#092 | Wie finden und begeistern wir die Bautalente von morgen?

Shownotes

Wir sprechen heute über ein Thema, das nie an Aktualität verliert. Der Mensch im Mittelpunkt der Bauwirtschaft. Angesichts eines immer größeren Spannungsfelds zwischen wirtschaftlicher Unsicherheit, politisch angekündigten Investitionsprogrammen und einem eklatanten Fachkräftemangel diskutieren wir, wie Unternehmen zukunftsfähige Personalstrategien entwickeln können.

Wie gelingt es, Nachwuchs zu gewinnen, zu halten und weiterzuentwickeln – gerade in einer Zeit, in der viele Betriebe zwischen Aufbruchstimmung und Abwarten gefangen sind? Welche Verantwortung tragen Unternehmerinnen und Unternehmer, Führungskräfte und Ausbilder konkret – und warum ist Recruiting Chefsache? Es geht um realistische Szenarien, die Bedeutung frühzeitiger Personalplanung, moderne Arbeitsmodelle und darum, warum Vertrauen und Sichtbarkeit die neue Währung am Arbeitsmarkt sind.

Einblicke aus Hochschulpraxis, aktuelle Stimmen von Branchenevents und ganz konkrete Handlungsempfehlungen machen diese Folge zu einem praxisnahen Impuls für alle, die den Wandel der Bauwirtschaft aktiv mitgestalten wollen.

Jetzt reinhören und erfahren, warum es gerade jetzt auf mutige Entscheidungen, langfristige Perspektiven und ein gemeinsames Verständnis von Zukunft ankommt.

Themen in der Folge:

  • Mensch im Zentrum der Bauwirtschafts-Strategien
  • Fachkräftemangel als zentrales Branchenthema
  • Nachwuchsgewinnung trotz wirtschaftlicher Unsicherheit
  • Zwischen Aufbruchstimmung und Stillstand im Betrieb
  • Recruiting wird zur Chefsache erklärt
  • Verantwortung von Führungskräften und Ausbildern
  • Frühzeitige Personalplanung als Erfolgsfaktor
  • Moderne, flexible Arbeitsmodelle in der Praxis
  • Vertrauen und Sichtbarkeit als neue Währung
  • Hochschulen als Partner im Personalaufbau
  • Stimmen und Trends von Branchenevents
  • Konkrete Handlungstipps für Entscheider
  • Mutige Entscheidungen schaffen Zukunftsperspektiven
  • Gemeinsam Wandel in der Bauwirtschaft gestalten
  • Personalstrategien als Schlüssel zur Resilienz

Hosts und Podcast

Website: Christian Haak

Christian Haak auf LinkedIn

Website: Martin Ferger

Martin Ferger auf LinkedIn

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Präsentiert von: Zukunft.Bauen. | Der Haak & Ferger Zukunftspodcast für die Bauindustrie

Der Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen & Leben interessieren.

Live-Events von Zukunft.Bauen.

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00:00:00: Moin aus Hamburg und Siegen und herzlich Willkommen zu unserem Podcast für die BAU-Industrie "Zukunft.Bauen.".

00:00:14: Dem Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen und Leben interessieren.

00:00:20: Wir sind Martin und Christian und wir werfen in diesem Podcast einen Blick auf die Zukunftsentwicklungen von

00:00:28: Branche, Technologie und Lebenswelt. Es wird dabei um die Veränderung der Baubranche gehen und darum,

00:00:35: was dies für uns und für die Unternehmen der Branche bedeutet. Hallo Martin, schön, dass wir

00:00:41: heute mal zu einem ganz alten neuen, aber immer aktuellen Thema zusammen sind. Wie geht's dir?

00:00:46: Ja, Christian, freut mich auch, dass wir zu zweit heute das Thema besprechen werden. Ja,

00:00:51: mir geht's gut und ich freue mich auf unser Gespräch und ich glaube, wie du sagst,

00:00:55: das ist ein Thema, das niemals alt wird und immer jung bleibt. Also, vielleicht steckt

00:01:01: diese Anmoderation, da steckt schon Wahrheit drin. Es geht heute um das Thema Menschen, um die Frage,

00:01:08: wo bekommen wir sie denn her für die Unternehmen, wie halten wir sie, wie entwickeln wir sie und was

00:01:15: kann ich als Unternehmen, als Unternehmerin, als Unternehmer aktiv tun, um meine Situation mit

00:01:23: den Mitarbeitenden für die Zukunft zu verbessern? Ja, Christian, ich glaube, es war in den letzten

00:01:29: Jahren haben wir das ein oder andere Mal ja schon über das Thema in verschiedenen Facetten diskutiert

00:01:34: und da war eigentlich immer das relativ einfach zu diskutieren, weil es hieß ja immer, alle brauchen

00:01:40: Leute auf Teufel kommen raus, weil auch die Auftragsbücher und die Konjunkturkurve stetig

00:01:45: eigentlich eher nach oben ging jetzt mal die letzten ein, anderthalb Jahre ausgenommen. Jetzt

00:01:51: zeigte ich das Bild ja ein bisschen ambivalenter bzw. das Gedankenspiel rund ums Thema Personal ist

00:01:56: vielleicht etwas komplexer als noch vor zwei, drei, vier Jahren. Man muss sich halt nochmal mehr

00:02:01: Gedanken machen, was, wer, wie und wann. Also, wenn wir mal einsteigen, du hast es eben angedeutet,

00:02:08: wie sind die Rahmenbedingungen? Wir haben, glaube ich, ein immer stärker auseinanderklaffendes Delta

00:02:14: zwischen dem, was im Moment tatsächlich ein Bedarfen da ist im Thema Bau, Infrastruktur, Wohnungsbau,

00:02:23: die Zeitungen, Schlagzeilen sind voll davon. Ich glaube, das ist allen bewusst. Auf der anderen

00:02:29: Seite schrumpft die Wirtschaftsleistung oder stagniert. Wir kommen also nicht so richtig

00:02:36: voran. Wir haben doch eine Situation, wo gerade auch im Bau auch durch die Haushaltsthematiken

00:02:43: aus dem letzten und diesem Jahr im Grunde die Bremse angezogen ist. Obwohl der Bedarf steigt,

00:02:50: wir sanieren müssen, wir neu bauen müssen, wir mit vielen Themen vorankommen müssen. Jetzt haben

00:02:56: wir eine Situation, wo am Horizont ein großer Geldtopf aufgestellt worden ist, der also ja die

00:03:05: Hoffnung schürt, dass die Dinge sich ändern, dass wir aus dem wir müssen und wir sollten und wir

00:03:10: brauchen tatsächlich wieder in die Handlungsfähigkeit kommen. Aber da sind wir noch nicht. Das bedeutet

00:03:16: ja für viele Unternehmen, wie ich so immer höre, die sind mit einem Fuß auf der Bremse. Man kann

00:03:23: fast sagen, einige stehen mit einem Fuß auf der Bremse, mit dem anderen auch auf dem Gas und

00:03:27: irgendwie wissen sie nicht so richtig, welcher der Füße jetzt durchgedrückt werden soll und was

00:03:31: sie tun sollen. Wie siehst du das momentan? Ja, wie du sagst, die Situation ist genau so, dass

00:03:37: man eigentlich weiß, wir müssen jetzt loslegen und vielleicht auch wieder Leute akquirieren für

00:03:43: das, was da kommt. Aber und das ist, glaube ich, der einzige Vorwurf, den man vielleicht auch

00:03:48: nach Politik dann auch machen kann oder, ich sage es mal nicht voll lieb, formuliert mal positiv,

00:03:52: ein Ratschlag, den man eigentlich der Politik jetzt geben müsste. Wir brauchen eigentlich jetzt einen

00:03:56: klaren Fahrplan, auch was diesen Topf angeht, aber insgesamt was Sanierung und Ausbau der

00:04:03: Infrastruktur angeht, die Bahn, der Bund, die Länder, die Kommunen, wir bräuchten eigentlich jetzt

00:04:08: ein Investitionsplan. Wann werden welche Dinge angestoßen, damit ich auch als Bauindustrie weiß,

00:04:16: wann ich welche Ressourcen und gerade im menschlichen Bereich vorhalten muss? Also ist ja die Frage,

00:04:21: werden diese großen Mengen irgendwie kopflastig ausgegeben, also vielleicht eher früh und dann

00:04:27: tröpfelt so aus oder brauchen wir doch länger für die Planungs- und Genehmigungsphasen und wir geben

00:04:32: das meist erst in acht Jahren aus. Das sind ja alles solche Unsicherheiten, die es für eine

00:04:39: Geschäftsführung, für eine Personalplanung schwierig macht, zu sagen, wann ist der richtige

00:04:44: Zeitpunkt, wann müssen meine Leute voll einsatzfähig sein? Weil es ist ja auch so und jetzt blicke ich mal

00:04:49: aus der Sicht eines Professors, der die Leute auch ausbildet, gerade die, die wir frisch von den

00:04:53: Hochschulen in die Unternehmen schicken. Da machen wir uns auch nichts vor. Die brauchen ja noch eine

00:04:59: gewisse Zeit in den Unternehmen, bis die wirklich die Projekte eins zu eins mit hoher Produktivität

00:05:05: umsetzen können. Also ich muss ja auch eine gewisse Karrenzzeit einplanen als Unternehmen und da

00:05:09: müsste so langsam aber sicher Butter bei die Fische, wann werden welche Ressourcen benötigt? Ja,

00:05:16: die Diskussionen kennen die Unternehmen, die im Gleisbau tätig sind schon lange, die von der

00:05:20: Bahn immer fordern, wann werden welche Korridore, wann braucht ihr denn wirklich die Ressourcen? Das

00:05:27: glaube ich ein großes Thema, das auf Bestellerseite klar sein muss, wann kommen welche Investitionen?

00:05:33: Also ich denke, es ist genau so und die Antworten der Unternehmen sind eben auch

00:05:40: unterschiedlich. Also wir haben, glaube ich, wenn ich die Zahlen so richtig im Kopf habe in den letzten

00:05:46: 10, 15 Jahren einen Rückgang bei den Auszubildenden um rund, also zwischen 16, 18, 25 Jahren von 13,

00:05:58: 14 Prozent gehabt. Also man sieht, es kommt schon auch demografisch gar nicht so viel mehr rein

00:06:08: ins System. Wir haben diese Lücke zwischen Renteneintritten und denen, die danach kommen, wo also

00:06:15: bis Mitte 35, 10, 12 Millionen Menschen in Rente gehen und am Ende eben bis 35 Runden Delta von

00:06:24: fünf Millionen Menschen entsteht zwischen denen, die neu eintreten und denen, die rausgehen. Also

00:06:31: wir haben eine Demografie, die gegen uns läuft, was immer auch sicherlich regional und im Detail

00:06:38: schlimmer oder besser sein kann, aber im Schnitt ist es so und wir haben auf der anderen Seite eben

00:06:45: diese von dir auch angesprochene Unsicherheit. Ich habe in den letzten Wochen auch auf den großen

00:06:52: Branchenveranstaltungen beim Tag der Bauindustrie und Tag der Immobilienwirtschaft mit vielen

00:06:57: gesprochen und viel so Stimmung auch aufgesogen. Großteile der Regierung waren ja auch da und

00:07:04: glaube die Erkenntnis ist bei allen da. Es muss viel gebaut werden. Es stehen auch Mittel zur

00:07:10: Verfügung und wir müssen jetzt aus dieser Erkenntnis und aus dem Reden ins machende Umsetzung

00:07:15: kommen. Aber du hast es eben angesprochen, das muss eben am Ende auch in konkrete Pläne gegossen

00:07:23: werden, nach denen jemand dann auch sagen kann, ich traue mir zu, hier zu investieren. Da reden wir

00:07:31: natürlich auch über Maschinen und Anlagen, die ja auch nicht irgendwo aus dem Regal genommen

00:07:37: werden, im Regalfall, gerade bei größeren Geräten, sondern die eben auch Vorlaufzeiten,

00:07:42: Lieferzeiten haben, Bestellzeiten haben. Also auch da treten mit Sicherheit auch Engpässe auf,

00:07:48: wenn man nicht rechtzeitig handelt. Aber was eine noch längere reife Zeit hat, du hast es eben

00:07:56: gesagt, es sind die Menschen und das sagt ja jeder, zwei, drei Jahre braucht jemand, auch wenn der

00:08:02: Top ausgebildet ist, um so richtig in der Praxis anzukommen und seine Rückung zu entfalten,

00:08:06: eine vielleicht ein Jahr weniger, der andere ein Jahr mehr. Aber das ist so der Schnitt. Das heißt,

00:08:11: wenn ich heute nicht die Entscheidung treffe, zum Beispiel auch deine Studierenden zu übernehmen,

00:08:15: die ich vielleicht schon als Bachelorranden, Masterranden irgendwo mal kennengelernt habe,

00:08:21: wenn es gut gelaufen ist und ich habe die vielleicht auch für mein Unternehmen schon

00:08:25: interessiert und dann sage ich aber, na ja, ich weiß nicht so richtig, wir haben im Moment noch

00:08:31: Leute und wir brauchen zwar, aber ich kann mich nicht so richtig entscheiden und man zögert und

00:08:36: zaudert, dann sind die Guten natürlich weg, weil die werden immer jemanden finden, der sie irgendwo

00:08:42: einstellt. Im Zweifelsfall vielleicht auch in einer anderen Branche, die da im Moment proaktiver ist.

00:08:47: Und ich glaube, das ist eine Situation, der muss man sich einfach bewusst sein. Wir haben einen

00:08:54: gigantischen Bedarf. Ich glaube, der ist auch öffentlich und auch hier bei uns im Podcast ja

00:08:59: immer wieder mal thematisiert worden. Das wollen wir in dieser Folge gar nicht so sehr noch mal

00:09:04: thematisieren. Nehmen wir das einfach mal im Horizont so an, wir müssen viel sanieren,

00:09:09: wir müssen viel neu bauen, wir müssen viel im Thema Infrastruktur tun. Das ganze Thema

00:09:14: Werfähigkeit, Rüstungsausgaben kommt dazu, also Ertüchtigung von Infrastruktur, dass die auch

00:09:21: für Logistikwege tauglich ist. Also da kommen Herausforderungen auf uns zu, wo wir am Ende

00:09:27: Menschen brauchen. Und meine Empfindung ist bei einigen Unternehmen doch, dass die im Moment

00:09:35: nicht nur auf der Bremse sind, sondern auch tatsächlich ihren Personalbestand runterfahren,

00:09:41: dass die sehr defensiv unterwegs sind, teilweise einfach auch aus wirtschaftlichen Zwängen oder

00:09:47: vielleicht kluger vorausschau, unternehmerischer vorausschau, was die kaufmännische Seite angeht.

00:09:55: Aber damit in dieses Problem hineinlaufen, dass sie, wenn die Dinge wieder anziehen,

00:10:01: natürlich noch schwieriger wieder ins Handeln kommen, weil sie dann keine Leute haben und weil

00:10:08: sie natürlich auch diese Pipeline derer, die sie brauchen, nicht gefüllt haben und eine Sache,

00:10:13: die glaube ich maßlos unterschätzt wird immer. Wenn man von diesem Radarschirm derer die einstellen,

00:10:19: die rekrutieren, die am Markt aktiv nach Menschen suchen, also Signale in den Markt

00:10:25: hinein senden, verschwindet, dann ist man auch vom Radarschirm der Bewerber für längere Zeit

00:10:32: einfach verschwunden. Und das ist glaube ich ein Preis und das sind sozusagen auch Opportunitätskosten,

00:10:40: die da entstehen, die von vielen Unternehmen einfach unterschätzt werden, weil sie nicht so

00:10:44: leicht rechenbar sind und auch nicht so schnell sichtbar sind. Was macht das mit mir als Unternehmen,

00:10:51: wenn Bewerber eigentlich sagen, naja, die suchen schon länger nicht mehr und die haben auch noch

00:10:56: Leute entlassen, da brauche ich mich gar nicht zu bewerben. Also ich weiß nicht, wie siehst du es

00:11:00: an der Hochschule, du hast ja zumindest in einige konkrete studierenden Gruppen da auch einblickt,

00:11:04: wenn sich sowas rumsprecht, positiv wie negativ, wie schätzt du diesen Effekt da ein?

00:11:09: Ja, also da, ich will noch einmal kurz zurückspringen, du hast gesagt, das war ja auch bei vielen die halbe

00:11:14: Regierung da, dass so Dinge, wir haben immer gesagt, die Bauindustrie muss sich klar sein,

00:11:20: die sitzen alle in einem Boot, um die Branche attraktiver zu machen. Ich habe jetzt erstmalig

00:11:24: seit, wirklich seit Jahren das Gefühl, dass die Bauindustrie in gesellschaftlichem politischen

00:11:31: Diskussion jetzt als eine der Schlüsselindustrie wahrgenommen wird. Ich glaube man hat jetzt

00:11:35: begriffen, dass auch vielleicht durch die schwächelnde Automobilindustrie, dass es da auch noch was

00:11:40: anderes gibt als Autos zusammenzubauen, das erstmal für mich so als Statement, weil es sehr positiv

00:11:45: finde, dass da tatsächlich gesagt wird, wir wissen, dass das eine der Industrien ist, für die es

00:11:51: auf den, auf ankommen wird, was den Wandel unserer Gesellschaft angeht. Und das ist aber noch mal

00:11:57: so ein bisschen vorgeschoben. Ja, was bemerke ich auch hochschulseitig. Also ich will mal ganz

00:12:03: kurz erläutern, wie bei uns das klassische Modell abläuft. Wir haben da ein sehr, sehr positives

00:12:07: Modell durch eine sehr, sehr hohe Nähe zu den Unternehmen, dass wir meistens die Studierende

00:12:13: bei uns nennen sich das Praxisprojekt. Man könnte es auch ein ausgedehntes Praktikum

00:12:16: nennen über zehn Wochen. Die Hochschule schickt die Leute in die Unternehmen, also die suchen

00:12:21: sich selber die Unternehmen. Das ist dann meistens im fünften Semester, sechste Semester. Und dann

00:12:28: gehen die von da in der Regel bei diesem Unternehmen in die Bachelorarbeit, weil dann hat sich

00:12:33: irgendein Thema aufgetan. Schreiben da die Bachelorarbeit. Und häufig ist der Weg dann so,

00:12:38: die Firma sagt, ja okay, du willst ein Master machen, aber dann bist du parallel zum Master

00:12:42: schon mal bei uns halbtags angestellt und dann bleiben die nach dem Master da. Oder aber wenn

00:12:47: die sagen wir Bachelor ist für mich okay, dass sie quasi von der Bachelorarbeit ohne je eine

00:12:52: Bewerbung zu schreiben bei dem Unternehmen bleiben. Das ist eigentlich so der Standardfeld bei der

00:12:56: Vielzahl der Abschlussarbeiten, die ich bisher betreuen durfte. Und jetzt sind die ersten Fälle

00:13:02: aufgetreten, dass Unternehmen gesagt haben, wir würden den gerne übernehmen, aber wir haben

00:13:08: keinen Bedarf. Und da merkt man dann, dass sich das schnell rumsprecht unter den Studierenden. Und

00:13:14: jetzt haben wir diesen zeitlichen Versatz. Also wenn man dieses Modell anschaut, da sucht sich einer

00:13:18: Praktikumsstelle, das ist so anderthalb Jahre vorm Abschluss. Wenn der jetzt von einem erfährt,

00:13:24: der nicht übernommen wird, dass das der Fall war, dann hat das Auswirkungen auf die Personalsituation

00:13:32: in potenziell zwei, drei Jahren, weil wir diesen Vorlauf dann haben, wo Leute sagen, aber ist

00:13:37: so was, dann mache ich da schon gar kein Praktikum, weil am Ende kommt das dicke Ende zum Schluss. Und

00:13:43: das ist glaube ich ein schwieriges Signal. Also natürlich ist es für mich jetzt leicht reden,

00:13:49: als derjenige, der dann auch die Gehaltskosten nicht übernehmen muss, wenn einer auf der

00:13:54: Payroll liegt. Aber erst mal von der Auswirkung, von der Signalwirkung kann das runtergehen bis zu,

00:14:00: naja, ich überlege mir dreimal, ob ich da Praktikum mache. Was ja die einfachste Möglichkeit ist,

00:14:07: Mitarbeiter ans Unternehmen auch emotional zu binden, sich gegenseitig abzuchecken, passen

00:14:13: wir zueinander und co. Und das spricht sich unter den Studierenden halt rum. Da muss man,

00:14:18: muss man sich keine Illusion machen, dass das nicht rumgeht. Also ich schätze, dass an der Stelle

00:14:25: genauso ein und dem es genauso auch war aus meiner Sicht heraus. Was ist der Schluss daraus? Der

00:14:33: Schluss daraus wäre für mich natürlich. Also wir beide, wir bringen hier kaufmännische und

00:14:38: technische Kompetenz an den Tisch und wir schätzen die Dinge ähnlich ein und es ist natürlich

00:14:43: beiden bewusst, dass das betriebswirtschaftlich auch eine Fragestellung ist, die man nicht nur nach

00:14:50: dem Wunschdenken beurteilen kann, sondern man muss natürlich auch seine Zahlen gucken, gerade der

00:14:55: Mittelstand, der dann vielleicht auch nicht das Finanzpolster hat, um jemanden lange durchzufinanzieren,

00:15:01: wenn die Auftragsseite nicht dazu passt. Ja, aber da möchte ich mich kurz von

00:15:06: Lösungen, Christian, von diesen. Ja, vielleicht noch einen Satz dazu, Martin, weil ich glaube,

00:15:12: auch da muss man dann als Unternehmer in der heutigen Zeit vielleicht auch mal sich überlegen,

00:15:17: wo lege ich die Prioritäten hin, welche Mittel nutze ich? Wir haben auch in Corona-Themen wie

00:15:23: Kurzarbeit intensiv genutzt und man muss möglicherweise überlegen, wie kann ich insgesamt in meiner

00:15:30: Personalsituation anders umgehen? Also bevor ich vielleicht auf der einen Seite den in den

00:15:36: Ruhestand gehen, denn noch länger beschäftige und Beraterverträge rausgebe oder oder oder,

00:15:43: vielleicht ist die bessere Investition auf der Nachfolge seitig hier, weil die Kosten,

00:15:50: die mir entstehen, wenn ich das nicht tu, mittelfristig jedenfalls sonst deutlich höher

00:15:56: sind. Wenn ich also die Aufträge von heute erledige, dass das eine, aber die Aufträge von morgen nicht

00:16:01: mehr und übermorgen nicht mehr erledigen kann, dass ich einfach keine Leute hab und ich sie auch

00:16:05: nicht ausgebildet und angelernet hab, ist möglicherweise unter dem Strich, wenn man das über

00:16:11: die nächsten drei, vier, fünf Jahre betrachtet, der Preis deutlich höher. Genau, das hat für

00:16:15: mich auch noch mehr Facetten. Ich finde, man muss das, auch wenn es schwierig fällt, ein bisschen

00:16:21: auch nur von den Aufträgen lösen aus verschiedenen Aspekten heraus. Erstens, die Leute, die ja neu

00:16:28: anfangen, das ist ein unfassbares Geschenk, wenn die gleichzeitig da sind, mit denen die gehen werden.

00:16:34: Genau. Das bringt dem Unternehmen richtig viel, dass man so Tandems bildet und die Leute anlernt,

00:16:40: deswegen kann man dann nicht meines Erachtens nicht reinkaufen, wenn ich denke, der eine weg,

00:16:44: der andere kommt. Das ist, man verliert da unfassbar viel Know-how. Das ist der erste Aspekt und

00:16:49: der zweite Aspekt ist meines Erachtens der, dass man aus der Not dann auch eine Tube machen kann.

00:16:54: Das kann man nicht unendlich lange betreiben, Betriebswirtschaft, die ist mir auch klar. Aber

00:16:58: wir haben immer und das kennst du aus allen Beratungsprojekten auch, genauso wie ich,

00:17:02: die Thematik, dass wenn die Firma ausgelastet ist, die Themen Strategie, Forschung und Entwicklung,

00:17:10: neue Themen, Einführungen von optimierten Prozessen immer ein bisschen liegen bleibt.

00:17:16: Es ist menschlich, weil Projekt kommt zuerst. Da scheinen sich da die wirklich erfolgreichen von

00:17:22: den mittelmäßig oder nicht so erfolgreichen, die nämlich genau dann, wenn es ihnen gut geht,

00:17:27: sehr proaktiv sich die Zeit nehmen und da investieren, um sozusagen für die nächste

00:17:34: Dürreperiode deutlich besser aufgestellt zu sein. Das Muster, was du beschreibst,

00:17:40: ist eigentlich das Muster der zweiten Liga. Ja, das ist das Nokia Phänomen. Gibt es ja

00:17:46: dieses Bluche drüber? Kann man oder Bluche ist glaube ich nur ein paar Seiten. Der Innovators

00:17:53: Dilemma, da geht es so ein bisschen rein. Aber ich meine auch sogar, wenn ich jetzt dann Leute

00:17:57: einstelle, die auch vielleicht super ausgebildet mit neuen Technologien bewaffnet in mein Unternehmen

00:18:02: kommen und ich kann die gar nicht voll auslasten durch Projekte, dann müsste ich mir vielleicht

00:18:07: denken, hey, vielleicht ist das die Gelegenheit, welche, die dafür sorgt, dass ich sage und

00:18:12: jetzt stelle ich mal ein Team zusammen von Leuten, die in einem gewissen Maß ihrer Zeit,

00:18:17: also nicht Vollzeit, aber neben den Projekten sagen, okay, wir treiben jetzt mal so Themen wie

00:18:21: Einführung digitaler Tools, Umsetzung von, sag ich mal, zum Beispiel Linemanagement bei uns im

00:18:28: Unternehmen. Wie können wir BIM implementieren? Was fehlt uns noch, um integrierte Projektabwicklungen

00:18:36: zu machen, kooperative Vertragsmodelle? Also diese ganzen Themen, über die wir immer widersprechen,

00:18:40: die aber, wenn man ehrlich ist, bei vielen halt in den Projekten nicht ankommen, weil einfach die

00:18:44: Projekte, die Leute so sehr im Beschlag halten. Also dann kann man das vielleicht auch als Chance

00:18:48: sehen und dann aus diesem Tal in Anführungszeichen, wo ich die Leute nicht voll auslasten kann,

00:18:53: gestärkt rauszugehen und dann das Gas bedannt, um mit dem Bild zu bleiben, mit der Bremse voll

00:18:58: durchdrücken zu können. Ich weiß, dass das betriebswirtschaftlich nicht unendlich lange

00:19:01: geht, das ist mir auch klar. Man kann die Leute sich nicht nur mit Zukunftszenen beschäftigen

00:19:06: lassen, ohne dass damit auch am Ende Geld verdient wird. Aber ich muss mir vielleicht auch die

00:19:11: Gedanken machen, weil dieser berühmte Spruch im Bau mit den strategischen Zielen beschäftigen wir

00:19:17: uns im Winter. Wenn der Klimawand und so weitergeht, dann bleiben da nicht mehr viele Tage übrig.

00:19:21: Das ist auch zu kurz gedacht. Man kann da drüber schmunzeln. Wir kennen es ja auch. Das ganze

00:19:30: Thema Personalentwicklung ist vielfach gerade so im Verkehrsweg gebaut, in vielen Bereichen natürlich

00:19:35: früher immer auf den Winter gelegt worden, weil da oft wenig Beschäftigung war. Die Zeiten sind ja

00:19:41: im Grunde genommen durch den Klimawandel vorbei. Also im Grunde wird ja überall durchgearbeitet. Es

00:19:46: gibt diese Ruhezeiten eigentlich nicht mehr. Das hat Vor- und Nachteile natürlich. Aber für das

00:19:51: Thema, was wir jetzt gerade diskutieren, wo glaube ich jetzt mal Punkt eins ist, die Erkenntnis. Man

00:19:58: sollte dort offensiv sein. Ich glaube einfach, man sollte kritisch seine Ressourcen sich anschauen

00:20:03: und sagen, wo investiere ich die? Ehrlicherweise, wenn ich schon nicht mehr in der Lage bin,

00:20:08: Personal zu halten oder einzustellen, dann bin ich möglicherweise ohnehin in ganz anderen

00:20:13: Problemen schon. Also ich glaube, für alle diejenigen, die noch die Wahl haben, was tue ich,

00:20:20: dass eine oder das andere oder wo lege ich Schwerpunkte hin und nicht im puren Überlebenskampf

00:20:26: sind. Die haben möglicherweise ja schon den ein oder anderen Punkt auch verpasst. Also für die,

00:20:32: glaube ich, ist es wichtig, Wege zu finden, wie sie eben trotzdem am Bewerbermarkt sichtbar bleiben

00:20:39: und aktiv bleiben und positiv besetzt bleiben und dieses Thema Praktikum, Bachelorarbeit,

00:20:47: Master thesis und so weiter, sage ich mal, aktiv bespielen und die eben Freiräume nutzen,

00:20:55: wie eben von dir auch skizziert, um so Entwicklungspartnerschaften zu bilden in

00:21:00: den Unternehmen, um dort also auch sich vielleicht genau auch um die jungen Leute kümmern zu können.

00:21:06: Das ist ja einer der Schwachpunkte oft in der Praxis, wenn viel zu tun ist, man hat dann kaum

00:21:11: die Zeit, sich um Leute zu kümmern, die eben Unterstützung benötigen und dann fällt oft

00:21:18: dieses ganze Thema Anlernen, Wissenstransfer, also eigentlich hing es vorne an Onboarding,

00:21:24: Anlernen, Wissenstransfer, das fällt dann vielleicht nicht ganz unten durch, aber läuft so auf

00:21:29: Sparflame im Notbetrieb nebenbei mit und das gelingt dann mal besser und mal schlechter und

00:21:34: in einer Zeit, wo wir im Grunde uns nicht erlauben können, dass wir irgendjemanden,

00:21:37: den wir für gut halten oder für Entwicklungsfähigkeiten wieder verlieren,

00:21:41: durch eigenes dazutun, in diesen Zeiten darf das eigentlich nicht passieren. Also da steckt

00:21:47: eine große Chance drin, wenn man sagt ganz bewusst in der Zeit, organisiere ich mich genau um

00:21:52: dieses Thema Wissenstransfer und Entwicklung junger Leute herum. Was einerseits bedeutet,

00:21:57: ich muss frühzeitig mit meinen älteren oder erfahrenen Kollegen natürlich ins Gespräch gehen

00:22:03: und ich muss eben auf der anderen Seite überlegen, welche jungen Leute brauche ich,

00:22:09: welche habe ich, wie kann ich die entsprechend entwickeln. Aber ich würde gerne vielleicht

00:22:13: noch mal, bevor wir so in dieses Thema Onboarding noch mal reingehen und weiter

00:22:17: Entwicklung reingehen, auch noch mal in dieses Kanal reingehen, wo kriege ich die Leute her?

00:22:22: Also jetzt haben wir hier über die Hochschule gesprochen, das ist ein Kanal, ich halte

00:22:27: den nicht nur, weil wir beide da nah dran sind und du da ganz nah dran bist für sehr duke und

00:22:34: wichtig. Es ist ja auch nur eine bestimmte Art von Menschen, die wir dort gewinnen. Welche anderen

00:22:41: Themen haben wir, wenn wir mal in den gewerblichen Bereich schauen? Wie bleibe ich als Unternehmen

00:22:45: heute so auch in deiner Wahrnehmung, Martin, auf dem Radar der Leute? Also wir reden hier von

00:22:53: TikTok, wir reden von LinkedIn, wir reden von Instagram, wir reden von Messen, wir reden von

00:23:00: irgendwelchen Kongressen und Veranstaltungen. Im Übrigen bemerkenswert, dass auf diesen

00:23:06: Großveranstaltungen großen Kongressen überwiegend doch heute sind, die sich eher vielleicht schon

00:23:13: mit dem Blick auf die Rente beschäftigen als diejenigen, die gerade beim Eintritt ins Beruf

00:23:18: leben sind. Ja, also Thema Marketing, Personalmarketing, da fällt mir dieser Vergleich ein mit der

00:23:26: allen Bekanntenbank mit dem roten S, die man diese Werbung gemacht haben, wir machen das mit

00:23:33: den Fanchen, so läuft es nicht. Also weder im gewerblichen Bereich noch im angestellten Bereich

00:23:40: bekommst du jetzt die Leute dadurch, dass du die tollsten Giveaways und Flyer und Plakate hast.

00:23:44: Also gehört dazu, aber ist nicht das. Also ich glaube, klar musst du Social Media Präsenz haben,

00:23:50: du musst auch mal so ein bisschen rausgehen aus dem Alther gedacht, du musst auch vielleicht mal

00:23:55: witzig sein. Ich erinnere mich von einem Unternehmen, die ein Video gemacht haben, wo die Leute die

00:24:02: Werblichen gefilmt wurden, also vor allem die Azubis, es ging darum, Azubis zu gewinnen und der eine

00:24:07: sagte dann, ja hier macht super Spaß hier zu arbeiten, um mal verdient ihr auch echt gut und dann

00:24:14: haben die auch drin gelassen, nicht rausgeschnitten. Ich weiß gar nicht, ob ich das jetzt sagen durfte.

00:24:17: Also ein bisschen Humor da drin lassen, weil so eine Branche musst du auch naber und sympathisch

00:24:26: darstellen und das ist diese Branche unfassbar, da würde ich meine Hand für den Feuer legen,

00:24:30: die ist sehr naber, sehr sympathisch und das merke ich auch an der Hochschule, das merke ich aber auch,

00:24:35: wenn ich mit Leuten spreche, wo es um Akquise von gewerblich auszubildenden geht,

00:24:41: macht euch die Mühe, als Führungskräfte, Geschäftsführer, Geschäftsführerin dahin zu

00:24:49: gehen und Vortrag zu halten, mal Projekte vorzustellen, das Unternehmen vorzustellen,

00:24:54: das ist eine Wertschätzung für die Leute, dass da jemand aus dem Führungskreis kommt und nicht

00:24:59: nur jemanden aus dem, wie es heute heißt, "People in Culture Management" oder aus der H.A. Abteilung

00:25:04: hinzuschicken, ich will die Leute nicht klein machen.

00:25:06: es will. Aber die können natürlich nicht authentisch Projekte erklären und erzählen.

00:25:11: Und du kriegst die Leute über die Faszination Technik in die Branche und nicht über, wir

00:25:17: haben übrigens auch die und die Benefits. Und deswegen müssen da die, die Leute, die

00:25:22: handeln die Projektleiter, die Geschäftsführer und Co, die müssen an die Hochschulen und

00:25:26: Schulen.

00:25:27: Martin, ich sehe das an der Stelle sogar noch verschärfter. Ich finde, man muss ganz

00:25:31: klar sagen, Mitarbeitergewinnung, recruiting, ist Chefsache. Und das ist nicht delegierbar.

00:25:38: Ich kann mir natürlich ein Apparat an Leuten schaffen im Unternehmen, die das für mich

00:25:44: in der Abwicklung unterstützen und supporten. Aber ich muss mich, und daran scheitert es

00:25:49: ja oft, ich muss mich als Führungskraft, vielleicht auch als Mittelstand, als Inhaber

00:25:55: so organisieren, dass ich genau für dieses Thema Gewinnung von Mitarbeitenden, und da

00:26:00: meine ich nicht nur Azubis, da meine ich das über alle Ebenen hinweg. Auch die erfahrene

00:26:04: Führungskraft, die ich suche in meinem Unternehmen. Ich muss mir dafür Freiräume schaffen und

00:26:09: mich selber darum kümmern. Ich kann Vorbereitung und Unterstützung, das kann ich alles delegieren

00:26:15: und da kann ich mir ein Team aufbauen. Aber ich kann mich als Person nicht daraus ziehen.

00:26:20: Ich muss da stattfinden, weil Menschen arbeiten für Menschen. Und wenn ich dort nicht signalisiere,

00:26:28: für mich ist das wichtig. Und es ist ein Thema, in dem ich selber vorne dranstehe, dann werde

00:26:33: ich nicht die Sichtbarkeit haben und nicht die Anziehungskraft haben, die ich brauche,

00:26:37: um die besten Leute zu gewinnen. Und es fällt auf, wenn du schaust, auch auf Messen. Wir

00:26:44: waren ja auch gemeinsam auf der einen oder anderen Veranstaltung in der letzten Zeit.

00:26:47: An vielen Ständen findest du auch bei Top-Unternehmen das Top-Personal. Also Inhaber, Geschäftsführer,

00:26:57: Vorstände, die persönlich an diesen Ständen zugegen sind und dort im Gespräch sind und

00:27:03: nahbar sind. Ich erinnere mich noch, du hast mal erzählt, dass du Martin Herrenknecht

00:27:07: irgendwo am Stand kennengelernt hast. Also auch das so ein Beispiel, das ist jetzt kein

00:27:12: neuer Trick und keine neue Erkenntnis- und Raketenwissenschaft, sondern wenn Menschen

00:27:17: irgendwo für ein Unternehmen begeistert werden sollen, dann ist das etwas, das auch erfordert,

00:27:25: dass die immer technisch Verantwortlichen, die unternehmerisch Verantwortlichen dort

00:27:30: stattfinden. Das muss nicht ausschließlich sein, aber eben auch. Und ich will damit noch

00:27:36: mal daran appellieren, dass man das als Inhaber, Führungskraft, Geschäftsführer, Vorstand

00:27:41: für sich persönlich als eine der Top-Prioritäten einfach ansieht und danach auch seinen Zeitbudget

00:27:50: sortiert. Das heißt also, dass ich durchaus mir bewusst bin, dass ich da mehrere Stunden,

00:27:57: die Woche, mehrere Tage im Monat, mehrere Wochen im Jahr, mich ausschließlich um dieses

00:28:03: Thema kümmere und dort eben auch persönlich präsent bin. Also welche Kombi super funktioniert

00:28:09: hat, ein Unternehmen kommt regelmäßig zu mir an die Hochschule aus der Region, wenn

00:28:14: dann kommt der Geschäftsführer und bringt immer eine Bauleiterin mit, die maximal anderthalb

00:28:22: zwei Jahre aus der Hochschule raus ist. Bei uns klappt das dann auch häufig, dass das

00:28:27: Aluminis von unserer Hochschule sind. Und das ist natürlich dann super authentisch.

00:28:31: Du hast auf der einen Seite den Geschäftsführer, die Institution auf der anderen hier mit

00:28:35: jemandem, der sagt, hey, und so funktioniert übrigens bei uns, ich sage mal, Neudeutsch

00:28:38: Onboarding, so ist es mir egal. Das habe ich aus der Hochschule mitgenommen. Da habt

00:28:43: da Recht, da muss man nicht hingehen, da muss man nur die Prüfung bestehen, sage ich jetzt

00:28:46: mal mit dem Augenzwinkern. Das ist sehr, sehr authentisch. Und eine andere Sache, die

00:28:51: mir noch eingefallen ist, was vielleicht auch wichtig ist für das Thema, wie akquiriere

00:28:55: ich auf allen Ebenen, egal ob jetzt gewerblich oder angestellten Bereich, wobei beim Angestelltenbau

00:29:02: ich ja oft dann nochmal so das Studium dazwischenliege, aber oft ist ja erstmal das Wichtigste,

00:29:07: das wir die ins Baunschneurstudium kriegen, vergess nicht den Einfluss der Lehrer. Und

00:29:15: das ist auch ein Thema, was ich schöne Grüße an meine Frau als Lehrerin da live mitbekomme.

00:29:22: Unternehmen sind unfassbar clever, wenn die eins machen, dass die mal ein Lehrerkollegium

00:29:27: einladen und sagen, kommt mal als Lehrerkollegium ins Unternehmen, wir zeigen euch mal, was

00:29:32: wir machen, wie bei uns gearbeitet wird, weil das sind Fürsprecher, das sind Multiplikatoren

00:29:38: und da muss man sich auch klar sein, Lehrer, Lehrerinnen sind jetzt nicht in der Regel

00:29:42: baunah. Die haben Zweifel, kommen sie noch aus dem Lehrerhaushalt, dann haben sie mit

00:29:47: Bauern das jetzt noch gar nichts zu tun gehabt, außer wenn die eigenen Eltern vielleicht

00:29:50: das Haus gebaut haben oder sie selber. Und die kennen vielleicht gar nicht die Facetten

00:29:54: dieser Branche, was man da alles machen lernen kann, wieviel man auch vielleicht verdienen

00:29:59: kann. Und das ist sowohl im gewerblichen Bereich, also auf den Regal, Sekundar und Gesamtschulen

00:30:06: bis Klasse 10 wichtig, aber auch in der Oberstufe, um die Leute vielleicht ins richtige Studium

00:30:10: zu drücken. Und das ist glaube ich auch ein ganz wichtiger Ansatzpunkt, die Lehrerinnen

00:30:16: und Lehrer mitzunehmen und sagen, hey, wir sind die Bauindustrie, dürfen wir uns mal bei

00:30:19: euch vorstellen. Entweder als Einzelunternehmen oder als Verband oder als Innung sehe ich

00:30:24: die Lehrer da als extrem wichtige Ebenen. Sehe ich genauso. Ich glaube, das ist ja

00:30:33: generell ein Thema, wir reden jetzt hier über den Bau, aber generell ein Thema, dass wir

00:30:38: junge Leute viel früher für berufliche Möglichkeiten begeistern müssen und die

00:30:45: jungen Leute, also an den Schulen nicht direkt sein, die erreichen über das Lehrerkollegium

00:30:50: und wenn das Lehrerkollegium nicht weiß, was es gibt, wie es funktioniert und da keine

00:30:56: Ideen hat, dann ist das einfach ganz, ganz schwer da bei jungen Leuten Ideen in den Kopf

00:31:02: zu setzen. Und das würde ich als Appell unterstreichen. Das fängt auch nicht erst in der Oberstufe

00:31:08: eben an, sondern das muss ich eigentlich sehr frühzeitig machen, bevor sich vielleicht

00:31:12: auch teilt, in welche Schulform geht jemand weiter. Also die Saat kann ich eigentlich

00:31:17: sehen, bevor die Entscheidung gefallen ist oder bevor ich irgendwo auf dem Gymnasium

00:31:23: bin oder auf einer anderen Schule. Und ich glaube, das muss man sich als Unternehmen

00:31:29: einfach auch klug überlegen. Das kostet wiederum Zeit, Aufwand, ein bisschen Fantasie, aber

00:31:36: der Preis, den ich zahle, wenn ich das nicht tue, ist, dass ich am Ende eben nicht in

00:31:40: der Auswahl derer bin im Kopf, wenn die darüber nachdenken, wo möchte ich den gerne mal arbeiten.

00:31:45: Und einige Unternehmer haben es natürlich leichter. Ja, wenn man eine bestimmte Automarke

00:31:50: sein Leben lang gefahren hat, ist es vielleicht leichter, das Kind für diese Automarke zu

00:31:56: begeistern, weil es das vielleicht toll gefunden hat oder auch toll findet oder einfach über

00:32:01: viele Jahre sozusagen von den Eltern dort beeinflusst worden ist und ob man dann selber dieses Auto

00:32:07: kauft oder bei dem Unternehmen mal arbeiten möchte. Das erklärt sich dann leichter. Es

00:32:12: ist selten so, dass man jetzt mit einem speziellen Bauunternehmen irgendwie 100 Häuser gebaut

00:32:17: hat und sagt, deshalb will ich da auch unbedingt arbeiten oder da bauen. Also, das ist noch

00:32:23: erklärungsbedürftiger und da kann ich auch nur appellieren, gerade in dieser Zeit auch

00:32:28: wieder jüngskräfte Geschäftsführer, die praktisch arbeitenden Leute. Diese Branche

00:32:35: hat den Vorteil, sie kann Dinge zeigen, sie kann wahnsinnig viel visualisieren und auch

00:32:42: Menschen ausprobieren lassen, was geht. Das ist ein riesen Vorteil, das aktiv zu nutzen,

00:32:50: in Zusammenarbeit mit den Hochschulen allen. Also, das ist auch ein Gemeinschaftsprojekt.

00:32:53: Du hast vorhin auch gesagt, die Branche an sich muss da auch ein bisschen zusammenstehen.

00:32:57: Wir haben einen Kampf, kann man sagen, zwischen den Unternehmen um die Talente natürlich,

00:33:02: weil es eine knappe Ressource ist. Aber es gibt, finde ich, so einen Blick, wo die Branche

00:33:07: auch gemeinschaftlich vielleicht regional stark überlegen muss, wie können wir denn als

00:33:13: Branche, als potenzielle Ausbilder und Arbeitgeberbranche für junge Leute in der Region spannend

00:33:21: sein? Und das ist ein Blick, der zweite ist wirklich auch für die erfahreneren Leute

00:33:27: interessant sein. Also, ich glaube, die Branche tut gut da dran, wenn sie als Branche eben

00:33:34: auch sich vermarktet und verkauft. Damit meine ich nicht das Platte Marketing mit tollen

00:33:39: Hochglanz-Pospekten, sondern eben genau das, was wir eben gesagt haben mit Inhalten und

00:33:45: mit Menschen und Personen. Denn am Ende, und das darf man nicht vergessen, möchten Menschen

00:33:51: dort arbeiten, wo sie einen Vertrauen haben. Also, es geht um Vertrauen und nicht um

00:33:55: Platte Marketing. Und Vertrauen haben Menschen in Menschen. Und ich stehe dann praktisch

00:34:02: als Unternehmer, als Bauleiter, als Mitarbeiter eines Unternehmens mit meinem Gesicht, mit

00:34:09: meiner Person, mit meinem Wort, auch für die Möglichkeiten und Perspektiven. Und damit,

00:34:16: wenn ich das investiere, dann habe ich einen Riesenvorsprung daraus und habe einen Riesenvorteil

00:34:23: daraus. Also, ich glaube, das sollte man aktiv tun. Das zweite ist, ich meine auch, das müssen

00:34:29: wir sehen, immer noch wie dieses Thema, die jungen Leute, andere Generationen, andere

00:34:35: Werte. Das verändert sich schon in der Branche auch. Wir sind da offener, wir haben Homeoffice,

00:34:41: vier Tage Woche und so weiter. Also, viele Dinge, die auch moderner sind. Was ich immer

00:34:49: noch merke, ist oft, dass es so einen Nebensatz gibt oder einen Gesichtsausdruck dazu gibt.

00:34:55: Ja, wenn man diese Dinge dann tatsächlich auch in Anspruch nimmt, ich finde, das sollte

00:34:59: total selbstverständlich werden. Wir müssen uns da nach dem Markt richten. Ich bin auch

00:35:06: der Meinung persönlich, dass diese Rückkehr in das Thema Präsenzpflicht an der einen

00:35:11: oder anderen Stelle, die halte ich für einen Anlaufen gegen den Strom und gegen die Zeit.

00:35:18: Und ich glaube, wer das aktiv tut, der wird verlieren. Also auch Unternehmen wie SAP oder

00:35:24: die großen Tech-Unternehmen, die jetzt gerne wieder als Beispiel genannt werden, die da

00:35:27: vorangehen. Ja, Präsenz ist schon wichtig. Ja, Teams müssen auch in Präsenz zusammen

00:35:33: sein. Das ist völlig klar. Menschen brauchen für bestimmte Themen. Menschen, Konfliktlösung,

00:35:38: Kreativitätsthemen, Teamzusammengörigkeit, Werte und so weiter. Aber diese Überregulierung

00:35:45: in alte Zeiten hinweg, die ist, glaube ich, nicht mehr zeitgemäß. Also auch da sollten

00:35:49: Unternehmen proaktiv sein und sagen, ist das ein Megatrend? Lohnt es sich für mich, mich

00:35:56: dagegenzustellen oder verliere ich am Ende im Wettbewerb um die Talente dann gegen andere?

00:36:01: Ist es nicht cleverer zu überlegen, wie gehe ich mit den Nachteilen, die das hat, geschickt

00:36:10: um? Wie kompensiere ich die? Wie verstärke ich die Vorteile? Und wie sorge ich für kluge

00:36:15: Regelungen, die möglichst viel aus beiden Welten eben ermöglichen, um dort eben Aufvorteil

00:36:21: zu haben? Auch das kostet wahnsinnig viel Geld, wenn ich keine Leute mehr habe. Das

00:36:27: kostet weit aus weniger Geld, wenn ich die Leute klug einsetze und mir Gedanken um die

00:36:32: Flexibilität mache. Also dazu zwei Aspekte. Also erst mal, wenn man Angst hat, dass meine

00:36:38: Leute im Homeoffice oder mobilen Arbeiten den gepflegtesten Rasen der Straße haben,

00:36:43: also das Homeoffice mehr zum Rasenmähen nutzen als zum Arbeiten, der hat glaube ich grundsätzlich

00:36:48: ein Problem. Wie werden da Arbeitspakete geschnürt? Also wenn ich über Ziele und Leistung führe

00:36:55: und nicht über Anwesenheit, dann sollte das eigentlich kein Problem sein, weil ansonsten

00:36:59: würde diese gleiche Person wahrscheinlich im Büro sitzen und solitär spielen. Also das

00:37:04: glaube ich ist eher ein Problem der Führung als ein Problem des Ortes und das ist Teamsbedarf,

00:37:12: die auch zusammenkommen, um auch besser zu werden, um die Köpfe zusammenzustecken. Da

00:37:17: bin ich voll und ganz deiner Meinung und bin auch ein Freund von Präsenz. Aber dann muss

00:37:21: ich halt auch einfach das Team, die Unternehmenskultur, die Struktur so gestalten, dass es einfach

00:37:28: auch schon aus der intrinsischen Motivation klar ist zu sagen, hey, fünf Tage die Woche

00:37:32: zu Hause zu sitzen ist nicht der richtige Weg, sondern da gibt es eine Alternative im Büro,

00:37:36: die bietet sehr viele Benefits teilweise an zu gewissen Anlässen und die kombiniere ich

00:37:42: mit meinem Homeoffice, sodass die Leute von selber sagen, weißt du was, es gibt Situationen,

00:37:46: da ist es viel besser, wenn ich ins Büro fahre, dann mache ich das auch gerne, weil nichts

00:37:50: bringt mir weniger als ein unmotivierter Mitarbeiter, der gezwungenermaßen jetzt wieder ins Büro

00:37:55: kommt und im Prinzip mit einem, mit einergehend helfte schon wieder am Absprung ist. Also

00:38:02: ganz einfach, körperliche Einwesenheit schafft ja noch keine Produktivität. Also wenn ich

00:38:08: nur meine Knochen und mein Gewebe sozusagen in den Betriebsschleppel und damit meine

00:38:15: Schuldigkeit getan habe, aber am Ende der Kopfgedanklich gar nicht mit dabei ist, dann

00:38:22: bringt das nicht viel. Also das sehe ich nicht ganz genauso. Also ich würde gerne an dieser

00:38:27: Stelle auch nochmal an unsere Hörerinnen und Hörer da draußen appellieren. Wir wollen ja

00:38:31: Anregung geben und wir reden hier über Dinge, die wir beide selber ja in vielen praktischen

00:38:37: Projekten und mit vielen unserer Kundinnen und Kunden erleben, ohne dass wir hier deren Namen

00:38:43: nennen. Ich möchte da jetzt keinen so positiv herausstellen, weil ich will es auf der anderen

00:38:48: Seite auch drei nennen, die es vielleicht nicht so gut machen. Also ich würde hier gerne nochmal

00:38:54: aufrufen dazu, wenn Unternehmerinnen, Unternehmer, Unternehmer da draußen sind, die hier zuhören,

00:39:00: die sagen, wir machen da etwas. Wir haben da eine super kreative Marketingstrategie, um Leute

00:39:09: ins Unternehmen zu holen. Wir sind da im Onboarding besonders innovativ. Wir haben da ganz kreative

00:39:15: Arbeitsmodelle, mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben. Meldet euch bei uns und sprecht

00:39:23: mit uns. Wir würden das gerne hier im Podcast für viele andere auch sichtbar machen, als gute

00:39:31: Beispiele. Es ist immer auch eine Chance, sich hier nochmal selber auch ins Licht zu stellen und

00:39:37: anderen Orientierungen zu geben. Weil ich würde es gut finden, wenn wir als Branche hier einfach

00:39:43: insgesamt noch innovativer und besser werden. Und meine gerade auch, wir haben verschiedene

00:39:50: Generationen, die auch zusammenarbeiten. Also das Ganze ist ja nicht schwarz-weiß. Wie sehen

00:39:55: Arbeitsmodelle für die verschiedenen Generationen aus? Wir haben auch immer mehr jetzt das Thema,

00:40:01: wie bekommen wir Frauen verstärkt, in Führungsverantwortung, Mütter verstärkt,

00:40:08: in Führungsverantwortung. Also wie kombinieren wir ein oft auch durch familiäre oder private

00:40:15: Situation gegebenen anderes Lebensmodell, Zeitverfügbarkeiten, Möglichkeiten mit

00:40:22: anspruchsvollen, verantwortungsvollen Tätigkeiten. Wie kann das gehen? Ich erlebe da viele Beispiele,

00:40:29: wo das ganz toll funktioniert, weil Unternehmer, Unternehmen, Führungskräfte, Teams miteinander

00:40:35: sich da clever organisiert haben und den Mehrwert daraus kultivieren. Und die zugegebenermaßen

00:40:43: natürlich immer mal auftretenden Schwierigkeiten gemeinschaftlich gut lösen. Und damit aber

00:40:49: eben auch ein Potenzial an Zapfen an möglichen zukünftigen Mitarbeiterinnen kann man an

00:40:57: der Stelle ganz oft sagen, aber eben auch vorhandenen Mitarbeitern sich einfach auch

00:41:03: Karrierewege zum Beispiel zuzutrauen, die, wenn man da klassischer draufblickt,

00:41:08: möglicherweise dann erst mal Tabu sind für eine gewisse Zeit. Also auch das ist ja nochmal

00:41:13: ein Mitarbeiterreservoir, das wir eigentlich nicht gut genug nutzen, muss man sagen. Und das gilt

00:41:21: für alle Branchen, aber das gilt natürlich auch im Bau, also auch hier zu ermutigen,

00:41:26: dass um es mal Platz zu sagen, Kind und Karriere auch zusammengehen können, ist extrem wichtig.

00:41:33: Und da würde ich mir auch wünschen, dass Unternehmen hier viel offensiver und proaktiver

00:41:39: rangehen. Ich frage mich immer, wovor hat man Angst? Was verliert man? Was glaubt man läuft gar nicht

00:41:46: mehr, wenn man diese Wege geht? Ja, ja, das kann ich dir auch nicht beantworten. Die Frage,

00:41:53: was ich noch gerne so so ein bisschen zum Abschluss unserer Reise durch das Thema nochmal

00:42:00: für mich auch feststelle, ist, dass wir haben ja unsere Oberthemen im Podcast, das Technologie,

00:42:05: das ist Mensch, wo wir heute drüber gesprochen haben, das ist Technologie, das ist auch Strategie.

00:42:10: Wir haben über Digitalisierung viel gesprochen und Co. Und man merkt auch hier wieder, man kann

00:42:16: das Thema gar nicht singulär betrachten, weil wir haben eine Demografie, die vor uns steht,

00:42:21: mit einer entsprechenden Kurve. Das Thema Digitalisierung, KI, Automatisierung wird eine

00:42:27: große Rolle dabei spielen. Welches Personal muss ich wann, wie wo akquirieren? Vielleicht fallen

00:42:32: im Datenverarbeiten Bereich Leute weg und ich brauche woanders wieder mehr. Wir haben das

00:42:37: Thema Robotik, was uns auch wieder vielleicht im Personalbereich helfen könnte. Wir haben aber

00:42:42: auch das Thema Strategie, wo wir oft drüber gesprochen haben. Also ich muss ja als erstmals

00:42:45: Unternehmen wissen, was sind meine Ziele? Wo möchte ich in 10, in 5, in 10, in 15 Jahren und

00:42:51: vielleicht bei einem mittelständischen Unternehmen, vielleicht auch noch mit einer längeren Perspektive

00:42:55: stehen, haben wir eine Nachfolgesituation. Ja, nein, das spielt ja alles in dieses

00:42:59: Personalthema rein, womit ich auch noch mal motivieren will. Diese Themen, die wir alle

00:43:04: immer besprechen, die muss man in der Regel doch ganzheitlich in Kombination miteinander sehen.

00:43:08: Also ich kann nicht nur das Thema Personal betrachten und das Thema Digitalisierung,

00:43:12: Automatisierung, Außenvorlassen. Ich kann nicht nur rein über eine Strategie sprechen, ohne das

00:43:18: Personalthema zu betrachten. Also die sind alle ja so miteinander verwoben, dass man da auch immer,

00:43:22: sage ich mal, sich die Quintessenz aus all diesen Themen ziehen muss. Ich nehme das gerne noch mal

00:43:28: auf. Das ist ja auch mein Herzensthema. Also die Frage, warum machen wir bestimmte Dinge, Martin?

00:43:33: Das ist ja etwas, das ich zuallererst beantworten muss. Mir ist gerade wieder in einem Gespräch mit

00:43:40: deiner Flugungskraft gesagt worden, dass in diesem Unternehmen keine klaren Ziele und keine

00:43:47: Strategie vorhanden sind. Und dass trotzdem natürlich Dinge gemacht werden. Da redet man über

00:43:53: Prozesse oder irgendwelche IT-Tools oder irgendetwas. Und da tut man sich natürlich wahnsinnig schwer,

00:44:00: Leute mit diesen Themen dann, sage ich mal, provokativ zu belästigen, wenn die gar nicht

00:44:06: verstehen, warum das jetzt eigentlich gerade so wichtig sein soll. Wenn man dann den Chef fragt,

00:44:12: der das eigentlich auch nicht so richtig weiß, sondern denkt, es ist ja ein Thema, das muss man

00:44:17: im Moment machen. Also diese Hausaufgaben, die dazugehören, wo wollen wir eigentlich hin? Was ist

00:44:25: meine Vorstellung in meinem Unternehmen? Wie stelle ich mir das in den nächsten Jahren vor? Also

00:44:29: nennen wir es Vision. Also was ist so mein Bild der Zukunft von meinem Unternehmen und was ist

00:44:34: mein Bild der Zukunft von meinem Unternehmen in dieser Zukunft? Welche Ziele leite ich für mich

00:44:39: daraus ab? Und da meine ich eben nicht nur die ökonomischen dazugehören, auch Nachhaltigkeitsthemen,

00:44:44: Wertethemen und so weiter. Also was folgt für mich daraus? Welche Strategien entwickel ich? Also

00:44:50: wie will ich da hinkommen? Und erst dann kann ich doch sagen, Thema A oder B ist wichtig oder

00:44:56: weniger wichtig. Also wir sagen immer so, Menschen sind ganz wichtig in Unternehmen und wir müssen

00:45:02: uns darum kümmern. Ja, aber wenn ich eine Klarheit habe, wo will ich eigentlich hin? Welche

00:45:08: Implikation hat das? Wie ist die Situation da draußen? Dann kann ich doch auch im Unternehmen

00:45:13: dieses Thema ganz anders erklären. Also warum müssen wir uns um junge Leute kümmern? Warum

00:45:19: müssen wir uns um die Eltern kümmern? Warum fördern wir, klassisch gesagt, Frauen in Verantwortung

00:45:24: hinein und und und? Warum ist Homeoffice wichtig oder mobiles Arbeiten wichtig? Warum kommen wir

00:45:31: ohne diese Faktoren nicht mehr aus? Das kann ich doch alles besser erklären, wenn ich weiß,

00:45:36: wo will ich denn in der Zukunft mal hin und an welchen Schrauben muss ich muss ich drehen und

00:45:41: ich kann es eigentlich nicht nachverziehen, warum man sich damit nicht beschäftigen will. Das ist

00:45:47: unbequem, aber nach dieser Unbequemheit am Anfang entsteht doch im Grunde Klarheit und auch die

00:45:55: Führbarkeit des Unternehmens verbessert sich deutlich, weil ich immer wieder auch argumentieren

00:46:00: kann, warum bestimmte Dinge in welcher Prioritätenreihenfolge dann eben eine Bedeutung haben. Also

00:46:05: da und das gilt für große wie kleine, das ist da ist keiner ausgenommen. Also da wünsche ich mir

00:46:12: doch eine sehr, sehr offensive Herangehensweise und auch das gehört dazu, Martin, wenn Menschen

00:46:19: irgendwo anfangen wollen, dass man ihnen erklären kann, welche Idee von der Zukunft haben wir dann

00:46:24: in diesem Unternehmen hier. Also bevor ich entscheide, da möchte ich arbeiten und auch das Schicksal

00:46:29: meiner Familie finanziell dranhängen, möchte ich doch auch eine Idee haben, die haben einen

00:46:35: Plan hier, die wissen, wie es die nächsten zwei, drei Jahre im besten Fall weitergeht und was das

00:46:40: für mich bedeutet und was dafür getan wird, dass es weitergeht. Also all diese Fragen müssen,

00:46:46: glaube ich, beantwortet werden und machen wir uns an einer Stelle keine Illusionen, wenn wir den

00:46:53: Umbau unserer Infrastruktur, wenn wir den Neubau unserer Lebenswelt für die nächsten Jahre so

00:47:00: bewältigen wollen, wie wir das eigentlich müssen, um als Gesellschaft auch funktionieren zu können

00:47:08: und weiter erfolgreich sein zu können, dann wird da eine Geschwindigkeit und eine tiefe

00:47:14: Anveränderungen und Themen auf die Unternehmen zukommen. Also man könnte kurz sagen, da wird

00:47:20: richtig Arbeit auf alle zukommen, dass es schon fahrlässig wäre, sich damit jetzt nicht frühzeitig

00:47:27: auch intensiv zu beschäftigen. Das stimmt auf jeden Fall und ich glaube, es war jetzt nochmal

00:47:33: ein guter Appell und gute Schlusswort. Ich denke, Christian, wir haben da in dem Bereich viel heute

00:47:38: besprechen können. Es bleibt ein spannendes Thema und wird sich in den Facetten immer mal wieder

00:47:44: verändern, je nachdem wie gerade auch die Lage ist. Man kann nur appellieren, sich aktiv mit dem

00:47:48: Thema zu beschäftigen. Und keine Möglichkeiten außen vorlassen. Auch diese ganzen Buzzwords,

00:47:58: das vielleicht auch noch mal als Gedanke nachgeschoben von KI, Robotik modularisieren,

00:48:04: du hast es auch schon genannt. Das sind alles keine Themen, wo man sagen kann, ach, das betrifft uns

00:48:09: nicht. Das betrifft jedes Unternehmen und jedes Unternehmen sollte sich damit intensiv beschäftigen,

00:48:15: weil es alles Werkzeuge sind, um mit den Herausforderungen von morgen umzugehen. Es soll

00:48:21: keiner sagen, er hätte das nicht heute gewusst und er hätte heute nicht die Möglichkeiten. Also,

00:48:25: ich glaube, so niedrigschwellig wie es heute ist, um an diese Themen heranzukommen, ist das noch nie

00:48:32: gewesen. Im Zweifelsfall suche ich auch mal den Kontakt zu einer Hochschule und lasse mich da mal

00:48:38: beraten, was ich machen kann oder profitiere vielleicht vom Kontaktnetzwerk, dass es da gibt.

00:48:44: Also, ich glaube da, wer will, der wird da immer Partner und Wege finden und wer da vielleicht

00:48:52: schon besonders furbelthaft ist, der kontaktiert uns. Bitte hier nochmal nach dem Podcast.

00:48:58: Übrigens möchte ich hier auch nochmal an alle Hörerinnen und Hörer appellieren, so als

00:49:02: kleinen Werbeblock. Wir finden das toll, wenn ihr uns hört und sie uns hören und richtig gut

00:49:10: finden wirst, wenn dann auch noch der Podcast abonniert wird und auch mal ein paar Sterne

00:49:15: in der Bewertung bekommt. Das hilft uns am Ende auch mit unseren Themen und unserem Botschaften

00:49:20: hier die Branche voranzubringen. Auch das ist ein Gemeinschaftsprojekt.

00:49:24: Ja, Christian, das hat mir wieder viel Spaß gemacht. Danke für deine Gedanken, die du mit uns

00:49:29: geteilt hast. Ich freue mich auf nächstes Mal und sage an der Stelle tschüss und auf Wiederhören.

00:49:36: Martin, das geht mir genauso. Auch nach Siegen heute, dann tschüss und auf Wiedersehen. Bis bald!

00:49:43: Vielen Dank an Sie und euch fürs Zuhören bei Zukunft bauen, dem Zukunftspodcast für die

00:49:51: Bauindustrie. Wenn euch der Podcast gefällt, würden wir uns über eine Bewertung freuen und

00:49:56: natürlich darüber, wenn ihr den Podcast bei einem Podcast Provider eures Vertrauens abonniert.

00:50:01: Wir freuen uns auf ein Wiederhören. Bis bald!

00:50:07: [Musik]