#82 | Deutscher Asphaltverband Oliver Nohse, Marco Bokies, André Täube - Wege in die Zukunft asphaltieren

Shownotes

Wir sprechen mit Oliver Nohse, Präsident Deutscher Asphaltverband, Marco Bokies, und André Täube, Geschäftsführer Deutscher Asphaltverband über die Bedeutung, die Potenziale und die Zukunft der Branche und des Baustoffs Asphalt. Es geht um die Zukunft unserer Straßen. Gemeinsam mit dem Präsidium und der Geschäftsführung des Deutschen Asphaltverbands diskutieren wir die Bedeutung des Asphalts für die deutsche Infrastruktur, die Herausforderungen der Nachhaltigkeit und die neuesten Innovationen in der Branche. Es geht um die Relevanz von Investitionen, den Bürokratieabbau, die Digitalisierung und den Wandel zu klimaneutralen Brennstoffen. Außerdem werfen wir einen Blick auf die "Straße der Zukunft" und erfahren, warum "Schwarzsehen" in Bezug auf Asphalt durchaus positiv sein kann.

Themen in der Folge:

  • Der Deutsche Asphaltverband: Aufgaben, Ziele und Bedeutung für die Infrastruktur.
  • Asphaltage in Berchtesgaden: Rückblick auf die Veranstaltung und die Highlight-Themen.
  • Appell an die Politik: Mehr Investitionen in die Infrastruktur und Bürokratieabbau. -Asphalt und seine Rekevanz für die Gesellschaft
  • Nachhaltigkeit: Asphalt als nachhaltiger Baustoff mit hoher Recyclingquote.
  • Innovationen: Möglichkeiten zur Verbesserung der Nachhaltigkeit von Asphalt.
  • Herausforderungen: Bürokratie, Umsetzung von Innovationen, Förderung nachhaltiger Konzepte.
  • Zukunftsfähigkeit: Wechsel zu klimaneutralen Brennstoffen, Digitalisierung, Energiegewinnung.
  • Die Straße der Zukunft: Umweltfreundlich, resilient und als Lebensader des Landes.
  • Ausblick

In dieser Folge (Gäste und Links):

Oliver Nohse, Präsident Deutscher Asphaltverband

Marco Bokies, Geschäftsführer Deutscher Asphaltverband

André Täube, Geschäftsführer Deutscher Asphaltverband

Deutscher Asphaltverband e.V.

Verlinkungen Hosts und Podcast

Website: Christian Haak

Christian Haak auf LinkedIn

Website: Martin Ferger

Martin Ferger auf LinkedIn

Wenn Ihnen der Podcast gefällt, dann lassen Sie gerne Like & Abo da! Sie haben Fragen, planen ein Projekt oder möchten gern als Interviewgast in unserem Podcast dabei sein? - Sprechen Sie uns an! Eine Keynote, kompetente Eventmoderation oder ein Live-Podcast? Lassen Sie uns miteinander sprechen!

Präsentiert von: Zukunft.Bauen. | Der Haak & Ferger Zukunftspodcast für die Bauindustrie

Der Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen & Leben interessieren.

Live-Events von Zukunft.Bauen.

Hinweis: Das Folgentranskript wurde automatisch erstellt.

Transkript anzeigen

00:00:00: Moin aus Hamburg und Siegen.

00:00:09: Und herzlich willkommen zu unserem Podcast für die Bauindustrie Zukunft Bauen.

00:00:15: Dem Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen und Leben interessieren.

00:00:21: Wir sind Martin und Christian und wir werfen in diesem Podcast einen Blick auf die Zukunftsentwicklungen

00:00:28: von Branche, Technologie und Lebenswelt.

00:00:31: Es wird dabei um die Veränderung der Baubranche gehen und darum, was dies für uns und für

00:00:37: die Unternehmen der Branche bedeutet.

00:00:38: Heute haben Martin und ich uns erneut hohen Besuch eingeladen.

00:00:44: Wir haben das Präsidium und die Geschäftsführung des Deutschen Asphaltverbandes zu Gast.

00:00:50: Mit ihnen blicken wir noch einmal auf das Jahreshighlight zum Beginn von 2024 zurück,

00:00:57: die Deutschen Asphaltage in Berchtesgaden und tauchen dann ein in die Marktsituation,

00:01:04: die Materialsituation, Themen der Regulierung und natürlich in alle Fragen rund um die

00:01:11: unternehmerische Sicht auf das Thema Asphalt.

00:01:14: Welche Bedeutung hat der Baustoff für Deutschland und seine Infrastruktur und welche Themen

00:01:21: beschäftigen zurzeit die Unternehmen, die Asphalt einbauen, produzieren und zu liefern?

00:01:28: Für alle, die nicht so vertraut sind mit dem Baustoff wird hier sicherlich klar, welche

00:01:35: Bedeutung Asphalt für Deutschland, seine Infrastruktur und auch seine Wirtschaft hat.

00:01:41: Und wir lernen auch am Ende, warum Schwarz sehen in Bezug auf Asphalt möglicherweise

00:01:48: eine ganz positive Botschaft ist.

00:01:50: Also, rein in diese Folge.

00:01:52: Wir freuen uns auf diesen intensiven Austausch.

00:01:56: Herzlich willkommen.

00:01:57: Wunderschön, dass wir heute in dieser großen, erweiterten kompetenten Runde beisammen sind

00:02:02: hier bei Zukunft Bauen.

00:02:04: Guten Morgen, Herr Nohse, Herr Bokies und Herr Täube sind heute dabei.

00:02:09: Ich freue mich, dass wir hier zusammen sind und natürlich auch wie immer Martin Ferger.

00:02:12: Ja, schönen guten Morgen auch aus dem schönen Ruhrgebiet und ich freue mich auf interessante

00:02:19: Gespräche über Asphalt.

00:02:20: Guten Morgen aus Berlin.

00:02:22: Ja, schönen guten Morgen hier aus Bonn.

00:02:25: Ja, schönen guten Morgen auch von meiner Seite und wie immer, ich freue mich auf unser Gespräch.

00:02:29: Das führt uns ja schon fast ins heutige Thema hinein.

00:02:32: Wir decken heute geographisch ein Großteil der Republik ab und alle die Standorte, an

00:02:38: denen wir uns gerade befinden, sind durch Straßen miteinander verbunden.

00:02:43: Also, man würde wahrscheinlich einen unterbrechungsfreien Weg aus Asphalt zwischen uns allen hier herstellen

00:02:50: können.

00:02:51: Heute im Schwerpunkt natürlich der Deutsche Asphaltverband mit den Köpfen dieses Verbandes.

00:02:58: Nehmen Sie uns und unsere Hörerinnen und Hörer doch einmal mit hinter die Kulissen

00:03:04: dieses Verbandes.

00:03:05: Wofür steht der Verband?

00:03:06: Was treibt Sie momentan besonders um?

00:03:10: Was sind die Aufgaben und vor allen Dingen auch was tun Sie persönlich in diesem Verband?

00:03:16: Herr Nohse, ich werfe Ihnen mal hier den Ball zu.

00:03:19: Steigen Sie doch bitte einfach einmal ein.

00:03:20: Ja, ich bin seit 2018 Präsident des Asphaltverbandes.

00:03:27: Gerade der Asphaltverband setzt sich natürlich sehr stark für unsere Straßen ein.

00:03:33: Man muss wissen, dass doch 95 Prozent aller Oberflächen in Deutschland in der Infrastruktur

00:03:40: aus Asphalt bestehen und das hat man eigentlich gar nicht so auf dem Schirm, wie wichtig doch

00:03:44: dieser Baustoff ist.

00:03:45: Aber auf der anderen Seite auch sehr zukunftsfähig.

00:03:49: Wir haben sehr hohe Recyclingquoten wie kaum andere Baustoffe.

00:03:52: Also vielleicht kann man noch Glas und Papier nennen, aber wir sind auch bei 90 Prozent

00:03:58: und das zeichnet eben auch gerade unsere Bauweise aus.

00:04:01: Wir sind sehr flexibel und insofern setzen wir uns natürlich auch gerade in der Zukunft

00:04:07: für Innovationen ein, diesen Baustoff noch besser zu machen.

00:04:10: Es gibt da viele Aufgaben, über die wir sicherlich gleich auch noch im Einzelnen sprechen werden.

00:04:16: Wir vertreten ca. 350 Firmen, die sich intensiv mit Asphalt oder um den Asphalt herum beschäftigen.

00:04:25: Man muss wissen, dass im Straßenbau in Deutschland rund 3000 Betriebe aktiv sind, die eine Leistung

00:04:34: von knapp 20 Milliarden erzielen.

00:04:37: Das heißt im Vergleich zur Bauindustrie sind wir so ein Zehntel.

00:04:42: Aber was eben uns gerade auszeichnet, ist eben, dass wir, wie Sie es gerade schon sehr

00:04:50: schön beschrieben haben, in Deutschland viele Städte miteinander verbinden, viele Regionen

00:04:57: miteinander verbinden und gerade im Bereich der Wirtschaft natürlich auch mit unseren

00:05:04: Autobahnen, die auch überwiegend aus Asphalt natürlich bestehen, sehr viele Güter transportieren

00:05:10: und das ist sicherlich auch nochmal ein Thema, für worüber wir gleich noch darüber reden

00:05:16: sollten, wie schaffen wir es, dass unsere Wirtschaft auch wieder gut funktioniert.

00:05:20: Und das sind eben Aufgaben, die auch der Verband mit bewerkstelligt und darüber hinaus natürlich

00:05:28: auch noch ein bisschen Forschung macht.

00:05:30: Da steigen wir gleich tiefer ein.

00:05:32: Danke schön, Herr Nohse.

00:05:33: Ich gehe mal rüber zu Herrn Bukis.

00:05:37: Wir beide vertreten ja heute hier die juristische und kaufmännische Seite in dieser Runde und

00:05:42: sind mit drei Ingenieuren hier auf der anderen Seite, zumindest hier im Podcast heute die

00:05:51: Minderheit.

00:05:52: Wie geht es Ihnen da in Ihrer täglichen Aufgabe in der Geschäftsführung des Verbandes?

00:05:58: Welche Themen beschäftigen Sie?

00:06:00: Welche Themen haben Sie auf dem Tisch, die die Ingenieure vielleicht auch gar nicht immer

00:06:05: so gerne im Blick haben?

00:06:07: Ja, ich bin es ja gewohnt, mit Ingenieuren zusammenzuarbeiten und schätze das mittlerweile

00:06:13: auch.

00:06:14: Also natürlich sind das zweieweise ganz andere Denkweisen und Vorstellungen, aber ich glaube,

00:06:20: da hat man zu einem guten Miteinander gefunden.

00:06:23: Ja, also natürlich, wir sind als Asphaltverband eher ein technisch aufgestellter Verband

00:06:29: und insofern natürlich mit den großen Themen beschäftigt die Asphalttechnologie letztlich

00:06:37: umfassen.

00:06:38: Das heißt natürlich nicht, dass wir davon irgendwie frei sind, dass wir uns um Recht

00:06:42: und Juristerei und dergleichen kümmern müssen, sondern wir wissen natürlich, dass in Deutschland

00:06:47: eine starke Drokratie herrscht, dass die Unternehmen natürlich auch an Sprengen Beratungsbedarf haben,

00:06:54: Beigenemigungen und bei umweltrechtlichen Fragestellungen und das ist natürlich auch

00:07:00: eine Aufgabenstellung des Verbandes, sich darum zu kümmern, die Unternehmen zu beladen

00:07:05: und da irgendwie durch den Dschungel durchzumanörieren.

00:07:08: Und soweit ist es eigentlich eine klassische Aufteilung beim Verband, dass wir hier so

00:07:13: eine Kompetenz haben auf wirtschaftlich juristischer Ebene und natürlich auch auf der technischen

00:07:19: Ebene.

00:07:20: Ich teile ja die positive Sicht da drauf, dass sich das gut ergänzt und dass unterschiedliche

00:07:26: Blickwinkel auf ein Thema am Ende eine Bereicherung sind und eben einen dann auch eher vollständigen

00:07:31: Blick auf das Thema bringen.

00:07:33: Und ich glaube, deshalb spreche ich es auch an, dass das insgesamt ganz wichtig ist,

00:07:37: dass verschiedene Disziplinen miteinander am Tisch sind, wenn es um Lösungen für die

00:07:41: Zukunft und für die Probleme von heute geht.

00:07:44: Und Martin, da erleben wir ja auch immer wieder in vielen Unternehmen, dass das nicht immer

00:07:48: so gesehen ist und Lösungen dann manchmal sehr einseitig sind.

00:07:52: Also auch hier kann man sehen, die Vielfältigkeit hilft dann oft schon weiter Themen doch ganzheitlich

00:07:58: und klug zu erfassen.

00:07:59: Herr Täube, Sie sind in der Geschäftsführung des Verbandes der Ingenieur Part neben Herrn

00:08:06: Bokies.

00:08:07: Können Sie seine Worte bestätigen an der Stelle?

00:08:11: Ja klar, ganz umgar.

00:08:13: Wir sind natürlich in erster Linie, wie der Kollege das auch schon gesagt hat, ein technischer

00:08:18: Fachverband.

00:08:19: Aber die nicht technischen Themen werden durchaus immer mehr und das miteinander, das

00:08:26: macht es eben aus, denn als Deutscher Asphaltverband sind wir die Interessenvertretung der Asphalthersteller

00:08:33: und Einbauer, aber eben darüber hinaus auch die Heimat von ungefähr 350 Firmen, die bei

00:08:40: uns organisiert sind.

00:08:41: Und das sind auch Firmen, die im erweiterten Sinne mit dem Asphalt zu tun haben, sei

00:08:46: es als Dienstleister oder Zulieferer.

00:08:50: Und wir verstehen uns auch als Vermittler zwischen Auftraggeber und Auftragnehmerseite

00:08:57: fungieren als Ansprechpartner für die Auftraggeber, für die schreibenden Stellen in Deutschland.

00:09:04: Und das sind alle Aspekte wichtig und wir setzen uns hier für eine nachhaltige Infrastruktur

00:09:11: ein.

00:09:12: Wer in der Branche beheimatet ist, der weiß natürlich eines der Highlights.

00:09:19: Alle zwei Jahre sind die Asphalt-Tage in Berchtesgaden und da wollen wir vielleicht für die, die

00:09:27: heute dieses Jahr nicht dabei waren, nicht da waren beim letzten Mal doch nochmal einen

00:09:31: Blick drauf werfen, Herr Nohse.

00:09:32: Was waren denn aus ihrer Sicht so auch mit ein bisschen Abstand die Highlight-Themen

00:09:38: des Jahres?

00:09:39: Was waren die Themen, die dort diskutiert worden sind, die bewegt haben?

00:09:42: Die vielleicht auch Hoffnung auf der einen Seite oder Sorgen auf der anderen Seite gemacht

00:09:46: haben?

00:09:47: Ja, grundsätzlich muss man einfach mal sagen, dass Berchtesgaden ein wunderschöner Ort

00:09:51: ist.

00:09:52: Insofern, dass da im Winter natürlich wenn Schnee liegt und das war jetzt auch in den

00:09:57: letzten Jahren der Fall, auch wenn es immer weniger wird, dass das ganze Ambiente dazu

00:10:04: einlädt, auch gute Gespräche zu führen.

00:10:06: Und das ist auch sicherlich für Berchtesgaden ganz wichtig, da geht kein Mensch verloren.

00:10:12: Das ist ein kleiner Ort, der einzige, der vielleicht mal wissen was erleben will, der

00:10:16: fährt nach Salzburg, aber er weiß eben auch, dass gerade in Berchtesgaden alle Entscheidungsträger

00:10:23: in der Asphaltindustrie vor Ort sind und deswegen ist dieses Miteinander-Biertrinken-Gespräch

00:10:30: führen über die Zukunftreden, über das, was nicht so gut läuft, auch immer mit im Vordergrund.

00:10:36: Wir haben eine Ausstellung, wo auch viele Innovationen gezeigt werden und dann kommen

00:10:42: wir natürlich immer zu dem spannenden Programm und wir hatten in diesem Jahr das Highlight,

00:10:47: das Herr Joachim Gauck gesprochen hat, als Festredner und das ist ein beeindruckender

00:10:53: Redner und gerade auch diese Aktualität bzgl. der ganzen krisenwirtschaftlichen Krisen,

00:10:59: aber auch geopolitischer Krisen, die ja insbesondere in Russland ist und da hat er natürlich auf

00:11:06: grund seiner Vergangenheit auch große Erfahrungen, hat er auch sehr viel persönlich erleben müssen.

00:11:13: Sein Vater war ja auch lange in Kriegsgefangenschaft bzw. dann auch nachher in russischer Gefangenschaft

00:11:22: und das war doch sehr beeindruckend, was er uns da berichten konnte. Aber wir haben natürlich

00:11:28: in erster Linie auch fachliche Themen behandeln, die Transformation grundsätzlich in der Bauindustrie,

00:11:33: wie aber auch dann speziell im Asphalt, wie kriegen wir es hin, mehr zu digitalisieren,

00:11:40: Prozesse zu optimieren und was natürlich ein Riesenthema auch bei uns ist, ist die Energie.

00:11:46: Wie werden wir zukünftig noch nachhaltiger unseren Baustoff gestalten können? Und diese

00:11:52: Themen werden uns auch sicherlich in den nächsten Asphaltagen, das nächste Mal sehen wir uns

00:11:59: ja dann wahrscheinlich 2026 beschäftigen und diese Gespräche dann auch weiter fortsetzen.

00:12:05: Jetzt sind wir schon in der zumindest ehemaligen politischen Heimat, ein bisschen in Berlin von

00:12:12: Herrn Gauck angekommen. Wenn ich mal Richtung Berlin und Politik blicke, Herr Nohse, wie ist denn so

00:12:19: aus dem Ruhrgebiet, wo Sie momentan sitzen, der Blick Richtung Berlin, was sind so die Themen,

00:12:26: die Sie Berlin zurufen oder mit denen Sie dort im Moment im Gespräch im Dialog sind?

00:12:33: Ja, wir müssen natürlich leider auch feststellen, dass unsere Wirtschaft nicht mehr wächst und

00:12:39: gerade für die Themen, Transformationen und so weiter benötigen wir natürlich auch Rückenwind,

00:12:46: um das Ganze finanzieren zu können und insofern brauchen wir eine starke Wirtschaft und wir

00:12:52: haben also leider jetzt ja im letzten Jahr wieder nur einen Investitionsvolumen von

00:12:59: ausländischen Firmen von 22 Milliarden Euro feststellen dürfen. Das heißt, in den letzten

00:13:06: Jahren wird kaum noch mehr in Deutschland investiert und was jetzt noch erschwerend hinzukommt,

00:13:10: ist, dass unsere deutsche Wirtschaft auch mittlerweile eher ins Ausland geht und dort neue

00:13:17: Produktionsstätten baut als in Deutschland. Das heißt, wir brauchen, um wieder Wachstum

00:13:24: zu generieren, eine starke Infrastruktur und das ist eben jetzt genau der Appell an Berlin,

00:13:32: dass dort dementsprechende Leitplanken gestaltet werden, dass wir dafür eben auch die nötigen

00:13:38: finanziellen Mittel bekommen, damit unsere Infrastruktur, die sehr gut war, aber in den

00:13:45: letzten Jahren total vernachlässigt worden ist, wieder auf den modernsten Stand gebracht wird.

00:13:52: Wir haben diese Problematik in erster Linie natürlich bei den Brücken, dass wir hier jährlich

00:13:58: über 400 Brücken sanieren müssen. Ich lebe ja im Ruhrgebiet. Ich bin umgeben von Brückensperrungen.

00:14:05: Das geht los mit der einzelnen Leverkusen, die ja jetzt Gott sei Dank wieder halbzeitig befahrbar

00:14:11: ist, auch für die Lkw. Dann kam die nächste Sperrung in Neukampe bei Dysburg. Da ist mittlerweile

00:14:18: auch das erste Teilbauwerk fertiggestellt. Das funktioniert wieder, aber dann kam die

00:14:24: Teilbrücke Ramende, eine Katastrophe für die Bevölkerung, für die Wirtschaft. Ein wirtschaftlicher

00:14:30: Schaden von über 1,8 Milliarden Euro ist festgestellt worden durch das Deutsche Institut für Wirtschaft.

00:14:37: Wir haben im Ruhrgebiet aktuell drei Sperrungen, wobei wir eine Vollsperrung bei Bochum haben,

00:14:45: die temporär bis November noch geht. Und wir haben noch mal für den Lkw zwei Sperrungen auf der 43

00:14:51: und auf der 42. Das heißt, wir haben viel zu spät begonnen, unsere Infrastruktur wieder zu

00:14:58: modernisieren. Und diese Konsequenzen, die daraus entstehen, ist natürlich gerade auch für die

00:15:04: Wirtschaft eine Katastrophe. Wir haben den Nachteil der Energiekosten, das werden wir auch nicht mit

00:15:10: neuen Windrädern und so weiter kompensieren können. Sicherlich sind wir da auch einen guten Weg.

00:15:14: Aber was wir auf jeden Fall brauchen, um wirtschaftlich wettbewerbsfähig international zu

00:15:21: sein, ist eben eine gute Infrastruktur. Und das ist genau das, was passieren muss, dass wir wieder

00:15:27: mehr Geld investieren in unsere Modernisierung. Ich will gar nicht von neuen Autobahnen sprechen,

00:15:33: sondern es geht darum, die bestehenden Strecken wieder auch vor der Mann zu bringen.

00:15:37: Man muss sich ja vorstellen, wenn ich es richtig weiß, dass in Deutschland glaube ich 95 Prozent

00:15:43: der Straßen mit Asphalt befestigt sind in Europa ungefähr 90 Prozent. Das heißt, die

00:15:50: Relevanz dieses Baustoffes und auch das Zustand des Straßen steht ja für, weil man ist mal großzügig,

00:15:57: sagt für fast 100 Prozent dessen, wo wir Logistik drauf betreiben. Das gute Aufkommen

00:16:05: läuft zum größten Teil über die Straße. Das heißt, wenn dieses Betriebssystem nicht funktioniert,

00:16:11: funktioniert auch an vielen Stellen Deutschland nicht mehr richtig muss man sagen. Martin,

00:16:16: wir wollen ja hier etwas tiefer auch jetzt in die technische Seite einsteigen. Das Thema Asphalt

00:16:23: ist im Namen des Verbandes. Das Thema Asphalt fließt vielleicht auch in den Adern der Beteiligten

00:16:31: hier ein bisschen in der Leidenschaft. Wie sieht es mit dem Thema Asphalt und Nachhaltigkeit aus,

00:16:37: Martin, aus deiner Sicht? Was sind da die Themen, die wir heute im Blick haben müssen hier?

00:16:41: Ja, also Asphalt im Blut, wie du sagst. Also ich kenne es seitdem ich ja klein bin. Hier

00:16:46: auch schon im Vorpraktikum zum Studium selber an der Bole stehen dürfen beim Fertiger,

00:16:51: ich kenne eigentlich den Asphaltgeruch von klein auf. Was so in der aktuellen Diskussion ja immer

00:16:58: so ist, wenn wir über Nachhaltigkeit und Mobilität sprechen, wenn wir die Nachrichten hören und

00:17:02: sehen, hat man immer das Gefühl, Bahn ist super, Straße ist schlecht. Also das ist so diese Lesart

00:17:10: irgendwie und ich finde, da muss man jetzt auch mal glaube ich versuchen in der Folge auch heute

00:17:15: in irgendeiner Form auch nochmal Aufklärung zu betreiben. Deswegen für mich so die Frage

00:17:20: auch in die Runde, wenn wir mal schauen, Asphalt und Nachhaltigkeit, nachhaltige Entwicklung,

00:17:25: nachhaltige Mobilität, wieso geht das und wenn ja, wie geht das? Ja, wenn ich vielleicht nochmal

00:17:32: einmal kurz dazwischen gehen darf, wenn es um die Bahn geht, kann ich nur sagen,

00:17:39: natürlich gönnen wir der Bahn jeden Euro, aber wir müssen auch wissen, dass über 80%

00:17:45: der Güter über die Straße laufen. Das bedeutet das auch zukünftig und das haben mehrere

00:17:50: Prognosen, Langzeitprognosen auch gezeigt, wenn der Güterverkehr weiter erwachsen wird und es gibt

00:17:57: da Zahlen 20, 30, um 30%, 20, 50 sogar um 54%. Das sind also unglaubliche Zahlen, die da eben noch

00:18:08: zusätzlich die Straße belasten werden und die Bahn uns nicht helfen können. Also ich wünschte auch,

00:18:14: als Autofahrer, dass viel mehr Verkehr auf die Bahn übertragen wird. Kombinierter Verkehr ist ja

00:18:21: so ein Stichwort, aber man muss gerade hier Nordrhein-Westfalen feststellen, die großen Seehefen,

00:18:26: Rotterdam, Antwerpen, Amsterdam, der ganze Verkehr Richtung Osteuropa läuft über unsere

00:18:34: Autobahn. Das ist einfach nicht möglich, dort Bahnstrecken zu aktivieren, die diesen Verkehr

00:18:41: aufnehmen. Selbst wenn die Bahn jetzt auch erheblich finanziell besser ausgestattet wird,

00:18:47: wird es Jahre dauern, bis dort eine gewisse Entlastung möglich ist und deswegen umso

00:18:55: wichtiger ist, dass die Straße weiter auch finanziell besser gestellt wird und man muss

00:19:02: einfach auch sehen durch die Lkw-Maut, die ja jetzt nochmal erhöht worden ist, zum 1.12.2023

00:19:08: haben wir natürlich auch eine Einnahme, die über 15 Milliarden Euro sich belaufen

00:19:16: wird. Das bedeutet einfach, dass die Straße auch mehr zweckgebundes Geld bekommt und das wäre

00:19:24: für mich der Ansatz. Herr Täube, ich würde Sie da an der Stelle mal direkt ansprechen wollen. Es gibt

00:19:30: da ja verschiedene Aspekte über Temperatur, Helligkeit, OPA und wo der Asphalt auch herkommt,

00:19:35: um aus den Mischwerken da in eine richtige Richtung zu gehen. Können Sie uns da vielleicht mal mitnehmen,

00:19:39: welche Ansätze es da gibt? Selbstverständlich. Asphalt ist von Hause aus ein ganz nachhaltiger

00:19:46: Baustoff, weil er einfach die Fähigkeit zur Wiederverwendbarkeit mitbringt und das ist auch

00:19:54: der Grund, warum wir das schon seit Jahrzehnten betreiben und dort mittlerweile bei der Wiederverwendung

00:20:00: des Asphalt auf einem Niveau von 90 Prozent schon sind, wo also wirklich der Asphalt,

00:20:08: der aus der Straße kommt, wieder in die Straße über in die gleiche Schicht mehr schichtigen

00:20:15: Befestigung eingebaut werden kann und darüber hinaus haben wir einen unten Strauß von Möglichkeiten

00:20:22: mit dem Baustoff Asphalt. Das beginnt bei aktiver Schadstoffabsenkung durch fotokatalytische

00:20:30: Asphalt-Dec-Schichten. Das geht über die Möglichkeiten der Temperaturreduzierung,

00:20:36: die natürlich einen wesentlichen Beitrag zum Arbeits- und Gesundheitsschutz einerseits

00:20:42: leistet, aber zum anderen auch den Verbrauch an Primärenergie signifikant senken hilft und eben

00:20:50: auch den ökologischen Fußabdruck des Baustoffs verbessert und das geht weiter über

00:20:57: aufgehälte Asphalt-Dec-Schichten, die gerade auch in den Städten helfen, die Aufheizung zu verringern.

00:21:09: Das geht weiter mit offenporigen Asfalten, manchen als Flüster Asphalt bekannt,

00:21:15: in Autobahnen als aktive Lärmschutzmaßnahme, aber eben auch innerstädtisch als wasserdurchlässige

00:21:23: Asphalt-Befestigung ausgebildet. Stichwort Wammstadt kann also helfen, innerstädtisch

00:21:28: Wasser zu speichern. Wir haben da wirklich viele, viele Möglichkeiten. Auch Energiegewinnung aus

00:21:35: Asphaltstraßen, sogenannte Power Roads sind möglich, wo also die Energie außer Sonnenwärme

00:21:41: über Wärmepumpen für benachbarte Gebäude und Infrastrukturen nutzbar gemacht werden kann.

00:21:47: Da ist gerade ganz, ganz viel in Bewegung und das ist eine sehr spannende Zeit.

00:21:51: Das ist ja ein bunter Strauß an Möglichkeiten. Jetzt blicke ich gerade in das Gesicht von Herrn

00:21:59: Bokis und denke so, meine Güte, was hängt denn da an rechtlichen Themen hinten dran?

00:22:06: Weil Innovation, neue Wege, die eingefahrenden Wege zu verlassen, ist auf der einen Seite ja

00:22:12: immer gut und die Techniker haben das möglicherweise auch Technisch schon im Griff. Wie

00:22:18: sieht es denn da auf der Vergabeseite aus, auf der Genehmigungsseite aus? Was geht da schon

00:22:24: und was braucht es noch, damit wir auch diese Innovationen und neue Themen tatsächlich auf

00:22:30: die Straße bringen? Ja, ich sage dann immer willkommen in Innovationsland Deutschland. Wir

00:22:36: haben ganz viele tolle Ideen von Transrapid über Videorekorder oder MP3 Player und das wird

00:22:44: in Deutschland entwickelt, aber die Umsetzung erfolgt dann irgendwo anders und das ist glaube

00:22:48: ich einerseits ein Manko unseres Standorts, dass wir viele Ideen haben, die es aber nicht

00:22:54: rechtzeitig umsetzen können, andererseits sind wir natürlich innovationsfreudig und es ist eine

00:23:00: ganz große Aufgabe das Ganze irgendwie ja dann in die Umsetzung zu bringen. Wir haben mit

00:23:07: Bürokratie zu kämpfen, also ich glaube, dass das natürlich nach wie vor ein ganz entscheidender

00:23:11: Faktor ist, der noch zu dem Standortnachteil hinzukommt, dass unsere Straßen immer schlechter

00:23:19: werden und in der Performance abbauen. Wir würden es natürlich gerne wünschen, dass dann

00:23:24: da, wo Innovationen stattfinden und selbst in so kleineren Nehmen, das ist ja nicht immer die

00:23:30: Raketenwissenschaft, die Asphaltindustrie, aber da, wo wir Innovationen haben und wo wir unseren

00:23:37: Beitrag leisten können, innovativ nachhaltig zu sein, dass so etwas besser in die Umsetzung

00:23:43: gelangt und dafür appellieren wir natürlich auch an die Politik, dass die Rahmenbedehmungen

00:23:50: einfach gesetzt werden. Wenn ich Ihnen auf Knopfdruck drei konkrete Wünsche da erfüllen könnte,

00:23:56: welche würden Sie mir zurufen? Werden sagen, also erst mal mehr Geld, das wird sich ja gerade

00:24:07: schon herauskristallisiert. Wir brauchen einfach mehr Investitionen, denn Innovation ohne Investition

00:24:15: ist nichts. Also es kostet natürlich auch mehr Geld. Das muss man sich ja auch vorunghalten,

00:24:20: dass je nachhaltiger und je klimaschonender ich unterwegs sein möchte, dass es mitunter dann

00:24:26: auch mehr Geld kostet. Das ist sicherlich der erste Punkt. Der zweite Punkt wird sein,

00:24:31: das ist das also mein Part, dass ich sage, wir brauchen Bürokratieabbau. Es muss einfacher

00:24:38: werden. Also wenn ich daran denke, dass so früher eine Genehmigung für eine Asphaltmischanlage

00:24:42: auf zwei Seiten möglich war, Genehmigungsbescheid. Und jetzt haben wir so 100 Seiten für eine

00:24:49: entsprechende Genehmigung. Ich will das nicht schlechtreden. Das ist jetzt prinzipiell natürlich

00:24:55: auch Teil eines Fortschritts ist, dass wir uns im Umweltmanagement und im gesetzlichen

00:25:00: Management fortentwickelt haben und die Standards immer nach oben gesetzt haben. Aber Deutschland

00:25:05: ist einfach ein Meister darin, sich zu verzwicken und die entsprechenden Entscheidungen

00:25:11: ganz nach oben zu teilen. Und der dritte Punkt, der wäre jetzt tatsächlich, dass man diesen

00:25:20: ganzen Innovationen mehr Platz einräumt und dass man eben dann vielleicht auch mal Gesetze

00:25:27: beschließt oder die Möglichkeit offen lässt, Innovationen auch zuzulassen. Da haben wir ganz

00:25:35: viele Beispiele. Wenn wir gerade im Temperaturabgesenken Asphalt uns bewegen, da sind ganz viele

00:25:43: Neuerungen auf dem Weg und dann braucht man mehr Flexibilität. Da braucht man auch Flexibilität

00:25:48: natürlich auch auf der Auftraggeberseite, aber sicherlich auch bei uns. Also gerade vielleicht

00:25:53: das letzte Stichwort noch mal so aus meiner Sicht ist ja auch ein Thema, das mit Arbeits- und

00:25:58: Gesundheitsschutz zu tun hat, mit Einsparung von Primärenergie möglicherweise. Also da

00:26:06: müsste doch auch ein Interesse bestehen, diese Themen schneller voranzutreiben, oder?

00:26:10: Absolut. Ich denke da vor allen Dingen in der Hinsicht, dass einerseits natürlich Interesse

00:26:18: von der Arbeitnehmerseite besteht und Arbeitsschutz, aber nicht natürlich auch bei uns, dass wir

00:26:26: da die Rahmenbedingungen besser ziehen. Ja und auch auf der anderen Seite hat das natürlich auch ein

00:26:32: Umweltfaktor. Also je mehr ich Temperatur reduziere, umso mehr kann ich Emissionen einsparen und wir

00:26:38: bewegen uns ja gerade in einer großen Nachhaltigkeitsdiskussion. Also wir sind nur ein Teil dieser

00:26:45: Nachhaltigkeitsdiskussion in der ganzen Industrie in Deutschland und wir sollten eigentlich an allen

00:26:51: Faktoren die kleinen Rädchen drehen, um ja vielleicht noch die Emissionen weiter einzusparen,

00:26:58: um die Möglichkeiten zu schaffen, solange es bautechnisch möglich bleibt. Ganz kurzer Einwurf

00:27:06: dazu. Ich finde den Punkt nochmal besonders erwähnenswert, die kleinen Rädchen drehen. Wir

00:27:11: neigen ja schon dazu, uns in der großen Lösung gerne zu verzetteln und die nicht hinzubekommen,

00:27:16: statt mal das Machbare auch zu tun. Also vielleicht mal die Dinge durchzuschauen und zu

00:27:23: sagen, wo können wir denn niedrigschwellig tatsächlich Dinge voranbringen, die für sich

00:27:27: genommen gar nicht so spektakulär sind, aber doch Tag für Tag einen kleinen Beitrag in die richtige

00:27:32: Richtung leisten können. Kann man das so sagen? An dieser Stelle ein kurzer Hinweis in eigener Sache.

00:27:46: Für diejenigen unter unseren Zuhörern, die sich gerade in ihrem eigenen Unternehmen mit relevanten

00:27:52: Zukunftsfragen befassen und die deren Ausgestaltung und die Umsetzung von Lösungen beschleunigt und

00:27:58: ergebnisorientiert für den Erfolg vorantreiben wollen. Sprechen Sie gern Martin Ferger für Themen

00:28:04: zu Lean, BIM, Digitalisierung und Prozessoptimierung über www.ferger-conculting.de und mich Christian

00:28:14: Haag zu strategischer Transformation, Strategie, Führung und Sparring für Top-Entscheider über

00:28:21: www.christianhaag.de an. Im Rahmen dieses Podcasts, aber auch darüber hinaus, tragen wir gern als

00:28:28: Speaker in Präsenz oder online zur Inspiration ihres Publikums im Rahmen ihrer Veranstaltungen

00:28:34: bei. So oder so freuen wir uns auf und überregen Austausch mit Ihnen und euch. Nehmen Sie,

00:28:41: nehmt einfach Kontakt zu uns auf.

00:28:42: Meine Sache, so auf jeden Fall, ich würde da auch nochmal weiter, sag ich mal, drauf

00:28:56: herumreiten wollen. Christian auf einer der von uns vor kurzem moderierten Veranstaltungen

00:29:02: gemeinsam war auch immer wieder die Forderung der der Anwesenden an die Politik. Es war

00:29:07: noch politische Vertreter da. Hört den Fachleuten zu fragt die Fachleute nach deren Expertise

00:29:15: bevor ihr entsprechende Entscheidungen trefft, Gesetze macht und Co. Und das sieht man ja

00:29:20: auch finde ich in dem Zusammenhang auch was Herr Bokies gerade sagt, welche Optionen

00:29:24: Möglichkeiten in so einem aus nichtfach fundiger Sicht vielleicht einfachen Baustoff drinstecken

00:29:31: um Möglichkeiten auch Richtung Nachhaltigkeit zu machen, ohne dass man einen Bürokratiemonster

00:29:36: aufzieht. Ich glaube, das ist ganz wichtig, dass sich Politik, aber auch Verwaltung in

00:29:42: den Dialog begibt mit den Fachexperten und sagt, welche Optionen haben wir denn und

00:29:48: da gehört neben Bürokratieabbau für mich auch was ganz ganz einfaches dazu. Christian,

00:29:53: du kennst da meinen Appell einfach auch, dass die Leute in den ausschreibenden Stellen mal

00:29:57: den Mut haben, aber auch hinten, sag ich mal, hinten rücks den Mut leben dürfen, also

00:30:02: Rückendeckung von der politischen Führung haben auch mal was auszuprobieren und nicht

00:30:07: zu sagen, ah gut, ich gehe auf Nummer sicher, nimm keine Recyclingmaterial, sondern nimm

00:30:12: wieder das neue Material. Aber bei uns auf dem Rathaus steht trotzdem das Schild Nachhaltigkeit,

00:30:17: da beißt sich halt oft die Katze selbst in den Schwanz. Man muss dann auch in den kleinen

00:30:21: Dingen und wenn es nur der Fahrradweg ist, sagen okay, das ist halt schon ein kleiner

00:30:25: Beitrag zur Nachhaltigkeit, wenn ich da in der Ausschreibung konsequent auf nachhaltige

00:30:30: Konzepte zurückgreife. Und da vielleicht auch noch mal die Frage in die Runde, wenn sie

00:30:34: jetzt die, die Entwicklung von Ausschreibungsunterlagen sich anschauen, sieht man da Tendenzen, dass

00:30:41: auch solche Dinge wie Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten im Verhältnis zum Preis mittlerweile

00:30:48: häufiger vorkommen oder auch, dass nachhaltige Konzepte gefordert und gefördert werden

00:30:53: oder ist es doch noch eher so, dass es geworden ist, aber noch nicht so richtig in der Projekte

00:30:58: zu machen?

00:30:59: Ja, wenn ich da gleich mal antworte, da erst mal mit dem kurzen Rücksprung, Sie haben

00:31:02: es gerade angesprochen, die Wiederverwendung auszuschließen aus reiner Vorsicht oder

00:31:08: auch aus Unkenntnis in vielen Fällen ist es nämlich die reine Unkenntnis des technischen

00:31:13: Regelwerks und der technischen Möglichkeiten, die ich führt, dass so was ausgeschlossen

00:31:17: wird. Damit haben wir zu kämpfen, obwohl die Wiederverwendung seit Jahren schon Stand

00:31:23: der Technik ist, fest im Regelwerk verankert ist, überhaupt nichts zu tun wäre, aber

00:31:29: ein aktiver Ausschluss eben dazu führt, dass hier Möglichkeiten eingeschränkt werden.

00:31:34: Und wenn wir jetzt natürlich die von Ihnen gerade angesprochenen nächsten Schritte gehen

00:31:39: wollen im Sinne von nachhaltigen Wertungskriterien in den Ausschreibungen, dann sind wir da Feuer

00:31:48: und Flamme dabei, haben auch die Rahmenbedingungen hier schon geschaffen, sind auch mit einigen

00:31:54: Bundesländern hier, kann man auch direkt mal Baden-Württemberg lobend erwähnen, schon

00:32:00: den nächsten Schritt gegangen, probieren sowas aus, andere Länder ziehen nach in anderen

00:32:06: Regionen, aber ist das noch völlig tabu und wir wünschen uns einfach, dass hier zukünftig

00:32:12: auch neben dem Preis andere Kriterien herangezogen werden, weil man nur dadurch dann auch letztlich

00:32:19: eine Innovation fördern kann, wenn bestimmte Dinge auch belohnt werden, wenn Investitionen

00:32:28: belohnt werden, dass man sich eben darüber einen Vorteil im Wettbewerb verschaffen kann

00:32:35: und nicht nur der Beligste, der dann eben auch den beligsten und unter Umständen, umweltschädlichsten

00:32:40: Brennstoffeinsetz dem Vorteil hat.

00:32:42: Ja.

00:32:43: Ich glaube, vielleicht nochmal ein Gedanke dazwischen, wenn ich so zuhöre, also das,

00:32:53: das, was geht auch machen, das ist das eine und wir sind ja hier auch in einer Branche

00:32:58: unterwegs, die ja prädestiniert ist, auch im kleinen Projekt mal Neues ausprobieren zu

00:33:03: können.

00:33:04: Wir haben neulich darüber gesprochen, BIM hat man dann am Anfang versucht, den kompliziertesten

00:33:09: und komplexesten Projekten zu machen und scheitert dann damit.

00:33:12: Da bietet sich ja eben gerade, wenn ich eine Straße baue, eben vielleicht der Radweg oder

00:33:17: die kleine Verbindungsstraße irgendwo an, wo ich mal was Neues ausprobiere.

00:33:20: Ich muss ja nicht gleich die Nord-Süd Autobahn einmal komplett neu machen und feststellen,

00:33:26: das hat nicht funktioniert.

00:33:27: Also das ist eigentlich sehr kleinteilig, niedrigschwellig, mit geringem Risiko auch

00:33:32: zu machen und man kann relativ schnell lernen beim nächsten Projekt verbessern und sich

00:33:37: da weiterentwickeln.

00:33:38: Also dass das nicht genutzt wird, ist ja in der heutigen Zeit im Grunde aus der Zeit

00:33:43: gefallen.

00:33:44: Also wir brauchen Innovation.

00:33:46: Herr Bokies ist auch schon ganz unruhig dabei.

00:33:48: Ich wollte das eigentlich dann nochmal erläutern oder ergänzen, weil es immer ja sonst so

00:33:55: negativ da herkommt, dass sich Deutschland so behebig verhält.

00:33:59: Also wir sehen die Ansätze zur Stärkung der Nachhaltigkeit ja durchaus auch.

00:34:04: Also gerade in Vergabeverfahren, Projekten, Piloten, die jetzt auf den Weg gebracht werden.

00:34:09: Also nicht der Preis soll das absolut maßgebliche sein, sondern um das mal zu erläutern, dann

00:34:17: ist es so ungefähr so 20 bis 30 Prozent des gesamten Wertungspartehorms gehen mittlerweile

00:34:22: auch in diesen Projekten über Nachhaltigkeitsmaßstäber.

00:34:26: Wie umweltfreundlich kann ich meinen Asphalt anbieten, wie umweltfreundlich ist mein Bauprojekt

00:34:32: insgesamt, wenn man nun mal auf die ökologischen Nachhaltigkeitskriterien schaut.

00:34:36: Und also man kann mitunter, selbst wenn man nicht der Anbieter mit dem niedrigsten Preis

00:34:43: ist, dann darüber, wenn man gut und innovativ anbietet, wenn man CO2 ärmer anbietet als

00:34:51: der Wettbewerb, dann so eine Submission auch gewinnen.

00:34:55: Und also ein gewisser Wettbewerb, also wir bemerken schon, dass da ist Bewegung drin.

00:35:01: Und das ist das, was uns natürlich auch in den nächsten Jahren, Stichwort Transformation

00:35:08: hier ganz klar begleiten wird.

00:35:10: Also man kann in ausschreibenden Stellen zurufen, mehr Mut und mehr davon, der Weg ist schon

00:35:15: richtig.

00:35:16: So sieht es aus, ja.

00:35:18: Wenn ich da noch mal ergänzen darf, es ist sicherlich auch errichtig, dass wir ein

00:35:24: einheitliches System haben und dass diese Nachhaltigkeit auch messbar ist.

00:35:29: Und insofern bieten sich da auch immer die Asphalt-Tage zu an, um diese Gleichheit dann

00:35:36: auch unter den Anbietern hinzubekommen.

00:35:39: Und wir als Asphaltverband haben da auch ein Modell entwickelt, die man das dann zukünftig

00:35:45: bewerten kann.

00:35:46: Denn nicht alle, die jetzt über Nachhaltigkeit sprechen und das auch dementsprechend anbieten,

00:35:53: können es auch dementsprechend messbar machen.

00:35:55: Und das muss eben vergleichbar sein.

00:35:57: Und das, was Sie gerade sagten, kann ich nur unterstützen.

00:36:01: Wir müssen einfach schneller und vor allen Dingen auch mutiger werden.

00:36:05: Denn es gibt genügend Möglichkeiten.

00:36:07: Und wir in der Asphaltindustrie sind noch lange nicht am Ende unserer Möglichkeiten,

00:36:11: was den CO2-Footprint anbelangt.

00:36:13: Wir haben da doch deutliche Möglichkeiten zukünftig noch mehr CO2 einsparen zu können.

00:36:19: Das geht halt los, dass wir unsere Prozesse digitalisieren und optimieren.

00:36:25: Vernetzung vom Steinbruch bis zur Baustelle über die Mischanlage.

00:36:30: Dass wir unsere Produktion dementsprechend dann auch besser planen.

00:36:35: Und dass wir eben damit dann auch erreichen können, dass wir unser Einbaufenster, was

00:36:42: zukünftig durch die Temperaturabsenkung deutlich geringer werden wird.

00:36:46: Wir können nicht mehr im Winter bauen, weil die Temperaturen dann auch noch mehr.

00:36:49: Und dann einfach die qualitativen Anforderungen, die wir an die Straße haben, nicht mehr erreichen können.

00:36:56: Und diese ganzen Punkte zeigen doch, dass wir noch ein großes Potenzial haben und uns

00:37:02: in Zukunft noch mehr in Richtung Nachhaltigkeit entwickeln können.

00:37:07: Ich würde noch mal den Bogen schlagen wollen.

00:37:10: Aus der Nachhaltigkeit haben sich ja in letzter Zeit auch die ein oder anderen innovativen

00:37:16: Ideen, die über das hinausgehen, was wir bis jetzt gesprochen haben, auch entwickelt.

00:37:20: Vielleicht können Sie uns da auch nochmal zwei, drei Highlights nennen, was es jetzt

00:37:25: für Möglichkeiten gibt.

00:37:27: Mobilität der Zukunft, Nachhaltigkeit durch innovative Konzepte im Bereich Asphalt umzusetzen.

00:37:33: Herr Täube, vielleicht können Sie uns da ....

00:37:35: Ja, ich sehr gerne.

00:37:36: Es ist schon kurz angeklungen.

00:37:38: Wir haben mit der Asphaltbauweise einen bunten Strauß an Möglichkeiten.

00:37:43: Hier wirklich Innovationen für mehr Nachhaltigkeit umzusetzen.

00:37:48: Das geht über Wertekonzepte, die sogenannten offenporigen Asfalte, auch auf den Autobahnen

00:37:53: als Flüster Asphalt bekannt, die einen wesentlichen Beitrag zu geringeren Lärmemissionen aus dem

00:38:02: Verkehr führen können, die aber in etwas anderer Konzeptionen innerstädtisch angewandt

00:38:09: und auch wasserdurchlässig ausgebildet werden können, was eben dazu führt, dass die Fläche

00:38:16: entziegelt werden kann für Parkplatzflächen unter Umständen eine schöne Sache oder auch

00:38:23: Stichwort Schwammstadt zur innerstädtischen Wasserspeicherung herangezogen werden können

00:38:29: und damit einen wesentlichen Beitrag auch zur Verbesserung des innerstädtischen Klimas

00:38:34: leisten können.

00:38:35: Ferner haben wir die Möglichkeit durch spezielle konzipierte Asphaltdeckschichten über die

00:38:44: Fotokatalyse eine signifikante Stickoxid-Reduzierung zu erreichen.

00:38:51: Das ist wirklich ein innovativer Beitrag, der in großen Städten in Deutschland auch schon

00:38:58: Anwendung gefunden hat und insgesamt natürlich auch über die Temperaturabsenkung haben wir

00:39:05: hier Möglichkeiten noch zu mehr Nachhaltigkeit zu kommen, indem durch die abgesenkte Produktions- und

00:39:13: Verarbeitungstemperatur natürlich der Energieverbrauch sinkt und auch die Belastung von Mensch und

00:39:21: Umwelt signifikant nach unten geht.

00:39:24: Und darüber hinaus haben wir viele neue Entwicklungen auch im Bereich Energie, Gewinnung,

00:39:31: sogenannte Power Roads können hier helfen, Wärme aus oder Energie aus der Straße, aus

00:39:41: der Sonnenwärme, die auf die Straße trifft, über Wärmepumpen nutzbar zu machen und dann

00:39:47: für Brückenenteisung im Winter zu verwenden oder auch dennachtbare Gebäude oder Infrastrukturen

00:39:55: mit Energie zu versorgen, aber es sind auch schon Abprobungsstrecken realisiert worden,

00:40:03: die ein induktives Laden während des Fahrens für Elektrofahrzeuge ermöglichen.

00:40:10: Das sind so Innovationen der jüngsten Vergangenheit, die hier in die Zukunft gerichtet zu mehr

00:40:18: Nachhaltigkeit führen können und hier sind wir glaube ich auch nicht am Ende angekommen,

00:40:24: da ist noch ganz viel was wir uns vorstellen können.

00:40:28: Wenn ich es noch richtig im Kopf habe, ist glaube ich in Trontheim gerade die große Initiative,

00:40:37: die jetzt glaube ich dieses Jahr auf weiten Strecken auch induktives Laden in Asphaltstraßen

00:40:45: einbauen.

00:40:46: Also da kann man sich ja auch in der nicht so fernen Nachbarschaft dann anschauen, was

00:40:50: solche Versuche dann auch in der tatsächlichen Realumgebung dann mit sich gebracht haben.

00:40:55: Ich glaube da liegt ganz schön viel Potenzial auch, indem man die bestehende Infrastruktur

00:41:01: ich sage mal ein bisschen aufpimpft.

00:41:03: Also ich glaube wir müssen nicht überall neue Dinge bauen, sondern wir können die Dinge,

00:41:07: die wir haben, besser oder anders bauen um dann den Anforderungen der Zukunft gerecht

00:41:12: zu werden.

00:41:13: Christian, du wolltest glaube ich noch was?

00:41:14: Ja, mir geht gerade durch den Kopf auch im Thema Innovation Martin, wir diskutieren

00:41:19: in letzter Zeit ja so häufig, dass wir im Bau insgesamt wegkommen müssen vom reinen

00:41:25: Projekt denken, mehr hin zu industriellen Produktionsprozessen, dass wir mehr in Produkten

00:41:31: und in Prozessketten denken und Herr Nohse hat es schon angesprochen, diese Durchgängigkeit

00:41:38: vom Steinbruch bis auf die Baustelle am Ende.

00:41:42: Das macht ja auch nicht Halt vor dem Asphaltwerk und ich habe so dieses Stichwort Asphalt

00:41:49: Fabrik im Kopf, ich habe auch noch mal im Kopf das Thema Brennstoffe, Energie für die Asphaltherstellung.

00:41:58: Herr Nose, vielleicht können Sie uns da noch mal mitnehmen, was sind da so die Themen,

00:42:01: die da vielleicht am naheliegendsten sind oder die im Moment schon auf den Weg gebracht

00:42:07: werden?

00:42:08: Ja, wir reden in Deutschland über 500 Asphaltmischwerke, die zurzeit ca. 38 Millionen Tonnen

00:42:15: aus Asphalt produzieren, leider in den letzten Jahren immer rückläufige Produktionszahlen,

00:42:21: da eben die finanziellen Mittel nicht dementsprechend zur Verfügung gestellt worden sind, wir fordern

00:42:27: als Verband mindestens 40 Millionen Tonnen Tendenz eher nach oben als nach unten.

00:42:32: Die Asphaltmischwerke werden in erster Linie mit Braunkohlenstaub betrieben, das ist natürlich

00:42:40: alles andere als nachhaltig und insofern wollen wir natürlich aus diesem doch gut verfügbaren

00:42:47: heimischen Brennstoff die Transformation schaffen eben auch Richtung klimaneutrale Brennstoffe.

00:42:54: Da muss man sich natürlich jedes Werk besonders angucken, nicht überall ist eben auch Wasserstoff,

00:43:01: das ist auch unser Traum, alle Werke mit Wasserstoff betreiben zu, mit grünem Wasserstoff

00:43:06: betreiben zu können.

00:43:07: Es gibt auch schon die erste Anlage in Norwegen, die mit Wasserstoff produziert.

00:43:11: Das wird uns in Deutschland allerdings nicht gelingen, das heißt wir müssen weitere Alternativen

00:43:16: finden, da können hydrierte Pflanzenöle aus Recyclingprodukten, die sogenannten HVOs

00:43:22: sicherlich eine große Rolle spielen.

00:43:24: Es gibt weitere Möglichkeiten mit Holzstaub, ähnliche gute CO2-Reduzierungen hinzubekommen,

00:43:34: also alles sicherlich Themen, die man sich gesondert pro Standort angucken muss.

00:43:41: Uns würde natürlich helfen, was gerade meine Kollegen auch schon angesprochen haben, wenn

00:43:46: wir mehr Rückenwind bekehmen, insofern das derjenige belohnt wird, der eben auch nachhaltiger

00:43:51: Asphalt produziert.

00:43:52: Das ist sicherlich aktuell wirtschaftlich für den Betreiber nicht möglich, wir reden

00:43:59: hier doch pro Tonne von Mehrkosten, die bei mindestens 6 Euro sich aktuell belaufen.

00:44:07: Man muss wissen, eine Tonne Asphalt kostet im Schnitt in Deutschland, je nach Sorte,

00:44:12: aber der Durchschnittswert liegt bei 60 Euro und in dementsprechend sind das natürlich

00:44:18: mal locker 10 Prozent, die der Betreiber dementsprechend nicht auffangen kann.

00:44:23: Aber mit verschiedenen Wertungskriterien und da wie gesagt sind wir als Asphaltverband

00:44:28: ja auch schon aktiv, kann man den richtigen Weg hinbekommen, dass man diesen ganzen Prozess

00:44:34: der Transformation des Energieträgerwechsels beschleunigt.

00:44:40: Wenn ich nochmal auf die rechtliche Seite gucke oder auf die vielleicht Rahmenbedingungen

00:44:46: gucke, Herr Bokies, wenn ich jetzt, wir haben jetzt Richtung Politik geschaut oder Richtung

00:44:52: vergebener Einrichtungen geschaut, wenn ich mal jetzt in die Richtung ihrer Mitglieder

00:44:58: schaue und da hört jetzt jemand hier bei unserer Folge zu und sagt, ja, einiges davon kenne

00:45:03: ich natürlich, ich bin hier in der Branche, aber an welchem Punkt kann jemand leicht

00:45:10: ins Handeln kommen?

00:45:11: Ich finde es immer gut, wenn man aus dieser großen Rundreise, die wir jetzt auch gemacht

00:45:15: haben, nochmal ein paar konkrete Impulse mitnimmt.

00:45:19: Also wenn ich jetzt anfangen will, als vielleicht mittelständisches Unternehmen und Bauerstfalt

00:45:27: ein, was kann ich tun, wo könnte ich ansetzen, was sind im Moment so meine vielleicht nahelingsten

00:45:33: Punkte, wo ich ins Laufen kommen kann Richtung Zukunft?

00:45:37: Es ist immer etwas schwierig, denn im Prinzip sind so viele Dinger in Punktutransformationen,

00:45:44: die auf unsere Unternehmen einströmen, die so viele Umstellungsprozesse, dass man leicht

00:45:50: den Überblick verlieren kann.

00:45:52: Gerade im Mittelstand ist es natürlich so, dass man das natürlich jetzt nicht mit großen

00:45:56: Abteilungen begleiten kann und dergleichen.

00:45:58: Das heißt, man wird sich auch da auf wesentliche Punkte konzentrieren müssen.

00:46:03: Aber ich glaube, dass es möglich ist.

00:46:06: Also erst mal Punkt eins, wir haben einen sehr innovationsfreudigen Mittelstand in Deutschland.

00:46:12: Ich glaube, dass viele Unternehmen, gerade die Bauunternehmung in diesem Bereich durchaus

00:46:19: in der Lage sind, damit umzugehen und diese Transformationen zu gestalten.

00:46:22: Punkt zwei, es sind wieder die kleinen Schritte.

00:46:27: Also man wird sicherlich damit helfen können, dass man die eigenen Prozesse noch einmal

00:46:34: überblickt und überschaut.

00:46:36: Also bin ich hinreichend energieeffizient in meiner Herstellung.

00:46:40: Habe ich die Prozesse jetzt wieder Digitalisierung so umgestellt, dass ich auch da entsprechende

00:46:46: Einsparungen vornehmen kann.

00:46:49: Befindet sich vielleicht auch meine Anlage.

00:46:51: Auf dem neuesten Stand gibt es Möglichkeiten hier mit Nachinvestitionen vielleicht nochmal

00:46:58: nachzusteuern und nachzubessern, damit ich genau das, was ja auf uns zurollt, nämlich

00:47:04: diese ganze Nachhaltigkeitswelle, damit ich das am besten abfedern kann und sagen kann,

00:47:11: okay, ich kann meinen Baustoff jetzt möglichst umweltfreundlich anbieten und stehe da natürlich

00:47:20: im Wettbewerb dann auch ganz positiv da.

00:47:22: Sie sprechen da einen Punkt an, den Martin und ich auch in vielen Projekten in unserem

00:47:28: Leben außerhalb dieses Podcast natürlich oft auch merken.

00:47:32: Wir begleiten ja Unternehmen bei strategischer Neuausrichtung, bei diesen Transformationsprozessen.

00:47:38: Es ist so wie sie sagen, nicht jeder hat ja eine eigene Abteilung und hat da auch eigene

00:47:42: Leute das zu machen.

00:47:43: Wir stellen immer wieder fest, dieses an die Hand nehmen, die Themen priorisieren, sie

00:47:48: vielleicht auch mal in eine vernünftige abarbeitbare Reihenfolge zu bringen in so einem Hause und

00:47:55: eben da auch mal zu sagen, wie kann ich denn das machen konkret, ist immer erstmal der

00:48:00: erste Schritt um aus dem, was sowieso schon da ist, etwas mehr zu machen Richtung Zukunft.

00:48:06: Dann kommt der zweite Schritt.

00:48:07: Also das ist in der Regel auch sehr niedrigschwellig zu tun.

00:48:09: Dann kommt der zweite Schritt und der dritte.

00:48:11: Denn es ist ja nicht nur ein technisches Thema, es ist immer auch ein Thema, die in Teilen

00:48:16: ja sehr wenigen Menschen, die wir noch in den Betrieben haben, dann mitzunehmen in

00:48:19: diesen Prozessen, die ja über das Tagesgeschäft hinaus immer auch erstmal eine zusätzliche

00:48:26: Arbeit und Belastung sind.

00:48:27: Und dann rausfinden, wie geht denn das jetzt anders und besser als das, was bisher so

00:48:31: funktionierte.

00:48:32: Und ich würde da auch nochmal appellieren an alle, sich wirklich auch Hilfe zu holen.

00:48:39: Das muss jetzt gar nicht nur mit uns sein, kann es gerne auch.

00:48:42: Aber sich da einfach entsprechend aufzustellen und zu sagen, was haben wir denn, wie können

00:48:47: wir denn vielleicht auch mit dem Verband zusammen, wie können wir dort die Dinge, die

00:48:52: wir schon haben, in eine bessere Reihenfolge bringen, wie können wir aus dem, was wir schon

00:48:57: haben, mehr machen, um auch das Fundament für die Raketentechnologie dann irgendwann

00:49:02: zu haben.

00:49:03: Das fängt ja mehr so mit den einfachen Dingen an, bevor ich dann den nächsten und überschritten

00:49:07: Schritt mache.

00:49:08: Und wir stellen eben oft fest, Martin, man scheitert manchmal daran, dass man die ganz

00:49:14: einfachen Dinge nicht macht, weil man von den ganz großartigen Dingen träumt, die man

00:49:18: aber eben nicht erreicht, wenn man nicht den ersten einfachen Schritt getan hat.

00:49:22: Also das finde ich auch nochmal einen ganz wichtigen Appell, da in dieser Richtung tätig zu werden.

00:49:27: Wenn ich jetzt mal so nach vorne schaue, ich habe jetzt vorhin schon mal ein paar Wünschen

00:49:36: gefragt.

00:49:37: Ich spreche mal Herrn Täube an, wenn ich mal einen ganz harten Satz sage und sage Asphalt, gibt

00:49:44: es ab morgen nicht mehr.

00:49:46: Was würden wir dann tun?

00:49:48: Dann würde ich spontan sagen, dann fallen wir zurück in die Steinzeit, denn dann würde

00:49:52: ein ganz wichtiger Baustoff fehlen für unsere Infrastruktur und ein ganz wesentlicher Beitrag

00:50:01: zur Nachhaltigkeit würde verloren gehen, denn Asphaltstraßen sind ein ganz wesentlicher

00:50:10: Beitrag für Nachhaltigkeit, nicht zuletzt auch aufgrund der Wiederverwendbarkeit des

00:50:15: Baustoffes und glücklicherweise wird es zu diesem Szenario nicht kommen, auch wenn vielleicht

00:50:22: der eine oder andere Vertreter einer Wettbewerbsbauweise sich das wünschen würde.

00:50:26: Asphalt ist gut aufgestellt und wir müssen jetzt hier nur die Weichen richtig stellen,

00:50:34: um auch für die Zukunft gerüstet zu sein und da möchte ich noch einen Punkt ansprechen.

00:50:39: Auch als Hinweis, wir werden das ja immer wieder auch von kleineren Firmen gefragt,

00:50:43: was mache ich denn jetzt, um richtig zukunftsfähig zu sein?

00:50:47: Ganz klar, das Aus für die Kohle ist politisch beschlossen und jeder muss davon ausgehen,

00:50:53: zukünftig nicht mehr auf Kohle als Energieträger setzen zu können und sich da möglichst breit

00:50:59: aufzustellen, ist sicherlich ein ganz wesentlicher Aspekt der Zukunftsvorsorge für unsere

00:51:06: Branche und da sind die meisten schon dabei und wer da noch nicht aktiv ist, der sollte

00:51:11: es jetzt dringend angehen und darüber hinaus gibt es natürlich viele weitere Möglichkeiten,

00:51:17: die auch maschintechnisch umgesetzt werden können und müssen, um hier den Anforderungen

00:51:26: der Zukunft gewachsen zu sein und da sollte sich jeder wirklich fragen, wo stehe ich mit

00:51:30: meiner Anlage, wo stehe ich mit meiner Kundschaft und was sind hier die richtigen Entscheidungen

00:51:35: für die Zukunft?

00:51:36: Also ich bin beruhigt Herr Täube, der Astphal bleibt uns erhalten, das war jetzt auch eine

00:51:47: harte Frage.

00:51:48: Ich frage jetzt Herrn Bokies nochmal, wenn der Satz so beginnen würde, meine Straße der

00:51:55: Zukunft stelle ich mir vor, als, wie geht es dann weiter?

00:52:00: Wie sieht die Straße der Zukunft aus?

00:52:03: Weiterhin, als Lebensader unseres Landes, also Straßen sind die Verbindungspole und Verbindungsmöglichkeiten

00:52:16: der Menschen, nicht nur für Güter, sondern auch für den Individualverkehr, also das

00:52:20: steckt ja auch eine unglaubliche, wichtige soziale Komponente darin.

00:52:25: Wohlstand und ja im Prinzip natürlich auch individuelle Freiheit werden über Straßen

00:52:33: gewährleistet und deswegen ist die Straße der Zukunft für mich eine gute Infrastruktur,

00:52:42: die wir haben, also die sehr gut funktioniert und gleichzeitig, das ist das Thema auch unser

00:52:51: hat, das ganze Bodgas, das habe ich so das Gefühl, gleichzeitig umweltfreundlich daherkommt,

00:52:57: also dass wir ressourcenschonend im Einsatz sind und das Ganze so gestalten können, dass

00:53:04: wir da eine emennereziliente und gut funktionierende Straße haben, die mit möglichst geringen

00:53:12: Umweltauswirkungen daherkommt.

00:53:14: Herr Nohse, ich würde mit dieses Spiel so mal mit Ihnen versuchen, weiter zu machen.

00:53:20: Wenn ich einen Satz sagen würde, wenn ich dem Bundesverkehrsminister oder aber dem

00:53:25: Bundeskanzler eine Sache mitgeben könnte, dann würde ich ihm sagen.

00:53:29: Er darf auf keinen Fall die Straße vernachlässigen, ganz im Gegenteil, er muss mehr tun für

00:53:35: die Straße.

00:53:36: Es ist in den letzten Jahren zu viel passiert, ich hatte über die Brückensperrungen gesprochen

00:53:41: und das Brücken und Asphalt immer zusammengehören, es ist für uns natürlich auch selbstverständlich

00:53:46: und wir müssen einfach auch mutiger werden, was neue Prozesse, was neue Innovationen und

00:53:55: so weiter anbelangt.

00:53:56: Es muss mehr Flexibilität sein.

00:53:58: In verschiedenen Podcasts von Ihnen ist ja auch mit Herrn Hübner darüber gesprochen

00:54:04: worden, wie kann man Baustellen einfach schneller, schlanker und vor allen Dingen wirtschaftlicher

00:54:10: machen, mehr Flexibilität, mehr Möglichkeit, auch Innovation platzieren zu können und vor

00:54:16: allen Dingen auch die Bauzeit zu verkürzen.

00:54:18: Das ist sicherlich ein ganz entscheidender Punkt.

00:54:21: Können wir festhalten, auch wenn Asphalt vielleicht heller werden in Zukunft, dass es

00:54:27: eine positive Aussage wäre, zu sagen, die Zukunft ist schwarz und das ist gut so, die

00:54:34: Zukunft der Straße ist schwarz und das ist gut so.

00:54:37: Ja, auf jeden Fall.

00:54:41: Also was ich noch gerne ergänzen möchte ist, dass wir ca.

00:54:45: 2 Milliarden Tonnen Asphalt in Deutschland in den Straßen sozusagen als Ruchstoffe haben,

00:54:52: die wir wieder verwenden können und das ist das der Vorteil gegenüber Zement.

00:54:57: Bitumen lässt sich immer wieder einschmelzen.

00:54:59: Ja und wenn Sie vorhin von mir die 60 Euro genannt bekommen haben, wissen Sie auch, was

00:55:04: das für den Volksvermögen ist, was in unseren Straßen da schlummert und das ist gut so,

00:55:09: dass wir eben diesen virtuellen Steinbruch sozusagen mit Bindemittel jederzeit wieder

00:55:15: nutzen können und das zeichnet halt die Asphaltbranche aus und deswegen ja, die Zukunft ist für

00:55:22: mich schwarz.

00:55:23: Sehr gut.

00:55:24: Martin, ich glaube, ich sage in unserem Namen auch schon mal vielen, vielen Dank für die

00:55:28: vielen Impulse und innovativen Gedanken hier in der Runde.

00:55:32: Wir haben eine Rundreise gemacht, sicherlich hier und damit Mut zur Lücke.

00:55:37: Man könnte fast sagen, da sind noch einige Löcher in der Straße, die wir dann vielleicht

00:55:41: in einer nächsten Folge mal füllen miteinander und die sozusagen wieder zu einer glatten

00:55:47: Decke dann machen.

00:55:49: Herzlichen Dank für heute, Herr Nohse, Herr Täube, Herr Bokies.

00:55:53: Ich glaube, wer hier heute aufmerksam zugehört hat, der findet doch ein paar gute Gedanken

00:55:59: und ein paar Ansatzpunkte, wie er beginnen kann.

00:56:01: Ja, vielen Dank auch von meiner Seite.

00:56:03: Herzlichen Dank.

00:56:04: Ja, auch immer schön zu sagen, wir sehen schwarz für unsere Zukunft.

00:56:08: Ja, auch von meiner Seite.

00:56:10: Herzlichen Dank für das sehr interessante Gespräch.

00:56:12: Vielen Dank.

00:56:13: Man muss die Themen manchmal umdefinieren.

00:56:15: Schwarz ist die neue positive Helligkeit am Horizont an der Stelle.

00:56:21: Gut, alles Gute dann, bis die Tage mal, wie man so schön im Ruhrgebiet sagt.

00:56:26: Vielen Dank.

00:56:27: Vielen Dank an Sie und Euch fürs Zuhören bei Zukunft Bauen, dem Zukunftspodcast für

00:56:35: die Bauindustrie.

00:56:36: Wenn Euch der Podcast gefällt, würden wir uns über eine Bewertung freuen und natürlich

00:56:40: darüber, wenn Ihr den Podcast bei einem Podcast Provider Eures Vertrauens abonniert.

00:56:44: Wir freuen uns auf ein Wiederhören.

00:56:46: Bis bald.

00:56:47:

00:56:53: