#094 | Anette Höchst, CEO, ALHO - Modulbau als Bauwende – Zwischen Tempo, Technik und Transformation
Shownotes
Themen in der Folge:
- Persönlicher Weg von Annette Höchst ins Bauwesen
- Wechsel vom Großkonzern in den Mittelstand
- Erste Faszination und Erfahrungen auf der Baustelle
- Einführung in Offshore-Wind und neue Geschäftsfelder
- Begegnung mit Modulbau und Industrialisierung des Bauens
- Unterschied zwischen Modulbau und Containerbau
- Vorurteile und Akzeptanzprobleme bei Architekten und Behörden
- Herausforderungen durch Vergaberecht und Bauordnungen
- Digitale Transformation als zentrales Mittelstandsthema
- Hohe Investitionen in IT-Sicherheit und neue Systeme
- Mitarbeiterentwicklung, Führung und Unternehmenskultur stärken
- Change Management und kontinuierliche Verbesserungsprozesse
- Industrialisierungsvorteile: Geschwindigkeit, Qualität, Nachhaltigkeit
- Kostenstruktur und langfristige Vorteile des Modulbaus
- Standardisierung und Skalierbarkeit im Schul- und Wohnungsbau
- Engpässe durch Genehmigungsprozesse und Regulatorik
- Vision 2035: Digitalisierung, Robotik und smarte Gebäude
- Nachhaltigkeit und Verantwortung für kommende Generationen
**In dieser Folge (Gäste und Links):
Verlinkungen
Projekt 1 Heisenberg-Gymnasium in Dortmund | ALHO
Projekt 2 ITZ Ilmenau (Das erste Modulgebäude mit DGNB Platin.)
Hosts und Podcast
Website: Christian Haak
Website: Martin Ferger
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Präsentiert von: Zukunft.Bauen. | Der Haak & Ferger Zukunftspodcast für die Bauindustrie
Der Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen & Leben interessieren.
Live-Events von Zukunft.Bauen.
Hinweis: Das Folgentranskript wurde automatisch erstellt. Fotos/ Abbildungen eigene und mit freundlicher Genehmigung von ALHO.
Transkript anzeigen
00:00:00:
00:00:07: Moin aus Hamburg und Siegen.
00:00:09: Und herzlich willkommen zu unserem Podcast für die Bauindustrie Zukunft Bauen.
00:00:15: Dem Zukunftspodcast für alle, die sich für die Zukunft von Bauen und Leben interessieren.
00:00:21: Wir sind
00:00:22: Martin
00:00:23: und Christian und wir werfen in diesem Podcast einen Blick auf die Zukunftsentwicklungen von Branche, Technologie und Lebenswelt.
00:00:31: Es wird dabei um die Veränderung der Baubranche gehen und darum, was dies für uns und für die Unternehmen der Branche bedeutet.
00:00:40: Heute sprechen wir mit einer Frau, die für den Wandel im Bauwesen steht.
00:00:44: Anette Höchst, Geschäftsführerin der ALHO-Gruppe, einem der führenden Anbieter für modularen Systembau in Deutschland.
00:00:53: Wir sprechen über ihr ganz persönliches Warum für den Wechsel aus dem Großkonzern in den Mittelstand und über die Frage Warum Modulares bauen, weit mehr ist, als nur ein schneller Weg zum fertigen Gebäude.
00:01:06: Es geht um digitale Fertigung, Nachhaltigkeit, Veränderungsbereitschaft und den Unterschied zwischen Bauen und Gestalten.
00:01:15: Wir werfen gemeinsam einen Blick auf die aktuelle Marktlage, auf regulatorische Hürden und auf das, was passieren muss, damit wir im Jahr twenty-fünfundreißig nicht mehr darüber sprechen, ob Modular gebaut wird, sondern nur noch wie intelligent.
00:01:32: Auf geht's ins Gespräch.
00:01:34: Herzlich willkommen heute bei uns zu Gast, Frau Anette Höchst, CEO von ALHO.
00:01:40: Schön, dass wir heute in der Runde zusammen sind.
00:01:42: Guten Morgen und auch Martin an dich.
00:01:44: Guten Morgen natürlich.
00:01:46: Guten Morgen Herr Haak, Herr Ferger.
00:01:49: Schönen guten Morgen.
00:01:51: Ich freue mich, dass ich heute ihr Gast sein darf.
00:01:55: Ja, schönen guten Morgen auch von meiner Seite.
00:01:56: Ich freue mich auf unser Gespräch und auf viele interessante Themen.
00:02:01: Starten wir gleich rein.
00:02:03: Frau Höchst, für die, die sie nicht so gut kennen, wie wir sie inzwischen schon kennen, wo hat ihr Weg gestartet und wie ist der Weg dann gewesen zu der Position, die sie heute begleiten, in dieser Verantwortung bei Allho?
00:02:21: Wie kommt man dahin?
00:02:24: Ja, ich glaube nicht so ganz straight, wie das vielleicht der eine oder andere in seinem Lebenslauf hat.
00:02:31: Ich habe begonnen mit einer Lehre zur großen Außenhandelskaufbau bei Glöckner, war dann im Ausland, habe dort Stahl verkauft in USA, in Kanada und in Südamerika und habe dann, als ich wieder zurück in Deutschland war, BWL studiert, allerdings auch im Fernstudium.
00:02:53: Da ich aus einem sehr konservativen Elternhaus komme und mein Papa das nicht so förderlich fand, Frauen in die Universität zu schicken, musste ich das dann selber irgendwie organisieren, habe ich dann auch gemacht.
00:03:07: Und als ich dann mein Diplom hatte, so Diplomkauffrau, dann habe ich dann meinen Weg.
00:03:14: In die Bauindustrie gefunden, tatsächlich zur Straber, habe dort in der betriebswirtschaftlichen Abteilung angefahren, wurde dann aber auch erst mal direkt ein halbes Jahr auf die Baustelle als Baukaufbau geschickt.
00:03:27: Das war natürlich super, weil da lernt man dann Bauen kennen, tatsächlich von der Pika auf mit allem, was dazugehört, mit Kommunikation, mit den Baubeteiligten, mit, ja.
00:03:43: gutes Verstehen mit den Puyieren und so weiter.
00:03:46: Also richtig von der Pika auch.
00:03:48: Hat wirklich auch die Faszination am Bau tatsächlich auch richtig geweckt.
00:03:54: Ja, und dann habe ich so fünf, zwanzig Jahre bei der Stravak das ein oder andere gemacht von der Leitung der Kontrollingabteilung.
00:04:04: Das ja initiieren des Projekt Kontrollings bei der Stravak bis hin.
00:04:12: Wer zu Geschäftspositionen, zu Strategie, Unternehmensstrategie.
00:04:18: damals, als wir als Strabatgyziblinen gekauft haben, haben wir mit Unternehmensberatern dann überlegt, wie kann man da strukturieren, ein Konzern strukturieren?
00:04:29: und ja, dann.
00:04:32: Ich firmen gekauft, verkauft.
00:04:35: Ich habe so meine erste wirklich richtig nachhaltigen Job, habe ich gemacht als Geschäftsführerin der Schrawag auch schon Wind und auch schon Logistik, was mich wahnsinnig fasziniert hat.
00:04:48: Es war zu dem Zeitpunkt allerdings in Deutschland nicht so opportun, weil Deutschland damals dann die Windparks, die man ursprünglich entwickeln sollte, wieder enteignet hat.
00:05:02: Und das war dann für Strabatten halt kein guter Weg.
00:05:06: Dann hat man das ganze Thema Offshore Wind wieder etwas ad-acta gelegt sozusagen.
00:05:14: Aber das hat mich wahnsinnig fasziniert.
00:05:16: Es war eine ganz tolle Zeit, vor allen Dingen also ein neues Geschäftsfeld aufzubauen mit Bankability und Insurability zu organisieren.
00:05:27: Förderung der EU zu bekommen und so weiter.
00:05:30: Das war eine sehr spannende, tolle Zeit.
00:05:33: Ja, und dann war ich mit Herrn Dr.
00:05:36: Krammer, der war damals Vorstand in der SE, war ich zusammen im Bereich Nordwest.
00:05:41: Da haben wir doch einige tolle Sachen gemacht.
00:05:47: Ja, und dann bin ich aber irgendwann, ich sag mal ein bisschen abgeworben worden und hab dann drei Jahre bei Zech.
00:05:57: Dort in der Zech-Management und in der Konzernleitung das Thema Digitalisierung andurchstoßen auch, das Thema Prozessmanagement angefangen und auch dort haben wir wahnsinnig viele Firmen gekauft und integriert.
00:06:19: Und da hatte ich dann meine erste Berührung mit dem Modulbau tatsächlich.
00:06:25: Denn Zech hatte im Jahr die Firma Cadolto gekauft und die allerdings in einem sehr, sehr schlechten Zustand war und hat im Prinzip damit damals die Firma Cadolto gebetet, die ansonsten tatsächlich schon damals in die Insolvenz gegangen wären.
00:06:47: Und ja, und das war wahnsinnig faszinierend.
00:06:51: Muss ich sagen, Modulbau, der einzige Weg, Bau zu industrialisieren.
00:06:58: Also wir bauen ja heutzutage im regulären Bau noch wie vor zweieinhalb Jahren.
00:07:04: Jetzt war gleich nicht mehr Stein auf Stein, aber wir haben schon, also so viel Innovation hat einfach nicht stattgefunden.
00:07:10: Also schon ein bisschen Innovation natürlich im Bereich der Produkte.
00:07:15: der Stoffe und so weiter, aber ist einfach vom Grundsatz her ist doch noch sehr stark das Arbeiten vor Ort in Wind und Wetter und also wie es halt eben von mir auch schon gewesen ist.
00:07:31: Ich denke mal da stangen wir nachher auch nochmal tiefer ein Frau Höchst und dann, ich höre das eigentlich schon so raus, dann kam irgendwann Alo und hat im Grunde genommen vieles wahrscheinlich in sich vereint.
00:07:46: Was man braucht und was sie an Fähigkeiten so vorher angesammelt haben in ihrer Karriere und hat gesagt, das können wir hier wahrscheinlich gut gebrauchen, jemanden, der diese Dinge einbreitet.
00:07:57: Oder war es anders?
00:07:59: Ja, genau so war es eigentlich.
00:08:00: Ich hatte da zu dem Zeitpunkt eigentlich ein bisschen das Problem, dass meine, also privat musste ich ein bisschen öfter im Rheinland sein.
00:08:14: Und dann kam ein Headhunter auf mich zu und meinte, ihre Kompetenzen brauchen wir bei der ALO.
00:08:22: Wir suchen einen CEO.
00:08:24: Und das war dann der Stein des Wechselns.
00:08:30: Und dann habe ich im März, im Jahr two-tausend-einundzwanzig meine Tätigkeit als CEO bei der ALHO aufgenommen.
00:08:41: Ich würde gerne kurz auf einen Satz eingehen.
00:08:44: Sie haben gesagt, dass im Modulbau viele Dinge angegangen werden, die wir im konventionellen Bau seit Ewigkeiten schon immer so machen, dass man die anders und wahrscheinlich auch aus ihrer Sicht natürlich besser macht.
00:08:57: Jetzt ist es ja tatsächlich so, dass wenn wir so durch die Gegend fahren und laufen, wir aber weitem nicht jeden Bau oder jeden zweiten Bau im Modulbau sehen.
00:09:06: Welche sind denn immer noch diese gängigen Vorurteile, denen man als Modulbauer allgemein als einer der herausragenden Unternehmen in dem Bereich, welchen Vorurteilen müssen sie denn immer wieder entgegen treten, um das Thema weiter zu verbreiten?
00:09:23: Also die Vorurteile sind ganz klar, dass Modulbau mit Containerbau ver... vergischen wird und fälschlicherweise muss man ja tatsächlich sagen.
00:09:35: Wir bauen ja auch als Almo Rope temporäre Gebäude in Containerbauweise, aber das ist eben doch ganz anders als dauerhafte Gebäude in Modulbauweise.
00:09:45: Also da hat der Modulbau einerseits zu kämpfen, andererseits ist der Modulbau vor einigen der drei dimensionale Modulbau nicht wirklich bekannt, weder bei der öffentlichen Hand noch bei den privaten Investoren.
00:10:01: Und was es bedeutet, dreidimensionalen Modulbau zu machen im Vergleich zum Systembau, wo über Fertigteilwerke dann Fertigteile auf Baustellen verbracht werden.
00:10:17: Das ist eben schon noch der Unterschied und das ist nicht besonders bekannt.
00:10:22: Und dadurch, dass es eben noch eine relativ neue Bauart ist, ist natürlich auch die Bauartengenehmigung ein Problem.
00:10:32: Und die Architekten, also es bedingt natürlich schon eine gewisse architektonische Vorleistung, damit der Modulbau ordentlich ausgeführt werden kann.
00:10:45: Und bei den Architekten ist es auch nicht bekannt tatsächlich.
00:10:51: Der herrscht das Vorurteil, dass das langweilig ist, also dass man im Prinzip mit Modulbau nicht architektonische Besonderheiten aufzeigen kann, was auch nicht stimmt.
00:11:06: Das ist ja, wenn ich ganz kurz noch mal darauf eingehen darf, wenn du kennst, mein naturell, meiner etwas grundhaften Unzufriedenheit, wenn es nicht schnell genug geht.
00:11:15: Frau Höchst hat gerade gesagt, der Modulbau ist noch relativ jung, daran sieht man ja mit welcher Träge halt wir teilweise gerade auch im Vergabebereich arbeiten.
00:11:24: Also
00:11:27: für mich wäre das eigentlich schon... zu lange her will also ich weiß nicht seit wann tatsächlich allo im großen stile im schlüssel fertig bei reich.
00:11:37: ich glaube das sind schon dekaden die das gemacht wird.
00:11:41: dementsprechend finde ich es extrem ernüchternd und traurig.
00:11:45: ich habe das jetzt an der ein oder anderen stelle auch in beraten da funktion mitbekommen und versucht mit engels zungen nicht weil ich will das eine unternehmen oder ein anderes ein auftrag bekommt sondern einfach um den projekten andere sicht zu geben zu sagen wie wäre es denn mal mit eine Modulbauweise oder zumindest eine Systembauweise.
00:12:02: Und dann kommt gerade, wenn wir im Zusammenhang mit der öffentlichen Hand sind, oft Ängste der jeweiligen Sachbearbeitungsebene vor dem Thema Vergabe.
00:12:11: Vergabe, Wettbewerb, Vergabe recht.
00:12:13: Und das finde ich sehr, sehr traurig, dass wir immer noch in dieser In diesem Bereich der Zeitentwicklung stecken, weil eigentlich könnte man ja auch auf öffentlicher Seite sagen, okay, es gibt ja Projekte.
00:12:24: Also ich weiß, im Ruhrgebiet haben sie da sehr viele Schulen gebaut, im Modulbauweise auch die Konkurrenz hat Ähnliches getan.
00:12:33: Warum holt man sich nicht da einfach die Expertise, den Austausch aus?
00:12:38: Städten, Gemeinden, Ländern, die schon erfolgreich diesen Vergabeprozess einmal ausprobiert haben, wie der gehen kann.
00:12:45: Ja, auch rechts ist ja gehen kann und hat nicht diese Angst davor, mal was anderes zu machen.
00:12:50: Und da kann man auch sehr, sehr viel über die Technik sprechen, über Lin, über BIM, über Digitalisierung.
00:12:56: Wir werden sicherlich über die Themen ja gleich noch reden, wenn ich nicht die Trau habe, diese Themen auch mal anzugehen.
00:13:04: Und da bin ich der Meinung, Sollte man das in zehn, zwanzig Jahren, seitdem so gebaut werden kann, endlich mal auch geschafft haben, ansonsten sind wir viel zu langsam.
00:13:14: Wenn man sich das mal auf der Zunge zergehen ist, wenn wir das jetzt rausschneiden würden, was Frau Höchst gerade eben gesagt hat, und man würde es so alleine hinstellen, könnte man meinen, wir reden über eine Technologie, die seit wenigen Monaten am Markt ist bei der Skepsis.
00:13:28: Also ich schließe mich diesem ja fast in Setzen an.
00:13:35: Bitte Frau Höchst.
00:13:38: Ja, also ich glaube erstmal, dass wir schon sicherlich sehr viel tun, was auch, also nicht nur wir als Alho, sondern wir als Modulbauer, da nehme ich auch durchaus unsere Konkurrenz mit rein, dass wir schon versuchen, klar zu machen, was eigentlich Modulbau ist.
00:14:01: Aber das, was Sie angesprochen haben, Herr Ferner, ist natürlich eigentlich Aufgabe der öffentlichen Hand.
00:14:09: Also, dass eine von dem anderen lernt.
00:14:11: Also, ich war Beispiel Dortmund, da haben wir fünf sehr große Schulen im Modulbauweise errichtet und das sehr erfolgreich mit absoluter Zufriedenheit des Kunden und der Lehrkörperschaft an allen Schulen.
00:14:28: Und wenn man in der öffentlichen Hand nicht bereit ist, durch solche Beispiele zu lernen, haben wir natürlich keine Möglichkeit.
00:14:37: Alleine durch das Wettbewerbsrecht ist es uns ja untersagt, da irgendwie was zu tun, was das Thema Ausschreibung angeht, was wir auch nicht machen.
00:14:48: Also ist es schon Sache der... öffentlichen Hand selber bzw.
00:14:54: der Architekten, die von der öffentlichen Hand beauftragt werden, das Thema Modulbau nach vorne zu bringen.
00:15:00: Und es ist, also es ist auf jeden Fall, und ich kann es, glaube ich, mit Recht und Funk behaupten, es ist für bestimmte Bebeuderarten einfach unschlagbar, mit Modulbau zu bauen.
00:15:22: Jetzt mal die Situation nehmen, sie sind in das Unternehmen gekommen, man hat sie gesucht, man hat sie gewollt, man hat sie gefunden.
00:15:28: Sie haben angefangen, jetzt ist es ein paar Jahre her, ich glaube, sie sind jetzt vier Jahre.
00:15:35: Also da passiert ja schon einiges.
00:15:40: Jetzt haben wir gesagt, Modulbau ist eine fortschrittliche Bauweise, wenn man dann so ein Unternehmen hineinkommt in den Mittelstand, gerade auch mit den Kenntnissen so aus den Großen.
00:15:50: Baukonzernen heraus.
00:15:54: Welche Themen haben Sie da vorgefunden, die Sie angestoßen haben und was sind so die Themen, die der Mittelstand eigentlich nach vorne bringen muss und wie ist Ihnen das gelungen?
00:16:04: Also man hat ja dann immer so eine Agenda nach einer gewissen Zeit vielleicht auch mal und sagt, ich habe so ein paar Themen an die ich ran will.
00:16:11: Was sind so die großen Linien?
00:16:13: Was muss vielleicht auch der Mittelstand generell daraus lernen?
00:16:17: Also, ich glaube, ein ganz wichtiger Punkt ist tatsächlich die digitale Transformation.
00:16:22: Also, das war schon etwas, wo wir mal Mitte der, also, im Jahr two-tausend-fünfzehn-sechzehn wurde hier mal der Versuch gestartet, ein neues RP-System einzuführen.
00:16:38: Das ist aber ziemlich gescheitert und dadurch sind, ich sage mal, die Systeme veraltert, die Server veraltert, die Sichtweise auf IT und was IT tun muss und kann doch sehr, sehr alt hergebracht.
00:16:56: Und das muss so extrem schnell und extrem verändert werden.
00:17:02: Das haben wir auch getan.
00:17:03: Da war auch die Gesellschaft der Familie bereit, doch wirklich auch Investitionen in die Hand zu nehmen und in dieses Thema zu investieren.
00:17:14: Ein ganz wichtiger Punkt dabei ist natürlich die IT Security, wie wir ja alle lesen und wissen, ist der Krieg nicht nur mit Waffen, sondern Krieg wird auch eben mit Hackern und den Versuch unternommen, Unternehmen lahmzulegen.
00:17:37: Das hat sich auch tatsächlich in den letzten fünf Jahren extremst verschlimmert.
00:17:44: Und wir haben wirklich einen höheren sechsstelligen Betrag, einen höheren siebenstelligen Betrag in das Thema Security investiert.
00:17:57: Und das kann ich auch wirklich tatsächlich jedem mittelständischen Unternehmen nur... empfehlen, tatsächlich dorthin zu gucken, denn alte Server, alte Geräte und veralterte Software mit schlechten Firewall-Systemen bieten einfach ein riesengroßes, eine Riesenfläche, um dort angegriffen zu werden.
00:18:26: Das erste, das zweite ist natürlich die Führung.
00:18:30: Also Mitarbeiterentwicklung ist ein ganz wichtiger Punkt, der oft vergessen wird, weil im Alltagsgeschäft hat man natürlich keine Zeit für Ausbildung der Mitarbeiter, ist aber, glaube ich, in der heutigen Zeit tatsächlich auch ein sehr wichtiger Punkt.
00:18:45: Also wir haben ein sehr konsequentes Führungs- und Entwicklungsprogramm
00:18:53: aufgestellt,
00:18:53: wo alle Führungskräfte in den letzten drei Jahren durchgefleust in Anführungsstrichen wurden.
00:19:00: Was für mich sehr, sehr wichtig ist, denn Mitarbeiterführung ist eines der ganz entscheidenden Punkte, denn egal, wie industrialisiert man ist.
00:19:12: Wir haben alle sehr viele Menschen und das Geschäft wird von Menschen gemacht und unsere Module und unsere Container geworden werden auch von Menschen errichtet.
00:19:21: Also von daher ist das schon ein ganz wichtiger zentraler Punkt auch schon für mich immer gewesen, dort eben auch ganz klar zu handeln.
00:19:31: Wir haben das Thema Unternehmenskultur und Werte angeschaut.
00:19:37: Wir haben die Mitarbeiter die Werte bestimmen lassen, nach denen wir oder beziehungsweise sie arbeiten möchten.
00:19:45: Und das hat einen großen Schub gegeben, denke ich.
00:19:50: Und jetzt in unserer digitalen Transformation wird tatsächlich das Unternehmen sehr stark verändert in der Arbeitsweise.
00:20:01: Also wie arbeiten wir eigentlich?
00:20:03: Wie arbeiten wir miteinander?
00:20:05: Und wie arbeiten wir in... im Zusammenhang mit den neuen Systemen, die wir jetzt hier gerade einführen.
00:20:13: Ich wollte gerade sagen, das Wort digitale Transformation ist ja ein Stück weit irreführend, weil es so sehr auf die Technik abstellt.
00:20:19: Das ist ja die eine Seite, die andere Seite sind eben die Menschen, die in veränderten Prozessen und mit veränderten Systemen dann eben auch arbeiten müssen.
00:20:28: Das ist eine Kulturveränderung und sie haben eben das Stichwort auch nochmal der Cyber Security genannt.
00:20:35: Auch das ist ja Ich das so bei einigen meiner Kunden sehe, ein Riesenthema auch der Menschen da eben auch sensibler zu sein und entsprechend damit umzugehen.
00:20:45: Wie gelingt es dann in so einem Unternehmen?
00:20:47: Ich glaube, es arbeiten ja über tausend Menschen auch bei ALHO, die mitzunehmen, auch vor dem Hintergrund.
00:20:54: Das hat ja nicht zehn Jahre Zeit.
00:20:56: Das hat ja auch eine gewisse Zeitschiene, die eigentlich sehr drängend ist.
00:21:00: Und Sie haben es eben so nebenbei gesagt, das muss ja auch noch ein bisschen gearbeitet werden dabei.
00:21:05: Ja, genau.
00:21:06: Das ist tatsächlich eine große Schere, wo man doch in einen ziemlich schmerzhaften Spagat kommt.
00:21:16: Wir haben auch einen guten Auftragsbestand.
00:21:23: Da ist natürlich sehr viel Arbeit sowieso aus dem Tagesgeschäft schon.
00:21:27: Dann brauchen wir im Rahmen der digitalen Transformation in der Technik, Key User, die sich natürlich mit dem Programm ausmandersetzen.
00:21:37: Und dann machen wir, und das ist ein ganz wichtiger Aspekt und ich glaube, der wird tatsächlich sehr, sehr, sehr oft unterschätzt, noch ein Change Management, also ein Veränderungsmanagement für die Menschen.
00:21:57: Wir haben eine Die haben Unternehmensziele definiert bis zum Jahr.
00:22:03: Wir haben eine Vision definiert und wir haben tatsächlich auch sehr ambitionierte Ziele, die das Thema auch Nachhaltigkeit und Effizienz und so weiter sind.
00:22:25: Die sind zwar quantitativ, aber doch auch Qualitativ sehr ambitionieren.
00:22:31: Und damit das auch tatsächlich durch das Unternehmen bekannt wird, weil sie haben in Unternehmen, das hat jetzt nicht unbedingt was mit dem Mittelstand zu tun, sondern das zieht sich glaube ich durch alle Unternehmen, sie haben so eine gewisse Lebensschicht, durch die sie durchmüssen.
00:22:48: Das ist dann in der einen Unternehmung ist es die dritte Ebene und in der anderen Unternehmen ist die erste Ebene.
00:22:55: Es ist auf jeden Fall eine Lebensschicht, durch die vieles nicht durchdringt.
00:23:00: Das heißt, also sie brauchen einen Weg, um tatsächlich auch an die Kolleginnen und Kollegen zu kommen, die eben halt normale Sachverarbeiterfunktionen ausüben, die ja mega wichtig sind.
00:23:13: Und diese Menschen wissen, was sie tun und sie wissen vor allen Dingen, wie man es besser tun könnte.
00:23:18: Also an diese Kollegen wollen sie ja ran.
00:23:22: Also das Woche wollen sie ja.
00:23:25: Und wir haben dann ein KVP-Prozess initialisiert, also kontinuierlicher Verbesserungsprozess.
00:23:33: Das war das eine und das andere ist eben tatsächlich dieses Veränderungsmanagement, wo wir in fünf Modulen alle Teams mitnehmen auf den Weg, auf die Reise.
00:23:44: Was will das Unternehmen?
00:23:46: Wo wollen wir hin?
00:23:48: Was ist unsere Vision?
00:23:50: Was ist unser... Merk mal, was sind wir, wer sind wir?
00:23:55: und das wird in fünf Modulen vermittelt.
00:24:01: und dann machen wir daneben auch noch Informationsveranstaltungen zu dem eigentlichen Themen, nämlich der Softwareausbau, weil wir reformieren tatsächlich die gesamte Softwarearchitektur des Unternehmens und neben dem ERP haben wir ein neues.
00:24:20: Katolationssoftware eingeführt.
00:24:22: Wir haben eine Projekt-Controlling-Software eingeführt.
00:24:25: Wir sind dabei, einen PLMPDM zu initiieren.
00:24:33: Vielleicht ich kriege da nochmal rein, weil wir werden gleich nochmal über das Digitale sprechen.
00:24:37: Ich finde, es ist ja wie eine Blaupause, die sich schildern.
00:24:40: Da sollte der Mittelstand und viele Unternehmen hier einfach genau zuhören, welche Themen existieren.
00:24:46: Und wir reden ja hier.
00:24:49: Es gibt ja auch sehr angeschlagene Unternehmen, wo dann viele Themen anfallen, aber wir reden hier über ein gutgehendes, erfolgreiches Unternehmen.
00:24:59: Und wenn man so hört, was sie gerade aufzählen, dann bildet sich im Kopf so das Bild einer großen Baustelle ab.
00:25:07: Also es wird an vielen Stellen gearbeitet.
00:25:10: Und ich würde gerne noch mal festhalten, das ist völlig normal in der heutigen Zeit.
00:25:13: Das ist nämlich das, was wir tun müssen, um zu überleben in diesem Wandel und um die Menschen mitzunehmen.
00:25:19: Und ich finde, sie haben viele sehr gute Beispiele genannt, wie das funktionieren kann.
00:25:24: Das muss man auf sein Unternehmen sicherlich anpassen.
00:25:28: Aber der entscheidende Faktor, Menschen mit einzubeziehen ist wichtig.
00:25:33: Das Ganze auch professionell zu begleiten ist wichtig.
00:25:36: Martin und ich kennen das ja aus aus eigenen Projekten, die wir mit unseren Kunden oft haben.
00:25:42: Das ist im Mittelstand leider, muss man sagen, in vielen Unternehmen eben noch ganz neu oder im Bewusstsein noch gar nicht so richtig angekommen.
00:25:51: Ich würde mal sagen, der eine oder andere Wurst stellt da noch selber vor sich hin und versucht das irgendwie mit Bordmitteln preiswert zu machen.
00:25:58: Das wird aber am Ende sehr, sehr teuer wie bei diesen Dingen.
00:26:01: Das heißt also, das ist ein Thema in der heutigen Zeit mit knappen Personal, große Transformations.
00:26:07: Prozesse in kurzer Zeit erfolgreich zu absolvieren, Kultur weiterzuentwickeln, das darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen und das wird glaube ich auch perspektivisch die erfolgreichen von den nicht erfolgreichen unterscheiden.
00:26:20: Wer das also professionell macht und betreibt hat, keine Garantie, aber eine viel, viel höhere Chance auch erfolgreich in der Zukunft anzukommen.
00:26:28: Martin, jetzt werfe ich mal den digitalen Ball zu dir rüber.
00:26:33: Ja, wir haben jetzt schon viel so zwischen den Zeilen auch schon über das Thema Digitalisierung gehört.
00:26:37: Ich habe gespannt gelauscht und habe so überlegt, seit Jahrzehnte, Jahrzehnte, Jahrzehnte da jetzt muss man erstmal so ein bisschen ankommen.
00:26:44: Also jetzt sagen wir mal wirklich effektiv dann vier Jahre und ich glaube, ich habe bei fünf oder sechs Softwareprodukten oder digitalen Tools dann mal aufgehört zu zählen.
00:26:54: Das ist ja auch eine riesige Herausforderung in so kurzer Zeit, so viel zu implementieren.
00:27:01: Gibt es da viel Gegenwind?
00:27:02: Gibt es viel Gegenwind?
00:27:03: Und was ist so das Geheimrezept um so viel digitale Transformation in so kurzer Zeit?
00:27:10: Also für die meisten, die jetzt außen stehen sind, die müssen sich mit dem Thema nicht so häufig befassen, wird vielleicht, was erzählt der da, vier Jahre, fünf, sechs Softwareprodukte.
00:27:20: Aber das ist viel im Verhältnis zu dem, was man sonst so mitbekommt.
00:27:23: Also die meisten Unternehmen trauen sich dann mal an einen Softwareprodukt für zwei Jahre ran.
00:27:30: Wie haben Sie das gemacht?
00:27:32: und was hat Ihnen vielleicht schlaflose Nächte bereitet?
00:27:35: Ach, die schlaflosen Nächte sind wir nicht vorbei, Herr Ferner.
00:27:41: Ja, also erst mal ist es natürlich die Notwendigkeit, also die Notwendigkeit sicherer zu werden und die Notwendigkeit eben halt auch in die Zukunft zu denken.
00:27:56: Und wenn ich jetzt an Themen wie Automatisierung von Produktionen Denke, geht das nicht ohne eine entsprechende Software-Architektur.
00:28:06: Und wir haben angefangen mit den dringlichsten Themen.
00:28:09: Das war das Thema Kalkulationsprogramm.
00:28:13: Wir hatten ein Kalkulationsprogramm, das war, die wir jetzt schließen konnten.
00:28:32: Und wie schafft man das?
00:28:35: Die Gegenwehr, gerade von dieser Lebensschicht, von der ich eben gesprochen habe, ist natürlich riesengroß.
00:28:42: Aber die Notwendigkeit, dass wir uns da bewegen müssen, war doch ziemlich schnell allen klar, nachdem man mal so aufgezeichnet hat, was passieren kann, wenn man da nichts tut.
00:28:57: So, und im Rahmen des Fach- und Führungskräftemangels, wir haben doch immer wieder Probleme, dass Mitarbeiter krank werden plötzlich, und wir haben eine relativ hohe Kramtypote.
00:29:14: Ich weiß nicht, ob das in anderen Branchen wird es nicht so extrem sein, aber bei uns ist es schon eine schwere körperliche Arbeit in der Produktion und auf dem Bauch.
00:29:23: ist ja überall.
00:29:25: Das heißt also, wir werden früher oder später damit konfrontiert werden, dass wir bestimmte Tätigkeiten anders gestalten müssen, dass unsere Mitarbeiter möglichst gesund durch ihr Arbeitsleben kommen.
00:29:41: Das heißt also, es geht eine gewisse Automatisierung notwendig sein.
00:29:45: Das haben wir auch im Bereich der Containergebäude schon gemacht, was wirklich sehr hilfreich ist.
00:29:51: Und dafür, also um automatisieren zu können, brauchen Sie durchgängige Systeme, und zwar von der Architektur bis hin zur AV, also zur Arbeitsvorbereitung, muss es ein durchgängiges Datenmodell geben.
00:30:03: Und dieses Datenmodell können Sie nur aufbauen, indem Sie moderne Systeme haben.
00:30:08: Da können Sie mit alten ERP-Systemen oder mit alten 2D-CAD-Systemen nicht weiterkommen.
00:30:18: Und in einem Modulbauunternehmen gibt es eben auch sehr viele Baugruppen.
00:30:23: Also es ist eine Produktion.
00:30:24: Das ist genauso wie bei der Automobilindustrie.
00:30:27: Jetzt bauen wir keine Autos, sondern wir bauen Module.
00:30:32: Das ist immer so mein Spruch.
00:30:33: Wir bauen ja hier keine Flugzeuge.
00:30:36: Aber wenn man anschaut, wie viele Baugruppen wir haben und wie detailliert die auch genommen sind, Artikel-Messiger, dass jede Schraube in einer Baugruppe enthalten, dann müssen Sie eine Verwaltung haben, die das ermöglicht, dass man das auch automatisiert, dann hinterher zur Konstruktion genutzt hat.
00:30:55: So, und um das alles zu machen, ist es eben notwendig, gewisse Programme zu starten, dass das ein riesen Ding ist.
00:31:05: Da haben sie vollkommen recht und dass wir da wirklich auch an die Grenzen unserer Menschen kommen, das ist so.
00:31:12: Und man muss da irgendwann anfangen zu priorisieren.
00:31:16: Also ich sag mal jetzt nicht das gesamte Produktpaket einführen, sondern vielleicht nur einzelne Module.
00:31:24: Aber man muss diese Priorisierung, man muss es ganz klar sagen und bei uns ist es so, dass das ERP-System ist das aller Dringlichste.
00:31:33: Wir arbeiten noch auf der AS-400.
00:31:39: Das muss nicht schlecht sein, aber ich sage mal, am Ende des Tages ist das natürlich nicht die Zukunft.
00:31:46: Deswegen ist das ERP-System das einsetzringlichste Thema.
00:31:49: Aber wir haben auch unsere CAD-Landschaft neu strukturiert und haben angekommen, mit Revell zu arbeiten.
00:31:59: Es gibt schon ganz viele Punkte.
00:32:01: Das Schlimme ist, wenn Sie einmal anfangen, dann müssen Sie alles weitermachen.
00:32:07: Das ist wie ein Domino.
00:32:08: Ja,
00:32:09: genau, weil es ja diese Schnittstellen gibt und wenn Sie Daten konsistent haben wollen, dann muss das eben halt auch konsistent durch die Programme gehen und das ist eben nicht so einfach.
00:32:29: An dieser Stelle ein kurzer Hinweis in eigener Sache für diejenigen unter unseren Zuhörern, die sich gerade in ihrem eigenen Unternehmen mit relevanten Zukunftsfragen befassen.
00:32:39: und deren Ausgestaltung und die Umsetzung von Lösungen beschleunigt und ergebnisorientiert für den Erfolg vorantreiben wollen.
00:32:50: Im Rahmen
00:33:10: dieses Podcasts,
00:33:11: aber auch darüber hinaus, tragen wir gerne als
00:33:13: Speaker in
00:33:14: Präsenz oder online zur Inspiration ihres Publikums im Rahmen ihrer Veranstaltungen
00:33:19: bei.
00:33:20: So oder so freuen wir uns auf und überregen Austausch mit Ihnen und euch.
00:33:25: Nehmen Sie,
00:33:26: nimmt einfach Kontakt zu uns auf.
00:33:36: Also dazu muss man vielleicht auch sagen, ich sage das immer wieder in Vorträgen, aber auch in Beratungsprojekten mit Unternehmen, wenn es um Digitalisierung geht.
00:33:44: Wenn ich gefragt werde, was hältst du denn für die beste Software in dem Bereich oder dem Bereich, antworte ich eigentlich immer, dass, ehrlich gesagt, erstmal egal, weil ihr werdet wahrscheinlich keine der Softwareprodukten ausreizen.
00:33:55: Die erste Frage, die ihr stellen musst, welche Software hat eine Schnittstelle zu meinem bestehenden System?
00:34:00: Und diese Schnittstellenthematik, also keine Inseln zu schaffen, das ist ein ganz, ganz wichtiges Thema, weil man hat so ein bisschen das Gefühl, die eine oder andere Bauunternehmung läuft über Eine Messe für die Bausoftware und kauft mal hier, kauft mal da, da wo der Verkäufer am besten gearbeitet hat.
00:34:19: Aber am Ende hast du fünfzehn Inseln und die Daten sind in sich geschlossen und du fängst dann wieder an Exelisten zwischendurch zu bauen, die die Daten von A nach B bringen.
00:34:28: Also das ist tatsächlich diese Thematik.
00:34:31: Schnittstellen sehr, sehr wichtig und deswegen.
00:34:34: Ich habe es ja so ein bisschen gesagt, das ist sehr, sehr viel in kurzer Zeit.
00:34:36: Aber der Vorteil ist, wenn ich vieles relativ gleichzeitig anpacke, zumindest auf strategischer Ebene, kann ich mir direkt schon Gedanken machen, welches Produkt passt zu welchem Produkt.
00:34:46: Wenn dazwischen fünf Jahre liegen, dann bin ich wieder in ganz anderen Welten unterwegs in Zweifel.
00:34:51: Deswegen muss man sich da ganz große Gedanken machen.
00:34:54: Kurze Anekdote zu dem von Ihnen genannten ERP-System.
00:34:57: Wir haben ja einen gleichen ehemaligen Arbeitgeber und ich dachte an meinem ersten Arbeitstag, als mir dieses ERP-System gezeigt wurde, das wäre der Witz für den neuen, weil das ja von der Optik noch eine ganz andere Oberfläche hat.
00:35:11: Tatsächlich ist es ja so, dass die, die damit arbeiten, es gar nicht loswerden wollen, weil es so stabil läuft und das glaube ich halt auch immer.
00:35:19: Das betrifft jetzt ein ERP-System genauso wie ein AfA -Fahrsystem, wenn du als Nutzer in deinem System seit zehn, fünfzehn Jahren flüssig Arbeit ist, da sehr, sehr fit drin ist.
00:35:27: Muss man die Leute auch erst mal, und da kommt dieses Change-Thema Christian ja wieder rein.
00:35:31: Wie überzeuge ich denjenigen dann, seinen geliebtes Werkzeug abzugeben?
00:35:37: Und da ist meistens ja das Change-Thema, das herausforderndere als das technische Thema.
00:35:43: Also ich glaube auch, dass der Mehrwert des neuen schließt sich ja meistens erst im zweiten oder dritten Schritt und nicht sofort.
00:35:48: Also man geht erst mal durch so ein Teil der Tränen der Verschlechterung, weil man das diese fünfzehn Jahre Erfahrung wegwirft, mehr oder weniger, und damit einer neuen Software arbeitet, die man nicht so beherrscht und sie schon deshalb oft für schlechter und nicht so gut geeignet hält.
00:36:02: Also das zu begleiten ist wichtig und ich glaube, Sie haben es eben so auch nebenbei gesagt, Da hängt ja der eins am anderen und man kommt dann von einem zum nächsten Thema.
00:36:13: Genau da muss man die Leute dann eben auch mitnehmen.
00:36:15: Das ist ein Vorteil, weil man eben auch erkennt, ach, wenn wir dies machen, dann müssen wir auch das machen.
00:36:20: Also einiges erklärt sich selbst.
00:36:21: Auf der anderen Seite entsteht auch dieses Gefühl, wir werden dann nie fertig und es geht immer weiter.
00:36:26: Also man kommt nirgendwo so richtig an und diese Sehnsucht nach einer gewissen Ruhe und Beständigkeit, die wird sich... Für uns wahrscheinlich alle nicht mehr so wirklich erfüllen in den nächsten Jahren.
00:36:38: Wir werden auf dieser Reise bleiben und sollten da unseren Frieden mitmachen und sagen, das ist eben der neue Standard, dass es Bewegung gibt und dass wir in schneller Veränderung da sind.
00:36:49: Ich würde aber gerne noch mal eine Frage anschließen und sagen, jetzt ist der Modulbau viel industrieller als die Bauindustrie, die sich ja so auch als Industrie bezeichnet.
00:37:01: Wie weit sind wir denn da in der Industrialisierung?
00:37:04: Digital automatisiert sind wir auch, wenn man mal über Alho hinaus schaut, was ist so der Stand im Moment und was kann die restliche Branche davon heute schon lernen oder mitnehmen?
00:37:17: Oder muss sie vielleicht sogar um kompatibler zu sein?
00:37:22: Ich sage, wir haben bei Albo jetzt einmal ja die temporären Gebäude in von Schönerweißer, die wir sehr stark automatisiert haben.
00:37:32: Und wir haben halt unsere Modulbauweise.
00:37:35: Der Vorteil in dieser Modulbauweise liegt einfach darin, dass wir den Rohbau in einer gleichen Umgebung immer zur gleichen Qualität herstellen.
00:37:49: Wir minimieren Abfall, was das Thema Nachhaltigkeit angeht.
00:37:55: Wir haben zugeschnittene gibt es Karton, wenn wir haben zugeschnittene Träger, wir haben alles so eingerichtet, dass wir wirklich ganz, ganz wenig Abfall nur erzeugen.
00:38:13: Wir machen im Prinzip alles dafür, dass der Rohbau trocken auf die Baustelle kommt und dann sie haben einen geschlossenen Rohbau.
00:38:24: Sie brauchen keine Außentreppen.
00:38:28: weil sie in die Treppenhäuser schon mitbringen sozusagen.
00:38:31: Sie haben die Treppen schon in den Modulen installiert.
00:38:35: Das heißt, sie müssen nur noch daher die Module zusammenfügen.
00:38:39: Bei uns wird das geschweißt.
00:38:41: Und dann haben sie einen beschlossenen Rohbau, in dem dann der Ausbau ganz normal stattfinden kann, wie auch in jedem anderen Bau, in jeder anderen Bauart.
00:38:52: Aber dadurch sind sie wahnsinnig schnell.
00:38:55: Das ist, glaube ich, einer der ganz wesentlichen Vorteile des Modulbaus.
00:39:00: Wir haben, also ich sage mal, wenn wir eine sehr große Baustelle haben, also komplizierte Module, wie beispielsweise für ein Labor oder so, dann brauchen sie so zwischen ein und drei Wochen, dass die Module durch die Produktion gehen.
00:39:18: Und dann gehen die auf die Baustelle, werden innerhalb von ein bis drei Wochen dort installiert.
00:39:24: Und dann findet der Ausbaustatt, der dann natürlich je nach Ausbaugrat mal mehr, mal weniger Zeit benötigt, aber ich sage mal, in der Regel zwischen sechs und maximal neun Monaten haben sie ein absolut schlüsselfertiges Gebäude.
00:39:43: Und dann, wenn ich das alles zusammen sehe, jetzt ohne die Genehmigung und ohne die Verzöberung, die durch ... durch die Behörden stattfinden, sag ich jetzt mal, haben sie innerhalb von knapp einem Jahr städtestens ein vollständig beziehbares Gebäude, und zwar von minimum sieben bis den tausend Quadratnikern.
00:40:09: Und das kriegt man eben so normalerweise eben halt auch nicht hin.
00:40:15: Und das ist halt tatsächlich dieses Thema.
00:40:19: Industrialisierung.
00:40:20: Jetzt kann man mit Modulbau auch nicht alles machen.
00:40:22: Also ich kann jetzt keine Hochhäuser mit zwanzig Etagen mit Modulbau machen, jedenfalls nicht mit dem Modulbau, den wir machen.
00:40:28: Das kann man sicher mit anderen Systematiken, kann man das vielleicht machen.
00:40:33: Aber mit unserem Modulbau sind sie schon bei der Etagenzahl so ein bisschen.
00:40:37: bei sieben ist schon so ein bisschen das größte, was wir machen können.
00:40:41: Aber es gibt eben viele Gebäudearten, die sich für den Modulbau wirklich optimal optimal gestalten.
00:40:51: Wir haben keine tragenden Wände.
00:40:54: Das heißt also, wir sind in den Grundrissen komplett offen.
00:40:58: Das einzige, was sie natürlich haben, sind die Stützen logischerweise, aber die kann man ja auch in Grundrissenbrot verarbeiten.
00:41:07: So, und das sind, und sie können die Gebäude, die Modulbaugebäude, neu neuen Nutzungen zufügen, sie können sie... abbauen und woanders wieder aufbauen.
00:41:21: Das haben wir in Braunschweig mit einem Krankenhaus gemacht, was erweitert werden sollte.
00:41:25: Und dort, wo es stand, gab es nicht genug Platz.
00:41:28: Dann wurde das siebenhundert Meter weiter, also abgebaut, siebenhundert Meter weiter aufgebaut.
00:41:32: Und ja, und wir haben die Möglichkeit, unsere Materialien sortenrein zu recyceln.
00:41:41: Also es gibt halt schon so gewisse Vorteile, die eben in so einem initialisierten Bau wie dem Modulbau.
00:41:48: einfach sehr viel besser behandelt werden, als eben in den Regulärenbau.
00:41:55: Aber auch dort kann man natürlich mit Hilfe von Digitalisierung sicherlich industrieller bauen.
00:42:04: Also wenn ich an die Roboter denke, die Also beispielsweise die Malerarbeiten übernehmen oder, oder, oder.
00:42:14: Es gibt ja auch in regulären Bau viele Möglichkeiten, das industrieller zu bestalten, als das im Moment der Fall ist.
00:42:22: Jetzt haben wir über Geschwindigkeitsvorteile gesprochen.
00:42:24: Unter anderem, wie sieht es denn mit den Kostenvorteilen im Modulbau aus?
00:42:29: Ist es um den gleichen Faktor günstiger dann, wenn wir so schnell bauen, wie die Verkürzung der Bauzeit oder was gewinnen wir dadurch?
00:42:38: Also ich sage mal, das, wo mit niemandem rechnet, tatsächlich ist der Kappex, der natürlich deutlich günstiger ist.
00:42:45: Also wenn ich Wohnungsbaum hier anschaue, ich habe einen Investor, der bekommt natürlich seine ersten Niedeinnahmen deutlich schneller, als wenn er mit dem regulären Bau arbeitet.
00:42:58: Das wird natürlich im Preis nicht eingerechnet, sage ich jetzt mal.
00:43:02: Aber die Illusion, dass Modulbau deutlich günstiger ist als der reguläre Bau , ist mitnichten so.
00:43:09: Das ist fast im Gegenteil.
00:43:11: Dadurch, dass wir hier eine Halle haben, die fünfhundert Meter lang ist und in der wir dreihundert gewerbliche Mitarbeiter beschäftigen.
00:43:21: ist das natürlich und die müssen wir das ganze Jahr auslassen.
00:43:24: Das heißt also, wir haben da einen Kostenfaktor, den natürlich ein Unternehmen, was nur Managementleistung erbringt, nicht hat.
00:43:34: Und dadurch können wir auch schlechter auf Schwankungen, also auch Beschäftigungsschwankungen reagieren.
00:43:42: Also von daher ist das, also ich sage mal, die Baukosten an sich sind da nicht viel günstiger.
00:43:48: Aber Sie haben natürlich den Vorteil, dass das Gebäude am Ende der Nutzungszeit tatsächlich ja anderen Nutzungen zugeschürt werden kann ohne große Probleme.
00:44:02: Wenn man das noch mit einrechnet, dann wären wir sicherlich günstiger.
00:44:05: Christian, ich würde da ganz kurz einen Aspekt mit reinbringen.
00:44:08: Du kennst da meine Meinung zu Thema Schulbau.
00:44:11: oder zweckbauten allgemein gerade der öffentlichen Hand.
00:44:13: Wir fragen ja schon mal unsere Gäste, was würdest du machen, wenn du morgen Bundesbauministerin oder Bundesbauminister bist oder Landesbauminister?
00:44:22: Wenn ich mir die Frage selber stelle würde, habe ich ja schon mal dir gesagt, würde ich verbieten, dass wir für jede Schule eine komplett neue Planung auflegen.
00:44:30: Sondern dass wir sagen, es gibt einen Katalog, was bist du für eine Schule, Grundschule so und so, viele Züge, Gymnasium so und so, Gesamtschule so und so.
00:44:37: Und dann hast du einen Katalog aus fertigen Planungen, die kannst du ja aussuchen.
00:44:40: Und wenn du im Münsterland bist, dann machst du da den Klinger dran.
00:44:44: Wenn du im Emsland bist, machst du vielleicht ein Kalksandstein dran und im Sauerland machst du ein Schieferschein, ein Stein draußen als Fassade, aber der Rest ist erst mal von der Planung standardisiert.
00:44:53: Und wenn ich den Aspekt mit reinbringe, dann bin ich natürlich wieder bei der Kosten, wenn ich eine Skalierbarkeit der Planungskosten, wo wir ja in der Regel auch mal zwischen zehn und dreißig Prozent der Baukosten liegen, je nachdem wie der Planungsaufsatz ist.
00:45:09: Wenn ich mir davon große Teile mindestens mal die Hälfte sparen kann, wenn ich wiederkehrende Planungen habe, dann muss man das ja eigentlich auch, was die Skalierbarkeit als Auftraggeber meint, rechnen.
00:45:21: Da ist wieder mein Punkt, das ist ein bisschen auf der Switch zur Nachhaltigkeit, der mich dann auch manchmal ärgert.
00:45:27: Ich weiß zum Beispiel, mein Großvater hat exakt das gleiche Haus gebaut wie sein Bruder, nur gespiegelt nebeneinander.
00:45:36: Die haben sich den Architekt nur einmal kosten lassen.
00:45:39: Das sind Gedanken aus den neunzelhundertfünfziger Jahren, dass man vielleicht mal sagt, ein Gebäude lassen wir zweimal bauen mit der gleichen Planung und müssen nur vielleicht zweimal einen Bauantrag stellen.
00:45:50: Aber die ganze Zeichenarbeit war nur einmal zu tun.
00:45:53: Und das sind dann so Gedanken, die sind ja gar nicht neu.
00:45:56: Die hat man vielleicht zwischendurch vergessen, weil ... es sicherlich mal günstig war und das Geld da war, Planungen zu erstellen.
00:46:03: Aber die Planungen werden ja auch gerade in einem Schulgebäude, da habe ich auch Naturwissenschaftstrakt, da habe ich Mensa-Trakte und Co, die auch ein hohes Maß an TGA haben, was wieder ein hohes Maß an Planungskosten mit sich bringt.
00:46:15: Also da haben wir eine hohe Skalierbarkeit, wenn wir uns auch mal überlegen müssten, wie jedes Gebäude von Grund auf neu planen.
00:46:21: Ich rede jetzt nicht von einem repräsentativen Christian in Hamburg, die Elbphilharmonie, da braucht man jetzt keine Blaupause daraus machen, aber so ein Schulbau als Zweckbau, der dafür trotzdem schön aussehen, was die Fassade angeht.
00:46:33: Aber da kann man dann auch zum Beispiel unter Einbeziehung von Lehrerinnen und Lehrern in idealen Grundriss erarbeiten.
00:46:40: So, und dann hat man davon zehn im Katalog.
00:46:42: Und das finde ich, müssen wir auch immer berücksichtigen, dass wir das über die gesamte Wertschiffungskette mitplanen und Initierungen darin betrachten.
00:46:49: Und Martin, es kommt ja noch dazu.
00:46:51: Das hat Frau Höchst eben ja auch gesagt.
00:46:53: Also wir haben hier, wenn wir Modubau sind, wir haben eben eine stationäre Fertigung.
00:46:58: Wir haben dort Anlagen und Mitarbeitende, die wir permanent bezahlen und im besten Fall dann immer auch auslasten müssen.
00:47:05: Und das zeigt ja schon auch, dass wir vielleicht auch hier von Auftraggeberseite anders denken müssen und sagen müssen, wenn wir Kostenvorteile, also Skaleneffekte irgendwo dann auch realisieren wollen, dann müssen wir auch dafür sorgen, dass Betriebe, die das eben möglich machen können, ausgelastet sind, Planungssicherheit haben, vielleicht einen gewissen Vorlauf haben.
00:47:27: Das würde ja mit so einem Thema, wie du es gerade am Beispiel Schule gezeigt hast, ganz gut funktionieren können, denn die ein oder andere Schule haben wir ja noch zu bauen in Deutschland.
00:47:37: Also da finden wir glaube ich auch noch ein paar andere Gebäude, die dazugehören.
00:47:41: Vielleicht leitet das auch über.
00:47:42: nochmal zum Thema Umgang mit der öffentlichen Hand.
00:47:46: Ja, würde ich tatsächlich gerne Herrn Ferger auch noch zu antworten, weil das ist genau ein Thema, was wir immer wieder sagen.
00:47:54: Also wir haben Standardgebäude entwickelt, sowohl im Büro als auch im Verwaltungsbereich.
00:48:01: Wir haben Standardgebäude entwickelt im Wohnungsbau und auch im Schulbau.
00:48:07: So, ich kann Ihnen genau sagen, wie oft diese Standardgebäude gebaut werden, nämlich einmal maximal.
00:48:15: So, wir haben, da gibt es den sogenannten GDW-Wettbewerb.
00:48:18: Das ist im Wohnungsbau.
00:48:21: Und da haben wir schon viel Bewerben sich dann.
00:48:24: Also im letzten GDW waren es, glaube ich, zwanzig Firmen, die da dann zugelassen worden sind.
00:48:31: Und da wird ein Riesenbamburium gemacht.
00:48:35: Da müssen Grundrisse für alle möglichen Nutzensachen.
00:48:47: erstellt werden und so weiter.
00:48:48: Wir machen da einen sehr, sehr, sehr großen Aufwand.
00:48:53: Und dann wird das prämiert.
00:48:56: Dann hat man irgendeinen Platz und dann wird man halt auch angesprochen, wenn in der öffentlichen Hand Wohnungsbau stattfindet.
00:49:04: Und kein einziger Wohnungsbau, unabhängig davon, dass da auch nicht wirklich viel gekommen ist.
00:49:11: Aber kein einziger Wohnungsbau wurde zu den Grundrissen erstellt, die wir abgegeben haben.
00:49:19: Und ich sage mal, das ist tatsächlich a waste of money and time.
00:49:24: Also, das kostet ein wahnsinns Geld für die Unternehmen, also für uns in dem Fall, diese, also die Sandovo zu erstellen.
00:49:34: So und es am Ende des Tages sagt, weiß ich nicht, aber hält die öffentliche Hand sich dann eben nicht daran.
00:49:42: Und das ist, ja, das ist halt ein wirklicher Verschwendung.
00:49:48: Und im Rahmen der Nachhaltigkeit sollte man Verschwendung ja tatsächlich vermeiden.
00:49:53: Und das ist tatsächlich sehr, sehr schwierig.
00:50:00: Das andere Thema ist, ich meine, Herr Ha, wir haben uns jetzt auf verschiedensten tollen Veranstaltungen betroffen.
00:50:10: Und da wird dann konstatiert, dass dann, dass die einzelnen Bundesländer, also ich meine, wir haben sechzehn Bundesländer mit sechzehn Bauordnungen, die sich dann auch noch wirklich unterscheiden.
00:50:25: Wir haben, ich glaube, das war beim Tag der deutschen Immobilienindustrie, konstatiert, entweder wie thirty-fünftausend Seiten Bauordnung und Österreich hat 35 Seiten.
00:50:38: Also, das sind dann irgendwie Dimensionen, wo man sich fragen muss, macht das eigentlich alles noch irgendwie Sinn?
00:50:47: Dann gibt es, wir haben eine noch junge Bauart.
00:50:51: Das heißt, wir haben vorhabenbezogener Baugenehmigung in Bezug auf Brandschutz.
00:50:57: Das heißt, wir müssen da sehr viel Zeit und Geld aufwenden, um eben diese Genehmigung.
00:51:04: zu erwirken in den unterschiedlichen Bundesländern.
00:51:07: Und die sind dann auch noch alle unterschiedlich.
00:51:10: Also bei dem einen geht man zum DEWT, bei dem anderen geht man zu irgendjemand anders.
00:51:16: Und diese Genehmigung dauert wahnsinnig lange.
00:51:21: Also wir haben noch nie, toi toi toi, Gott sei Dank, ein Problem mit Freunden gehabt.
00:51:30: Aber wir haben Wänden wirklich sehr viel Geld, auch um diese Bauartenvernehmigung zu erwirken.
00:51:37: Das sind alles Themen.
00:51:42: Ein Beispiel für Bauern mit der öffentlichen Hand ist tatsächlich ein Beispiel.
00:51:47: Wir haben ein großes Bauvorhaben in Berlin, Wohnungsbau von einhundert sechsenneunzig Wohnungseinheiten für die Ego.
00:51:56: Den Auftrag haben wir jetzt im Jahr zwanzig bekommen.
00:52:00: Die Baugenehmigung für diesen Bau haben wir für den ersten Baugsschnitt im Jahr zwanzig bekommen.
00:52:08: Da fällt mir persönlich tatsächlich nicht mehr allzu viel ein.
00:52:12: Wir haben den zwei, das zweite Bauvorhaben jetzt bekommen, auch ebenfalls für die Klima.
00:52:19: Da warten wir jetzt seit neun Monaten auf den Naturschutz, ne Artenschutz.
00:52:28: um das Arten-Schutz-Genehmigung.
00:52:31: So, das ist alles richtig und richtig, aber das bringt natürlich so einen... So ein Ansatz, dass wir viele Wohnungen brauchen und die Beamer das auch macht, die baut sehr wirklich viele Wohnungen.
00:52:44: Aber es ist eben dann bringt auch eine schnelle Bauweise nicht mehr so viel, wenn die öffentliche Hand ein bis zwei Jahre benötigt, um eben Genehmigung auszusprechen.
00:52:55: Und das ist, glaube ich, in Deutschland tatsächlich ein extremes Beispiel.
00:53:00: Da brauche ich gar nicht so beim Mondulbau zu sein.
00:53:02: Da kann ich auch, wenn ich die Brücken angucke, wie lange wir hier brauchen, um Brücken zu bauen.
00:53:10: Und ich brauche nach Italien, Genoa.
00:53:12: Da brauchen die neun Monate, um eine Brücke zu bauen.
00:53:16: Dann muss ich mich fragen, in welchem Land leben wir eigentlich?
00:53:20: Also es kristallisiert sich auch heraus.
00:53:22: Der Engpassfaktor ist hier, würde ich sagen, nicht immer, aber ... oftmals eben nicht die Industrie selber, die nicht schnell genug baut, sondern wir vergeuden eigentlich die Zeit in dem ganzen Drumherum, könnte man sagen, dass das sicherlich zum gewissen Maß ja auch richtig und wichtig ist, aber dass wir eben eigentlich viel schlanker und schneller eben auch hinbekommen müssten.
00:53:48: Also wir brauchen nicht die Vorteile von schneller Bauzeit, dann wieder dort zu verschwenden, wenn ich also dann Dann wird es teuer alleine durch den ganzen Prozessen.
00:53:59: Also wir können an anderen Stellen viel mehr einsparen, wenn wir dort besser werden würden.
00:54:04: Und es sind ja gar nicht unsere Auftrachtgeber, also in dem Fall zum Beispiel die BIMA.
00:54:10: Die BIMA kann gar nichts dafür.
00:54:11: Sondern es sind die anderen, die Genehmigungsbehörden, ja, die andere und obere Baubehörde, die letzten Endes das ganze Thema total verlangsamen.
00:54:22: Das ist gar nicht der Auftraggeber, ist gar nicht die Kommune, die die Schule bauen möchte, sondern es sind dann eben die Genehmigungsbehörden.
00:54:29: Und das ist das größte Problem, glaube
00:54:31: ich.
00:54:32: Weil Christian in dem Zusammenhang, finde ich, führen wir auch oft so Schaufensterdebatten.
00:54:37: Also dann wird jetzt ein Tier oder so geschützt, indem man die Brücke noch zehn Jahre verlangsamt, dass sie neu gebaut wird.
00:54:47: In der Zeit fahren aber Blechlawinen durch sauerländische Städte, wo die Leute dann die ganze Zeit den Feinstaub einatmen.
00:54:57: Da werden dann, ich übertreibe jetzt mal damit, dann noch die eine oder andere Katze umgefahren.
00:55:02: Und jetzt ist halt die Frage, ja, ist das eine reine Schaufensterdebatte von vielleicht auch... Persönlichkeiten, die es profilieren wollen, da entsprechend... Also man muss das ja auch ganzheitlich denken.
00:55:13: Wenn ich jetzt da so ein Bauwerk verhindere, wo jeder weiß, es muss gebaut werden und nur herauszögere, schütze ich dann wirklich die Natur oder belasse ich sie an anderer Stelle wieder mehr.
00:55:25: Also ich finde, da müssen auch die beteiligten Personen, Verbände, Interessensgruppen ganz zeitlicher denken und nicht so debatten führen, nur damit sie geführt werden, sondern gucken.
00:55:36: Wir müssen darauf achten, da bin ich auch total dabei.
00:55:38: Wir reden ja auch immer von Enkelfähigkeit und unseres Erdbalts.
00:55:42: Aber ich muss halt gucken, dass ich nicht an der einen Stelle ein Pyrosieg erreiche, für die Nachhaltigkeit auf der anderen Seite dafür aber Leute oder Tiere leiden muss oder die Umwelt leiden muss.
00:55:52: Wir müssen glaube ich in Deutschland, wenn wir vorankommen wollen, wir müssen auch klare Ziele definieren.
00:55:58: Da müssen wir von diesen Zielen... heraus sagen, was sind dann die Unterziele oder Nebenziele und wo haben wir Zielkonflikte?
00:56:05: Das, was du gerade schüllst, das ist ja ein Zielkonflikt und das müssen wir auflösen, bevor wir an so ein Prozess rangehen und nicht während dieses Prozesses überlegen, was wir denn jetzt eigentlich gerade machen wollen.
00:56:16: Und dann bringen wir natürlich auch diese Interessengruppen oder Interessen in eine gewisse Reihe und damit auch in eine gewisse Planbarkeit, aber alleine das als Prozess zu verändern.
00:56:28: ist ja schon der große Berg.
00:56:29: Das haben wir ja beim Thema unseres Haushalts genauso.
00:56:32: Wenn wir dreißig Milliarden einsparen wollen, wir fangen im Kleinklein an und jeder guckt mal in seinem Keller nach, ob er irgendwo noch ein paar Dinge einsparen kann, dann kriegen wir das nie zusammen.
00:56:42: Das musst du von vorne und von oben runterbrechen.
00:56:44: Das ist glaube ich hier genauso.
00:56:45: Wenn wir schneller, preiswerter, nachhaltiger bauen wollen und wir dort Ziele setzen, dann müssen wir uns fragen, was müssen wir dafür tun, um die zu erreichen?
00:56:53: und wo sind wir bereit?
00:56:55: Kompromisse zu machen, wo wir sind, wir eben bereit, keine zu machen, wo setzen wir Prioritäten und wo, wo nicht, dann muss das entsprechend durchorganisiert werden.
00:57:03: Denn am Ende die einzelne Behörde, die jetzt irgendwo genehmigen muss, die schippt ja frei im Raum und die macht so, wie sie denkt, die ist aber nicht so wirklich in dieser Prozesskette dieser Dringlichkeiten drin oder in der Abhängigkeit drin, sondern da handelt jeder für sich.
00:57:18: und die Wahrscheinlichkeit, dass wenn jeder für sich handelt, da am Ende ein abgestimmter Prozess rauskommt.
00:57:23: Das funktioniert im Großen genauso wenig, wie es jetzt hier bei ALHO in der Produktion funktionieren würde.
00:57:27: Wenn man sagen würde, liebe Mitarbeitende, ihr wisst ja, wie wir hier so bauen, macht mal bitte jeder, wie er denkt.
00:57:34: Dann wird es vielleicht interessant, aber auf jeden Fall nicht zielführend und wirtschaftlich.
00:57:39: Wenn wir mal vorausschauen, Frau Höchst, und diese Gedanken mal so einsammeln und mitnehmen und wir schauen mal auf, zwanzig, dreißig, zwanzig, dreißig.
00:57:48: Wie bauen wir dann oder wie müssen wir dann bauen und wie.
00:57:52: baut ALHO dann und welches Unternehmen
00:57:54: würden
00:57:55: Sie beschreiben, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir,
00:57:59: wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn
00:58:08: wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir,
00:58:13: wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn wir, wenn einen ganz hohen Grad an Vorfertigung und vor allen Dingen auch Robotics haben werden, so dass wir mit den Menschen, die wir haben, doch ein effektives, also die Arbeiten, die eben sehr, sehr schwer sind und die auch die Mitarbeiter zu Krankheiten führen, dass wir diese Arbeiten digitalisiert mit Robotern ausgestattet haben.
00:59:00: Also, wo das dann eben nicht mehr notwendig ist, schwer zu tragen.
00:59:07: Und dass wir tatsächlich smarte Gebäude haben, die eben auch für den Betrieb und so weiter so ausgestattet sind, dass sie optimal benutzt werden können.
00:59:22: Ich sage mal, ich glaube schon, dass der Modulbau ein sehr gutes Beispiel dafür ist, dass es eben möglich ist, die Belastung der Umwelt vor Ort und die Belastung der Nachahnen vor Ort möglichst gering zu halten.
00:59:38: Das denke ich würde auch... Ich sage mal, den Ruf des Bauerns gut tun, wenn das tatsächlich öfter passieren würde, denn wenn man in die Innenstädte fährt und da Straßenspuren abgesperrt werden für längere Zeit, dann ist das immer ärgerlich für jeden Einzelnen, der dadurch fahren muss.
01:00:02: Also ich hoffe, dass wir dort tatsächlich mehr, es hört sich jetzt blöd an, aber tatsächlich durch Digitalisierung und Roboter bessere, schnellere Bauvorhaben bekommen.
01:00:17: Und zwar egal, ob jetzt auf einen regulären Bau ist oder auch im Modulbau.
01:00:22: Und ich hoffe, dass wir bis dahin tatsächlich Best Practice Lösungen in den einzelnen Bundesländern soweit durchwinken können, dass wir nicht eine Genehmigung in allen sechzehn Bundesländern neu erwirken müssen, damit wir eben in einem anderen Bundesland.
01:00:43: ein gleiches oder gleichartiges Bauvorhaben durchführen können.
01:00:47: Das sind schon so Hoffnungen, die ich habe, auch wenn zehn Jahre natürlich in diesem Bereich ganz wenig sind, wie wir wissen.
01:00:57: Aber ich hocke schon tatsächlich, dass auch das Thema Nachhaltigkeit nicht wieder in die Schublade gerät, weil ein Herr Trump oder ein Herr Putin sich dafür nicht interessieren, sondern dass wir wirklich bei unseren Bestremen, die Umwelt und auch unsere Enkel und Kindeskinder noch ein lebenswertes Leben haben.
01:01:21: Und wir damit vielleicht ein bisschen in eine bisschen bessere Welt kommen.
01:01:27: Also das hoffe ich schon sehr, dass wir das bis zu zwei tausend und dreißig aufrecht erhalten können.
01:01:34: Das ist so ein bisschen meine Wünsche für zwei Tausend.
01:01:38: Es könnte Frau Höchst ja kein besseres Schlusswort hier geben, denn.
01:01:42: unser podcast heißt ja zukunft bauen und wir beschäftigen uns mit dem wie wir die lebenswelt damit wie wir die lebenswelt der zukunft bauen und das haben sie gerade eben noch mal sehr schön auf den punkt gebracht und beschrieben.
01:01:54: also ich denke mal man soll aufhören wenn es nicht mehr besser wird und das machen wir dann heute bei dieser folge an dieser stelle.
01:02:01: ich finde es war ein ein tolles gespräch ein toller einblick und auch ein sehr guter Ausblick mit hier und da wichtig dem Finger in der wunde.
01:02:11: Also auch das ist wichtig und vielen guten Anregungen und Ideen, wie man es auch im eigenen Unternehmen vielleicht machen kann, besser machen kann, anders machen kann.
01:02:19: Vielen, vielen Dank für diesen Austausch, für ihre Gedanken, für ihre Ein- und Ausblicke.
01:02:25: Herzlichen Dank bei Höchst.
01:02:27: Martin.
01:02:28: auch an dich, vielen Dank.
01:02:29: Ja, vielen Dank auch von meiner Seite.
01:02:31: Ich fand es zwar sehr spannend und ich glaube, man kann sich das ein oder andere mitnehmen als Beteiligte am Bau, aber auch grundsätzlich als Interessierter.
01:02:41: Vielen Dank aber an Sie für das letzte Gespräch.
01:02:46: Danke schön.
01:02:47: Tschüss.
01:02:49: Vielen Dank an Sie und euch fürs Zuhören bei Zukunft Bauen, dem Zukunftspodcast für die Bauindustrie.
01:02:58: Wenn euch der Podcast gefällt, würden wir uns über eine Bewertung freuen und natürlich darüber, wenn ihr den Podcast bei einem Podcast Provider eures Vertrauens abonniert.
01:03:07: Wir freuen uns auf ein Wiederhören.
01:03:08: Bis bald.