28: Also da müssen wir auch daran arbeiten, dass die, die bauen, mit denen die es planen und mit denen, die die Baustoffe herstellen,
00:30:35: dass die früh an einen Tisch kommen, damit man die Kompetenzen sammert und entsprechend dann so ideale Projekte aufsetzen kann.
00:30:41: Da sieht man wieder die Kette von allem, fängt ja da bei uns im Kopf erstmal an, dass ich das für mich verstehe und akzeptiere.
00:30:47: Das ich es für mich in meinem Unternehmen organisiere, dass ich mich frage, wie kriege ich denn das in meinen Strukturen intern erst mal abgebildet.
00:30:54: Wir kennen das aus vielen Projekten, die wir begleiten, dass es schon intern nicht so einfach ist, wenn Fachabteilungen miteinander zusammenarbeiten müssen.
00:31:03: Gerade je größer das Unternehmen wird.
00:31:05: Und am Markt ist es eben kein Standard.
00:31:07: Wir sehen aber auf der anderen Seite auch bei Projekten, wo das besser gelingt, und das sollte man mal mitnehmen,
00:31:13: verdienen alle am Ende auch gemeinsam mehr Geld und es macht auch ein bisschen mehr Spaß.
00:31:19: Warum ist Spaß wichtig?
00:31:21: Weil wir auch eine Generation haben, die nach uns kommt, die eben nicht morgens aufsteht und sagt,
00:31:27: "Heute gehe ich mal ins Büro und hoffentlich habe ich wieder ordentlich Krawall und hoffentlich habe ich noch eine Rechtsstreitigkeit
00:31:33: und hoffentlich habe ich am Ende des Tages mehr Siege eingefahren und andere besiegt,
00:31:42: sondern gewinnen wird, wenn wir im Bau nur, wenn wir das gemeinsam tun, mit dem Ziel.
00:31:47: Und das muss man sich am Ende immer mal fragen, was darf es kosten, was muss die Qualität sein,
00:31:53: was ist eigentlich der Zweck und Nutzen, der von dem Bauwerk erfüllt wird.
00:31:58: Brauche ich diese Schalldämmung an dem Wohnort?
00:32:01: Brauche ich diesen Standard an dem Wohnort?
00:32:03: Die Energie kann doch nicht da reingehen zu sagen, wir produzieren die Standards, die wir schon immer haben.
00:32:08: Und hinterfragen die nicht und versuchen das nur billiger zu machen.
00:32:12: Das muss doch eine zweigleisige Betrachtung sein.
00:32:15: Also wir brauchen das Thema Zusammenarbeit in einer anderen Art und Weise.
00:32:19: Und wir brauchen wahrscheinlich auch andere Werkzeuge.
00:32:22: Das ist der zweite Schritt, wenn wir an Robotik und KI denken.
00:32:25: Wie kann uns das da helfen?
00:32:28: Ja, also gerade wenn wir Robotik, KI und dann nehme ich mal BIM noch mit rein,
00:32:32: dann funktioniert das nicht mehr zu sagen, ich habe Wissen, aber ich gebe das nicht weiter.
00:32:36: Ich bin froh, wenn ich mehr weiß als der Auftraggeber.
00:32:39: Ich bin froh, wenn ich als Baustoffhersteller mehr weiß als der Empfänger.
00:32:44: Ich muss dann auch bereit sein, Schnittstellen aufzumachen.
00:32:48: Und das jeweilige Know-how vom anderen über diese Schnittstelle mit in meine Wertschöpfung reinzuziehen.
00:32:53: Also dieses Silo-Denken muss ich erstmal loswerden.
00:32:57: Und dann funktioniert auch digitales Tool.
00:33:00: Also man sagt ja, die Informatiker sagen ja immer shit in, shit out.
00:33:04: Wenn ich als Baustoffhersteller, was irgendwelche Daten angeht, den Planer belüge,
00:33:11: dann kann der Plan, was er will, funktioniert auch nicht.
00:33:13: Wenn der Planer bei seiner Planung das Digital in BIM macht, aber kommt hier zu den Emstender Baustoffwerken und sagt,
00:33:19: weißt du was, dir gebe ich aber nur eine schlecht eingeschänte PDF,
00:33:22: weil mein Revit-Modell, das kriegst du nicht, oder mein IFC-Modell oder was auch immer,
00:33:27: dann funktioniert das nicht. Also wir müssen dann auch bereit sein, Daten und Wissen zu teilen.
00:33:33: Die technischen Lösungen dafür gibt es alle schon.
00:33:36: Man muss an der einen oder anderen Stelle die Schnittstelle noch optimieren,
00:33:39: da gibt es sicherlich noch Arbeitsbedarf.
00:33:41: Aber die Technik ist weiter als das, was damit teilweise gemacht wird.
00:33:46: Gutes Beispiel, wenn ich jetzt in die Runde frage, wer hat ein Handy dabei?
00:33:51: Vermute ich mal, dass wahrscheinlich alle sagen ich,
00:33:55: alle ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben diesen Supercomputer in der Tasche.
00:34:01: Menschen in den 60er Jahren sind mit dem Leistungsniveau eines Rechners zum Mond geflogen.
00:34:08: Wir fliegen ja mit unseren Mitarbeitenden nicht jeden Tag zum Mond.
00:34:12: Also wir haben manchmal viel trivialere Aufgaben.
00:34:14: Wir sperren die aber oft aus der Frage aus, was kann man eigentlich damit machen?
00:34:20: Also wir kommen aus einer Zeit, wo auch die Anwendungen von Wissen und Technologien
00:34:24: natürlich gewissen Eliten vorbehalten waren.
00:34:26: Und wir haben schon mit der Einführung des Handys eine Demokratisierung
00:34:31: im Grunde dieser Technologien gehabt.
00:34:33: Und auch die nutzen wir in den Betrieben noch gar nicht.
00:34:36: Also wenn man mal die Frage stellt, wenn meine Mitarbeitenden
00:34:39: alle das, was sie dort in der Hand haben, gut nutzen würden,
00:34:42: was könnte ich denn dann an Geschwindigkeit, an Produktivität schaffen?
00:34:47: Ich rede nicht vom Datteln und dem Missbrauch.
00:34:50: Das meine ich nicht, sondern von sinnvollen...
00:34:52: Und wenn wir das Thema KI nehmen, dann ist das ja sozusagen die selbe Fragestellung
00:34:57: auf Steroiden, wenn man so will.
00:34:59: Das ist also nochmal die Steigerung davon.
00:35:01: Mal haben wir nicht nur diesen kleinen Supercomputer, sondern dahinter hängt eigentlich
00:35:05: eine Superintelligenz, die auf unseren kleinen Bildschirmen
00:35:09: wahnsinnige Dinge in wahnsinnig kurzer Zeit bringt.
00:35:12: Und wie schade wäre es, wenn das nur die beiden Geschäftsführer nutzen würden
00:35:16: und sagen, wir teilen das aber gar nicht.
00:35:18: Wir beziehen auch unsere Mitarbeitenden gar nicht ein,
00:35:20: weil die verstehen das sowieso nicht.
00:35:22: Der Weg muss in den Unternehmen heute umgekehrt sein.
00:35:25: Wie kann ich meine Mitarbeitenden viel stärker im Alltag in Projekte
00:35:29: mit den Möglichkeiten, die sie heute haben, die alle da sind, einbeziehen?
00:35:33: Ja, bei dem Beispiel Christian.
00:35:35: Das beste Wissensrund.
00:35:36: Standard ist ja der Chef hat das beste Handy.
00:35:39: Und dann gibt es irgendwie eine Unternehmens- oder Konzernrichtlinie,
00:35:42: die sagt, wer da welches Handy bestellt.
00:35:44: Es muss eigentlich umgekehrt mittlerweile sein.
00:35:46: Also mein Handy liegt jetzt da am Platz.
00:35:48: Es ist ausgestattet mit einem sogenannten Lidar-Scanner.
00:35:51: Ganz normales Gerät mit einem Obstzeichen hinten drauf.
00:35:56: Mit dem könnte ich, wenn ich Polier- oder Bauleiter bin,
00:35:59: mit diesem Lidar-Scanner innerhalb von einer Minute,
00:36:03: vielleicht zwei Minuten von dieser Halle, ein Laserscan herstellen.
00:36:07: Eine Punktwolke, die könnte ich importieren in ein CAD-System,
00:36:11: welcher, Marker auch immer, sind alles offene Schnittstellen
00:36:15: und könnte dann hier Massen ermitteln, Dinge planen, umplanen.
00:36:20: Und das stellt man sich auf der Baustelle vor.
00:36:22: Das hat draußen der Polier, der macht, will eine Leistungsstand der Baustelle,
00:36:25: macht er mit dem Handy einmal den hier, schickt die Punktwolke ins Büro.
00:36:29: Da warten wir noch ein, zwei Jahre, dann gibt es eine KI,
00:36:32: die die Punktwolke entsprechend umwandelt und ins System.
00:36:35: Da braucht da keiner mehr sitzen.
00:36:37: Das ist ja auch das Thema.
00:36:39: Alle, die wir draußen haben, egal ob hier in der Fertigung
00:36:42: oder in der Bauindustrie draußen, privat sind alle digitalisiert.
00:36:46: Wir haben damals in meinem vorherigen Leben in der Bauindustrie
00:36:49: digitales Bauteigepunkt eingeführt.
00:36:51: Da gab es Leute, die haben dispektierlich gesagt,
00:36:53: aber die Polieren, ob die das so, wurde wirklich, wie gesagt,
00:36:56: mit ihren dicken Fingern so schaffen, dann sage ich so, mein Polier
00:36:59: schickt mir jeden Tag mindestens ein bis zwei lustige Videos per WhatsApp.
00:37:03: Wenn der das kann, kann der auch ein digitales Bauteigepunkt.
00:37:07: Und das gilt für viele Tools.
00:37:09: Wir werden ja gleich in der Fertigung, das sehen Sie auch,
00:37:11: für mich auch als Vorzeigeobjekt, wer die Steuerung da sieht, an dem Bildschirm,
00:37:15: das ist zumindest auf den ersten Blick, was die Bildschirmsteuerung angeht,
00:37:19: das ist so ja auch ausgelegt, dass jemand, der privat so digitalisiert ist,
00:37:24: wie wir wahrscheinlich alle im Durchschnitt digitalisiert sind.
00:37:27: Wir gucken mal Netflix am Handy oder wir schreiben eine WhatsApp
00:37:30: oder sonstige Themen. Der kann auch das bedienen.
00:37:33: Also da kann man auch die Transformation aus dem privaten, ins berufliche.
00:37:37: Und da dann auch den Leuten sagen, na ja, ich habe ja nur noch 16 Jahre bis zur Rente,
00:37:42: da beschäftige ich mich jetzt damit dem Thema nicht mehr.
00:37:44: Das würde sich privat keiner erlauben zu sagen, na ja gut,
00:37:48: ich werde die nächsten 16 Jahre kein Smartphone brauchen.
00:37:52: Ein paar Leute gibt es, die schaffen das,
00:37:54: aber privat sind die Leute da irgendwie zum Teil eroffener.
00:37:58: Da muss man auch, meines Erachtens, davon auch von den Mitarbeitern und Mitarbeitern fordern,
00:38:01: das ist jetzt State of the Art und dann macht er auch mit.
00:38:05: Herr Gökling hat vorhin gesagt, wenn man sich eine Sache von der Veranstaltung heute merkt,
00:38:09: dann ist es, ich sage es jetzt mal in meinen Worten,
00:38:12: nehmt dieses Produkt und mach damit was geht.
00:38:15: Also kauf das am besten bei uns. Also das ist natürlich der eine Punkt.
00:38:20: Wenn wir mal fragen, worauf kommt es jetzt an,
00:38:24: wir haben jetzt einfach mal so eine kleine Reise durch einige der Themen gemacht,
00:38:27: dann gehe ich jetzt hier weg und sage, was mache ich denn jetzt morgen
00:38:30: oder vielleicht nicht morgen am Montag bei mir im Unternehmen konkret.
00:38:33: Wie organisiere ich jetzt den Aufbruch? Wohin auch immer?
00:38:36: Das Thema mag ja, dass eine oder andere sein, je nachdem an welchem Stand ich gerade bin,
00:38:42: dann geht es darum zu sagen, wie komme ich ins Handeln und ins Machen,
00:38:46: wie organisiere ich den Aufbruch.
00:38:48: Und wir würden gerne nochmal so ein paar kleine Impulse mitgeben,
00:38:52: die Sie mitnehmen können, die auch keine Raketenwissenschaft sind,
00:38:56: sondern ganz viel gesunde Menschenverstand, die wir aber aus unserer Praxis oft erkennen,
00:39:02: dass sie genau gegenteilig gemacht werden.
00:39:05: Wenn Veränderungsprojekte in Unternehmen angegangen werden,
00:39:08: sitzen oft Menschen zusammen, die sagen, wer sind denn die,
00:39:12: die am wenigsten Lust auf dieses Projekt haben, um die wir uns am meisten kümmern müssen?
00:39:16: Und dann fängt man an, mit den größten Widerständlern sich zu beschäftigen
00:39:20: und treibt wahnsinnig viel Aufwand, kommt aber in der Regel nicht besonders weit,
00:39:24: weil man reduziert vielleicht den Widerstand, aber aus den Widerständlern jemanden zu machen,
00:39:28: der die Fackel für das Thema trägt, gelingt in der Regel nicht.
00:39:31: Der Weg gelingt in der Regel genau umgekehrt.
00:39:34: Wer sind die Leute, man kann ja hier mal in die Runde fragen,
00:39:37: wer arbeitet schon mit ChatGPT privat oder auch vielleicht beruflich?
00:39:42: Ja, so, dann würde ich jetzt mal sagen, aus der Runde, die nehme ich alle mal nachher mit in die Ecke,
00:39:47: wenn ich ein Thema in der Hinsicht habe, weil ich Leute habe, die für das Thema schon mal offen sind.
00:39:53: Suchen Sie die zwei, drei in Ihrem engeren Kreis, wo Sie sagen, die sehen das Thema so wie ich,
00:39:59: die machen schon Dinge, da habe ich sie noch gar nicht drum gebeten.
00:40:03: Das sind die Fackelträger, die Freaks könnte man auch manchmal sagen,
00:40:06: die Nerds oder so.
00:40:09: Das zweite ist, wer geht denn mit, wenn ich erstmal die erste Gruppe zusammengenommen habe?
00:40:16: Das sind oft so zwei, drei Prozent, sind diese erste Gruppe.
00:40:19: Die zweite Gruppe umfasst meistens nochmal so zehn Prozent etwa.
00:40:23: Wer sind die Menschen, die mitkommen, wenn die feststellen, da wird an einem Thema gearbeitet,
00:40:28: die also latent offen sind und sich beteiligen wollen, die aber so einen kleinen Schubs brauchen
00:40:33: oder eine Anregung brauchen.
00:40:35: Und das bleibt oft in Unternehmen, dass das organisiert wird.
00:40:38: Die kommen nicht alle von alleine zusammen, sondern ich muss denen einen Rahmen geben.
00:40:42: Das ist eine Führungsaufgabe.
00:40:44: Das ist für uns alle die Verantwortung haben, ganz wichtig zu sagen,
00:40:47: wie organisiere ich das in meinem Unternehmen?
00:40:50: Wer ist denn die dritte Gruppe hier?
00:40:52: Wer sind denn die, die sagen, da ist was im Gange,
00:40:55: das scheint bei uns schon Standard zu werden.
00:40:58: Wir schreiben jetzt mit mal digitale Bauteigebücher.
00:41:01: Ich mit meinem Zettel hier, das wird langsam unangenehm.
00:41:04: Wenn die das alle machen, dann mache ich doch jetzt lieber mal mit.
00:41:07: Und dann haben wir die letzte Gruppe.
00:41:10: Die steigt in den Bus ein, wenn die Türen schon schließen.
00:41:14: Und sagen, bevor ich zu Fuß laufe, spring ich noch hinten auf die Stoßstange
00:41:19: und halte mich irgendwie fest.
00:41:21: Das sind oft, das ist die ganz kleine Gruppe.
00:41:24: Und wenn sie mal alle, und das kann jeder machen,
00:41:27: heute Nachmittag oder heute Abend nach Hause, fahren im Auto sitzen
00:41:30: und sagen, bei einem Thema, das mir am Herzen liegt,
00:41:33: wer sind denn eigentlich die, die zwei, drei Namen,
00:41:36: die mir sofort einfallen, die dabei sind?
00:41:38: Wer sind die, die in der zweiten Runde dabei sind?
00:41:41: Man kann auch ein Zettel nehmen und mal so drei Kreise drauf malen
00:41:44: und mal Namen da reinschreiben.
00:41:46: Ich glaube, in der Politik ist das Profession, Frau Konnemann,
00:41:49: dass man so vorgeht und sagt, wer würde mitstimmen oder wer ist dagegen?
00:41:52: Wer hatte die Idee schon vor mir vielleicht?
00:41:54: Ja, wie muss ich einladen?
00:41:56: Sonst kommt man da nicht weit, wenn man immer nur mit denen anfängt,
00:41:59: die, ich sage mal, Fahrportlauf einwerfen oder so.
00:42:02: Und Christian, Christian vielleicht noch dazu als letzter Aspekt.
00:42:07: Ich weiß, von einem Unternehmen, die sich Innovationen auf die Fahne geschrieben haben,
00:42:10: die haben Regeln in jedem Besprechungsraum hängen,
00:42:13: bei denen darf kein Satz mit Ja aber anfangen.
00:42:16: Also mein Sohn ist drei, wird im Januar vier, der fängt so mit drei,
00:42:20: der sagt, jeder zweite Satz fängt mit Aber an.
00:42:22: Und das ist ein Unternehmen, ich weiß, von einem Unternehmer,
00:42:25: der hat sich tatsächlich eine Karte laminieren lassen,
00:42:28: der hat immer im Sacko oder im Hemd, da steht drauf, wieso nicht.
00:42:31: Und immer wenn einer kommt, ne, geht nicht, Bedenkenträger, typisch Deutsch,
00:42:35: nein, ja aber, sagt der, Karte auf den Tisch, stopp, wieso nicht.
00:42:39: Und diesen Spirit da reinzukriegen, Ja aber ist kein guter Beginn für einen Satz,
00:42:45: vor allen Dingen nicht, wenn man nach vorne kommen will.
00:42:47: Das haben wir im Bau echt auch nochmal,
00:42:49: eine Schippe mehr, glaube ich, nötig, diesen Spirit reinzukriegen,
00:42:52: auch wenn es leuchtende Gegenbeispiele gibt.
00:42:54: Und ich glaube, da werden wir ja gleich auch,
00:42:56: also das, dass wir das sehen, dass es halt anders geht.
00:42:59: Wer will es nochmal zusammenfassen, Martin, vielleicht?
00:43:02: Genau, wir haben, sage ich mal, diese sechs Themen durchlaufen,
00:43:06: von welcher disruptive Welt steht vor uns,
00:43:09: welche Voraussforderungen, welche Voraussetzungen muss ich dafür auch aufbringen,
00:43:13: um dagegen auch, oder damit auch, entspielen zu können.
00:43:16: Digitalisierung, BIM, Voraussetzungen schaffen, meine Prozesse kennen,
00:43:20: welche Chancen stecken da drin.
00:43:22: Christian hat gesagt, nicht die Probleme suchen, sondern die Chancen sehen.
00:43:25: Wie können wir miteinander zusammenarbeiten, um das dann auch umzusetzen,
00:43:29: weil ganz viele Werkzeuge im Schrank zu haben, aber sie nicht anwenden zu können,
00:43:32: bringt halt auch relativ wenig.
00:43:34: Und dann, wie organisiere ich das Ganze?
00:43:36: Wie komme ich nach vorne, wie starte ich innovative Projekte,
00:43:39: wie kriege ich dann auch den Sprung?
00:43:41: Das ist ja auch ein sehr, sehr wichtiges Thema.
00:43:43: Wie kann ich das denn auch aufnehmen?
00:43:45: Wie kann ich das denn auch aufnehmen?
00:43:47: Wie kann ich das denn auch aufnehmen?
00:43:49: Ich denke, diese Reise in der Kürze der Zeit war dann entsprechend auch so aufgebaut,
00:43:54: dass wir versucht haben, den Bogen da an der Stelle zu spannen.
00:43:58: Wir haben heute über Gas und Elektrik gesprochen.
00:44:02: Der wichtigste Treibstoff, den wir aber brauchen,
00:44:06: um unsere Erkenntnisse umzusetzen, ist der Unternehmergeist.
00:44:11: Der ist hier an vielen Stellen reichlich vorhanden.
00:44:15: Ist der Mut und die Zukunft zu Versicht zu sagen,
00:44:19: ich weiß heute noch nicht so genau, wie es gehen wird,
00:44:23: aber ich glaube, wir werden das schon schaffen.
00:44:26: Das ist Unternehmertum, ins Risiko zu springen,
00:44:29: natürlich mit ein paar klugen Unternehmens-, Unterüberlegungen dazu,
00:44:33: aber dann doch von der Klippe zu springen und zu sagen,
00:44:36: es wird schon gelingen.
00:44:38: Wir haben hier eine nachfolgende Generation am Start,
00:44:42: die auch sagt, das Wasser ist unruhig.
00:44:45: Es ist vielleicht auch gerade ein bisschen frisch.
00:44:48: Es ist nicht der beheizte Pool, in den ich springe,
00:44:51: aber ich kann schwimmen.
00:44:53: Und wenn das Wasser unruhig ist, dann wird es auch wieder ruhiger werden.
00:44:57: An der Küste oben bei mir wissen wir das.
00:45:00: Das geht so immer einher.
00:45:03: Und ich glaube, wenn dieser Gedanke an die Zukunft
00:45:07: und die nächste Generation und der unternehmerische Mut
00:45:10: unser Treibstoff und unser Antrieb sind,
00:45:14: und diese Zuversicht der Kinder hat, der muss die Zuversicht haben,
00:45:18: der muss irgendwann mal die Nachrichten abschalten und sagen,
00:45:21: ich mache aber trotzdem.
00:45:23: Und das ist der Boden, auf dem die Zukunft gebaut werden kann.
00:45:28: Dann entsteht das, was wir zum Motto unseres Podcasts auch gemacht haben.
00:45:32: Zukunft bauen, die Frage, wie bauen wir denn die Lebenswelt unserer Zukunft?
00:45:37: Dazu gehören Spielregeln, Rahmenbedingungen,
00:45:41: dazu gehört aber eben auch handfestes unternehmerisches Tun.
00:45:45: Dann bleibt vieles nicht nur im grünen Bereich,
00:45:48: sondern auch hier im weißen Bereich.
00:45:51: Und in diesem Sinne wünschen wir allen,
00:45:55: genau diesen Spirit mitzunehmen und aufrecht zu erhalten
00:45:59: und sich heute auch anzünden zu lassen von dieser tollen Anlage,
00:46:03: die einfach Freude macht, wenn man sie sieht.
00:46:06: Und bitte nicht die Energie da reinzustecken zu sagen,
00:46:09: oh Gott, wie gehe ich damit um, sondern zu sagen, nicht ja aber,
00:46:13: sondern ja und, endlich ist das Ding da,
00:46:16: endlich kann ich mir was überlegen, was ich damit machen kann
00:46:19: und wie wir gemeinsam daraus eine Erfolgsgeschichte machen
00:46:22: und wie ich meinen Teil dazu leisten kann.
00:46:25: Vielen Dank fürs Zuhören.
00:46:27: Wir wünschen noch einen tollen und inspirierenden Tag.
00:46:30: Vielen Dank.
00:46:31: Zukunft bauen ist unsere aller Aufgabe.
00:46:34: Ich würde sagen, packen wir es an.
00:46:36: Danke für den Besuch.
00:46:37: Danke, die Ohren in den Kopf.
00:46:38: Bis weiter.
00:46:39: Vielen Dank, euch, dass ihr hier seid.
00:46:41: Danke schön.
00:46:42: Ich fahre Ihnen.
00:46:43: Vielen Dank an Sie und euch fürs Zuhören
00:46:50: bei Zukunft Bauen,
00:46:52: dem Zukunftspodcast für die Bauindustrie.
00:46:55: Wenn euch der Podcast gefällt,
00:46:57: würden wir uns über eine Bewertung freuen
00:46:59: und natürlich darüber,
00:47:00: wenn ihr den Podcast bei einem Podcast Provider Eures Vertrauens
00:47:03: abonniert.
00:47:04: Wir freuen uns auf ein Wiederhören.
00:47:06: Bis bald.
00:47:07: [Musik]