#089 | Danny Heß, Eurocres Consulting - Intelligente Immobilien und Flächennutzung

Shownotes

Wir sprechen mit Danny Heß, Niederlassungsleiter Dresden & Sachsen Eurocres Consulting GmbH. Danny Heß hat seinen Weg von der Architektur hin zu innovativen Arbeitsplatzkonzepten gefunden. Nach seinem Studium in Dresden mit einem Aufenthalt in London und einer Vertiefung in Wissensarchitektur, sammelte er wertvolle Praxiserfahrung bei einem lokalen Bauträger, bevor er sich 2018 als Workplace Consultant selbstständig machte. Seitdem hat er rund 40 Projekte erfolgreich begleitet.

Heute ist er bei Eurocres tätig – einem inhabergeführten Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin, das seit 25 Jahren Corporate Mieter und seit 10 Jahren auch Projektentwickler sowie Bestandshalter betreut. Mit einem klaren Fokus auf datenbasierte Analysen und innovative Tools versteht sich Eurocres als Pionier der Branche.

Eurocres betrachtet Immobilien gemäß ihrer eigenen ImmobilienDNA® immer aus der Mieterperspektive. Mit diesem Ansatz identifizieren sie in einer Erstbetrachtung bis zu 80 Impulse für die Weiterentwicklung von Gebäuden. Diese werden im Hinblick auf Umsetzbarkeit, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Impact geprüft – von Architektur über Nutzungskonzepte bis hin zur Gebäudetechnik.

Was sind die besonderen Herausforderungen und welche Potenziale stecken in intelligenterer Flächennutzung und Konzeption? Welche Rolle spielen digitale Entwicklungen? Und wie sieht die Zukunft und das Potenzial für die Zukunft aus?

Themen in der Folge:

  • Ganzheitliche Immobilienkonzepte für nachhaltige Zukunftsgestaltung
  • Eurocres Consulting: Datenbasierte Strategieberatung für Immobilien
  • Gesundheitsfördernde Büros durch bewegungsfreundliche Arbeitswelten
  • Transformation von Büroflächen durch datengetriebene Analyse
  • Corona als Katalysator für mobiles Arbeiten
  • Reduzierung von Flächenbedarf durch intelligente Konzepte
  • Flächeneffizienzsteigerung durch flexible Raumnutzung
  • Raum-Sharing als Alternative zum klassischen Desk-Sharing
  • Nutzungsänderung von Bürogebäuden zu Wohnflächen
  • Investorenstrategien für zukunftsfähige Immobiliennutzung
  • Kreislaufwirtschaft als Bestandteil moderner Baukonzepte
  • Neue Geschäftsmodelle für Immobilienentwicklung und Nutzung
  • Bedarfsanalyse und Nutzerzentrierung als Planungsbasis
  • Lagerfeuer-Prinzip: Büro als Ort der Zusammenkunft
  • Synergie von Nachhaltigkeit, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit

In dieser Folge (Gäste und Links):

Danny Heß

Eurocres Consulting GmbH

[https://eurocres.com/blog/deutschland-30-ziel-weniger-bueroflaechen-mehr-arbeitsqualitaet/](https://eurocres.com/blog/deutschland-30-ziel-weniger-bueroflaechen-mehr-arbeitsqualitaet/ https://www.immittelstand.de/2021/07/28/work-place-spezialist-eurocres-liefert-fuer-nestle-deutschland-das-konzept-fuer-moderne-arbeitswelten-und-berechnet-flaechenbedarf-im-zeitalter-mobiler-arbeit/ http://www.deal-magazin.com/news/136056/Neuer-Campus-der-SMS-Group-Massstaebe-fuer-moderne-Arbeitswelten)

https://www.immittelstand.de/2021/07/28/work-place-spezialist-eurocres-liefert-fuer-nestle-deutschland-das-konzept-fuer-moderne-arbeitswelten-und-berechnet-flaechenbedarf-im-zeitalter-mobiler-arbeit/

http://www.deal-magazin.com/news/136056/Neuer-Campus-der-SMS-Group-Massstaebe-fuer-moderne-Arbeitswelten

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Präsentiert von: Zukunft.Bauen. | Der Haak & Ferger Zukunftspodcast für die Bauindustrie

Der Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen & Leben interessieren.

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00:00:00: Moin aus Hamburg und Siegen.

00:00:09: Und herzlich willkommen zu unserem Podcast für die Bauindustrie Zukunft Bauen.

00:00:15: Dem Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen und Leben interessieren.

00:00:21: Wir sind Martin und Christian und wir werfen in diesem Podcast einen Blick auf die Zukunftsentwicklungen

00:00:28: von Branche, Technologie und Lebenswelt.

00:00:31: Es wird dabei um die Veränderung der Baubranche gehen und darum, was dies für uns und für

00:00:37: die Unternehmen der Branche bedeutet.

00:00:38: In der heutigen Folge sprechen Martin und ich mit Danny Hess.

00:00:44: Er hat sich und seine berufliche Aktivität der Neugestaltung und intelligenten Neuausrichtung

00:00:53: von Immobilien und der entsprechenden Analyse und Konzeptionierung um dieses Thema herum

00:00:58: verschrieben und arbeitet bei der Firma Eurocress genau in diesem Bereich.

00:01:04: Die Eurocres Consulting ist darauf spezialisiert, neuartige Konzepte zu entwickeln, um das Thema

00:01:13: Immobilien und Facility Management, Human Resources und IT ganzheitlich zu betrachten

00:01:20: und somit die Frage zu beantworten, wie Immobilien intelligenter für die Zukunft entwickelt,

00:01:27: genutzt oder umgestaltet werden können.

00:01:29: Wir freuen uns auf dieses Gespräch mit einem etwas anderen Blickwinkel, der so wie wir glauben,

00:01:35: die Sicht auf das Thema Bauen und Entwickeln von Immobilien noch einmal neu beleuchtet

00:01:42: und in einen spannenden anderen Blickwinkel stellt.

00:01:45: Auf geht's!

00:01:46: Herzlich willkommen, Danny und herzlich willkommen Martin.

00:01:50: Schön, dass wir heute in dieser Runde hier zusammengefunden haben.

00:01:53: Heute mal ein ganz anderes Thema, ganz anderer Blickwinkel, aber dazu kommen wir gleich.

00:01:57: Hallo, Christian.

00:01:58: Hallo auch von meiner Seite.

00:02:01: Warum besondere Situationen?

00:02:04: Wir haben mit Danny Hess heute jemanden von der Firma Eurocress Consulting hier, der sich

00:02:10: mit einem anderen Blickwinkel auf das Thema Bauen und Immobilien beschäftigt und uns

00:02:15: heute mitnehmen möchte, ein bisschen tiefer einzusteigen in die Frage, wie kann ich denn

00:02:21: auch mit intelligenten Konzepten viele der Themen, die wir hier im Podcast immer behandeln,

00:02:27: miteinander verbinden.

00:02:28: Ja, Danny, lehnen uns doch mal mit und gib uns ein bisschen Kontext.

00:02:35: Wie bist du in dieses Thema reingerutscht?

00:02:37: Wie bist du mit der Firma Eurocress verbandelt und was macht ihr eigentlich ganz genau da?

00:02:45: Genau, vielen Dank.

00:02:46: Also zu mir, ich habe 2008 begonnen, Architektur zu studieren.

00:02:51: Das war so der erste Eintrittspunkt in das ganze Thema.

00:02:55: Bin so 2011 in die New York Bubble, die dann noch relativ frisch war, hineingerutscht

00:03:01: und seitdem eigentlich in diesen ganzen Themen Bauen, Arbeiten, New Work generell, was heißt

00:03:11: das, was hieß das damals, was heißt es vielleicht jetzt?

00:03:14: Und dann über das Diplom der Architektur und der Wissensarchitektur tatsächlich diplomiert

00:03:21: und seit 2018 komplett im Workplace Geschäft, das heißt bei der Beratung von Kunden, Kundinnen,

00:03:30: Unternehmen hin zu modernen Arbeitsflächen, was ist der Bedarf, wie kann man das übsetzen,

00:03:37: wo geht der Trend hin und das habe ich quasi 2018 als eigenes Business geführt in Dresden

00:03:43: und bin jetzt seit Anfang des Jahres bei Eurocress.

00:03:47: Und Eurocress ist ja...

00:03:49: Ja, das heißt, das ist mir gleich dazu, das heißt ihr helft also Ideen und auch ein bisschen

00:03:55: Zeitgeist und neue DNA tatsächlich in Realität umzuwandeln, oder?

00:04:00: Kann man das so sagen?

00:04:01: Genau, das sind nicht nur Trends, sondern generell sehen wir uns bei Eurocress als Strategieberatung,

00:04:09: also nicht als Workplace-Macher für schöne neue Bürowelten, bisschen Farbe, das kommt

00:04:16: bei uns so als zweiter Schritt.

00:04:18: Bei uns stehen tatsächlich die Datenfakten wissenschaftlich basiert im Vordergrund und

00:04:27: da gibt es uns seit 25 Jahren, das haben wir vor zwei, drei Wochen, unser Geburtstag

00:04:31: gefeiert, gestartet sind wir mit Corporate Real Estate Beratung im Workplace Management

00:04:38: und seit über 10 Jahren beraten wir eben auch die andere Seite, Projektentwickler, Bestandshalter,

00:04:44: Vermieter in den Storen, alles um das Thema Workplace und Büroflächen generell.

00:04:50: Also ich wollte damit auch sagen, die Zeiten haben sich verändert, die Anforderungen haben

00:04:56: sich verändert, ich glaube was so während Corona passiert ist, brauchen wir nicht hier

00:05:01: erneut auszurollen, aber ist so glaube ich eines der Leuchtturmeereignisse, wo wir gemerkt

00:05:06: haben, Leben bauen, arbeiten, das muss man irgendwie neu synchronisieren und neu überlegen

00:05:14: und insofern habt ihr dann ja 25 Jahre auch doch eine ganz schöne Entwicklung mit begleitet.

00:05:20: So vielleicht kannst du uns da gleich mal mitnehmen und sagen wo stehen wir da heute,

00:05:23: was sind so die Themen vielleicht, wo kommen wir her und wo stehen wir heute und natürlich

00:05:27: interessiert uns, wo läuft das Ganze hin.

00:05:30: Ja und da ist EuroCast das beste Beispiel, ich habe es ja im Vorgespräch schon gesagt,

00:05:36: dass wir uns immer noch so als Start-up fühlen, weil wir uns auch wie der Markt selbst immer

00:05:42: wieder neu erfinden.

00:05:43: Das hat begonnen auch, dass wir das gesunde arbeiten, wir nennen es Gesundheitsfördernde

00:05:50: Büros, schon seit einer Weile entwickeln, betreiben und in die Welt bringen und aber

00:05:59: genauso eben die Transformation der Arbeitswelt begleiten und da war natürlich Corona und

00:06:05: die Pandemie als Katalysator für mobiles Arbeiten auch ein großer, wenn nicht der große Knackpunkt

00:06:13: in den letzten Jahrzehnten der Arbeitswelten das eben dazu geführt hat und die meisten

00:06:21: von uns kennen das, die in Büros arbeiten, dass sich dort die Arbeit verlagert hat ins

00:06:27: Homeoffice, in anderen Standorte, in Satelliten, in den Weg zur Arbeit, alles was vorher undenkbar

00:06:35: war oder bei wenigen digitalen Unternehmen schon gelebt wurde, das haben wir dann auf

00:06:40: einmal alle mitgemacht und das verändert natürlich die Bürowelt an sich, das Ort

00:06:47: wir sind, dass wir kommen, wie oft das auch noch sein mag, einen Tag die Woche, zwei

00:06:52: Tage, fünf Tage die Woche mit den Aufgaben, die dort stattfinden stark und dann eben

00:06:58: auch mit den Kapazitäten, mit den Flächen, die dann tatsächlich benötigt werden und

00:07:03: somit natürlich auch für sehenswertkater Markt den generell Bürobedarf wieder sich

00:07:11: eben abzeichnen und verändert gerade auch.

00:07:13: Wenn wir jetzt mal wahrscheinlich ein großer Lohnserhörer kommen ja aus der Baubranche,

00:07:20: ich pick jetzt mal eine Sparte raus, die klassische Bauwirtschaft, das klassische Bauunternehmen,

00:07:27: wie sieht denn so gedanklich einfach mal so ein Konstrukt, wahrscheinlich ist individuell

00:07:32: auf jeden Nutzer anzupassen, aber wie sieht denn so mit so ein paar Schlagworten, paar

00:07:38: Ideen ausgestattet so das gesunde, produktive Büro der Zukunft für eine Bauffirma aus,

00:07:43: gibt es da so Kernsachen die man sagen kann, das muss da rein und das darf da auf keinen

00:07:48: Fall rein und so muss es aussehen und so nicht.

00:07:50: Also wichtig ist bei den Bürokonzepten, die wir erstellen generell sehr individuell

00:07:58: zu schauen, wie sind denn die Aktivitäten, was sind die Aufgaben, was sind die Sachen,

00:08:02: die ich tatsächlich im Büro tue und daraus eben das Konzept zu entwickeln und so eine

00:08:08: Gesundheitsfördernde Arbeitswelt ist vor allem eins, bewegungsfördernd und das haben

00:08:15: wir auch schon lange gemerkt und wenn wir mal in Berlin bei uns zu Besuch kommen, möchte

00:08:23: ich gerne alle Hörerinnen und Hörer ein sich das mal anzuschauen, haben wir eine Sache

00:08:28: gemacht und zwar alle Tische, alle Sachen wo man arbeitet nach oben gestellt, das heißt

00:08:38: bei uns gibt es ganz weniger höhenverstellbare Tische an sich, wir haben dafür sehr bewegungsfördernde

00:08:46: Maßnahmen wir arbeiten aktivitätsorientiert, das heißt für die Aktivitäten die wir im

00:08:52: Büro haben, dann gibt es verschiedene Angebote, zu denen man sich dann zurückzieht oder

00:08:58: eben zusammenkommt und das sind auf jeden Fall Sachen, die wir allen empfehlen, also

00:09:08: generell Bewegungsförderung im Büro, weg von den Sitzwelten, die wir eigentlich auch

00:09:14: kennen und dann ist es dieses Raum-Sharing, also auch weg vom Desksharing, was wir auch

00:09:24: als Bedarf immer wieder sehen, davon gehen wir schon wieder weg, in dem wir eben sagen,

00:09:29: es gibt einen Raum, der allen zur Verfügung steht und da denken wir, geht in der Zukunft

00:09:37: auch kaum ein Weg dran vorbei.

00:09:38: Heißt das, die Räume sind am Ende dann auch, ja wie sind die gestaltet, das heißt die

00:09:46: sind dann auch wieder größer und mobilar ist mobiler da drin, in was sind das Wortes

00:09:52: dann oder wie sieht das aus?

00:09:56: Größer nicht, also wir sind nochmal kurz im Euro-Crest, ich habe ja schon angestitten,

00:10:03: dass wir so Daten basiert und Data-Driven sind, das heißt wir messen alles, wir berechnen

00:10:09: alles, wir haben unsere eigenen Analyse-Tools und Produkte dafür entwickelt, um das eben

00:10:13: alles zu belegen und wenn man jetzt mobile Arbeit und moderne Bürokonzepte zusammenlegt

00:10:20: und den einen großen Knoten, der bei vielen noch da ist, löst und der heißt, das ist

00:10:26: mein Büro mit meinem Namen-Schild dran oder mein Tisch mit meinem Namen-Schild dran,

00:10:32: dann ist da sehr viel Effizienz auch möglich, weil man kann tatsächlich berechnen, wie

00:10:38: oft ist so eine Fläche tatsächlich mit mobiler Arbeit, mit Krankheit etc. maximal belegt,

00:10:45: muss das tatsächlich die Größe haben für die zwei Tage im Jahr, wo mal alle da sind

00:10:50: und was aber auch wieder nicht heißt, dass dann wenn mal alle da sind, kann er mal einen

00:10:55: Sitzplatz findet oder einen Arbeitsplatz, das können wir alles sehr gut herausrechnen

00:11:02: und so entwickeln sich diese Flächen, die wir planen, eben um die Nutzerbedürfnisse

00:11:12: und das ist dann ganz wichtig, das eben genau aufzuschlüsseln, die Aktivitäten sind natürlich

00:11:18: auch in verschiedenen Branchen anders, in der Baufirma ist es was anderes als in der

00:11:22: Arbeitskanzlei oder in der Behörde, aber genau auf diese Aktivitäten, die wir im Büro stattfinden

00:11:29: lassen wollen, zu reagieren und darauf eben die richtigen Antworten zu finden, das ist

00:11:34: eine große Spezialität von uns.

00:11:36: Das heißt man könnte ja so ein bisschen wieder sagen Form-Folus-Function, also man muss wieder

00:11:41: mal da anfangen, wofür brauchen wir eigentlich dann die Räume und von daher sagen, wie gestalten

00:11:47: wir sie dann und das aber eben auch Daten orientiert.

00:11:51: Also ich habe mal mit einem Sensorikersteller zu tun gehabt, der eben auch so Bewegungsanalysen

00:11:57: in Räumen dann gemacht hat und die haben mir damals, auch in Berlin war das zufälligerweise

00:12:03: Zahlengezeichnung gesagt, das waren 30-40% Reduktion der Fläche, die da möglich gewesen wären,

00:12:10: die haben da irgendwie für einen Kunden also mal eine Analyse gemacht und der Kunde hat

00:12:14: dann also festgestellt, dass er eben doch sehr, sehr viel zu viel Miete bezahlt und zu viel

00:12:18: Fläche hat, weil die Fläche hat einfach sehr ineffizient benutzt wurde und wenn man dann

00:12:24: so eine Heatmap sich da anguckt, ja wie so eine Laufanalyse beim Fußballspiel, dann merkt

00:12:29: man doch, da gibt es dann Räume, die waren groß, aber eigentlich mehr oder weniger tot,

00:12:34: ja also nicht benutzt in der Form, dafür aber dann teuer bezahlt und dann gab es wieder

00:12:38: andere Zonen, die waren dann übervölkert, dafür aber gar nicht ausgelegt.

00:12:42: Also das fand ich sehr spannend, weil wenn man das weiter denkt, dann kommen wir ja doch

00:12:47: dazu, dass wir auch das ganze Thema Arbeitsraum, Wohnraum vielleicht in Zukunft etwas, wo

00:12:54: wir eine Knappheit haben auch in vielen Bereichen, in Zukunft vielleicht cleverer gestalten können

00:12:59: und die vorhandenen Räume besser nutzen können, kann man das so sagen?

00:13:02: Auf jeden Fall, wie du es gerade auch schon angedeutet hast mit diesen 30-40%, wir kommen

00:13:09: eigentlich bei allen unserer Beratungsprojekten auf eine Flächeneinsparpotenzial von genau

00:13:14: diesen Größen, manchmal auch größer, manchmal auch nur 20-30% und das sogar in den konservativsten

00:13:21: Branchen, Behörden, Anwaltskanzleien etc. mit kaum mobiler Arbeit und das funktioniert

00:13:28: ab dem Moment, wo man die Platz oder die Flächen frei gibt, wenn man sie nicht selber nutzt.

00:13:32: Das ist eigentlich erschreckend, wenn man sagt, wie viele tote Fläche da eigentlich ist,

00:13:38: in einer Situation, wo wir eben ja durchaus ja auch mal gucken müssen, wofür geben wir

00:13:44: das Geld aus und wo investieren wir das Geld und wo nicht am Ende möglicherweise auch

00:13:49: totes Kapital herum.

00:13:50: Christian, ich würde gerne mal schädtebaulich oder gesellschaftlich strukturell einsteigen

00:13:57: wollen.

00:13:58: Jetzt haben wir in Berlin, in Köln, in Düsseldorf aktuell eh so, so demnächst das, was ich

00:14:04: höre, eigentlich schon fast zu viel Office Flächen als zu wenig, weil doch da die Tendenzen

00:14:09: ja sind das eigentlich gerade das Thema mobiler Arbeiten und co weniger Arbeitsplätze gebraucht

00:14:15: werden als mehr.

00:14:16: Jetzt optimiere ich das ja, das ist ja auch richtig so, dass sich das optimiere Daten

00:14:19: basiert und vielleicht jede Firma auch sagt, ich brauche eigentlich 30% weniger.

00:14:23: Jetzt könnte man ja sagen, wenn Firma A 30% weniger braucht, kann der Investor noch einen

00:14:29: zusätzlichen Mieter reinholen für die Bereiche, die frei werden.

00:14:32: Jetzt ist aber ja scheinbar der Bedarf, dem gar nicht so da.

00:14:36: Was machen denn jetzt die Investoren, was machen wir auch als Gesellschaft mit diesen frei

00:14:41: werdenden Flächen, wenn die nicht mehr gebraucht werden?

00:14:44: Das ist genau die Kernfrage, um die es dann geht.

00:14:49: Zum einen benötigen wir oder die Firmen auch, wenn sie weniger Fläche nutzen wollen, bessere

00:14:57: Flächen.

00:14:58: Also das heißt, dass die Nachfrage an sehr guten Flächen, die gegebenenfalls auch ein

00:15:01: bisschen teurer sind, die ist da und wird auch steigen.

00:15:05: Wenn man sich mal überlegt, ich möchte vielleicht umziehen, brauche 30% weniger Fläche, habe

00:15:10: das Budget trotzdem generell da auch vielleicht um dann 30% mehr zu zahlen, um das dann alles

00:15:16: wieder auf Level zu bringen.

00:15:19: Gibt es die Immobilien, die sehr gut gerüstet sind für die Zukunft und für die Anforderung

00:15:24: der Mieter, ob das jetzt ESG-Kriterien sind, die Nachhaltigkeitsziele, die eingehalten

00:15:31: werden, müssten auch von Corporates oder generell von Unternehmen, ist die Lage der Standort

00:15:36: und gesellschaftlich natürlich dann, welche Immobilien schaffen ist, nicht dieser Transformation

00:15:47: zu begegnen.

00:15:48: Und das können auch gar nicht alle sein, weil die Nachfrage, und das ist genauso unsere

00:15:54: Ansicht, bei vielen Immobilien nicht mehr da sein wird.

00:15:59: Und dann ist natürlich die Frage des zweiten Lebenszyklus.

00:16:03: Es gibt natürlich den Gedanken, Büro, Gebäude umzubauen, ein Wohngebäude, das lässt sich

00:16:11: sicherlich auch oft strukturell umsetzen, aber dann ist meistens ein ganz anderer Businesscase

00:16:18: dahinter.

00:16:19: Und das ist vor allem in Städten wie Düsseldorf, Köln, Berlin, Frankfurt, Hamburg, München.

00:16:23: Das sind natürlich riesige Differenzen, die dann so ein Wirtschaftlichkeitsmodell, wenn

00:16:30: ich 20 Euro fürs Wohnen bekommen und 40 für Bürogebäude, dann werde ich wahrscheinlich

00:16:34: relativ schwierig wirtschaftlich argumentieren können, dass es Bürogebäude im Wohnen umzubauen

00:16:40: und noch Investitionen reinzubringen.

00:16:42: Also da gibt es noch viel Potenzial.

00:16:44: Da haben wir auch noch nicht alle Lösungen oder da haben wir noch nicht viele Lösungen

00:16:48: gesehen.

00:16:49: Aber es gibt auch Städte, in denen das ganz anders ist.

00:16:52: Vor allem Ostdeutsche Städte, Jena würde ich dabei nennen, mit ganz besonderen Lagen

00:16:59: oder auch Dresden, Leipzig, wo teilweise auch wirtschaftlich mehr mit Wohnraum zu verdienen

00:17:05: als mit Büroflächen.

00:17:07: Und da ist natürlich ganz interessant zu schauen, okay, wie können wir denn die Flächen umnutzen,

00:17:14: wie können wir sie umbauen?

00:17:15: Und auch wenn das in größeren Städten nicht so einfach möglich ist, ist vielleicht irgendwann

00:17:23: der Lebenszyklus dieser Büroimmobilie erreicht und es bleibt vielleicht auch ganz anderes

00:17:28: übrig als dann, um über eine Umnutzung in diese Wohnrichtung tatsächlich stärker nachzudenken.

00:17:37: Was bedeutet das für diesen ganzen Prozess von Planen, Bauern, also Immobilienentwicklung

00:17:47: bis hin zum Betreiben?

00:17:49: Müssen wir da diese Konzeptidee dann nicht viel früher an den Anfang stellen, damit wir

00:17:55: da glaubt, wirtschaftlich und sinnhaft und am Ende auch nachhaltig in diesem Prozess einsteigen

00:18:01: und nicht an den guten Lösungen vorbei arbeiten?

00:18:04: An dieser Stelle ein kurzer Hinweis in eigener Sache für diejenigen unter unseren Zuhörern,

00:18:18: die sich gerade in ihrem eigenen Unternehmen mit relevanten Zukunftsfragen befassen und

00:18:23: die deren Ausgestaltung und die Umsetzung von Lösungen beschleunigt und ergebnisorientiert

00:18:29: für den Erfolg vorantreiben wollen.

00:18:31: Sprechen Sie gern Martin Ferger für Themen zu Lean, BIM, Digitalisierung und Prozessoptimierung

00:18:38: über www.fergar-conculting.de und mich Christian Haag zu strategischer Transformation, Strategie,

00:18:47: Führung und Sparring for Top-Entscheider über www.christianhaag.de an.

00:18:54: Im Rahmen dieses Podcasts, aber auch darüber hinaus, tragen wir gern als Speaker in Präsenz

00:18:59: oder online zur Inspiration ihres Publikums im Rahmen ihrer Veranstaltungen bei.

00:19:04: So oder so freuen wir uns auf und überregen Austausch mit Ihnen und euch.

00:19:09: Nehmen Sie, nehmt einfach Kontakt zu uns auf.

00:19:12: Genau, das sind zum einen die Investoren tatsächlich, die das generelle Nutzungskonzept natürlich,

00:19:31: dass du einfacher als jetzt schon flexibel geplant und gedacht wird oder auch mit Unlutzung

00:19:35: im Hinterkopf, desto einfacher lässt sich das dann auch mal noch umsetzen.

00:19:38: Genauso ist natürlich die Kreislaufwirtschaft, also wir haben auch verschiedene Zulieferer der

00:19:51: Bauindustrie auf unserem Innovationsradar, würde ich das mal so nennen, die auch da schon neue

00:19:59: Geschäftsmodelle aufbauen. Das heißt, wie kann ich vielleicht auch als Zulieferer, als Hersteller

00:20:04: Materialien zurücknehmen? Vielleicht ist das eine Kreislaufwirtschaft, wo ich auch nur Materialien

00:20:11: vermiete an die Investoren. Also da gibt es viele Ansätze, die tatsächlich sehr interessant sind.

00:20:17: Und dann diesen ganzen Kreislaufgedanken eines Gebäudes von Anfang an mit einzuberechnen,

00:20:24: auch in die Wertigkeit oder auch in den Businessplan. Ich denke, das wird in Zukunft auch mehr kommen

00:20:29: und ist dementsprechend wichtig, wenn man eben diese graue Energie, die in so einer Gebäude schon

00:20:36: drinsteckt, auch für die Nachnutzung schon mal entweder mit einzuberechnen, in den ganzen

00:20:41: Business Case oder zumindest dann vorzubereiten, um es dann eben der neuen Nutzung oder der

00:20:49: Nachnutzung den nächsten Lebenszyklus mitzugeben. Wir wollen ja für unsere Hörerinnen und Hörer

00:20:57: immer nach Möglichkeit auch Ideen an die Hand geben. Wie kann man jetzt selber ins Handeln kommen?

00:21:03: Jetzt können wir natürlich keine Patentrezepte hier für alle und jeden entwickeln, dann wäre

00:21:08: wahrscheinlich unser Gespräch sehr lang und sehr ausufernd. Aber wenn wir mal so einen Fall nehmen,

00:21:15: vielleicht hast du einen aktuellen Fall, wenn ich als Investor oder auch als Unternehmen oder

00:21:21: vielleicht auch beide gemeinsam sagen, wir wollen uns da neu aufstellen. Wir haben diese Erkenntnisse,

00:21:25: die Immobilie muss nachhaltiger sein, wir haben hier vielleicht auch eine Bestandsimmobilie.

00:21:30: Wie gehen wir dann konkret daran und wie muss ich mir so ein Prozess vorstellen? Genau,

00:21:39: da ist es quasi das Produkt, was wir mit der Immobilie in den A, wie wir es das nennen,

00:21:43: am Markt haben und da gibt es verschiedene Ansätze. Zum einen gibt es,

00:21:49: ist erstmal zu definieren, was, wenn das Gebäude als Büro weiter genutzt werden soll.

00:21:57: Was sind eigentlich meine Zielmieter? Was kann das Gebäude? Was hat das für Potenzial? Was

00:22:01: hat der Standort für Potenzial? Unsere Frage, die Kernfrage ist eigentlich immer, wie kann man

00:22:08: den Bestdeal in Town aus so einem Gebäude rausholen? Und das sind natürlich dann die Sanierungsfragen.

00:22:15: Da gehen wir meistens so vor, wenn die Zielmieter definiert sind oder auch parallel dazu,

00:22:21: welche Potenziale hat das Gebäude und welche sind die wirtschaftlichsten, um die Bedürfnisse

00:22:27: der neuen Nutzer abzufangen? Ist das Erreichbarkeit? Ist das eine Assetlight-Strategie? Welche Nutzer

00:22:36: würden er dann in diesem Gebäude arbeiten? Was sind die bereit auszugeben? Welche Services

00:22:43: benötigen die gegebenenfalls? Und wie kann ich so ein Gebäude auch besser auslasten?

00:22:50: Also ein Standard-Bürogebäude hat eine durchschnittliche Nutzungsdauer von 50 Stunden

00:22:56: in der Woche. Wenn man so ein bisschen Glucktuation mit drin hat, Montag bis Freitag,

00:23:01: geheizt wird das aber 168 Stunden hat die Woche, glaube ich. Wenn man so ein Krankenhaus dagegen

00:23:08: setzt, dann wäre das die optimale Auslastung von einem Gebäude, das wird 24/7 gearbeitet.

00:23:13: Und wenn man dagegen das Bürogebäude sieht, das sind so 50 Stunden, das ist bei einer vollen

00:23:20: Anwesenheit, wenn das vielleicht nur noch die Hälfte da ist, die bei 20-30 Stunden,

00:23:25: die so ein Bürogebäude effektiv genutzt wird. Und dann ist natürlich die Frage,

00:23:29: was kann man da noch mit reinprecken, dass es vielleicht auch mehr genutzt wird? Ist es dann

00:23:34: nur Büro, ist es oder hat es noch andere Angebote wie Gastro, Fitnessstudio, Co-Working,

00:23:42: Veranstaltungsflächen, wird es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht? Genau solche Ansätze

00:23:50: können geprüft werden und da haben wir, ich glaube, über 44 Untersuchungsfelder, die wir mal

00:23:55: reinschauen, was ist möglich an Gebäudeansätzen, kann man die Fassade angreifen. Wenn man

00:24:03: tatsächlich tiefer in dieser Nährung geht, welche architektonischen Ansätze für die

00:24:07: Erschließungskonzepte macht so ein Gebäude wieder attraktiv. Womit wird das wieder zu einer

00:24:13: richtigen Adresse, was ist für eine Miete erzielbar, was kann man dafür umsetzen und welche Mehrwerte

00:24:21: kann man mit denen man dann auch ins Marketing gehen kann, um eben die neuen Nutzer dann wieder

00:24:28: zu finden und man kann auch wegen dieser Flächeneffizienz, die man erreichen kann oder auch

00:24:35: die Reduzierung, heißt ja gleichzeitig, dass man größere Mieter auch in Gebäude reinbekommen

00:24:41: kann und so war zum Beispiel auch ein Prozess tatsächlich in Frankfurt, haben wir dann Projekt

00:24:46: Entwickler begleitet bei der ganzen Planung des Gebäudes und dann war es natürlich die

00:24:52: Zeit für ein Mieter und da waren Konzernen am Markt unterwegs, der für viel größere Flächen

00:24:58: gesucht hat. Das heißt so nach dem Standard, wo kommen wir her, das gleiche plus X, suchen wir

00:25:04: weiterhin, das ist genauso natürlich eine Möglichkeit, viel größere Mieter, die in kleinere

00:25:10: Gebäude sehr gut unterzubekommen und da haben wir dann auch den Beweis geführt für den Konzern,

00:25:17: hier schau an, diese 20.000 Quadratmeter, die reichen dir auch, du brauchst gar nicht die 30, 40,

00:25:23: die du eigentlich suchst. Also kriegt man natürlich auch ein ganz anderes Matching hin, was dann

00:25:29: von Win-Win Situation für beide waren, das waren, das sind so Beispiele zum einen Bestand anpassen,

00:25:35: was sind die wirtschaftlichen sinnvollen Maßnahmen, die man dort ergreifen kann und auf der anderen

00:25:41: Seite die Projektentwickler an die Hand zu nehmen, was sind die Kernprodukte, Services,

00:25:49: die du anbieten kannst, was ist für Architektur, es ist die Erschließung, das sind D&A, Treppenhäuser,

00:25:56: innere Sichtbeziehungen oder auch ganz andere Assetsstrategien, die dann eben so ein Gebäude

00:26:04: ein Stück weit wieder einzigartig machen. Was ich im Moment immer wieder beobachte,

00:26:11: sind natürlich auch innerbetriebliche Diskussionen, wie wollen wir morgen über morgen arbeiten,

00:26:16: wie organisieren wir uns, wie stellen wir uns auf. Also das ist im Moment ja eine auch sehr dynamische

00:26:21: Zeit in der Hinsicht, mir ist nicht so bewusst oder fällt nicht so oft auf, dass man dieses Thema

00:26:29: Immobilie dabei konsequent mitdenkt. Das wird schon immer mal thematisiert, aber ich erlebe häufig,

00:26:35: dass man diese, wie wollen wir, Arbeiten-Diskussionen und dann machen wir es alleine mal an Präsenzzeiten

00:26:41: im Büro fest. Also sehr flexibel und variabel, da ist in einer Woche die Meinung so, in der nächsten

00:26:47: Woche die Meinung wieder ein bisschen anders, aber gar nicht gekoppelt an die Frage, welchen Effekt hat

00:26:53: das eigentlich auf das Thema Bürobedarf, Konzeption, Flächenbedarf für uns. Also mir scheint,

00:26:59: dass wir da auch an der Stelle dieses Bewusstsein verändern müssen, dass wir dieses Thema arbeiten,

00:27:06: Immobilie, also die Hülle fürs Arbeiten, wenn man so will, viel ganzheitlicher denken müssen in

00:27:13: Zukunft, um mit den Themen cleverer umzugehen, kann man das so sagen. Ja, das denken wir auch

00:27:20: und zum einen die ganzheitliche Betrachtung eines Gebäudes und wie du auch schon gesagt hast,

00:27:27: die ganzheitliche Betrachtung der Arbeit vor Ort, zum einen in den Organisationsprozessen,

00:27:34: in den Sachen, wie Arbeit gedacht wird, wie Arbeit gemacht wird, welche Veränderungen

00:27:40: jetzt in Zukunft noch dazukommen, welche Arbeitsprozesse fallen weg durch KI, welche

00:27:46: Probleme oder Herausforderungen bekomme ich durch Fachkräftemangel und War of Talents,

00:27:50: alle diese großen Sachen, die noch auf uns einprasseln werden, noch mehr als das jetzt schon

00:27:57: tun, ist dann die Frage, was bleibt zurück im Büro und das ist dann meistens für uns auch

00:28:04: die Kommunikation untereinander, die ist die persönliche Treffen. Wir nennen es das Lagerfeuer

00:28:09: im Büro zu entzünden, also den Ort, eben zum Ort der Zusammenkunft machen, weil alles andere,

00:28:17: haben wir jetzt schon gesehen, Einzelarbeit oder auch Team-Meetings, Zoom-Meetings, was auch immer,

00:28:26: alles was man sonst in seinem Einzelbüro gemacht hat oder im Dreierführerbüro, dazu muss ich nicht

00:28:32: mehr unbedingt ins Büro fahren, wenn ich jetzt drei Stunden Excel machen möchte, zwei Stunden

00:28:37: Teamscall habe, das ist nichts, wofür ich tatsächlich im Büro sein muss und diese Nutzungsänderung

00:28:44: um eben einen Büro wieder zu dem zu machen, wofür es tatsächlich mal da war, um eben Menschen

00:28:51: zusammenzubringen und die Kommunikation untereinander zu fördern, das ist ja auch das, was wir am

00:28:56: Markt gerade sehen, wenn Google und Amazon alle Leute wieder zurückbeordert, dass das eben fehlt

00:29:04: und dafür muss das Büro der Zukunft auf jeden Fall gerüstet sein und da ist dann genau die Frage,

00:29:13: was braucht es noch, um diesen, diesen Mehraufwand, der es ja tatsächlich ist, dorthin zu fahren,

00:29:19: dort den Tag zu verbringen und dann wieder nach Hause zu fahren, der das rechtfertigt vor Ort,

00:29:24: dann eben diesen Mehrwert zu generieren und das ist dann zum einen, ja.

00:29:29: Ja, also ich finde, mir liegt ja auf der Zunge, ich finde wirklich, dass wir das auch wirklich in

00:29:35: den Mittelpunkt stellen müssen, diese Frage, wofür ist das Büro eigentlich da? Also wir haben es ja

00:29:39: technisch wegorganisiert, weitestgehend, ja fast alles ist remote zu machen und wir haben dabei ein

00:29:46: bisschen die menschliche, zwischenmenschliche Kommunikation mit wegorganisiert, das ist so

00:29:50: eher der Kollateralschaden an dem Ganzen, würde ich sagen, das war nicht das Ziel, aber das ist

00:29:55: der Nebeneffekt und jetzt müssen wir die Frage, wofür ist dieses wirklich physische Beisammensein

00:30:00: wichtig, wieder zurückorganisieren und dann stellt sich natürlich die, die tatsächlich

00:30:05: diese Flächenfrage, also ich habe neulich gerade auch in einer Firma gehört, da haben die Entwickler,

00:30:10: die sind natürlich auch anfällig dafür, die haben tatsächlich also alle remote zu Hause gesessen

00:30:14: und an einer Software gearbeitet und haben sich hinterher zum gemeinsamen Kochen in der Firma

00:30:19: getroffen, in der Firmenküche, also das fand ich schon so ein Extrem von, wie nutzen wir die

00:30:24: Bürofläche in Zukunft, da war also die Küche wichtig, die gut ausgestattet war und irgendwie

00:30:30: eine nette Launch, wo man dann sitzen konnte, aber die eigentliche Arbeit, die hat man halt remote

00:30:35: gemacht und mit Tools gemacht, dann, also das muss man mitdenken und ich erlebe oft,

00:30:42: das ist auch ein Generationenthema, wenn man Büroflächen denkt, Umzüge denkt, dann denken

00:30:47: vielleicht die nachrückenden Generationen etwas anders über die Gestaltung der Flächen und der

00:30:51: Nutzung, als es vielleicht die die älteren tun, die dann doch eher nochmal gucken vor 20 Jahren,

00:30:58: als wir hier gebaut haben, wie war denn da der Zuschnitt, Quadratmeter pro Mitarbeiter und

00:31:02: brauchen wir das in etwa wieder so, also da, glaube ich, müssen wir in einen viel engeren

00:31:09: Dialog auch gehen, um dann zu moderneren Konzepten zu kommen. Martin, wenn ich mal in die Hochschule

00:31:16: gucke, inwieweit ist denn dieses Thema gedanklich bei euch schon in den Studiengängen so vorhanden?

00:31:24: Also ich kann aus meiner Hochschule hier physisch sagen, da gibt es Räume, die hat man umgenutzt

00:31:31: über die letzten 30, 40 Jahre, aber die hat man nur technisch umgenutzt, also da hat man jetzt

00:31:36: statt Zeichentisch ein Computer drin stehen und über viel anderes hat man sich, glaube ich,

00:31:39: keine Gedanken gemacht und dementsprechend super passt das auch zusammen. Ja, ich glaube,

00:31:44: also sowohl in der Lehre, also da, wo wir vermitteln, wie Gebäude aussehen sollen,

00:31:51: sind wir, glaube ich, in der Regel noch nicht auf dem Stand, dass wir das in irgendeiner Form

00:31:54: Daten oder Nutzer basiert machen, sondern wir kommen, glaube ich, alle immer noch von der Entwurfsseite

00:32:00: und nicht von der Nutzungsseite, aber das ist glaube ich nochmal ein ganz großes anderes Thema,

00:32:03: was wir heute, glaube ich, auch nicht diskutieren können in Grenze. Wenn wir uns aber anschauen,

00:32:08: wie sehen die üblichen Hochschulgebäude aus, wie sehen Hörsäler aus, wie sehen auch unsere

00:32:12: Büros aus, glaube ich, dass da Analysetechnik noch viel, viel Luft nach oben ist. Auch die Konzepte

00:32:20: sind natürlich in der Regel auf eine, gerade bei fest bestulten Hörsäler, auf eine Frontalbeschallung

00:32:27: ausgerichtet, so dass, wenn du dann da zeminaristisch arbeiten willst, weiche ich schon mal auf den Flur

00:32:32: aus, was jetzt Nutzungstechnisch eigentlich nicht vorgesehen ist, aber tatsächlich, glaube ich,

00:32:37: haben wir noch viel Luft nach oben, weil letztendlich soll ja auch Hochschullehre, gerade dann in höheren

00:32:44: Semestern, nah an das kommen, was wir später im Arbeiten machen. Wir wollen ja auch in

00:32:49: seminaristischer Form das Arbeiten simulieren. Und das kann man nicht simulieren, in vorne

00:32:54: ein Tisch steht und dem gegenüberstehen 20 Tisch und alle gucken in eine Richtung. Also da haben

00:32:59: wir, glaube ich, noch ganz viel Optionen und Möglichkeiten und ich glaube gerade da ist das

00:33:03: Thema, wie veränderbar ist ein Raum kurzfristig ohne bauliche Maßnahmen, indem man einfach

00:33:10: Trennwände, Tischestühle zusammenklappen, wegstellen, hinstellen, umräumen kann, einfach

00:33:17: damit man einer flexiblen Lehre auch einen flexiblen Raum gibt. Und ich glaube, da haben wir

00:33:24: noch ganz viel Luft nach oben, weil halt das meiste dort dann natürlich auch aus anderen Zeiten

00:33:29: stammt, was die Architektur und auch was die Umsetzung angeht. Wir meinen hier aber natürlich

00:33:34: nicht die Umgestaltung, die wir manchmal nach Fußball spielen, irgendeiner Lokalität dann sehen.

00:33:39: Das auch nicht, leider. Sondern wir meinen hier schon die seriöse planerische

00:33:43: Herangehensweise. Daniel, wenn wir mal in die Zukunft schauen, vielleicht so auf unserer

00:33:48: gemeinsamen Zielgrain im Blick nach vorne, was bedeutet das für die Geschäftsmodelle in

00:33:56: der Immobilienentwicklung? Wir haben jetzt ein bisschen über die Nutzerseite und Interessenseite

00:34:02: gesprochen. Aber wenn ich jetzt Immobilien entwickle, also planen und das mein Geschäftsmodell ist,

00:34:09: was passiert da in den nächsten Jahren? Was ist so deine Prognose oder was wird ein guter Rat?

00:34:15: Auf der Doroflächenentwicklung, ich habe es eben schon mal angeschnitten, ist zum

00:34:24: einen natürlich die Anforderung. Also Büro bleibt bestehen und dieses zurück ins Büro,

00:34:31: was wir auch propagieren, das Büro an sich der beste Ort ist, um sich in den

00:34:36: Company intern auszutauschen und neue Sachen zu entwickeln, zwischenmenschliche Kommunikation etc.

00:34:43: Das wird bleiben und das wird auch anders fortgeführt werden. Dafür wird es auch Gebäude

00:34:52: brauchen, die das gut abbilden und gerne noch ein bisschen mehr. Das heißt, wenn ich jetzt

00:34:57: dann diesen Weg auf mich nehme ins Büro, das wäre natürlich super, wenn ich nur zwei, drei andere

00:35:02: Sachen gleich miterledigen kann. Also Standort wird eine wichtige Sache bleiben. Und alles drum

00:35:11: herum ist dann die Frage, wo bin ich, wo entwickel ich. Das ist natürlich stark standortabhängig,

00:35:19: auch Standort generell, B-Lage, C-Lage, was auch immer. Und dann ist natürlich die Frage,

00:35:30: welche neuen Business Cases kann ich auch als Projektentwickler, als Bestandshalter mitdenken.

00:35:37: Es ist nicht mehr der beheizte Rohbau, der nicht die nächsten zehn Jahre vermiete mit der Hoffnung,

00:35:45: dass es sowieso weggeht, weil Büroflächen sind knapp. Der Mieter bezahlt alles, baut aus,

00:35:52: schafft sich dort seine eigene kleine Welt. Es wird in die Richtung Flexibilisierung gehen.

00:35:57: Da sind wir, bitte ich der Meinung, was jetzt auch gerade schon räumlich angeschnitten wurde,

00:36:02: und dann eben verschiedene Asset-Light-Strategien. Das ist tatsächlich das, was man mal mitdenken

00:36:10: kann. Das heißt, welche Services kann ich auch rund um das Gebäude noch mitdenken?

00:36:14: Was kann ich anbieten? Wie kann ich vielleicht auch zum Partner für weniger Mietfläche werden?

00:36:21: Das heißt, das ist ein bisschen dieser Gegensatz, was man als Vermieter erst mal nicht denkt.

00:36:29: Wie kann ich meinen potenziellen Kunden nicht die maximale, sondern vielleicht auch die minimale

00:36:33: Mietfläche anbieten? Wie kann ich dafür attraktiv werden? Was kann ich vielleicht aus

00:36:38: einem Büro herausziehen, aus einer Fläche und separat vermieten? Und vielleicht auch

00:36:44: wenn man die ganzen Nachbarschaft, also diese ganzen Nutzungstrategien, Asset-Light-Strategien,

00:36:50: um eben den Mieter eben den größeren Mehrwert zu bieten, als das jetzt auf dem Markt vorhanden ist.

00:36:56: Da wird eigentlich mal die Zukunft ein Stück weit hingehen und dann gibt es eigentlich genug

00:37:04: Potenzial, das in den verschiedensten Nuancen auszudenken. Und natürlich,

00:37:11: das ist Recycling, Upcycling, Cradle-to-Cradle, Kreislaufsystem. Was ist da möglich?

00:37:19: Also Martin, wir nehmen mit hier aus diesem Gespräch heute das Thema Immobilienentwicklung oder

00:37:27: auch Büroraum, Wohnraumplanung. Ist komplex und wird im Grunde komplexer? Also ich muss es

00:37:33: differenzierter und früher durchdenken. Ich brauche wahrscheinlich Partner an meiner Seite,

00:37:39: die da Kompetenzen einbringen, die ich vielleicht bisher nicht hatte oder geglaubt habe, nicht

00:37:43: zu brauchen. Und wenn man es mal auf den Gesamtimmobilienbestand sieht, scheint mir,

00:37:50: dass wir da doch noch viel Möglichkeiten haben, die wir momentan nicht so nutzen,

00:37:54: wie wir sie nutzen sollten, wenn wir mit den Flächen nachhaltiger und cleaverer umgehen wollen

00:37:59: und damit auch am Ende für die gesellschaftwirtschaftlicher umgehen wollen.

00:38:02: Ja, Christian, ich finde ein gutes Schlusswort. Danny auch von meiner Seite,

00:38:06: vielen Dank für den Input mal von der anderen Seite, wie wir nicht nur was bauen,

00:38:11: sondern auch das, was wir gebaut haben, sinnvoll nutzen, umnutzen, weiter nutzen können. Vielen

00:38:17: Dank auch von meiner Seite. Na herzlich gerne, vielen Dank für die Einladung.

00:38:20: Ja vielen Dank. Ich denke, jetzt müssen wieder die Hörerinnen und Hörer, die hier auf der

00:38:27: anderen Seite an den Lautsprechern oder sitzen, überlegen, wie kann ich aus diesen Impulsen in

00:38:34: meiner Firma oder mit meinem Bauunternehmen etwas machen, was ich bisher noch nicht so auf dem Rad

00:38:40: da hatte und ein Stück besser in die Zukunft gehen. Vielen Dank. Vielen Dank. Danke schön. Tschüss.

00:38:47: Vielen Dank an Sie und Euch fürs Zuhören bei Zukunft Bauen, dem Zukunftspodcast für die

00:38:55: Bauindustrie. Wenn euch der Podcast gefällt, würden wir uns über eine Bewertung freuen und

00:39:00: natürlich darüber, wenn ihr den Podcast bei einem Podcast Provider Eurus Vertrauens abonniert.

00:39:04: Wir freuen uns auf ein Wiederhören. Bis bald.

00:39:07: [Musik]